DE4310558C2 - Verfahren zum bedarfsgesteuerten Programmladen dezentraler Prozessoreinrichtungen in einem digitalen Kommunikationssystem - Google Patents
Verfahren zum bedarfsgesteuerten Programmladen dezentraler Prozessoreinrichtungen in einem digitalen KommunikationssystemInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum bedarfsgesteuerten
Programmladen dezentraler Prozessoreinrichtungen in einem
digitalen Kommunikationssystem gemäß dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1.
Aus "ISDN im Büro", Sonderausgabe "Telcom Report" Siemens AG
1985, ISBN 3-8009-3846-4 ist ein digitales Kommunikations
system dieser Art bekannt, das modular strukturiert ist und
ein einheitliches System für die Übermittlung von Sprache,
Text und Daten darstellt. Der modulare Systemaufbau drückt
sich dabei in einer Untergliederung des Kommunikations
systems in selbständige Funktionsbereiche aus, wobei zwi
schen den einzelnen Funktionsbereiche interne Schnittstellen
vorgesehen sind. Als wesentliche Funktionsbereiche sind die
Peripherie, das Koppelnetz und die zentrale Steuerung anzu
sehen.
In der Peripherie dienen Anschlußbaugruppen der Schnittstel
lenanpassung zwischen dem Kommunikationssystem und Endgerä
ten sowie Kommunikationsnetzen mit unterschiedlichen Kommu
nikationsarten und unterschiedlichen Signalisierungsverfah
ren. Als teilnehmerorientierte Geräteanschlüsse werden z. B.
ISDN-Basisanschlüsse für digitale Terminals bezeichnet, bei
denen das Signalisierungsverfahren nach dem ISDN-Protokoll
abgewickelt wird. Weitere digitale Teilnehmeranschlußbau
gruppen dienen dem 1-Kanal-Anschluß von digitalen Sprach-
oder Vermittlungsterminals. Außerdem werden zum Anschluß von
analogen Sprachendgeräten entsprechende analoge Teilnehmer
anschlußbaugruppen eingesetzt. In ähnlicher Weise werden
auch Leitungsanschlußbaugruppen als Anschlußschnittstelle
für analoge und digitale Leitungen mit den Verkehrsarten
Amtsverkehr und Querverkehr sowie Haupt- und Unteranlagen
verkehr unterschieden.
Die Anschlußbaugruppen weisen jeweils eine bestimmte Anzahl
von Anschlußschnittstelleneinrichtungen mit Leitungsanpas
sungen und eine den Anschlußschnittstelleneinrichtungen
gemeinsame Baugruppen-Steuereinrichtung auf. Eine mögliche
Realisierung einer solchen Baugruppen-Steuereinrichtung ist
dem US-Patent 4 694 452 zu entnehmen. Die Baugruppen-Steuer
einrichtung verteilt die Sprach- bzw. Datensignale von den
Anschlußschnittstelleneinrichtungen auf Zeitkanäle einer
PCM-strukturierten Verbindungsleitung und/oder bewirkt die
Ankopplung der Zeitkanäle einer zweiten PCM-strukturierten
Verbindungsleitung an die Anschlußschnittstelleneinrichtun
gen.
Darüber hinaus ist eine HDLC-Schnittstelleneinrichtung vor
gesehen, über die die Signalisierungsinformationen im HDLC-
Protokoll an die Systemsteuerung übergeben werden. Ein der
Baugruppen-Steuereinrichtungen zugeordneter Mikroprozessor
wickelt die Protokoll- bzw. Prozeßsteuerung ab und paßt die
Leitungssignalisierungen an die Schnittstellenmeldungen des
Systems an. Die hierfür erforderlichen Programme werden beim
Einschalten des Kommunikationssystems aus einem von der zen
tralen Steuerung verwalteten Speicher in einen von dem
Mikroprozessor verwalteten lokalen Speicher geladen. Aus der
DE-OS 38 04 819 ist ein Verfahren zur Identifizierung von
peripheren Einrichtungen innerhalb eines digitalen Kommuni
kationssystems bekannt, bei dem ein Ladevorgang prinzipiell
nach dem Rücksetzen der gesamten Kommunikationsanlage oder
nur der peripheren Einrichtung eingeleitet wird. Das Rück
setzen kann durch programmtechnische Maßnahmen oder durch
einen Spannungsaus- oder -abfall in den Versorgungsleitungen
der Baugruppen verursacht werden.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren
anzugeben, mit dem redundantes Laden vermieden wird.
Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß durch die kenn
zeichnenden Merkmale des Patentanspruchs 1.
Dem erfindungsgemäßen Verfahren liegt die Erkenntnis zugrun
de, daß ein Rücksetzvorgang nicht notwendigerweise im Zusam
menhang mit einem Verlust des in dem lokalen Speicher einer
dezentralen Prozessoreinrichtung hinterlegten Steuerprogram
mes steht. Bei Rücksetzvorgängen, die nicht als Folge einer
vorausgegangenen Unterbrechung der Stromversorgung eingelei
tet werden, bleibt im Normalfall der Speicherinhalt in den,
üblicherweise als lokale Speicher verwendeten RAM-Speicher
bausteinen erhalten, so daß ein neues Programmladen in sol
chen Fällen eigentlich nicht erforderlich ist.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird ein Ladevorgang für
eine dezentrale Prozessoreinrichtung nur dann durchgeführt,
wenn sich in dem lokalen Speicher einer betreffenden dezen
tralen Prozessoreinrichtung nicht das vorgesehene Steuerpro
gramm befindet bzw. das eingespeicherte Steuerprogramm un
vollständig oder zumindest teilweise zerstört ist.
Der mit dem Verfahren erzielte wesentliche Vorteile besteht
in einer erheblich kürzeren Wartezeit auf die volle Funk
tionsfähigkeit des Kommunikationssystems im Falle eines alle
Systemteile umfassenden Neustarts bzw. in der kürzeren War
tezeit auf die Funktionsbereitschaft einzelner gezielt zu
rückgesetzter dezentraler Prozessoreinrichtungen, da das La
den der Steuerprogramme relativ zeitaufwendig ist. Insgesamt
sorgt das Verfahren demnach für eine Erhöhung der Verfügbar
keit des Kommunikationssystems.
Vorteilhafte Weiterbildungen des Verfahrens sind in den Un
teransprüchen 2 bis 6 angegeben. Anspruch 7 bezieht sich auf
ein digitales Kommunikationssystem als Anordnung.
Anhand der Zeichnung wird im folgenden ein Ausführungsbei
spiel der Erfindung näher erläutert. Dabei zeigen:
Fig. 1 ein Blockschaltbild einer Kommunikationsanlage,
Fig. 2 ein Blockschaltbild für eine als Anschlußbaugruppe
ausgestaltete dezentrale Prozessoreinrichtung
Fig. 3 ein Ablaufdiagramm zur Veranschaulichung der
erfindungswesentlichen Verfahrensschritte.
Fig. 1 zeigt anhand eines Beispiels die wesentlichen Kompo
nenten eines dem erfindungsgemäßen Verfahren zugrundeliegen
den Kommunikationssystem. Das Kommunikationssystem ist im
wesentlichen in drei hierarchische Strukturebenen unter
teilt. Eine hauptsächlich dem Anschluß von Endgeräten KE und
Leitungen dienende Peripherieebene wird durch z. B. vier
Peripheriemodule PER0, . . ., PER3 gebildet, die jeweils aus
mehreren Anschlußbaugruppen BG z. B. Leitungsanschlußbaugrup
pen oder Teilnehmeranschlußbaugruppen gebildet sind.
Teilnehmeranschlußbaugruppen können beispielsweise dem
Anschluß analoger Teilnehmerendgeräte dienen. Sie weisen
dann üblicherweise je Endgerät KE eine Schnittstellensteue
rung mit Ruf- und Schleifenschlußindikation auf, der ein
Wandler zur Analog/Digital- bzw. Digital/Analog-Wandlung und
zum Programmieren der Eingangsimpedanz bzw. zur Pegelanpas
sung zugeordnet ist. Eine mögliche Realisierung dieser
Bestandteile einer Teilnehmeranschlußbaugruppe ist der US-PS 4 381 561
zu entnehmen. Die Schnittstelle zwischen maximal
16 leitungsindividueller Anschlußschnittstelleneinrichtungen
und kommunikationsanlageninternen PCM-Verbindungen bzw.
HDLC-Steuerleitungen (High level data link control) wird
durch eine Baugruppen-Steuereinrichtung gebildet, die in
Aufbau und Wirkungsweise beispielsweise der in der US-PS 4 694 452
beschriebenen Einrichtung entsprechen kann.
In jedem der Peripheriemodule PER0, . . ., PER3 können allein,
zusätzlich oder in Kombination Anschlußbaugruppen aller
Arten beispielsweise für digitale oder ISDN-Geräte bzw. Ver
bindungsleitungen vorgesehen sein.
Die im wesentlichen durch eine Baugruppen-Steuereinrichtung
und wenigstens einen der Koordinierung derselben dienenden
Mikroprozessor gebildeten Anschlußbaugruppen-internen Modul-
Prozessorsteuerungen (vergl. hierzu auch Fig. 2) verwalten
jeweils zwei PCM-strukturierte Verbindungen (PCM-Highways)
und jeweils eine doppeltgerichtete Verbindung zur Übergabe
und Aufnahme von Steuerinformationen, die im standardisier
ten Übertragungsverfahren HDLC übertragen werden.
Die nächste Strukturebene des digitalen Kommunikations
systems wird durch insgesamt vier (Steuerinformation-)
Übermittlungs-Bausteine HDLC-C0, . . ., HDLC-C3 (HDLC-Control
ler) sowie durch zwei Input/Output-Prozessoren IOP1, IOP2
gebildet, von denen der Input/Output-Prozessor IOP1 den bei
den Übermittlungsbausteinen HDLC-C0 und HDLC-C1, der
Input/Output-Prozessor IOP2 dagegen den Übermittlungsbau
steinen HDLC-C2, HDLC-C3 zugeordnet ist.
In die gleiche Strukturebene wie die (Steuerinformation-)
Übermittlungsbausteine HDLC-C0, . . ., HDLC C3 gehört auch ein
digitaler Koppelfeldbaustein MTS, an den sämtliche
PCM-Highways angeschlossen sind.
Der digitale Koppelfeldbaustein MTS sowie die beiden
Input/Output-Prozessoren IOP1, IOP2 sind an einen lokalen
Systembus LB angeschlossen, der die Schnittstelle zur
hierarchisch obersten Strukturebene der digitalen Kommunika
tionsanlage darstellt. Diese Strukturebene wird durch einen
zentralen Steuerprozessor DP, auch zentrale Prozessorein
richtung genannt, gebildet, der das Zusammenwirken aller
Bausteine und Module der Kommunikationsanlage koordiniert.
Neben takterzeugenden Einrichtungen ist der zentrale Steuer
prozessor DP mit einem Mikroprozessor µP, einem Arbeitsspei
cher MEMR und einem Festwertspeicher MEMPR (auf einem soge
nannten Backup-Board) ausgestattet. In dem Festwertspeicher
MEMPR sind u. a. die Programme für die Anschlußbaugruppen
gespeichert.
Wesentliche Funktionen des zentralen Steuerprozessors sind
u. a. die Speicherung und die anforderungsgerechte Abarbei
tung von vermittlungstechnischen Programmen und hinsichtlich
der Peripherie, die Steuerung und Überwachung des System
busse LB. Als weitere Funktionen des zentralen Steuerprozes
sors DP sind eine betriebstechnische Abwicklung, sicher
heitstechnische Anzeigen sowie Takterzeugungen zu nennen.
In ähnlicher Weise wie der zentrale Steuerprozessor DP sind
auch die Input/Output-Prozessoren IOP1, IOP2 mit je einem
Mikroprozessor UP1, UP2 ausgestattet, dem jeweils ein inter
ner Speicher MEM1, MEM2 zugeornet ist. Diese internen Spei
cher MEM1, MEM2 sind als sogenannte Dual-Port-Speicher aus
gebildet. In Richtung auf die Peripherie werden von jedem
Input/Output-Prozessor IOP1, IOP2 mit Hilfe von jeweils zwei
zugeordneten Übermittlungsbausteinen HDLC-C0, HDLC-C1 bzw.
HDLC-C2, HDLC-C3 Steuerinformationen, Dateninformationen und
Adreßinformationen ausgetauscht. Die Input/Output-Prozesso
ren IOP1, IOP2 unterstützen den zentralen Steuerprozessor DP
bei der Abarbeitung zeitkritischer Aufgaben. Als wichtigste
Aufgaben der Input/Output-Prozessoren IOP1, IOP2 sind das
Abtasten der Anschlußbaugruppen, die Steuerung der über die
Anschlußbaugruppen an Leitungen bzw. an Teilnehmer abgehen
den Informationen, die Zifferenaussendung und die Ton- und
Ruftaktung zu nennen.
In Fig. 2 sind die wesentlichen Bestandteile einer in einem
Peripheriemodul PER0, . . ., PER3 enthaltenen Anschlußbaugruppe
BG dargestellt, die wie bereits erwähnt z. B. als Teilnehmer-,
Amts-, oder Querverkehrsanschlußbaugruppe ausgebildet sein
kann.
In Anlehnung an die Darstellung von Fig. 1 ist der Übertra
gungskanal zu einem (Steuerinformation-)Übermittlungsbau
stein HDLC-C0, . . ., HDLC-C3 mit HDLC. (für HDLC0, . . ., HDLC3)
bezeichnet. Sowohl die PCM-Highways PCM als auch der über
tragungskanal HDLC. stellen Anschlüsse der Baugruppen-Steu
ereinrichtung PBC dar (Peripheral Board Controller) dar, der
als Gegenstück zu einem (Steuerinformation-)Übermittlungs
baustein HDLC-C0, . . ., HDLC-C3 anzusehen ist. Eine weitere An
schlußebene der Baugruppen-Steuereinrichtung PBC steht in
Verbindung mit einer Vielzahl von Anschlußschnittstellenein
richtungen SA, die Anschlußleitungen ASL zum Anschluß z. B.
an Kommunikationsendgeräte KE, Kommunikationsnetze usw. auf
weisen. In der Figur sind die Anschlußschnittstelleneinrich
tungen SA durch ein gestrichelt umrandetes Feld symboli
siert.
Der Baugruppen-Steuereinrichtung PBC ist ein lokaler Spei
cher RAM für Programme und Daten zugeordnet. Über einen
Anschluß B ist die Baugruppen-Steuereinrichtung PBC mit
einer Busstruktur verbunden, an die neben den Anschluß
schnittstelleneinrichtungen SA auch der lokale Speicher RAM
und ein Modulprozessor MUP angeschlossen sind. Der Modulpro
zessor MUP weist einen Festwertspeicher EPROM auf, in dem
solche Programme und Daten gespeichert sind, die nicht ver
ändert werden und die bei einem Ausfall der Versorgungsspan
nung, im Gegensatz zu den im lokalen Speicher RAM befindli
chen Programmen und Daten nicht gelöscht werden.
Weitere den Input/Output-Prozessoren zugewandte Ausgänge
CKA, FMB der Baugruppen-Steuereinrichtung PBC dienen der
Aufnahme des PCM-Taktes und eines Rahmensynchronisiertaktes.
Über den Anschluß PRS wird ein peripheres Rücksetzsignal zu
geführt, mit dem ein definierter Ausgangszustand eingestellt
werden kann.
Die Funktionsweise der Anschlußbaugruppen BG, insbesondere
die der Anschlußschnittstelleneinrichtungen SA wird im
wesentlichen durch den Modulprozessors MUP bestimmt, der
seine Steueranweisungen, d. h. sein Programm, bei Funktionbe
reitschaft der Ansclußbaugruppe aus dem lokalen Speicher RAM
bezieht. Um eine hohe Flexibilität zu erzielen, ist das
Steuerprogramm des Modulprozessors MUP nicht in einem Fest
wertspeicher hinterlegt, sondern in einem
Schreib/Lesespeicher, in den Programme und Daten bei Bedarf
abgespeichert und wieder geändert werden können. Da diese
Art von Schreib/Lesespeicher RAM bei Ausfall der Versor
gungsspannung ihren Speicherinhalt verlieren, muß der Spei
cherinhalt nach einem solchen Spannungsausfall wieder neu in
den Schreib/Lesespeicher geladen werden. Dabei ist es natür
lich wesentlich, daß das zu der jeweiligen Anschlußbaugrup
penart passende Programm geladen wird.
Die Quelle, von der aus Programme und Daten in die lokalen
Speicher RAM geladen werden, stellt der zentrale Steuerpro
zessor DP dar, der in seinem Festwertspeicher MEMPR die zu
allen lokalen Speichern RAM der Anschlußbaugruppen BG gehö
rigen Programme beinhaltet.
Prinzipiell wird nach jeder Unterbrechung der Spannungsver
sorgung auf den Anschlußbaugruppen BG das periphere Rück
setzsignal PRS aktiviert, das in Form einer Meldung dem zen
tralen Steuerprozessor DP übermittelt wird. Das periphere
Rücksetzsignal PRS kann auch programmgesteuert aktiviert
werden, z. B. von dem Modulprozessor MUP, einem
Input/Output-Prozessor IOP1, IOP2 oder auch von dem zentra
len Steuerprozessor DP.
Nach einem Rücksetzen der Anschlußbaugruppe BG führt der
Modulprozessor MUP zunächst die in seinem Festwertspeicher
EPROM hinterlegten Steueranweisungen aus. Mit Hilfe dieser
Steueranweisungen wird der Modulprozessor MUP unter anderem
dazu veranlaßt, in Zusammenarbeit mit dem zentralen Steuer
prozessor DP bei Bedarf einen Ladevorgang des passenden
Steuerprogrammes in den lokalen Speicher RAM durchzuführen.
Nach dem Laden des Steuerprogrammes wird der Modulprozessor
MUP dann die Anweisungen des in den lokalen Speicher RAM
geladenen Steuerprogrammes ausführen.
In Fig. 3 ist ein Ablaufdiagramm für die wesentlichen pro
grammtechnisch realisierten Verfahrensschritte dargestellt,
die einerseits von dem Modulprozessor MUP nach einem Akti
vieren des Rücksetzsignales PRS, und damit gemäß den in sei
nem EPROM-Speicher hinterlegten Steueranweisungen ausgeführt
werden, andererseits sind die in Korrespondenz dazu stehen
den Verfahrensschritte dargestellt, die vom zentralen
Steuerprozessor DP ausgeführt werden.
Innerhalb eines Peripheriemoduls PER0, . .PER3 sind jeweils
eine Vielzahl von Einbauplätzen vorgesehen, an denen die
Anschlußbaugruppen BG in willkürlicher Anordnung und Reihen
folge kontaktiert werden können. Innerhalb eines Peripherie
moduls PER0, . . ., PER3 weisen die Anschlußbaugruppen BG ein
gemeinsames Rücksetzsignal PRS auf. Unabhängig vom Grund für
das Aktivieren des Rücksetzsignales PRS wird bei Aktivieren
des Rücksetzsignals PRS eine Rücksetzmeldung aus dem betref
fenden Peripheriemodul PER0, . . .PER3 an den zentralen Steuer
prozessor DP übermittelt.
Die Anordnung an Einbauplätzen, und die Typen der sich in
einem Peripheriemodul befindenden Anschlußbaugruppen BG müs
sen nach einem Rücksetzvorgang der Anschlußbaugruppen BG vom
zentralen Steuerprozessor DP ermittelt werden, um bei Bedarf
das zu den Anschlußbaugruppen jeweils passende Programm
ermitteln und an den richtigen Einbauplatz senden zu können.
Dazu sendet der zentrale Steuerprozessor DP nach Empfang der
Rücksetzmeldung zunächst nacheinander an alle Einbauplätze
innerhalb eines Peripheriemoduls PER0, . ., PER3 eine Identi
fikationsmeldung, die als Aufforderung an die Modulprozesso
ren MUP zur Identifizierung des Typs ihrer Anschlußbaugruppe
BG zu verstehen ist.
Beim Aktivieren des Rücksetzsignales PRS wurde auch der
Modulprozessor MUP in einen Ausgangszustand versetzt, auf
grund dessen er zunächst die in seinem Festwertspeicher
EPROM hinterlegten Anweisungen ausführt. Diese Anweisungen
veranlassen den Modulprozessor MUP dazu, daß bei Eintreffen
einer Identifikationsmeldung der im RAM-Speicher zur Hinter
legung des Steuerprogrammes vorgesehene Speicherbereich zel
lenweise vom Modulprozessor MUP ausgelesen und dabei eine
Signaturinformation gebildet.
Für die Bildung einer Signaturinformation können erschiedene
bekannte Verfahren angewendet werden, z. B. eine Polynomdi
vision oder eine Paritätsbildung, wesentlich dabei ist
allerdings, daß das verwendete Verfahren identisch ist mit
dem Verfahren, das bei einer vorausgegangenen Einspeicherung
des Steuerprogrammes in den RAM-Speicher durchgeführt wurde,
wobei eine Sollsignaturinformation in einer definierten
Zelle des RAM-Speichers hinterlegt wurde. Verfahren zur
Signaturbildung und Paritätsbildung sind z. B. aus
"Selbsttest digitaler Schaltungen" M. Gerner, B. Müller, G.
Sandweg, 1990 bekannt.
Nachdem vom Modulprozessor MUP über sämtliche zur Einspei
cherung des Steuerprogrammes vorgesehenen Speicherzellen des
RAM-Speichers eine Signaturinformation berechnet wurde, wird
diese mit der an einer definierten Stelle im RAM-Speicher
befindlichen Sollsignaturinformation verglichen.
Unterscheiden sich die beiden Signaturinformationen, ist
dies ein Hinweis darauf, daß sich in dem RAM-Speicher der
Speicherinhalt seit der letzten Einspeicherung, d. h. dem
letzten Ladevorgang verändert hat. In diesem Falle übermit
telt der Modulprozessor MUP lediglich eine zur Identifizie
rung seiner Anschlußbaugruppe BG eine baugruppenartindividu
elle Identifikatorinformation an den zentralen Steuerprozes
sor DP.
Der zentrale Steuerprozessor DP wertet das Übermitteln ei
ner, keine weiteren Zusätze aufweisenden Identifikatorinfor
mation als Lade-Abrufmeldung und ermittelt daraufhin aus
einer in seinem Festwertspeicher MEMPR hinterlegten Tabelle
T1 (vergl. hierzu Fig. 1) das zu der übermittelten Identifi
katorinformation zugehörige Steuerprogramm und übermittelt
dieses von seinem Festwertspeicher MEMPR aus über einen der
Input/Output-Prozessoren IOP1 bzw. IOP2, dem betreffenden
(Steuerinformation-)Übermittlungsbaustein HDLC-Cx an die
Baugruppen-Steuereinrichtung PBC der an dem betreffenden
Einbauplatz befindlichen Anschlußbaugruppe. Am Anschluß B
für das Bussystem nimmt der Modulprozessor MUP das übermit
telte Steuerprogramm entgegen und speichert es in den RAM-
Speicher ein.
Für den Fall, daß nach Erstellung der Signatur die errech
nete Signaturinformation mit der gespeicherten Sollsignatur
information identisch ist, wird eine ebenfalls an einer
definierten Stelle im lokalen Speicher RAM hinterlegte Pro
grammversionsnummer, die als Bestandteil des Steuerprogram
mes beim Laden übermittelt wird, zusammen mit der baugrup
penartindividuellen Identifikatorinformation an den zentra
len Steuerprozessor DP übermittelt.
Für den Fall, daß der zentrale Steuerprozessor DP eine sol
che Kombination von Identifikatorinformation und Programm
versionsnummer erhält, ermittelt er aus einer in seinem
Festwertspeicher MEMPR hinterlegten weiteren Tabelle T2
(vergl. hierzu Fig. 1) die aktuelle Versionsnummer des der
vorliegenden Identifikatorinformation zugehörigen Program
mes.
Stellt sich bei einem anschließenden Vergleich der ermittel
ten Versionsnummer mit der übermittelten Versionsnummer
heraus, daß diese nicht identisch sind, - was gleichbedeu
tend damit ist, daß im lokalen Speicher RAM der betreffenden
Anschlußbaugruppe BG ein Programm älterer Version gespei
chert ist - wird das zur Identifikatorinformation als zuge
hörig ermittelte Programm von dem zentralen Steuerprozessor
DP wie bereits erläutert, an die an dem betreffenden Einbau
platz befindliche Anschlußbaugruppe BG gesendet.
Haben sich die beiden Versionsnummern als identisch erwie
sen, ist ein Laden des Steuerprogrammes nicht erforderlich
und der zentrale Steuerprozessor DP sendet die Identifikati
onsmeldung an den nächsten Einbauplatz im betreffenden Peri
pheriemodul PER0, . ., PER3.
Zur zeitlichen Optimierung kann die Reihenfolge der Verfah
rensschritte insbesondere im Bereich der Aktivitäten des Mo
dulprozessors MUP verändert sein, so daß nach Aktivieren des
Rücksetzsignales PRS sofort die Signatur berechnet wird und
dann erst nach Eintreffen einer Identifikationsmeldung eine
Identifikatorinformation bzw. eine Identifikatorinformation
zusammen mit einer Programmversionsnummer an den zentralen
Steuerprozessor DP übermittelt wird.
Claims (7)
1. Verfahren zum bedarfsgesteuerten Programmladen dezentra
ler Prozessoreinrichtungen (BG) in einem digitalen Kommuni
kationssystem, das als zentrale Steuerung eine zentrale Pro
zessoreinrichtung (DP) mit einer Speichereinrichtung (MEMPR)
und zur Peripheriesteuerung mehrere mit je einem lokalen
Speicher (RAM) zur Hinterlegung eines Steuerprogrammes ver
sehene dezentrale Prozessoreinrichtungen (BG) aufweist, die
in Form von Baugruppen an Einbauplätzen anordenbar sind und
jeweils über wenigstens eine Schnittstelleneinrichtung (PBC)
mit der zentralen Prozessoreinrichtung (DP) in Verbindung
stehen, wobei mit Aktivieren eines auf eine Mehrzahl von
Einbauplätzen gerichteten Rücksetzsignals (PRS) eine Rück
setzmeldung an die zentrale Prozessoreinrichtung (DP) über
mittelt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß von an den Einbauplätzen angeordneten dezentralen Pro
zessoreinrichtungen (BG) nach Aktivierung des Rücksetz
signals (PRS) ein im lokalen Speicher (RAM) zur Hinterlegung
des Steuerprogrammes vorgesehener Speicherbereich zur
Ermittlung einer Signaturinformation gelesen wird, die mit
einer im lokalen Speicher (RAM) zum Zeitpunkt eines voraus
gegangenen Programmladens hinterlegten Sollsignaturinforma
tion verglichen wird und daß bei fehlender Identität eine
Lade-Abrufmeldung und bei Identität ein Programmidentifika
tor an die zentrale Prozessoreinrichtung (DP) übermittelt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß von der zentralen Prozessoreinrichtung (DP) im Falle
einer Lade-Abrufmeldung aus einer in der Speichereinrichtung
(MEMPR) hinterlegten Tabelle (T1) das der betreffenden
dezentralen Prozessoreinrichtung (BG) zugehörige Steuerpro
gramm ermittelt und an diese übertragen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net,
daß von der zentralen Prozessoreinrichtung (DP) im Falle
eines übermittelten Programmidentifikators aus einer in der
Speichereinrichtung (MEMPR) hinterlegten weiteren Tabelle
(T2) ein der betreffenden dezentralen Prozessoreinrichtung
(BG) zugehöriger Soll-Programmidentifikator ermittelt und
mit dem übermittelten Programmidentifikator verglichen wird
und daß bei fehlender Identität das in einer Tabelle (T1)
als zur betreffenden dezentralen Prozessoreinrichtung (BG)
gehörig bezeichnete Steuerprogramm ermittelt und an diese
übertragen wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Lade-Abrufmeldung nur aus aus einer den Typ der
dezentralen Prozessoreinrichtung (BG) identifizierenden
Identifikatorinformation besteht
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Programmidentifikator in Verbindung mit einer den
Typ der dezentralen Prozessoreinrichtung (BG) identifizie
renden Identifikatorinformation an die zentrale Prozessor
einrichtung (DP) übermittelt wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Programmidentifikator aus einer Versionsnummer
besteht.
7. Digitales Kommunikationssystem mit einer eine Speicher
einrichtung (MEMPR) aufweisenden zentralen Prozessoreinrich
tung (DP) zur zentrale Steuerung und mit mehreren jeweils
einen lokalen Speicher (RAM) aufweisenden dezentralen Pro
zessoreinrichtungen (BG) zur Peripheriesteuerung, die in
Form von Baugruppen an Einbauplätzen anordenbar sind und
jeweils über wenigstens eine Schnittstelleneinrichtung (PBC)
mit der zentralen Prozessoreinrichtung (DP) in Verbindung
stehen, dadurch gekennzeichnet,
daß die zentrale Prozessoreinrichtung (DP) und die dezentra
len Prozessoreinrichtungen (BG) jeweils eine Programmierung
aufweisen derart, daß das Verfahren nach einem der Ansprüche
1 bis 6 durchführbar ist.
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Title |
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE4310558A1 (de) | 1994-10-06 |
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