DE4242682A1 - Barriere und Verfahren zu ihrer Herstellung - Google Patents
Barriere und Verfahren zu ihrer HerstellungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Barriere zur Vermeidung der
Ausbreitung von im Boden oder Grundwasser vorhandenen
Schadstoffen und ein Verfahren zu ihrer Herstellung.
Es ist bekannt, hydraulische Barrieren (z. B.
Dichtwände) dadurch herzustellen, daß zunächst
vertikale Erdschlitze möglichst bis auf den
wasserundurchlässigen Untergrund ausgehoben werden,
eine thixotrope Masse (Bentonitsuspension) in diese
Schlitze gefüllt wird, und dann Dichtungsbahnen in
diese Masse abgesenkt und miteinander verbunden werden.
Solche Barrieren werden bis zu Tiefen von 20 m gebaut.
Die Dichtungsbahnen können mit Ortbeton beschichtet
sein.
In der DE-A 37 33 559 wird statt dessen vorgeschlagen,
Dichtungsbahnen zu verwenden, die mit in Längsrichtung
auf beiden Seiten gegenüberliegenden Schläuchen
versehen sind, die nach dem Absenken mit einer
pumpbaren Masse gefüllt werden, bis sie an den
Schlitzwänden anliegen.
Die thixotrope Suspension in den so gebildeten Kammern
wird dann durch eine aushärtende Suspension ersetzt.
Auf diese Weise ist es möglich, hydraulische Barrieren
bis zu einer Tiefe von 100 m herzustellen, bei denen
die Dichtungsbahn gegen mechanische Verletzungen
geschützt ist. Der Aufwand ist dabei erheblich.
Geringer ist der Aufwand für Dichtwände, die ohne
zusätzlichen Einbau von Dichtungsbahnen hergestellt
werden. Die Dichtwände haben aber den Nachteil,
daß sie durch chemischen Angriff undicht werden
können. Es besteht zudem keine Möglichkeit, die
durch chemischen Angriff undicht gewordene Barriere
mit erträglichem Aufwand zu reparieren.
Unabhängig nach welcher Methode die Dichtwände
hergestellt werden, so haben sie doch Nachteile, die
allen gemeinsam sind:
- - Dichtwände lassen nur dort aufstellen, wo das Gelände weitgehend unbebaut ist und wo keine belebten Verkehrswege den Altstandort tangieren.
- - Um das Sickerwasser von dem Altlastenstandort fernzuhalten, muß das Areal oberflächlich versiegelt werden. Darüber hinaus müssen die Abwasserleitungen im Altlastenareal neu und dicht verlegt werden.
- - Dort wo keine Maßnahmen gegen Sickerwassereintritt getroffen werden - z. B. fehlende "dichte" Aquifersohle; keine hermetisch dichte Barriere - muß eine ständige Grundwasserabsenkung innerhalb des umschlossenen Altlastenareals vorgenommen werden. Das abgepumpte Wasser muß dann aufwendig gereinigt werden, bevor es wieder in den Untergrund außerhalb des betroffenen Altlastenareals versickert werden kann.
- - Der innerhalb der Dichtwand gelegene kontaminierte Bereich wird hermetisch von der Grundwasserdurchströmung abgeriegelt. Dadurch wird der natürliche Schadstoffabbau durch den sauerstoffhaltigen Grundwasserzustrom unterbunden. Die überwiegenden Teile des Gefahrstoffpotentials bleiben auf konstant hohem Niveau.
- - Die Dichtwandbestandteile - z. B. Ton, Zement und Kunststoff - sind den chemischen Einwirkungen der Altlasteninhaltsstoffe ausgesetzt. Saure Oxidations- und Abbauprodukte oder Sulfate können den Zement angreifen. Eine Reihe von organischen und anorganischen Stoffen kann die dichte Ton-Hydrat-Struktur aufbrechen. Durch die Alterung der Kunststoffbahnen in der Gegenwart von aggressiven Inhaltsstoffen der Altlasten und mechanischer Beanspruchungen kann deren dauerhafte Dichtigkeit nicht gewährleistet werden.
Es bestand daher die Aufgabe, eine Barriere und ein
Verfahren zu ihrer Herstellung zu finden, die die
oben genannten Nachteile nicht aufweist.
Die Lösung der Aufgabe erfolgt durch eine Barriere
gemäß der Ansprüche 1 bis 4 und durch Verfahren zur
Herstellung gemäß der Ansprüche 5 bis 11.
Es wurde gefunden, daß der kontaminierte Bereich zum
Grundwasserabstrom durch eine zwar noch hydraulisch
permeable, aber dafür sorptions-, biomineralisations-
und humifikationsaktive vertikal ausgerichtete
Ockerbarriere einwandfrei abgegrenzt wird und daß
überraschenderweise an dieser Ockerbarriere durch eine
sich ansiedelnde Mikroorganismenflora ein verstärkter
Abbau der Schadstoffe erfolgt.
Die so beschaffene Ockerbarriere wird dadurch
hergestellt, daß abstromig eines Kontaminationsherdes
in das 0,1 bis 500 g/m3 Fe- oder Mn-Ionen enthaltende,
sauerstoffarme Grundwasser ein Oxidationsmittel unter
erhöhtem Druck in einer Tiefe, die mindestens der Tiefe
entspricht, bis in die die Schadstoffe vorgedrungen
sind, eingebracht wird. Vorzugsweise wird das
Oxidationsmittel unmittelbar oberhalb der Sohle des
kontaminierten Aquifers eingebracht.
Durch das eingebrachte Oxidationsmittel werden
zweiwertiges Eisen und Mangan oxidiert und an den
Porenwänden, bzw. auf den Sedimentkörnern des Erdreichs
als Hydroxide, bzw. Oxidhydrate der drei- oder
vierwertigen Metalle abgeschieden. Es tritt eine
sogenannte Verockerung des Bodens ein. Derartige
Verockerungen treten mitunter auch unter natürlichen
Bedingungen oder bei anderen Bodenbehandlungsverfahren
auf. Sie werden aber von der Fachwelt sowohl
hinsichtlich des mikrobiellen Abbaus von Schadstoffen
im Boden (Umwelt (1991, Seiten 40 bis 45) als auch beim
Entfernen der Schadstoffe nach dem
Bodenluft-Absaugverfahren (Umwelt (1986), Seiten 513
bis 516) als schädlich angesehen. Überraschenderweise
hat sich gezeigt, daß die sich bildenden Ockerschichten
sowohl anorganische wie organische Schadstoffe ab- bzw.
adsorbieren und den Durchtritt dieser Schadstoffe
verhindern, obwohl die Barriere nicht hydraulisch dicht
ist.
Es wurde weiterhin festgestellt, daß im Gegensatz zur
Meinung der Fachwelt der mikrobielle Abbau der
organischen Schadstoffe bis zur vollständigen
Mineralisierung durch die Sorption dieser Schadstoffe
erheblich beschleunigt wird. Der Grund hierfür liegt
vermutlich darin, daß einerseits unter den aeroben
Bedingungen das Wachstum der Mikroorganismen stark
angeregt und andererseits durch die Sorption die
Konzentration an gelösten organischen Schadstoffen im
Bereich der Verockerung niedrig gehalten wird. Durch
das Gleichgewicht zwischen gelösten und sorbierten
Schadstoffen und Nährstoffen ist jedoch immer ein
ausreichendes Angebot an Mineralien und an
Kohlenstoffverbindungen vorhanden, das von den
Mikroorganismen genutzt werden kann.
Als Oxidationsmittel können Sauerstoff in Form von
reinem Sauerstoff oder von Sauerstoff enthaltenden,
bzw. abspaltenden Gasen, wie beispielsweise Luft oder
Ozon entweder direkt oder in Wasser gelöst verwendet
werden oder auch wäßrige Lösungen von Sauerstoff
abspaltenden Verbindungen, wie z. B. von Peroxiden.
Dabei wird die Menge an Oxidationsmittel vorzugsweise
so dosiert, daß die ggf. aus dem Grundwasser
ausgestrippten Schadstoffe im ungesättigten Bodenkörper
abgebaut werden. Dabei ist zu berücksichtigen, daß der
angewendete Oxidationsmittelüberschuß so groß ist,
daß auch im ungesättigten Bodenkörper ein oxidierendes
Milieu erzeugt wird oder erhalten bleibt.
Der Sauerstoffeintrag muß mindestens so groß sein, daß
das gelöste zweiwertige Eisen und Mangan im Bereich der
Barriere vollständig oxidiert werden kann.
Um ganz zu vermeiden, daß flüchtige Schadstoffe mit
dem Gas aus dem Grundwasser ausgetragen werden, können
Gase mit hohem Sauerstoffgehalt oder Peroxidlösungen
verwendet werden. Auch nach dem Aufbau der Barriere
richtet sich der Sauerstoffeintrag nach dem Bedarf der
Mikroorganismen, wobei im gesamten Barrierebereich ein
oxidierendes Potential erhalten bleiben muß, um eine
Reduktion der Eisen- und Manganverbindungen zu
verhindern.
Durch Messung des Sauerstoffgehaltes im
Grundwasserabstrom hinter der Barriere
(Untersuchungspegeln) läßt sich der
Oxidationsmittelbedarf ermitteln. Der Eintrag sollte
über die Länge der zu erzeugenden Ockerbarriere
möglichst gleichmäßig erfolgen. Dies wird am besten mit
von einem Schacht ausgehenden, annähernd waagerechten
Rohrleitungen erreicht, die bevorzugt an der
Unterseite, in regelmäßigen Abständen perforiert sind.
Die Rohrleitungen können die Schächte miteinander
verbinden oder von einem Schacht aus mit dem
geschlossenen Ende in das Erdreich getrieben sein. Bei
größeren Tiefen wird man sich der Horizontalbohrtechnik
bedienen. Bei geringeren Tiefen kann das
Oxidationsmittel auch über Rammsonden in den Boden
eingebracht werden. Ihr Abstand richtet sich nach den
Gehalten des Grundwassers an Fe- und Mn-Ionen und der
Grundwasserfließgeschwindigkeit. Je höher die
Konzentration dieser Ionen und somit die pro
Zeiteinheit abgeschiedene Ockermasse ist, um so weitere
Abstände der Eintragsstellen für Oxidationsmittel sind
tolerierbar. Der bevorzugte Abstand zwischen
Sauerstoffeintragsstellen liegt zwischen 5 m und 0,5 m.
Während natürliche Verockerungen überwiegend horizontal
sind, müssen die erfindungsgemäßen Ockerbarrieren
vertikale Wände darstellen, die zwar noch hydraulisch
permeabel sind, die aber trotzdem den ungehemmten
Abstrom der Kontaminanten im Grundwasser behindern.
Dies wird erzielt, wenn das Oxidationsmittel gasförmig
ist und aus in der Tiefe liegenden, perforierten
waagerechten Rohren perlt. Das im Boden aufsteigende
gasförmige Oxidationsmittel bildet gewissermaßen einen
Vorhang und führt zu einer vertikalen Verockerung.
Ist das Oxidationsmittel flüssig oder in Form einer
Lösung, so wird die vertikale Ausbildung der
Verockerung erreicht, wenn das flüssige
Oxidationsmittel oder die -lösung über senkrechte,
perforierte Injektionsrohre in den Boden eingegeben
wird.
Die Barriere wird vorzugsweise hufeisenförmig um den
kontaminierten Bereich errichtet, wobei die Öffnung auf
der Seite des zuströmenden Grundwassers liegt. Wenn die
Ockerbildung soweit fortgeschritten ist, daß die
hydraulische Permeabilität nachläßt, können
Niederschläge dazu führen, daß kontaminiertes Wasser
aus dem kontaminierten Bereich durch die belassene
Öffnung abfließt. Das kann dadurch verhindert werden,
daß auch die verbliebene Öffnung mit einer
Ockerbarriere versehen wird, d. h., daß die
kontaminierte Stelle durch Ockerbildung nach allen
Himmelsrichtungen abgekapselt wird.
Die Barriere wird vorzugsweise schrittweise aufgebaut
werden, wobei zunächst eine Barriere quer zum Aquifer
errichtet wird, die dann, wenn die hydraulische Wirkung
einsetzt, an den beiden Wänden parallel zum
Grundwasserstrom erweitert wird.
Falls im Grundwasser zu wenig Eisen und/oder Mangan
gelöst sind, was dann der Fall ist, wenn die in der
Zeiteinheit ausgefällte Ockerschicht nicht in der Lage
ist, die Kontaminanten in hinreichendem Ausmaß zu
absorbieren, werden während des Aufbaus der Barriere
wäßrige Eisen-(II)- oder Mangan-(II)-salzlösungen im
Oberstrom der Sauerstoffeintragsstellen dem Grundwasser
über Sonden zugesetzt. Bevorzugt werden dabei Salze
verwendet, die nicht zu einer permanenten
Grundwasseraufsalzung führen, wie z. B.
Hydrogencarbonate, Salze der Carbonsäuren,
Dicarbonsäuren oder Hydroxycarbonsäuren, wie z. B.
Formiate, Acetate oder Zitronate. Die Einbringung der
Fe-(II)- und/oder Mn-(II)-Salze erfolgt mittels
entsprechender wäßriger Lösungen, die bevorzugt über
senkrechte, perforierte Injektionsrohre in den Boden
eingegeben werden.
Um eine vorzeitige Ausfällung von Teilen der
Metallionen durch den Restsauerstoffgehalt des
Grundwassers, d. h., durch vorzeitige Oxidation zu
verhindern, können der Salzlösung biologisch wirksame
Reduktionsmittel wie etwa Zucker, Methanol oder Acetat
zugesetzt werden, falls die Wirkung reduzierend
wirkender Eisen- oder Mangansalze für sich nicht
aufreicht. Die Menge der Reduktionsmittel ist vom
Sauerstoffgehalt des Grundwassers abhängig. In Bezug
auf den Sauerstoffgehalt sollten sie nicht
überstöchiometrisch dosiert werden. Sofern keine
Explosionsgefahr durch sich sammelnde explosive
Gasgemische besteht, können die Reduktionsmittel auch
gasförmige Substanzen wie z. B. Wasserstoff oder Methan
sein, die in den Aquifer injiziert werden. Dabei kann
es vorteilhaft sein, diese Gase im Gemisch mit
Stickstoff zu dosieren. Der Stickstoff sollte
vorzugsweise mehr als 95 Vol.-% im Gemisch betragen, um
eine Entzündung des Gasgemisches über Tage
auszuschließen.
In vielen Fällen kann es auch hinreichend sein, den im
Grundwasser vorhandenen Sauerstoff durch Stickstoff bis
auf einen Restgehalt von maximal 0,5 bis 1 mg O2/l
auszustrippen. Es können auch höhere Sauerstoffgehalte
im Grundwasser verbleiben, wenn der biochemische
Sauerstoffbedarf des Grundwassers hinreichend hoch ist.
Bei hinreichendem Gehalt an organischem Material im
Aquifer wird sich nach Entfernung des Sauerstoffs ein
reduzierendes Milieu im Grundwasser einstellen, so daß
die Fe2+- und Mn2+-Ionen in Lösung bleiben bzw. der
natürliche Fe- und Mn-Gehalt mobilisiert wird.
Die Zugabe von Stickstoff und/oder gasförmigem
Reduktionsmittel in das Grundwasser wird vorzugsweise
in den Oberstrom der Kontamination durch solche
Einrichtungen vorgenommen, wie sie auch zur Sauerstoff-
bzw. Luftzugabe angewendet werden.
Die Erfindung wird anhand des nachfolgenden Beispiels
näher erläutert:
Einem reduzierten Aquifer abstromig einer Kontamination
aus polycyclischen, aromatischen Kohlenwasserstoffen
(PAK-Kontamination) und einem Eisengehalt von 5 mg/l im
Grundwasser wird gasförmiger Sauerstoff zugeführt. Der
Aquifer weist hinsichtlich
Wasser einen Durchlässigkeitsbeiwert von 1·10-3 m/s,
die Abstandsgeschwindigkeit des Grundwassers beträgt
bis zu 1 m/d. Der Grundwasserspiegel liegt ca. 10 m
unter Geländeoberkante. Das Grundwasser enthält eine
PAK-Kontamination von 600 µg/l sowie ca. 50 µg
Phenole/l und 8 µg Benzol/l. Zum Eintrag von Sauerstoff
wird - ausgehend von 2 Schachtbauwerken bis 20 m Tiefe
- an der Basis des sandig-kiesigen Aquifers eine
perforierte Rohrleitung mit 300 mm Innendurchmesser und
20 m Länge waagerecht durch den Aquifer getrieben. Der
Gasaustritt erfolgt über Bohrlöcher im Abstand von 0,5
m an der Unterseite der Rohrleitungen. Auf diese Weise
werden 5 m3/h Sauerstoff mit einem Druck von 2 bar in
den Aquifer gepreßt.
In einer abstromigen Entfernung von 20 m von der
Sauerstoffeinleitung werden im zeitlichen Abstand von
jeweils etwa einer Woche Eisen-, PAK-, Phenol- und
Benzolgehalt des Grundwassers untersucht. Die
Ergebnisse sind in Diagramm 1 zusammengefaßt. Danach
sind die Eisen-, PAK- und Benzolgehalte hinter der
Ockerbarriere unter die jeweiligen Nachweisgrenzen und
der Phenolgehalt auf ca. 10 µg/l zurückgefallen.
Oberhalb der Luftinjektion werden aus dem
wasserungesättigten Erdreich in etwa 1 m Tiefe mittels
Sonden Bodenluftproben entnommen. Darin kann weder
Benzol, noch Phenol, noch flüchtige PAK (Naphthalin und
Siedebegleiter) nachgewiesen werden. Die
Bodenluftproben enthalten mehr als 10% Sauerstoff.
Kernbohrungen in die nach 50 Wochen aufgebaute
Ockerschicht ergeben, daß die getrocknete Ockerschicht
- die grobe Kies- und die Sandfraktion waren zuvor
abgetrennt worden - einen PAK-Gehalt von etwa 1 g/kg
besitzt. Benzol und Phenole liegen unter der
Nachweisgrenze von 1 mg/kg. Die Abwesenheit von Phenol
im Ockerbereich und der über 75%ige Abbau im Abstrom
lassen sich nur so erklären, daß Phenol mineralisiert
oder humifiziert wurde. Es kann nämlich weder wie das
leichtflüchtige Benzol herausgestrippt werden, noch so
fest wie etwa die PAKs von der Ockerschicht absorbiert
werden. Weiterhin zeigen die Ergebnisse die Tendenz zu
noch weiter abnehmender Phenolkonzentration.
Claims (11)
1. Barriere zur Vermeidung der Ausbreitung von im
Boden oder Grundwasser vorhandenen Schadstoffen,
dadurch gekennzeichnet, daß es eine vertikal
ausgerichtete Ockerbarriere ist.
2. Barriere nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß sie abstromig des Kontaminationsherdes
angelegt ist.
3. Barriere nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß sie hufeisenförmig um den
Kontaminationsherd angelegt ist, wobei die Öffnung
auf der Seite des zuströmenden Grundwassers liegt.
4. Barriere nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß sie den Kontaminationsherd nach allen
Himmelsrichtungen umschließt.
5. Verfahren zur Herstellung einer Ockerbarriere,
dadurch gekennzeichnet, daß abstromig des
Kontaminationsherdes in den Boden in eine Tiefe,
die mindestens der Tiefe entspricht, in die die
Schadstoffe vorgedrungen sind, ein oder mehrere
Oxidationsmittel sowie ggf. Fe-(II)- und/oder
Mn-(II)-Salze eingebracht werden, bis eine
hydraulische Sperrwirkung erzielt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Menge an eingebrachtem Oxidationsmittel
größer ist als die stöchiometrische Summe der im
Grundwasser vorhandenen und der zugegebenen
Fe-(II)- und Mn(II)-Salze.
7. Verfahren nach den Ansprüchen 5 und 6, dadurch
gekennzeichnet, daß das Oxidationsmittel
Sauerstoff ist.
8. Verfahren nach den Ansprüchen 5 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Einbringung der
Oxidationsmittel sowie ggf. der Fe-(II)- und/oder
Mn-(II)-Salze über die Länge der zu erzeugenden
Ockerbarriere gleichmäßig erfolgt.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß von einem Schacht in der gewünschten Tiefe
annähernd waagerechte Rohrleitungen ausgehen, die
perforiert sind und durch die Oxidationsmittel in
den Boden eingegeben werden.
10. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß flüssige Oxidationsmittel oder -lösungen über
senkrechte, perforierte Injektionsrohre in den
Boden eingegeben werden.
11. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Fe-(II)- und/oder Mn-(II)-Salze als
wäßrige Lösungen über senkrechte, perforierte
Injektionsrohre in den Boden gegeben werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924242682 DE4242682A1 (de) | 1992-12-17 | 1992-12-17 | Barriere und Verfahren zu ihrer Herstellung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924242682 DE4242682A1 (de) | 1992-12-17 | 1992-12-17 | Barriere und Verfahren zu ihrer Herstellung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4242682A1 true DE4242682A1 (de) | 1994-06-23 |
Family
ID=6475584
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19924242682 Ceased DE4242682A1 (de) | 1992-12-17 | 1992-12-17 | Barriere und Verfahren zu ihrer Herstellung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4242682A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP1508606A1 (de) * | 2003-08-21 | 2005-02-23 | Josef Lueger | Verfahren zum Abdichten von Böden und Baumaterial |
DE19608818B4 (de) * | 1996-03-07 | 2006-06-14 | Oeste, Franz Dietrich, Dipl.-Ing. | Zusammengesetzte Tensid-Barriere, Verfahren zu ihrer Herstellung und Anwendung |
DE19606943B4 (de) * | 1995-10-04 | 2007-05-31 | Oeste, Franz Dietrich, Dipl.-Ing. | Barrieren, Verfahren zu ihrer Herstellung, Stabilisierung und Anwendungen derselben |
-
1992
- 1992-12-17 DE DE19924242682 patent/DE4242682A1/de not_active Ceased
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19606943B4 (de) * | 1995-10-04 | 2007-05-31 | Oeste, Franz Dietrich, Dipl.-Ing. | Barrieren, Verfahren zu ihrer Herstellung, Stabilisierung und Anwendungen derselben |
DE19608818B4 (de) * | 1996-03-07 | 2006-06-14 | Oeste, Franz Dietrich, Dipl.-Ing. | Zusammengesetzte Tensid-Barriere, Verfahren zu ihrer Herstellung und Anwendung |
EP1508606A1 (de) * | 2003-08-21 | 2005-02-23 | Josef Lueger | Verfahren zum Abdichten von Böden und Baumaterial |
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