DE4310822A1 - Lichtbogen-Strahltriebwerk - Google Patents
Lichtbogen-StrahltriebwerkInfo
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F03—MACHINES OR ENGINES FOR LIQUIDS; WIND, SPRING, OR WEIGHT MOTORS; PRODUCING MECHANICAL POWER OR A REACTIVE PROPULSIVE THRUST, NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- F03H—PRODUCING A REACTIVE PROPULSIVE THRUST, NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- F03H1/00—Using plasma to produce a reactive propulsive thrust
-
- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F02—COMBUSTION ENGINES; HOT-GAS OR COMBUSTION-PRODUCT ENGINE PLANTS
- F02K—JET-PROPULSION PLANTS
- F02K9/00—Rocket-engine plants, i.e. plants carrying both fuel and oxidant therefor; Control thereof
- F02K9/42—Rocket-engine plants, i.e. plants carrying both fuel and oxidant therefor; Control thereof using liquid or gaseous propellants
- F02K9/60—Constructional parts; Details not otherwise provided for
- F02K9/68—Decomposition chambers
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Description
Die Erfindung betrifft ein Lichtbogen-Strahltriebwerk,
insbesondere für Raumflugkörper, bei dem zwischen einem
als Anode und Expansionsdüse ausgebildeten Gehäuse
sowie der Spitze einer in diesem angeordneten Kathode
bei Gasströmung ein Lichtbogen gezündet wird, wobei die
Kathode elektrisch isoliert in einer ersten, als Brenn
kammer ausgebildeten Ausnehmung des Gehäuses unterge
bracht ist und diese mit der Spitze mit kleinem Luft
spalt beabstandet vor dem verengten Querschnitt der
Expansionsdüse positioniert ist und wobei in die Brenn
kammer Treibgase eingespritzt werden.
Lichtbogen-Strahltriebwerke, die in der Fachwelt auch
als Arcjets bezeichnet werden, sind unter anderem durch
die Veröffentlichung "Cathode Erosion Tests for 30 kW
Arcjets" von W. D. Deininger, A. Chopra und K. D.
Goodfellow, A/AA 89-2264, bekanntgeworden, die aus
Anlaß der Tagung A/AA/ASME/SAE/ASEE 25th Joint
Propulsion Conference, Monterey, CA, July 10-12, 1989,
erschienen ist. Darüber hinaus sind derartige Trieb
werke durch die DE 39 31 733 A1 bzw. durch die
US 3 759 734 bekanntgeworden. Als Treibgas dient bei
diesen Triebwerken in der Regel Ammoniak (NH₃) oder ein
durch thermische und/oder katalytische Zersetzung von
Hydrazin (N₂H₄) erzeugtes Gemisch aus Ammoniak, Stick
stoff- (N₂) und Wasserstoffgas (H₂). Das Gas, das bei
seinem Eintritt in die Brennkammer zunächst eine Tempe
ratur in der Größenordnung von 500-600 °C aufweist,
erwärmt sich im Lichtbogen, der sich zwischen der Anode
und der Kathode bildet, auf Temperaturen von
10-15 000°C, bevor es die Expansionsdüse verläßt und
dort den gewünschten vortrieb erzeugt.
Der nach der Zündung bei Gasdurchströmung des Trieb
werks sich aufbauende Lichtbogen, der sich von der
Anode durch den Düsenhals bis zu der im allgemeinen
konisch ausgebildeten Spitze der Kathode erstreckt,
überträgt den größten Teil seiner kinetischen Energie
an das Treibgas im Düsenhals (Constrictor). Dabei
bildet sich der Lichtbogen genau auf der Mittelachse
des Constrictors aus.
Der Bereich, in dem der Lichtbogen aus der Innenwand
der Expansionsdüse austritt, ist mit Wandtemperaturen
von über 2000°C thermisch besonders hoch beansprucht.
Ein Lichtbogen-Strahltriebwerk, das sich durch einen
hohen spezifischen Schubimpuls sowie durch eine
besonders hohe Standzeit auszeichnet, ist aus der
DE 41 22 755 A1 bekanntgeworden. Bei diesem bekannten
Triebwerk bilden die Komponenten der Erzeugungsein
richtung für die Treibgase, d. h. die Zuführeinrichtung
für den flüssigen Energieträger und die nachgeschaltete
Zersetzungskammer, einerseits und das eigentliche, aus
Kathode und Expansionsdüse/Anode bestehende Lichtbogen
triebwerk andererseits eine winkelförmig angeordnete
Baugruppe, bei der die Längsachse der Zersetzungskammer
annähernd rechtwinklig zur Längsachse des Lichtbogen
triebwerks verläuft.
Da eine derartige winkelförmige Anordnung für eine
Reihe von Anwendungsfällen mit Nachteilen behaftet ist,
ist es Aufgabe der Erfindung, ein Triebwerk der
eingangs genannten Art so auszubilden, daß es unter
Beibehaltung der guten Leistungscharakteristik und der
hohen Lebensdauer eine Anordnung ermöglicht, bei der
die Komponenten für die Treibgasversorgung und das
eigentliche Lichtbogentriebwerk zu einer möglichst
kompakten Einheit zusammengefaßt sind.
Die Erfindung löst diese Aufgabe durch ein Triebwerk
mit den kennzeichnenden Merkmalen des Patent
anspruchs 1. Vorteilhafte Weiterbildungen des
erfindungsgemäßen Triebwerkes, die geeignet sind, seine
Leistungsfähigkeit und seine Standzeit noch weiter zu
erhöhen, sind in den Unteransprüchen angegeben.
Dadurch, daß bei dem Triebwerk nach der Erfindung die
wesentlichen Komponenten zu einer sogenannten in-line-
Anordnung zusammengefaßt sind, ergibt sich ein äußerst
kompakter und strömungstechnisch günstiger Aufbau.
Diese Anordnung wird dadurch ermöglicht, daß bei dem
erfindungsgemäßen Triebwerk zumindest ein Teil der
Kathode flexibel ausgebildet ist. Hierdurch ist
zugleich auch bei hohen Betriebstemperaturen eine
Beschädigung der Durchführung des Kathodenanschlusses
durch die Gehäusewand ausgeschlossen. Ferner wird durch
diese Ausbildung der Kathode ein spannungsfreier Aufbau
ermöglicht.
Nachfolgend soll die Erfindung anhand eines in der
Figur dargestellten Ausführungsbeispiels näher er
läutert werden.
Die Figur zeigt einen Schnitt durch ein Hochleistungs
triebwerk, wie es unter anderem für die Bahn- und
Lageregelung von Raumflugkörpern eingesetzt wird. Das
Triebwerk umfaßt eine Zersetzungskammer 1, in der ein
flüssiger Energieträger durch thermische und/oder
katalytische Zersetzung in gasförmige Komponenten umge
wandelt wird, die als Treibgase einem Lichtbogentrieb
werk 2, einem sogenannten Arcjet, zugeführt werden. Der
flüssige Energieträger, im vorliegenden Fall Hydrazin
(N₂H₄), befindet sich in einem hier nicht dargestellten
Vorratsbehälter, von wo aus er über ein Einspritzrohr
3, das von einem Hitzeschild 4 umgeben ist, in die Zer
setzungskammer 1 gelangt. Letztere enthält eine poröse
Füllung aus einem katalytisch wirksamen Werkstoff, die
im Fall des hier dargestellten Ausführungsbeispiels aus
einzelnen Körnern einer mit Iridium beschichteten
Aluminiumoxidkeramik besteht.
Anzumerken ist, daß die verwendeten Treibgase nicht
unbedingt aus zersetztem Hydrazin, d. h. den Komponenten
NH₃, H₂ und N₂ Gasen, bestehen müssen. Es ist ebenso
die Verwendung von Inertgasen möglich. Die eingesetzten
Gase müssen aber in jedem Fall sauerstofffrei sein.
Das Lichtbogentriebwerk 2 besteht aus einem im wesent
lichen rotationssymmetrischen Gehäuse 5 in dem in
zentrischer Anordnung ein Sammelraum 6, eine Brenn
kammer 7, ein sich daran anschließender Düsenhals oder
Constrictor 8 sowie eine Expansionsdüse 9 vorgesehen
sind. Die Austrittsöffnung der Expansionsdüse 9 ist von
einer Abstrahlfläche 10 umgeben.
Im Zentrum der Brennkammer 7 ist eine stabförmige,
konisch zugespitzte Elektrode 11 angeordnet, die über
einen zylindrischen Isolationseinsatz 12 gehaltert ist
und die über eine Zuleitung 13 mit dem Minuspol einer
hier nicht dargestellten elektrischen Energiever
sorgungseinheit verbunden ist. Wie aus der Zeichnung
hervorgeht, sind dabei die Zersetzungskammer 1 und das
Gehäuse 5 auf einer gemeinsamen Achse angeordnet und
bilden eine sogenannte in-line-Anordnung.
Die Zuleitung 13 besteht aus einer Vielzahl von Einzel
drähten, die im Fall des hier beschriebenen Aus
führungsbeispiels aus Molybdän bzw. einer Kombination
aus Rhenium und Molybdän gefertigt sind. Sie ist weiter
hin mit einer auf einem Adapterflansch 14 angeordneten
stabförmigen Durchführung 15 verbunden. Letztere
besteht aus einem den elektrischen Strom leitenden
Werkstoff und weist auf ihrer zylindrischen Außenfläche
eine Beschichtung 16 aus einem Isolationsmaterial auf,
durch die ein elektrischer Kontakt zwischen dem Gehäuse
5 und der Kathode 11 über den Adapterflansch 14 ver
hindert wird. Im vorliegenden Fall besteht diese
Beschichtigung 16 aus einer Aufdampfschicht aus Alumi
niumoxid (Al₂O₃). Diese wiederum weist im Bereich des
Adapterflansches 14 eine zweite Beschichtung 17 aus
Metall, in diesem Fall Molybdän, auf, die ebenfalls
durch Aufdampfen aufgebracht wurde und die es ermög
licht, die Durchführung 15 in den Adapterflansch 14
einzulöten.
Die Zuleitung 13 ist über ein Anschlußstück 18 mit der
Kathode 11 verbunden, das zwischen einem elektrischen
Isolator als Stützkörper 19 sowie einer die Kathode 11
umgebenden, aus Bornitrid als Isolationsmaterial
bestehenden Distanzbuchse 20 angeordnet ist. Eine
weitere Isolationshülse 23 ist aus Gründen der elek
trischen Zuverlässigkeit eingebaut.
Die aus der Zersetzungskammer 1 austretenden, durch
Pfeile angedeuteten Treibgase gelangen zunächst in den
Sammelraum 6, von wo aus sie in ein Rohrsystem 21
weiterströmen, das das Gehäuse 5 im Bereich der
Expansionsdüse 9, des Düsenhalses 8 und der Spitze der
als Kathode dienenden Elektrode 11 umgibt. Das Rohr
system 21 wird von einer biffilar gewickelten Spirale
gebildet, die im Fall des hier beschriebenen Aus
führungsbeispiels aus Rhenium besteht und deren
kürzeres Ende vor der Brennkammer 7 in den die Kathode
11 umgebenden Raum 22 mündet. Das gasführende Rohr
system 21 dient dabei zugleich der Kühlung der Brenn
kammer 7 und der Düsenbereiche 8 und 9.
Aufgrund der unterschiedlich hohen Temperaturen des
Gehäuses 5 auf der einen Seite und der Kathode 11 auf
der anderen Seite auftretende Biege- oder Druck
spannungen werden durch die flexible Verbindung 13
zwischen der Kathode und der Gehäuse-Durchführung 15
aufgefangen und führen daher nicht zu einer erhöhten
Beanspruchung der Lötung zwischen dem Gehäuse 5 und dem
Adapterflansch 14, wobei die unbedingte Gasdichtigkeit
dieses Bereiches von ausschlaggebender Bedeutung für
die Funktionsfähigkeit des Triebwerks ist. Zudem
erleichtert diese flexible Zuleitung 13 den spannungs
freien Einbau der Kathode 11 in das Gehäuse 5.
Claims (3)
1. Lichtbogen-Strahltriebwerk, insbesondere für Raum
flugkörper, bei dem zwischen einem als Anode und
Expansionsdüse ausgebildeten Gehäuse sowie der
Spitze einer in diesem angeordneten Kathode bei
Gasströmung ein Lichtbogen gezündet wird, wobei die
Kathode elektrisch isoliert in einer ersten, als
Brennkammer ausgebildeten Ausnehmung des Gehäuses
untergebracht ist und diese mit der Spitze mit
kleinem Luftspalt beabstandet vor dem verengten
Querschnitt der Expansionsdüse positioniert ist und
wobei in die Brennkammer Treibgase eingespritzt
werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Komponenten
(1, 3, 6) für die Treibgasversorgung der Brennkammer
(7) sowie die Komponenten des Lichtbogen-Strahl
triebwerks (7, 8, 9) hintereinander liegend auf einer
gemeinsamen Achse angeordnet sind, wobei die
Kathode (11) über ein unter einem Winkel zu dieser
Achse verlaufendes, zumindest bereichsweise
flexibel ausgebildetes Anschlußelement (13, 15) mit
der elektrischen Energieversorgungseinrichtung ver
bunden ist.
2. Triebwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der flexible Bereich (13) des Anschlußelementes
in Form eines geflochtenen Zopfes ausgebildet ist.
3. Triebwerk nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die den Zopf (13) bildenden Einzeldrähte aus
Molybdän bzw. Molybdän/Rhenium bestehen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934310822 DE4310822A1 (de) | 1993-04-02 | 1993-04-02 | Lichtbogen-Strahltriebwerk |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934310822 DE4310822A1 (de) | 1993-04-02 | 1993-04-02 | Lichtbogen-Strahltriebwerk |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4310822A1 true DE4310822A1 (de) | 1994-10-20 |
Family
ID=6484561
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19934310822 Ceased DE4310822A1 (de) | 1993-04-02 | 1993-04-02 | Lichtbogen-Strahltriebwerk |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4310822A1 (de) |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4122756A1 (de) * | 1991-07-10 | 1993-02-11 | Erno Raumfahrttechnik Gmbh | Triebwerk fuer raumflugkoerper |
DE3902825C2 (de) * | 1986-07-23 | 1993-11-11 | Olin Corp | Strombogentriebwerk |
-
1993
- 1993-04-02 DE DE19934310822 patent/DE4310822A1/de not_active Ceased
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3902825C2 (de) * | 1986-07-23 | 1993-11-11 | Olin Corp | Strombogentriebwerk |
DE4122756A1 (de) * | 1991-07-10 | 1993-02-11 | Erno Raumfahrttechnik Gmbh | Triebwerk fuer raumflugkoerper |
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
J. Spancraft a. Rockets Bd. 29 (1992), S. 444-452 * |
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
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Owner name: DAIMLER-BENZ AEROSPACE AKTIENGESELLSCHAFT, 80804 M |
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8131 | Rejection |