DE4305721C1 - Niedervoltbogenverdampfer mit Nachfütterungseinrichtung und Verfahren zu dessen Verwendung - Google Patents
Niedervoltbogenverdampfer mit Nachfütterungseinrichtung und Verfahren zu dessen VerwendungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Niedervoltbogenverdampfer für die
Beschichtung von Substraten in einer Vakuumkammer mit einer
Nachfütterungseinrichtung, die das Verdampfungsmaterial von
unten in die Verdampfungszone nachführt und ein Verfahren zur
Abscheidung von Misch- oder Legierungsschichten auf Substraten
im Vakuum mit diesem Niedervoltbogenverdampfer.
Nach dem Stand der Technik sind eine Reihe von Nachfütterungs
einrichtungen für Verdampfungsmaterial, insbesondere in
Durchlaufanlagen, bekannt. So kann das Material aus Drahtwic
kelvorräten innerhalb der Vakuumkammer kontinuierlich auf den
Verdampfer geführt werden, wo es innerhalb des vorhandenen
Schmelzbades bzw. direkt auf dem Verdampfer unter Einwirkung
der jeweils eingesetzten Wärmequelle verdampft wird. Derartige
Einrichtungen haben insbesondere den Nachteil, daß sie in
nerhalb der Vakuumanlage einen erheblichen Raumbedarf haben und
für andere Einrichtungen bzw. den Beschichtungsvorgang selbst
hinderlich sind. In ähnlicher Form können Nachfütterungsein
richtungen innerhalb der Beschichtungsanlage vorhanden sein,
die pelletartiges Verdampfungsmaterial periodisch in den
Verdampfungstiegel befördern.
Insbesondere für Induktionsverdampfer sind auch Nachfütterungs
einrichtungen bekannt, bei denen das Verdampfungsmaterial
stabförmig vertikal von unten in die Verdampfungszone einge
führt wird. Das Verdampfungsmaterial wird dabei in einer
isoliert angeordneten Einrichtung gehalten.
Für den katodischen Vakuumbogen wird in der EP 0 516 425 A1
eine Vorrichtung beschrieben, mit der konstante Plasmabedingun
gen über die Beschichtungszeit erzielt werden sollen. Dazu wird
ein relativ großes Target eingebracht, und eine Blende wird
entsprechend der Verdampfung des Targets jeweils auf die Höhe
dessen Oberkante nachgestellt.
Die bekannten Nachfütterungseinrichtungen sind alle nur
ungenügend für den Einsatz in einem Bogenentladungsverdampfer
geeignet, da insbesondere bei den Niedervoltbogenentladungs
verdampfern mit Betriebs strömen bis 300 A Probleme bei der
elektrischen Kontaktierung des Verdampfungsmaterials auf
treten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Niedervoltbo
genverdampfer mit einer Nachfütterungseinrichtung anzugeben,
bei dem das Verdampfungsmaterial mit relativ geringem tech
nischen Aufwand von unten in die Verdampfungszone nachgeführt
und im wesentlichen tiegellos kontinuierlich verdampft wird.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Ver
fahren zum Einsatz eines derartigen erfindungsgemäßen Nieder
voltbogenverdampfers für die kontinuierliche Abscheidung von
Misch- oder Legierungsschichten anzugeben.
Die Erfindung löst die Aufgabe bezüglich des Niedervoltbogen
verdampfers durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1
genannten Merkmale. Weiterbildungen der Erfindung sind in den
Unteransprüchen 2 bis 5 gekennzeichnet. Das Verfahren zur
Anwendung des Niedervoltbogenverdampfers löst die Erfindung
durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 6 genannten
Merkmale. Weiterbildungen der Verfahrenserfindung sind in den
Unteransprüchen 7 bis 9 gekennzeichnet.
Bei der erfindungsgemäßen Lösung für den Niedervoltbogenver
dampfer liegt das anodische Potential unmittelbar an dem
stabförmigen Verdampfungsmaterial an, welches im Laufe der
Verfahrensführung kontinuierlich in die Verdampfungszone
nachgeführt wird. Im Bereich der Verdampfungszone wird das
stabförmige Verdampfungsmaterial in einer wassergekühlten
Führung gehaltert. Die Führung ist dabei relativ locker,
derart, daß das stabförmige Verdampfungsmaterial ungehindert
durch die vertikale Bohrung in der Führung geführt werden
kann.
Insbesondere hat die Führung keine Tiegelfunktion für ge
schmolzenes Material. Die Nachfütterungsgeschwindigkeit und
die Verdampfungsleistung werden vorteilhaft derart aufein
ander abgestimmt, daß das Schmelzbad auf die Stirnflächen des
stabförmigen Verdampfungsmaterials begrenzt bleibt. Die
Verdampfung soll grundsätzlich tiegelfrei erfolgen. Lediglich
bei möglichen Unregelmäßigkeiten, bei denen das flüssige
Verdampfungsmaterial von der Stirnfläche wegläuft, wird es
von der Führung aufgehalten.
Die Halterung des stabförmigen Verdampfungsmaterials erfolgt
in einer gekühlten Aufnahme, die sich grundsätzlich außerhalb
der Vakuumkammer befindet und mit dieser über einen vakuum
dichten Metallfaltenbalg elektrisch isoliert verbunden ist.
Über die Aufnahme wird das stabförmige Verdampfungsmaterial
mit dem anodischen Potential der Niedervoltbogenentladung
verbunden. Die Nachführung des stabförmigen Verdampfungs
materials in die Verdampfungszone erfolgt in an sich bekannter
Weise durch manuelle oder motorische axiale Bewegung der
Aufnahme, wobei der Metallfaltenbalg entsprechend zusammen
gedrückt wird.
Die Führung des stabförmigen Verdampfungsmaterials, welche sich
innerhalb der Vakuumkammer befindet, ist einschließlich der
Kühlwasserleitung gegenüber der Vakuumkammer elektrisch
isoliert angeordnet, nimmt beim Betrieb des Verdampfers immer
anodisches Potential an, kann zusätzlich elektrisch mit der
Anode verbunden sein und ist vollständig mit einem Farraday-
Käfig, dessen elektrisches Potential floatet, abgedeckt.
Dadurch wird gesichert, daß die Niedervoltbogenentladung nicht
gegen diese Führung sondern ausschließlich gegen die Stirn
fläche des stabförmigen Verdampfungsmaterials brennt. Zur
Vermeidung von Verklemmungen ist es vorteilhaft, die Führung
gegenüber der Vakuumkammer im begrenzten Umfang elastisch
anzuordnen.
Die eigentliche Nachfütterung des stabförmigen Verdampfungs
materials in die Verdampfungszone kann nur solange erfolgen,
bis der Metallfaltenbalg maximal zusammengedrückt ist. Recht
zeitig vorher wird innerhalb von Wartungsarbeiten das restliche
Verdampfungsmaterial nach oben aus der Führung herausgezogen
und in die Aufnahme wird ein neuer Stab des Verdampfungs
materials eingeführt, wobei das bereits vorher verwendete,
einseitig eingeschmolzene Endstück des Verdampfungsmaterials
wieder als Kopf des neuen Gesamtstabes des Verdampfungsmateri
als oben aufgesetzt wird.
Der Vorteil dieses Niedervoltbogenverdampfers mit Nachfütte
rungseinrichtung besteht dabei insbesondere darin, daß das
Verdampfungsmaterial restlos verbraucht wird und die Zündung
der Bogenentladung immer gegen eine bereits eingeschmolzene
Oberfläche des Verdampfungsmaterials gezündet wird. Des
weiteren erfolgt die Verdampfung im Prinzip tiegellos,
da der Energieeintrag ausschließlich auf die Stirnfläche des
Stabes erfolgt und das Schmelzbad auf den Umfang des Austritts
aus der Führung begrenzt bleibt. Verunreinigungen der Schichten
durch Tiegelmaterial werden vermieden. Verunreinigungen im
Schmelzbad werden aus dem Schmelzbad herausgedrängt und lagern
sich am Rand der Führung ab und können von Zeit zu Zeit leicht
mechanisch entfernt werden.
Es ist vorteilhaft, wenn die Führung im Bereich der Verdamp
fungszone konisch aufgeweitet ist. Dadurch wird der obere
Abschnitt des Verdampfungsmaterials, gegen den die Bogenentla
dung brennt, von der Führung nicht unnötig gekühlt. Anderer
seits wird einem Verklemmen durch thermische Ausdehnung
entgegengewirkt. Bei günstiger Dimensionierung bewirkt die
thermische Ausdehnung eine zusätzliche Kraftkomponente in
Vorschubrichtung.
Der Niedervoltbogenverdampfer kann in vorteilhafter Weise
entsprechend des im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 6
angegebenen Verfahrens zur Abscheidung von Misch- oder Legie
rungsschichten auf Substraten eingesetzt werden. Das Quer
schnittsverhältnis der Stab-Rohr-Kombination richtet sich dabei
nach dem gewünschten bzw. erforderlichen Mischungsverhältnis
der beiden Materialien. Bei Bedarf können auch Stab-Rohr-Rohr-
Kombinationen eingesetzt werden. Das höher schmelzende Material
wird vorteilhaft als äußeres Rohr eingesetzt, damit das einge
schmolzene Material in der Verdampfungszone innerhalb des
Querschnittes der Stirnfläche der Kombination gehalten werden
kann. Von besonderer erfinderischer Bedeutung bei dem Verfahren
ist, daß bei Neueinsatz einer Stab-Rohr-Kombination der
Verdampfungsmaterialien in die Nachfütterungseinrichtung als
Kopfstück jeweils eine bereits eingeschmolzene Stab-Rohr-
Kombination verwendet wird, derart, daß die Niedervoltbogenent
ladung stets gegen den bereits eingeschmolzenen Ingotkopf
gezündet wird. Damit wird gesichert, daß von der Zündung an das
verdampfende Material immer das gleiche Mischungsverhältnis
aufweist. Erfahrungsgemäß kommt es bei Erreichen der Trenn
stelle zwischen dem alten Kopfstück und der nächstfolgenden
Stab-Rohr-Kombination beim Eintritt in die Verdampfungszone zu
keiner Änderung des Mischungsverhältnisses im Dampfstrom. Die
Verdampfung läuft wie bei einer nicht unterbrochenen Stab-Rohr-
Kombination ab.
Die erfindungsgemäße Lösung gestattet sowohl bei Chargen- als
auch bei Durchlaufanlagen eine ungehinderte Verdampfung durch
permanente Nachfütterung von Verdampfungsmaterial in die
Verdampfungszone, wobei insbesondere bei der Verdampfung von
unterschiedlichen Verdampfungsmaterialien in Stab-Rohr-Kom
binationen konstante Mischungsverhältnisse aufrecht erhalten
werden. Bei praktikablen äußeren Stabdurchmessern von 20 bis 30
mm oder größer sowie Faltenbalgwegen von 5 cm und mehr ist eine
praktisch kontinuierliche Verdampfung gegeben. Das Bestücken
der Nachfütterungseinrichtung mit stabförmigem Verdampfungs
material kann in einfacher Weise bei Wartungsarbeiten erfolgen,
in dem der bereits eingeschmolzene Stab nach oben aus der
Führung herausgenommen wird, ein neuer Stab durch die Führung
hindurch in die Aufnahme eingesetzt wird und der bereits
stirnseitig eingeschmolzene Stab wieder als Kopfstück auf den
neuen eingeführten Stab des Verdampfungsmaterials aufgesetzt
wird.
Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel
näher erläutert werden. Die zugehörige Zeichnung zeigt einen
Schnitt durch einen erfindungsgemäßen Niedervoltbogenverdampfer
mit Nachfütterungseinrichtung.
Die Zeichnung zeigt dabei nur die erfindungswesentlichen Teile
des Niedervoltbogenverdampfers mit der Nachfütterungsein
richtung. Die sonstigen Bauteile wie Katode und Substratanord
nung sind gemäß dem Stand der Technik ausgebildet und nicht
dargestellt. Im Boden einer Vakuumkammer 1 befindet sich in
einer Durchgangsbohrung 2 ein Keramikring 3, der formschlüssig
mit einer Keramikplatte 4 verbunden ist. Die wassergekühlte
Führung 5 wird von der Keramikplatte 4 getragen. Die Teile 3,
4 und 5 liegen ohne besondere Verbindung übereinander. Die
Kühlwasserzuführung in die Führung 5 erfolgt über die
Kühlwasserzu- und abflußleitung 6, die über die Durchführung 7
vakuumdicht aus der Vakuumkammer 1 herausgeführt wird. An der
Durchführung 7 ist ein Bügel 8 befestigt, der die seitliche
Halterung der Führung 5 realisiert und diese zugleich elastisch
gegen den Kammerboden drückt. Der Bügel 3 wird über die
Schraube 9 und das Isolierstück 10 gehalten, so daß bei
möglichen Verklemmungen des stabförmigen Verdampfungsmaterials
11 in der Bohrung 12 der Führung 5 nicht in unzulässiger Weise
vertikal nach oben gedrückt werden kann. Der Keramikring 3
sichert, daß auf der knappen Distanz zwischen dem Kammerboden
und dem anodischem Verdampfungsmaterial 11 keine Bogenentladung
entstehen kann. Alle Teile des Niedervoltbogenverdampfers, die
sich innerhalb der Vakuumkammer 1 befinden, sind mit einem
Farraday-Käfig 13 abgedeckt, so daß die Niedervoltbogenentla
dung ausschließlich gegen die Stirnfläche des Verdampfungs
materials 11 brennen kann. Vertikal oberhalb der Führung 5
befindet sich eine besondere für den Niedervoltbogen elektro
statisch wirkende Blende 14, die eine für den Dampfaustritt
ausreichende Öffnung 15 aufweist.
In vertikaler Richtung unter dem Boden der Vakuumkammer 1 ist
isoliert ein Metallfaltenbalg 20 axial zur Bohrung 12 an die
Vakuumkammer 1 angeflanscht. Am anderen Ende des Metallfalten
balges 20 befindet sich eine Aufnahme 21, die stirnseitig einen
Stutzen 22 aufweist, in der das stabförmige Verdampfungs
material 11 mit ausreichend elektrischem Kontakt eingesteckt
ist. Die Aufnahme 21 ist vorteilhaft mit der Kühlwasserführung
23 wassergekühlt. Am unteren Ende besitzt die Aufnahme 21 ein
Gewindestück 24, in das ein vertikal feststehend gelagertes
Schraubteil 25 eingreift. Durch Drehung des Schraubteils 25
wird das Gewindeteil 24 und damit die gesamte Aufnahme 21
vertikal nach oben bzw. unten bewegt. Das stabförmige Verdamp
fungsmaterial 11 kann somit durch den Keramikring 3 und die
Bohrung 12 hindurch in den Bereich der Verdampfungszone im
oberen Teil der Führung 5 geschoben werden. Die Verdampfungs
zone bildet sich dabei im Bereich der Oberkante der Führung 5
auf der Stirnfläche des stabförmigen Verdampfungsmaterials 11
aus. Wesentlich ist die elektrische Kontaktierung des
stabförmigen Verdampfungsmaterials 11 über die Aufnahme 21 mit
dem anodischen Potential der Niedervoltbogenentladung. Dazu
befindet sich an der Aufnahme 21 eine Klemmschraube 26, die
einen Kabelschuh 27 elektrisch mit der Aufnahme 21 verbindet.
Zum Beladen der Nachfütterungseinrichtung mit Verdampfungs
material wird die Aufnahme 21 über das Gewindestück 24 und das
Schraubteil 25 in eine Mittelstellung gebracht, derart, daß der
Metallfaltenbalg 20 etwa zur Hälfte der maxinialen Streckung
gedehnt ist. Danach wird ein Stab des Verdampfungsmaterials 11
durch die Bohrung 12 und den Keramikring 3 hindurch in den
Stutzen 22 eingesetzt. Nachdem das Schraubteil 25 so verstellt
worden ist, daß sich die Stirnfläche des Verdampfungsmaterials
11 in der Höhe der Blende 14 liegt, ist der Verdampfer be
triebsbereit.
Der so vorbereitete Niedervoltbogenverdampfer kann solange
benutzt werden, bis das Verdampfungsmaterial 11 durch den
kontinuierlichen Nachschub mittels der Aufnahmeeinrichtung 21
der Metallfaltenbalg 20 maximal zusammengedrückt ist. Aus
reichend zeitig vor erreichen dieses Punktes wird, während
üblicher Wartungsarbeiten, der restliche Stab des Verdampfungs
materials 11 vertikal nach oben aus der Führung 5 herausgezo
gen. Danach wird die Aufnahme 21 vertikal nach unten bewegt,
bis der Metallfaltenbalg 20 sich wieder etwa einer mittleren
gestreckten Stellung befindet. Ein neuer Stab des Verdampfungs
materials 11 wird durch die Führung 5 hindurch in den Stutzen
22 der Aufnahme 21 eingesetzt und der vorher entfernte, bereits
genutzte Stabrest des Verdampfungsmaterials 11 wird wieder in
die Bohrung 12 der Führung 5 eingesetzt. Mögliche Längendiffe
renzen der Stäbe gegenüber der Entfernung der Aufnahme 21 zur
Verdampfungszone werden durch vertikale Bewegung der Aufnahme
21 nach oben ausgeglichen, bis der neue Stab und der bereits
benutzte Stabrest des Verdampfungsmaterials 11 an ihren
Stirnflächen dicht aneinander liegen, derart, daß der Stromfluß
der Bogenentladung über diese Trennstelle gesichert ist. In der
weiteren Folge wird zuerst der bereits benutzte Stabrest des
Verdampfungsmaterials 11 verdampft bis nach Erreichen der
Trennstelle unmittelbar folgend der neu eingesetzte Stab des
Verdampfungsmaterials 11 verdampft wird. Nachfolgend wird die
Verwendung des erfindungsgemäßen Niedervoltbogenverdampfers für
die kontinuierliche Abscheidung von Misch- und Legierungs
schichten an einem Beispiel beschrieben. Es besteht die
Aufgabe, eine Titanaluminiumnitridschicht (TixAlyNz) auf der
Oberfläche von Substraten abzuscheiden. Dazu wird als stabför
miges Verdampfungsmaterial 11 eine Stab-Rohr-Kombination
eingesetzt, bei der innerhalb eines Titanrohres ein Aluminium
stab eingesetzt ist. Das Flächenverhältnis der Querschnitte der
Stirnflächen beider Materialien ist entsprechend dem geforder
ten Molvolumenverhältnis bemessen. Bei dieser Verfahrensführung
liegt die Stab-Rohr-Kombination der Verdampfungsmaterialien 11
über die Aufnahme 21 am anodischen Potential der Bogenentladung
und die Führung 5 nimmt anodisches Potential an. Die Bogenent
ladung zündet durch die Blende 14 unmittelbar gegen die
Stirnfläche der Stab-Rohr-Kombination der Verdampfungsmateria
lien 11. Die elektrische Leistung wird mit der Geschwindigkeit,
in der die Verdampfungsmaterialien in die Verdampfungszone
nachgeschoben werden, derart abgestimmt, daß die maximal
mögliche Verdampfungsrate entsprechend der elektrischen
Leistung geringfügig höher ist als die nachgeschobene Material
menge. Mittels dieser Verfahrensführung und insbesondere durch
die Anordnung des höher schmelzenden Materials Titan als
äußeres Rohr, verbleibt das Schmelzbad 30 innerhalb der
Querschnittsfläche der Stab-Rohr-Kombination. Unmittelbar nach
dem ersten Einschmelzen handelt es sich bei dem Schmelzbad um
eine gleichmäßige Mischung aus den beiden Verdampfungsmateria
lien Titan und Aluminium, die auch in der Folge beim fort
laufenden Einschmelzen und durch kontinuierliche Nachführung
unverändert aufrecht erhalten wird. Dadurch wird ohne zusätzli
che Regelungsmechanismen aus den zwei Materialkomponenten
Titanrohr und Aluminiumstab stets ein kostantes Titan-Alumini
um-Gemisch verdampft und unter Reaktion mit dem gasförmigen
Stickstoff in der Vakuumkammer 1 als homogene TixAlyNz-Schicht
auf den Substraten abgeschieden.
Der besondere Vorteil der Verwendung des erfindungsgemäßen
Niedervoltbogenentladungsverdampfers für die Abscheidung von
Misch- und Legierungsschichten durch Verwendung einer Stab-
Rohr-Kombination aus Verdampfungsmaterialien besteht darin, daß
nach dem bereits beschriebenen Einsetzen von neuem Verdamp
fungsmaterial unter Wiederverwendung der bereits stirnseitig
eingeschmolzenen Stab-Rohr-Kombination die Zündung der Vakuum
bogenentladung unmittelbar gegen einen Ingot erfolgt, der aus
der erforderlichen Mischung der einzelnen Bestandteile der
Verdampfungsmaterialien erfolgt. Zu jeder Zeit der Verdampfung,
ausgenommen beim ursprünglichen ersten Einschmelzen, liegt
immer eine homogene Mischung der verschiedenen Verdampfungs
materialien vor. Dabei werden die einzelnen Verdampfungs
materialien selbst in jeweils reiner Form als Stab-Rohr-
Kombination eingesetzt. Gegenüber vielfach beim Stand der
Technik eingesetzten Mischtargets, aus z. B. gesintertem
Material, ist das eine wesentliche Vereinfachung der Gesamt
technologie mit hohem ökonomischem Effekt.
Claims (8)
1. Niedervoltbogenverdampfer für die Beschichtung von
Substraten in einer Vakuumkammer mit einer Nachfütte
rungseinrichtung, die das Verdampfungsmaterial von unten
in die Verdampfungszone nachführt, dadurch gekennzeich
net, daß eine Führung (5) des Niedervoltbogenverdampfers
eine vertikale Bohrung (12) aufweist, in der stabförmiges
Verdampfungsmaterial (11) geführt und gehaltert wird, daß
die Führung (5) zur Vakuumkammer (1) elektrisch isoliert
angeordnet und wassergekühlt ist, daß die Nachfütte
rungseinrichtung außerhalb der Vakuumkammer (1) angeord
net ist, und in der Achse der Bohrung (12) eine gekühlte
Aufnahme (21) für das stabförmige Verdampfungsmaterial
(11) aufweist, die über einen Metallfaltenbalg (20)
elektrisch isoliert mit der Vakuumkammer (1) mechanisch
verbunden ist, und daß das stabförmige Verdampfungs
material (11) über die Aufnahme (21) an das anodische
Potential der Niedervoltbogenentladung angeschlossen ist.
2. Niedervoltbogenverdampfer nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die isoliert angeordnete Führung (5),
einschließlich der Kühlwasserzu- und ableitung (6),
vollständig mit einem Farraday-Käfig (13) abgedeckt ist.
3. Niedervoltbogenverdampfer nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Führung (5) an der Vakuumkammer
(1) elastisch gehaltert ist.
4. Niedervoltbogenverdampfer nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Bohrung (12) der Führung (5)
größer ist als der innere Durchmesser des Stutzens (22)
in der Aufnahme (21) der Nachfütterungseinrichtung,
derart, daß das stabförmige Verdampfungsmaterial (11)
fest in den Stutzen (22) eingesetzt und leicht durch die
Bohrung (12) hindurch geschoben werden kann.
5. Niedervoltbogenverdampfer nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Führung (5) im Bereich der
Verdampfungszone konisch aufgeweitet ist.
6. Verfahren zur Abscheidung von Misch- oder Legierungs
schichten auf Substrate mittels plasmagestützter Vaku
umbeschichtung, wobei die Verdampfungsmaterialien in
Form einer konzentrischen Stab-Rohr-Kombination von
unten mit einer Nachfütterungseinrichtung nach den
Ansprüchen 1 bis 5 dem Verdampfer zugeführt werden,
dadurch gekennzeichnet, daß die Stab-Rohr-Kombination
kontinuierlich in die Verdampfungszone eines Nieder
voltbogenverdampfers zugeführt wird, daß die Stab-Rohr-
Kombination mindestens im Bereich der Verdampfungszone
in einer gekühlten Führung (5) geführt wird, daß das
höherschmelzende Verdampfungsmaterial als äußeres Rohr
der Stab-Rohr-Kombination eingesetzt wird und daß die
Energiezufuhr derart geregelt wird, daß das Schmelzbad
auf die Stirnfläche der Stab-Rohr-Kombination be
schränkt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
bei Neueinsatz einer Stab-Rohr-Kombination der Ver
dampfungsmaterialien in die Nachfütterungseinrichtung als
Kopfstück eine bereits eingeschmolzene Stab-Rohr-Kom
bination verwendet wird, derart daß die Niedervoltbogen
entladung gegen den bereits eingeschmolzenen Ingotkopf
gezündet wird, wobei dieser über Stirnflächenkontakt mit
der neu eingesetzten Stab-Rohr-Kombination mit dem
anodischen Potential der Niedervoltbogenentladung
verbunden wird.
8. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
der kontinuierliche Vorschub des Verdampfungsmaterials so
bemessen wird, daß die nachgeschobene Materialmenge pro
Zeiteinheit geringfügig kleiner bemessen ist, als die
maximal mögliche Verdampfungsrate, die durch die elek
trische Leistung der Niedervoltbogenentladung bestimmt
ist.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4305721A DE4305721C1 (de) | 1993-02-25 | 1993-02-25 | Niedervoltbogenverdampfer mit Nachfütterungseinrichtung und Verfahren zu dessen Verwendung |
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Applications Claiming Priority (1)
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---|---|---|---|
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE4305721C1 true DE4305721C1 (de) | 1994-07-21 |
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ID=6481251
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---|---|---|---|
DE4305721A Expired - Fee Related DE4305721C1 (de) | 1993-02-25 | 1993-02-25 | Niedervoltbogenverdampfer mit Nachfütterungseinrichtung und Verfahren zu dessen Verwendung |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
EP (1) | EP0612859A1 (de) |
DE (1) | DE4305721C1 (de) |
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