DE4313769C1 - Verfahren und Vorrichtung zur Entsäuerung, Enteisenung und Entmanganung von Wasser - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Entsäuerung, Enteisenung und Entmanganung von WasserInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur pH-Wert-Anhebung
und Aufhärtung von Wasser in einer Eigenwasserversorgung,
basierend auf einer Filtration des zu behandelnden Wassers
über eine ein Kalk-Filtermaterial enthaltende Schüttung.
Ein solches Verfahren und eine dazu geeignete Vorrichtung
mit einem Kalk-Filtermaterial enthaltenden Behälter zur Fil
tration des zu behandelnden Wassers ist beispielsweise aus
den Firmenprospekten "JUDO-Planung", Seiten 13 bis 17; WD
1015 01/87; WD 10/88 3022, 3023, 3046, 3047; Ausschreibungs
texte "Filtration 1.10" und "Zubehör für E-Reihe-Filter JEF
1-10" sowie "JUDO-Preisliste 93", Blatt 1.10 der Firma JUDO
Wasseraufbereitung GmbH von Januar 1993 bekannt.
Wasser, das als Trinkwasser verwendet werden soll, darf ent
sprechend der Trinkwasserverordnung nicht kalkaggressiv
sein, d. h., der pH-Wert des Wassers darf nicht kleiner als
der Gleichgewichts-pH-Wert sein. Üblicherweise wird im Haus
wasserbereich (z. B. bei der Eigenwasserversorgung) ein sol
ches aggressives Wasser durch ein Kalk-bzw. Marmorfilterbett
geleitet. Das Wasser löst hierbei Calciumkarbonat (CaCO₃),
bis sich im Idealfall eine gesättigte Lösung gebildet hat,
d. h., das Wasser befindet sich im Kalk-Kohlensäure-Gleichge
wicht.
Hierfür muß jedoch beim üblichen einmaligen Durchlauf des
Wassers durch das Filterbett die Verweilzeit groß genug
sein. Es können je Stunde ca. 1-5 Filterbettvolumina an
Wasser behandelt werden. Dies bedingt jedoch ein Filterbett
volumen von ca. 200-500 Liter für 1-2 m³/h Nenndurch
fluß. Frisches, für die Entsäuerung verwendetes Kalk-Materi
al muß zunächst gründlich gespült werden, um den Feinkorn
anteil auszuwaschen, der ansonsten in das Installationsnetz
hinein befördert würde. Nach einer bestimmten Betriebszeit
muß das Filterbett mit einem Spülstrom (bestehend aus Wasser
oder einem Wasser-Luft-Gemisch oder beiden alternierend)
rückgespült werden, wobei dieser Spülstrom ein Vielfaches
des Nennvolumenstromes der Anlage sein muß, um das Filter
bett anzuheben, den sich gebildeten Feinkornanteil sowie ab
filtrierte Verunreinigungen auszuspülen.
Befinden sich mehr als 0,2 mg/l Eisen in einem Wasser, das
als Trinkwasser verwendet werden soll, so muß eine Enteisung
durchgeführt werden. Diese erfolgt durch Ausfällung des Ei
sens über eine Oxidationsreaktion. Realisiert wird diese Re
aktion z. B. entweder durch die Zugabe von gasförmigem Sauer
stoff (Belüftung) oder durch Zugabe von Kaliumpermanganat,
letzteres bevorzugt in Verbindung mit einer nachgeschalteten
"Greensand"-Stufe.
Befinden sich mehr als 0,05 mg/l Mangan in einem Wasser, das
als Trinkwasser verwendet werden soll, so muß eine Entmanga
nung durchgeführt werden. Die Entmanganung wird ähnlich der
Enteisenung durchgeführt. Hier spielen jedoch nach einer ge
wissen Anlaufphase biologische (bakteriologische) Entmanga
nungsvorgänge eine entscheidende Rolle. Prinzipiell erfolgt
die Enteisenung und die Entmanganung jedoch in baugleichen
Apparaturen - bei gleichzeitiger Entmanganung und Enteise
nung in derselben Apparatur. Die bei der Enteisenung und
Entmanganung gebildeten Fällungsprodukte müssen dem Stand
der Technik entsprechend in einem Tiefenfilter abgeschieden
und dieser Tiefenfilter periodisch rückgespült werden, wie
in den oben zitierten Firmenprospekten der Firma JUDO Was
seraufbereitung GmbH beschrieben ist.
Da in sauren, d. h. aggressiven Wässern naturgemäß überwie
gend auch überhöhte Eisen- und/oder Mangankonzentrationen
auftreten, muß sehr häufig eine Entsäuerung mit einer Entei
senung und/oder Entmanganung gekoppelt werden.
Diese Enteisenung und/oder Entmanganung muß der für die Ent
säuerung verwendeten Kalkschüttung vorgeschaltet werden, da
ansonsten Eisen und Mangan auf den Kalkpartikeln der Schüt
tung ausgefällt werden und somit deren Oberfläche irreversi
bel verblocken, wodurch sie inaktiv werden.
Dem Stand der Technik entsprechend ist also für die Entsäu
erung ein großvolumiger, mit einer Kalkschüttung befüllter
Filterbehälter erforderlich, der mit einer Rückspülvorrich
tung bestehend aus einer Vielzahl von Ventilen, einem Was
serspeicher mit Spülpumpe für große Volumenströme sowie ge
gebenenfalls mit einem Druckluftkompressor für die Was
ser-/Luftrückspülung ausgerüstet ist.
Muß zusätzlich auch noch Eisen und/oder Mangan aus dem zu
behandelnden Wasser entfernt werden, so ist eine zweite,
ebenso aufwendige Anlage mit Dosierpumpe bzw. Belüftungsvor
richtung für die Oxidation und einer anschließenden, rück
spülbaren Tiefenfiltereinheit für die Abscheidung der gebil
deten Fällungsprodukte erforderlich.
Von der Umkehrosmose, insbesondere von Zapfstellenanlagen
(mit in der Regel weniger als 50 Liter Produktwasser pro
Tag) für den Einbau in der Küche, insbesondere unter dem
Spültisch, ist die Verwendung von kleinen mit CaCO₃-Material
befüllten Behälter bekannt. Hierbei wird das durch den Um
kehrosmosevorgang nahezu vollständig entsalzte und daher na
turgemäß kalkaggressive Wasser durch die o.g. Kalkschüttung
geleitet. Hierdurch wird der pH-Wert des für Trink- und
Kochzwecke gedachten, als VE-Wasser hierfür jedoch nicht ge
eigneten Wassers angehoben. Die Kohlensäurekonzentration des
Wassers wird reduziert und es wird mit Kalzium aufgehärtet.
Die Kalk-Schüttung wird hierbei aufgelöst und bestimmungsge
mäß immer weniger. Nach einer bestimmten behandelten Wasser
menge muß die Schüttung erneuert werden (siehe Firmenpros
pekt "Gesundes, wohlschmeckendes Trinkwasser" der Firma
Berkefeld Filter von 1992).
Aus der EP 0 001 101 B1 ist ein Verfahren zum Reinigen von
Abwässern in einer mehrstufigen Großanlage bekannt, bei dem
das zu behandelnde Abwasser unter anderem zur pH-Wert-Anhe
bung über eine Marmorschüttung geleitet wird. Das Marmor-
Filtermaterial löst sich dabei in Abhängigkeit von der Ag
gressivität und dem Volumen des hindurch geleiteten Abwas
sers im Laufe der Zeit auf und muß daher in bestimmten zeit
lichen Abständen nachgefüllt bzw. ausgetauscht werden. Wei
terhin ist eine Rückspülung vorgesehen, die zum Austrag ab
filtrierter Feststoffe und der hierfür erforderlichen regel
mäßigen Auflockerung des Schüttungsmaterials dient.
Aus E. Gross, "Handbuch der Wasserversorgung", Verlag R. Ol
denbourg, München, 1928, Seiten 276-277 und 285-289, ist
die Fähigkeit von Marmorfiltern zur Enteisenung von Wasser
an sich bekannt. Es wird jedoch in dem Handbuch ausdrücklich
darauf hingewiesen, daß eisenhaltiges Wasser vorher entei
sent werden muß, ehe es auf das Marmorkiesfilter gebracht
wird.
In der DE 36 31 218 C2 schließlich ist ein Verfahren zur
Aufbereitung von sauren, schwermetall- und/oder aluminium
haltigen Rohwässern beschrieben, bei dem ein Volumenstrom
von 180 l/h verarbeitet werden kann, wobei das Volumen des
Kalk-Filtermaterials etwa 106 l beträgt. Es handelt sich da
bei jedoch nicht um ein Verfahren zum Betrieb einer Eigen
wasserversorgungsanlage.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es demgegenüber, ein
Verfahren der eingangs genannten Art vorzustellen, bei der
auf einfache und kostengünstige Weise sowohl eine Entsäue
rung als auch eine Enteisenung und/oder Entmanganung von zu
Trinkwasser aufzubereitendem Wasser erfolgen kann, wobei
sich ein Rückspülen der Wasseraufbereitungsanlage erübrigt.
Diese Aufgabe wird nach dem erfindungsgemäßen Verfahren da
durch gelöst, daß eine Enteisenung und/oder eine Entmanga
nung des zu behandelnden Wassers in der gleichen Vorrichtung
und gleichzeitig mit der pH-Wert-Anhebung und Aufhärtung
vorgenommen wird, daß statt einer periodischen Rückspülung
das Filtermaterial, nachdem es verbraucht ist, ganz oder
teilweise verworfen wird, wobei verbraucht bedeutet, daß das
Filtermaterial sich aufgelöst hat, aus hygienischen Gründen
nicht länger benutzt werden soll und/oder mit ausgefällten
Eisen- und Manganreaktionsprodukten verblockt ist, und daß
der Volumenstrom des behandelten Wassers kleiner als 100 l/h
ist.
Dadurch kann das Volumen des erforderlichen Kalk-Filtermate
rials kleiner als 50 l, insbesondere kleiner als 20 l sein,
und der gewünschte Behandlungseffekt kann trotzdem bei ein
maligem Durchlauf des zu behandelnden Wassers durch die
Schüttung erreicht werden.
Bei einer bevorzugten Variante des erfindungsgemäßen Verfah
rens wird der Filtration des zu behandelnden Wassers durch
die Kalkfilter-Schüttung eine Feinfiltration nachgeschaltet,
in der ein eventuell ausgewaschener Feinkornanteil der Fil
terschüttung zurückgehalten wird. Dadurch kann ein Spülen
von neuem Filtermaterial entfallen und der Schlupf von auf
diesem Feinkornanteil abgeschiedenen Eisen- und Mangan Fäl
lungsprodukten wird minimiert.
Bei einer bevorzugten Verfahrensvariante wird das behandelte
Wasser in einem Speicher gesammelt und von dort an eine Haus
installation abgegeben. Dadurch kann die Anlage so klein
dimensioniert werden, daß nicht mehr der momentane Wasserbe
darf im Durchfluß (on-line) behandelt werden muß, sondern
daß der gesamte Tagesbedarf im Haushalt über 24 Stunden hin
weg kontinuierlich bei kleiner Durchflußmenge durch die Was
seraufbereitungsanlage hergestellt werden kann.
Vorteilhaft ist auch eine Verfahrensvariante, bei der eine
gedachte oder körperliche Aufteilung der Kalkfilter-Schüt
tung in Schichten senkrecht zur Flußrichtung des zu behan
delnden Wassers vorgenommen wird, wobei die in Flußrichtung
gesehen erste Schicht, sobald das Filtermaterial dieser
Schicht verbraucht ist, verworfen und eine neue Schicht zu
gegeben wird. Auf diese Weise wird immer nur der tatsächlich
verbrauchte Teil des Filtermaterials ausgetauscht.
Bevorzugt ist eine Weiterbildung dieser Verfahrensvariante,
bei der die neue Schicht ebenfalls wieder als erste Schicht
mit dem zu behandelnden Wasser in Kontakt kommt. Dadurch muß
über längere Zeit immer nur die gleiche, nämlich die erste
Schicht ausgetauscht werden.
Alternativ dazu kann bei einer anderen Verfahrensvariante
die neue Schicht den bisher bereits im Betrieb befindlichen
Schichten nachgeschaltet werden, wobei die bisher als zweite
Schicht mit dem zulaufenden Wasser in Kontakt kommende
Schicht nunmehr die erste mit dem zulaufenden Wasser in Kon
takt kommende Schicht wird. Bei dieser Verfahrensvariante
werden also sämtliche Schichten zyklisch erneuert.
Bei einer anderen Verfahrensvariante wird nach einer be
stimmten, festgelegten Betriebsdauer oder Standzeit der
Kalkfilter-Schüttung, vorzugsweise nach 1 bis 3 Monaten, die
gesamte Schüttung verworfen und gegen eine frische Schüttung
ausgetauscht. Bei dieser Verfahrensvariante erübrigen sich
komplizierte apparative Aufbauten, da das verbrauchte Mate
rial als ganzes ersetzt wird.
Die verworfenen Kalkfilter-Schüttungen können gesammelt und
als Dünger und/oder zum Neutralisieren des sauren Regens in
der Landwirtschaft verwendet werden. Auf diese Weise ist ei
ne besonders umweltfreundliche Entsorgung des verbrauchten
Materials sichergestellt.
In den Rahmen der vorliegenden Erfindung fällt auch eine
Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfah
rens, bei der das Volumen der Kalkfilter-Schüttung 1 l bis
50 l, vorzugsweise zwischen 5 l und 20 l beträgt, wobei dem
Behälter mit dem Kalk-Filtermaterial ein Speichertank für
das im Behälter behandelte Wasser nachgeschaltet ist, und
wobei gleichzeitig eine Enteisenung und/oder eine Manganung
des zu behandelnden Wassers im Behälter erfolgen kann. Bei
einer derartigen Dimensionierung der Anlage erübrigt sich
ein periodisches Rückspülen des verbrauchten Kalk-Filterma
terials, wobei durch die gleichzeitige Anlagerung von Eisen
und Mangan an der Oberfläche des Materials eine irreversible
Belegung der Kornoberfläche der Kalkpartikel und somit eine
Inaktivierung des Entsäuerungsmaterials erfolgt. Dies kann
jedoch bei der außerordentlich kleinen eingesetzten Menge an
Kalk ohne weiteres in Kauf genommen werden, da die kleine
Menge an Filtermaterial nach ihrem Verbrauch regelmäßig ver
worfen werden kann.
Bei einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist dem Behälter ein mechanischer Vorfilter vorgeschaltet.
Dadurch können mittlere und größere Partikel aus dem zu be
handelnden Wasser von dem Behälter mit dem Kalk-Filtermate
rial ferngehalten werden.
Besonders bevorzugt ist eine Ausführungsform, bei der dem
Behälter ein Feinfilter nachgeschaltet ist. Dadurch kann auf
das Spülen von frischem Kalk-Filtermaterial zur Beseitigung
des normalerweise darin enthaltenen Feinkornanteils verzich
tet werden. Durch die Abscheidung kleiner, in der Regel im
mer vorhandener Kalkpartikel, an deren Oberfläche Eisen
und/oder Manganreaktionsprodukte abgeschieden sind, verhin
dert das Feinfilter einen Eisen- und/oder Manganschlupf
durch die Behandlungsanlage.
Bei einer Weiterbildung dieser Ausführungsform weist das
Feinfilter eine Maschenweite von weniger als 150 µm, vor
zugsweise sogar von weniger als 100 µm auf. Bei den mit der
erfindungsgemäßen Vorrichtung zu behandelnden geringen Volu
menströmen kann selbst bei diesen relativ feinen Maschenwei
ten und auch bei belegter Filterfläche der durch das Filter
hervorgerufene Druckverlust in der Leitung mit dem behandel
ten Wasser vernachlässigt werden.
Bevorzugt ist auch eine Weiterbildung, bei der ein Drossel
organ dem Feinfilter nachgeschaltet ist. Damit kann der Vo
lumenstrom des zu behandelnden Wassers auf einen beliebigen,
konstanten Wert eingestellt werden, wobei durch das dem
Drosselorgan vorgeschaltete Feinfilter ein Zuwachsen des
freien Querschnitts des Drosselorgans durch Ablagerungen von
Eisen- und/oder Manganprodukten verhindert wird.
Bei einer weiteren Ausführungsform ist ein Drosselorgan dem
Behälter vorgeschaltet. Dadurch kann das gleiche wie bei der
oben beschriebenen Ausführungsform erreicht werden, wenn in
dem das Drosselorgan durchströmenden Wasser nur kleine Ei
sen- und/oder Mangankonzentrationen vorhanden sind. Ein Vor
teil dieser Ausführungsform besteht darin, daß der Behälter
mit dem Kalk-Filtermaterial nahezu drucklos beschickt werden
kann.
Bevorzugt ist eine Ausführungsform, bei der der Speichertank
einen freien Überlauf oder ein Überströmventil aufweist. Da
durch wird das aufbereitete Wasser im Speicher kontinuier
lich erneuert.
Als Kalk-Filtermaterial kann bei einer Ausführungsform ein
CaCO₃-Material verwendet werden. Bei einer anderen Ausfüh
rungsform ist das Kalk-Filtermaterial ein dolomitisches Ma
terial bestehend aus CaCO₃ und MgO.
Das Kalk-Filtermaterial kann aber auch ein Gemisch aus
CaCO₃- und dolomitischem Material sein.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiele näher beschrieben und er
läutert. Die der Beschreibung und der Zeichnung zu entneh
menden Merkmale können bei anderen Ausführungsformen der Er
findung einzeln, für sich oder zu mehreren in beliebigen
Kombinationen Anwendung finden. Es zeigen:
Fig. 1 ein Funktionsschema der erfindungsgemäßen
Anlage;
Fig. 2 eine Variante des Behälters für das Filtermate
rial, der aus mehreren Segmenten aufgebaut ist;
Fig. 3 eine weitere Ausführungsform der erfindungsge
mäßen Vorrichtung mit verschiedenen Behälterseg
menten;
Fig. 4 eine besonders druckfeste Ausführungsform des
segmentierten Behälters mit
- a) einheitlichen Schüttungsmaterialien bzw.
- b) unterschiedlichen Schüttungsmaterialien je Behältersegment.
Die vorliegende Erfindung beschreibt ein Verfahren sowie ei
ne Vorrichtung, mit deren Hilfe auf ebenso überraschend ein
fache wie kostengünstige und betriebssichere Weise sowohl
eine Entsäuerung als auch eine Entmanganung und/oder eine
Enteisenung eines Wassers durchgeführt werden kann und zwar
nicht nur für eine Zapfstelle, sondern zentral für die ge
samte Wasserversorgung eines Haushaltes oder mehrerer Haus
halte.
Im Gegensatz zum bisherigen Stand von Wissenschaft und Tech
nik wird auf die bei Entsäuerungsanlagen für die Hauswasser
versorgung als erforderlich angesehene Rückspülung verzich
tet. Die Anlage wird vielmehr so klein dimensioniert, daß
nicht mehr der momentane Wasserbedarf im Durchfluß (on-line)
behandelt wird, sondern über 24 Stunden hinweg der Tagesbe
darf im Haushalt. Dieser bevorzugt konstant eingestellte Vo
lumenstrom von ca. 10 l-100 l je Stunde (besonders bevor
zugt 10 l-50 l je Stunde) wird in einem Speichertank ange
sammelt und kann bei Bedarf mit normalen Volumenströmen von
z. B. 600-2000 l/h daraus entnommen werden. Hierdurch ist
es möglich, das erforderliche Volumen des Kalk-Filterma
terials auf ca. 2 l-40 l (bevorzugt auf 5 l-20 l) zu re
duzieren.
Gleichzeitig wird jedoch auch der an und für sich bekannte,
jedoch bisher tunlichst vermiedene Effekt des Kalk-Filter
materials verwendet, nämlich im Wasser gelöst vorhandenes
Eisen und Mangan an seiner Oberfläche auszufällen. Dies
führt, wie bereits beschrieben, zu einer irreversiblen Bele
gung der Kornoberflächen der Kalkpartikel mit Eisen-
und/oder Manganfällungsprodukten und somit zu einer Inakti
vierung des Entsäuerungsmaterials. Bei einer herkömmlichen
Entsäuerungsanlage wäre dies fatal. Da die erfindungsgemäß
eingesetzte Menge an Entsäuerungsmaterial (Kalk) jedoch au
ßerordentlich klein ist und nicht rückgespült werden muß,
kann sie ohne weiteres vollständig oder bevorzugt zumindest
teilweise verworfen werden. Dieses Kalkmaterial fällt dann
nicht einmal als Müll an, da es ohne weiteres als Dünger und
zum Neutralisieren des sauren Regens z. B. in der Landwirt
schaft eingesetzt werden kann. Die ausgefällten, schwer lös
lichen Eisen- und Manganprodukte stellen hierbei keine rele
vanten Verunreinigungen dar.
Auf das Spülen des neuen Kalk-Filtermaterials zur Beseiti
gung des Feinkornanteils kann bei der vorgestellten Erfin
dung ebenfalls verzichtet werden, wenn ein Feinfilter dem
Entsäuerungsbehälter nachgeschaltet wird. Dies ist bei den
o.g. kleinen Volumenströmen - anders als bei Anlagen, die
das zu behandelnde Wasser on-line aufbereiten - ohne weite
res möglich, da der Druckverlust auch bei belegter Filter
fläche und Maschenweiten kleiner als 150 µm (bevorzugt klei
ner als 100 µm) vernachlässigbar ist. Dieser durch den Ein
bau des Feinfilters mögliche Verzicht auf das Ausspülen des
Feinanteils verbessert naturgemäß durch die relativ große
Oberfläche des Feinanteils die Reaktionsgeschwindigkeit des
Kalk-Filtermaterials. Ein weiterer positiver Effekt dieses
Feinfilters beruht auf der Abscheidung kleiner (auch nach
dem Ausspülen) immer vorhandener Kalkpartikel, an deren
Oberfläche Eisen- und/oder Manganreaktionsprodukte abge
schieden sind und die durch diesen "partikelgebundenen"
Eisen- und/oder Mangantransport zu einem nicht zu ver
nachlässigenden Schlupf dieser Stoffe beitragen würden.
Wie oben bereits ausgeführt, wird das Kalk-Filtermaterial
erfindungsgemäß nicht rückgespült, sondern verworfen und er
neuert, wenn es verbraucht ist. Verbraucht kann in diesem
Zusammenhang bedeuten:
- - Es ist länger als eine vorbestimmte Zeit (bevorzugt 1-3 Monate) im Einsatz, eine Verkeimung kann nicht mehr aus geschlossen werden.
- - Das Kalk-Filtermaterial hat sich zu einem erheblichen Teil bei der Wasserbehandlung bestimmungsgemäß aufgelöst. Der verbleibende Rest der Schüttung ist für das Einstel len des Gleichgewichts-pH-Wertes nicht ausreichend.
- - Die Oberfläche des Kalk-Filtermaterials ist mit Eisen- und/oder Mangan-Fällungsprodukten belegt.
Der letzte Punkt zeichnet sich dadurch aus, daß diese Fäl
lungsprodukte insbesondere im Bereich des Zulaufs des zu be
handelnden Wassers entstehen. Hierdurch ergibt sich ein Be
reich der Kalk-Filterschüttung, der beim Vorhandensein von
Eisen und/oder Mangan im zu behandelnden Wasser mit Fäl
lungsprodukten dieser Stoffe überproportional belegt ist.
Besonders günstig ist, daß in diesem Fall nur der betroffene
Teil der Schüttung ausgewechselt werden muß. Es kann jedoch
ebenso vorteilhaft sein, immer die gesamte Schüttung zu er
neuern, da dies z. B. zu einem geringeren apparativen Aufwand
führt und unter Umständen hygienischer ist.
Die in Fig. 1 dargestellte Gesamtanlage ist beispielhaft für
einen 4-Personenhaushalt mit einem Tagesbedarf von ca. 600
Liter Trinkwasser ausgelegt. Eine Brunnenpumpe 1 fördert das
zu behandelnde Wasser aus einem Brunnen 2 über ein Vorfilter
3 und einen Zulauf 12 in einen mit ca. 8 l Kalk-Filtermate
rial 4 befüllten Behälter 5. In diesem Behälter wird das
Wasser gleichzeitig entsäuert, enteisent und entmangant. Das
Filtermaterial 4 ruht auf einem Siebboden 6, durch den der
Feinkornanteil des Filtermaterials zumindest teilweise hin
durchwandern kann. Dieser Feinkornanteil wird jedoch von ei
nem Feinfilter 7 mit 70 µm Maschenweite abgeschieden. Dies
führt gleichzeitig zu einer deutlichen Reduzierung des
Eisen- und Manganschlupfes, da partikelgebundenes Eisen und
Mangan nicht mehr mit den Partikeln des Feinkornanteils aus
getragen werden kann. Eine Drosselstelle 8 begrenzt den Vo
lumenstrom des zu behandelnden Wassers auf annähernd kon
stante 25 Liter pro Stunde. Das behandelte Wasser wird in
einem Speichertank 9 (ca. 300 l Inhalt) geleitet und kann
bei Bedarf mit Hilfe einer Pumpe 10 in ein Trinkwasserlei
tungsnetz 11 gepumpt werden, über das es je nach Bedarf mit
bis zu ca. 5 m³/h entnommen werden kann. Der Speichertank 9
hat einen Überlauf 20, wodurch auf eine Füllstandsmessung
verzichtet werden kann und das gespeicherte Wasser konti
nuierlich erneuert wird.
Ist das Filtermaterial verbraucht, so wird die gesamte
Schüttung erneuert. Bei höheren Eisen- und/oder Mangangehal
ten bietet sich jedoch auch eine vorteilhafte Alternative
an.
Da sich die Fällungsprodukte des Eisens und des Mangans zu
nächst im Bereich des Rohwasserzulaufs auf den Partikeln des
Kalk-Filtermaterials ablagern und das Filtermaterial sowieso
periodisch ausgetauscht werden muß, ist bei höheren Eisen-
und Mangankonzentrationen im zu behandelnden Wasser ein
teilweiser Austausch der Schüttung 4 und zwar gerade des
Teiles der Schüttung, der dem Zulauf 12 am nächsten ist, be
sonders vorteilhaft.
Die Fig. 2 zeigt eine besonders vorteilhafte Variante des
Behälters 5, die sowohl druckfest, als auch nicht druckfest
ausgeführt sein kann. Im letzteren Fall muß die Drosselstel
le 8 jedoch auf der Seite des Behälterzulaufes angeordnet
sein. Ist die Drosselstelle vor dem Behälter 5, so wird er
bevorzugt von unten nach oben durchströmt, damit eventuell
durch den Drosselvorgang freiwerdendes zuvor im Rohwasser
gelöstes Gas nach oben durch den Behälter 5 aufsteigen und
diesen in einem Auslauf 13 verlassen kann. Der Behälter 5
besteht aus einem Zulaufteil 5a und einem Auslaufteil 5b und
aus einem oder mehreren besonders bevorzugt identisch aufge
bauten Behältersegmenten 5c, 5d, 5e. Ein Behältersegment be
steht aus einer Behälterwandung 14c, 14d, 14e und einem die
Kalk-Filterschüttung 4c, 4d, 4e tragenden Siebboden 6c, 6d,
6e. Die einzelnen Behälterteile 5a-5e sind über O-Ringe 5f
miteinander gegen die Umgebung dichtend verbunden.
In der Fig. 2 sind beispielhaft 3 Segmente 5c, 5d, 5e darge
stellt. Das zu behandelnde Wasser strömt nun über den Zulauf
12 in das unterste Behältersegment 5c ein. Dort wird ein
Großteil des im Zulaufwasser enthaltenen Eisens und Mangans
ausgefällt. Zeigen sich verstärkt Fällungsprodukte im
mittleren Behältersegment 5d, so wird das unterste Segment
5c ausgebaut, die Schüttung 4c verworfen, der Behälter 14c,
6c gereinigt und mit frischem Kalk-Filtermaterial befüllt.
Besonders bevorzugt wird nun der Behälter 5d zum untersten
(Zulauf-)Segment der Behälteranordnung 5 und das frisch be
füllte Segment 5c dem Segment 5e nachgeschaltet. Das Fein
filter 7 verhindert wiederum ein Ausspülen des Feinkornan
teils aus der Behälteranordnung 5. Es ist jedoch ebenso mög
lich, das frisch befüllte Segment 5c wieder an seiner ur
sprünglichen Stelle zu positionieren.
Eine weitere bevorzugte Ausführungsform ist in Fig. 3 darge
stellt. Der Volumenstrom des zulaufenden Wassers 19 wird an
der Drosselstelle 8 eingestellt, das Wasser strömt durch den
Siebboden 6c, durch die Schüttung 4c, den Siebboden 6d, die
Schüttung 4d sowie den Siebboden 6e und die Schüttung 4e und
verläßt den zylindrischen Behälter 5. Eventuell mitgerissene
Partikel der Kalk-Filterschüttung werden am Feinfilter 7 ab
geschieden. Ist nun die Schüttung 4c im untersten Filterseg
ment 5c mit Fällungsprodukten des Eisens und Mangans ver
blockt, so wird der Behälter 5 im unteren Zulaufbereich 12
geöffnet, der von einer Abstützung 15 getragene Siebboden 6c
wird durch diese Öffnung nach unten aus dem Behälter 5 ent
fernt, die verbrauchte Schüttung 4c rutscht ebenfalls aus
dem Behälter und die Siebböden 6d und 6e sowie die Schüttung 4d und 4e
rutschen nach unten, bis der Siebboden 6d auf der
Abstützung 15 zu liegen kommt. Anschließend wird der Behäl
ter 5 am oberen (Auslauf-)Ende 13 geöffnet, ein (nicht dar
gestellter) Siebboden 6c′ eingelegt und eine neue Schüttung
4c′ eingefüllt. Die Schüttung 4d wird jetzt also als erste
Schüttung vom zu behandelnden Wasser durchströmt und die
frische Schüttung 4c′ wird nachgeschaltet. Dieser Vorgang
wird bei Verschmutzung der Schüttung 4d entsprechend wieder
holt.
In Fig. 4a ist eine besonders vorteilhafte, druckfeste Vari
ante des Beispiels 2 dargestellt. Dies ermöglicht eine nach
geschaltete Drosselstelle 8 sowie eine Durchströmung der Be
hälteranordnung 5 von oben nach unten. Die Nachschaltung der
Drosselstelle 8 hat den besonderen Vorteil, daß Eisen- und
Manganablagerungen im Drosselorgan nicht stattfinden können
(diese Stoffe sind ja bereits aus dem Wasser entfernt). So
mit tritt bei einer fest eingestellten Drossel, d. h. also
bei einem vorgewählten konstanten Durchfluß keine kontinu
ierliche Verkleinerung des freien Querschnitts auf, was
zwangsläufig zu einer kontinuierlichen Abnahme des Volumen
stromes führen würde.
Die Behälteranordnung besteht aus mehreren druckfesten Ein
zelbehältern 5c, 5d und 5e. Beispielhaft sind drei Behälter
dargestellt. Jeder dieser Einzelbehälter hat einen Siebboden
6c, 6d, 6e und trägt eine Schüttung 4c, 4d, 4e. Der unterste
Behälter ist mit dem Anschlußteil 5a verschlossen und der
oberste Behälter mit dem Anschlußteil 5b, welches besonders
vorteilhaft baugleich ist mit den Verbindungsteilen 5b′ und 5b′′,
welche die Behälter nach außen dichtend miteinander
verbinden. Die Einzelbehälter 5c-e haben unterhalb der Sieb
böden 6c-e jeweils eine Auslaßöffnung 16c, 16d, 16e und ober
halb der Schüttungen 4c-4e eine relativ große Zulauföff
nung 17c, 17d, 17e, durch die auch das verbrauchte Kalk-Fil
termaterial 4c-4e aus den Behältern entfernt bzw. neues
Filtermaterial eingefüllt werden kann.
Das zu behandelnde Wasser 19 strömt über den Zulauf 12 und
das Anschlußteil 5b in den Behälter 5e, durch diesen hin
durch, über das Verbindungsteil 5b′ in den Behälter 5d,
durch diesen hindurch, über das Verbindungsteil 5b′′ in den
Behälter 5c, durch diesen hindurch und über das Anschlußteil
5a zum Feinfilter 7 und zur Drossel 8. Das behandelte Wasser
18 steht dann z. B. zur Speicherung zur Verfügung.
Als Drosselorgan 8 wird bevorzugt ein leitungsdruckunabhän
giger Durchflußkonstanthalter verwendet und besonders vor
teilhaft eine Schlauchleitung mit kapillarartigen Dimen
sionen. Über die Leitungslänge wird beim jeweiligen Lei
tungsdruck der vorgewählte Volumenstrom eingestellt. Bei ei
nem Leitungsinnendurchmesse von ca. 2 mm benötigt man z. B.
etwa 5 m Schlauchleitung, um den Volumenstrom bei 2 bar
Netzdruck auf 20 l/h einzustellen.
Als Kalk-Filtermaterial 4, 4c, 4d, 4e kann bevorzugt ein
CaCO₃-Material verwendet werden. Da der Durchsatz durch die
Behälteranordnung 5 und damit die Verweildauer des zu behan
delnden Wassers in der Schüttung 4, 4c, 4d, 4e über das
Drosselorgan 8 immer konstant gehalten wird, kann im Gegen
satz zu herkömmlichen Entsäuerungsfiltern im Hauswasser
bereich auch sogenanntes dolomitisches Filtermaterial ver
wendet werden. Dieses enthält neben CaCO₃ auch MgO und kann
daher zu einer Anhebung des pH-Wertes über den Gleichge
wichts-pH-Wert der CaCO₃-Sättigung führen. Dies führt bei zu
großer Verweildauer des zu behandelnden Wassers (z. B. Stag
nation) im Behälter 5 zu unzulässig hohen pH-Werten im Pro
duktwasser. Bei einem konstanten Behandlungsvolumenstrom
kann der pH-Wert im behandelten Wasser jedoch vorgewählt
werden. Das dolomitische Filtermaterial hat den Vorteil, daß
es reaktionsfreudiger ist, sich schneller auflöst und die
Behälter 5, 5c, 5d, 5e dadurch kleiner gebaut werden können,
weil das erforderliche Schüttungsvolumen im Gegensatz zur
reinen CaCO₃-Schüttung kleiner sein kann.
Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform ist in Fig. 4b
dargestellt und zwar die Verwendung zweier unterschiedlicher
Schüttungsmaterialien in einem Behälter 5c, 5d, 5e. Bevor
zugt ist eine Schicht dolomitisches Filtermaterial 4e′, 4d′,
4c′ einer CaCO₃-Schicht 4e, 4d, 4c in Strömungsrichtung vor
gelagert.
Eine weitere vorteilhafte Variante besteht darin, ein dolo
mitisches mit einem CaCO₃-Filtermaterial zu mischen 4c, 4d,
4e.
Bei größeren zu versorgenden Einheiten können besonders be
vorzugt mehrere Behälteranordnungen 5 parallel geschaltet
werden, um somit in Modulbauweise eine höhere Tagesleistung
zu erreichen.
Eine weitere besonders bevorzugte Ausführungsform ist in der
Fig. 5 dargestellt. Das zu behandelnde Wasser strömt über
den Zulauf 12′ des Anschlußstückes 20c des zulaufseitig
ersten Behälters 5′ in diesen ein und wird über das Tauch
rohr 21c und den Verteiler 22c in die in der Behälterglocke
5c befindliche Kalk-Filterschüttung 4c eingeleitet. Das Was
ser durchströmt diese Schüttung 4c und verläßt den Behälter
5′ über den Auslaß 13′ des Anschlußstückes 20c. Danach
strömt das Wasser über den Zulauf 12′′ des Anschlußstückes
20d in den nächsten Behälter 5′′ ein und wird über das
Tauchrohr 21d und den Verteiler 22d in die in der Behälter
glocke 5d befindliche Kalk-Filterschüttung 4d eingeleitet.
Das Wasser durchströmt diese Schüttung 4d und verläßt den
Behälter 5′′ über den Auslaß 13′′ des Anschlußstückes 20d.
Danach strömt das Wasser in den dritten Behälter 5′′′ etc.
Ein nachgeschalteter Feinfilter sowie eine Drosselstelle
vervollständigen die Anlage. Die Durchströmungsrichtung der
Behälter kann natürlich auch umgekehrt sein.
Claims (18)
1. Verfahren zur pH-Wert-Anhebung und Aufhärtung von Was
ser in einer Eigenwasserversorgung, basierend auf einer
Filtration des zu behandelnden Wassers über eine ein
Kalk-Filtermaterial enthaltende Schüttung,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Enteisenung und/oder eine Entmanganung des zu
behandelnden Wassers in der gleichen Vorrichtung und
gleichzeitig mit der pH-Wert-Anhebung und Aufhärtung
vorgenommen wird, daß statt einer periodischen Rückspü
lung das Filtermaterial, nachdem es verbraucht ist,
ganz oder teilweise verworfen wird, wobei verbraucht
bedeutet, daß das Filtermaterial sich aufgelöst hat,
aus hygienischen Gründen nicht länger benutzt werden
soll und/oder mit ausgefällten Eisen- und Manganreakti
onsprodukten verblockt ist, und daß der Volumenstrom
des behandelten Wassers kleiner als 100 l/h ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Filtration des zu behandelnden Wassers durch die
Kalkfilter-Schüttung eine Feinfiltration nachgeschaltet
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß das behandelte Wasser in einem Speicher gesam
melt und von dort an eine Hausinstallation abgegeben
wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß bei einer Aufteilung der
Kalkfilter-Schüttung in Schichten senkrecht zur Fluß
richtung des zu behandelnden Wassers die in Flußrich
tung gesehen erste Schicht, sobald das Filtermaterial
dieser Schicht verbraucht ist, verworfen und eine neue
Schicht zugegeben wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die neue Schicht ebenfalls wieder als erste Schicht mit
dem zu behandelnden Wasser in Kontakt kommt.
6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die neue Schicht den bisher bereits im Betrieb befind
lichen Schichten nachgeschaltet wird und die bisher als
zweite Schicht mit dem zulaufenden Wasser in Kontakt
kommende Schicht nun die erste mit dem zulaufenden Was
ser in Kontakt kommende Schicht wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß die gesamte Schüttung verworfen und
gegen eine frische Schüttung ausgetauscht wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
der Austausch nach 1 bis 3 Monaten erfolgt.
9. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem
der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Volumen des Kalk-Filtermaterials (4) 1 l bis 50 l
beträgt; daß dem Behälter (5) mit dem Kalk-Filterma
terial (4) ein Speichertank (9) für das im Behälter (5)
behandelte Wasser nachgeschaltet ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß dem Behälter (5) ein mechanisches Vorfilter (3)
vorgeschaltet ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 oder 10, dadurch
gekennzeichnet, daß dem Behälter (5) ein Feinfilter (7)
nachgeschaltet ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß das Feinfilter (7) eine Maschenweite kleiner als
150 µm aufweist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 oder 12, da
durch gekennzeichnet, daß ein Drosselorgan (8) dem
Feinfilter (7) nachgeschaltet ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Drosselorgan dem Behälter (5)
vorgeschaltet ist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß der Speichertank (9) einen freien
Überlauf oder ein Überströmventil (20) aufweist.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 15, dadurch
gekennzeichnet, daß das Kalk-Filtermaterial ein CaCO₃-
Material ist.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 15, dadurch
gekennzeichnet, daß das Kalk-Filtermaterial ein dolomi
tisches Material bestehend aus CaCO₃ und MgO ist.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 15, dadurch
gekennzeichnet, daß das Kalk-Filtermaterial ein Gemisch
aus CaCO₃ - und dolomitischem Material ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934313769 DE4313769C1 (de) | 1993-04-27 | 1993-04-27 | Verfahren und Vorrichtung zur Entsäuerung, Enteisenung und Entmanganung von Wasser |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19934313769 DE4313769C1 (de) | 1993-04-27 | 1993-04-27 | Verfahren und Vorrichtung zur Entsäuerung, Enteisenung und Entmanganung von Wasser |
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Publication Number | Publication Date |
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DE4313769C1 true DE4313769C1 (de) | 1994-11-03 |
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ID=6486503
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DE19934313769 Expired - Fee Related DE4313769C1 (de) | 1993-04-27 | 1993-04-27 | Verfahren und Vorrichtung zur Entsäuerung, Enteisenung und Entmanganung von Wasser |
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- 1993-04-27 DE DE19934313769 patent/DE4313769C1/de not_active Expired - Fee Related
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