DE4309177A1 - Schaltgerät, insbesondere Schütz- oder Leistungsschalter - Google Patents
Schaltgerät, insbesondere Schütz- oder LeistungsschalterInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Schaltgerät, insbeson
dere Schütz oder Leistungsschalter, mit Kontaktstücken,
die auf einem Kontaktträger befestigt sind, und mit Mit
teln zur Detektion des Kontaktabbrandes.
In Schaltgeräten tritt bei jedem Schalten ein Abbrand an
den Kontaktstücken auf. Dieser Abbrand führt je nach Be
anspruchung durch den Strom bzw. die Spannung letztendlich
zum Versagen des Schaltgerätes. Insbesondere gilt dies für
das Schalten von Kurzschlußströmen bei Leistungsschaltern,
da die hierbei auftretenden Lichtbögen die Kontaktober
flächen besonders stark abtragen.
Hauptsächlich der Abbrand begrenzt die Lebensdauer eines
Schalters. Derzeit werden routinemäßig nach einer bestimm
ten Schaltzahl die Kontaktstücke oder auch das gesamte
Schaltgerät ausgetauscht, unabhängig davon, ob an den
Kontaktstücken tatsächlich ein weitgehender Abbrand auf
getreten ist oder nicht.
Vom Stand der Technik sind bereits Vorschläge bekannt, die
eine Überwachung des Kontaktabbrandes ermöglichen sollen.
Der Kontaktabbrand soll dabei beispielsweise mit elektri
schen, mechanischen oder auch röntgenographischen Zusatz
einrichtungen erfolgen. Beispielsweise ist aus der DE-AS
24 05 149 ein Schaltgerät bekannt, bei dem die durch den
Kontaktabbrand verursachte Längenänderung des Schalthubes
erfaßt wird. Um auf diesem Wege eine sichere Anzeige des
Kontaktabbrandes zu erreichen, ist dafür jedoch eine rela
tiv aufwendige mechanische Konstruktion erforderlich.
Weiterhin ist aus der DE-OS 37 14 802 ein elektrischer
Schalter bekannt, bei dem wenigstens einem der Kontakt
stücke ein Lichtleiter zugeordnet ist, dessen Transmis
sionseigenschaften von außen mittels geeigneter optischer
Hilfseinrichtungen gemessen werden können. Durch ent
sprechende Anordnung des Lichtleiters führt ein unzuläs
sig fortgeschrittener Kontaktabbrand zur Zerstörung des
Lichtleiters und damit zur Änderung der optischen Trans
missionseigenschaften. Allerdings ist das Einbringen der
Lichtleitfasern in die auf Kontaktträger aufzubringenden
Kontaktstücke mit einem zusätzlichen Bearbeitungsvorgang
verbunden. Derartige mit Lichtleitern komplettierte Kon
taktstücke sind ebenfalls aufwendig und zudem schwierig im
Rahmen einer integrierten Fertigung handhabbar.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Schaltgerät mit
anderen Mitteln zur Überwachung des Kontaktabbrandes zu
schaffen. Beim neuen Schaltgerät soll das Lebensdauerende
der Kontaktstücke vorausgesagt werden können, ohne den
Betrieb des Schaltgerätes unterbrechen oder das Schalt
gerätgehäuse öffnen zu müssen.
Die Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der
Kontaktträger geteilt ist und daß die Kontaktstücke rück
seitig geschlitzt und auf dem geteilten Kontaktträger auf
gebracht sind. Vorzugsweise ist der Kontaktträger asymme
trisch geteilt und sind die Kontaktstücke rückseitig asym
metrisch geschlitzt. Dafür kommen sowohl der bewegliche
als auch der feste Kontaktträger mit den diesbezüglichen
Kontaktstücken in Frage.
Beim erfindungsgemäßen Schaltgerät werden die im Neuzu
stand der Kontaktstücke verbundenen Kontaktträger bei
hinreichend großem Kontaktabbrand getrennt. Die damit
verbundenen veränderten physikalischen Verhältnisse lassen
sich in einfacher Weise detektieren. Dabei kann die Detek
tion einerseits anhand des Schwingungsverhaltens der Kon
taktbrücke erfolgen, wenn ein Schwingungsaufnehmer an der
Kontaktbrücke oder ein Mikrophon im Gehäuse angebracht
ist. Andererseits kann insbesondere die Spannung zwischen
den beiden Kontaktträgern gemessen werden, die ein Signal
für den Kontaktabbrand zumindest während des Schaltvor
ganges ist.
Bei der Erfindung ist besonders vorteilhaft, daß allein
durch konstruktive Änderung des Kontaktträgers und der
zugehörigen Kontaktstücke die Voraussetzungen für die
Detektion des Kontaktabbrandes geschaffen werden. Die
diesbezüglichen Sensoren sind innerhalb des Gehäuses oder
am Gehäuse des Schaltgerätes untergebracht.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben
sich aus der nachfolgenden Figurenbeschreibung von Aus
führungsbeispielen anhand der Zeichnung in Verbindung mit
den weiteren Unteransprüchen. Es zeigen in schematischer
Darstellung
Fig. 1 einen herkömmlich ausgebildeten Kontaktträger,
Fig. 2 einen neuartigen Kontaktträger mit jeweils zugehö
rigen Kontaktstücken sowie die
Fig. 3 und 4 zwei verschiedene Auswertemöglichkeiten bei
einem Kontaktträger gemäß Fig. 2.
In den Figuren sind gleiche Teile mit gleichen Bezugs
zeichen versehen. Fig. 1 bis 3 sind als Perspektive,
Fig. 4 als Seitenansicht dargestellt. Die Figuren werden
teilweise zusammen beschrieben.
In Fig. 1 ist ein Kontaktträger 1 dargestellt, an dessen
Enden jeweils ein Kontaktstück 2 befestigt ist. Die Kon
taktstücke 2 können zusammen mit dem Kontaktträger 1 eine
bewegliche Kontaktbrücke bilden, welche innerhalb des
Gehäuses eines Schaltgerätes derart angebracht ist, daß
durch Bewegung der Kontaktbrücke ein Kontaktschluß er
reicht wird. Dabei wird die Kontaktfläche 3 der Kontakt
stücke 2, also die dem Kontaktträger 1 entgegengesetzte
Fläche, mit in Fig. 1 nicht dargestellten Gegenkontakten
in Berührung gebracht, was einen Schaltvorgang beinhal
tet.
Bei derartigen elektrischen Schaltvorgängen kommt es durch
den jeweiligen Lichtbogen zwangsläufig zu einem Abbrand an
Kontaktmaterial und damit zum Verschleiß der Kontakt
stücke. Da der tatsächliche Abnutzungsgrad der Kontakt
stücke von außerhalb des Schaltgerätegehäuses nicht er
kannt werden kann und sich erst bei vollständigem Ausfal
len des Schaltgerätes bemerkbar macht, werden derzeit die
Kontaktstücke bzw. komplette Schalter nach bestimmten
Betriebszeiten ausgetauscht. Dabei sind üblicherweise die
erlaubten Betriebszeiten von Schaltgeräten so kurz ange
setzt, daß eine Fehlfunktion des Schalters auch bei inten
siver Belastung während seiner Einsatzzeit nahezu ausge
schlossen werden kann.
Gemäß Fig. 2 ist ein Kontaktträger 10 aus zwei parallelen
Trägerteilen 11 und 12 gebildet. Die zugehörigen Kontakt
stücke 20 sind dafür jeweils an ihrer Rückseite mit einem
Schlitz 21 versehen und im geschlitzten Zustand auf den
Trägerteilen 11 und 12 befestigt. Im Neuzustand ist die
Schaltfläche 23 der Kontaktstücke wie die Schaltfläche 3
der Kontaktstücke 2 ausgebildet.
Entsprechend dem Abbrand der Kontaktstücke 20 ändern sich
allerdings die physikalischen Verhältnisse hinsichtlich
des Kontaktträgers 10. Insbesondere ist das Schwingungs
verhalten des Kontaktträgers 10 mit den beiden Trägertei
len 11 und 12 ohne Abbrand der Kontaktstücke 20 anders als
das Schwingungsverhalten des Kontaktträgers 10 mit durch
den Abbrand der Kontaktstücke 20 separierten Trägerteilen
11 und 12. Speziell das Schwingungsverhalten läßt sich
beispielsweise durch einen Schwingungsaufnehmer an der
Kontaktbrücke detektieren. Alternativ dazu kann ein
Mikrophon im Gehäuse des Schaltgerätes angebracht sein.
Zur Verstärkung des unterschiedlichen Schwingungsverhal
tens im Neuzustand und im abgebrannten Zustand der Kon
taktstücke 20 kann der Spalt im Kontaktträger 10 auch
asymmetrisch angebracht sein. Die Aussage der Detektion
wird dadurch eindeutiger, da bei unterschiedlicher Breite
der Trägerteile 11 und 12 zwei verschiedene Frequenzen im
Schwingungsverhalten vorliegen.
In Fig. 2 ist die Teilung des Kontaktträgers 10 in die
Trägerteile 11 und 12 und die Schlitzung der diesbezüg
lichen Kontaktstücke am beweglichen Kontakt vorgenommen
worden. Es ist möglich, das Prinzip der Teilung bzw.
Schlitzung in entsprechender Weise auf die Festkontakte,
die ebenfalls auf geeignet ausgebildeten Kontaktträgern
befestigt sind, anzuwenden und auch alle Kontaktstücke
geschlitzt auszubilden. Die Detektionsempfindlichkeit kann
gegebenenfalls dadurch verbessert werden.
Als Alternative zur Detektion des Schwingungsverhaltens
läßt sich die Spannung zwischen den beiden Teilen 11 und
12 des Kontaktträgers 10 der Fig. 2 messen, wobei bei
genügendem Kontaktabbrand zumindest während des Schalt
vorganges ein meßbares Spannungssignal vorliegt, das
ausgewertet werden kann.
In Fig. 3 ist der Kontaktträger 10 mit den geteilten Trä
gerteilen 11 und 12 und den Kontaktstücken 20 gemäß Fig. 2
im Kontaktschluß mit Festkontaktstücken 30 auf angedeute
ten Kontaktträgern 31, über die beispielsweise eine Phase
eines Leitungssystems geschaltet wird, in entsprechender
Perspektive dargestellt. Bei dieser Anordnung ist die
Rückseite der Trägerteile 11 und 12 über einen Widerstand
13 und eine Photodiode 16 kurzgeschlossen. Der Photodiode
16 ist ein Phototransistor 17 im Gerätegehäuse zugeordnet.
Durch eine derartige Schaltung kann das Spannungssignal,
das bei abgebrannten Kontaktstücken 20 zwischen den Trä
gerteilen 11 und 12 entsteht, direkt als optisches Signal
eine Anzeige für die Unbrauchbarkeit der Schaltstücke 20
abgeben. Entsprechend kann das Spannungssignal über den
durch die Photodiode 16 und den Phototransistor gebildeten
potentialtrennenden Optokoppler 15 einer Auswerteeinrich
tung zugeführt werden.
In Fig. 4 ist ein entsprechend Fig. 2 ausgebildeter Kon
taktträger 10 mit Trägerteilen 11 und 12 und diesbezüg
lichen Kontaktstücken 20 mit den zugehörigen Festkontakt
stücken 30 auf Kontaktträgern 31 im Seitenriß dargestellt.
Üblicherweise wird die so gebildete Schaltbrücke über
einen Elektromagneten 40 mit Anker 42 und Joch 43 für den
Schaltvorgang betätigt. Dafür ist eine Betätigungsstange
41 mit dem Anker 42 verbunden, der dem Joch 43 des
Elektromagneten 40 gegenüberliegt. Das Joch 43 des Elektro
magneten 40 hat eine Spule 44 zur elektrischen Betätigung.
Es hat sich gezeigt, daß sich die Schwingung des Kontakt
trägers 10 als Oberschwingungen im Spulenstrom des Betäti
gungsmagneten 40 bemerkbar machen. Wenn sich durch den
Abbrand der Kontaktstücke 20 das Schwingungsverhalten des
Kontaktträgers 10 ändert und schließlich zwei getrennt
schwingende Trägerteile 11 und 12 entstehen, ändern sich
damit auch die Frequenzen der Oberschwingungen im Spulen
strom. Durch geeignete Filter können die diesbezüglichen
Frequenzen detektiert werden.
Insbesondere in Fig. 4 sind also keine zusätzlichen Meß
mittel zur Erfassung des Schwingungsverhaltens des Kon
taktträgers möglich. Dadurch wird der Aufbau weiter ver
einfacht.
Claims (11)
1. Schaltgerät, insbesondere Schütz oder Leistungsschal
ter, mit Kontaktstücken, die in einem Schaltgerätegehäuse
auf einem Kontaktträger befestigt sind, und mit Mitteln
zum Überwachen des Kontaktabbrandes, dadurch
gekennzeichnet, daß der Kontaktträger
(10, 11, 12) geteilt ist und daß die Kontaktstücke rück
seitig geschlitzt und auf dem geteilten Kontaktträger (10,
11, 12) aufgebracht sind.
2. Schaltgerät nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Kontaktträger (10)
asymmetrisch geteilt und daß die Kontaktstücke rückseitig
asymmetrisch geschlitzt sind.
3. Schaltgerät nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, ge
kennzeichnet in der Anwendung auf den be
weglichen und/oder den festen Kontaktträger und die
diesbezüglichen Kontaktstücke.
4. Schaltgerät nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, ge
kennzeichnet durch Mittel zur Detektion des
Schwingungsverhaltens des Kontaktträgers (10) bei der
Schaltbewegung.
5. Schaltgerät nach Anspruch 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß am Kontaktträger (10)
ein Schwingungsaufnehmer angebracht ist.
6. Schaltgerät nach Anspruch 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß am Schaltgerätegehäuse
ein Mikrophon angebracht ist.
7. Schaltgerät nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, ge
kennzeichnet durch Mittel zur Messung und
Anzeige der elektrischen Spannung zwischen den beiden
Kontaktträgern (11, 12).
8. Schaltgerät nach Anspruch 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß eine Photodiode (16) zur
Anzeige des Abbrandes vorhanden ist.
9. Schaltgerät nach Anspruch 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Photodiode (16) ein
Phototransistor (17) nachgeschaltet ist und als Optokopp
ler (35) zur potentialmäßigen Trennung der Meßspannung
für eine Auswerteeinrichtung (40) dient.
10. Schaltgerät nach Anspruch 1 oder Anspruch 2 mit einem
Elektromagneten zur Betätigung der Schaltbewegung, ge
kennzeichnet durch Mittel zur Detektion der
Oberschwingungen im Spulenstrom des Betätigungsmagneten
(40), wobei die Oberschwingungen ein Signal für die
Schwingung des Kontaktträgers (10; 11, 12) sind.
11. Schaltgerät nach Anspruch 9, dadurch ge
kennzeichnet, daß zur Detektion der Ober
schwingungen des Stromes Filter vorhanden sind.
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