DE4312244A1 - Verfahren quantitativer Bestimmung der Defektkonzentration auf Oberflächen - Google Patents
Verfahren quantitativer Bestimmung der Defektkonzentration auf OberflächenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren
zur quantitativen Bestimmung der Defektkonzentration auf
Oberflächen.
In den vergangenen Jahren konnte die quantitative
Defektkonzentration auf einer Halbleiteroberfläche nicht
bestimmt werden, obwohl die Struktur eines Defektes auf
einer Halbleiteroberfläche durch ein Rastertunnelmikroskop
beobachtet werden kann. Es gibt kein Verfahren für solch
eine quantitative Messung.
Oberflächendefekte beeinflussen die Charakteristika eines
Films, der epitaxial aufgewachsen wird, oder dergleichen.
Deshalb entstanden Forderungen nach der Entwicklung eines
Verfahrens zum leichten Bestimmen der Menge von
Oberflächendefekten.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren
zum leichten Bestimmen einer quantitativen
Oberflachendefektkonzentration zu schaffen.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe gelöst nach Anspruch 1
durch ein Verfahren quantitativer Bestimmung der
Defektkonzentration auf Oberflächen mit den Schritten:
Bestimmen einer Ablationsschwelle eines Laserflusses
bezüglich einer Oberfläche einer Probe, welche in einer
Hochvakuumkammer hergestellt ist; und
Bestimmen einer Menge von leerstellenartigen Defekten
durch Strahlen eines Laserstrahls mit einem Fluß, der
leicht höher ist als die Ablationsschwelle auf der
Oberfläche, und Bestimmen von Mengen von
anlagerungsatomartigen und versetzungsartigen Defekten
durch Strahlen eines gepulsten Laserstrahls mit einem
Fluß, der leicht niedriger ist als die Ablationsschwelle,
auf die Oberfläche in wiederholter Weise, um eine
Beziehung zwischen einer Emissionsausbeute und der Anzahl
von Laserpulsen zu erhalten, wobei die Menge der
anlagerungsatomartigen Defekte erhalten wird durch
Bestimmen einer Fläche (Gesamtmenge emittierter Atome)
eines schnell abnehmenden Bereichs der Beziehung, und die
Menge der versetzungsartigen Defekte erhalten wird durch
Bestimmen einer Größe einer Emissionsausbeute eines
langsam abnehmenden Bereichs der Beziehung.
Nach dem Prinzip der vorliegenden Erfindung wird bei der
Messung der laserinduzierten Atomemission die Menge von
Oberflächendefekten gemessen aus der Menge emittierter
Atome auf der Basis der Tatsache, daß Atome jeweils
emittiert werden durch anlagerungsatomartige Defekte,
versetzungsartige Defekte bzw. leerstellenartige Defekte,
wenn der Laserfluß niedrig, mittel bzw. hoch ist.
Die Menge der anlagerungsatomartigen Defekte wird bestimmt
durch Messen der Gesamtmenge emittierter Atome, da die
Effekte bei Atomemission entfernt werden. Beim Bestimmen
dieser Gesamtmenge wird eine bekannte Menge
anlagerungsatomartiger Defekte gemessen durch ein
Laserresonanzionisationsverfahren, und eine Kalibrierung
wird unter Benutzung der resultierenden Daten
durchgeführt.
Die Menge der leerstellenartigen Defekte wird erhalten
unter Benutzung eines Emissionskoeffizienten, bestimmt
durch ein preliminäres Experiment auf der Basis der
Beziehung zwischen der Emissionsausbeute und dem
Laserfluß. In diesem Fall wird eine Messung durchgeführt
auf der Basis der Tatsache, daß die Emissionsausbeute
proportional zur Menge fehlstellenartiger Defekte auf der
Oberflache ist.
In ähnlicher Weise wird die Menge versetzungsartiger
Defekte erhalten unter Benutzung eines
Emissionskoeffizienten, bestimmt auf der Basis der
Beziehung zwischen der Emissionsausbeute und dem Laserfluß.
Es sei bemerkt, daß bei der Messung leerstellenartiger und
versetzungsartiger Defekte eine Kalibrierung auf der Basis
einer Messung einer bekannten Menge von Defekten mit einem
Rastertunnelmikroskop durchgeführt wird.
Gemäß solch einem Verfahren kann die Menge von
Oberflächendefekten, welche nicht nach dem Stand der
Technik gemessen werden kann, gemessen werden.
Nach der vorliegenden Erfindung können die Mengen aller
Defektarten, das heißt anlagerungsatomartiger,
versetzungsartiger und leerstellenartiger Defekte leicht
gemessen werden. Das heißt, Defekte, welche nur qualitativ
nach dem Stand der Technik beobachtet werden können,
können quantitativ gemessen werden, wodurch eine
quantitative Entwicklung einer Oberfläche ermöglicht wird.
Weitere Aufgaben und Vorteile der Erfindung werden in der
folgenden Beschreibung aufgestellt werden, und werden
teilweise augenscheinlich aus der Beschreibung oder können
durch Anwenden der Erfindung erlernt werden. Die Aufgabe
und Vorteile der Erfindung können realisiert und erhalten
werden mittels der instrumentellen Ausstattung und
Kombinationen, auf welche in den angehängten
Patentansprüchen hingedeutet wird.
Die begleitende Zeichnung, welche mit eingegliedert ist
und einen Teil der Beschreibung darstellt, illustriert
eine gegenwärtig bevorzugte Ausführungsform der Erfindung
und dient zusammen mit der allgemeinen Beschreibung im
Obigen und der detaillierten Beschreibung der bevorzugten
Ausführungsform im folgenden zum Erklären der Prinzipien
der Erfindung.
Die Figuren zeigen im einzelnen
Fig. 1 ein Blockdiagramm zum Zeigen eines schematischen
Aufbaus einer Vorrichtung zum Ausführen eines
Verfahrens der quantitativen Bestimmung einer
Defektkonzentration auf Oberflächen nach einer
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
Fig. 2 einen Flußplan zum Zeigen eines Ablaufs basierend
auf dem Verfahren der quantitativen Bestimmung
der Defektkonzentration auf Oberflächen nach der
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
Fig. 3A eine Darstellung zum Zeigen der Beziehung
zwischen der Anzahl von Laserpulsen und der
Emissionsausbeute von der GaP (110)-Oberfläche in
einem Fall, worin der Laserfluß auf 1,0 J/cm2
eingestellt ist;
Fig. 3B eine Darstellung zum Zeigen der Beziehung der
Anzahl der Laserpulse und der Emissionsausbeute
in einem Fall, worin der Laserfluß auf 1,2 J/cm2
eingestellt ist;
Fig. 4 eine Darstellung zum Zeigen der Beziehung
zwischen dem Laserfluß und der Emissionsausbeute;
Fig. 5A eine schematische Ansicht zum Zeigen der Struktur
eines anlagerungsatomartigen Defekts;
Fig. 5B eine schematische Ansicht zum Zeigen der Struktur
eines versetzungsartigen Defekts;
Fig. 5C eine schematische Ansicht zum Zeigen einer
Struktur eines leerstellenartigen Defekts;
Fig. 6 eine Darstellung zum Zeigen der Abhängigkeit
einer Emissionsausbeute Y von GaAs von der
Differenz zwischen der Photonenenergie und der
Energiebandlückenenergie; und
Fig. 7 ein Energiebanddiagramm einer GaP-Oberfläche und
eines GaP-Festkörpers.
Fig. 1 zeigt eine Vorrichtung zum Ausführen eines
Verfahrens der quantitativen Bestimmung einer
Defektkonzentration auf Oberflächen gemäß einer
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
Eine Probe 12 wird in eine Vakuumkammer 10 plaziert. Eine
Kanalplatte oder Channeltron 14 zum Zählen von Atomen,
emittiert von einer Probe, ist angeordnet auf der vorderen
Oberfläche der Probe 12. Ein LEED-(LEED low-energy
electron-diffraction = Niedrigenergie-Elektronenbeugung)
Auger 16 zum Beobachten der oberen Oberfläche der Probe 12
ist auf der unteren Oberflächenseite der Probe 12
angeordnet. Ein Probenhalter 18 ist rotierbar und wird
gedreht, um die Vorderoberfläche der Probe 12 auf das
Channeltron 14 oder auf den LEED-Auger 16, abhängig davon,
welcher davon benutzt wird, zu richten. Zusätzlich ist
eine Ionenkanone 20 zum Durchführen einer
Argon-Ionenbombardierung bezüglich der Oberfläche der
Probe 12 in der Vakuumkammer 10 angeordnet.
Ein Lasersystem 22 dient als Pumplaser und ist auf der
rechten Seite in Fig. 1 angeordnet. Das Lasersystem 22
beinhaltet einen Exzimerlaser 24, einen Farbstofflaser 26,
der durch den Exzimerlaser 24 gepumpt wird, einen
Laserstrahl mit einer Wellenlänge von etwa 600 Nanometer
zu emittieren, ein optisches System 28 zum Richten eines
Laserstrahls von dem Farbstofflaser 26 auf die Probe 12
und einen Photodetektor 30 zum Messen des Flusses des
Laserstrahls, der von dem Farbstofflaser 26 emittiert
wird. Der von dem Farbstofflaser 26 emittierte Laserstrahl
tritt durch das optische System 28, um auf die Oberfläche
der Probe 12 unter einem Winkel von 45° aufzutreffen.
Dieser Laserstrahl ist ein 28 Nanosekunden pulsartiger
Laserstrahl mit einer Fleckgröße von 0,5 mm. Die
Pulsperiode des Laserstrahls wird durch einen Computer 32
gesteuert. Der Laserstrahl, der von dem Lasersystem 22
herrührt, wird auf die Oberfläche der Probe 12 gestrahlt,
um eine Emission von Atomen von der Oberfläche der Probe
12 zu bewirken. Es sei bemerkt, daß eine Ausgabe von dem
Photodetektor 30 dem Computer 32 zugeführt wird, so daß
der Fluß des Laserstrahls, der auf die Oberfläche der
Probe 12 einfällt, gespeichert wird.
Ein Lasersystem 34, dienend als Probenlaser, ist auf der
linken Seite in Fig. 1 angeordnet. Dieses Lasersystem 34
beinhaltet einen Exzimerlaser 36, einen Farbstofflaser 38,
gepumpt durch den Exzimerlaser 36, und ein optisches
System 40 zum Führen eines Laserstrahls von dem
Farbstofflaser 38 auf die Oberfläche der Probe 12. Der von
dem Farbstofflaser 38 emittierte Laserstrahl tritt durch
das optische System 40 hindurch, um sich parallel zur
Oberfläche der Probe 12 in einem Abstand von 2,0 mm
fortzupflanzen. Dieser Laserstrahl ist ein 28 Nanosekunden
pulsartiger Laserstrahl mit einer Fleckgröße von etwa 1
mm. Die Periode des Laserstrahls wird durch den Computer
32 gesteuert.
Der Probenexzimerlaserpuls wird verzögert durch eine
Verzögerungsschaltung 42, so daß der Laserstrahl, der von
dem Lasersystem 34 herrührt, parallel zur Oberfläche der
Probe 12 mit einer Verzögerung von 3,3 µs bezüglich dem
Laserstrahl, der von dem Lasersystem 22 herrührt,
zugeführt wird. Das heißt, der Laserstrahl von dem
Lasersystem 34 wird parallel zur Oberfläche der Probe 12
zugeführt, nachdem der Laserstrahl von dem Lasersystem 22
auf die Oberfläche der Probe 12 gestrahlt ist und Atome
von der Oberfläche der Probe 12 emittiert werden. Daraus
resultierend werden von der Oberfläche der Probe 12
emittierte Atome ionisiert und können erfaßt werden. Ein
Resonanzionisierungsverfahren wird bei diesem
Erfassungsverfahren benutzt.
Die durch das Resonanzionisierungsverfahren ionisierten
Atome werden durch das Channeltron 14 erfaßt. Der
resultierende Strom wird durch einen ADC 44 analog/digital
gewandelt. Die Ausgabe von dem ADC 44 wird eingespeist an
den Computer 32. Daraus resultierend wird die Anzeige
emittierter Atome gezählt, um eine Ausbeute Y der
emittierten Atome zu erhalten. Ein durch das Channeltron
14, den ADC 44 und den Computer 32 aufgebautes System wird
im folgenden als Meßsystem 46 bezeichnet werden.
Eine Ausführungsform des Verfahrens der quantitativen
Bestimmung der Defektkonzentration auf Oberflächen wird
als nächstes mit Bezug auf Fig. 2 beschrieben werden.
In Schritt 1 wird eine Probe 12 hergestellt in der
Vakuumkammer 10. Die Ionenkanone 20 wird benutzt, um 0,5
keV Argonionen auf die hergestellte Probe 12 mit einem
Strahlstrom von 2 bis 3 µA 30 min lang zu bestrahlen,
und somit die Oberfläche der Probe 12 zu reinigen. Die
Probe 12 wird thermisch angelassen bei 500 bis 600°C in
Intervallen von 10 min unter Benutzung einer Wärmequelle
(nicht gezeigt), die am Probenhalter 18 angeordnet ist.
In Schritt S2 wird eine Ablationsschwelle für die Probe 12
bestimmt. Die Ablationsschwelle ist ein Laserfluß,
oberhalb dessen eine Bildung eines leerstellenartigen
Defekts gestartet wird, insbesondere ein Laserfluß, bei
dem die Wahrscheinlichkeit, daß eine atomische Bindung
nahe eines leerstellenartigen Defekts durch einen
Laserpuls gebrochen wird, fast 1 ist. Unterhalb der
Ablationsschwelle werden Atome von nur
anlagungsatomartigen und versetzungsartigen Defekten
emittiert. Oberhalb der Ablationsschwelle jedoch wird ein
leerstellenartiger Defekt zur Quelle der Emission. Deshalb
kann durch geeignetes Bestimmen dieser Ablationsschwelle
eine Messung der Menge der anlagerungsatomartigen und
versetzungsartigen Defekte getrennt werden von der Messung
der Menge von leerstellenartigen Defekten.
Eine Ablationsschwelle wird auf folgende Art und Weise
bestimmt. Ein pulsartiger Laserstrahl wird auf die,
Oberfläche der Probe 12 unter Benutzung des Lasersystems
22 gestrahlt. Die Ausbeute Y an emittierten Atomen von der
Oberfläche der Probe 12 wird gemessen unter Benutzung des
Lasersystems 34 und des Meßsystems 46. Fig. 3A und 3B
zeigen jeweils Messungen von Emissionsausbeuten unter
Benutzung des Flusses eines Laserstrahls, der auf die
Oberfläche der Probe 12 gestrahlt wird, als Index. Fig. 3A
zeigt die Beziehung zwischen der Anzahl von Laserpulsen
und der Emissionsausbeute Y von Galliumatomen im Fall, in
der Laserfluß auf 1,0 J/cm2 eingestellt ist. Fig. 3B
zeigt die Beziehung zwischen der Anzahl von Laserpulsen
und der Emissionsausbeute Y von Galliumatomen in einem
Fall, in de der Laserfluß auf 1,2 J/cm2 eingestellt ist.
Mit Bezug auf Fig. 3A deutet ein Bereich entsprechend
einem Bezugssymbol A die Menge von Galliumatomen, die von
anlagerungsatomartigen Effekte emittiert werden, an, und
ein Bereich entsprechend einem Referenzsymbol S deutet die
Menge von Galliumatomen an, die von versetzungsartigen
Defekten emittiert werden. Das heißt, ein Laserfluß von
1,0 J/cm2 verursacht nicht die Emission von einem
leerstellenartigen Defekt, und daher ist er niedriger als
die Ablationsschwelle.
Die Abhängigkeit der Emissionsausbeute Y von Ga Atomen von
der Anzahl von Laserpulsen, welche in Fig. 3B gezeigt ist,
wird erhalten bei einem Laserfluß von 1,2 J/cm². Diese
Abhängigkeit von der Anzahl von Laserpulsen ist
vollständig verschieden von der in Fig. 3A gezeigten. Fig.
3B zeigt, daß die leerstellenartigen Defekte die Quelle
der Emission bei diesem Laserfluß sind. Deshalb ist ein
Laserfluß von 1,2 J/cm2 höher als die Ablationsschwelle.
Auf diese Art und Weise wird die Abhängigkeit der
Emissionsausbeute Y von der Anzahl von Laserpulsen
erhalten, während der Laserfluß geändert wird, und der
Laserfluß, bei dem die Abhängigkeit von der Anzahl von
Laserpulsen sich ändert, wird erhalten. Der erhaltene
Laserfluß wird dann als Ablationsschwelle gesetzt.
Oberhalb der Ablationsschwelle sind leerstellenartige
Defekte auf der Oberfläche der Probe 12 die Quelle der
Emission. Es ist empirisch bekannt, daß die Anzahl von
emittierten Atomen proportional zur Menge von
leerstellenartigen Defekten ist, welche ursprünglich auf
der Oberfläche der Probe 12 vorliegen. Deshalb kann die
Menge von ursprünglichen leerstellenartigen Defekten
bestimmt werden durch Messen der Anzahl emittierter Atome
oberhalb der Laserablationsschwelle. In Schritten S3 und
S4 wird die Menge leerstellenartiger Defekte gemessen auf
der Basis dieser Erkenntnis.
In Schritt S3 wird ein Laserstrahl mit einem Fluß von
(Ablationsschwelle)×Alpha auf die Oberfläche der Probe
12 wiederholt gestrahlt unter Benutzung des Lasersystems
22, um die Emissionsausbeute Y unter Benutzung des
Lasersystems 34 und des Meßsystems 46 zu erhalten. Es sei
angenommen, daß Alpha etwa 1,1 ist. Das heißt, der
eingestrahlte Laserstrahl hat einen Fluß, der leicht
größer als die Ablationsschwelle ist.
In Schritt S4 wird die Menge leerstellenartiger Defekte
bestimmt auf der Basis der Anstiegsrate in der
Emissionsausbeute Y bezüglich der Anzahl von Laserpulsen.
Falls ein Emissionskoeffizient qr benutzt wird, um die
Menge leerstellenartiger Defekte anzuzeigen und der
Laserfluß, der Exponent und die Menge von Defekten jeweils
durch Φ, n bzw. Nr dargestellt werden, ist die
Emissionsausbeute Y gegeben durch:
Y = qrΦnNr (1)
Der Emissionskoeffizient qr und der Exponent n werden im
voraus bestimmt durch ein preliminäres Experiment gemäß
Gleichung (1). In diesem preliminären Experiment wird ein
Rastertunnelmikroskop (STM = scanning tunneling
microscope, nicht gezeigt) über einen weiten Bereich auf
der Probe 12 gescannt, um die Menge Nr von
leerstellenartigen Defekten zu bestimmen. Die
Emissionsausbeute Y wird gemessen, während der Laserfluß Φ
geändert wird innerhalb eines Bereichs höher als die
Ablationsschwelle. Wenn die Logarithmen von beiden Seiten
von Gleichung (1) erhalten werden, wird eine Kurve, wie in
der in Fig. 4 gezeigten Darstellung, gezeichnet. Der
Exponent n wird bestimmt aus der Steigung dieser Kurve,
und der Emissionskoeffizient qr wird bestimmt aus dem
Schnittpunkt zwischen der Kurve und der Ordinate. Da der
Wert der Emissionsausbeute Y in einer willkürlichen
Einheit, erhalten durch die Messung in Schritt S3,
kalibriert werden kann in einen Absolutwert, kann die
Anzahl Nr leerstellenartiger Defekte erhalten werden
unter Benutzung von Gleichung (1).
In Schritt S5 wird ein Laserstrahl mit einem Fluß von
(Ablationsschwelle)/Alpha gestrahlt auf die Oberfläche der
Probe 12 viele Male unter Benutzung des Lasersystems 22,
um die Emissionsausbeute Y unter Benutzung des
Lasersystems 34 und des Meßsystems 46 zu erhalten. Wie
oben beschrieben, ist der Wert Alpha etwa auf 1,1
eingestellt. Das heißt, der eingestrahlte Laserstrahl hat
einen Fluß leicht niedriger als die Ablationsschwelle.
Wenn der Laserstrahl mit einem Fluß leicht niedriger als
der Ablationsschwelle auf diese Art und Weise eingestrahlt
wird, werden Atome emittiert von anlagerungsatomartigen
und versetzungsartigen Defekten. Die in diesem Schritt
erhaltenen Daten zeigen die Beziehung zwischen der
Emissionsausbeute und der Anzahl von Laserpulsen an und
können geteilt werden in einen schnell abnehmenden Bereich
A und einen langsam abnehmenden Bereich S, wie gezeigt in
Fig. 3A.
In Schritt S6 wird die Fläche (Gesamtmenge emittierter
Atome) des schnell abnehmenden Bereichs A erhalten, um die
Menge anlagerungsatomartiger Defekte zu bestimmen. Es sei
bemerkt, daß die Ordinate Werte in einer willkürlichen
Einheit anzeigt und daher in Absolutwerte kalibriert
werden muß. Zu diesem Zweck wird veranlaßt, daß eine
vorbestimmte Menge von Ga Atomen, zum Beispiel 10-4 ML
(ML = mono atomic layer = Einzelatomlage) anhaftet an
einem Siliziumsubstrat, und ein Laserstrahl mit dem
gleichen Fluß wie dem des in Schritt 5 benutzten
Laserstrahls wird auf die Galliumatome gestrahlt, um alle
Galliumatome zu emittieren. Eine Fläche entsprechend der
resultierenden Darstellung wird dann berechnet, um die
Einheit der Emissionsausbeute Y auf der Ordinate zu
bestimmen. Es sei bemerkt, daß die Menge von
Galliumatomen, die veranlaßt wird, auf dem
Siliziumsubstrat
anzuhaften, gemessen wird mit einer Filmdickenmeßeinheit
(nicht gezeigt), die in der Lage ist, eine Dicke
entsprechend etwa 0,1 ML zu messen, und eine Interpolation
wird unter Benutzung der Adhäsionszeit durchgeführt.
In Schritt S7 wird die Größe der Emissionsausbeute des
langsam abfallenden Bereichs S, wie erhalten in Schritt 5,
bestimmt, um die Menge der versetzungsartigen Defekte zu
erhalten. Es sie bemerkt, daß die Menge versetzungsartiger
Defekte ausgedrückt wird unter Benutzung eines
Emissionskoeffizienten qs ähnlich dem der entsprechenden
Menge der leerstellenartiger Defekte. Das heißt, falls der
Laserfluß, der Exponent und die Menge der Defekte jeweils
dargestellt werden durch Φ, n bzw. Ns, ist die
Emissionsausbeute Y gegeben durch
Y = qsΦnNs (2)
Der Emissionskoeffizient qs und der Exponent n werden im
voraus bestimmt durch ein preliminäres Experiment gemäß
Gleichung (2). In diesem preliminären Experiment wird das
Rastertunnelmikroskop (STM) über einen weiten Bereich auf
der Probe 12 gescannt, um die Menge Ns
versetzungsartiger Defekte zu bestimmen. Die
Emissionsausbeute Y wird gemessen, während der Laserfluß Φ
geändert wird innerhalb eines Bereichs niedriger als die
Ablationsschwelle. Wenn die Logarithmen auf beiden Seiten
der Gleichung (2) erhalten werden, wird eine Kurve, wie
die in der Darstellung gezeigt in Fig. 4, gezeichnet. Der
Exponent n wird bestimmt aus der Steigung dieser Kurve und
der Emissionskoeffizient qs wird bestimmt aus dem
Schnittpunkt zwischen der Kurve und der Ordinate. Da der
Wert der Emissionsausbeute Y in einer willkürlichen
Einheit, erhalten durch die Messung in Schritt S5,
in einen absoluten Wert kalibriert werden kann, kann die
Menge Ns versetzungsartiger Defekte erhalten werden
unter Benutzung von Gleichung (2).
Bei der oben beschriebenen Ausführungsform wird die Anzahl
von leerstellenartigen Defekten zunächst gemessen, und die
Mengen anlagerungsatomartiger und versetzungsartiger
Defekte wird darauffolgend gemessen. Jedoch ist die
Reihenfolge der Messung darauf nicht beschränkt. Es, wird
den Fachleuten klar erscheinen, daß eine Messung der
Anzahl leerstellenartiger Defekte, eine Messung der Anzahl
anlagerungsatomartiger Defekte und Messung der Anzahl
versetzungsartiger Defekte in einer beliebigen Reihenfolge
ausgeführt werden kann.
In der obigen Beschreibung werden Atome, die emittiert
werden durch einen Puls von dem Lasersystem 22, ionisiert
durch das Lasersystem 34 und der resultierende
Ionenstromimpuls wird gemessen durch das Meßsystem 46,
wodurch die emittierten Atome von 10-5 ML pro Puls
gemessen werden. In diesem Fall ist die Anzahl von Ionen
beinhaltet in einem Ionenstromimpuls ungefähr 104. Falls
dieses Verfahren ersetzt wird durch ein Zählverfahren, um
eine Messung durchzuführen, bei der eine Ionenanzahl in
einem Ionenstromimpuls 0,1 ist, kann die
Meßempfindlichkeit um einen Faktor 105 erhöht werden und
die maximale Empfindlichkeit kann auf 10-10 ML
eingestellt werden.
Die anlagerungsatomartigen, versetzungsartigen und
leerstellenartigen Defekte, die oben beschrieben wurden,
sind Defekte mit Strukturen wie die in Fig. 5A, 5B bzw. 5C
gezeigten. Der anlagerungsatomartige Defekt ist ein
Defekt, der an einer Kristalloberfläche anhaftet und davon
vorsteht. Der versetzungsartige Defekt ist ein Defekt in
Form einer Stufe auf einer Kristalloberfläche. Der
leerstellenartige Defekt ist ein Defekt aufgrund der
Abwesenheit eines Atoms an einer Gitterposition auf einer
Kristalloberfläche.
Insbesondere gibt es schwach gebundene Atome (im weiteren
bezeichnet als WBAs = weakly bonded atoms) nahe einem
Defekt. Defekte können in die folgenden drei Typen auf der
Basis einer Änderung, begleitend das Entfernen eines WBAs
nahe einem Defekt klassifiziert werden:
- 1) Anlagerungsartiger Defekt: Ein Defekt, der an einer perfekten Kristalloberfläche haftet, unabhängig oder in Form einer Insel. Wenn dieser Defekt entfernt wird, erscheint eine fast perfekte Kristalloberfläche.
- 2) Versetzungsartiger Defekt: Wenn ein Atom emittiert wird von einem Defekt, wird ein ähnlicher Defekt neu gebildet an einem benachbarten Gitterplatz. Eine Versetzung in Form einer Stufe auf einer Kristalloberfläche ist ein Beispiel dieser Art. Dieser Defekt kann nur eliminiert werden durch Entfernen vieler Bereiche, die von der Oberfläche vorstehen.
- 3) Leerstellenartiger Defekt: Ein Defekt, dessen Defektbereich vergrößert ist, wenn ein Atom von dem Defekt emittiert wird.
Materialien, auf die das Meßverfahren nach der
vorliegenden Erfindung angewendet werden können, müssen
den folgenden Bedingungen genügen:
- 1) Sie müssen nicht-metallische Materialien sein. Bei nicht-metallischen Materialien schafft eine Rekombination eines Elektron-Loch-Paars Energie entsprechend der Breite eines verbotenen Bandes für ein Gittersystem.
- 2) Sie müssen Materialien sein, in denen ein Elektron-Loch-Paar nur durch einen Defekt rekombiniert. Silberhalide, Alkalihalide, Erdalkalifluoride, SiO2 und dergleichen, können nicht benutzt werden, da eine Rekombination von Elektron-Loch-Paaren oder Exzitonen auftritt, wenn eine perfekter Kristall verzerrt wird.
- 3) Sie müssen polare Kristalle, nicht Silizium einschließend, sein. In nichtpolaren Kristallen, wie zum Beispiel Siliziumkristallen, kann, wenn ein Halogen von 1 ML auf einer Kristalloberfläche adsorbiert ist, eine ähnliche Emissions beobachtet werden, zum Durchführen der Messung der vorliegenden Erfindung.
Zum Beispiel sind Materialien, auf die die vorliegende
Erfindung angewendet werden kann, Verbindungen der Gruppen
III-IV, Verbindungen der Gruppen II-VI, ZnO, MgO, und CaO.
Eine geeignete Laserwellenlänge, benutzt im Verfahren nach
der vorliegenden Erfindung, wird im weiteren beschrieben
werden. Bei der vorliegenden Erfindung, werden wie oben
beschrieben, anlagerungsatomartige, versetzungsartige und
leerstellenartige Defekte gemessen. Um
anlagerungsatomartige und leerstellenartige Defekte von
der Oberfläche der Probe 12, durch Bestrahlung mit einem
Laserstrahl zu beseitigen, müssen soviel wie möglich
Oberflächen-Elektron-Loch-Paare gebildet werden.
Fig. 6 zeigt die Energie-(Wellenlängen)Abhängigkeit der
Emissionsausbeute Y von GaAs. Mit Bezug auf Fig. 6 ist
eine Wellenlänge λ1, eine Wellenlänge, bei der
Anregungsquerschnitt vom Festkörpervalenzband zum
Festkörperleitungsband erhöht ist; eine Wellenlänge λ2,
eine Wellenlänge, bei der der Anregungsquerschnitt von dem
Oberflächenvalenzband zum Festkörperleitungsband erhöht
ist; und eine Wellenlänge λ3 eine Wellenlänge, bei der
der Anregungsquerschnitt vom Oberflächenvalenzband zum
Oberflächenleitungsband erhöht ist. Es erscheint klar aus
Fig. 6, daß die Emissionsausbeute stark erhöht ist
oberhalb einer Wellenlänge, bei der die Elektronen in dem
Oberflächenvalenzband angeregt werden können. Deshalb wird
die Wellenlänge eines Strahls mit einer Photonenenergie
höher als der eines Strahls mit der Wellenlänge λ3,
vorzugsweise benutzt als Laserstrahlwellenlänge für das
Verfahren nach der vorliegenden Erfindung, um die Messung
mit hoher Empfindlichkeit durchzuführen.
GaP hat Oberflächen- und Festkörperenergieniveaus wie die
in Fig. 7 gezeigten. Wie aus Fig. 7 klar wird, ist es
vorzuziehen, um soviel Oberflächen-Elektron-Loch-Paare wie
möglich zu bilden, daß eine Photonenenergie hγ
niedriger als eine Festkörperbandlücke EG und höher als
eine Oberflächenbandlücke EGS (EGS<hγ<EG) ist.
Wenn die Photonenenergie die Festkörperbandlücke EG
überschreitet, wird eine Anregung von dem
Festkörpervalenzband ins Festkörperleitungsband erhöht
(was in einer Reduzierung in der Ausbeute resultiert). Da
GaP einer Anregung indirekten Typs unterliegt, ist ,die
Ausbeute der Elektronen-Loch-Paare im Valenzband klein.
Deshalb können mit einer Energie oberhalb der Bandlücke
EG zweidimensionale (2D) Elektron-Loch-Paare gestreut
werden an dem dreidimensionalen (3D) Festkörper.
Auf diese Art und Weise muß eine geeignete
Laserwellenlänge, welche die Bildung einer maximalen
Anzahl von Oberflächen-Elektron-Loch-Paaren erlaubt,
ausgewählt werden in Übereinstimmung mit einem benutzten
Material.
Die vorliegende Erfindung ist nicht beschränkt auf die
oben beschriebene Ausführungsform. Zahlreiche
Modifikationen und Änderungen können innerhalb des
Gedankens und Bereichs der Erfindung gemacht werden.
Claims (2)
1. Verfahren quantitativer Bestimmung einer
Defekt-Konzentration auf Oberflächen mit den
Schritten:
Bestimmen einer Ablationsschwelle eines Laserflusses bezüglich einer Oberfläche einer Probe (12), welche in einer Hoch-Vakuumkammer (10) hergestellt ist; und
Bestimmen einer Menge leerestellenartiger Defekte durch Strahlen eines Laserstrahls (28) mit einem Fluß leicht höher als der Ablationsschwelle auf die Oberfläche; und
Bestimmen von Mengen von anlagerungsartiger und versetzungsartiger Defekte durch Bestrahlen eines gepulsten Laserstrahls mit einem Fluß leicht niedriger als der Ablationsschwelle auf die Oberfläche in wiederholter Weise, um eine Beziehung zwischen einer Emissionsausbeute und der Anzahl von Laserpulsen zu erhalten, wobei die Menge von anlagerungsartigen Defekten erhalten wird durch Bestimmen eines Bereichs (Gesamtmenge emittierter Atome) eines schnell abnehmenden Bereichs (A) der Beziehung und die Menge der versetzungsartigen Defekte erhalten wie durch Bestimmen einer Größe einer Emissionsausbeute eines langsam abnehmenden Bereichs (S) der Beziehung.
Bestimmen einer Ablationsschwelle eines Laserflusses bezüglich einer Oberfläche einer Probe (12), welche in einer Hoch-Vakuumkammer (10) hergestellt ist; und
Bestimmen einer Menge leerestellenartiger Defekte durch Strahlen eines Laserstrahls (28) mit einem Fluß leicht höher als der Ablationsschwelle auf die Oberfläche; und
Bestimmen von Mengen von anlagerungsartiger und versetzungsartiger Defekte durch Bestrahlen eines gepulsten Laserstrahls mit einem Fluß leicht niedriger als der Ablationsschwelle auf die Oberfläche in wiederholter Weise, um eine Beziehung zwischen einer Emissionsausbeute und der Anzahl von Laserpulsen zu erhalten, wobei die Menge von anlagerungsartigen Defekten erhalten wird durch Bestimmen eines Bereichs (Gesamtmenge emittierter Atome) eines schnell abnehmenden Bereichs (A) der Beziehung und die Menge der versetzungsartigen Defekte erhalten wie durch Bestimmen einer Größe einer Emissionsausbeute eines langsam abnehmenden Bereichs (S) der Beziehung.
2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch den
Schritt des Kalibrierens einer Emissionsausbeute Y
gemäß
Y = qΦnN,wobei q ein Emissionskoeffizient, Φ der Laserfluß, n
ein Exponent und N die Menge von Defekten ist, wenn
die Menge Herstellenartiger Defekte und die Menge
versetzungsartiger Defekte gemessen wird.
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