DE4302035A1 - Antriebssteuerung - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Antriebssteuerung für Drehstrom
antriebe von Fenstern, Türen, Toren und Fahrstühlen, insbe
sondere Behindertenliften oder dergleichen, mit einem an das
Versorgungsnetz anschließbaren Leistungssteller zur Erzeu
gung des den Drehstromantrieb speisenden Drehfeldes in Abhän
gigkeit vom Zustand von Tastern, Sensoren oder dergleichen.
Bei Antriebssteuerungen dieser Art wird der Energiefluß zum
Antrieb üblicherweise über ein Eingangsschütz sowie ein mit
diesem in Reihe geschaltetes Wendeschütz gesteuert. Das Ein
gangsschütz kann vom jeweiligen Benutzer direkt ein- und aus
geschaltet werden. Dazu können weitere Schalter in Serie ge
schaltet sein, die beispielsweise im Falle eines Liftes in
der Regel am Lift sowie an den Enden der Fahrschiene vorgese
hen sind. Zusätzlich kann dazu eine Sicherheitsstrecke in
Reihe geschaltet sein, die üblicherweise eine Überstromsiche
rung, eine Geschwindigkeitsbegrenzung und dergleichen um
faßt. Das Wendeschütz wird erst aktiviert, nachdem der Si
cherheitsstromkreis geschlossen ist bzw. dieser Stromkreis
die zum Schalten erforderliche Energie liefert.
Nachdem die verschiedenen Taster, Sensoren, Notöffner und
dergleichen unmittelbar mit dem betreffenden Schütz oder Re
lais gekoppelt sind, wird ein relativ hoher Sicherheitsstan
dard erreicht. So ist beispielsweise die Beibehaltung der
über einen Taster oder dergleichen gewählten Drehrichtung
aufgrund der sich ergebenden Hardwarelogik sichergestellt.
Ungünstig ist jedoch, daß die Betriebseigenschaften wie bei
spielsweise die Fahrtcharakteristik eines Liftes, das Start-
und Bremsverhalten usw. durch die feste Verdrahtung im vor
aus weitgehend festgelegt sind.
Ziel der Erfindung ist es, eine weitere Antriebssteuerung
der eingangs genannten Art zu schaffen. Hierbei soll insbe
sondere eine höhere Variabilität hinsichtlich des jeweiligen
Betriebsverhaltens erreicht werden, wobei gleichzeitig bei
minimalem Aufwand ein möglichst hoher Sicherheitsstandard
beibehalten werden soll.
Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß
der Leistungssteller durch einen eingangsseitig mit den Ta
stern und/oder Sensoren verbundenen ersten Mikroprozessor ge
steuert ist, daß dieselben Taster bzw. Sensoren mit dem Ein
gang eines zweiten Mikroprozessors verbunden sind, der mit
dem ersten Mikroprozessor zumindest für eine wechselseitige
Statusüberwachung gekoppelt ist, und daß Mittel für eine Un
terbrechung der Stromzufuhr zum Drehstromantrieb vorgesehen
sind, die von jedem der beiden Mikroprozessoren in Abhängig
keit vom Ergebnis der wechselseitigen Statusüberwachung an
steuerbar sind.
Aufgrund dieser Ausgestaltung der Antriebssteuerung ist zum
einen die jeweilige Betriebsart in weiten Grenzen frei pro
grammierbar, zum anderen jedoch aufgrund der wechselseitigen
Überwachung der beiden Mikroprozessoren ein Höchstmaß an Si
cherheit gewährleistet. Aufgrund der permanenten Selbstüber
wachung können Fehler jeder Art zuverlässig und rasch erfaßt
werden, und es kann in Abhängigkeit von einer Fehlerfeststel
lung eine praktisch verzögerungsfreie Notabschaltung erfol
gen. Von besonderem Vorteil ist ferner, daß nicht nur die
Mikroprozessoren bzw. deren Funktionen überwacht werden, son
dern daß gleichzeitig auch Taster, Sensoren, Schalter und
dergleichen einer ständigen doppelten Kontrolle unterliegen.
Ferner kann auch eine eventuelle Fehlfunktion des Leistungs
stellers zuverlässig erkannt werden, da gemäß einer Ausfüh
rungsvariante der Erfindung Mittel zur Erfassung des vom Lei
stungssteller erzeugten Drehfeldes vorgesehen sind, über die
dem zweiten Mikroprozessor ein für dieses Drehfeld repräsen
tatives Signal zugeführt wird und Mittel zum Zuschalten und
Unterbrechen der Stromzufuhr zum Drehstromantrieb vorgesehen
sind, die vom zweiten Mikroprozessor in Abhängigkeit vom für
das Drehfeld repräsentativen Signal ansteuerbar sind. Dabei
entsteht ferner die vorteilhafte Möglichkeit, durch den Lei
stungssteller bei noch abgeschaltetem Drehstromantrieb ein
Testdrehfeld zu erzeugen und die Zuschaltung des Antriebs
erst dann vorzunehmen, wenn bei der vorangegangenen Kontrol
le des Testdrehfeldes keinerlei Fehler festgestellt worden
sind.
Die Ansteuerung der Mittel zur Unterbrechung der Stromzufuhr
sind bevorzugt so ausgebildet, daß jeder der beiden Mikropro
zessoren diese Stromzufuhr über eine eigene Schaltereinheit
unterbrechen und damit sicherstellen kann, daß praktisch das
gesamte Antriebssystem stromlos geschaltet wird.
Nach einer Grundausführungsform der Erfindung ist vorgese
hen, daß nach einer festgestellten Diskrepanz zwischen den
Zuständen der beiden Mikroprozessoren eine bleibende Unter
brechung der Stromzufuhr erfolgt, wobei davon ausgegangen
wird, daß ein Systemfehler aufgetreten ist, der nicht ohne
weiteres behoben werden kann und über eine längere Zeitspan
ne vorliegt. Eine erneute Zuschaltung der Stromversorgung
ist dann nur durch einen besonderen Eingriff möglich. Alter
nativ dazu kann auch vorgesehen sein, im Falle von kurzzeiti
gen Störungen eine automatische Wiederzuschaltung vorzuneh
men.
Die Vorrichtung nach der Erfindung ermöglicht es in beson
ders vorteilhafter Weise, Gefahrensituationen über die Mikro
prozessoren und deren wechselseitige Überwachung differen
ziert zu ermitteln und die Vorrichtung in Abhängigkeit von
der Gefährlichkeit der jeweils auftretenden Störung zu beein
flussen. So ist es beispielsweise möglich, anstelle eines
sofortigen Unterbrechens der Stromzufuhr im Falle der Fest
stellung von Diskrepanzen zwischen den beiden Mikroprozesso
ren abzusehen und auf einen Sicherheitsbetrieb umzuschalten,
bei dem beispielsweise die Geschwindigkeit des Antriebs
stark reduziert bzw. auf einen Schleichgang umgeschaltet
oder die Geschwindigkeit innerhalb eines zulässigen, gefahr
los durchfahrbaren Bereichs von einem der Mikroprozessoren
gesteuert bzw. geregelt wird.
Ebenfalls ist es möglich, aufgrund einer Klassifizierung mög
licher, beim Datenvergleich erkannter Fehler eine Signalgabe
zu bewirken, die jedoch aufgrund der Ungefährlichkeit der
durch die Klassifizierung eingeordneten Fehlersituation noch
keine Betriebsunterbrechung zur Folge haben, sondern nur zu
einer Betriebsveränderung führen muß.
Es läßt sich somit aufgrund der Erfindung eine variable, vor
gebbare Bewertung von Fehlersituationen und damit ein optima
ler Betrieb der Antriebsvorrichtung erreichen, bei dem der
durch die Mikroprozessoren gesteuerte Eingriff in den Be
trieb in Abhängigkeit von einer Fehlerklassifizierung er
folgt und somit einerseits die geforderten hohen Sicherheits
anforderungen erfüllt werden können, andererseits aber keine
eigentlich unnötigen Stillsetzungen des Antriebs erfolgen,
die in der Praxis durchaus auch zu Schwierigkeiten führen
könnten, wie beispielsweise im Falle des Transports von sich
verfestigenden Stoffen, wo es von Bedeutung ist, daß im Fal
le geringfügigerer Fehler oder Störungen ein Weitertransport
im sicheren Geschwindigkeitsbereich, z. B. in Form eines
Schleichgangs, gewährleistet werden kann.
Im Falle eines Fenster-, Tür- oder Torantriebs können die
ständig von den beiden Mikroprozessoren überwachten Sensoren
insbesondere auch einen dem Drehstromantrieb zugeordneten,
ein Positions- und/oder Drehrichtungssignal liefernden Sen
sor umfassen, wobei ein solcher Sensor entweder direkt mit
dem Motor verbunden sein kann oder auf der Strecke mehrere
Sensoren vorgesehen sein können. Die Positions- bzw. Dreh
richtungssignale sind dabei in die wechselseitige Statusüber
wachung der beiden Mikroprozessoren mit einbezogen.
Bei dem mikroprozessorgesteuerten Leistungssteller kann es
sich sowohl um einen ein Drehfeld variabler Frequenz und va
riabler Drehrichtung erzeugenden Umrichter als auch um ein
elektronisches Lastwenderelais handeln, durch das infolge
einer entsprechenden Ansteuerung speziell verdrahteter
Triacs die drei Phasen eines Netzdrehfeldes drehrichtungsspe
zifisch auf die Antriebswicklungen geschaltet werden.
Aufgrund des Betriebs des Drehstromantriebs über einen Lei
stungssteller ist es gemäß einer weiteren Besonderheit der
Erfindung möglich, den Antrieb im Falle eines Netzausfalls
über eine Akkumulatoreinheit zu betreiben, die vorzugsweise
während des Normalbetriebs über eine Ladeeinheit mit dem
Netz in Verbindung steht. Tritt ein Netzspannungsausfall
auf, so wird der Akkumulator über einen Gleichspannungsüber
setzer an den Leistungssteller angeschlossen, so daß ein Not
betrieb aufrechterhalten werden kann.
In den Unteransprüchen sind weitere vorteilhafte Ausführungs
varianten der Erfindung angegeben.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbei
spielen unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert;
in dieser zeigt:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Antriebs
steuerung für einen Drehstromantrieb eines
Behindertenliftes, und
Fig. 2 eine schematische Darstellung der Antriebs
steuerung für einen Drehstromantrieb eines
Tores.
Die in Fig. 1 gezeigte Antriebssteuerung ist beispielsweise
für einen Drehstromantrieb 10 eines Behindertenliftes vorge
sehen.
Hierbei wird das den Drehstromantrieb 10 speisende Drehfeld
u, v, w durch einen an das Versorgungsnetz 12 anschließbaren
Umrichter 14 erzeugt. Die Ansteuerung dieses als Leistungs
steller dienenden Umrichters 14 erfolgt u. a. in Abhängigkeit
vom Zustand zweier Richtungstaster 16, 18 sowie zweier rich
tungsabhängiger Notstop-Sensoren 20, 22.
Für eine solche Steuerung ist dem Umrichter 14 ein erster Mi
kroprozessor 26 zugeordnet, der eingangsseitig mit den Rich
tungstastern 16, 18 und den Sensoren 20, 22 verbunden ist.
Im vorliegenden Fall ist dieser erste Mikroprozessor 26 im
Umrichter 14 integriert.
Dieselben Richtungstaster 16, 18 und Sensoren 20, 22 sind
gleichzeitig mit einem jeweiligen Eingang eines zweiten Mi
kroprozessors 28 verbunden, der in gleicher Weise wie der
erste Mikroprozessor 26 an das Versorgungsnetz 12 anschließ
bar und für eine wechselseitige Statusüberwachung über eine
digitale Schnittstelle 50 mit diesem ersten Mikroprozessor
26 verbunden ist.
Der sich zwischen den Anschlüssen Pe, L und N des Versor
gungsnetzes 12 und dem Umrichter 14 erstreckende Leitungsab
schnitt A ist über ein Relais 30 unterbrechbar, welches über
einen Stromkreis 52, bei dem es sich beispielsweise um einen
24 Volt-Stromkreis handeln kann, von jedem der beiden Mikro
prozessoren 26, 28 ansteuerbar ist. Die eine jeweilige Unter
brechung bewirkende Ansteuerung erfolgt in Abhängigkeit vom
Ergebnis der wechselseitigen Statusüberwachung.
Ferner sind Mittel 32, 34 zur Erfassung des vom Umrichter 14
erzeugten Drehfeldes vorgesehen, über die dem zweiten Mikro
prozessor 28 ein für dieses Drehfeld repräsentatives Signal
DS zugeführt wird. Während dieses für das den Drehstroman
trieb 10 speisende Drehfeld repräsentative Signal DS der Er
fassungsstufe 32 direkt an den zweiten Mikroprozessor 28 ab
gegeben wird, ist zwischen die ein entsprechendes Signal DS
liefernde Erfassungsstufe 34 und den zweiten Mikroprozessor
28 eine Fahrtüberwachung 56 zwischengeschaltet, welche eine
permanente Überwachung des während der Fahrt gegebenen Ist
zustandes des Drehfeldes ermöglicht.
Im zwischen dem Umrichter 14 und dem Drehstromantrieb 10 lie
genden Leitungsabschnitt B ist ferner ein Relais 36 zum Zu
schalten und Unterbrechen der Stromzufuhr zum Drehstroman
trieb 10 vorgesehen. Dieses Relais 36 ist über einen Strom
kreis 54, bei dem es sich wieder um einen einen 24 Volt-Strom
kreis handeln kann, ausschließlich vom zweiten Mikroprozes
sor 28 in Abhängigkeit vom für das Drehfeld repräsentativen
Signal DS ansteuerbar. Die Richtungstaster 16, 18 sowie die
Sensoren 20, 22 sind über einen Meßwertumformer 38 sowohl
mit den betreffenden Eingängen der beiden Mikroprozessoren
26, 28 als auch mit einem Eingang der Fahrtüberwachung 56
verbunden.
Im Leitungsabschnitt A ist ein über einen Ein-Taster 42 in
Selbsthaltung bringbares und über einen Aus-Taster 44 entrie
gelbares Eingangsrelais 48 mit in den Leitungen L und N so
wie im Haltekreis liegenden Kontakten 48′ angeordnet, wel
ches über den Kontakt 30′ des Relais 30 geöffnet werden
kann. Bei geöffnetem Relais 30 ist auch ein Einschalten des
Eingangsrelais 48 über den Ein-Taster 42 ausgeschlossen. Das
Eingangsrelais 44 kann ferner über einen Notöffner 46 geöff
net werden, der beispielsweise in Abhängigkeit von einer Ge
schwindigkeitsüberwachung ansteuerbar ist.
Während über das Eingangsrelais 48 lediglich die beiden Pha
sen L und N des Versorgungsnetzes 12 ab- bzw. zugeschaltet
werden, werden über die Kontakte 36′ des Ausgangsrelais 36
alle drei Phasen u, v, w des Leitungsabschnittes B zu- bzw.
abgeschaltet.
Außer den Ein- und Aus-Tastern 42, 44, den Richtungstastern
16, 18 und den Sicherheits-Sensoren 20, 22 sind zur Vervoll
ständigung einer Benutzeroberfläche 58 insbesondere noch ein
mehrzeiliges Display sowie wenigstens ein Quittierungstaster
oder dergleichen vorgesehen. Dadurch ist es für den Benutzer
beispielsweise möglich, eine Endlagenprogrammierung vorzuneh
men und die Geschwindigkeit, Zwischenstoppositionen usw. zu
ändern bzw. umzuprogrammieren.
Anstelle des Umrichters 14 kann grundsätzlich auch ein Last
wenderelais vorgesehen sein. Der mikroprozessorgesteuerte
Leistungssteller kann einen integrierten Bremschopper umfas
sen. Als Drehstromantrieb kann beispielsweise ein selbsthem
mender Schneckengetriebemotor mit integrierter betriebsbetä
tigter Bremse vorgesehen sein.
Die Funktionsweise dieser Antriebssteuerung ist wie folgt:
Zum Starten des Antriebs wird ein jeweiliger Richtungstaster
betätigt, wobei ein sanfter Anlauf bis zu einer eingestell
ten Endgeschwindigkeit erfolgt. Sobald der Richtungstaster
losgelassen wird, wird der Lift sanft abgestoppt.
Beim Anfahren einer Endlage wird über einen weiteren Sensor
ein sanfter Stop eingeleitet. Nach dem endgültigen Still
stand des Liftes und einer Deaktivierung des Antriebes wird
ein entsprechendes Signal für den Benutzer erzeugt.
Bei einer Betätigung eines Richtungsnotöffners wird der An
trieb des Liftes innerhalb einer vorgegebenen Distanz abge
stoppt und der Lift um eine ebenfalls vorgebbare Distanz zu
rückgesetzt. Trifft der Lift auch hier wiederum auf ein Hin
dernis, so wird er endgültig stillgesetzt.
Im Falle des Überschreitens einer vorgebbaren Grenzgeschwin
digkeit wird die Versorgung des Eingangsrelais über den Not
öffner 46 unterbrochen, wodurch die gesamte Antriebssteue
rung stromlos geschaltet ist. Die Versorgung dieses Eingangs
relais kann auch über das mikroprozessorgesteuerte Relais 30
unterbrochen werden, wobei eine solche, die Abschaltung der
gesamten Antriebssteuerung bewirkende Unterbrechung nur
durch einen besonderen Serviceeingriff wieder rückgängig
gemacht werden kann.
Wesentlich ist, daß das mikroprozessorgesteuerte Relais 30
unabhängig von beiden Mikroprozessoren geöffnet werden kann.
Es kann nur durch einen besonderen Eingriff vom Service zu
rückgesetzt werden. Dieses Relais soll ausgelöst werden,
wenn einer der beiden Mikroprozessoren eine Fehlfunktion des
jeweils anderen bzw. eine grundlegende Störung des eigenen
Status erfaßt.
Das Ausgangsrelais 36 wird geschlossen, sofern eine Inbe
triebnahme des Drehstromantriebs 10 gewünscht wird und der
übergeordnete zweite Mikroprozessor 28 bis dahin keinen Feh
ler in der Drehfeldcharakteristik erkannt hat. Hierbei ist
es möglich, bei geöffnetem Ausgangsrelais 36 vor jeder Inbe
triebnahme ein Testdrehfeld zu erzeugen. Werden anhand die
ses Testdrehfeldes bereits irgendwelche Fehlfunktionen fest
gestellt, so bleibt das Ausgangsrelais 36 gesperrt.
Die jeweiligen Zustände der Richtungstaster und Sicherheits
sensoren werden gleichzeitig von beiden Mikroprozessoren er
faßt, so daß eine doppelte Überwachung dieser Taster und Sen
soren erfolgt. Hierzu verfügen die beiden Mikroprozessorsy
steme über entsprechende, optisch entkoppelte Eingänge.
Durch den übergeordneten zweiten Mikroprozessor wird gleich
zeitig die Charakteristik das vom Umrichter erzeugten Dreh
feldes überwacht. Hierbei kann sowohl die Qualität des Dreh
feldes als auch dessen physische Drehrichtung erfaßt werden.
Ein Verkleben der Kontakte 36′ des Ausgangsrelais 36 kann
während einer Überprüfung des Testdrehfeldes festgestellt
werden.
Eine während des Betriebs erfolgende Unterbrechung des an
triebsseitigen Leitungsabschnitts B erfolgt vorzugsweise nur
während der Dauer des Auftretens evtl. festgestellter kurz
fristiger oder leicht behebbarer Fehler.
Über die digitale Schnittstelle 50 der beiden Mikroprozesso
ren werden periodisch Telegramme ausgetauscht, die ausgehend
von den jeweiligen Eingangssignalen und Prozessorzuständen
über den entsprechend einzustellenden Systemzustand angefer
tigt werden. Die beiden Mikroprozessoren prüfen unabhängig
voneinander das eigene und das empfangene Telegramm auf Wi
derspruchsfreiheit. Sind keine Widersprüche feststellbar, so
wird der Sollzustand eingestellt. Anderenfalls kann über bei
de Mikroprozessoren unabhängig voneinander das Relais 30 an
gesteuert werden, wodurch eine bleibende Unterbrechung der
Stromzufuhr im Bereich des Leitungsabschnitts A bewirkt
wird.
Die beiden Mikroprozessoren sind vorzugsweise von unter
schiedlicher Bauart, wodurch die Sicherheit des Gesamt
systems weiter erhöht wird.
Die in Fig. 2 gezeigte Antriebssteuerung für einen Drehstrom
antrieb 10 eines Tores unterscheidet sich im wesentlichen da
durch von der in Fig. 1 gezeigten Antriebssteuerung, daß an
stelle der Fahrtüberwachung 56 ein dem Drehstromantrieb 10
zugeordneter Inkrementalgeber 24 vorgesehen ist, der den bei
den Mikroprozessoren 26, 28 über einen Meßwertumforder 40
ein Positions- und Drehrichtungssignal PDS liefert, welches
in die wechselseitige Statusüberwachung mit einbezogen wird.
Über das Eingangsrelais 48 werden sämtliche drei Phasen des
Versorgungsnetzes 12 zu- bzw. abgeschaltet. Ein in Abhängig
keit von einer Geschwindigkeitsüberwachung ansteuerbarer Not
öffner 46 ist nicht mehr vorgesehen.
Der Inkrementalgeber 24 umfaßt wenigstens zwei Magnetsenso
ren, um einerseits die Drehrichtung zu erfassen und anderer
seits eine Überwachung der Funktionsfähigkeit des Inkremen
talgebers sicherzustellen. Durch eine voneinander unabhängi
ge Zählweise der beiden Mikroprozessoren wird eine einwand
freie Positionierung gewährleistet. Eine fehlerfreie Funk
tion liegt dann vor, wenn ein übereinstimmender Zählerstand
sowie eine übereinstimmende Erkennung der Drehrichtung bei
regulärer Abfolge der Impulse der einzelnen Magnetsensoren
gegeben ist.
Für den Fall eines Netzausfalls ist bei dieser Ausführungs
variante ein Akkumulator 55 vorgesehen, der über einen
Gleichspannungsübersetzer 56 mit dem Leistungssteller 14 ver
bindbar, und zwar über einen Schalter 57, der bei Netzspan
nungsausfall schließt. Auf diese Weise ist es möglich, auch
bei Netzspannungsausfall einen Notbetrieb aufrechtzuerhal
ten, wobei dieser Betriebsweise die Verwendung eines Leis
tungsstellers zugute kommt, da die entsprechenden Kondensato
ren, aus denen die Energie für die Motorantrieb über den Lei
stungssteller bezogen wird, problemfrei auch über den Akkumu
lator aufgeladen werden können, wenn die Akkumulatorspannung
entsprechend übersetzt wird.
Im übrigen stimmt die in Fig. 2 gezeigte Tor-Steuerung mit
der Versehrtenlift-Steuerung gemäß Fig. 1 überein, wobei
einander entsprechende Elemente mit denselben Bezugszeichen
versehen sind.
Die durch das Zusammenwirken der beiden Mikroprozessoren 26,
28 erzielbaren, und vorstehend bereits geschilderten Vortei
le sind sowohl bei der Ausführungsform nach Fig. 1 als auch
bei der Ausführungsform nach Fig. 2 grundsätzlich erzielbar,
und für beide Ausführungsvarianten gilt, daß sie durch klas
sifizierende Auswertung der Vergleichsergebnisse der beiden
Mikroprozessoren differenzierte Eingriffe in das Antriebsver
halten in Abhängigkeit von der jeweiligen Gefährdungssitua
tion ermöglichen und somit geeignet sind, einerseits die be
stehenden Sicherheitsanforderungen bestmöglich zu erfüllen,
andererseits aber auch ein differenziertes Reagieren auf
Störungsfälle zu ermöglichen.
Claims (14)
1. Antriebssteuerung für Drehstromantriebe (10) von Fen
stern, Türen, Toren und Fahrstühlen, insbesondere Behin
dertenliften oder dergleichen, mit einem an das Versor
gungsnetz (12) anschließbaren Leistungssteller (14) zur
Erzeugung des den Drehstromantrieb (10) speisenden Dreh
feldes in Abhängigkeit vom Zustand von Tastern (16, 18),
Sensoren (20, 22, 24) oder dergleichen,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Leistungssteller (14) durch einen eingangsseitig mit den Tastern (16, 18) und/oder Sensoren (20, 22, 24) verbundenen ersten Mikroprozessor (26) gesteuert ist,
daß dieselben Taster (16, 18) bzw. Sensoren (20, 22, 24) mit dem Eingang eines zweiten Mikroprozessors (28) ver bunden sind, der mit dem ersten Mikroprozessor (26) zu mindest für eine wechselseitige Statusüberwachung gekop pelt ist, und daß Mittel (30) für eine Unterbrechung der Stromzufuhr zum Drehstromantrieb (10) vorgesehen sind, die von jedem der beiden Mikroprozessoren (26, 28) in Abhängigkeit vom Ergebnis der wechselseitigen Statusüber wachung ansteuerbar sind.
dadurch gekennzeichnet,
daß der Leistungssteller (14) durch einen eingangsseitig mit den Tastern (16, 18) und/oder Sensoren (20, 22, 24) verbundenen ersten Mikroprozessor (26) gesteuert ist,
daß dieselben Taster (16, 18) bzw. Sensoren (20, 22, 24) mit dem Eingang eines zweiten Mikroprozessors (28) ver bunden sind, der mit dem ersten Mikroprozessor (26) zu mindest für eine wechselseitige Statusüberwachung gekop pelt ist, und daß Mittel (30) für eine Unterbrechung der Stromzufuhr zum Drehstromantrieb (10) vorgesehen sind, die von jedem der beiden Mikroprozessoren (26, 28) in Abhängigkeit vom Ergebnis der wechselseitigen Statusüber wachung ansteuerbar sind.
2. Antriebssteuerung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß Mittel (32, 34) zur Erfassung des vom Leistungsstel
ler (14) erzeugten Drehfeldes vorgesehen sind, über die
dem zweiten Mikroprozessor (28) ein für dieses Drehfeld
repräsentatives Signal (DS) zugeführt ist, und daß Mit
tel (36) zum Zuschalten und Unterbrechen der Stromzufuhr
zum Drehstromantrieb (10) vorgesehen sind, die vom zwei
ten Mikroprozessor (28) in Abhängigkeit vom für das Dreh
feld repräsentativen Signal (DS) ansteuerbar sind.
3. Antriebssteuerung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die von jedem der beiden Mikroprozessoren (26, 28)
in Abhängigkeit vom Ergebnis der wechselseitigen Status
überwachung ansteuerbaren Mittel (30) für eine Unterbre
chung der Stromzufuhr zwischen dem Versorgungsnetz (12)
und dem Leistungssteller (14) vorgesehen sind.
4. Antriebssteuerung nach Anspruch 1 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die von jedem der beiden Mikroprozessoren (26, 28)
in Abhängigkeit vom Ergebnis der wechselseitigen Status
überwachung ansteuerbaren Mittel (30) für eine bleibende
Unterbrechung der Stromzufuhr ausgelegt sind.
5. Antriebssteuerung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß jedem der beiden Mikroprozessoren (26, 28) ein eige
ner Abschaltkreis zur Unterbrechung der Stromzufuhr zum
Leistungssteller (14) zugeordnet ist.
6. Antriebssteuerung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß in Abhängigkeit vom Ergebnis der wechselseitigen
Statusüberprüfung anstelle einer Unterbrechung der Strom
zufuhr eine Umschaltung auf eine Sicherheits-Betriebswei
se, insbesondere auf einen Langsamlauf, gesteuert von
einem der Mikroprozessoren (26, 28), vorgesehen ist.
7. Antriebssteuerung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß in Abhängigkeit von dem Ergebnis der wechselseitigen
Statusüberwachung eine Vorwarneinrichtung aktiviert, auf
eine insbesondere vom Mikroprozessor (28) gesteuerte
oder geregelte Sicherheits-Betriebsweise umgeschaltet
oder bei als unzulässig vorgegebenen Vergleichsergebnis
sen die Stromzufuhr abgeschaltet wird.
8. Antriebssteuerung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die vom zweiten Mikroprozessor (28) in Abhängigkeit
vom für das Drehfeld repräsentativen Signal (DS) ansteu
erbaren Mittel (36) zum Zuschalten und Unterbrechen der
Stromzufuhr zwischen dem Leistungssteller (14) und dem
Drehstromantrieb (10) angeordnet sind.
9. Antriebssteuerung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß der zweite Mikroprozessor (28) derart ausgelegt ist,
daß eine Zuschaltung der Stromzufuhr über die Mittel
(36) in Abhängigkeit vom Zustand eines bei unterbroche
ner Stromzufuhr vom Leistungssteller (14) erzeugten Test
drehfeldes erfolgt.
10. Antriebssteuerung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Mikroprozessoren (26, 28) jeweils mit
Positions- und/oder Fahr- bzw. Drehrichtungssignalen
gespeist sind.
11. Antriebssteuerung nach einem der vorhergehenden Ansprü
che,
dadurch gekennzeichnet,
daß mit den beiden Mikroprozessoren (26, 28) Taster (16,
18), Sensoren (20, 22), zumindest ein Richtungstaster
(16, 18), wenigstens ein vorzugsweise richtungsabhängi
ger Notstopsensor (20, 22) und/oder wenigstens ein dem
Drehstromantrieb (10) zugeordneter, ein Positions-
und/oder Drehrichtungssignal (PDS) liefernder Inkremen
talgeber (24) verbunden sind.
12. Antriebssteuerung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß über eine einen Netzspannungsausfall detektierende
Einrichtung ein Akkumulator über einen Gleichspannungs
übersetzer auf den Leistungssteller (14) zuschaltbar
ist.
13. Antriebssteuerung nach einem der vorhergehenden Ansprü
che,
dadurch gekennzeichnet,
daß der mikroprozessorgesteuerte Leistungssteller (14)
einen Umrichter umfaßt.
14. Antriebssteuerung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der mikroprozessorgesteuerte Leistungssteller (14)
ein elektronisches Lastwenderelais umfaßt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4302035A DE4302035A1 (de) | 1993-01-26 | 1993-01-26 | Antriebssteuerung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4302035A DE4302035A1 (de) | 1993-01-26 | 1993-01-26 | Antriebssteuerung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4302035A1 true DE4302035A1 (de) | 1994-07-28 |
Family
ID=6478929
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4302035A Withdrawn DE4302035A1 (de) | 1993-01-26 | 1993-01-26 | Antriebssteuerung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4302035A1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0836127A2 (de) * | 1996-10-09 | 1998-04-15 | GEZE GmbH & Co. | Steuerungseinrichtung für einen motorischen Antrieb einer Tür oder Fensteranlage |
DE19641593B4 (de) * | 1996-03-01 | 2005-08-11 | Geze Gmbh | Steuerungseinrichtung für einen motorischen Antrieb einer Tür- oder Fensteranlage |
DE102015206880A1 (de) | 2015-04-16 | 2016-10-20 | Geze Gmbh | Antriebssteuerung für einen Drehstromantrieb |
CN111726052A (zh) * | 2019-03-20 | 2020-09-29 | 广东美的制冷设备有限公司 | 驱动控制电路和空调器 |
-
1993
- 1993-01-26 DE DE4302035A patent/DE4302035A1/de not_active Withdrawn
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19641593B4 (de) * | 1996-03-01 | 2005-08-11 | Geze Gmbh | Steuerungseinrichtung für einen motorischen Antrieb einer Tür- oder Fensteranlage |
EP0836127A2 (de) * | 1996-10-09 | 1998-04-15 | GEZE GmbH & Co. | Steuerungseinrichtung für einen motorischen Antrieb einer Tür oder Fensteranlage |
EP0836127B1 (de) * | 1996-10-09 | 2004-12-08 | GEZE GmbH | Steuerungseinrichtung für einen motorischen Antrieb einer Tür oder Fensteranlage |
DE102015206880A1 (de) | 2015-04-16 | 2016-10-20 | Geze Gmbh | Antriebssteuerung für einen Drehstromantrieb |
CN111726052A (zh) * | 2019-03-20 | 2020-09-29 | 广东美的制冷设备有限公司 | 驱动控制电路和空调器 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |