DE4317191A1 - Verfahren zur Ableitung von schädlichen Überspannungen, sowie Anordnung zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zur Ableitung von schädlichen Überspannungen, sowie Anordnung zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung befaßt sich zunächst mit einem Verfahren zur
Ableitung von schädlichen Überspannungen, wobei in der
Richtung der ankommenden Überspannungswelle, in der Regel
aufgrund eines Blitzstromes bzw. Blitzteilstromes zunächst
ein Blitzstromableiter und diesem in der vorgenannten Rich
tung nachgeordnet ein oder mehrere Überspannungsableiter in
Reihe hintereinander geschaltet sind (Oberbegriff des An
spruches 1). Der derzeitige Trend, in elektrotechnischen und
elektronischen Geräten eine immer größere Leistungsdichte zu
realisieren, bringt eine wachsende Empfindlichkeit gegenüber
elektromagnetischen Störungen mit sich. Um die für diese
Geräte und Systeme notwendige Versorgungszuverlässigkeit
unter allen Umständen zu garantieren, erfolgt in immer
stärkerem Maße der Einsatz von Überspannungsschutzmaßnahmen,
die sich zum Teil nur an innere Überspannungen, aber auch am
direkten Blitzeinschlag orientieren. Hierbei erfolgte bisher
die Anwendung derartiger Maßnahmen nur aufgrund der Eigen
schaften des jeweils vorhandenen Gerätes, nicht aber wurden
auch weitere Umstände wie die Bedingungen einer Gesamtanlage
hinreichend berücksichtigt. Insbesondere besteht eine Pro
blematik darin, daß bei Vorhandensein mehrerer Ableiter es
dem jeweiligen Installateur überlassen blieb, wie er diese
Ableiter innerhalb der Anlage und vor allen Dingen im Hin
blick auf das zu schützende Gerät anordnet. Dies bedingt für
den Installateur in der Praxis die Gefahr von Fehlern, für
die er rechtlich zu haften hat. So können unkontrollierte
Einsätze von Überspannungsableitern in einem Versorgungsnetz
und in bezug auf die zu schützenden Geräte oder auch Anlagen
dazu führen, daß sich die Überspannungsschutzableiter gegen
seitig in ihrer Wirkung blockieren, gegebenenfalls sogar
zerstören.
Während in der bisher üblichen Installationstechnik über
haupt keine Koordination vorhanden war, hat man zu der
letztgenannten Problematik in der Praxis zwei Wege entwi
ckelt. Zum einen hat man zwischen den Ableitern relativ
lange Kabel zur Schaffung entsprechender Kabelimpedanzen
geschaltet. So waren Kabellängen von z. B. 6 m üblich. Nach
teilig ist hierbei, daß genaue Vorgaben für den Installateur
fehlen und daß der Ersatz eines bestimmten zu schützenden
Gerätes durch ein zu schützendes Gerät mit anderen elektri
schen Daten die bisher gegebene Koordination aller Ableiter
unter sich und mit dem zu schützenden Gerät ganz oder teil
weise aufgehoben wurde. Darüber hinaus ist dieses Verfahren
sehr grob, d. h. ungenau. Bedingt durch die ankommende Wel
lenform 10/350 µs werden für die Koordination des Blitz
stromableiters und der Überspannungsableiter sehr große
Kabellängen (siehe oben) benötigt. Abgesehen von den hiermit
verbundenen Kosten ist dies auch aus praktischen Gründen
nicht immer zu realisieren.
Ferner ist ein Koordinationsprinzip bekannt, bei welchem die
Ableiter mit steigendem Begrenzungspegel hintereinander
angeordnet sind. Dieses Verfahren ist nur bei völlig neuen
Projekten machbar und erfordert von dem jeweiligen Projek
tanten relativ große Detailkenntnisse, die aber in der Regel
nicht vorhanden sind. Die vorstehend geschilderten Probleme
für die praktische Arbeit des Installateurs und seine Ver
antwortung sind bei dem letztgenannten Verfahren noch grö
ßer.
Die Aufgaben- bzw. Problemstellung der Erfindung besteht
demgegenüber darin, ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff des
Anspruches 1 so zu gestalten, daß eine einwandfreie Koordi
nation der Ableiter untereinander und auf die Gegebenheiten
der jeweiligen Anlage, sowie insbesondere auf das jeweilig
zu schützende Gerät in einfacher und sicherer Weise erreicht
werden kann.
Hierzu ist zunächst, ausgehend vom Oberbegriff des Anspru
ches 1, vorgesehen, daß die Ausgangsspannung und der Aus
gangsstrom des Blitzstromableiters der zulässigen Eingangs
spannung und dem zulässigen Eingangsstrom des nächstfolgen
den, ersten Überspannungsableiters angepaßt ist, daß die
Ausgangsspannung und der Ausgangsstrom des ersten Überspan
nungsableiters der zulässigen Eingangsspannung und dem
zulässigen Eingangsstrom des nächstfolgenden, zweiten Über
spannungsableiters (sofern vorhanden) angepaßt ist und so
fort, und daß die Ausgangsspannung und der Ausgangsstrom des
letzten Überspannungsableiters der Reihe der zulässigen Ein
gangsspannung und dem zulässigen Eingangsstrom des zu schüt
zenden Gerätes angepaßt sind. Hiermit braucht der Installa
teur sich nicht selber die Ableiter zu koordinieren. Die
zuvor erläuterten Probleme entfallen. Da das erfindungsgemä
ße Verfahren auf die Daten der Ableiter selber abstellt, ist
deren Koordination und damit die Gesamtkoordination aus
diesen Ableitern heraus selber gewährleistet und nicht erst
durch externe Maßnahmen. Insbesondere entfällt die kompli
zierte und in der Regel für den Installateur nicht machbare
Systemanalyse zur Sicherstellung der Koordination. Vielmehr
übernimmt der Hersteller diese Aufgabe, indem er die ent
sprechende Kombination der Ableiter zusammenstellt und
anbietet, und zwar nach der Lehre des Anspruches 1.
Ein bevorzugtes Einsatzgebiet der Erfindung ist der Einsatz
bei einem EMV-Blitz-Schutzzonen-Konzept. Hier geht es um die
Bearbeitung komplexer Anlagen mit umfangreichen fernmelde
technischen Einrichtungen, wie Fabriken, Rechenzentren und
Kraftwerken. Die Erfindung ist also sowohl in Fällen der
Energieübertragung als auch der Datenübertragung zur Ein
richtung eines entsprechenden Überspannungsschutzes einsetz
bar. Elektronische Einrichtungen müssen dabei in der durch
einen direkten oder nahen Blitzeinschlag gestörten elektro
magnetischen Umwelt überleben oder sogar störungsfrei arbei
ten können. Hierzu hat man das Gebiet in Schutzzonen unter
teilt, die durch Schirmen des Gebäudes, der Räume und der
Geräte unter Ausnutzung vorhandener metallener Komponenten,
wie Metallfassaden, Armierungen, Metallgehäuse usw. gebil
det werden. Von der sogenannten Feldseite (Blitzschutzzone
0) aus, in der direkte Blitzeinschläge und ungedämpfte
elektromagnetische Felder des Blitzes (LEMP) gegeben sind,
folgen Schutzzonen mit abnehmender Gefährdung hinsichtlich
leitungsgebundener Störungen und LEMP-Einwirkungen. An den
Schnittstellen an den Übergängen zwischen den einzelnen
Schutzzonen sind Ableiterkombinationen nach der Erfindung in
Reihen hintereinander einsetzbar. Sie sind entsprechend der
Zonengefährdung auszuwählen und zielgerichtet einzusetzen.
Sollten trotzdem in den Verbindungsleitungen zwischen den
einzelnen Ableitern noch geringe Spannungsabfälle bzw.
induktive bzw. feldgekoppelte Einflüsse vorhanden sein, so
ist dies nach der Lehre des Anspruches 2 mit der Erfindung
kompensierbar. Die hier noch auftretenden Impedanzen sollen
so klein wie möglich gehalten werden.
Die Erfindung will ferner eine Anordnung zur Durchführung
des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 3 schaffen.
Hierzu gehört die Lehre des Anspruches 4, wonach eine zuein
ander gehörende Reihe von Ableitern vorgesehen ist, die
durch ihre angegebenen eingangsseitigen und ausgangsseitigen
Spannungen und Ströme sowohl in ihrem elektrischen Verhalten
definiert als auch hieraus koordiniert sind. Hiermit sind
diese Ableiter für den Einsatz in der Praxis hinreichend
gekennzeichnet, ohne daß es notwendig ist, daß der damit
arbeitende Installateur den inneren Aufbau dieser Geräte
kennt. Wichtig ist, daß mit den vorgenannten angegebenen
eingangsseitigen und ausgangsseitigen Spannungen und Strömen
die für die Durchführung des Verfahrens dieser Erfindung
erforderliche Staffelung der Ableiter entsprechend ihrer
Leistungsfähigkeit durchzuführen ist. Gemäß Anspruch 1 ist
dabei darauf zu achten, daß die ausgangsseitige Leerlauf
spannung eines vorgeordneten Schutzgerätes kleiner ist als
die eingangsseitige Stoßspannung des nachfolgenden Schutzge
rätes und schließlich am Ende der Kette die eingangsseitige
Stoßspannung des zu schützenden Gerätes. Weiterhin ergibt
sich, daß der Kurzschlußstrom des vorgeordneten Ableiters
kleiner zu sein hat als der maximal zulässige eingangsseiti
ge Stoßstrom des nachfolgenden Ableiters bzw. des zu schüt
zenden Gerätes (siehe hierzu auch Anspruch 1).
Solange gewährleistet ist, daß die Störungen, beispielsweise
Störungen aus einer Blitz-Schutzzone 0 oder 0/E, auf Pegel
begrenzt werden, die unterhalb der Grundfestigkeit der
jeweils zu schützenden Geräte bzw. Systeme liegen, ist der
Planer frei in der Koordination und Staffelung der Ableiter
in bezug auf die zu schützenden Geräte oder Systeme. Auf
jeden Fall ist sicherzustellen, daß Blitzströme bzw. Teil
blitzströme an der Schnittstelle der Blitz-Schutzzonen 0 und
1 abgeleitet werden, so daß für die nachgeordneten Ableiter
nur noch mit Störimpulsen, charakterisiert durch Stoßspan
nungen 1,2/50 µs und Stoßströme 8/20 µs, zu rechnen ist. Diese
Aufgabe können insbesondere Gleit- und Gasfunkenstrecken
erfüllen, aber auch Ableiter mit Hochpaßeigenschaft. Auch
wären Ableiter auf Varistorbasis einsetzbar.
Anspruch 4 beinhaltet eine Beschreibung der Eingangs-Stör
größen für Ableiter sowie zu schützende Geräte und Systeme
und sieht vor, auch die Ausgangspegel von Ableitern durch
eine Leerlaufspannung u von 1,2/50 µs (bei offenen Ausgangs
klemmen) und einen Kurzschlußstrom i von 8/20 µs (bei kurzge
schlossenen Ausgangsklemmen) zu beschreiben. Mit den so
normierten Daten ist eine koordinierte Auswahl der jeweils
nachfolgenden Ableiter und die gewünschte Anpassung an die
zu schützenden Geräte oder Systeme möglich. Dem Anwender
können tabellarische Hilfen in die Hand gegeben werden, die
ihm bei vorgegebenen zu schützenden Geräten die Kette der
einzusetzenden Ableiter angeben, und zwar sowohl nach den
Eingangs- und Ausgangsdaten der Ableiter als auch deren
Folge hintereinander. Der Installateur hat dabei die Sicher
heit, daß hiermit die Vorschriften des EMV-Gesetzes einge
halten sind und er insoweit von der Verantwortung entlassen
ist.
Als Entkoppelungselemente wurden bisher die Leitungen zwi
schen den einzelnen Ableitern verwendet. Eine Bestimmung der
hierzu jeweils richtigen Leitungsdaten durch den Installa
teur ist aus den schon erläuterten Gründen schwierig und
kann zu Fehlern führen. Demgegenüber können gemäß der Erfin
dung (Anspruch 7) die Entkoppelungselemente in den Ableitern
selber vorgesehen sein. Dies hat mehrere Vorteile. Zum einen
spart man hiermit die beim Stand der Technik zur Entkoppe
lung notwendigen langen Leitungen. Außerdem wird diese
Entkoppelung nach der Erfindung fabrikmäßig hergestellt und
den Ableitern eingegeben. Der ausführende Installateur
braucht sich auch hier nur an die auch die Entkoppelung
erfassenden Daten des jeweiligen Ableiters zu halten, nicht
aber um eine Festlegung der Größe der jeweiligen Entkop
pelung zu bemühen.
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich
sowohl aus den weiteren Patentansprüchen als auch aus der
nachstehenden Beschreibung und der zugehörigen, im wesentli
chen schematischen Zeichnung von erfindungsgemäßen Ausfüh
rungsmöglichkeiten. Dabei betreffen diese Ausführungsmög
lichkeiten sowohl Verfahrensmaßnahmen als auch Anordnungen.
In der Zeichnung zeigt:
Fig. 1 die schematische Darstellung einer Anordnung
von Ableitern einschließlich des zu schützenden
Gerätes,
Fig. 2 ebenfalls schematisch die Darstellung der
Anwendung der Erfindung auf ein Blitz-Schutz
zonen-Konzept,
Fig. 3 eine Anordnung entsprechend Fig. 1, jedoch mit
zusätzlichem Querschutz zwischen N und PE.
Die in Fig. 1 von links ankommende Überspannung trifft
zunächst auf einen Blitzstromableiter 1, welcher aufgrund
dieser Eingangsspannung U1E gegen Erde ableitet. Hierzu ist
der Blitzstromableiter 1 mit einer Funkenstrecke 6 versehen,
die in der Zeichnung gestrichelt angedeutet ist. Diese
bevorzugte Ausgestaltung des Blitzstromableiters gibt die
Möglichkeiten, große Energien abzuführen und ferner, bedingt
durch die niedrige Brennspannung, die Koordination zu den
nachfolgenden Überspannungsableitern 2, 3 und 4 mit geringem
Aufwand zu realisieren.
Für die schematische Darstellung der Anpassung der Eingangs-
und Ausgangsspannungen in der Zeichnung gilt:
U1A < U1E usw.
sowie:
U2E = U1A + Ui1/2 usw.
Ausgehend von der o.g. Beschreibung der Eingangs-Störgrößen
für Ableiter sowie zu schützende Geräte und Systeme durch
eine Stoßspannung 1,2/50 µs und einen Stoßstrom 8/20 µs sind
auch die Ausgangspegel von Ableitern durch eine Leerlauf
spannung 1,2/50 µs (bei offenen Ableiterklemmen) und einen
Kurzschlußstrom 8/20 µs bei kurzgeschlossenen Ausgangsklemmen
zu definieren.
Falls an den Ausgängen der Ableiter abweichende Impulsformen
auftreten, sind die Wirkungsparameter umax, ∫ udt, ∫ u²dt
und umax/T₁ sowie imax, ∫ idt, ∫ i²dt und imax/T₁ zu bestim
men. Die mit dem vorgenannten Integral umschriebenen Span
nungs-Zeitflächen usw. sind ein Maß für die Eingangs- und
Ausgangsgrößen der Ableiter, dienen also deren Bewertung.
Die erfindungsgemäße Ableiterkombination stellt sicher, daß
alle diese Parameter unter den für den Ableiter spezifizier
ten Kennwerten der Stoßspannung 1,2/50 µs und des Stoßstromes
8/20 µs liegen.
Mit den so normierten Ausgangsdaten ist eine koordinierte
Auswahl der jeweils nachfolgenden Ableiter möglich. Insbe
sondere ist es möglich, diese Koordination bis zum zu schüt
zenden Endgerät fortzusetzen und auch hierfür zu garantie
ren. Die für dieses Endgerät relevanten elektrischen Festig
keitswerte aus der jeweiligen Gerätenorm stellen die Grund
lage für die Ausgangsgrößen der Ableiter dar. Somit ist eine
Überlastung des Endgerätes verhindert. Die vorgenannten
Festigkeitswerte, die sogenannte Grundfestigkeit, werden von
einem Hybridgenerator bei dem jeweiligen zu schützenden
Gerät ermittelt. Sie dürfen nicht überschritten werden. Der
vorgenannte Hybridgenerator hat ebenfalls bei kurzgeschlos
senen Ausgangsklemmen einen Kurzschlußstrom oder Wellenform
8/20 µs und gibt bei offenen Ausgangsklemmen eine Leerlauf
spannung der Wellenform 1,2/50 µs ab. Die vorgeschalteten
Ableiter gewährleisten, daß die Stoßspannungsfestigkeit und
die Stoßstromfestigkeit des zu schützenden Gerätes nicht
überschritten werden.
Die zuvor erläuterte Funkenstrecke 6 bewirkt eine Reduzie
rung des vom Blitzstromeinschlag oder dergleichen erzeugten,
ursprünglichen 10/350 µs Impulses auf einen Impuls, der etwa
der Wellenform 8/20 µs der Funkenstrecke entspricht. Hiermit
wird also gegenüber dem nachgeordneten Verbraucher in vor
teilhafter Weise die langgestreckte Wellenform der Blitz
stromwelle mit dem Zünden der Funkenstrecke auf einen Bruch
teil ihrer Länge reduziert.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung liegt darin, daß die
bisher von den Leitungen zu bildenden Entkoppelungselemente
sich in den Ableitern selber befinden, also durch deren
Gestaltung ab Fabrik ebenso wie ihre Eingangs- und Ausgangs
daten elektrisch festliegen. Der Installateur kann mit
Ableitern, die ihm solche Daten bieten, schnell und dabei
sicher arbeiten. Derartige Entkoppelungselemente können
beispielsweise sein: Widerstände, Induktivitäten, Kombina
tionen aus zumindest einem Widerstand und zumindest einer
Induktivität, sowie Bauelemente mit nicht linearer Charakte
ristik, wie Kaltleiter.
Fig. 2 zeigt schematisch die Blitzschutzzonen 0, 1 und 2 mit
dem Blitzstromableiter 1 und zwei Überspannungsableitern 2,
3 sowie dem zu schützenden Gerät G. Dies zeigt, daß die
erfindungsgemäße Ableiterkombination sich an den Schnitt
stellen der jeweiligen Blitz-Schutzzonen problemlos einset
zen läßt und zugleich den Schutz eines Endgerätes oder eines
entsprechenden Systemes sicherstellt. Der Anwender (Instal
lateur) hat lediglich die Ableiter in der angegebenen Rei
henfolge 1 - 2 - 3 einzusetzen. Gegebenenfalls kann auch ein
Ableiter weggelassen werden, z. B. der Ableiter 2. In diesem
Fall ist der Ableiter 1 direkt mit dem Ableiter 3 verbunden.
Bei dem vorgenannten Blitzschutzzonenkonzept kann die er
läuterte Hybridbeanspruchung für die dort eingesetzten
Ableiter simuliert werden.
Fig. 3 zeigt eine weitere Möglichkeit der Anordnung des
Blitzstromableiters 1 und der Überspannungsableitern 2 bis
7. Der Blitzstromableiter ergibt einen Schutz von L, N/PE,
während die nachfolgenden Überspannungsableiter 2 bis 7 mit
dem zu schützenden Gerät G auf der Steckdosen-Geräteebene
zwischen L/N und N/PE einen Querschutz bilden.
In Fig. 3 ist ebenfalls das Prinzip der Erfindung verwirk
licht, indem Ausgangsspannung und Ausgangsstrom des Blitz
stromableiters 1 der zulässigen Eingangsspannung und dem
zulässigen Eingangsstrom der nächstfolgenden Kombination der
Überspannungsableiter 2 und 5 angepaßt sind; deren Ausgangs
daten den Eingangsdaten der nächstfolgenden Kombination der
Überspannungsableiter 3 und 6 angepaßt sind usw. und
schließlich Ausgangsspannung und Ausgangsstrom der Kombi
nation der Überspannungsableiter 4 und 7 der zulässigen
Eingangsspannung und dem zulässigen Eingangsstrom des zu
schützenden Gerätes angepaßt ist. Die beiden in Fig. 3
rechts jeweils mit "Geräte" bezeichneten Komponenten bilden
zusammen das zu schützende Gerät.
Zusammengefaßt ergibt sich, daß die erfindungsgemäße Ablei
terkombination im Prinzip zwei Funktionen ausübt, nämlich
zum einen das Reduzieren der von einem Blitzeinschlag einer
durch Schaltungen entstandenen Überspannung und dergleichen
her einlaufenden Strom-/Spannungspegeln. Im zweiten das
erläuterte Koordinieren jedes der als Schutzgerät dienenden
Ableiter zum Strom-/Spannungspegel des in Richtung zum
Endgerät hin nächsten Ableiters, sowie letztlich zum zu
schützenden Gerät selber.
Alle erläuterten und dargestellten Merkmale, sowie ihre
Kombinationen untereinander, sind erfindungswesentlich.
Claims (9)
1. Verfahren zur Ableitung von schädlichen Überspannungen,
wobei im Wege der Spannungswelle zunächst ein Blitzstrom
ableiter und dem nachgeordnet eine oder mehrere Überspan
nungsableiter in Reihe hintereinander geschaltet sind,
dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgangsspannung (U1A)
und der Ausgangsstrom (I1A) des Blitzstromableiters (1)
der "zulässigen Eingangsspannung" (U2E) und dem "zulässigen
Eingangsstrom" (I2E) des nächstfolgenden, ersten Überspan
nungsableiters (2) angepaßt ist, daß die Ausgangsspannung
(U2A) und der Ausgangsstrom (I2A) des ersten Überspan
nungsableiters der zulässigen Eingangsspannung (U3E) und
dem zulässigen Eingangsstrom (I3E) des nachfolgenden,
zweiten Überspannungsableiters (sofern vorhanden) ange
paßt ist und so fort, und daß die Ausgangsspannung (U4A)
und der Ausgangsstrom (I4A) des letzten Überspannungsab
leiters (4) der zulässigen Eingangsspannung (UEG) und dem
zulässigen Eingangsstrom (IEG) des zu schützenden Gerätes
(G) angepaßt ist, wobei die Ausgangsspannung oder der
Ausgangsstrom des vorgeordneten Ableiters entweder klei
ner oder gleich der Eingangsspannung und dem Eingangs
strom des nachfolgenden Ableiters oder des zu schützenden
Gerätes (G) gewählt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
bei der Anpassung der Eingangsspannung des nächstfolgen
den Ableiters an die Ausgangsspannung des ihm vorgeordne
ten Ableiters der Spannungsabfall (Ui) insbesondere der
durch induktive Beeinflussung erzeugte Spannungsabfall
der Verbindungsleitung zwischen den beiden vorgenannten
Ableitern berücksichtigt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch
einen Vergleich der Leerlaufspannung und des Kurzschluß
stromes des vorhergehenden mit den Werten der Stoßspan
nung und des Stoßstromes des nachfolgenden Ableiters.
4. Anordnung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der
Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die eine
Ableiterkombination bildenden Ableiter (1-4) jeweils
eingangsseitig durch ihre "Stoßspannung" und ihren "Stoß
strom", sowie ausgangsseitig durch ihre Leerlaufspannung
und ihren Kurzschlußstrom definiert und in ihrer Reihen
folge in der Kombination aufeinander abgestimmt sind.
5. Anordnung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch
4, gekennzeichnet durch eine Schaltung des Blitzstromab
leiters (1), welche die Überspannung zur Erde ableitet
(L, N/PE) und durch eine Schaltung der Überspannungsablei
ter (2 bis 7), welche die Überspannung zwischen den
Leitungsanschlüssen (L/N und N/PE) ableiten und damit
einen Querschutz darstellen.
6. Anordnung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der Blitzstromableiter (1) als Überspannungsableit
mittel eine Funkenstrecke (6) aufweist.
7. Anordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Funkenstrecke eine Reduzierung des ursprünglichen
10/350 µs Impulses auf einen Impuls etwa der Wellenform
8/20 µs bewirkt.
8. Anordnung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß im jeweiligen Ableiter (1-4) Ent
koppelungselemente vorgesehen sind.
9. Anordnung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die Entkoppelungselemente Widerstände, Induktivitäten,
Kombinationen aus zumindest einem Widerstand und einer
Induktivität oder Bauelemente mit nicht linearer Charak
teristik sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19934317191 DE4317191B4 (de) | 1993-05-22 | 1993-05-22 | Verfahren zur Erstellung einer Anordnung zum Schutz eines Gerätes vor Überspannungen |
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DE19934317191 Expired - Fee Related DE4317191B4 (de) | 1993-05-22 | 1993-05-22 | Verfahren zur Erstellung einer Anordnung zum Schutz eines Gerätes vor Überspannungen |
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