DE4243918A1 - Verfahren zur Behandlung von Gülle - Google Patents
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Description
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren dieser Art anzu
geben, das die Gewinnung von Ammoniumsalzen gestattet.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist das Verfahren dadurch gekenn
zeichnet, daß fermentierte Gülle in einer
Kolonne weitgehend von ammoniak
haltigen Bestandteilen und CO2 befreit wird, daß aus der
Kolonne austretender, ammoniakhaltige Bestandteile
und CO2 enthaltender Wasserdampf in einem Mischkondensator
unter Bildung von Ammoniumsalzen im Kondensat kondensiert
wird und daß dann die Ammoniumsalze aus dem Kondensat in
einem Fest-Flüssig-Trennapparat abgetrennt werden.
Besonders wirtschaftlich wird das Verfahren, wenn mit dem von
festen Ammoniumsalzen im wesentlichen befreiten, in dem
Fest-Flüssig-Trennapparat anfallenden Kondensat
der Mischkondensator gespeist wird und/oder daß mit einem
Anteil des aus dem Mischkondensator austretenden Konden
sat die Kolonne gespeist wird.
Um eine Wärmeabfuhr zu bewirken, die zum Betrieb der Rekti
fizierkolonne erforderlich ist, ist das Verfahren bevorzugt
dadurch gekennzeichnet, daß das Kondensat auf seinem Weg
vom Mischkondensator zum Fest-Flüssig-Trennapparat
zur Ausfällung von Ammoniumsalzen bis zu einer unter der
Sättigungstemperatur des Kondensats liegenden Temperatur
gekühlt wird.
Um die Wärmeabfuhr aus der Kolonne unabhängig
von der Bildung der Ammoniumsalze steuern zu können, ist das
Verfahren bevorzugt dadurch gekennzeichnet, daß aus dem Misch
kondensator austretendes Kondensat bis zu einer über der
Sättigungstemperatur des Kondensats liegenden Temperatur ge
kühlt wird und dann zur Ausfällung von Ammoniumsalzen in
einem Kristaller bis zu einer unter der Sättigungstemperatur
des Kondensats liegenden Temperatur gekühlt wird,
bevor es in den Fest-Flüssig-Trennapparat gelangt. Dieses Ver
fahren ist besonders wirtschaftlich, wenn mit einem Anteil
des bis über seine Sättigungstemperatur gekühlten Kondensats
der Mischkondensator gespeist wird und/oder wenn mit dem im
Kristaller anfallenden, von Ammoniumsalzen weitgehend be
freiten Kondensat der Mischkondensator gespeist wird. Die Fest-
Flüssig-Trennung kann besonders wirtschaftlich in einer Kombination aus
Zyklon und/oder Zentrifuge durchgeführt werden.
Als Zentrifuge wird bevorzugt eine Schubzentrifuge verwendet,
da eine solche Zentrifuge nicht verkrustet.
Aus dem gleichen Grunde wird zur Kühlung des aus dem Misch
kondensator austretenden Kondensats bevorzugt ein Wirbel
schicht-Wärmeübertrager verwendet.
Zur zusätzlichen Gewinnung von Düngemittel ist das Verfahren
bevorzugt dadurch gekennzeichnet, daß die in der
Kolonne anfallende, von ammoniakhaltigen Bestandteilen weit
gehend befreite Gülle eingedampft und getrocknet wird.
Um überdies Methan gewinnen zu können, ist das Verfahren
bevorzugt dadurch gekennzeichnet, daß die Gülle vor
ihrer Zuführung zur Kolonne in wenigstens einer Stufe unter
Abführung von Methan fermentiert wird.
Die Erfindung wird im folgenden an einem Ausführungsbeispiel
unter Hinweis auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben.
Fig. 1 zeigt eine erste Anlage zur Durchführung des Verfahrens.
Fig. 2 zeigt eine zweite Anlage zur Durchführung des Verfahrens.
Gleiche Bezugsziffern bezeichnen gleiche oder im wesentlichen
gleiche Teile.
Das Verfahren wird soweit es in Zusammenhang mit Fig. 1 be
schrieben ist, in Zusammenhang mit Fig. 2 nicht erneut be
schrieben.
Gülle wird durch eine Leitung 2 einer Fermentationsstufe 4 zu
geführt, aus der durch eine Leitung 6 Abgas austritt. Die
fermentierte Gülle gelangt aus der Fermentationsstufe 4 durch
eine Leitung 8 in eine Rektifizierkolonne 10, der von
unten durch eine Leitung 12 Frischdampf zugeführt wird.
Aus der Rektifizierkolonne 10 fließt von unten von
Ammonium weitgehend befreite Gülle durch eine Leitung 14 in
einen Eindampfer 16, aus dem durch eine Leitung 18 fast reines
Wasser und durch eine Leitung 20 ein Konzentrat austritt. Das
Konzentrat aus der Leitung 20 gelangt in einen Trockner 22,
aus dem fast reines Wasser durch eine Leitung 24 abgeführt
wird und aus dem durch eine Leitung 26 im wesentlichen ge
trocknetes Düngemittel austritt.
Aus der Rektifizierkolonne wird oben durch eine Leitung 28
Ammoniumverbindungen enthaltender Dampf und CO2 abgeführt und
dem Mischkondensator 30 zugeführt. Durch die Kondensation
entstehen im Kondensat des Mischkondensators Ammoniumsalze,
die zusammen mit dem Restkondensat unten aus dem Mischkon
densator 30 durch eine Leitung 32 abgeführt werden. Ein An
teil von diesen wird über eine Leitung 34 der Rektifizier
kolonne 10 oben zugeführt. Der Rest gelangt durch eine
Leitung 36 in einen Wirbelschicht-Wärmeübertrager 38 und von
dort durch eine Leitung 40 in einen Zyklon 42. Aus dem Zyklon
42 strömt hochgradig Ammoniumsalz enthaltende Flüssigkeit
durch eine Leitung 44 in eine Schubzentrifuge 46, aus der
durch eine Leitung 48 nur noch wenig Flüssigkeit enthaltendes
Ammoniumsalz austritt.
Der Zyklon 42 allein würde das Ammoniumsalz nicht genügend
trocknen. Die Schubzentrifuge 46 allein fordert, um mit an
gemessenem Wirkungsgrad zu arbeiten, einen Mindestsalzge
halt, der von dem Zyklon 42 über die Leitung 44 zu liefern
ist.
Aus dem Zyklon austretende Flüssigkeit wird über eine Leitung
50 und aus der Schubzentrifuge 46 austretende Flüssigkeit wird
über eine Leitung 52 jeweils über eine Leitung 54 dem Mischkon
densator 30 von oben zugeführt.
Die Anlage nach Fig. 2 unterscheidet sich von der Anlage nach
Fig. 1 dahingehend, daß die Mischung aus Salz und Flüssig
keit, die aus dem Wirbelschicht-Wäremübertrager 38 austritt,
zu einem Teil einer Leitung 56 zur Speisung des Mischkon
densators 30 und zum Rest durch eine Leitung 58
einem Kristaller 60 zugeführt wird, der einen Kühler 62 und ein
Rührwerk 64 aufweist. Aus dem Kristaller 60 wird von Salzen
im wesentlichen befreite Flüssigkeit über eine Leitung 66
zwecks Aufkonzentrierung der Leitung 52 und Salzbrei über
eine Leitung 68 dem Zyklon 42 zugeführt.
Claims (12)
1. Verfahren zur Behandlung von Gülle,
dadurch gekennzeichnet, daß fermentierte Gülle
in einer Kolonne (10) weitgehend
von ammoniakhaltigen Bestandteilen und CO2 befreit
wird, daß aus der Kolonne (10) austretender, ammo
niakhaltige Bestandteile und CO2 enthaltender Wasser
dampf in einem Mischkondensator (30) unter Bildung von
Ammoniumsalzen im Kondensat kondensiert wird und daß
dann die Ammoniumsalze aus dem Kondensat in einem
Fest-Flüssig-Trennapparat abgetrennt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mit
dem von festen Ammoniumsalzen im wesentlichen be
freiten, in dem Fest-Flüssig-Trennapparat
anfallenden Kondensat der Mischkondensator (30)
gespeist wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß mit einem Anteil des aus dem Misch
kondensator (30) austretenden Kondensats die
Kolonne (10) gespeist wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch
gekennzeichnet, daß das Kondensat auf seinem Weg
vom Mischkondensator (30) zum Fest-Flüssig-
Trennapparat zur Ausfällung von Ammonium
salzen bis zu einer unter der Sättigungstemperatur
des Kondensats liegenden Temperatur gekühlt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch
gekennzeichnet, daß aus dem Mischkondensator (30)
austretendes Kondensat bis zu einer über der Sätti
gungstemperatur des Kondensats liegenden Temperatur
gekühlt wird und dann zur Ausfällung von Ammonium
salzen in einem Kristaller (60) bis zu einer unter
der Sättigungstemperatur des Kondensats liegenden
Temperatur gekühlt wird, bevor es in den
Fest-Flüssig-Trennapparat gelangt.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß mit einem Anteil des bis über seine Sättigungs
temperatur gekühlten Kondensats der Mischkondensator
(30) gespeist wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch
gekennzeichnet, daß mit dem im Kristaller (60) an
fallenden, von Ammoniumsalzen weitgehend befreiten
Kondensat der Mischkondensator (30) gespeist wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß als Fest-Flüssig-Trennapparat
ein Zyklon (42) und/oder eine Zentrifuge (46) verwendet wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
als Zentrifuge (46) eine Schubzentrifuge (46) verwendet wird.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Kühlung des aus dem
Mischkondensator (30) austretenden Kondensats ein
Wirbelschicht-Wärmeübertrager (38) verwendet wird.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die in der
Kolonne (10) anfallende, von ammoniakhaltigen Be
standteilen weitgehend befreite Gülle eingedampft
und getrocknet wird.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Gülle vor ihrer
Zuführung zur Kolonne (10) in wenig
stens einer Stufe (4) unter Abführung von Methan
fermentiert wird.
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