DE4318824C2 - Verfahren zur Kompostierung - Google Patents
Verfahren zur KompostierungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Kompostierung
von organische Anteile enthaltender Substanz innerhalb
eines geschlossenen Behälters, der mit einer Luftzu
führung sowie mit einer Luftableitung versehen ist, bei
dem die Menge der zugeführten Luft in Abhängigkeit von
der jeweiligen Kompostierungstemperatur sowie sich ein
stellender Druckverhältnisse geregelt wird.
Ein derartiges Verfahren wird verwendet, um eine
Intensivrotte der organischen Substanz durchführen zu
können und Umweltbelastungen durch den Kompostierungs
vorgang zu minimieren. Durch die Intensivrotte werden
leicht kompostierbare Anteile der organischen Substanz
mit Hilfe von Mikroorganismen abgebaut und
mineralisiert. Es entsteht ein Kompost, der beispiels
weise als biologischer Dünger oder Bodenverbesserer
verwendet werden kann. Bei einer Anwendung der
bekannten Verfahren ist es nicht in zufriedenstellender
Weise möglich, sowohl eine Minimierung der Kompostie
rungsdauer als auch eine Beeinflussung der jeweiligen
Zusammensetzung des Endproduktes der Intensivrotte in
Abhängigkeit von einem jeweils vorgesehenen Verwen
dungszweck des Endproduktes vorzunehmen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein
Verfahren der einleitend genannten Art derart anzu
geben, daß sowohl mit geringer Zeitverzögerung eine
vorgebbare Kompostierungstemperatur erreicht wird als
auch eine Beeinflussung der Zusammensetzung eines Kom
postierungsproduktes ermöglicht wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
die Menge der zugeführten Luft als Stellgröße für die
Annäherung an die jeweils vorgesehene Kompostierungs
temperatur verwendet wird, in einer Temperatur
steigerungsphase die Lüftung so eingestellt wird, daß
eine Annäherung an ein vorgebbares Temperaturniveau mit
möglichst großer Anstiegssteilheit zur Minimierung der
Temperierungszeit erfolgt, daß über die Vorgabe einer
Kompostierungszeit innerhalb einer Kompostierungsphase
ein Rottegrad des Verfahrensproduktes eingestellt wird,
wobei eine Temperierung auf eine Entseuchungstemperatur
im Bereich von 60-80° Celsius erfolgt und für eine
Entseuchungsphase eine Zeit von zwei Tagen vorgesehen
ist, sowie nach der Entseuchungsphase eine Temperatur
reduktionsphase vorgesehen ist, und daß sich an die
Kompostierungsphase eine Endphase anschließt, die eine
zeitliche Dauer von insbesondere ein bis zwei Tagen
aufweist, wobei während der Endphase ein Kühlungs- und
Trocknungsvorgang durchgeführt wird oder alternativ der
Regelvorgang wie in der Kompostierungsphase weiterge
führt wird.
Durch die Verwendung der zugeführten Luft als Stell
größe ist es möglich, eine unmittelbare Einflußnahme
auf die jeweilige Kompostierungstemperatur zu reali
sieren. Es wird dabei berücksichtigt, daß in Abhängig
keit vom Volumenstrom der zugeführten Luft sowohl ein
Kühlungseffekt als auch ein Erwärmungseffekt durch
Steigerung der mikrobiologischen Aktivitäten hervorge
rufen wird. In Abhängigkeit von der jeweiligen Zu
sammensetzung des Kompostierungsmaterials wird
während der Temperatursteigerungsphase die Luftmenge
derart eingestellt, daß gerade soviel Luft zugeführt
wird, daß eine ausreichende Menge an Sauerstoff zu Ver
mehrung der aeroben Bakterien zur Verfügung steht und
daß dennoch eine zu große Kühlung durch überschüssige
Luftzufuhr vermieden wird. Während der Kompostierungs
phase wird die Regelung des Volumenstromes derart vor
genommen, daß ein im Mittel annähernd gleiches Tempera
turniveau eingehalten wird, das für ein optimales
Milieu für die die Kompostierung durchführende Mikro
organismen günstig ist. Insbesondere ist hier an ein
Temperaturniveau von etwa 50° Celsius gedacht. Durch
die zeitliche Dauer der Kompostierungsphase wird vorge
geben, welcher Anteil von leicht verrottbarer Substanz
im Endprodukt enthalten ist. Dieser Anteil kann in Ab
hängigkeit von der jeweils vorgesehen Verwertung des
Kompostierungsproduktes vorgegeben werden. Für An
wendungen im landwirtschaftlichen Bereich ist in der
Regel eine kürzere Kompostierungszeit ausreichend,
während bei einer vorgesehenen Verwendung als Blumen
erde eine längere Kompostierungszeit anzustreben ist.
Zur Anpassung der Kompostierungsphase an eine anzustre
bende Zusammensetzung des Verfahrensproduktes wird vor
geschlagen, daß die Kompostierungsphase eine zeitliche
Dauer von vorzugsweise vier bis acht Tagen aufweist.
Eine zweckmäßige Temperierung für eine weiterführende
Verarbeitung wird dadurch erreicht, daß sich an die
Kompostierungsphase eine Endphase anschließt, die eine
zeitliche Dauer von etwa ein bis zwei Tagen aufweist,
wobei während der Endphase ein Kühlungs- und
Trocknungsvorgang durchgeführt wird oder alternativ der
Regelvorgang wie in der Kompostierphase weitergeführt
wird.
Eine zweckmäßige konstruktive Auslegung der Luftzu
führungseinrichtung erfolgt dadurch, daß während der
Temperatursteigerungsphase ein in Abhängigkeit von
einer Temperaturkurve geregelter Volumenstrom an Zuluft
in den Kompostierungsbehälter eingeleitet wird.
Zur Temperierung von organischen Abfällen üblicher Zu
sammensetzung wird vorgeschlagen, daß zu Beginn der
Temperatursteigerungsphase eine Luftmenge von etwa
sechs Kubikmetern je Kubikmeter Material pro Stunde in
den Kompostierungsbehälter eingeleitet wird.
Eine Adaption an organische Abfälle mit hohem Anteil an
schnell kompostierbarer Substanz erfolgt dadurch, daß
die zugeführte Luftmenge innerhalb der Temperaturstei
gerungsphase für eine nachfolgende Kompostierungscharge
erhöht wird, wenn die Entseuchungstemperatur schneller
als vorgegeben erreicht wird.
Eine Adaption an organische Abfälle mit einem geringen
Anteil an schnell kompostierbarer organischer Substanz
erfolgt dadurch, daß die Menge der zugeführten Luft
während der Temperatursteigerungsphase für eine nach
folgende Kompostierungscharge vermindert wird, wenn die
vorgegebene Entseuchungstemperatur später als vorge
geben erreicht wird.
Bei einer Temperierung von organischen Abfällen mit
sehr geringem Anteil an schnell kompostierbarer orga
nischer Substanz wird vorgeschlagen, daß die Menge der
zugeführten Luft während der Temperatursteigerungsphase
für eine nachfolgende Kompostierungscharge reduziert
wird, wenn nach Ablauf einer maximalen Temperierungs
zeit die vorgegebene Entseuchungstemperatur nicht er
reicht wird und daß die Temperatursteigerungsphase nach
Ablauf dieser maximalen Temperierungszeit abgebrochen
wird.
Eine weitere Verkürzung der Temperierungsphase kann da
durch erfolgen, daß vor der Temperatursteigerungsphase
eine Ruhephase von etwa sechs Stunden durchgeführt
wird, innerhalb derer die Luftmenge konstant gehalten
wird.
Eine energetisch günstige Durchführung der Lüftung kann
dadurch erfolgen, daß ein Lüfter zur Luftzufuhr für den
Kompostierungsbehälter mit einer Drehzahlsteuerung ver
sehen wird.
Zur Vermeidung einer für die Mikroorganismenvermehrung
abträglichen Durchtrocknung des Kompostes wird vorge
schlagen, daß zur Feuchtigkeitsregulierung innerhalb
des Kompostierungsbehälters, ein Teil der feuchtig
keitsgesättigten Abluft in den Kompostierungsbehälter
zurückgeleitet wird.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Er
findung schematisch dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 ein Blockschaltbild zur Veranschaulichung der
wesentlichen Verfahrensschritte,
Fig. 2 eine teilweise geschnittene Seitenansicht ge
mäß Schnittlinie II-II in Fig. 3 zur Ver
anschaulichung der Wirkungsweise einer Luft
führungsklappe,
Fig. 3 eine Prinzipdarstellung eines Bypaßsystems zur
Abluftrückführung und
Fig. 4 eine Prinzipdarstellung eines Diagrammes zu
Veranschaulichung der Temperatur innerhalb des
Kompostierungsbehälters in Abhängigkeit von
der Kompostierungsdauer.
Zu kompostierende organische Substanz kann in fester
Form als Biomüll, Grünabfall, Holzabfall oder sonstiger
Abfall mit ausreichenden organischen Anteilen über eine
Feststoffzufuhr (1) in den Bereich eines Zerkleinerers
(2) geleitet werden. Der Zerkleinerer (2) versieht die
organische Substanz durch den Zerkleinerungsvorgang mit
einer ausreichend großen wirksamen Oberfläche, um eine
kurzfristige mikrobielle Zersetzung zu ermöglichen.
Darüber hinaus führt der Zerkleinerungsvorgang zu einer
Auflockerung der Substanz. Die zerkleinerte organische
Substanz wird unmittelbar nach der Zerkleinerung in
einen Kompostierbehälter (6) eingefüllt.
Organische Substanz mit hohem Feuchtigkeitsanteil, bei
spielsweise Klärschlamm, Gülle oder organische
Schlämme, werden zunächst über eine Naßstoffzufuhr (21)
einer Trennungseinrichtung (3) zugeführt, die eine
Fest- Flüssig-Trennung vornimmt. Eine hierbei ent
stehende Flüssigphase wird einem Auslaß (4) zugeführt.
Die von der Trennungseinrichtung (3) erzeugte Festphase
wird einem Mischer (5) zugeführt. In den Mischer (5)
wird ebenfalls ein als Strukturmittel dienendes
Ausgangsprodukt des Zerkleinerers (2) eingeleitet. Der
Mischer (5) stellt einen Rohkompost bereit, der in
einen Kompostierungsbehälter (6) eingefüllt wird.
Der Kompostierungsbehälter (6) steht mit einer Steuer
einrichtung (7) in Verbindung, die dem Kompostierungs
behälter (6) Zuluft zuführt sowie Abluft aus dem Korn
postierungsbehälter (6) ableitet. Durch den Kompostie
rungsvorgang freigesetztes Preßwasser wird über einen
Wasserabzug (8) aus dem Kompostierungsbehälter (6) ent
nommen.
In Abhängigkeit von den jeweiligen Verfahrensbe
dingungen kann der Kompost aus dem Kompostierungsbe
hälter (6) als Grobkompost (9) oder Feinkompost (10)
verwendet werden. Zur Herstellung des Feinkompostes
wird der Kompost aus dem Kompostierungsbehälter (6) mit
Hilfe eines Siebes (11) aufbereitet, um beispielsweise
eine Verwendung als qualitativ hochwertige Blumenerde
zu ermöglichen. Abgesiebte Bestandteile werden erneut
in Abhängigkeit von ihrer jeweiligen Konsistenz ent
weder dem Zerkleinerer (2) oder dem Mischer (5) zuge
führt.
Aus der Steuereinrichtung (7) abströmende Abluft wird
über einen Biofilter (12) einem Abluftauslaß (13) zuge
führt. Mit Hilfe der Steuereinrichtung (7) erfolgt die
Vorgabe einer jeweils zugeführten Menge an Zuluft, um
eine jeweilige Kompostierungstemperatur im Bereich des
Kompostierungsbehälters (6) vorzugeben.
Ein typischer Kompostierungsvorgang erfolgt
entsprechend dem Temperatur-Zeit-Diagramm gemäß Fig. 4.
Die Temperatur ist in diesem Diagramm über der Zeit
aufgetragen. Bei dem hier skizzierten Kompostierungs
vorgang wird zunächst innerhalb einer
Temperatursteigerungsphase (14) eine Ausgangs
temperatur der organischen Substanz mit möglichst
geringer Zeitverzögerung auf eine Entseuchungs
temperatur (15) erhöht. Eine typische Dauer der Auf
heizungsphase (14) beträgt ein bis zwei Tage. Insbe
sondere ist daran gedacht, nach einer Zeitdauer von
etwa 48 Stunden die Temperatursteigerungsphase (14)
auch vor einem Erreichen einer vorgegebenen Ent
seuchungstemperatur (15) abzubrechen, da in diesem Fall
davon auszugehen ist, daß der Anteil an schnell
kompostierbarer Substanz innerhalb der organischen
Substanz nicht groß genug ist, um die vorgegebene Ent
seuchungstemperatur (15) zu erreichen. Eine an
schließende Entseuchungsphase (16) wird dann mit einer
geringeren Entseuchungstemperatur (15) durchgeführt,
beziehungsweise es wird unmittelbar in eine
Kompostierungsphase (17) übergegangen. Bei einem üb
lichen Ablauf wird jedoch über eine Temperaturreduk
tionsphase (18) die Entseuchungstemperatur (15) in eine
Kompostierungstemperatur (19) übergeleitet.
An die Kompostierungsphase (17) schließt sich eine End
phase (20) an, während der in der Regel ein Trocknungs-
und Abkühlungsvorgang durchgeführt wird. Alternativ zur
Abkühlung kann der Prozeß in der Endphase auch so ge
steuert werden, daß ein Kompost entsteht, der gut für
eine anschließenden Nachrotte geeignet ist.
Das gesamte Temperaturprofil wird in Abhängigkeit vom
jeweils eingestellten Volumenstrom der Zuluft einge
halten. Hierzu wird eine Temperaturmessung im Bereich
der Abluft vorgenommen. Dies berücksichtigt, daß die
Ablufttemperatur von der Temperatur der innerhalb des
Kompostierungsbehälters (6) befindlichen organischen
Substanz abhängig ist. Grundsätzlich ist es aber auch
denkbar, eine Temperaturermittlung über Meßsonden
unmittelbar innerhalb des Kompostierungsbehälters (6)
vorzunehmen.
Zur Optimierung des zeitlichen Verlaufes des Tempera
turanstieges innerhalb der Temperatursteigerungsphase
(14) wird für den Temperatursteigerungsvorgang zunächst
eine Sollkurve vorgegeben, sowie eine Sollkurve des
Volumenstromes der Zuluft und ein davon abhängiger
Regelspielraum, innerhalb dessen die Zuluft abweichend
von der Sollkurve eingestellt werden kann. Zur Reali
sierung der maximalen Temperatursteigerung wird während
der gesamten Temperatursteigerungsphase ein Volumen
strom an Zuluft in das zu kompostierende Material ein
geleitet, der sich an der Volumenstromsollkurve orien
tiert. Dabei wird der Volumenstrom in Abhängigkeit von
der Temperatursteigerung bzw. -erniedrigung in der
Weise geregelt, daß eine im Mittel maximale Steigung
der Temperaturistkurve erreicht wird. Zur Vermeidung
einer Sauerstoffunterversorgung der Mikroorganismen
bzw. der Auskühlung des Rottematerials wird die Zuluft
menge vorzugsweise innerhalb eines vorgebbaren Regel
spielraumes geregelt, der von der Zuluftsollkurve ab
hängig ist.
Bei einem erstmaligen Start des Kompostierungsvorganges
wird der Anfangs- und Endwert für die Volumenstrom
sollkurve, sowie für die Temperatursollkurve in Ab
hängigkeit vom erwarteten Gehalt an leicht kompostier
barer Substanz des zu kompostierenden Materials, sowie
aufgrund von bekannten Regelparamentern vorgegeben.
Wird eine vorgegebene Entseuchungstemperatur (15), die
beispielsweise im Bereich von 60-80° Celsius liegt,
etwa zum erwarteten Zeitpunkt erreicht, so wird ein
Kompostierungsvorgang einer nachfolgenden Material
charge mit den gleichen Regelparametern für den
Volumenstrom in der Temperatursteigerungsphase (14)
durchgeführt. Wird die Entseuchungstemperatur (15) vor
dem vorgesehenen Zeitpunkt erreicht, so wird der
Temperierungsvorgang einer nachfolgenden
Kompostierungscharge mit einem höheren Volumenstrom an
Zuluft in Abhängigkeit von der Temperatursteigerung,
durchgeführt. Dieser neue Volumenstrom wird aus der
Steigung der Temperaturkurve der tatsächlich durch
laufenen Temperatursteigerungsphase (14) bestimmt.
Hieraus resultiert eine weitere Verkürzung der Tempera
tursteigerungsphase (14). Wird die Entseuchungstempera
tur (15) zu einem späteren als dem erwarteten Zeitpunkt
erreicht oder wird die vorgesehene Entseuchungs
temperatur (15) innerhalb der vorgebbaren maximalen
Dauer der Temperatursteigerungsphase (14), beispiels
weise innerhalb von zwei Tagen, nicht erreicht, so wird
die Aufheizungsphase für eine nachfolgende Kompostie
rungscharge mit einem geringeren Volumenstrom an Zuluft
durchgeführt. Auch dieser geringere Volumenstrom wird
aus der tatsächlich beim vorangegangenen
Kompostierungsvorgang erzielten Temperatursteigerung
bestimmt. Es erfolgt somit ein Adaptionsvorgang, um zu
einer zeitlichen Optimierung der Temperatursteigerungs
phase zu gelangen.
Nach einem Einbringen des zu kompostierenden Materials
in den Kompostierungsbehälter (6) ist es zweckmäßig,
zunächst eine Ruhephase vorzusehen, innerhalb derer nur
eine sehr geringe konstante Luftmenge in das zu kom
postierende Material eingeleitet wird. Diese Ruhephase
dient dazu, daß sich die im Material enthaltenen Mikro
organismen, die sich durch die vorgehenden Transport-,
Lager- und Zerkleinerungsvorgänge in einem Streßzustand
befinden, regenerieren können und daß in der sich an
schließenden Temperatursteigerungsphase (14) eine
starke Vermehrung der Mikroorganismen gewährleistet
ist. Durch einen derartigen starken Anstieg der Mikro
organismenpopulation ist die angestrebte hohe Steigung
im Temperaturverlauf realisierbar.
Bei zu kompostierendem Material bekannter Zusammen
setzung ist es bei bestimmten Verwendungsarten für das
fertigkompostierte Material auch möglich, den
Kompostierungsvorgang ohne vorhergehende Entseuchungs
phase (16) einzuleiten. Innerhalb der Temperatur
steigerungsphase (14) würde dann nur ein Temperatur
niveau angestrebt werden, daß der Kompostierungs
temperatur (19), etwa 50° Celsius, entspricht.
Aufgrund der thermischen Trägheit des Kompostierungs
vorganges wird während der Kompostierungsphase (17) die
Kompostierungstemperatur (19) nur im Mittel einge
halten. Tatsächlich ergibt sich ein schwankender Ver
lauf, der durch jeweilige Änderungen des Volumenstromes
an Zuluft aufgrund von erfaßten Temperaturabweichungen
im Bereich der meßtechnisch ausgewerteten Abluft resul
tiert.
Mit Hilfe der Steuereinrichtung (7) ist es somit durch
die jeweilige Vorgabe des Volumenstromes an Zuluft mög
lich, den gesamten Kompostierungsvorgang zu führen.
Während des Kompostierungsvorganges auftretende biolo
gisch bedingte Veränderungen können genauso berück
sichtigt werden, wie Veränderungen, die auf unter
schiedliche Eingangsmaterialien zurückzuführen sind.
Ebenso kann auf Veränderungen des Staudruckes reagiert
werden, der sich während des Kompostierungsprozesses
durch biologisch-physikalische Änderungen des Rotte
materials einstellt. Insbesondere ist daran gedacht, im
Bereich der Steuereinrichtung (7) Steuer- und
Regelungsabläufe derartig zu implementieren, daß sowohl
exakt einzuhaltende Prozeßeckpunkte als auch
Regelspielräume definiert sind. Über die Vorgabe der
Kompostierungsphase (17) sowie der Endphase (20) wird
bestimmt, ob das zu kompostierende Material den Kom
postierungsvorgang so durchlaufen soll, daß eine an
schließende Nachrotte durchgeführt werden kann, oder ob
lagerfähiger trockener Kompost den Kompostierungs
behälter (6) verlassen soll. Bei einer vorgesehenen
Nachrottung kann durch eine Vorgabe des Trocknungs
grades und der Temperatur innerhalb der Endphase (20)
ein für eine Nachrottung optimaler Kompost erzeugt
werden.
Bei einer Verwendung mehrerer Kompostierungsbehälter
(6) ist insbesondere daran gedacht, jedem der
Kompostierungsbehälter (6) eine separate Steuerein
richtung (7) zuzuordnen, für die Abluftfilterung aber
einen gemeinsamen Biofilter (12) vorzusehen. In Ab
hängigkeit vom jeweiligen Produktionsvolumen kann es
erforderlich sein, mehrere Biofilter (12) parallel zu
schalten. Zur Gewährleistung einer definierten
Strömungsrichtung ist insbesondere daran gedacht, im
Bereich der Abluftableitung einen Abluftstützventilator
vorzusehen. Die Aktivierung der jeweiligen Biofilter
(12) kann mit Hilfe von Absperrklappen erfolgen.
Eine weitere Variante bei der Durchführung des
Kompostierungsverfahrens besteht darin, saisonabhängig
unterschiedliche Kompostierungsprodukte herzustellen.
Es wird dabei berücksichtigt, ob beispielsweise bei
einer Verwendung des kompostierten Materials im Bereich
der Landwirtschaft eine unmittelbare Ausbringung auf
die Anbaufläche möglich ist, oder ob aufgrund eines
bereits durchgeführten Bestellungsvorganges eine Aus
bringung aktuell nicht möglich ist. Durch Wahl einer
geeigneten Kompostierungsphase (17) sowie einer ent
sprechenden Endphase (20) wird verwendungsbezogen
entweder lagerfähiger Kompost, unmittelbar ausbring
barer Kompost oder nachrottfähiger Kompost hergestellt.
Eine weitere Möglichkeit zur Verkürzung der Kompostie
rungsphase (17) besteht darin, eine Überwachung des
jeweils erreichbaren Temperaturniveaus für die Kompos
tierungstemperatur (19) durchzuführen. Sinkt die Kom
postierungstemperatur (19) trotz entsprechender Modifi
kation der Luftzufuhr ab, so ist dies ein Hinweis d
arauf, daß der Anteil an leicht kompostierbarer Sub
stanz im wesentlichen abgebaut ist. Eine Fortsetzung
der Kompostierungsphase (17) wäre somit nicht zweck
mäßig. Ein weiteres Indiz für den erfolgten Abbau der
leicht abbaubaren Anteile ist ein Druckanstieg inner
halb des Kompostierungsbehälters (6). Der Druckanstieg
resultiert aus speziellen biologischen Abläufen am Ende
der Kompostierungsphase und kann über Drucksensoren
erfaßt werden. Bei einem derart angezeigten Ende der
Kompostierungsphase (17) schließt sich in Abhängigkeit
von der vorgesehenen Verwendung entweder eine Endphase
(20) an, oder es wird unmittelbar das kompostierte
Material für die Nachrotte entnommen.
Die Luftzuführung zum Kompostierungsbehälter (6) er
folgt mit Hilfe eines Ventilators (33), der vorzugs
weise drehzahlgeregelt ist, über die in Fig. 2 und Fig.
3 dargestellte Luftführungseinrichtung. Die Luftfüh
rungseinrichtung ist mit einem Zuluftanschluß (30)
sowie einem Abluftanschluß (24) versehen. Darüber
hinaus sind ein linkes Anschlußelement (25) sowie ein
rechtes Anschlußelement (26) zur Kupplung mit dem Kom
postierungsbehälter (6) vorgesehen. Innerhalb eines
Steuergehäuses (27) ist eine Luftführungsklappe (28)
angeordnet, die mit Hilfe einer Einstelleinrichtung
(29) drehbeweglich verstellt werden kann. Über den je
weiligen Drehwinkel wird festgelegt, ob die Zuluft über
das Anschlußelement (25) oder (26) von oben oder von
unten in den Kompostierungsbehälter (6) geleitet wird.
Eine Beeinflussung des jeweiligen Feuchtegehaltes in
nerhalb des Kompostierungsbehälters (6) ist mit Hilfe
der Bypaßeinrichtung (22) möglich. Durch die Stellung
der Luftklappe (31) wird die aktive Fläche des Frisch
luftanschlusses (30) reduziert und die aktive Fläche
des Bypasses (22) erweitert. Dadurch wird feuchtig
keitsgesättigte Abluft aus dem Abluftanschluß (24) der
Zuluft zugemischt. Für einen automatischen Betrieb ist
es möglich, zur Betätigung der Luftklappe (31) einen
Motor vorzusehen. Im Bereich des Abluftanschlusses (24)
wird ein Kondensatabscheider (23) angeordnet, um eine
Abführung von kondensierter Flüssigkeit aus dem Bereich
der Luftführungseinrichtung zu gewährleisten.
Um auf Druckveränderungen reagieren zu können, die sich
während des Kompostierungsprozesses innerhalb des
Kompostierungsbehälters (6) einstellen, ist ein
Strömungssensor vorgesehen, der hinter dem Ventilator
(33) in der Rohrleitung angeordnet ist und mit dessen
Hilfe der durch die Steuereinheit (7) errechnete Zu
luftvolumenstrom, durch Ermittlung der Strömungsge
schwindigkeit in Abhängigkeit von auftretenden Stau
druckveränderungen, nachgeregelt werden kann.
Claims (5)
1. Verfahren zur Kompostierung von organische Anteile
enthaltender Substanz innerhalb eines geschlossenen
Behälters, der mit einer Luftzuführung sowie mit
einer Luftableitung versehen ist, bei dem die Menge
der zugeführten Luft in Abhängigkeit von der je
weiligen Kompostierungstemperatur sowie sich ein
stellender Druckverhältnisse geregelt wird, dadurch
gekennzeichnet, daß die Menge der zugeführten Luft
als Stellgröße für die Annäherung an die jeweils
vorgesehene Kompostierungstemperatur (19) verwendet
wird, in einer Temperatursteigerungsphase (14) die
Lüftung so eingestellt wird, daß eine Annäherung an
ein vorgebbares Temperaturniveau mit möglichst
großer Anstiegssteilheit zur Minimierung der Tempe
rierungszeit erfolgt, daß über die Vorgabe einer
Kompostierungszeit innerhalb einer Kompostierungs
phase (17) ein Rottegrad des Verfahrensproduktes
eingestellt wird, wobei eine Temperierung auf eine
Entseuchungstemperatur im Bereich von 60-80°
Celsius erfolgt und für eine Entseuchungsphase (16)
eine Zeit von zwei Tagen vorgesehen ist, sowie nach
der Entseuchungsphase (16) eine Temperatur
reduktionsphase (18) vorgesehen ist, und daß sich
an die Kompostierungsphase (17) eine Endphase (20)
anschließt, die eine zeitliche Dauer von insbe
sondere ein bis zwei Tagen aufweist, wobei während
der Endphase (20) ein Kühlungs- und Trocknungsvor
gang durchgeführt wird oder alternativ der Regel
vorgang wie in der Kompostierungsphase (17) weiter
geführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß während der Temperatursteigerungsphase (14) ein
in Abhängigkeit von der Temperaturkurve geregelter
Volumenstrom an Zuluft in den Kompostierungsbe
hälter eingeleitet wird, wobei die zugeführte Luft
menge für eine nachfolgende Kompostierungscharge
erhöht wird, wenn die Entseuchungstemperatur (15)
schneller als vorgegeben erreicht wird, die Luft
menge vermindert wird, wenn die vorgegebene Ent
seuchungstemperatur (15) später als vorgegeben er
reicht wird und die Luftmenge reduziert wird, wenn
nach Ablauf einer maximalen Temperierungszeit die
vorgegebene Entseuchungstemperatur (15) nicht er
reicht wird, und die Temperatursteigerungsphase
(14) nach Ablauf dieser maximalen Temperierungszeit
abgebrochen wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, da
durch gekennzeichnet, daß vor der Temperatur
steigerungsphase (14) eine Ruhephase von sechs
Stunden durchgeführt wird, innerhalb derer die
Luftmenge konstant gehalten wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Lüfter zur Luftzufuhr für
den Kompostierungsbehälter (6) mit einer Drehzahl
steuerung versehen wird, wobei die Drehzahl des
Lüfters in Abhängigkeit von sich ändernden Druck
verhältnissen nachgeregelt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß zur Feuchtigkeitsregulierung
innerhalb des Kompostierungsbehälters (6) ein Teil
der feuchtigkeitsgesättigten Abluft in den
Kompostierungsbehälter (6) zurückgeleitet wird.
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