DE4240373A1 - Verfahren zur Herstellung von Aufreißdeckeln sowie nach diesem Verfahren hergestellte Aufreißdeckel - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Aufreißdeckeln sowie nach diesem Verfahren hergestellte AufreißdeckelInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur
Herstellung von Aufreißdeckeln aus einem Metallblech
mit einer ein- oder beidseitig aufgetragenen Ober
flächenschutzschicht und einer Griffflasche, wobei
zunächst auf einer Metallblechtafel oder auf einem
Metallblechband Prägelinien für eine Vielzahl von
Deckeln erzeugt werden, danach auf die vorgeprägte
Metallblechtafel bzw. auf das vorgeprägte Metallblech
band eine Oberflächenschutzschicht aufgebracht wird und
anschließend die Aufreißdeckel ausgestanzt werden. Die
Erfindung betrifft weiterhin die nach diesem Verfahren
hergestellten Aufreißdeckel.
Aufreißdeckel aus einem Metallblech finden zum leichten
öffnen von Verpackungen, wie z. B. von Konserven- oder
Getränkedosen Verwendung. Um diese Deckel aufreißen zu
können, werden in das zur Herstellung der Aufreißdeckel
verwendete Metallblech Prägelinien eingeritzt. Außerdem
weisen die Aufreißdeckel eine Griffflasche auf, mit
deren Hilfe das Blech längs der Prägelinien aufgerissen
wird.
Es ist bekannt, Metallblechtafeln bzw. Metallblechbän
der, die zur Herstellung von Aufreißdeckeln verwendet
werden sollen, zunächst zu lackieren, wobei erst nach
dem Lackiervorgang die Prägelinien durch Anritzen er
zeugt werden. Dabei können die Prägelinien während des
Deckelstanzens in einer Stufe eines mehrstufigen Stanz
werkzeuges an der gewünschten Stelle des Aufreißdeckels
erzeugt werden. Es ist weiterhin bekannt, die Präge
linien erst nach dem Stanzen der Aufreißdeckel zu er
zeugen. Die Nachteile dieser Herstellungsverfahren be
stehen darin, daß die einzelnen Deckel der Prägestation
zugeführt werden müssen, wobei eine genaue Zentrierung
notwendig ist. Bei schnellaufenden Pressen bedingt dies
einen hohen Aufwand bezüglich des Werkzeuges. Außerdem
kommt es durch den Präge- bzw. Anritzvorgang zu einer
Beschädigung der Oberflächenschutzschicht, welche aus
einer Verzinnung oder einer Lackschicht bestehen kann.
Diese Beschädigungen führen zu unerwünschten Korro
sionserscheinungen. Infolgedessen ist es notwendig, die
beschädigten Stellen erneut zu lackieren, was mit einem
erheblichen zusätzlichen Aufwand verbunden ist.
Aus der DE-AS 20 10 631 ist ein Verfahren zur Herstel
lung von Aufreißdeckeln aus einem Blech bekannt, bei
dem die Deckel aus einer mit einer Schutzschicht verse
henen Platine ausgestanzt und mit Prägelinien und einer
Griffflasche versehen werden. Bei dem dort beschriebe
nen Verfahren wird zunächst eine Prägung der Prägeli
nien für eine Vielzahl von Deckeln auf einem gemeinsa
men Blechband oder auf einer gemeinsamen Blechtafel
vorgenommen, anschließend wird ein- oder beidseitig
eine Oberflächenschutzschicht aufgebracht, vorzugsweise
durch Walzenlackierung, erst danach erfolgt das Aus
stanzen der Deckel. Das aus der DE-AS 20 10 631 be
kannte Verfahren weist den Vorteil auf, daß die zum
besseren Korrosionsschutz aufgebrachte Oberflächen
schutzschicht nicht getrennt für jeden Einzeldeckel,
sondern gemeinsam für eine Vielzahl von Aufreißdeckeln
aufgebracht werden kann, indem das gesamte Blechband
bzw. die gesamte Blechtafel einer Lackierung, vorzugs
weise einer Walzenlackierung, unterworfen wird. Beson
ders vorteilhaft ist, daß die aus den Blechbändern bzw.
Blechtafeln ausgestanzten Aufreißdeckel keiner weiteren
Nachbehandlung mehr bedürfen. Zum Ausstanzen der Auf
reißdeckel aus den vorher lackierten Metallbändern bzw.
Metalltafeln werden nur verhältnismäßig schwache Pres
sen benötigt, während die zum Herstellen der Präge
linien erforderlichen starken Pressen zentral einge
setzt werden, wo sich ihr Einsatz wegen der anfallenden
höheren Stückzahlen lohnt. Die Nachteile des aus der
DE-AS 20 10 631 bekannten Verfahrens bestehen jedoch
darin, daß die zur Herstellung der Oberflächenschutz
schicht eingesetzten Lacke einen hohen Anteil an orga
nischen Lösemitteln aufweisen. Dies ist aus Umwelt
schutzgründen als ein gravierender Nachteil anzusehen.
Außerdem erfordern die aufgebrachten Lackierungen auf
wendige Trocknungsvorgänge, da die Lacke ausgehärtet
werden und die darin enthaltenden Lösemittel verdampft
werden müssen.
Die der vorliegenden Erfindung zugrundeliegende Aufgabe
bestand darin, ein rationelles und umweltfreundliches
Verfahren zur Herstellung von Aufreißdeckeln, die eine
Griffflasche enthalten, zur Verfügung zu stellen. Dabei
sollte es sich um ein weitgehend lösungsmittelfreies
Herstellungsverfahren handeln, d. h. die Erzeugung einer
Lackschicht auf dem Metallblech sollte lösungsmittel
frei erfolgen. Außerdem sollten die aufwendigen
Trockenzeiten, die bei lösungsmittelhaltigen Lacken an
fallen, vermieden werden. Die Herstellung der Präge
linien sollte für eine Vielzahl von Aufreißdeckeln auf
einem gemeinsamen Blechband oder auf einer gemeinsamen
Blechtafel erfolgen.
Die der vorliegenden Erfindung zugrundeliegende Aufgabe
wird überraschenderweise gelöst durch ein Verfahren zur
Herstellung von Aufreißdeckeln aus einem Metallblech
mit einer ein- oder beidseitig aufgetragenen Oberflä
chenschutzschicht und einer Griffflasche, wobei zu
nächst auf einer Metallblechtafel oder auf einem Me
tallblechband Prägelinien für eine Vielzahl von Deckeln
auf einem gemeinsamen Metallblech erzeugt werden, da
nach auf die vorgeprägte Metallblechtafel bzw. auf das
vorgeprägte Metallblechband eine Oberflächenschutz
schicht aufgebracht wird und anschließend die Aufreiß
deckel ausgestanzt werden. Das erfindungsgemäße Verfah
ren ist dadurch gekennzeichnet, daß als Oberflächen
schutzschicht eine thermoplastische Kunststoffolie auf
die Metallblechtafel bzw. auf das Metallblechband lami
niert wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist durch folgende Ver
fahrensschritte gekennzeichnet:
1. Erzeugung von Prägelinien für eine Vielzahl von
Aufreißdeckeln auf einem gemeinsamen Blechband oder
auf einer gemeinsamen Blechtafel durch Anritzen
2. Ein- oder beidseitiges Auflaminieren einer thermo
plastischen Kunststoffolie bei erhöhten Temperatu
ren auf die Metallblechtafel bzw. auf das Metall
blechband
3. Danach Ausstanzen der Deckel.
Die verwendeten Metallbleche weisen eine Stärke von
0,04 bis 1 mm auf, und sie bestehen aus Schwarzblech,
Weißblech, Aluminium und verschiedenen Eisenlegierun
gen, die gegebenenfalls mit einer Passivierungsschicht
auf Basis von Nickel-, Chrom- und Zinkverbindungen ver
sehen sind. Vorzugsweise liegt die Stärke der Metall
bleche im Bereich von 0,20 bis 0,50 mm.
Gemäß dem vorliegenden Verfahren werden auf diesen
Metallblechen zunächst Prägelinien für eine Vielzahl
von Deckeln durch Anritzen erzeugt. Anschließend werden
die Metallblechbänder bzw. die Metallblechtafeln mit
einer thermoplastischen Kunststoffolie beschichtet.
Dabei kann es sich auch um eine zusammengesetzte Kunst
stoffolie handeln, die erhalten wird durch gemeinsames
Extrudieren verschiedener Kunststoffe. Die thermo
plastischen Kunststoffolien werden nach bekannten Ver
fahren (Blasverfahren, Chill-Roll-Verfahren etc.) aus
Granulaten der Kunststoffe gefertigt. Die Folienbe
schichtung von Metallblechen ist ein allgemein bekann
tes Verfahren, sie ist beispielsweise beschrieben in
der DE-A-31 28 641. So werden ein Metallblech und eine
thermoplastische Kunststoffolie üblicherweise mittels
eines Haftvermittlers oder eines Klebstoffes unter An
wendung von Druck und Temperatur verpreßt, wodurch der
Metall-Kunststoffolie-Verbund hergestellt wird. Um die
Haftung zwischen dem Metallblech und der Kunststoffolie
herzustellen, wird üblicherweise entweder ein lösemit
telhaltiger oder wäßriger Klebstoff verwendet, oder es
wird ein haftungsvermittelnder Kunststoff (Haftvermitt
ler) zusammen mit dem Kunststoff, der für die Kunst
stoffolie verwendet werden soll, coextrudiert. Das Ver
kleben einer Kunststoffolie auf ein Metallblech mittels
eines Klebstoffes ist beispielsweise aus der
EP-A-199 228 bekannt. Verbunde von Metallfolien mit
thermoplastischen Kunststoffolien, wobei zur Haftung
zwischen der Metallfolie und der Kunststoffolie eine
Haftvermittlerschicht angeordnet ist, sind in einer
Vielzahl bekannt. Als Haftvermittler werden beispiels
weise säuremodifizierte Polypropylene eingesetzt. Der
artige Verbunde sind z. B. beschrieben in der
EP-A-101 250 und der EP-A-312 306.
Gemäß der vorliegenden Erfindung können zur Herstellung
der thermoplastischen Kunststoffolie vorteilhafterweise
folgende Kunststoffe verwendet werden: Polyolefine,
Polyester, Polyamide und Polyurethane. Aus diesen
Kunststoffen hergestellte Folien und Filme sind bekannt
und in einer Vielzahl auf dem Markt erhältlich. Zur
Herstellung der Kunststoffolien geeignet sind Polyethy
len niedriger Dichte (PE-LD), mittlerer Dichte (PE-MD)
hoher Dichte (PE-HD), linear low und linear very low
density Polyethylen (PE-LLD, PE-VLD), Polypropylene,
deren Copolymere mit Ethylen und weiteren Monomeren so
wie die Copolymeren des Ethylens und des Propylens mit
einem oder mehreren Comonomeren aus der Gruppe der
Vinylester, Vinylalkylether, ungesättigten Mono- und
Dicarbonsäuren, deren Salzen, Anhydriden und Estern.
Diese Polyolefine sind beispielsweise unter den folgen
den Markennamen im Handel erhältlich: Escorene, Lupo
len, Lotader, Laqtene, Orevac, Dowlex, Primacor, Sur
lyn, Admer, Sclair, Stamylan.
Beispiele für geeignete Polyamid-Kunststoffe sind Poly
amid 6 (Polyamid, hergestellt aus ε-Aminocapronsäure),
Polyamid 6,6 (Polyamid, hergestellt aus Hexamethylen
diamin und Sebacinsäure), Polyamid 66,6 (Mischpolyamid,
das aus Polyamid 6 und Polyamid 6,6 besteht), Polyamid
11 (Polyamid, hergestellt aus ω-Aminodecansäure) und
Polyamid 12 (Polyamid, hergestellt aus ω-Aminolaurin
säure oder aus Lauryllactam). Beispiele für geeignete
Handelsprodukte sind Grilon, Sniamid und Ultramid.
Beispiele für Polyesterkunststoffe sind Polyethylen
terephthalat und Polybutylenterephthalat sowie andere
Polyester auf Basis von Terephthalsäure, Isophthalsäure
und Phthalsäure und verschiedener Polyole, wie z. B.
Polyethylenglykol und Polytetramethylenglykole unter
schiedlichen Polymerisationsgrades. Beispiele für ge
eignete Handelsprodukte sind Hostaphan®, Melinex®,
Hostadur® und Ultradur®.
Besonders bevorzugt wird die thermoplastische Kunst
stoffolie mittels eines coextrudierten Haftvermittlers
bei erhöhten Temperaturen auf die Metallblechtafel bzw.
auf das Metallblechband laminiert. Die Verwendung eines
coextrudierten Haftvermittlers ist besonders bevorzugt,
da in diesem Fall keine organischen Lösemittel einge
setzt werden.
Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren wird zur Herstel
lung der Oberflächenschutzschicht besonders bevorzugt
eine thermoplastische Kunststoffolie aus Propylenhomo
polymerisat und/oder Propylencopolymerisat verwendet,
wobei als Haftvermittler vorzugsweise ein säuremodifi
ziertes Polypropylen eingesetzt wird. Bei den Polypro
pylenen zur Herstellung der Kunststoffolie handelt es
sich um handelsübliche Propylen-Homopolymerisate, Pro
pylen-Random-Copolymerisate und Propylen-Blockcopolyme
risate, welche beispielsweise im Handel erhältlich sind
unter der Bezeichnung Novolen® (BASF AG). Derartige
Polypropylene sind beispielsweise beschrieben in
DE-A-37 30 022.
Die als Haftvermittler bzw. Klebstoffe zur Herstellung
der Metallblech-Kunststoffolie-Verbunde verwendeten
Polymere können sowohl Copolymere, Terpolymere, Propf
copolymere und Ionomere sein mit der Maßgabe, daß sie
Carboxyl- oder Anhydridgruppen oder Gruppen, die zu
Carboxyl-Gruppen hydrolisierbar sind, aufweisen. Ge
eignete Co- bzw. Terpolymere sind herstellbar durch
Copolymerisation, beispielsweise von Ethylen oder Pro
pylen mit α,β-ethylenisch ungesättigten Carbonsäuren,
wie z. B. Acrylsäure, Methacrylsäure, Itaconsäure, Cro
tonsäure, Isocrotonsäure, Maleinsäure und Fumarsäure,
den entsprechenden Anhydriden oder den entsprechenden
Estern oder Halbestern mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen im
Alkoholrest. Ebenfalls einsetzbar sind auch die ent
sprechenden Salze der aufgeführten Carbonsäuren. Beson
ders bevorzugt werden die Carbonsäuren oder ihre Anhy
dride eingesetzt. Die Mengen der eingesetzten Monomeren
werden dabei so gewählt, daß das resultierende Polymer
einen Carboxylgruppen-Gehalt von 0,1 bis 30 Gew.-% auf
weist. Zur Herstellung der Haftvermittlerschicht oder
der Klebstoffschicht geeignete Polymere sind weiterhin
Pfropfcopolymere, welche herstellbar sind durch
Pfropfung von mindestens einem Polymeren aus der Gruppe
der Polyolefine mit bis zu 10 Gew.-%, bezogen auf das
Gesamtgewicht der Monomeren, mindestens eines Monomeren
aus der Gruppe der α,β-ethylenisch ungesättigten
Carbonsäuren, deren Anhydriden, deren Estern oder Sal
zen in Gegenwart oder Abwesenheit von Peroxiden.
Sowohl die Haftvermittlerschicht als auch die thermo
plastische Kunststoffschicht können noch übliche Addi
tive wie z. B. innere und äußere Gleitmittel, Anti
blockmittel, Stabilisatoren, Antioxidantien, Pigmente,
Kristallisationshilfsmittel und dergleichen enthalten.
Diese Additive werden in den für die Herstellung, Ver
arbeitung, Konfektionierung und Anwendung notwendigen
Mengen in Form von Pulver, Puder, Perlen oder einem
direkt in dem entsprechenden Polymer eingearbeiteten
Konzentrat eingesetzt. Nähere Angaben zu den üblicher
weise eingesetzten Mengen und Beispiele für geeignete
Additive sind beispielsweise dem Gächter-Müller, Kunst
stoffadditive, Carl-Hanser Verlag zu entnehmen.
Gemäß dem vorliegenden Verfahren kann die thermoplasti
sche Kunststoffolie ein- oder beidseitig auf das vorge
prägte Metallband bzw. auf die vorgeprägte Metalltafel
aufgebracht werden. Die Schichtdicke der thermoplasti
schen Kunststoffolie (ohne Klebeschicht bzw. Haftver
mittlerschicht) beträgt vorteilhafterweise 10 bis 200 µm,
besonders bevorzugt 40 bis 100 µm. Da die Schicht
dicke der Folie gemäß dem vorliegenden Verfahren leicht
und unproblematisch variiert werden kann und damit auch
höhere Schichtdicken der Oberflächenschutzschicht er
zielt werden können, kann eine sonst üblicherweise ver
wendete Dichtungsmasse in den Aufreißdeckeln gegebenen
falls eingespart werden. Außerdem können relativ dünne
Metallblechtafeln bzw. relativ dünne Metallblechbänder
zur Herstellung der Aufreißdeckel verwendet werden,
wenn eine entsprechend dickere Kunststoffolie zur Her
stellung der Oberflächenschutzschicht eingesetzt wird.
Aus den vorgeprägten und mit der auflaminierten Kunst
stoffolie versehenen Blechen bzw. Tafeln werden in
einem anschließenden Verfahrensschritt die Aufreiß
deckel ausgestanzt. Die für das Aufreißen nötige
Griffflasche wird nach dem Stanzen, z. B. durch Punkt
schweißen oder ggf. durch Löten am Deckel befestigt.
Das Punktschweißen erfolgt auf der Ober- bzw. Außen
seite des Deckels mit einer Doppelelektrode, wie sie
beim Punktschweißen beschichteter Flächen verwendet
wird.
Die thermoplastische Kunststoffolie wird zumindest auf
der dem Füllgut zugewandten Deckeloberseite aufge
bracht.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Herstellung von
Aufreißdeckeln mit einer Griffflasche handelt es sich
um ein weitgehend lösemittelfreies und damit umwelt
freundliches Herstellungsverfahren. Die Aufreißdeckel
können ökonomisch hergestellt werden, da die sonst bei
Lacken üblichen Trockenzeiten wegfallen. Durch die Ver
wendung der thermoplastischen Kunststoffolien zur Her
stellung der Oberflächenschutzschicht ist es möglich,
die Prägelinien stärker auszuprägen, d. h. tiefere
Ritzen herzustellen, da die thermoplastischen Kunst
stoffolien im allgemeinen elastischer sind als übliche
Lacksysteme. Durch die stärker ausgebildeten Prägeli
nien ergeben sich bessere Öffnungswerte der Aufreiß
deckel. Bei der Verwendung der Aufreißdeckel zum Ver
schließen von Dosen kann auf die sonst übliche Verwen
dung von Dichtungsmassen auf der Innenseite der Deckel
verzichtet werden, ohne daß Dichtigkeitsverluste auf
treten. Außerdem ermöglicht das erfindungsgemäße Ver
fahren, zur Herstellung der Aufreißdeckel bereits vor
bedruckte Kunststoffolien zu verwenden, wobei das Be
drucken der Folien, welches z. B. im Flexodruckverfah
ren erfolgen kann, bereits beim Folienhersteller durch
geführt werden kann. Dahingegen kann bei dem aus der
DE-AS 20 10 631 bekannten Verfahren ein Bedrucken der
Lackoberfläche selbstverständlich erst nach dem Her
stellen der Aufreißdeckel in einem zusätzlichen separa
ten Verfahrensschritt erfolgen. Das erfindungsgemäße
Verfahren ist daher hinsichtlich der Herstellung be
druckter Aufreißdeckel aus verfahrensökonomischen Grün
den besonders vorteilhaft.
Die vorliegende Erfindung betrifft auch Aufreißdeckel,
die nach dem zuvor beschriebenen Herstellungsverfahren
erhalten werden.
Die Figur 1 demonstriert schematisch den Aufbau eines
beschichteten Metallblechs zur Herstellung von Aufreiß
deckeln gemäß der vorliegenden Erfindung. Auf das vor
geprägte Metallblech ist beidseitig eine thermoplasti
sche Coextrusionsfolie auflaminiert. Die thermoplasti
sche Coextrusionsfolie besteht aus einer Haftvermitt
lerschicht aus mit Maleinsäureanhydrid gepfropftem
Polypropylen und aus einer Schicht aus Polypropylen-
Kunststoff (Handelsbezeichnung Novolen® 3225 MCX der
Firma BASF AG).
Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines Ausfüh
rungsbeispiels näher erläutert.
Auf einer Aluminiumtafel (Stärke 0,26 mm bis 0,35 mm;
Handelsbezeichnung Alcan WGA 565 der Aluminiumwerke
GmbH) werden Prägelinien erzeugt. Es wird eine coextru
dierte Kunststoffolie hergestellt aus dem Polypropylen
Novolen® 3225 MCX (BASF AG; Schichtdicke 30 µm) und
Polypropylen, welches mit Maleinsäureanhydrid gepfropft
ist (Haftvermittler; Schichtdicke 10 µm). Die coextru
dierte Kunststoffolie wird beidseitig auf die vorge
prägte Aluminiumtafel bei einer Temperatur von 190°C
laminiert. Anschließend wird der Metall-Kunststoffolie-
Verbund in einem Wasserbad (Temperatur 10°C) abgekühlt.
Aus der beschichteten Aluminiumtafel werden Aufreiß
deckel gestanzt. Die Aufreißdeckel weisen sehr gute
Korrosionsschutzeigenschaften auf. Außerdem werden die
Deckel hinsichtlich ihres Aufreißverhaltens geprüft.
Auch hier sind sehr gute Eigenschaften festzustellen.
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung von Aufreißdeckeln aus
einem Metallblech mit einer ein- oder beidseitig
aufgetragenen Oberflächenschutzschicht und einer
Griffflasche, wobei zunächst auf einer Metallblech
tafel oder auf einem Metallblechband Prägelinien
für eine Vielzahl von Deckeln auf einem gemeinsamen
Metallblech erzeugt werden, danach auf die vorge
prägte Metallblechtafel bzw. auf das vorgeprägte
Metallblechband eine Oberflächenschutzschicht auf
gebracht wird und anschließend die Aufreißdeckel
ausgestanzt werden, dadurch gekennzeichnet, daß als
Oberflächenschutzschicht eine thermoplastische
Kunststoffolie auf die Metallblechtafel bzw. auf
das Metallblechband laminiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die thermoplastische Kunststoffolie mittels
eines coextrudierten Haftvermittlers bei erhöhten
Temperaturen auf die Metallblechtafel bzw. auf das
Metallblechband laminiert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die thermoplastische Kunststoffolie
aus Propylenhomopolymerisat und/oder Propylencopo
lymerisat besteht und als Haftvermittler ein säure
modifiziertes Polypropylen verwendet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die thermoplastische Kunststoffolie
eine Schichtdicke von 10 bis 200 µm, vorzugsweise
von 40 bis 100 µm aufweist.
5. Aufreißdeckel, hergestellt nach einem oder nach
mehreren der Verfahren gemäß Anspruch 1 bis 4.
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