DE4241839C2 - Verfahren zur Herstellung von metallischen Schichten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von metallischen SchichtenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstel
lung von ganzflächigen oder partiellen metallischen Schich
ten gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Solche Verfahren werden angewendet, um auf Substraten Lei
terstrukturen herzustellen, oder metallische Schichten aus
zubilden, die eine homogene Struktur aufweisen sollen.
Aus der EP-A 03 49 946 ist ein Verfahren zur Herstellung
einer metallischen Schicht bekannt. Hierfür wird auf ein
Substrat die Lösung einer metallorganischen Verbindung auf
gebracht. Anschließend wird dieser Film mit UV-Strahlung
bestrahlt und die Verbindung in eine metallische Schicht
umgesetzt. Was mit diesem Verfahren noch nicht erreicht
werden kann, ist ein Schicht mit einem sehr homogenen Auf
bau und einer sehr scharfen Kantenstruktur.
Aus der US-PS 4,615,904 ist ein Verfahren zum Herstellen metallischer Strukturen auf Substra
ten bekannt. Hierzu wird zur "Bekeimung" die auf einer Substratoberfläche abgeschiedene
Schicht mit einem fokussierten Laserstrahl beaufschlagt. Auf den so vorbehandelten Bereichen
wird in einem weiteren Verfahrensschritt unter UV-Bestrahlung ein Metall aus einem metallhalti
gen Film selektiv abgeschieden.
Aus der US-PS 4,892,751 ist es zur Herstellung eines dünnen Filmes auf einem Substrat be
kannt, auf diesem eine dünne Schicht eines Gases auszukondensieren und diese mit einem
Hochleistungslaser zu bestrahlen. Dabei wird ein Plasma erzeugt. Die sich in dem Plasma bil
denden reaktiven Partikel reagieren mit den Bestandteilen der Schicht unter Dissoziation. Die
Dissoziation der Schichtbestandteile beruht auf chemischen Reaktionen oder auf
Stoßreaktionen.
Bei der Erzeugung des Plasmas entstehen im Reaktorraum sehr hohe Temperaturen. Diese
schränken zum einen die Auswahl verfügbarer Ausgangsmaterialien für die Beschichtung ein,
zum anderen stören die hohen Temperaturen die auskondensierte gekühlte Schicht, insbeson
dere wenn das Plasma in deren Nähe zündet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum vollständigen oder partiellen Be
schichten eines Substrates mit metallischen Schichten mit homogenem Aufbau und gegebe
nenfalls scharfen Kanten anzugeben, bei dem Ausgangsmaterialien verwendet werden können,
die weder thermisch noch chemisch/physikalisch allein ausreichend dissoziierbar sind.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des
Patentanspruches 1 gelöst.
Erfindungsgemäß wird zunächst eine chemische Verbindung,
die wenigstens eine metallische Komponente aufweist, bei
400°C verdampft und mittels eines Trägergases der Ober
fläche eines Substrates zugeführt. Das Substrat wird auf
eine Temperatur von -196°C gekühlt. Damit wird erreicht,
daß die gasförmige Verbindung auf der Oberfläche des Sub
strates kondensiert. Die chemische Verbindung wird dabei an
der Oberfläche des Substrats adsorbiert. Als chemische Ver
bindungen eignen sich hiefür metallorganische Verbindungen
oder Metallalkyle. Wegen der komplexen Molekülstruktur er
folgt insbesondere auf polaren Adsorbentmolekülen eine spe
zifische Adsorption, d. h., daß nicht nur Dispersionswech
selwirkungen zwischen Adsorbat- und Adsorbentmolekülen,
sondern auch Wechselwirkungen wegen permanenter elektri
scher Momente stattfinden. Dies bedeutet eine bevorzugte
Absenkung der potentiellen Energie der Adsorbatmoleküle an
definierten, durch das Kristallgitter des Adsorbenten mit
bestimmten Adsorptionsplätzen. Durch die erfindungsgemäße
Kühlung des Substrats auf eine Mindesttemperatur von -196°C
wird die Mobilität der Adsorbatmoleküle empfindlich einge
schränkt. Die thermische Energie der Atome ist klein gegen
die Bindungsenergie von komplex aufgebauten Teilchen auf
der Oberfläche eines Festkörpers. Die Adsorption ist daher
lokalisiert, weil die thermische Energie nicht ausreicht,
das adsorbierte Teilchen aus seiner spezifischen Bindung zu
lösen. Dadurch werden Diffusions- und andere unkon
trollierte und unerwünschte Transportvorgänge von Adsorbat
molekülen auf der Oberfläche und alle für nachfolgende
Abscheidungsprozeßschritte nachteiligen Ereignisse wie etwa
Reaktionen zwischen Radikalen während der UV-Bestrahlung
unterbunden. Die verwendeten Substrate können jede belie
bige Geometrie aufweisen. Sie können aus allen Materialien
hergestellt werden, die bis -200°C temperaturbeständig
sind. Das Kühlen des Substrats erfolgt beispielsweise mit
flüssigem Stickstoff. Nach der Kondensation der chemischen
Verbindung auf der Oberfläche des Substrats wird die Ober
fläche mit inkohärenter UV-Strahlung einer definierter Wel
lenlänge bestrahlt, wobei das Substrat weiterhin gekühlt
wird. Vorzugsweise wird hierfür ein UV-Hochleistungsstrah
ler verwendet, der je nach Gasfüllung eine UV-Strahlung mit
einer Wellenlänge zwischen 60 nm und 320 nm erzeugt. Zwi
schen der Strahlungsquelle und der Oberfläche des Substrats
kann eine Maske angeordnet werden, die an vorgegebenen
Stellen mit Durchlässen versehen ist. Hiermit wird er
reicht, daß die Schicht auf der Oberfläche nur partiell be
strahlt wird. Mit Hilfe der Maske können auf dem Substrat
an vorgegebenen Stellen bestimmte Strukturen, z. B.
Leiterbahnen, mit einem amorphen Aufbau und einer sehr
scharfen Kantenstruktur ausgebildet werden. Durch das Be
strahlen der Schicht wird diese zersetzt, und eine metalli
sche Schicht gebildet. Die nicht bestrahlten Bereiche kön
nen entfernt werden. Hierfür wird das Substrat beispiels
weise auf die Sublimationstemperatur der Schicht erwärmt.
Hierdurch werden die nicht bestrahlten Bereiche der Schicht
verdampft. Wenn das nicht möglich ist, werden die nicht
zersetzten Bereiche der Schicht abgewaschen. Auf der Ober
fläche des Substrats bleiben die gewünschten Strukturen zu
rück, die mit extrem scharfen Kanten versehen sind und eine
sehr große Homogenität besitzen.
Durch die Bestrahlung der Schicht mit inkohärenter UV-Strahlung erfolgt die Dissoziation der
Schichtbestandteile aufgrund der eingestrahlten Lichtenergie (Photodissoziation). Zusätzliche
Zersetzungsreaktionen aufgrund einer Temperaturerhöhung oder aufgrund chemischer Reak
tionen sind nicht erforderlich. Die Verwendung eines Hochleistungsstrahlers gewährleistet, daß
eine ausreichende Lichtenergie zur Verfügung steht, ohne daß eine merkliche Temperaturerhö
hung beobachtet wird (nur wenige Grad Celsius). Die aufkondensierte Schicht wird bei dem er
findungsgemäßen Verfahren daher nicht durch eine Temperaturerhöhung gestört. Es erfolgt
daher auch kein Abdampfen undissoziierter Schichtbestandteile, so daß die Schicht insgesamt
homogen ist und gegebenenfalls durch Maskierung erzeugte scharfe Kanten erhalten bleiben.
Weitere erfindungswesentliche Merkmale sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von schematischen Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 die strukturierte Beschichtung eines Substrats,
Fig. 2 das beschichtete Substrat gemäß Fig. 1.
Fig. 1 zeigt ein flächiges Substrat 1 auf dessen Oberfläche 1S eine metallische Schicht abge
schieden werden soll. Das Substrat ist bei dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel
aus Aluminiumoxid (Al₂O₃) gefertigt. Die metallische Be
schichtung kann jedoch auch auf anderen Substraten (hier
nicht dargestellt) ausgebildet werden, die aus einem or
ganischen oder anorganischen Werkstoff gefertigt sind, der
mindestens bis zu Temperaturen von -200°C beständig ist.
Das Substrat I wird bei dem hier dargestellten Ausfüh
rungsbeispiel vor der Beschichtung mit flüssigem Stickstoff
(hier nicht dargestellt) auf -196°C gekühlt. Anschließend
wird eine chemische Verbindung mit einer Metallkomponente 2
in Form eines Acetylacetonats oder ein Metallalkyl bei etwa
440°C verdampft und mit Hilfe eines Trägergases der Ober
fläche des Substrats 1 zugeführt. Da das Substrat auf -
196°C gekühlt ist, kondensiert die verdampfte Verbindung
auf der Oberfläche und wird dort adsorbiert. Bei dem hier
dargestellten Ausführungsbeispiel wird Kupferacetylacetonat
auf der Oberfläche abgeschieden. Die Dicke der abgeschie
denen Schicht wird so gewählt, daß die zu bildende metalli
sche Schicht 2M nach der Fertigstellung eine Dicke zwischen
0,5 und 50 nm aufweist. Anstelle von Kupferacetylacetonat
kann auch eine metallorganische Verbindung aufgetragen wer
den, deren Metallkomponente Palladium ist. Ebenso kann ein
Metallalkyl verwendet werden, das als metallische Kompo
nente Al, Ga, In, Si, Ge, Zn oder Pb aufweist.
Wie Fig. 1 zeigt, ist in definiertem Abstand über der zu
beschichtenden Oberfläche 15 des Substrats ein UV-Hoch
leistungsstrahler 3 angeordnet. Eine detaillierte Beschrei
bung dieses Hochleistungsstrahlers kann der EP-OS 02 54 111
entnommen werden. Der Hochleistungsstrahler 3 besteht aus
einem durch eine einseitig gekühlte Metallelektrode (hier
nicht dargestellt) und ein Dielektrikum (ebenfalls hier
nicht dargestellt) begrenzten und mit einem Edelgas oder
Gasgemisch gefüllten Entladungsraum (hier nicht darge
stellt). Das Dielektrikum und die auf der dem Entladungs
raum abgewandten Oberfläche des Dielektrikums liegende
zweite Elektrode sind für die durch stille elektrische Ent
ladung erzeugte Strahlung transparent. Durch diese Kon
struktion und durch eine geeignete Wahl der Gasfüllung wird
ein großflächiger Hochleistungsstrahler zur Erzeugung inko
härenter UV-Strahlung mit hohem Wirkungsgrad geschaffen.
Mit Hilfe einer Gasfüllung aus Helium bzw. Argon kann UV-
Strahlung mit einer Wellenlänge zwischen 60 und 100 nm bzw.
107 und 165 nm erzeugt werden. Eine Xenongasfüllung erlaubt
die Erzeugung einer UV-Strahlung mit einer Wellenlänge zwi
schen 160 und 190 nm, wobei das Maximum hierbei bei 172 nm
liegt. Mit einer Gasfüllung aus Argonfluorid bzw. Krypton
fluorid kann UV-Strahlung im Wellenlängenbereich zwischen
180 bis 200 nm bzw. 240 bis 250 nm erzeugt werden. Mit ei
nem Gasgemisch aus Xenon und Chlor läßt sich mit dem
Hochleistungsstrahler eine UV-Wellenlänge von 300 bis 320
nm erzeugen. Falls die auszubildende metallische Schicht 2M
eine definierte Struktur aufweisen soll, kann zwischen dem
Hochleistungsstrahler 3 und der Oberfläche 15 des Substrats
1 eine Maske 4 angeordnet werden, die an den Stellen Durch
lässe 4D aufweist, an denen auf der Oberfläche 15 des Sub
strates 1 eine metallische Schicht ausgebildet werden soll.
Durch das Bestrahlen der abgeschiedenen Schicht 2 wird
diese zersetzt, und es kommt zur Ausbildung einer metalli
schen Schicht. Das Substrat 1 wird sowohl beim Abscheiden
der chemischen Verbindung 2 als auch beim Bestrahlen der
abgeschiedenen Schicht 2 auf der Mindesttemperatur von
-196°C gehalten. Ist die Schicht 2 zersetzt, so kann die
Kühlung des Substrats 1 beendet werden. Die bei der Be
strahlung durch die Maske 4 nicht zersetzten Bereiche des
Schicht 2 müssen nun noch von der Oberfläche 15 entfernt
werden. Hierfür kann das Substrat 1 beispielsweise auf die
Sublimationstemperatur der chemischen Verbindung erwärmt
werden, wenn dieses nicht aus einem temperaturempfindlichen
Werkstoff gefertigt ist. Dadurch sublimieren die nicht zer
setzten Bereiche der Schicht 2. Zurück bleiben die in Fig.
2 dargestellten strukturierten metallischen Schichten 2M
auf der Oberfläche 15 des Substrates 1.
Claims (7)
1. Verfahren zur Herstellung von ganzflächigen oder partiellen metallischen Schichten (2M)
aus einer chemischen Verbindung (2), die wenigstens eine Metallkomponente aufweist,
durch Kondensation einer die chemische Verbindung enthaltenden Schicht auf einem auf
eine Temperatur im Kryotemperaturbereich gekühlten Substrat und Bestrahlen der
Schicht mit UV-Strahlen mit einer Wellenlänge zwischen 60 nm und 320 nm, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Bestrahlen der Schicht (2) mit einem inkohärente Strahlung erzeu
genden Hochleistungsstrahler (3) erfolgt.
2. Verfahren zur Herstellung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die chemische
Verbindung bei 440°C verdampft und mit einem Trägergas der Oberfläche (1S) des
Substrats (1) zugeführt und dort durch Kondensation abgeschieden wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das
Substrat (1) während der Kondensation der chemischen Verbindung auf der Oberfläche
(1S) des Substrats (1) und während der Bestrahlung der abgeschiedenen Schicht (2) mit
der UV-Strahlung auf eine Temperatur von mindestens -196 °C mit flüssigem Stickstoff
gekühlt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine metal
lorganische Verbindung oder ein Metallalkyl, in einer Dicke zwischen 10 und 50 nm auf
das Substrat (1) aufgetragen wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1, 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß eine
chemische Verbindung in Form von Palladium- oder Kupferacetylacetonat oder ein Me
tallalkyl, das als metallische Komponente Al, Ga, In, Si, Ge, Zn oder Pb aufweist, bei
400°C verdampft und mit einem Trägergas in Form von Argon der Oberfläche (1S) des
Substrates (1) zugeführt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß zur Bestrah
lung der abgeschiedenen Schicht (2) ein UV-Hochleistungsstrahler (3) mit einer Gasfül
lung aus Helium, Argon, Argonfluorid, Kryptonfluorid, Xenon oder einem Gasgemisch aus
Xenon und Chlor verwendet wird, der eine inkohärente UV-Strahlung im Wellenlängenbe
reich zwischen 60 nm und 320 nm erzeugt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die chemi
sche Verbindung (2) auf der Oberfläche (1) eines Substrats (1) abgeschieden wird, das
aus einem organischen oder anorganischen Werkstoff hergestellt wird, der im Kryotempe
raturbereich beständig ist.
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EP93922919A EP0626019A1 (de) | 1992-12-11 | 1993-10-07 | Verfahren zur herstellung von metallischen schichten |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE58907207D1 (de) * | 1988-07-02 | 1994-04-21 | Heraeus Noblelight Gmbh | Verfahren zur Herstellung von metallischen Schichten. |
-
1992
- 1992-12-11 DE DE4241839A patent/DE4241839C2/de not_active Expired - Fee Related
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