DE4417129B4 - Verfahren und Vorrichtung zur Überprüfung von Überspannungsschutzanlagen - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur Überprüfung von Überspannungsschutzanlagen Download PDF

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Abstract

Verfahren zur Überprüfung von Überspannungsschutzanlagen im eingebauten Zustand mit gestaffelten Schutzstufen deren Grobschutzstufe auf Lichtbogen-Basis arbeitet, mit den folgenden Merkmalen:
– an die zu überprüfende Überspannungsschutzanlage mit einer auf dem Lichtbogen-Prinzip basierenden Überspannungsschutzeinrichtung (29) wird eine für die zu überprüfende Überspannungsschutzeinrichtung (29) ausreichende Zündspannung gelegt,
– nach dem Zünden der Überspannungsschutzeinrichtung (29) wird der zu überprüfenden Überspannungsschutzeinrichtung (29) von einer Stromversorgung ein in seinem Maximalwert begrenzter Folgestrom zugeführt,
– es wird der durch die Überspannungsschutzanlage fließende Strom gemessen und ausgewertet,
gekennzeichnet durch die folgenden weiteren Merkmale
– die Stromversorgung gibt eine Spannung zumindest geringfügig oberhalb der Bogenbrennspannung der Überspannungsschutzeinrichtung (29) ab,
– der Maximalwert des Folgestroms ist so eingestellt und/oder gewählt, dass dieser wesentlich kleiner ist als der für die zu überprüfende Überspan nungsschutzeinrichtung (29) maximal zulässige Strom, und
– die Auswertung bezüglich der Funktionstauglichkeit der Überspannungsschutzeinrichtung (29) erfolgt im Hinblick auf eine Mindestzeit, für die der Folgestrom aufrecht erhalten bleibt.

Description

  • Für moderne komplexe Datenkommunikationssysteme haben sich Forderungen wie Stör- bzw. Zerstörfestigkeit gegen Blitzstörgrößen längst durchgesetzt. Diese geforderten Schutzmaßnahmen werden durch den Einsatz von Fang- und Überspannungsschutzeinrichtungen, Schirmungen und Filtern realisiert.
  • Bei dem sogenannten "äußeren Blitzschutz" (Fangeinrichtung) handelt es sich um eine den weiteren Schutzeinrichtungen vorgelagerte erste Grobschutz-Einrichtung zur Begrenzung einer Spannung. Dieser sogenannten äußeren oder Grob-Überspannungsschutzeinrichtung ist dann in der Regel ein sogenannter "innerer Blitzschutz" nachgeschaltet, worüber in einer zweiten Stufe die vorhandenen Überspannungen auf eine vorgegebene Größe begrenzt werden können.
  • Da es sich bei Blitzentladungen um ein Naturphänomen handelt, ist eine absolute Beschreibung nicht möglich. Es besteht daher nur die Möglichkeit einer statistischen Be stimmung. Aufgrund von Blitzstrommessungen ist bekannt, dass etwa 50% aller vorkommenden Blitzströme bei Verwendung eines Zweikomponentenprüfstromes mit den nachfolgenden Daten beschreibbar sind.
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  • Dabei ist die Lebensdauer der Schutzeinrichtung von folgenden Punkten abhängig:
    • – Der Anzahl von Überspannungen
    • – Den Kenngrößen der Beanspruchung durch Überspannung an Netzfolgeströmen
    • – Der Ausfallrate
  • Bei der Projektierung von elektrischen Anlagen geht man bei der Dimensionierung der Überspannungs- bzw. Blitzschutzelemente meist von der (in der DIN 48810) als "50 Blitz" definierten Bedrohung aus, wobei berücksichtigt wird, dass keine gleichmäßige Verteilung des Blitzstromes stattfindet.
  • Das bedeutet, dass viele Anlagen, die Überspannungen durch Blitzeinwirkung direkt oder indirekt ausgesetzt sind und waren, mit höheren Belastungen als den vorgesehenen beaufschlagt wurden. Da sich aber Ausfälle von Überspannungsbauteilen (Gasableiter, Varistoren und Suppressor-Dioden) sowie Filterbauteilen (Spulen und Kondensatoren) meist nicht direkt auf die Funktion der Gesamtanlage auswirken, wird die Zerstörung der Schutzeinrichtung in diesen Fällen nicht bemerkt. D.h., dass bei erneuter Beauf schlagung die Anlagen gestört oder sogar zerstört werden können. Darüber hinaus ist unter Umständen ein Personenschutz (gefährliche Körperströme) möglicherweise nicht mehr gewährleistet.
  • Von daher kann die beispielsweise in einen Datenfilter eingebaute Überspannungsschutzeinrichtung das Auftreten von Überspannungen innerhalb des nachgeschalteten geschützten Bereiches nur dann unterbinden, wenn diese Überspannungsschutzeinrichtung noch funktionstüchtig ist. Dies erfordert wiederum, dass die beispielsweise als Grobschutz eingesetzten Gasableiter regelmäßig überprüft werden.
  • Aus der gattungsbildenden Literaturstelle im DE-Fachbuch von Hasse/Wiesinger: Handbuch für Blitzschutz und Erdung, 1989, S. 207–225 sind Prüfverfahren und Generatoren für Blitzschutzbauteile und Schutzgeräte bekannt geworden. Auf den Seiten 223–225 ist zu entnehmen, dass für die Simulation von leitungsgebundenen Blitzstoßspannungen und der mit ihrer Begrenzung durch Überspannungsschutzgeräte verbundenen Stoßströme in Folge von fernen Blitzeinschlägen oder von Induktionseffekten zur Direkteinspeisung in energie- bzw. informationstechnische Leitungen Störgeneratoren eingesetzt werden, die im Leerlauf eine definierte Stoßspannung U und im Kurzschluss einen definierten Stoßstrom I abgeben. Die Prüfungen werden dabei üblicherweise mit beiden Polaritäten durchgeführt, wobei die Leerlaufspannung in Stufen bis zum geforderten Endwert erhöht wird. Dabei kann die stufenweise Erhöhung progressiv vorgenommen werden, was insbesondere bei der Prüfung von nichtlinearen Überspannungsschutzgeräten von Bedeutung ist. Dabei ist auf Seite 220 dieser Vorveröffentlichung eine Prüfanordnung beschrieben, bei der der Langzeitstrom nach Art eines Folgestroms, der sich nach der Zündung einstellt, in seiner Höhe begrenzt ist. Dabei wird auch der zeitliche Verlauf des Folgestroms gemessen, wie sich aus der bildlichen Darstellung 15.3c für einen Anschluss für einen Oszillographen zeigt. Ferner wird auch dem Prüfling eine Spannung zugeführt, die genau der Bogenbrennspannung entspricht, da nach dem Zünden am Ableiter diese Bogenbrennspannung anliegt. Mit dieser Prüfanordnung kann somit ein Blitzeinschlag simuliert wird.
  • Mit dem Überspannungsschutz befasst sich auch die weitere Vorveröffentlichung DE-Fachbuch von Hasse: Überspannungsschutz von Niederspannungsanlagen, 1987, S. 73–75, 103. Aus Seite 103 ist zu entnehmen, dass Schutzschaltungen Überspannungsimpulse durch Hintereinanderschaltung von überspannungsbegrenzenden Bauelementen und Entkopplungsgliedern in Stufen abbauen. Die überspannungsbegrenzenden Elemente werden dabei mit abnehmender Begrenzungsspannung und Energiebelastbarkeit aneinandergereiht. Entkopplungsglieder können Widerstände, Induktivitäten, Kapazitäten oder Filter sein.
  • Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es von daher ausgebend vom gattungsbildenden Stand der Technik ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zu schaffen, um die Funktionsfähigkeit einer sogenannten Überspannungsschutzanlage, in der Regel einer sogenannten "äußeren Überspannungsschutzanlage" insbesondere unter Verwendung von Gasableitern oder anderen Funkenstrecken-Schutzgeräten zu ermöglichen und dies unter anderem in eingebautem Zustand (z.B. in einem Datenleitungsfilter), wobei das Verfahren und die Vorrichtung auch beim Fließen kleiner Ströme wirksam sein soll.
  • Die Aufgabe wird erfindungsgemäß bezüglich des Verfahrens entsprechend den im Anspruch 1 und bezüglich der Vorrichtung entsprechend den im Anspruch 5 angegebenen Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
  • Erfindungsgemäß ist es vorgesehen, dass die Stromversorgung eine Spannung zumindest geringfügig oberhalb der Bogenbrennspannung der Überspannungsschutzeinrichtung abgibt. Dabei ist der Maximalwert des Folgestroms so eingestellt oder so gewählt, dass dieser wesentlich kleiner ist als der für die zu überprüfende Spannungsschutzeinrichtung maximal zulässige Strom. Die Auswertung bzgl. der Funktionstauglichkeit kann erfindungsgemäß mittels der Überspannungsschutzeinrichtung im Hinblick auf eine Mindestzeit erfolgen, für die der Folgestrom aufrecht erhalten bleibt.
  • Entsprechend ist die erfindungsgemäße Vorrichtung aufgebaut.
  • Insbesondere bei der Überprüfung von Datenleitungsfiltern kann es beispielsweise nicht nur durch Kurzschluss ohne Unterbrechung zu einem Totalausfall, sondern auch zu einem sogenannten "Änderungsausfall" dann kommen, wenn nämlich der Durchgangswiderstand zu groß oder der Isolationswiderstand zu klein geworden ist, oder sich aber eine veränderte Filtercharakteristik eingestellt hat.
  • Aus dem erläuterten Verfahren bzw. der Vorrichtung ergibt sich, dass das physikalische Netzfolgestromverhalten (und gegebenenfalls auch das Verhalten der Bogenbrennspannung) von Gasableitern benutzt wird, um die Funktion des Grobschutzelementes nachzuweisen.
  • Die erläuterte Prüfungsmethode ermöglicht es dabei auch, bei Feinschutzelementen (innerer Blitzschutz) mit einer Ansprechspannung unter der dynamischen Zündspannung des Primärelementes die Funktion des Grobschutzelementes nachzuweisen. Ebenso werden Fehler in der Isolationskoordination (Überschlag) wegen des fehlenden Netzfolgestroms registriert.
  • Das beschriebene Verfahren basiert darauf, dass auf geeignetem Wege eine Zündspannung bereitgestellt bzw. erzeugt wird, die oberhalb der dynamischen Ansprechspannung des zu überprüfenden Systems liegt. Anschließend wird die Spannung auf einen Wert in der Größenordnung zumindest geringfügig oberhalb der Bogenbrennspannung eines Gasableiters eingestellt, wobei der Netzfolgestrom untersucht wird. Aus den charakteristischen Daten dieses Netzfolgestroms lässt sich dann ableiten, ob das Grobschutzelement (Gasableiter oder allgemeine Schutzelemente, die auf dem Prinzip der Lichtbogen-Entladung arbeiten) noch funktionstüchtig ist.
  • Weitere Vorteile, Einzelheiten und Merkmale der Erfindung ergeben sich nachfolgend aus den anhand von Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen. Dabei zeigen im einzelnen:
  • 1: ein Blockschaltbild der erfindungsgemäßen Vorrichtung; und
  • 2: ein Blockschaltbild bezüglich einer typischen Anordnung der Schutzelemente bei einer nach dem Stand der Technik bekannten Überspannungsschutzanlage.
  • In 2 ist die typische Anordnung von Schutzelementen bei einer Überspannungsschutzanlage gemäß dem Stand der Technik gezeigt.
  • Einem Eingang 1, an welchem über eine dort angeschlossene Leitung entsprechende Daten zuführbar sind, ist unmittelbar ein sogenannter Grob- oder äußerer Blitzschutz 3, eine Kopplungs-Einheit 5 und dann der sogenannte Fein- oder innere Blitzschutz 7 nachgeschaltet. Darauf folgt eine Datenfiler-Einrichtung, an welcher durch geeignete Maßnah men der Übergang von der sogenannten Schutzzone O/E zur Schutzzone 1 realisiert wird.
  • Anhand von 1 ist eine Schaltungsanordnung mit einer Überprüfungs-Vorrichtung 13 gezeigt, mittels der die Funktionstüchtigkeit des sogenannten äußeren oder Grobschutzes 3 überprüft werden kann.
  • Diese Überprüfungs-Vorrichtung 13 umfasst dabei einen Zündimpuls-Generator 15, eine Stromversorgung 17 (im gezeigten Ausführungsbeispiel eine Gleichstrom-Versorgung), eine Messeinrichtung 19 zur Messung der Spannung wie aber auch der Stromstärke und schließlich ein Koppelnetzwerk 21.
  • Zur Durchführung der Überprüfung wird zunächst am Eingang 1 das an die Überspannungs-Schutzeinrichtung angeschlossene Datenkabel entfernt und die vorstehend erläuterte Überschutz-Vorrichtung 13 mittels eines Ausgangskabels 27 angesteckt.
  • Das in der Überschutz-Vorrichtung 13 vorgesehene Koppelnetzwerk 21 dient einmal zum Verkoppeln der von dem Zündimpuls-Generator 15 erzeugten Zünd-Spannung bzw. zum Einkoppeln der von der Stromversorgung 17 zu einem bestimmten nachfolgend noch erläuterten Zeitpunkt erzeugten und bereitgestellten Messstromes bzw. der Messspannung für den Nachfolgestrom, um auf diesem Weg letztlich auch die gewünschten Messergebnisse zu erhalten.
  • Die Funktionsweise ist derart, dass zur Überprüfung der Funktionsfähigkeit der Grobschutzeinrichtung 3 in Form eines Gasableiters 29 (der in der Darstellung gemäß 1 zwischen der internen Datenleitung 27' und Masse 28 geschaltet ist) mittels des Zündimpuls-Generators 15 ein Zündimpuls von beispielsweise ca. 700 Volt erzeugt wird. Der Zündimpulsgenerator 15 kann von einem regelbaren Hoch spannungsnetzteil gespeist werden.
  • Nach dem Zünden des Gasableiters begrenzt dieser die Spannung auf die Lichtbogenbrennspannung (beispielsweise auf ca. 10 bis 40 Volt) und es fließt ein von dem Stromversorgungs-Netzteil 17 (DC-Netzteil) gespeister Netzfolgestrom, der in seinem Maximalwert begrenzt ist. Dabei soll der Strom so niedrig wie möglich und die Stromdauer so kurz wie möglich gewählt werden, um die zu prüfenden Gasableiter so wenig als notwendig zu belasten. Denn derartige Messungen – insbesondere wenn hohe Netzfolgeströme mit vergleichsweise langer Dauer gewählt werden – würden ansonsten zu einer Verkürzung der natürlichen Lebensdauer eines derartigen Schutzelementes führen.
  • Der Netzfolgestrom nach dem Zünden des Gasableiters wird mittels des Meßwertaufnehmers 19 gemessen und entsprechend ausgewertet (beispielsweise mittels eines nicht näher dargestellten Computers, insbesondere eines PC's), da die Größe des Netzfolgestromes ein Bewertungskriterium für die Funktionsfähigkeit des Gasableiters ist. Die Prüfung gilt als bestanden, wenn der Stromfluss eine Mindestzeit erreicht hat.
  • Die Messung kann dabei derart durchgeführt werden, dass beispielsweise in kurzem zeitlichen Abstand fünf Messwerte zur Übermittlung des Messfolgestromes erfasst werden. Diese fünf Messwerte werden im Sinne der vorstehend genannten Ausführungen als Kriterium zur Prüfung der Funktionsfähigkeit des Gasableiters herangezogen. Sollten während des Messzyklus keine fünf Messwerte erhalten werden (z. B. weil der Messfolgestrom zu früh abbricht), so kann das Testverfahren so eingestellt sein, dass automatisch zumindest einmal, vorzugsweise zumindest zweimal der Testversuch wiederholt wird. Sollten auch dann noch nicht die gewünschten fünf Messwerte zur Ermittlung der Stroms tärke vorliegen, so ergibt sich auch daraus, dass der zu prüfende Ableiter nicht mehr funktionstüchtig ist und ersetzt werden muss.
  • Die gesamte Testdauer kann dabei beispielsweise in einer Größenordnung von unter 1 sec, insbesondere unter 0,5 oder sogar 0,3 sec liegen, beispielsweise bei um 0,2 sec.
  • Während der Messung der Stromstärke kann zumindest ergänzend auch noch der Spannungsverlauf der Lichtbogenspannung gemessen werden, um noch weitere Informationen über die Funktionstüchtigkeit des Gasableiters zu erhalten.
  • Nach der vorgegebenen Messzeit wird das Netzteil abgeschaltet und das Prüfsystem entladen.
  • Spannungsüberschläge an anderen Stellen im Datenleitungsfilter haben keinen anhaltend gleichmäßigen Stromfluss zur Folge und können eindeutig erkannt werden.
  • Die vorstehend erläuterte Prüfung erfolgt für positive und negative Polarität und wird an allen Gasableitern des Datenfilters nacheinander durchgeführt.
  • Wie in der Zeichnung nicht näher dargestellt aber bereits vorstehend näher erläutert und beschrieben ist, kann die Durchführung des Testverlaufes wie die Protokollierung der Zündspannung und der für die Auswertung bedeutenden Daten bezüglich Größe und Dauer des Netzfolgestroms mittels eines Computers erfasst, protokolliert und automatisch ausgewertet werden.
  • Anstelle des oben erwähnten Eingangs 1 der Überspannungsschutzeinrichtung können dort eine Vielzahl von Eingangssteckern vorgesehen sein, die zu mehreren Gasableitern (oder allgemeinen Lichtbogen-Schutzeinrichtungen) führen. Über einen erwähnten die Testschleifen durchführenden Computer (PC) können nacheinander die einzelnen in der Überspannungsschutzeinrichtung vorgesehenen Grobschutzeinrichtungen, wie oben erläutert, getestet werden.
  • Mit der vorstehend erläuterten Vorrichtung ist es in der Praxis also möglich mit den zum Prüfsystem gehörenden Adapterkabeln einen Datenfilter ein- und ausgangsseitig an das erläuterte Prüfgerät 13 anzuschließen. Diese geschirmten Adapterkabel sind bevorzugt mit den originalen Gegensteckern der Datenleitungsfilter bestückt und entsprechend dem zu prüfenden Filtertyp ausgewählt.
  • Vor Durchführung der eigentlichen Gasableiterprüfung empfiehlt sich zunächst eine sogenannte Durchgangsprüfung und dann eine sogenannte Isolationsprüfung durchzuführen.
  • Die Durchgangsprüfung erfolgt um eventuelle Unterbrechungen der Datenleitungen im Filter festzustellen. Dazu wird der Ausgang der zu prüfenden Leitung mit der Bezugsmasse verbunden und am Eingang 1 z.B. eine 30 V Gleichspannung angelegt. Aus dem resultierenden Strom wird dann der Widerstand der Datenleitung bestimmt und mit dem gespeicherten Referenzwert verglichen. Liegt der Widerstand in der vorgegebenen Toleranz, dann gilt die Prüfung als bestanden. Die Prüfung wird nacheinander an allen Leitungen des Datenfilters durchgeführt und das Ergebnis für das abschließende Protokoll gespeichert.
  • Die danach durchzuführende Isolationsprüfung dient der Überprüfung der Qualität eines Datenleitungsfilters. Ein wichtiges Kriterium für die Qualität eines Datenfilters ist der Isolationswiderstand zwischen den Leitungen und der Masse. Er sollte mindestens 2 MΩ betragen. Liegt der gemessene Wert mehr als 2% unter dem Sollisolationswiderstand, dann ist die Prüfung nicht bestanden. Die Messung basiert auf der Auswertung des sehr geringen Spannungsabfalls über der möglichen Kriechstrecke. Sie wird nacheinander an allen Datenleitungen durchgeführt.
  • Das Ausführungsbeispiel ist für den Fall erläutert worden, dass eine Strom- und Spannungsversorgung für Gleichstrom verwendet wird. Das genannte Verfahren ist ebenso im Falle einer Wechselstrom-Stromversorgung durchführ- und anwendbar.

Claims (8)

  1. Verfahren zur Überprüfung von Überspannungsschutzanlagen im eingebauten Zustand mit gestaffelten Schutzstufen deren Grobschutzstufe auf Lichtbogen-Basis arbeitet, mit den folgenden Merkmalen: – an die zu überprüfende Überspannungsschutzanlage mit einer auf dem Lichtbogen-Prinzip basierenden Überspannungsschutzeinrichtung (29) wird eine für die zu überprüfende Überspannungsschutzeinrichtung (29) ausreichende Zündspannung gelegt, – nach dem Zünden der Überspannungsschutzeinrichtung (29) wird der zu überprüfenden Überspannungsschutzeinrichtung (29) von einer Stromversorgung ein in seinem Maximalwert begrenzter Folgestrom zugeführt, – es wird der durch die Überspannungsschutzanlage fließende Strom gemessen und ausgewertet, gekennzeichnet durch die folgenden weiteren Merkmale – die Stromversorgung gibt eine Spannung zumindest geringfügig oberhalb der Bogenbrennspannung der Überspannungsschutzeinrichtung (29) ab, – der Maximalwert des Folgestroms ist so eingestellt und/oder gewählt, dass dieser wesentlich kleiner ist als der für die zu überprüfende Überspan nungsschutzeinrichtung (29) maximal zulässige Strom, und – die Auswertung bezüglich der Funktionstauglichkeit der Überspannungsschutzeinrichtung (29) erfolgt im Hinblick auf eine Mindestzeit, für die der Folgestrom aufrecht erhalten bleibt.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich auch die Zündspannung und/oder der Spannungsverlauf nach dem Zünden der Überspannungsschutzeinrichtung (29) gemessen wird.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Zündspannung zum Zünden der Überspannungsschutzeinrichtung (29) mittels eines Zündimpulsgenerators erzeugt wird.
  4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass an die zu überprüfende Überspannungsschutzeinrichtung (29) zur Messung des Folgestroms eine Gleichspannung angelegt wird, die kleiner als die Zündspannung aber größer als die Ansprechspannung des zu überprüfenden Systems ist.
  5. Vorrichtung zur Überprüfung von Überspannungsschutzanlagen mit gestaffelten Schutzstufen nach einem der Ansprüche 1 bis 4, mit den folgenden Merkmalen – die Vorrichtung umfasst eine Einrichtung zur Erzeugung einer ausreichenden Zündspannung zur Überprüfung der Überspannungsschutzeinrichtung (29), – die Vorrichtung umfasst eine Stromversorgung für die zu überprüfende Überspannungsschutzeinrichtung (29), – die Vorrichtung umfasst ferner eine Einrichtung zur Erzeugung eines in seinem Maximalwert begrenzten Folgstromes, – die Vorrichtung umfasst eine Messeinrichtung (19) zur Strommessung des durch die Überspannungsschutzanlage fließenden Stroms, – und die Vorrichtung umfasst ferner eine Messeinrichtung (19) zur Messung der Dauer des Zündfolgestroms, gekennzeichnet durch die folgenden weiteren Merkmale – die Einrichtung zur Erzeugung des Folgestroms ist so aufgebaut, dass darüber der Folgestrom mit einer Spannung erzeugbar ist, die zumindest geringfügig oberhalb der Bogenbrennspannung der zu überprüfenden Überspannungsschutzeinrichtung (29) liegt, – die Einrichtung zur Erzeugung des Folgestroms ist dabei so aufgebaut, dass der Folgestrom wesentlich kleiner ist als der für die zu überprüfende Überspannungsschutzeinrichtung (29) maximal zulässige Strom, und – die Vorrichtung umfasst eine Auswertelektronik zur Ermittlung, ob die gemessene Dauer des Folgestroms eine Mindestzeitdauer übersteigt.
  6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, das mittels der Messeinrichtung (19) der zeitliche Stromstärkeverlauf des Folgestroms nach Zündung der Überspannungsschutzeinrichtung (29) messbar ist.
  7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass eine Messeinrichtung (19) zur Messung der Zündspannung vorgesehen ist.
  8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Zündspannungs-Erzeugungseinrichtung einen Zündimpuls-Generator (15) umfasst.
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