DE4313079A1 - Getriebe für Doppelschnecken-Extruder - Google Patents
Getriebe für Doppelschnecken-ExtruderInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Getriebe für Doppelschnecken-Extruder mit gegenläufig oder
gleichsinnig drehenden Schneckenwellen, bei welchem die beiden Abtriebswellen über
zwei unterschiedliche Getriebezüge angetrieben werden und diesen Getriebezügen ein
gemeinsamer Vorgelege-Getriebezug zugeordnet ist.
Bekannt für diese Aufgabenstellung sind Mehrwellengetriebe in Stirn- und Planeten
bauweise. Gemeinsame Kennzeichen sind dabei die eng beieinanderliegenden Abtriebs
wellen zum Eintreiben in die Extruder-Schneckenwellen und damit das Problem, trotz
der geringen Achsabstände hohe Drehmomente oder Leistungen und/oder hohe Rück
druckkräfte aus den Schneckenwellen übertragen zu müssen.
Weitere gemeinsame Probleme sind die Forderung nach weitestgehend gleicher Torsion
der Enden der Abtriebswellen unter Last und die Erfordernis eines gleichmäßigen
Leistungsflusses durch die jeweiligen Getriebezüge.
Gegenläufig oder gleichsinnig drehende Abtriebswellen, je nach Forderung durch das
Extrudersystem, werden dabei allgemein durch ein Zwischenrad erreicht, das innerhalb
eines der Getriebezüge oder zwischen die Getriebezüge der beiden Abtriebswellen ein
gebracht ist oder weggelassen wird.
Die Rückdruckkräfte aus den Schneckenwellen werden allgemein durch die Abtriebs
wellen hindurch über Axiallager abgestützt, wobei wegen des geringen Achsabstandes
mindestens ein sogenanntes Tandem-Axiallager mit kleinem Außendurchmesser und in
manchen Ausführungen statt eines zweiten solchen Lagers ein normales Axiallager mit
großen Außendurchmesser eingesetzt wird.
Es sind Bauarten bekannt, bei denen die Übersetzung von der schnellen Eintriebswelle
zu den langsamer drehenden Abtriebswellen in beiden zugehörigen Getriebezügen
gleichermaßen erzielt wird. Diese Mehrwellengetriebe zeichnen sich jedoch durch einen
hohen Aufwand an Wellen und Zahnrädern aus. Einfachere Bauarten weisen einen
gemeinsamen Vorgelege-Getriebezug auf oder kuppeln ein komplettes Zwischengetriebe
davor.
Weiterhin sind Bauarten bekannt, die im mittleren Drehmomentenbereich mit Einzel
stirnrädern in den Getriebezügen zu den Abtriebswellen hin auskommen. Dieses
Getriebesystem eignet sich jedoch nicht für hohe Leistungen.
Zur Übertragung sehr hoher Drehmomente oder Leistungen werden in den Getriebe
zügen zu den Abtriebswellen hin Leistungsteilungen über mehrfachen Zahneingriff in
das Ritzel einer oder beider Abtriebswellen realisiert.
Planetenvarianten bieten hierbei die gleichmäßigste Lastverteilung auf das Ritzel und
dessen Lagerung, erfordern jedoch eine besonders hohe und teure Fertigungs
genauigkeit in den Gehäusestichmaßen und Zentrierungen.
Eine bekannte Stirnradbauart weist zur gleichmäßigen Leistungsteilung Zwischenwellen
auf, die mit zwei Zwischenrädern mit entgegengesetzter Verzahnungsschrägung versehen
sind (DE 28 56 068). Sie benötigt in diesen Bereich jedoch einen großen Bauraum.
Bei anderen Bauarten werden hohe Drehmomente durch hintereinander angeordnete
Abtriebsritzel, die zur gleichmäßigen Leistungsteilung ebenfalls mit entgegengesetzter
Verzahnungsschrägung versehen sind in eine Abtriebswelle übertragen.
Bei einer bekannten Bauart wird direkt über einen doppelten Satz Stirnräder in die
hintereinander angeordneten Abtriebsritzel eingetrieben. Die zugehörige Eintriebswelle
wird in den dahinter angeordneten Bereich des Vorgelege-Getriebezuges geführt. Dort
ist jedoch eine aufwendige Anordnung von Stirnrädern erforderlich um gegenläufiges
Drehen der Abtriebswellen zu erzielen.
Die Nachteile bekannter Bauarten dieser Extrudergetriebe bestehen darin, daß sie ent
weder einen hohen Aufwand an Wellen und Zahnrädern oder hochgenaue teure Ferti
gung erfordern. Im allgemeinen eignen sie sich jedoch schlecht zur Erweiterung als
Baukastensystem.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Getriebe für Doppelschnecken-
Extruder mit gegenläufig oder gleichsinnig drehenden Schneckenwellen zu schaffen, das
in ausreichender Gleichmäßigkeit des Leistungsflusses und in Baukastenweise unter
schiedlichen Anforderungen an Leistung, Drehmoment, Drehzahl, Platzbedarf für das
Getriebe und die Anordnung des Antriebsmotors preiswert angepaßt werden kann und
dabei eine nicht zu hohe Fertigungsgüte erfordert.
Diese Aufgabenstellung wird erfindungsgemäß mit einem Getriebe nach Anspruch 1
gelöst. Vorteilhafte Anordnungen oder Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen
genannt.
Die Erfindung geht dabei von der Erkenntnis aus, daß ein der Aufgabenstellung ent
sprechendes Getriebe derart gestaltet sein muß, daß es entsprechend der jeweiligen
Leistungsanforderung mit möglichst wenigen und möglichst baugleichen Teilen aus
kommt, einfache Montage und problemloses, auch nachträgliches Torsionsjustieren
der Abtriebswellen zueinander und genaues, auch nachträgliches Anpassen der Torsions
steifigkeit der Getriebezüge zu den Abtriebswellen und eine variable Anordnung des
Antriebsmotors ermöglicht.
Diese erfindungsgemäßen Bedingungen werden durch ein Getriebe erfüllt, bei welchem
die beiden Abtriebswellen über zwei unterschiedliche Getriebezüge und einen gemein
samen Vorgelege-Getriebezug angetrieben werden, mit folgender Kombination von
Merkmalen:
- a) der Vorgelege-Getriebezug ist mehrstufig ausgebildet und endet mit einem Ritzel, das in eines der beiden Großräder der Getriebezüge für die Abtriebswellen ein treibt;
- b) beide Großräder besitzen gleiche Zähnezahl und kämmen direkt oder über ein Zwischenrad miteinander;
- c) der Getriebezug der ersten Abtriebswelle weist, ausgehend vom ersten Großrad eine mit ihm verbundene, gelagerte Welle und die nachfolgend gekuppelte Abtriebswelle auf;
- d) der Getriebezug der zweiten Abtriebswelle weist, ausgehend vom zweiten Großrad eine mit ihm verbundene, gelagerte Welle, eine nachfolgende, gekuppelte Zwischen welle, wenigstens ein mit ihr verbundenes Eintriebsritzel und jeweils nachfolgend wenigstens ein einzelnes Zwischenrad und ein Abtriebsritzel auf, sowie die mit dem Abtriebsritzel verbundene Abtriebswelle.
Diese neuartige Zuordnung und Gestaltung hat den Vorteil, daß ein einfaches Vorge
legegetriebe und die beiden Großräder der Getriebezüge zu den Abtriebswellen in einem
separaten Gehäuse untergebracht sind, das von den Axialdrücken der Schneckenwellen
nicht betroffen ist. Vorteilhafterweise stützt ein vorgelagertes Zwischengehäuse die
gesamten Axialkräfte über ein Tandem-Axiallager und ein normales Axiallager ab.
Die Anzahl der Eintriebsritzel, vorzugsweise eines oder zwei, und deren Anordnung wird
durch Addition gleichartiger Teilgehäuse ermöglicht.
Die Anordnung des Zwischenrades zwischen Eintriebs- und Abtriebsritzel im zweiten
Getriebezug, erzeugt hier eine Drehrichtungsumkehr und dadurch bei gegenläufiger
Drehrichtung der Abtriebswellen einen vorteilhaft großen Achsabstand für die beiden
miteinander kämmenden Großräder, so daß diese entsprechend schmal gestaltet werden
können. Damit vereinfacht sich auch das Anordnen eines Rades zwischen den beiden
Großrädern um Gleichlauf der Abtriebswellen zu erzeugen.
Erfindungsgemäß ermöglicht diese Anordnung auch das vorteilhafte Einbringen einer
Zwischenwelle in den zweiten Getriebezug, die auf einfache Weise eingebracht oder
ausgebaut werden kann. Sie kann in Differenzzahnkupplungen gedreht werden und er
bringt dadurch eine einfache, ausreichend genaue Torsionsjustierung der Abtriebs
wellen zueinander. Auch ermöglicht diese Anordnung durch nachträgliches Anpassen
des Wellendurchmessers eine Abstimmung der Torsionsteifigkeit beider Getriebzüge.
Letztendlich kann das Gehäuse für den Vorgelege-Getriebezug unter weitestgehender
Beibehaltung der Wellen und Räder derart variiert werden, daß die Anordnung der
Eintriebswelle beliebig nach rechts oder links, auf gleiche Höhe zu den Großrädern
oder nach oben oder unten verlegt und das Eintriebswellenende beliebig nach vorne
oder hinten aus dem Gehäuse herausgeführt werden kann. Die vorteilhaften
Eigenschaften des erfindungsgemäßen Getriebes sind anhand der Fig. 1 bis 4
beispielhaft dargestellt und nachfolgend beschrieben.
In Fig. 1 ist ein solches Getriebe für Doppelschnecken-Extruder in schematisierter
Weise dargestellt, bei welchem die eng nebeneinanderliegenden Abtriebswellen (1, 2) die
nicht dargestellten nachfolgenden Extruderwellen gegenläufig antreiben. Der erste
Getriebezug (3) besteht aus der mehrfach radial gelagerten, lang gezogenen Abtriebs
welle (1), einer achsgleichen Kupplung (17), einer vorgeordneten Welle (10) mit den
Stützlagern (18, 19) und dem mit ihr fest verbundenen ersten Großrad (9), das von einem
zweiten Großrad (7) getrieben wird. Der zweite Getriebezug (4) besteht aus der
mehrfach radial gelagerten kürzeren Abtriebswelle (2), einem mit ihr fest verbundenen
Abtriebsritzel (15), insgesamt axial abgestützt durch ein Tandem-Axiallager (20) und
weiterhin aus einem vorgeordneten, einzelnen Zwischenrad (14), einem gelagerten
Eintriebsritzel (13), einer Zwischenwelle (12), mit zweifachen Kupplungen (21, 16) und
aus einer nachfolgenden Welle (11), die von dem mit ihr fest verbundenen zweiten
Großrad (7) angetrieben wird.
Der Vorgelege-Getriebezug (5) beginnt mit der Eingangswelle (23), besitzt mehrere
Vorgelegestufen (24, 25) und endet mit dem Ritzel (6), das kämmend mit dem zweiten
Großrad (7), dieses antreibt. Die drei Getriebezüge sind ihrer jeweiligen Funktion, ihrem
Kraftfluß und einer einfachen Montage entsprechend in unterschiedliche Gehäuseteile
(26, 27, 28, 30) eingebracht.
Fig. 2 zeigt schematisiert einen Teilbereich des erfindungsgemäßen Getriebes, wobei im
Getriebezug (4) zur Abtriebswelle (2) zwei Abtriebsritzel (15a, 15b) achsgleich neben
einander angeordnet und durch eine Kupplungsbüchse (22) drehfest miteinander ver
bunden sind. Ihnen vorgelagert sind je ein Zwischenrad (14a, 14b) und je ein Eintriebs
ritzel (13a, 13b) dargestellt. Die Zwischenräder sind zueinander drehfrei angeordnet und
die Eintriebsritzel sind durch eine gleichartige Kupplungsbüchse (22) drehfest mitein
ander verbunden. Durch beide Abtriebsritzel erfolgt gemeinsam die axiale Abstützung
der Abtriebswelle auf ein Tandem-Axiallager (20). Alle Ritzel und Zwischenräder sind
mit entgegengesetzter Schrägverzahnung versehen und jeweils beidseitig für sich
gelagert. Jeder Strang, bestehend aus Eintriebsritzel, Zwischenrad und Abtriebsritzel
sitzt in einem separaten Teilgehäuse (28, 29).
In Fig. 3 ist eine schematische Frontansicht auf gleichsinnig drehende Abtriebswellen
(1, 2) dargestellt, mit den Wälzkreisen aller Ritzel und Räder aus den drei Getriebe
zügen (3, 4, 5), wobei im Getriebezug (4) zur Abtriebswelle (2) eine Leistungsteilung
vom Eintriebsritzel (13) über ein oberes und ein unteres Zwischenrad (14o, 14u) zum
Abtriebsritzel (15) hin erfolgt.
Das gleichsinnige Drehen der Abtriebswelle wird durch das Zwischenrad (8) zwischen
den beiden Großrädern (7) und (9) erreicht.
Fig. 4 zeigt schematisiert einen Teilbereich des erfindungsgemäßen Getriebes, wobei im
Getriebezug (4) die mit dem zweiten Großrad (7) fest verbundene, gelagerte Welle
(11) als Hohlwelle ausgebildet ist. Die nachfolgende gleichachsig angeordnete Zwischen
welle (12) ist über die Kupplung (31) im inneren der Hohlwelle und über eine als Steck
büchse dargestellte Kupplung (21) drehfest eingebunden. Im fertigmontierten Zustand
des Getriebes kann die Zwischenwelle gelöst und durch die Hohlwelle hindurch aus dem
Getriebe gezogen bzw. innerhalb des Getriebes gedreht und wieder montiert werden.
Claims (7)
1. Getriebe für Doppelschnecken-Extruder, bei welchem die beiden Abtriebswellen über
zwei unterschiedliche Getriebezüge und einen gemeinsamen Vorgelege-Getriebezug
angetrieben werden, gekennzeichnet durch folgende Kombination von
Merkmalen:
- a) der Vorgelege-Getriebezug (5) ist mehrstufig ausgebildet und endet mit einem Ritzel (6), das in eines der beiden Großräder (7, 9) der Getriebezüge (3, 4) für die Abtriebs wellen (1, 2) eintreibt;
- b) beide Großräder besitzen gleiche Zähnezahl und kämmen direkt oder über ein Zwischenrad (8) miteinander;
- c) der Getriebezug (3) der ersten Abtriebswelle (1) weist, ausgehend vom ersten Großrad (9) eine mit ihm verbundene, gelagerte Welle (10) und eine nachfolgend gekuppelte lange Abtriebswelle auf;
- d) der Getriebezug (4) der zweiten Abtriebswelle (2) weist, ausgehend vom zweiten Großrad (7) eine mit ihm verbundene, gelagerte Welle (11), eine nachfolgende, gekuppelte Zwischenwelle (12), wenigstens ein mit ihr verbundenes Eintriebsritzel (13) und jeweils nachfolgend wenigstens ein einzelnes Zwischenrad (14) und ein Abtriebs ritzel (15) auf, sowie die mit dem Abtriebsritzel verbundene Abtriebswelle.
2. Getriebe nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß im Getriebezug (4) der zweiten Abtriebswelle zwei Ein
triebsritzel (13a, 13b) nebeneinander angeordnet und drehfest miteinander verbunden
sind und daß jedem Ritzel nachfolgend wenigstens ein einzelnes Zwischenrad (14a, 14b)
und ein Abtriebsritzel (15a, 15b) zugeordnet ist, wobei die Zwischenräder drehfrei
zueinander angeordnet und die beiden Abtriebsritzel drehfest miteinander verbunden
sind.
3. Getriebe nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die nebeneinander liegenden Eintriebsritzel (13a, 13b) und
ihre zugeordneten Zwischenräder und Abtriebsritzel jeweils entgegengesetzt gerichtete
Schrägverzahnung aufweisen.
4. Getriebe nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die nebeneinander liegenden Eintriebsritzel (13a, 13b) eine
entgegengesetzte Schrägverzahnung derart aufweisen, daß sie sich unter der Wirkung
der seitlichen Zahnkräfte aneinander abstützen.
5. Getriebe nach Anspruch 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß im Getriebezug (4) der zweiten Abtriebswelle einem
jeweiligen Eintriebsritzel (13) und zugehörigem Abtriebsritzel (15) je ein oberes und
unteres Zwischenrad (14o, 14u) zugeordnet ist.
6. Getriebe nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die gelagerte Welle (11) als Hohlwelle ausgebildet ist und
mit der nachfolgenden Zwischenwelle (12), über eine Zahnwellenverbindung (31) im
inneren der Hohlwelle gekuppelt ist.
7. Getriebe nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenwelle (11) beidseitig über
Zahnwellenverbindungen (21, 16 bzw. 31) gekuppelt ist, die zueinander und/oder in sich
kleine Zähnezahldifferenzen aufweisen.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE4313079A DE4313079A1 (de) | 1993-04-22 | 1993-04-22 | Getriebe für Doppelschnecken-Extruder |
PCT/DE1994/000447 WO1994023939A1 (de) | 1993-04-22 | 1994-04-21 | Getriebe für doppelschnecken-extruder |
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DE4313079A DE4313079A1 (de) | 1993-04-22 | 1993-04-22 | Getriebe für Doppelschnecken-Extruder |
Publications (1)
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DE4313079A1 true DE4313079A1 (de) | 1994-10-27 |
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ID=6486039
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