DE4123153C2 - Lichtbogen-Strahl-Schuberzeuger und Anodenkörper - Google Patents
Lichtbogen-Strahl-Schuberzeuger und AnodenkörperInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft
einen Lichtbogen-Strahl-Schuberzeuger und einen
Anodenkörper dafür.
Typische Lichtbogen-Strahl-Antriebsvorrichtungen oder
-Schuberzeuger verwenden einen elektrischen Lichtbogen
zum Erhitzen eines strömenden Treibmittels bei seinem
Durchtritt durch eine Lichtbogenkammer, die im
allgemeinen als eine konvergierende/divergierende
Düse ausgebildet ist. Der übliche Schuberzeuger
besitzt typischerweise einen hohlen Anodenkörper
mit einem durchgehenden Hohlraum, der die Düse bildet.
Koaxial ausgerichtet mit und beabstandet von der
Düse ist eine zylindrische Kathode. Die Anode und
die Kathode sind gewöhnlich aus Wolfram oder anderen
Hochtemperatur-Metallegierungen hergestellt.
Typische Lichtbogen-Strahl-Schuberzeuger sind in den
US-Patenten 3 603 089 und 3 425 223 offenbart und
auch in "Physics of Electric Propulsion" von Robert
G. Jahn, McGraw Hill, Seite 90-130, beschrieben.
Lichtbogen-Strahl-Schuberzeuger mit verbesserter
Effizienz sind in den US-Patenten 4 800 716,
4 882 465 und 4 926 632 offenbart.
US 4 800 716
offenbart insbesondere einen Anodenkörper mit einer divergie
renden Düse und einem ebenfalls, jedoch weniger stark, divergierenden Verengungsbereich.
Ein vereinfachtes Beispiel eines üblichen Lichtbogen-
Strahl-Schuberzeugers ist in Fig. 2 schematisch im
Querschnitt dargestellt. Dieser Lichtbogen-Strahl-Schub
erzeuger 10 besitzt einen im wesentlichen hohlen
Anodenkörper 12, der in ihm eine divergierende
Düse 14 bildet. Die Düse 14 ist um eine zentrale
Achse 16 symmetrisch. Koaxial ausgerichtet und
stromaufwärts beabstandet von dem Anodenkörper 12
ist eine zylindrische Kathode 18, die eine im
wesentlichen konische Kathodenspitze 20 besitzt.
Diese Spitze ist von dem Anodenkörper 12 durch
einen Spalt 22 beabstandet. Ein derartiger Lichtbogen-
Strahl-Schuberzeuger ist zum Beispiel offenbart in
J. Spacecraft a. Rockets, Bd. 4 (1967), S. 685-687, Fig. 1a.
Ein Treibmittelgas 24 wird in einer Wirbelströmung
in die Düse 14 durch den Spalt 22 eingespeist,
vorbei an einem Düsenhals 26 und einem Verengungs
bereich 28, und dann zur Erzeugung von Schub- bzw.
Antrieb durch einen divergierenden Bereich
30 der Düse 14 expandiert.
Gleichzeitig wird ein elektrisches Potential
zwischen der Kathode 18 und dem Anodenkörper
12 angelegt, um einen den Spalt 22 überbrückenden
Lichtbogen 32 zu erzeugen. Der von der Kathode
ausgehende Lichtbogen 32 wird von dem strömenden
Treibmittel durch die Eintrittsöffnung 26 und
durch die zylindrische Verengung 28 getrieben,
so daß das stromabseitige Ende des Lichtbogens
32 im divergierenden Bereich 30 der Düse 14
am Anodenkörper 12 anhaftet. So dient die
Verengung 28 dazu, den Lichtbogen in Längsrichtung
auszudehnen und dadurch die Kontaktzeit des
Lichtbogens mit dem Treibmittel zu verlängern.
Das steigert die Wärmeübertragung zwischen dem
Lichtbogen 32 und dem durch die Verengung 28
tretenden Treibmittel 24.
Die Länge der Verengung wird entsprechend der
jeweiligen Anwendung des Lichtbogenstrahls
gewählt. In einigen Anwendungsbereichen kann
die Verengung nicht wünschenswert sein. In diesem
Fall wird die Verengung effektiv die Länge Null
haben.
Die Wirbelströmung des Treibmittels durch die
Verengung 28 in den divergierenden Bereich 20 der
Düse erzeugt entlang der Achse 16 durch die
Verengung 28 ein zentrales Gebiet niedriger Dichte,
das dazu neigt, den Lichtbogen 32 zu stabilisieren.
Zusätzlich ist die Wirbelströmung des Treibmittels
24 durch die Verengung 28 im Bereich der Oberflächen
der Verengung 28 bevorzugt laminar. Diese laminare
Strömung des Treibmittels isoliert wirksam den
Bereich des Anodenkörpers 12, der an die Verengung
28 angrenzt. Das macht die Wärmeübertragung zum
Anodenkörper 12 durch den Lichtbogen im Gebiet
der Verengung sehr gering.
Grundsätzlich verursachen die hohe Temperatur und
die elektromagnetischen Felder des elektrischen
Lichtbogens 32 thermische Anregungen, Ionisierung
und teilweise Dissoziation des Treibmittels 24,
wenn es durch die Eintrittsöffnung, die Verengung
und in den divergierenden Bereich der Düse 14
strömt. Das ionisierte und dissoziierte Treibmittel
24 wird dann zur Erzeugung von Schub in dem
divergierenden Bereich 30 ausgedehnt. Die Effizienz,
mit der die elektrische Energie des Lichtbogens
32 im Lichtbogen-Strahl-Schuberzeuger 10 in
kinetische Energie umgewandelt wird, wird teilweise
begrenzt durch die Energie, die vom Lichtbogen
auf die Gasmoleküle übertragen wird für die
Dissoziation und Ionisation des Treibmittelgases,
wenn es durch den Lichtbogen in die Eintritts
öffnung und durch die Verengung 28 tritt.
Ein Teil dieser Energie kann durch Rekombination
und Reassoziation der Ionen und neutralen Spezies
zurückgewonnen werden. Rekombination und Deionisation
verlaufen jedoch langsam im Vergleich zur Durch
trittszeit des Treibmittels durch die Düse und
treten daher stromabwärts von der Düse auf.
Dementsprechend ist die für die Dissoziation und
Ionisation des Treibmittelgases verwendete Energie
effektiv verloren. Dieser Verlust wird im allgemeinen
als ein Verlust durch eingefrorene Strömung
bezeichnet. Die Verluste durch eingefrorene
Strömung begrenzen bei üblichen Lichtbogen-Strahl-Schub
erzeuger-Konstruktionen die erhältliche
Effizienz auf etwa 30%.
Es wurden verschiedene Versuche erwogen und unter
nommen, um Verluste durch eingefrorene Strömung
zurückzugewinnen und so die Effizienz von Licht
bogen-Strahl-Schuberzeugern zu verbessern. Ein
Versuch ist in Fig. 3 dargestellt. Bei dieser
vereinfachten Schnittansicht eines Lichtbogen-Strahl-Schub
erzeugers 40 dachte man, daß die Verluste durch
eingefrorene Strömung zurückgewonnen werden könnten,
wenn der gesamte Lichtbogen 32 innerhalb der
Verengung 42 und einer darin effektiv gebildeten
Mischkammer eingezwängt werden könnte. Bei dieser
Konstruktion nach dem Stand der Technik schloß
die Verengung 42 einen vergrößerten Mischkammer-
Abschnitt 44 ein, der in einer Verengung 46
endete. Der Lichtbogen 32 haftete am Anodenkörper
12 innerhalb des vergrößerten Bereichs 44 an. Die
Mischkammer 44 sorgte für eine längere Verweilzeit
des Gases, wenn es durch die Verengung 42 trat,
was teilweise Rekombination und daher Rückgewinnung
eines Teils der Verluste durch eingefrorene
Strömung ermöglichte. Ein derartiger Lichtbogen-Strahl-Schuberzeuger
ist z. B. gezeigt in J. Spacecraft a. Rockets,
Bd. 4 (1967), S. 685-687, Fig. 1b.
Da jedoch das Anhaften des Lichtbogens innerhalb
der Mischkammer 44 stattfand, wurde eine beträchtliche
Wärmemenge auf die Anodenwandung übertragen, was
netto sehr wenig oder keine Verbesserung in der
Gesamteffizienz einbrachte.
Es besteht daher nach wie vor Bedarf an einem
Lichtbogen-Strahl-Schuberzeuger mit verbesserter
Effizienz, der die innewohnenden Verluste möglichst
gering macht, die Verluste durch eingefrorene
Strömung zurückgewinnt und die effektive Umwandlungs-Ef
fizienz von elektrischer Energie in Antriebs
energie möglichst groß macht.
Dementsprechend ist es Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, einen Lichtbogen-Strahl-Schuberzeuger mit
verbesserter Effizienz zur Verfügung zu stellen,
der verringerte Verluste durch eingefrorene Strömung
besitzt und eine verlängerte Lebensdauer sowie eine
verbesserte Leistungsfähigkeit aufweist.
Diese Aufgabe wird gelöst durch den in
Anspruch 1 angegebenen Schuberzeuger und
den in Anspruch 11 angegebenen Anodenkörper.
Sinnvolle Weiterbildungen der Erfindung sind in
den jeweiligen Unteransprüchen angegeben.
Der Lichtbogen-Strahl-Schuberzeuger nach der
vorliegenden Erfindung ist ein Schuberzeuger
mit einer konvergierenden/divergierenden Düse.
Der divergierende Teil der Düse besitzt einen
divergierenden Rekombinations-Bereich in
Tandemanordnung mit einem divergierenden Expansions
bereich, um die Rückgewinnung von Verlusten
durch eingefrorene Strömung und ihre Umwandlung
in nutzbaren Schub bzw. Antrieb zu erlauben.
Der Expansions-Bereich besitzt einen größeren
Divergenzgrad als der Rekombinationsbereich. Der
Durchgang der Wirbelströmung des durch die Verengung tretenden
ionisierten Treibmittelgases wird im Rekombinations-Be
reich der divergierenden Düse verzögert, um es
zu ermöglichen, daß Rekombination stattfindet
und Wärme in Form von kinetischer Energie auf
das Gas übertragen wird. Mit anderen Worten:
Der Rekombinations-Bereich ermöglicht es, daß
ionische, dissoziative und Rotations-Energie-Modi
zu Translations-Modi relaxieren, die dann in
der Düse in Schub umgewandelt werden können. So
wird ein Teil der Verluste durch eingefrorene
Strömung zurückgewonnen, bevor das Gas in den
divergierenden Expansions-Bereich der Düse eintritt.
Die Länge der Verengung ist etwa gleich ihrem Durchmesser.
Es wurde gefunden, daß der Übergang zwischen dem
Rekombinations-Bereich und dem Expansions-Bereich
in einem bestimmten Bereich stromabwärts von der
Verengung stattfinden muß.
Dieser Übergangsbereich der Düse wird in Axialrichtung
begrenzt durch einen Düsen-Durchmesser, der
etwa 1,5 mal so groß wie der Verengungs-
Durchmesser ist, und einen Düsen-Durchmesser, der
etwa 4,0 mal so groß wie der Verengungs-Durch
messer ist, und durch einen Divergenz-Winkel
ausgehend von der Verengung von zwischen etwa
5° und etwa 15°.
Der Übergang kann allmählich oder abrupt erfolgen.
Es kann zum Beispiel eine fließende Übergangsform
verwendet werden, so lange der Übergang innerhalb
des oben angegebenen Bereichs stattfindet, und
es wird eine erhebliche Rekombination stattfinden,
was zu einer erheblichen Steigerung der Effizienz
führt.
Eine bevorzugte Anordnung mit konischen Rekombinations- und
Expansions-Bereichen ist grundsätzlich eine
doppelwinklige, divergierende Düse. Sie schafft ein
Gebiet hohen Druckes im Rekombinations-Bereich, was
die Ionen-Rekombination und daher die Rückgewinnung
von Verlusten durch eingefrorene Strömung beschleunigt.
Es wurde eine Steigerung der Gesamteffizienz von etwa
7% erreicht.
Der Expansions-Bereich besitzt einen Kegelhalbwinkel
von zwischen 20° und 40°. Der Rekombinations-Bereich
besitzt einen Kegelhalbwinkel von zwischen 5° und
15°. Zusätzlich ist das Durchmesser-Verhältnis
zwischen dem Übergang von Rekombinations- und Expansions-Be
reich und der Verengung zwischen etwa 1,5 und 4,0. In einer
optimierten, bevorzugten Ausführungsform sind die
Kegelhalbwinkel 7° für den Rekombinations-Bereich
und 20° für den Expansions-Bereich.
Der Lichtbogen-Strahl-Schuberzeuger nach der vorliegenden
Erfindung hat auch eine Lichtbogen-Spannung zur Folge,
die wesentlich höher ist als die vergleichbarer,
üblicher Lichtbogen-Strahl-Düsen-Konstruktionen, die
mit den gleichen Eingaben an Energie und Strömung
arbeiten.
Das erlaubt einen Lichtbogen-Strahl-Betrieb bei
einer wesentlich geringeren Stromstärke bei gleicher
angelegter Spannung, was wiederum eine verlängerte
Lichtbogen-Strahl-Lebensdauer, eine geringere Gesamt
systemgröße und eine bessere Zuverlässigkeit
bedeutet.
Die Erfindung und Weiterbildungen der Erfindung werden
im folgenden anhand der zeichnerischen Darstellung
eines Ausführungsbeispiels noch näher erläutert.
In den Zeichnungen zeigen
Fig. 1 eine Teil-Schnittansicht eines Lichtbo
gen-Strahl-Schuberzeugers mit Doppelwinkel-Düse
nach einem Ausführungsbeispiel vorliegender Erfindung,
Fig. 2 eine schematische Teil-Längsschnitt-Ansicht
eines üblichen Lichtbogen-Strahl-Schuberzeugers
nach dem Stand der Technik
Fig. 3 eine Teil-Schnittansicht eines anderen
üblichen Lichtbogen-Strahl-Schuberzeugers
nach dem Stand-der Technik
Fig. 4 eine graphische Darstellung des spezifischen
Impulses, aufgetragen gegen das Verhältnis
von Energie : Strömungsrate, die den
spezifischen Impuls, der mit einer Ausführungs
form der erfindungsgemäßen Düse erreichbar
ist, mit dem der in Fig. 2 gezeigten Düse
nach dem Stand der Technik vergleicht
Fig. 5 eine graphische Darstellung des Molenbruchs,
aufgetragen gegen die Rekombinations-Rate,
welche die Auswirkungen des Drucks auf die
Rekombinations-Rate für Hydrazin als
Treibmittel zeigt
Fig. 6 eine vergrößerte Teil-Längsschnitt-Ansicht
des Schuberzeugers von Fig. 1, welche die
Lage des Übergangs-Bereichs veranschaulicht.
Eine bevorzugte Ausführungsform des Lichtbogen-Strahl
Schuberzeugers nach vorliegender Erfindung ist
schematisch in Fig. 1 veranschaulicht. Der Lichtbogen-
Strahl-Schuberzeuger 50 enthält einen elektrisch
leitenden Anodenkörper 52 mit einem darin ausgebildeten
Anoden-Hohlraum 54, der eine um eine zentrale Achse
58 symmetrische, konvergierende/divergierende Düse 56
bildet. Bei dieser Ausführungsform weist der Anoden-Hohl
raum 54 einen konvergierenden Bereich 59 und
einen tandemartig angeordneten, konischen, divergierenden
Rekombinations-Bereich 60 und einen divergierenden,
konischen Expansions-Bereich 62 auf.
Wie in Fig. 1 veranschaulicht, weist der Anoden-Hohlraum
54 weiterhin stromaufwärts von und übergehend
in den Rekombinations-Bereich 60 einen
zylindrischen, mit der Achse 58 koaxialen Verengungs-Be
reich 64 auf. Der Verengungs-Bereich 64 stellt
effektiv einen Düsenhals mit einer Länge "L" dar.
Die Länge "L" ist etwa gleich dem
Verengungs-Durchmesser "D".
Ein Kathodenkörper 66 mit im wesentlichen zylindrischer
Gestalt ist koaxial entlang der Achse 58 gelegen und
von dem konvergierenden Bereich 59 des Anodenkörpers 52
durch einen Spalt 68 beabstandet. Die Kathode 66 weist
bevorzugt eine im wesentlichen konische, scharfe
Spitze 70 auf. Eine Versorgungseinrichtung für elektrischen
Strom wie eine Gleichstrom-Energieversorgung 72 ist
elektrisch mit dem Kathodenkörper 66 und dem Anoden
körper 52 verbunden, um einen den Spalt 68 überbrückenden
elektrischen Lichtbogen 74 zu erzeugen. Eine Wirbel
strömung von Treibmittelgas 76 wird eingebracht, zum
Beispiel eingespritzt, und zwar bevorzugt tangential
entlang der Kathoden-Spitze 70 durch den Spalt 68
und radial und tangential in die Verengung 64. Die
Spiralströmung des Treibmittels 76 treibt ein Ende
des Lichtbogens 74 stromabwärts durch die Verengung
64 und veranlaßt den Lichtbogen, entweder im
Rekombinations-Bereich 60 oder im divergierenden
Expansionsbereich 62, abhängig vom Versorgungsdruck
des Treibmittels 76, diffus an der Anode 52 anzuhaften.
Der Lichtbogen erhitzt, dissoziiert und ionisiert
das Treibmittelgas 76 zumindest teilweise, wenn das
Gas durch die Verengung 64 durchtritt, wie vorher
beschrieben.
Der Expansions-Bereich 62 besitzt einen größeren
Divergenzgrad (θ₂) als der Rekombinations-Bereich
60 (θ₁). Der Expansions-Bereich 62 und der
Rekombinations-Bereich 60 sind kegelförmig ausgebildet
in Fig. 1. Diese Bereiche müssen nicht kegelförmig
sein, so lange der Expansions-Bereich einen größeren
Divergenz-Grad besitzt als der Rekombinations-Bereich.
Da die Divergenz des Rekombinations-Bereichs 60
geringer ist als die des divergierenden Expansions-Be
reichs 56, d. h. θ₁ < θ₂, verursacht sie eine
zeitliche Verzögerung bei der Druckverringerung und
der Ausdehnung des ionisierten und dissoziierten
Treibmittels 76. Diese Verzögerung schafft einen
Bereich mit relativ hohem Druck im divergierenden
Rekombinations-Bereich 60 der Düse, was eine teilweise
Rekombination der ionisierten und neutralen Spezies
des Treibmittelgases 76 erlaubt. Ein Vergleich von
Rekombinations-Raten bei verschiedenen Drücken ist
in Fig. 5 gezeigt. Diese Figur veranschaulicht,
daß die Verzögerung bei relativ hohem Druck zumindest
eine teilweise Rückgewinnung von Verlusten durch
eingefrorene Strömung zurück in das Gas erlaubt.
Mit anderen Worten: Wenn die Ionen und neutralen
Spezies im Rekombinations-Bereich 60 rekombinieren,
wird Wärme zu dem Gas zurückgeführt, die dann zur
Umwandlung in Schub verfügbar ist, wenn das Gas
sich durch den divergierenden Expansions-Bereich
62 der Düse 56 ausdehnt. Daher erhöht der Anteil
des Treibmittels, der im Rekombinations-Bereich
60 rekombiniert, die Gesamt-Energieumwandlungs-Ef
fizienz des durch die Düse 56 des Lichtbogen-
Strahl-Schuberzeugers 50 strömenden Treibmittelgases
76. Es konnte gezeigt werden, daß bei der vor
liegenden Erfindung die erreichbare Gesamteffizienz
gegenüber der Basis-Düse mit einfach gerad
liniger Divergenz von 2° um 33% bis über 37%
ansteigt.
Der spezifische Impuls des Treibmittelgases für
Verschiedene Energie/Strömungs-Raten, wenn es im
erfindungsgemäßen Schuberzeuger verwendet wird,
ist in Fig. 4 veranschaulicht. Der spezifische
Impuls, der mit Hydrazin im Lichtbogen-Strahl
Schuberzeuger entsprechend einer bevorzugten Aus
führungsform der vorliegenden Erfindung erreicht
wird, wird durch die Doppelwinkel-Düsen-Kurve 80
veranschaulicht. Der spezifische Impuls, der der
Düse nach dem Stand der Technik mit einem Divergenz-Ke
gelwinkel von 20°, die in Fig. 2 veranschaulicht
ist, zuzuschreiben ist, wird durch die Basislinien-Kurve
in Fig. 4 gezeigt. Wie man sofort sehen kann,
ist der spezifische Impuls des erfindungsgemäßen
Schuberzeugers etwa 10 bis 20 Sekunden größer als
der der Düse nach dem Stand der Technik bei Verhält
nissen von Energie : Strömung bzw. Leistung : Massen
strom (spezifische Energie) von 3,2 bis 3,8, die bei Schuberzeugern von
weniger als 2,5 kW von besonderem Interesse sind.
Das Phänomen, von dem man annimmt, daß es für die
beobachtete Steigerung der Effizienz verantwortlich
ist, ist in Fig. 5 veranschaulicht. Die Energie,
die normalerweise als eingefrorene Strömung verloren
geht, kann zurückgewonnen werden, wenn die geeignete
Umgebung geschaffen wird, um die Rekombinations- und
Relaxations-Raten zu beschleunigen, oder um die für
die Rückgewinnung verfügbare Zeit zu erhöhen und die
Wärmeverluste an die Anodenwandungen des Schuberzeugers
zu minimieren. Rekombinations-Raten erhöhen sich
beträchtlich bei höheren Drücken. Bei einem Druck
von einer Atmosphäre (0,1 MPa) ist die Rekombinations-Rate
zum Beispiel etwa viermal so groß wie die des gleichen
Gases bei halbem Druck. Bei dem in Fig. 1 gezeigten
Schuberzeuger schafft der Rekombinations-Bereich 60
einen divergierenden Bereich mit relativ hohem Druck,
in dem Rekombination und Rückgewinnung von einge
frorener Strömungs-Energie stattfinden kann.
Für einen Lichtbogen-Strahl-Schuberzeuger mit dieser
verbesserten Effizienz sind die Abmessungs-Beziehungen
zwischen dem divergierenden Expansions-Bereich und
dem Rekombinations-Bereich wichtig. Diese Beziehungen
sind deutlich veranschaulicht in der vergrößerten
Teilschnittansicht von Fig. 6.
Der Übergang 78 zwischen dem Expansions-Bereich 62 und
dem Rekombinations-Bereich 60 muß innerhalb eines
Übergangs-Bereichs 84 stattfinden. Der Übergang kann
scharf sein, wie in der Doppelwinkel-Konstruktion,
oder kann eine sanfte Kurve sein, so lange der Übergang
innerhalb dieses Übergangs-Bereichs liegt. Außerdem
können die Rekombinations- und Expansions-Bereiche
kegelförmig sein, wie gezeigt, oder gekrümmt,
trompetenförmig.
Der Übergangs-Bereich 84 steht in direkter Beziehung
zum Verengungs-Durchmesser D. Der Bereich 84 wird
in Axialrichtung begrenzt durch eine stromaufwärtige
Stelle gleich etwa 1,5 D und eine stromabwärtige
Stelle gleich etwa 4,0 D und liegt zwischen Divergenz-Win
keln von etwa 5° und 15°, ausgehend vom
Verengungs-Ausgang 86.
Die Länge des Verengungsbereichs ist etwa gleich seinem Durchmesser.
Bei den konischen Formgebungen, die in den Fig. 1 und
6 veranschaulicht sind, fand man, daß die Gesamteffizienz
optimal ist, wenn der Rekombinations-Bereich 60 einen
Kegelhalbwinkel (θ₁) von zwischen etwa 5° und 15°
und der Expansions-Bereich einen Kegelhalbwinkel (θ₂)
von zwischen 20° und etwa 40° besitzt. Der Durchmesser
der kreisförmigen Mündung 80 der Düse 56 hat zum
Durchmesser des Verengungs-Bereichs bevorzugt ein
Verhältnis innerhalb eines Bereichs von etwa 30 bis 250.
Insbesondere kann die optimale Effizienz für das Treib
mittel N₂H₄ mit einem θ₁ gleich etwa 7° und θ₂
gleich etwa 20° erreicht werden. Schließlich wurde
auch gefunden, daß die Länge L des Verengungs-Bereichs
64 optimal ist, wenn sie etwa gleich dem Durchmesser
des Verengungs-Bereichs 64 ist.
Die Konstruktion der Düse, die die
Rückgewinnung von eingefrorener Strömungs-Energie
erlaubt in einem divergierenden Rekombinations-Bereich
mit einer relativ geringen Rate von Treibmittel-Aus
dehnung gerade stromab des Düsen-Halses oder
der Verengung, gefolgt von einem Expansions-Bereich
mit sehr viel höherer Expansions-Rate, erzeugt eine
wesentlich höhere Gesamteffizienz der Umwandlung
von elektrischer Energie in kinetische Energie als
frühere Konstruktionen von Lichtbogen-Strahl-Düsen.
Darüber hinaus führt die Konstruktion der Düse zu
einem elektrischen Lichtbogen-Strahl-Betrieb bei
einer wesentlich höheren Lichtbogen-Spannung als
bei üblichen Lichtbogen-Strahl-Düsen-Konstruktionen,
die mit den gleichen Eingaben an Energie und
Strömungsrate arbeiten.
Wie aus Fig. 4 ersichtlich, verwendete zum Beispiel
eine erfindungsgemäße 1,7 kW-Düse eine angelegte
Spannung von 176 V und einen Strom von 9,7 Amp.
Im Gegensatz dazu verwendete die übliche 1,7 kW-Düse
wie in Fig. 2 gezeigt, eine Spannung von 126 V
mit einem Strom von 13,5 Amp. Dementsprechend
wird im Fall des erfindungsgemäßen Lichtbogen-Strahl-Schub
erzeugers das Stromniveau bei gleichen Energie- und
Strömungs-Rate-Eingaben über 25% reduziert.
Das veranschaulicht die Möglichkeit zur Reduzierung
der Erosionsraten von Kathode und Anode, die in
üblichen Einengungs-Lichtbogen-Strahl-Triebwerken
allgemein vorhanden sind. Das hat wichtige Vorteile
für die Lebensdauer des Lichtbogen-Strahl-Systems
und das Lichtbogen-Strahl-System-Niveau. Zum Beispiel
kann die Energieversorgung kleiner sein, die Größe
und Masse der elektrischen Verkabelung kann
reduziert werden, usw.
Claims (17)
1. Lichtbogen-Strahl-Schuberzeuger (50) mit:
- - einem elektrisch leitenden Anodenkörper (52) mit einem darin ausgebildeten Anodenhohlraum (54) der eine um eine durch ihn hindurchgehende zentrale Achse (58) symmetrische, konvergente/divergente Düse (56) definiert, wobei die Düse eine tandem artig angeordnete, zylindrische Verengung (64), deren Länge etwa gleich ihrem Durchmsesser ist, einen divergierenden Rekombinationsbereich (60) und einen divergierenden Expansionsbereich (62) aufweist, und der divergierende Expansionsbereich einen größeren Divergenzgrad besitzt als der Rekombinationsbereich, wobei der Rekombinationsbereich und der Expansionsbereich an einem Übergang (78) ineinander übergehen und der Übergang (78) und die Verengung (64) ein Durchmesserver hältnis von Übergang : Verengung innerhalb eines Bereiches von etwa 1,5 bis etwa 4,0 besitzen,
- - einem elektrisch leitenden Kathodenkörper (66), der mit dem Anoden körper (52) koaxial und durch einen Spalt (68) von ihm beabstandet ist,
- - einer Einrichtung (72) zum Zuführen von elektrischen Strom, die mit der Kathode (66) und der Anode (52) verbunden ist, um einen den Spalt (68) überbrückenden elektrischen Lichtbogen (74) zu erzeugen,
- - einer Einrichtung zum Einbringen einer Wirbelströmung an Treibmittelgas (76) durch den Spalt (68) in die Düse (56), wobei der Lichtbogen (74) das Treibmittel gas zumindest teilweise ionisiert und dissoziiert,
- - wobei der Treibmittelstrom ein Ende des Lichtbogens (74) in den Rekombinationsbereich (60) treibt, in dem ein Teil des ionisierten und dissoziierten Treibmittels (76) rekombiniert zur Steigerung der Effizienz der Energieumwandlung des durch die Düse (56) strömenden Treibmittelgases.
2. Schuberzeuger nach Anspruch 1,
bei dem jeder der divergierenden Bereiche (60, 62)
eine im wesentlichen konische Form besitzt.
3. Schuberzeuger nach Anspruch 1 oder 2,
bei dem der Rekombinationsbereich (60) einen
Kegelhalbwinkel von zwischen etwa 5° und 15° besitzt.
4. Schuberzeuger nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
bei dem der Expansionsbereich (62) einen
Kegelhalbwinkel von etwa zwischen 20° und etwa 40°
besitzt.
5. Schuberzeuger nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
bei dem der Expansionsbereich (62) einen Kegelhalb
winkel von etwa 40° oder weniger besitzt.
6. Schuberzeuger nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
bei dem der Übergang (78) kreisförmig ist.
7. Schuberzeuger nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
bei dem der Expansionsbereich (62) in einer
kreisförmigen Mündung (80) endet, wobei die Mündung und
der Verengungsbereich (64) ein Durchmesserverhältnis
von Mündung : Verengungsbereich innerhalb eines
Bereiches von etwa 30 bis etwa 250 besitzen.
8. Schuberzeuger nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
bei dem der Winkel des Rekombinationsbereichs (60)
etwa 7° beträgt.
9. Schuberzeuger nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
bei dem der Winkel des Expansionsbereichs (62)
etwa 20° beträgt.
10. Schuberzeuger nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
bei dem das Treibmittelgas (76) radial und
tangential in den Verengungsbereich (64) des
Anodenhohlraums (54) eingebracht wird.
11. Anodenkörper (52) zur Verwendung für einen
Lichtbogen-Strahl-Schuberzeuger (50), wobei
der Anodenkörper in ihm eine um eine durch ihn
hindurchgehende zentrale Achse symmetrische,
konvergente-divergente Düse (56) definiert, die
entlang der Achse tandemartig angeordnet einen
konvergenten Bereich (59), einen zylindrischen
Verengungsbereich (64), dessen Länge etwa gleich seinem Durchmesser ist,
einen divergenten
Rekombinationsbereich (60) und einen divergenten
Expansionsbereich (62) besitzt, und wobei der
divergente Expansionsbereich einen größeren
Divergenzwinkel als der Rekombinationsbereich
besitzt, und wobei der Rekombinationsbereich und der Expansions
bereich an einem Übergang (78) ineinander übergehen und der Übergang
(78) und der Verengungsbereich (64) ein Durchmesserverhältnis von Übergang :
Verengung innerhalb eines Bereiches von etwa 1,5 bis etwa 4,0 besitzen.
12. Anodenkörper (52) nach Anspruch 11,
bei dem jeder der divergenten Bereiche (60, 62)
eine im wesentlichen konische Gestalt besitzt.
13. Anodenkörper (52) nach Anspruch 11 oder
12, bei dem der Rekombinationsbereich (60) einen
Kegelhalbwinkel von zwischen etwa 5° und 15°
besitzt.
14. Anodenkörper (52) nach einem der
Ansprüche 11 bis 13, bei dem der Expansions
bereich (62) einen Kegelhalbwinkel von zwischen etwa 20°
und etwa 40° besitzt.
15. Anodenkörper (52) nach einem der Ansprüche
11 bis 13, bei dem der Expansionsbereich (62)
einen Kegelhalbwinkel von nicht mehr als etwa 40°
besitzt.
16. Anodenkörper (52) nach einem der Ansprüche 11
bis 15, bei dem der Expansionsbereich (62) in einer
kreisförmigen Mündung (80) endet, wobei die Mündung und
der Verengungsbereich (64) ein Durchmesser-Ver
hältnis von Mündung : Verengungsbereich innerhalb
eines Bereiches von etwa 30 bis etwa 250 besitzen.
17. Anodenkörper (52) nach einem der Ansprüche 11
bis 16, bei dem der Übergang (78) kreisförmig ist.
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