DE4314528A1 - Verfahren zur Überwachung des Schweißvorgangs beim Bolzenschweißen und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zur Überwachung des Schweißvorgangs beim Bolzenschweißen und Vorrichtung zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Überwachung des
Schweißvorgangs beim Bolzenschweißen wobei eine Vorrichtung zur
Durchführung des Verfahrens mit den Merkmalen der Oberbegriffe
der Patentansprüche 1 und 11.
Beim Bolzenschweißen ist es erforderlich, zur Erreichung einer
möglichst guten Schweißqualität die Sollwerte relevanter
Schweißparameter mit entsprechender Genauigkeit einzuhalten.
Beim Hubzündungs- und artverwandten Verfahren, auf das sich die
vorliegende Erfindung bezieht, sind insbesondere die Parameter
Schweißstrom, Schweißzeit, Überstand, Abhub- und Eintauchdämp
fung für die Qualität der Schweißverbindung zwischen Bolzen und
Werkstück maßgebend.
Während die Messung und Überwachung der elektrischen Parameter,
nämlich des Schweißstroms und Schweißspannung seit längerer Zeit
bekannt und üblich ist, wurde insbesondere beim Hubzündungsver
fahren die Einhaltung der mechanischen Parameter, wie die Ein
haltung des Überstands, des Abhubs und der Eintauchdämpfung, nur
durch die entsprechende Voreinstellung dieser Parameter am Bol
zenschweißgerät bzw. am entsprechenden Schweißkopf gewährlei
stet.
Nachteilig hierbei ist jedoch, daß die Bewegung des in den
Schweißkopf eingesetzten Bolzens bekannter Bolzenschweißvorrich
tungen nicht überwacht wird und demzufolge auftretende Abwei
chungen der Bewegungen von vorbestimmten Soll-Werten nicht er
kannt wird. Das heißt, negative Beeinflussungen der Schweißqua
lität durch die Nichteinhaltung eines voreingestellten Über
stands oder Abhubs bzw. Abweichungen von der Soll-Eintauchdämp
fung werden nicht erkannt.
Zur Lösung des entsprechenden Problems beim Spitzenzündungs-
Schweißverfahren wird daher in der deutschen Patentschrift DE 41 24 511 C1
vorgeschlagen, den Ist-Wert der Eintauchgeschwindig
keit des Schweißbolzens in das am Schweißpunkt des Werkstückes
erzeugte Schweißbad zu messen und mit einem empirisch ermittel
ten Geschwindigkeits-Soll-Wert zu vergleichen. Außerhalb eines
vorgegebenen Toleranzfeldes liegende Abweichungen des Ist-Wertes
vom Soll-Wert zeigen dann die ungenügende Qualität der fertigen
Schweißverbindung an. Da beim Spitzenzündungs-Schweißverfahren
die Eintauchgeschwindigkeit der maßgebende Parameter für die
Schweißqualität ist, wird in der DE 41 24 511 C1 vorgeschlagen,
diesen Wert durch die Messung der Zeit zu bestimmen, die der
Schweißbolzen zum Zurücklegen einer kurzen Wegstrecke Δs kurz
vor seinem Eintauchen in die Schmelze des Werkstücks benötigt.
Beim Hubzündungs-Schweißverfahren hängt die Qualität einer
Schweißverbindung jedoch nicht nur allein von der Eintauchge
schwindigkeit, sondern auch von der Eintauchdämpfung ab, d. h.
maßgebend ist der zeitliche Verlauf der Bewegung des Bolzens
bzw. der zeitliche Verlauf der Bolzengeschwindigkeit ab dem
Zeitpunkt seines Eintauchens in die Schmelze. Darüber hinaus ist
es wünschenswert, auch die Einhaltung der voreinstellten Parame
ter Überstand und Abhub zu überwachen, da diese sowohl die Bol
zengeschwindigkeit während seiner Eintauchphase in die Schmelze
als auch das Verhalten des Lichtbogens beeinflussen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zur Überwachung des Schweißvorgangs beim Bolzenschweißen zu
schaffen, welches die Kontrolle der Qualität einer fertigge
stellten Scheißverbindung ermöglicht. Des weiteren ist es Auf
gabe der Erfindung, eine Vorrichtung zur Durchführung dieses
Verfahrens zu schaffen.
Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den Merkmalen der Patent
ansprüche 1 und 11.
Durch die kontinuierliche Messung des zeitlichen Verlaufs der
Bewegung des Bolzens in Richtung auf das Werkstück, insbesondere
nach dem Eintauchen des Bolzens in die Schmelze des Werkstücks,
lassen sich Abweichungen des gemessenen Verlaufs der Bewegung
oder des daraus bestimmten zeitlichen Verlaufs der Bewegungs
geschwindigkeit von einem vorbestimmten Soll-Verlauf ermitteln
und bei einer entsprechenden Weiterbildung der erfindungsgemäßen
Verfahren ein in üblicher Weise erzeugtes Fehlersignal optisch
oder akustisch anzeigen.
In einer bevorzugten Ausbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens
sind die vorgegebenen, zulässigen Toleranzen für die Abweichung
des Ist-Verlaufs vom Soll-Verlauf von der während des Schweiß
vorgangs zugeführten Energie abhängig. In der Praxis werden die
entsprechenden optimalen Soll-Verläufe empirisch ermittelt.
In einer weiteren Ausbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird der gemessene zeitliche Verlauf der Bewegung oder der Bewe
gungsgeschwindigkeit des Schweißbolzens protokolliert und/oder
gespeichert. Hierdurch kann die Qualität einer bestimmten
Schweißung ggf. auch zu einem späteren Zeitpunkt belegt werden.
In einer weiteren Ausbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird nach dem Aufsetzen des Stützrohres des Schweißkopfes der
Überstand des Bolzens, d. h. der Betrag, um den der Bolzen vor
dem Aufsetzen des Stützrohrs über dieses hinausragt, gemessen
und angezeigt. Hierdurch lassen sich Abweichungen des Überstands
von dem voreingestellten Soll-Wert erkennen. Derartige Abwei
chungen werden bspw. durch Toleranzen zwischen Bolzen eines be
stimmten Typs verursacht. Wird eine unzulässig hohe Abweichung
zwischen Ist- und Soll-Wert erkannt, so kann ein Fehlersignal
erzeugt und/oder ein weiterer Schweißvorgang verhindert werden.
In gleicher Weise kann nach dem Aufsetzen des Stützrohres und
dem Abheben des Bolzens vom Werkstück auf einen voreingestellten
Wert dieser Abhub gemessen und angezeigt werden. Wird eine unzu
lässig hohe Abweichung des Ist-Wertes vom Soll-Wert für den Ab
hub erkannt, so kann ebenfalls ein Fehlersignal erzeugt und/oder
ein weiterer Schweißvorgang verhindert werden, wobei hierzu vor
zugsweise der Lichtbogen im Zustand des Vorstrom-Lichtbogens ab
geschaltet wird.
Schließlich kann in einer weiteren Ausbildung des erfindungs
gemäßen Verfahrens aus dem gemessenen Überstand und dem Meßwert
für den Weg nach Abschluß der Bewegung des Bolzens in Richtung
auf das Werkstück der Abbrannt/Einbrannt des Bolzens ermittelt
und angezeigt werden.
Zur Realisierung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird vorge
schlagen, an einer Bolzenschweiß-Vorrichtung für das Hub-Zün
dungsschweißen bekannter Art einen Sensor vorzusehen, der die
kontinuierliche Erfassung der Bewegung des steuerbar beweglichen
Teils des Schweißkopfes ermöglicht. Hierdurch lassen sich sowohl
diskrete Meßwerte, bspw. für den Überstand und den Abhub gewin
nen, als auch der kontinuierliche zeitliche Verlauf der Bewegung
des steuerbar beweglichen Teils des Schweißkopfes erfassen.
In einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vor
richtung ist der Sensor als berührungsloser Sensor bzw. digita
ler berührungsloser Sensor ausgebildet. Dabei läßt sich durch
die Ausbildung als digitaler Sensor der Nachteil bekannter ana
loger Sensoren, bspw. induktiver Sensoren, vermeiden, welche
durch den nachgeschalteten erforderlichen Verstärker in der
Praxis immer mit einer Drift behaftet sind.
Weitere Ausbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens und der
erfindungsgemäßen Vorrichtung ergeben sich aus den Unteransprü
chen.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispieles näher beschrieben.
In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 schematisch den Aufbau eines erfindungsgemäßen Schweiß
kopfes, welcher als Schweißpistole ausgebildet ist;
Fig. 2 ein Blockschaltbild der erfindungsgemäßen Scheißvorrich
tung und
Fig. 3 ein Weg-Zeit-Diagramm des bewegbaren, den Weg des
Schweißbolzens bestimmenden Teils des Schweißkopfs gemäß
Fig. 1.
Fig. 1 zeigt schematisch den Aufbau eines als Schweißpistole
ausgebildeten Schweißkopfes 1, welcher über Verbindungskabel 2
mit einem nicht näher dargestellten Schweißgerät verbunden ist.
Der Schweißkopf 1 ist im wesentlichen in an sich bekannter Weise
als zur Durchführung des Hubzündungs-Schweißverfahrens geeignete
Schweißpistole ausgebildet und weist insbesondere ein Stützrohr
3 auf, in das der zu verschweißende Bolzen 4 eingesetzt wird.
Der Bolzen 4 wird an seinem hinteren Ende von einem auf den je
weiligen Bolzentyp abgestimmten Bolzenhalter 5 gehalten, welcher
seinerseits lösbar an einem steuerbar, in seiner Längsachse ver
schiebbaren Teil 6, der sogenannten Pinole des Schweißkopfes 1
angeordnet ist.
Die Pinole 6 ist mittels eines nicht näher dargestellten federn
den Elements in Richtung auf das vordere Ende des Schweißkopfes,
d. h. in Richtung des Stützrohrs 3 vorgespannt. Die Pinole kann
durch das Aktivieren des Magnetfeldes der Schweißkopfspule 7,
welche vorzugsweise um die zylindrisch ausgebildete Pinole 6
herum angeordnet ist, rückwärts bewegt werden, wodurch der Bol
zen 4 vom Werkstück 8 abgehoben wird. Dabei wird der Stromfluß
durch die Schweißkopfspule 7 ebenso wie der eigentliche Schweiß
strom über die Verbindungskabel 2 von dem nicht näher darge
stellten Schweißgerät zugeführt, welches auch den zeitlichen
Ablauf des gesamten Schweißvorgangs steuert.
Bei der in Fig. 1 dargestellten bevorzugten Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Schweißkopfes ist auf der Pinole 6 ein Code
streifen 9 aufgebracht, welcher in Verbindung mit einem berüh
rungslosen Encoder 10 die Messung der momentanen absoluten oder
relativen Position der Pinole 6 ermöglicht. Der Encoder kann
dabei bspw. als optischer Encoder ausgebildet sein. Selbstver
ständlich kann jedoch der aus dem Codestreifen 9 und dem Encoder
10 bestehende Positionssensor 11 auch in anderer Weise, bspw.
als analoger Positionssensor in Form eines induktiven Meßauf
nehmers ausgebildet sein. Die Ausbildung als digitaler, berüh
rungsloser Sensor bietet jedoch den Vorteil, daß die Positions
messung berührungslos und damit verschleißfrei erfolgen kann;
außerdem wird der Nachteil der meisten analogen Positionssenso
ren vermieden, welcher in der erforderlichen Verwendung eines
analogen Meßverstärkers besteht, der praktisch immer mit einer
gewissen Drift behaftet ist. Ferner sind diese Wegaufnehmer in
der Praxis insbesondere an Handpistolen nicht robust genug.
Der Positionssensor 11 liefert ein Signal, welches ebenfalls
über Adern der Verbindungskabel 2 einer im nicht näher darge
stellten Schweißgerät vorgesehenen Meß- und Auswerteeinrichtung
12 zugeführt ist. Die schematische Verschaltung des Sensors 11
mit der im Schweißgerät vorgesehenen Meß- und Auswerteeinrich
tung 12 ist in Fig. 2 dargestellt. Die Meß- und Auswerteeinrich
tung 12 ermittelt aus dem ihr zugeführten Sensorsignal 13 die
momentane Position der Pinole 6 des Schweißkopfes 1 und steuert
eine Anzeigeeinheit 14 in bevorzugter Weise derart an, daß diese
laufend die momentane Position der Pinole 6 anzeigt. Dabei ist
die Anzeigeeinheit 14 bei der Ausbildung des Schweißkopfes 1 als
Handpistole bevorzugt an der Pistole selbst angeordnet, da die
mit der betreffenden Pistole arbeitende Bedienperson sich mögli
cherweise in weiterer Entfernung von dem eigentlichen Schweißge
rät befindet. Dagegen kann bei einem automatisch arbeitenden, an
einem Schweißroboter angeordneten Schweißkopf die Anzeigeeinheit
14 auch direkt am eigentlichen Schweißgerät angeordnet sein.
Des weiteren weist die Meß- und Auswerteeinrichtung 12 einen
Speicher auf, in dem der Verlauf der Bewegung der Pinole 6 und
damit der Verlauf der Bewegung des Schweißbolzens 4 in digitaler
Form abgelegt wird. Zusätzlich weist die Meß- und Auswerteein
richtung 12 einen weiteren Speicher auf, in dem der zeitliche
Verlauf einer oder mehrerer Soll-Kurven für die Bewegung der Pi
nole 6 abgelegt sind. Diese Soll-Kurven können mittels einer mit
der Meß- und Auswerteeinrichtung 12 verbundenen Eingabeeinheit
15 in den betreffenden Speicher eingegeben werden. Dabei ist die
Eingabeeinheit 15 in bevorzugter Weise als Schnittstelle zu
einem weiteren Computer ausgebildet, so daß sich bspw. auch der
Verlauf theoretisch ermittelter Kurven in den betreffenden Spei
cher der Meß- und Auswerteeinrichtung 12 einlesen läßt.
Des weiteren besteht die Möglichkeit, eine während eines
Schweißvorgangs, der zu einem optimalen Schweißergebnis geführt
hat, ermittelte Ist-Kurve von dem entsprechenden Ist-Wert-Spei
cher in einen Soll-Wert-Speicher zu übernehmen. Hierdurch wird
ermöglicht, die Soll-Wert-Kurven empirisch zu ermitteln, wobei
mehrere Schweißversuche durchgeführt werden und jeweils die Qua
lität der fertigen Schweißverbindung untersucht wird. Ergibt die
Prüfung der zuletzt hergestellten Schweißverbindung, daß diese
die gewünschte Qualität aufweist, so können die Meßwerte der zu
letzt abgespeicherten Ist-Kurve bspw. durch Betätigen einer
nicht näher dargestellten, am Schweißkopf oder am Schweißgerät
angeordneten Taste in den entsprechenden Soll-Wert-Speicher
übernommen werden.
Nach der Fertigstellung einer Schweißverbindung vergleicht die
Meß- und Auswerteeinrichtung 12 den zeitlichen Verlauf der Bewe
gung der Pinole 6 bzw. des Schweißbolzens 4, welcher in dem Ist-
Wert-Speicher abgespeichert wurde, mit dem entsprechenden zeit
lichen Verlauf der Soll-Wert-Kurve. Wird eine unzulässig hohe
Abweichung der beiden Kurven voneinander festgestellt, so wird
ein Fehlersignal erzeugt und auf der Anzeigeeinheit 14 eine ent
sprechende Fehlermeldung angezeigt. Dabei kann die Abweichung
der beiden Kurven voneinander bspw. durch die Addition der Feh
lerquadrate ermittelt und dieser Wert ggf. mit einer zusätzli
chen Meldung auf der Anzeigeeinheit 14 angezeigt werden. Selbst
verständlich kann die Anzeige dieser Fehlermeldung bzw. der Ab
weichung auch auf einer gesonderten Anzeigeeinheit erfolgen.
Des weiteren kann der während einer Schweißung aufgenommene Ver
lauf der Ist-Wert-Kurve auch zu Protokollzwecken in einem weite
ren hierfür vorgesehenen Speicher der Meß- und Auswerteeinrich
tung 12 abgelegt werden. Diese Protokoll-Kurven können selbst
verständlich auch im Sinne einer üblichen Betriebsdatenverarbei
tung aus dem Speicher der Meß- und Auswerteeinrichtung 12 in
eine entsprechende Datenverarbeitungsanlage ausgelesen und wei
terverarbeitet werden.
Nachfolgend wird der Ablauf bei der Durchführung einer Schwei
ßung sowie das erfindungsgemäße Verfahren zur Überwachung des
Schweißvorgangs bei Verwendung in den Fig. 1 und 2 beschriebenen
Schweißvorrichtung erläutert.
Zunächst stellt die Bedienperson mittels eines Werkzeugs den
Überstand d1 des Bolzens zum Stützrohr und anschließend das Ab
hubmaß d2 ein. Durch das Aufsetzen des als Handpistole ausge
bildeten Schweißkopfes 1 auf das Werkstück 8 wird der Bolzen 4
zusammen mit dem Bolzenhalter 5 und der Pinole 6 in den Schweiß
kopf hineinbewegt, bis das Stützrohr das Werkstück berührt.
Diese Bewegung der Pinole 6 wird durch den Sensor 11 erfaßt,
durch die Meß- und Auswerteeinrichtung 12 ausgewertet und mit
tels der Anzeigeeinheit 14 angezeigt.
Hierdurch wird die Möglichkeit geschaffen, den tatsächlichen
Ist-Wert des Überstands d1 zu messen und mit dem voreingestell
ten Soll-Wert zu vergleichen. Dabei kann dieser Vergleich entwe
der durch die Bedienperson oder ebenfalls automatisch durch die
Meß- und Auswerteeinrichtung 12 erfolgen. Hierzu ist jedoch er
forderlich, daß der mechanisch voreingestellte Wert des Über
stands auch in einen entsprechenden Speicher der Meß- und Aus
werteeinrichtung 12 eingegeben wird.
In letzterem Fall kann bei Feststellung einer unzulässig hohen
Abweichung des Ist-Werts vom abgespeicherten Soll-Wert der wei
tere Ablauf des Schweißvorgangs, der hier als mit dem Aufsetzen
der Pistole auf das Werkstück beginnend bis zur Fertigstellung
der Schweißverbindung definiert sei, unterbunden werden.
Nach Betätigung des Auslösers 16 der Schweißpistole 1 wird der
Strom zur Erzeugung des Vorstrom-Lichtbogens durch das nicht nä
her dargestellte Schweißgerät eingeschaltet und die Schweißkopf
spule 7 mit einem Strom solcher Stärke angesteuert, daß sich das
voreingestellte Maß für den Abhub d2 mit möglichst hoher Genau
igkeit einstellt. Durch die Verwendung des Sensors 11 kann je
doch auch dieses Maß der Bewegung der Pinole 6 bzw. des Schweiß
bolzens 4 exakt erfaßt und mittels der Meß- und Auswerteeinrich
tung 12 auf der Anzeigeeinheit 14 angezeigt werden. Darüber hin
aus besteht die Möglichkeit, durch die Messung der Ist-Position
der Pinole 6 den Abhub d2 durch die Verwendung einer geschlosse
nen Regelschleife exakt auf den erforderlichen Soll-Wert ein
zuregeln.
Wird keine geschlossene Regelschleife hegestellt, und der Ist-
Wert für den Abhub d2 lediglich gemessen, so kann entsprechend
der vorstehend beschriebenen Messung des Überstands d1 auch die
Abweichung des Ist-Werts vom Soll-Wert für den Abhub bestimmt
und ggf. angezeigt werden. Hierzu ist selbstverständlich ein
Speichern des Soll-Wertes für den Abhub in der Meß- und Auswer
teeinrichtung 12 erforderlich. Des weiteren kann für den Fall
einer unzulässig hohen Abweichung vom Soll-Wert der weitere
Schweißvorgang im Stadium des Vorstrom-Lichtbogens abgebrochen
werden.
Läuft der Schweißvorgang bis zu diesem Zeitpunkt korrekt ab, so
wird nach einer weiteren vorbestimmten Zeit der Hauptstrom-
Lichtbogen gezündet und wiederum nach einer vorbestimmten Zeit
der Strom durch die Schweißkopfspule 7 abgeschaltet, so daß der
Schweißbolzen 4 durch die mit einer Federkraft beaufschlagten
Pinole 6 in die Schmelze des Werkstücks 8 eingetaucht wird. Da,
wie vorstehend erwähnt, für die Qualität der fertigen Schweiß
verbindung der gesamte zeitliche Verlauf der Bewegung des Bol
zens während des Eintauchens in die Schmelze maßgebend ist, ist
es nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erforderlich, zumindest
diesen zeitlichen Verlauf der Bewegung des Schweißbolzens zu
erfassen. Selbstverständlich ist es jedoch auch möglich, den
gesamten zeitlichen Verlauf der Pinolenbewegung beginnend mit
dem Aufsetzen der Schweißpistole auf das Werkstück bis zur Been
digung des Eintauchvorgangs des Bolzens abzuspeichern. Da zur
möglichst genauen Erfassung des zeitlichen Verlaufs die Meßwerte
in zeitlich kurz aufeinanderfolgenden Abständen, d. h. mit hoher
Abtastrate erfaßt und gespeichert werden müssen, ergibt sich
hierbei jedoch ein hoher Speicherplatzbedarf.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird das Ab
schalten des Stroms durch die Schweißkopfspule 7 als Startsignal
für die Erfassung des zeitlichen Verlaufs der Pinolenbewegung
verwendet, so daß hierdurch lediglich die Bewegung des Schweiß
bolzens in Richtung auf das Werkstück einschließlich des gesam
ten Eintauchvorgangs der Schweißbolzenspitze in die Schmelze des
Werkstücks erfaßt und gespeichert wird. Ergänzend zu diesen ge
speicherten Werten können für jede Schweißung bei diesem Verfah
ren selbstverständlich auch die diskreten Werte für den gemesse
nen Überstand d1 und den Abhub d2 gespeichert werden.
Durch die Erfassung des gesamten zeitlichen Verlaufs des Ein
tauchens der Schweißbolzenspitze in die Schmelze des Werkstücks 8
kann durch den Vergleich dieses Ist-Verlaufs mit einem gespei
cherten Soll-Verlauf bestimmt werden, ob die fertige Schweißver
bindung eine ausreichende Qualität aufweist. Selbstverständlich
kann aus dem gemessenen zeitlichen Verlauf auch die Geschwindig
keit der Schweißbolzenspitze beim Eintauchen sowie die Eintauch
dämpfung ermittelt werden. Dies kann bspw. durch einfaches nume
risches Differenzieren der gemessenen Kurve erfolgen.
Des weiteren kann aus der Differenz des gemessenen Ist-Wertes
für den Überstand d1 und der Position der Pinole bzw. der
Schweißbolzenspitze nach Beendigung des Eintauchvorgangs in die
Schmelze der Abbrannt/Einbrannt des Bolzens errechnet und ange
zeigt werden, welcher ebenfalls einen gravierenden Einfluß auf
die Qualität der fertigen Schweißung zeigt.
In einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann der
Soll-Wert-Verlauf für den Eintauchvorgang der Schweißbolzenspit
ze in die Schmelze abhängig von den Schweißparametern Schweiß
strom und Schweißzeit nach einer vorbekannten funktionalen Ab
hängigkeit korrigiert werden. Hierdurch ergibt sich der Vorteil,
daß bei einer Veränderung der vorgenannten Schweißparameter
nicht in jedem Fall auf empirische Weise eine neue Soll-Wert-
Kurve ermittelt werden muß.
Das erfindungsgemäße Verfahren gewährleistet somit durch die
Überwachung insbesondere der Bewegung der Pinole bzw. des
Schweißbolzens in Richtung auf das Werkstück einschließlich des
Eintauchens der Schweißbolzenspitze in die Schmelze eine Über
wachung der Qualität der fertigen Schweißverbindungen. Außerdem
kann durch die Verwendung eines Sensors zur Erfassung der Pino
lenbewegung bei der erfindungsgemäßen Schweißvorrichtung eine
geregelte Bewegung der Pinole, insbesondere zur exakten Einhal
tung des Abhubs erfolgen.
Claims (13)
1. Verfahren zur Überwachung des Schweißvorgangs beim Bolzen
schweißen bei dem
- a) ein zu verschweißender Bolzen (4) in einen Bolzenhalter (5) eines Schweißkopfes (1) einer Bolzenschweißvorrichtung derart aufgenommen wird, daß die Bolzenspitze um einen vorbestimmten Überstand (d1) über ein Stützrohr (3) des Schweißkopfes hinausragt, wobei der Bolzenhalter (5) an einem gesteuert bewegbaren Teil (6) des Schweißkopfes (1) angeordnet ist,
- b) der Schweißkopf (1) mittels seines Stützrohres (3) so auf das Werkstück (8) aufgesetzt wird, daß der Bolzen (4) zu sammen mit dem Bolzenhalter (5) und dem bewegbaren Teil (6) um den Überstand (d1) in Richtung von dem Werkstück weg bewegt wird;
- c) nach Einschalten eines vorbestimmten Stroms über den Schweißbolzen (4) und das Werkstück (8) ein Lichtbogen unter weiterer Bewegung des Bolzens (4), Bolzenhalters (5) und des Teils (6) vom Werkstück weg gezogen wird, bis ein Abhub (d2) erreicht ist,
- d) nach einer vorbestimmten Zeit der Bolzen (4) durch Bewe gung des Teils (6) in Richtung auf das Werkstück (8) zu in die Schmelze eingetaucht wird, dadurch gekennzeichnet,
- e) daß der zeitliche Verlauf der Bewegung des Teils (6) zu mindest während der gesamten Bewegungsphase in Richtung auf das Werkstück gemessen und der gemessene Verlauf der Bewegung oder der daraus bestimmte zeitliche Verlauf der Bewegungsgeschwindigkeit mit einem vorbestimmten Soll-Ver lauf verglichen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei
Überschreiten vorgegebener Toleranzen ein Fehlersignal er
zeugt wird und der Fehler optisch oder akustisch angezeigt
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Soll-Verlauf und/oder die vorgegebenen Toleranzen
von der während des Schweißvorgangs zugeführten Energie
abhängig sind.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der gemessene zeitliche Verlauf der
Bewegung oder Bewegungsgeschwindigkeit protokolliert und/oder
gespeichert wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß nach dem Aufsetzen des Stützrohres (3)
der Überstand (d1) gemessen und angezeigt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß bei
Über- oder Unterschreiten des voreingestellten Soll-Wertes
für den Überstand ein Fehlersignal erzeugt und/oder ein
weiterer Schweißvorgang verhindert wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß nach dem Aufsetzen des Stützrohres (3)
und dem Abheben des Bolzens (4) vom Werkstück auf einen
voreingestellten Wert der Abhub (d2) gemessen und ange
zeigt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß bei
Über- oder Unterschreiten des voreingestellten Soll-Wertes
für den Abhub ein Fehlersignal erzeugt und/oder ein weite
rer Schweißvorgang verhindert wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der
Lichtbogen im Zustand des Vorstrom-Lichtbogens abgeschal
tet wird.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß aus dem Überstand (d1) und dem Meßwert
für den Weg nach Abschluß der Bewegung des Teils (6) in
Richtung auf das Werkstück (8) der Abbrannt/Einbrannt (d3)
des Bolzens (4) ermittelt und angezeigt wird.
11. Bolzenschweiß-Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
nach einem der Ansprüche 1 bis 10, mit einem Schweißkopf
(1) mit einem steuerbar bewegbaren Teil (6), an dem ein
Bolzenhalter (5) zur Aufnahme eines Bolzens (4) angeordnet
ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schweißkopf einen Sensor (11) zur kontinuierlichen Erfassung der Bewegung des steuerbar bewegbaren Teils (6) aufweist und
daß die Bolzenschweißvorrichtung eine Meß- und Steuerein heit (12) aufweist, welcher das Signal des Sensors (11) zugeführt wird und welche den zeitlichen Verlauf der Bewe gung oder den zeitlichen Verlauf der Geschwindigkeit des Teils (6) ermittelt.
daß der Schweißkopf einen Sensor (11) zur kontinuierlichen Erfassung der Bewegung des steuerbar bewegbaren Teils (6) aufweist und
daß die Bolzenschweißvorrichtung eine Meß- und Steuerein heit (12) aufweist, welcher das Signal des Sensors (11) zugeführt wird und welche den zeitlichen Verlauf der Bewe gung oder den zeitlichen Verlauf der Geschwindigkeit des Teils (6) ermittelt.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
der Sensor (11) die Bewegung des Teils (6) berührungslos
erfaßt.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeich
net, daß der Sensor (11) als digitaler Sensor ausgebildet
ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934314528 DE4314528C2 (de) | 1993-05-03 | 1993-05-03 | Verfahren zur Überwachung des Schweißvorgangs beim Bolzenschweißen und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19934314528 DE4314528C2 (de) | 1993-05-03 | 1993-05-03 | Verfahren zur Überwachung des Schweißvorgangs beim Bolzenschweißen und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens |
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Publication Number | Publication Date |
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DE4314528A1 true DE4314528A1 (de) | 1994-11-10 |
DE4314528C2 DE4314528C2 (de) | 1998-01-22 |
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ID=6487015
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DE19934314528 Expired - Fee Related DE4314528C2 (de) | 1993-05-03 | 1993-05-03 | Verfahren zur Überwachung des Schweißvorgangs beim Bolzenschweißen und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens |
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DE (1) | DE4314528C2 (de) |
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