DE4305048A1 - Verfahren zum Prüfen eines Schwingungsdämpfers eines Kraftfahrzeugs - Google Patents
Verfahren zum Prüfen eines Schwingungsdämpfers eines KraftfahrzeugsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Prüfung ei
nes Schwingungsdämpfers eines Kraftfahrzeugs, bei dem
durch Fußpunkterregung Schwingungen über ein auf ei
ner Radaufstandsfläche aufstehendes Kraftfahrzeugrad
in die den zu prüfenden Schwingungsdämpfer enthalten
de Radaufhängung des Kraftfahrzeugs eingeleitet wer
den und dabei der Dämpfungskoeffizient bestimmt wird.
Zur Prüfung der Verkehrssicherheit von Kraftfahrzeu
gen ist es u. a. erforderlich, auch den jeweiligen in
der Radaufhängung des Kraftfahrzeugs enthaltenen
Schwingungsdämpfer in eingebautem Zustand zu prüfen.
Bei der Schwingungsdämpfer(Stoßdämpfer)-Prüfung steht
das jeweilige Rad des Kraftfahrzeugs mit seinem Rei
fen auf einer Radaufstandsfläche, die von einem me
chanisch oder hydraulisch wirkenden Antrieb in
Schwingung versetzt wird, auf. Dabei werden bisher
Kennlinien in Form von Kraft-Weg- oder Kraft-Ge
schwindigkeits-Diagrammen ermittelt.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren der ein
gangs genannten Art zu schaffen, mit dem eine Prüfung
des Schwingungsdämpfers ohne Eingriff in das Fahrwerk
möglich ist, wobei man mit Meßgrößen auskommt, die
von außen erfaßt werden können.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß die Differenzen aus den Bewegungsamplituden und
den -geschwindigkeiten des Rades und denen des Fahr
zeugaufbaus mit der Beschleunigung des Rades bzw. mit
der dynamischen Radaufstandskraft (Fußpunkterreger
kraft) in Beziehung gesetzt werden, wobei der Dämp
fungskoeffizient nach einem Parameterschätzverfahren
aus dieser Beziehung ermittelt wird, und daß zur Qua
litätsprüfung des Schwingungsdämpfers der geschätzte
Dämpfungskoeffizient mit einem Referenzwert, vergli
chen wird, wobei für die Qualitätsprüfung festge
stellt wird, ob die Abweichung vom Referenzwert in
nerhalb eines Toleranzbereiches liegt.
Für die Fußpunktanregung des Kraftfahrzeugrades kann
ein Sinussweep von 0 bis 25 Hz bzw. 25 bis 0 Hz mit
fester Amplitude, beispielsweise mit Hilfe eines ro
tierenden Exzenders, zum Einsatz kommen. Ferner kann
ein Pseudo-Rausch-Binärsignal, z. B. mittels Rolle
mit Schlagleisten, erzeugt werden. Mittels von außen
anzubringenden Sensoren können die statische und dy
namische Radlast sowie die Reifen- und Fahrzeugauf
baueinfederung und die Rad- und Fahrzeugaufbaube
schleunigung gemessen werden.
Bei der Erfindung wird aus den geschätzten Parametern
ein die tatsächlich vorhandene Dämpfung darstellender
physikalischer Dämpfungskoeffizient geschätzt und mit
dem Referenzwert verglichen.
Anhand der Figuren wird die Erfindung noch näher er
läutert. Es zeigt
Fig. 1 eine schematische Darstellung des vom Fahr
zeugaufbau und dem Fahrzeugrad gebildeten
Schwingungssystems;
Fig. 2 ein Diagramm, das den Zusammenhang zwischen
normierter vertikaler Beschleunigung des
Fahrzeugaufbaus und normierter dynamischer
Radlastschwankung mit verschiedenen physi
kalischen Koeffizienten als Parameter
zeigt;
Fig. 3 eine schematische Darstellung eines ersten
Ausführungsbeispiels; und
Fig. 4 eine schematische Darstellung eines zweiten
Ausführungsbeispiels.
Fig. 1 stellt schematisch das aus einem Fahrzeugauf
bau 1, einer Feder 2, einem Schwingungsdämpfer (Stoß
dämpfer) 3 und einem Rad 7 bestehende Schwingungssy
stem der Radaufhängung des Fahrzeugs dar. Das Rad 7
ist ebenfalls als Schwingungssystem dargestellt mit
einer Masse mR und einer Federsteifigkeit cR, die im
wesentlichen vom Reifendruck pR abhängt. Die Feder
steifigkeit der Feder 2 wird mit cA bezeichnet. dA
ist der Dämpfungskoeffizient des Schwingungsdämpfers
3. Die vertikalen Wege des Aufbaus 1 und des Rades 7
sind mit zA und zR bezeichnet. Die Radlast FZ setzt
sich aus der Gewichtskraft EZstat und den dynamischen
Radlastschwankungen FZdyn wie folgt zusammen:
FZ = FZstat + FZdyn = (mA + mR)g + FZdyn.
Fig. 2 zeigt den prinzipiellen Zusammenhang zwischen
der normierten vertikalen Aufbaubeschleunigung zA′′/g
und der normierten dynamischen Radlastschwankung
Fzdyn/Fzstat. Im Sinne einer Minimierung beider Werte,
d. h. einer möglichst geringen Aufbaubeschleunigung
zur Erzielung eines größeren Komforts und einer mög
lichst geringen dynamischen Radlastschwankung zur
Erzielung einer größeren Fahrsicherheit soll der
Dämpfungskoeffizient dA möglichst in einen hervorge
hobenen Bereich 15 einer Dämpfungskoeffizientenkurve
16 liegen. Die Kurve 16 ändert sich mit Änderungen
der Masse mA des Aufbaus 1 und der Federsteifigkeiten
cA des Aufbaus und cR des Reifens 7. Der Schätzwert
des physikalischen Dämpfungskoeffizienten dA läßt
sich auf verschiedene Art und Weise aus den Meßwerten
bestimmen.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 wird von
einem Sensor 9 die Einfederung, d. h. die Wegdifferenz
zwischen Rad 7 und Aufbau 1 einerseits zu einem ma
thematischen Modell- und Schätzrechner 18 und ande
rerseits einer Rechnerstufe 19 zur Berechnung der
Differenz zwischen der Radgeschwindigkeit Z′R und der
Aufbaugeschwindigkeit Z′R geleitet. Von einem Be
schleunigungssensor 8 wird die Aufbaubeschleunigung
Z′′A dem mathematischen Modell zugeführt. Der mathe
matische Modellrechner entwickelt die Gleichung
zA′′ = a0(zR - zA + a1(zR′- zA′).
Durch ein an sich bekanntes Parameterschätzverfahren
werden die Parameter â0 und â1 geschätzt. Ein geeig
netes Verfahren zum Schätzen von Parametern ist bei
spielsweise in Isermann R.: "Estimation of Physical
Parameters for Dynamic Processes with Application to
an Industrial Robot", International Journal of Con
trol, Vol. 55 (1992) No. 6, pages 1287-1291, ange
geben.
Aus den geschätzten Parametern â0 und â1 wird in einem
Rechner 20 ein geschätzter Istwert des Dämpfungskoef
fizienten  berechnet nach der Formel A = â1 · mA. In
einem Subtrahierer 21 wird der so berechnete Dämp
fungskoeffizient von einem aus einem Speicher 22 zu
geführten Referenzwert dAS subtrahiert. Die Differenz
wird einem Vergleicher 23 zugeführt, der feststellt,
ob die Differenz in einem Toleranzbereich liegt, der
von einem Speicher 37 geliefert wird. Eine Anzeige
einrichtung 24 zeigt das Ergebnis der Qualitätsprü
fung an.
Der im Speicher 21 enthaltene Referenzwert dAS des
Dämpfungskoeffizienten ist ausgewählt aus dem Bereich
15 der Dämpfungskoeffizientenkurve 16 in Fig. 2,
deren Verlauf vom jeweiligen Fahrzeugtyp abhängig
ist. Wenn der Dämpfungskoeffizient mehr in Richtung
auf erhöhten Fahrkomfort geprüft werden soll, wird
der Sollwert auf den Minimalwert der normierten Be
schleunigung des Fahrzeugaufbaus 1 innerhalb des Kur
venbereichs 15 gelegt. Wenn die Prüfung des Schwin
gungsdämpfers mehr in Richtung auf Fahrzeugsicherheit
durchgeführt wird, wird der Sollwert so festgelegt,
daß die normierte dynamische Radlastschwankung einen
Minimalwert hat. Letzterer Sollwert wird bevorzugt
für den Dämpfungskoeffizienten gewählt, da, wie die
Kurvendarstellung in Fig. 2 zeigt, hierbei auch noch
ein ausreichender Fahrkomfort, d. h. eine niedrige
normierte Beschleunigung des Fahrzeugaufbaus, er
reicht wird.
Der im Speicher 37 gespeicherte Toleranzbereich für
den zulässigen Dämpfungskoeffizienten dA wird so be
messen, daß er den Kurvenbereich 15 der Dämpfungsko
effizientenkurve 16 der Fig. 2 umfaßt.
Bei dem in Fig. 4 dargestellten Ausführungsbeispiel
ist außer den Sensoren 8, 9 ein weiterer Sensor 26
vorgesehen, der die Einfederung des Reifens mißt,
also die Differenz der Unebenheiten der Fahrbahn,
welche z. B. durch eine Rolle mit Schlagleiste simu
liert werden kann, und des Absolutweges des Rades.
Die gemessenen Größen sowie die im Rechner 19 berech
nete Geschwindigkeitsdifferenz werden einem Modell und
Schätzrechner 27 zugeführt, der die Gleichung
zR′′ = a0(zR - zA) - a1(zR′ - zA′) + b0(h - zR),
entwickelt. Die im Rechner 27 geschätzten Parameter
â0, â1 0 und gelangen zu einem Rechner 28, der die
geschätzten Istwerte A des Dämpfungskoeffizienten,
der Reifenfedersteifigkeit R und der Federsteifig
keit A entsprechend den Gleichungen
a0 = cA/mR, a1 = dA/mR, b0 = cR/mR
bestimmt.
Aus der Kräftebilanz des Aufbaus läßt sich eine wei
tere Schätzgleichung auch direkt ableiten:
zR′′ = a0(zR - zA) - a1(zR′ - zA′) - (zR′′ - zA′′)
mit a0 = cA/mA, a1 = dA/mA.
So lassen sich ohne weitere Meßgrößen die geschätzten
Koeffizienten A, A und die Aufbaumasse mA bestim
men. (zR′′-zA′′) kann aus der Meßgröße (zR-zA) berechnet
werden.
Die Auswertung von dA und dAS für die Schwingungsdämp
ferprüfung erfolgt wie beim Ausführungsbeispiel der
Fig. 3.
Im folgenden sind mögliche Gleichungen zur Schätzung
der Parameter aufgeführt unabhängig davon, ob sie im
Zusammenhang mit den Ausführungsbeispielen bereits
erwähnt sind:
(zR - zA) = (mA/cA)zA′′ - (dA/cA)(zR′ - zA′)
zR′′ = (zR/mR)(h - zR) - (cA/mR)(zR - zA) - (ddA/mR)(zR′ - zA′)
zR′′ = (cA/mA)(zR - zA) + (dA/mA)(zR′ - zA′) + (zR′′ - zA′′)
Fc = mAzR′′ - (dA/cA)Fc′ - (mA/cA)Fc′′
Mit diesen Schätzgleichungen lassen sich aus gemesse
nen Prozeßgrößen unter Verwendung von bekannten Koef
fizienten die folgenden Koeffizienten gemäß folgender
Tabelle schätzen:
Eine weitere Schätzgleichung enthält die dynamische
Radlastschwankung RZdyn und die Einfederung zR-zA. Die
se Gleichung läßt sich ebenfalls vorteilhaft für
Schwingungsdämpferuntersuchungen auf einem Prüfstand
verwenden, wobei FZdyn leicht meßbar ist. Die Gleichung
lautet:
b0FZdyn = (zR - zA) + a1(zR′ - zA′) + a2(zR′′ - zA′′)
mit
b0 = mA/(mA + mR)cA
a1 = dA/cA, a2 = mAmR/(mA + mR)cA.
b0 = mA/(mA + mR)cA
a1 = dA/cA, a2 = mAmR/(mA + mR)cA.
Die Summe (mA+mR) läßt sich in einfacher Weise durch
statische Messung der Gewichtskraft FZstat bestimmen,
während die Einfederung durch ein geeignetes Meßgerät
gemessen werden kann.
Die Erfindung schafft ein Verfahren zur Prüfung des
Schwingungsdämpfers des Fahrwerks eines Kraftfahr
zeugs, bei dem Prozeßgrößen, welche mit einer verti
kalen Bewegung des Fahrzeugs zusammenhängen, einem
mathematischen Modell zugeführt werden, das den Zu
sammenhang zwischen der vertikalen Beschleunigung des
Fahrzeugrades und des Fahrzeugaufbaus einerseits und
geschätzen Parametern, die nach einem an sich bekann
ten Parameter-Schätzverfahren geschätzt werden, ande
rerseits darstellt, und bei dem hieraus der Dämp
fungskoeffizient als Schätzwert gewonnen werden und
der Vergleich zwischen geschätztem Dämpfungskoeffi
zienten und Referenzwert für die Schwingungsdämpfer
prüfung durchgeführt wird.
Claims (1)
- Verfahren zum Prüfen eines Schwingungsdämpfers eines Kraftfahrzeugs, bei dem durch Fußpunkter regung Schwingungen über ein auf einer Radauf standsfläche aufstehendes Kraftfahrzeugrad in die den zu prüfenden Schwingungsdämpfer enthal tende Radaufhängung des Kraftfahrzeugs eingelei tet werden und dabei der Dämpfungsverhalten be stimmt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Differenzen aus den Bewegungsamplituden und den -geschwindigkeiten des Rades und denen des Fahrzeugaufbaus mit der Beschleunigung des Rades bzw. der dynamischen Radaufstandskraft in Beziehung gesetzt werden und der Dämpfungskoef fizient nach einem Parameterschätzverfahren aus dieser Beziehung ermittelt wird, daß zur Quali tätsprüfung des Schwingungsdämpfer der geschätz te Dämpfungskoeffizient mit einem Referenzwert verglichen wird und für die Qualitätsprüfung festgestellt wird, ob eine Abweichung vom Refe renzwert innerhalb eines Toleranzbereiches liegt.
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Owner name: SNAP-ON DEUTSCHLAND HOLDING GMBH, 40822 METTMANN, |
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