DE4305568C2 - Masseträger für Akkumulator-Elektroden - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft die Ausbildung von Masseträ
gern für Akkumulator-Elektroden, insbesondere für
Elektroden von Bleiakkumulatoren.
Die bekannten Masseträger für Elektroden von Blei
akkumulatoren sind meist als Gitter ausgeführt, welche
beispielsweise im Metallguß oder aus Streckmetall her
gestellt sind. Die Masseträger bilden zusammen mit der
darin eingepreßten elektrochemisch aktiven Masse die
Akkumulator-Elektrode.
In der Praxis wird bei der Konstruktion von Akkumu
lator-Elektroden, insbesondere solchen, die für Akku
mulatoren für Kraftfahrzeuge bestimmt sind, noch
kaum versucht, den Querschnitt und die Anordnung der
Gitterstege so zu wählen, daß sie insgesamt eine mini
male Bleimasse pro Gitter ergeben. Die Herstellverfah
ren erfordern eine Mindestdicke der Bleistege, z. B. ca.
0,8 mm beim Gießen. Auch für Gitter aus Streckmetall
gilt eine fertigungsbedingte Mindestdicke. Außerdem
werden die Gitter als Träger der elektrochemisch akti
ven Masse mechanisch beansprucht, insbesondere wenn
diese Masse eingefüllt, getrocknet und formiert wird.
Ausreichender Widerstand des Masseträgers gegen die
se Beanspruchung ist wegen der geringen elastischen
Steifigkeit und der relativ geringen Festigkeit von Blei
batterielegierungen nach dem Stand der Technik nur
durch gitterförmige Strukturen mit einer bestimmten
Dicke und einem bestimmten Abstand der Stege sowie
einem versteifenden Rahmen zu gewährleisten.
Der Stand der Technik ist beispielsweise beschrieben
in dem Handbuch "Bleiakkumulatoren", herausgegeben
von der Varta Batterie AG und erschienen im VDI Ver
lag, Düsseldorf, 11. Auflage, 1986. Dort wird festgestellt:
"Für die Bleiquerschnitte gilt als Faustregel minimal
1 mm2/A. Aus Festigkeitsgründen müssen meist weit
größere Querschnitte verwendet werden."
Zur Verringerung des Batteriegewichts, bezogen auf
die Speicherkapazität, sind bereits verschiedene Blei-
Kunststoff-Verbunde und -Konstruktionen sowie Ver
fahren zu ihrer Herstellung beschrieben worden. So be
schreibt die DE-OS 32 40 711 eine profilgeprägte Git
terelektrode aus einem durchbrochenen metallischen
Ableitergitter mit einer darauf abgestimmten gitterarti
gen Kunststoffstruktur; die DE-PS 39 19 072 beschreibt
eine Fasergerüstplatte als Träger des aktiven Materials
der negativen Elektrode aus einem textilen Kunststoff
fasersubstrat bestimmter Geometrie, dessen Fasern zu
nächst mit Kupfer und dann mit Blei stromlos oder gal
vanisch beschichtet sind; die DE-OS 39 22 424 be
schreibt ein Kunststoffnetzwerk aus kupferbeschichte
ten Fäden, das in buckelartige Vertiefungen und/oder
Erhöhungen zur Aufnahme der aktiven Masse und in
flache, stromleitende Bereiche verformt ist, mit einer
weiteren Blei-Zinn- oder Bleibeschichtung überzogen
ist und insbesondere als Negativelektrode dient; die
DE-PS 31 33 323 beschreibt ein Verfahren zur Herstel
lung eines Trägergerüstes zur Aufnahme der aktiven
Masse, das aus einem mit dünnen Bleifolien beschichte
ten, schlitzförmig durchbrochenen Kunststoffkern be
steht und durch Recken zu einem gitterförmigen Flä
chengebilde geformt wird; schließlich beschreiben die
DE-OS 29 32 335 und DE-OS 31 24 703 A1 Verfahren
zur Herstellung gitterförmiger Masseträger als Blei/
Kunststoff-Verbundgitter, bei denen im ersten Fall
Stromleiter aus Streckmetallgittern, im zweiten Strom
leiter aus gegossenen Bleigittern mit kontinuierlich ex
trudierten Kunststoffstreifen verbunden werden.
Alle genannten technischen Lösungen gehen davon
aus, daß der Masseträger gitterförmig und ohne elektri
sche Optimierung ausgeführt ist, sei es als Guß-, als
Streckmetall- oder als Streckverbundwerkstoff-Gitter.
Dessen Nachteil besteht in seinem relativ großen Ge
wicht und/oder erheblichem Fertigungsaufwand.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei Mas
seträgern für Elektroden von Akkumulatoren die Masse
des verwendeten Bleis auf das elektrisch und elektro
chemisch erforderliche Minimum zu reduzieren und da
mit das Batteriegewicht bezogen auf die Speicherkapa
zität zu minimieren, um so einen Beitrag zur Gewichts-
und Energieeinsparung bei Fahrzeugen, insbesondere
bei elektrisch angetriebenen Kraftfahrzeugen, zu lei
sten.
Diese Aufgabe wird durch einen Masseträger gemäß Anspruch 1 gelöst.
Nach der Erfindung bestehen die Kunststoffstege und
der Rahmen aus einem organischen Werkstoff, der vor
zugsweise ein Polymerwerkstoff ist, wie Gummi, Poly
ester, Polyvinylchlorid oder Polypropylen. Der Elektro
denkörper ist
durch galvanischen Niederschlag aus unle
giertem oder legiertem Blei hergestellt. Der kammför
mige Elektrodenkörper kann nach der Erfindung auch
aus einem bleibeschichteten, höher leitfähigen und
leichteren Metall bestehen. Zweckmäßigerweise ist die
Befestigung der Kunststoffstege an den Metallstegen
mittels Schnapp- oder Knüpfverbindungen oder durch
Umspritzen hergestellt. Zum Fixieren der aktiven Mas
se sind die Kunststoffstege und der Rahmen an ihren der
aktiven Masse zugewandten Seiten profiliert ausgebil
det.
Diese Ausbildung kann aus Hinterschneidungen, Riffelungen,
Noppungen oder anderen diskontinuierlichen Vor
sprüngen bestehen.
Die Erfindung ist nachstehend an zwei Ausführungs
beispielen näher erläutert, die Masseträger für Akku
mulatoren betreffen.
In den zugehörigen schematischen Zeichnungen zeigt
Fig. 1 einen kammförmigen Elektrodenkörper mit verti
kalen Metallstegen 1/1-1/6 und einem horizontalen
Verbindungssteg 2/1, der in einer Anschlußfahne 2/2
ausläuft, sowie einen Kunststoffrahmen 4 mit horizonta
len Kunststoffstegen 3/1-3/5.
In Fig. 2 sind ein doppelkammerförmiger Elektroden
körper mit horizontalen Metallstegen 1/1-1/6 und
vertikalem Verbindungssteg 2/1 sowie ein Kunststoff
rahmen 4 mit vertikalen Kunststoffstegen 3/1-3/4 dar
gestellt. Der Verbindungssteg 2/1 ist auch hier an sei
nem Ende als Anschlußfahne 2/2 ausgebildet.
Die Dimensionierung eines solchen Elektrodenkör
pers wird - außer ggf. durch gießtechnische Bedingun
gen wie z. B. einer konstanten Mindestdicke der Metall
stege - erfindungsgemäß ausschließlich aufgrund elek
trischer und elektrochemischer Anforderungen vorge
nommen. Durch Modellbildung können diese Anforde
rungen als Randbedingungen eingegeben und mit nu
merischen Methoden die geometrischen Abmessungen
wie die Stegbreite b und der Stegabstand a sowie die
Querschnittsfunktion q(x) für den Verbindungssteg 2/1
ermittelt werden, die einem minimalen Aufwand an
Elektrodenwerkstoff und damit einem minimalen Elek
trodengewicht entsprechen. Außerdem wird der Querschnitt der
Stege ebenfalls ortsabhängig variiert,
wodurch auch die Abmessung der Stege
b(y), z. B. für die Randbedingung konstanter Stromdich
te, auf minimalen Werkstoffverbrauch ausgelegt wird.
Damit nimmt die Stegbreite (der Stegquerschnitt)
von einem mechanisch bedingten Minimum b am Ende bis
zu einem elektrisch bedingten Maximum c an der Kon
taktstelle zum Verbindungssteg zu. Diese Formgebung erfolgt erfindungsgemäß durch galvanischen Niederschlag.
Der kammförmige bzw. doppelkammförmige Elek
trodenkörper ist mit Kunststoffstegen 3/1 bis 3/5 bzw.
3/1 bis 3/4, die leiterförmig in einem Rahmen 4 ange
ordnet sind, verbunden. Die Kunststoffstege 3 und der
Rahmen 4 bestehen aus einem Polymerwerkstoff. Ihre
Dimensionierung erfolgt vorrangig unter den Randbe
dingungen, daß einerseits die Pastierung und die Fixie
rung der Paste optimal möglich sind, und daß anderer
seits der gesamte Masseträger aus kammförmigem
Elektrodenkörper 1 und 2, Kunststoffstegen 3 und Rah
men 4 ausreichende Steifigkeit bei der Pastierung und
bei der Handhabung aufweisen.
Als zusätzlicher Vorteil einer derartigen Konstruk
tion, die einen ausreichend steifen und festen Rahmen
aus Polymerwerkstoff aufweist, ist hervorzuheben, daß
auf den außenliegenden Seiten der äußeren Metallstege
1/1 und 1/6, ebenfalls elektrochemisch aktive Masse in
der Breite a/2 eingefüllt und voll wirksam werden kann,
weil jeder Metallsteg auf die elektrische Reichweite ±
(a/2) ausgelegt ist. Dies verringert die erforderliche An
zahl von Metallstegen gegenüber Gittern nach dem
Stand der Technik um 1 und die Masse der Metallstege
um den Faktor (n - 1)/n, wenn n die Anzahl der Stege ist.
Für die Konstruktion des mit den Stegen 3/1 bis 3/5
bzw. 3/1 bis 3/4 und dem Rahmen 4 gebildeten Poly
merwerkstoff-Gitters wurden folgende Kriterien und
Merkmale berücksichtigt:
- a) die Querschnitte sind so gewählt, daß sie die fertigungsbedingten Belastungen aushalten, insbe sondere ohne beim Pastieren nachzugeben; ein Teil der erforderlichen Steifigkeit ist durch ausreichend feste Verbindung mit dem Elektrodenkamm reali siert;
- b) die der aktiven Masse zugewandten Innenkanten des Polymerwerkstoff-Gitters sind mit Hinter schneidungen profiliert, um die Paste und, nach der Formierung, die aktive Masse zu fixieren.
Als Verfahren zur Anbringung des Polymerwerk
stoff-Gitters sind folgende Varianten möglich:
- a) Umspritzen des kammförmigen Elektrodenkör pers mit dem Polymerwerkstoff-Gitter;
- b) Herstellung des Polymerwerkstoff-Gitters in ei nem getrennten Vorgang mit geeignet geformten, leicht hinterschnittenen Kerben, um es durch eine Schnappverbindung mit dem kammförmigen Elek trodenkörper verbinden zu können;
- c) Herstellung des Polymerwerkstoff-Gitters in ei nem getrennten Vorgang aus zwei Teilen, die den kammförmigen Elektrodenkörper beidseitig um schließen und mit geeignet geformten Noppen und Löchern oder anderen Verbindungselementen ver sehen sind, um miteinander verknüpft und mit dem kammförmigen Elektrodenkörper verbunden wer den zu können.
Claims (6)
1. Masseträger für Akkumulatoren-Elektroden, insbesondere für Bleiakkumulato
ren, aufgebaut mit stromleitenden Metallstegen und mit Kunststoffstegen, wobei
die stromleitenden Metallstege zusammen mit einem metallischen Verbin
dungssteg einen kammförmigen Elektrodenkörper bilden und wobei quer zu den
Metallstegen ausschließlich Kunststoffstege angeordnet sind, die durch einen Kunststoffrahmen ver
bunden und an den Metallstegen befestigt sind, dadurch gekennzeichnet, daß
die Stegbreite oder der Stegquerschnitt der Metallstege (1) von einem mecha
nisch bedingten Minimum an deren Ende bis zu einem elektrisch bedingten
Maximum an der Kontaktstelle zum Verbindungssteg (2) zunehmend dimensio
niert ist und daß die Kunststoffstege (3) und der Kunststoffrahmen (4) an ihren der
aktiven Masse zugewandten Seiten profiliert ausgebildet sind, wobei der kammförmige Elektrodenkörper durch galvanischen Niederschlag hergestellt worden ist.
2. Masseträger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kunststoff
stege (3) und der Rahmen (4) aus einem organischen Werkstoff bestehen, der
vorzugsweise ein Polymerwerkstoff ist, wie Gummi, Polyester, Polyvinylchlorid
oder Polypropylen.
3. Masseträger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Metall
stege (1) oder der gesamte kammförmige Elektrodenkörper (1; 2) aus blei
beschichtetem höher leitfähigem Metall bestehen.
4. Masseträger nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Be
festigung der Kunststoffstege (3) und des Kunststoffrahmens (4) an den Metall
stegen (1) und dem Verbindungssteg (2) mittels Schnapp- oder Knüpfverbin
dungen, anderen mechanischen Kunststoffverbindungselementen oder durch
Umspritzen hergestellt ist.
5. Masseträger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die profilierte
Ausbildung der Kunststoffstege (3) und des Kunststoffrahmens (4) aus Hinter
schneidungen, Riffelungen, Noppungen oder anderen diskontinuierlichen Vor
sprüngen besteht.
6. Masseträger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die stromleiten
den Metallstege (1) in der Ebene des Masseträgers beiderseits an dem metalli
schen Verbindungssteg (2) unter Bildung eines doppelkammförmigen Elektro
denkörpers angeordnet sind.
Priority Applications (1)
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---|---|---|---|
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DE4305568A1 DE4305568A1 (de) | 1994-08-25 |
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DROTSCHMANN, C., Bleiakkumulatoren, Verlag Chemie,1951, Seite 87 * |
Also Published As
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