DE4239741A1 - Verfahren zum Messen der Funkstörfeldstärke von elektrischen Geräten - Google Patents
Verfahren zum Messen der Funkstörfeldstärke von elektrischen GerätenInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zum Messen der
Funkstörfeldstärke von elektrischen Geräten laut Oberbegriff
des Hauptanspruches.
Die Funkstörfeldstärkemessung von elektrischen Geräten, deren
Durchführung und Auswertung genormt ist (z. B. nach
CISPR/E (Central office) 45 (Entwurf CISPR13) Abschnitt
5.3.5, CISPR 16/1987 Abschnitt 16.1, CISPR/b (Secretariat/36
(Entwurf CISPR 22) Abschnitt 10.5 bzw. ANSI C63.4/Draft 11.4
Abschnitt 8.2.3) gehört zu den zeitlich aufwendigsten
Meßaufgaben der EMV-Prüftechnik. Bei den bisher üblichen
Verfahren zur Funkstörfeldstärkemessung wird sowohl die Suche
der kritischen Frequenzen des Gesamtfrequenzbandes, als auch
die anschließenden eigentlichen Feldstärkemessungen bei
diesen ausgewählten kritischen Frequenzen auf einem Meßplatz
durchgeführt, bei dem die Gefahr der Wellenauslöschung am Ort
der Meßantenne des Feldstärkemeßgerätes besteht. Wegen dieser
Gefahr wird bei den bekannten Verfahren während der
Beobachtung des Störspektrums innerhalb des zu vermessenden
Gesamtfrequenzbereiches sowohl die Höhe der Meßantenne, als
auch der Azimuth des Prüflings und auch die Polarisation der
Meßantenne ständig variiert. Diese Variation von drei
Parametern zum Suchen der kritischen Frequenzen ist sehr
zeitaufwendig.
Um diese großen Meßzeiten für Funkstörfeldstärkemessungen zu
vermeiden, ist es für Meßobjekte, deren Abmessungen klein
gegen die Wellenlänge sind und deren Störabstrahlung
hauptsächlich über angeschlossene Kabel erfolgt, bekannt,
diese Messung der Funkstörfeldstärke durch eine Messung der
maximal abgestrahlten Funkstörleistung auf dem
angeschlossenen Kabel zu ersetzen (Meyer de Stadelhofen, J,;
Bersier, R.: Die absorbierende Meßzange - eine neue Methode
zur Messung von Störungen im Meterwellenbereich. Technische
Mitteilungen PTT 3/1969). Die Messung der Funkstörleistung
ist jedoch ungenau. Die Korrelation
Funkstörleistung/Funkstörfeldstärke besitzt eine große
Streubreite (CISpRG/G/WG1(Ryser)92-2: Relation between
Interference Power and Interference Field Strength
Measurements, depending on EUT Type and Suppression
Measures), die Störleistungsmessung ist außerdem auf einen
Bereich von 30 bis 300 MHz beschränkt, da über 300 MHz die
Abmessungen der meisten Prüflinge nicht mehr klein gegenüber
der Wellenlänge sind.
Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur
Funkstörmessung aufzuzeigen, das die Genauigkeit der
Funkstörfeldstärkemessung besitzt und trotzdem in kürzester
Zeit ausführbar ist.
Diese Aufgabe wird ausgehend von einem Verfahren laut
Oberbegriff des Hauptanspruches, durch dessen kennzeichnende
Merkmale gelöst. Eine vorteilhafte Weiterbildung ergibt sich
aus dem Unteranspruch.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren werden die kritischen
Frequenzen, bei denen anschließend die genaue
Funkstörfeldstärkemessung durchgeführt wird, nachdem an sich
bekannten Verfahren der Funkstörleistungsmessung
durchgeführt, die schneller als eine
Funkstörfeldstärkemessung durchgeführt werden kann, da
hierbei nicht die erwähnten drei Parameter variiert werden
müssen. Trotzdem ist das erfindungsgemäße Verfahren auch für
größere Prüflinge, beispielsweise elektronische Meßgeräte in
19′′-Bauweise geeignet, bei denen der wesentlichste Anteil der
Störstrahlung über zum Gerät führende Anschlußleitungen
erfolgt. Die Größe der zu messenden Geräte kann durch einen
Sicherheitsfaktor bei der Festlegung des Grenzwertes
entsprechend berücksichtigt werden.
Damit bei der Suche der kritischen Frequenzen mittels der
Funkstörleistungsmessung mit Sicherheit alle Frequenzen
gefunden werden, bei denen der durch die Norm vorgegebene
Funkstörfeldstärkegrenzwert LF (beschrieben in CISPR 11 (ISM-
Geräte) CISPR 13 (Ton- und Fernseh-Rundfunkempfänger) und
CISPR 22 (ITE-Geräte) überschritten werden könnte, muß der
Grenzwert LP für die Funkstörleistungsmessung nach folgender
Beziehung festgelegt werden:
LP (dBpW) = LF (dBµV/m) - RF (dBpW/µV/m)
wobei RF (Relation Factor) die frequenzabhängige
Pegeldifferenz zwischen dem Funkstörleistungspegel und dem
Funkstörfeldstärkepegel entspricht, wie er durch eine
vergleichende Messung in einem breiten Frequenzband zwischen
30 und 1000 MHz für verschiedene Prüflinge gemessen wurde
(oben angegebene Literatur CISPR/G/WG1). Für den
erfindungsgemäßen Zweck wird aus diesen für verschiedene
Prüflinge gemessenen RF-Werten für den jeweils zu
berücksichtigenden Gesamtfrequenzbereich aus
Sicherheitsgründen der jeweils kleinste Wert benutzt und
unter Berücksichtigung des ebenfalls frequenzabhängigen
Grenzwertes LF für den zu berücksichtigenden
Gesamtfrequenzbereich dann der Grenzwert LP für die
Leistungsmessung berechnet.
Für die Funkstörleistungsmessung zur Bestimmung der
kritischen Frequenzen eignen sich alle hierfür bekannten
Verfahren. Sogar beispielsweise mittels eines Meßempfängers
bzw. eines Spektrumanalysators mit Spitzenwertanzeige für
jede Frequenz des Gesamtfrequenzbandes der jeweilige
Maximalwert beim langsamen Verschieben der Absorberzange
entlang des Anschlußkabels des zu messenden Gerätes bestimmt
und abgespeichert werden, gegebenenfalls mit einer
Nachmessung mit Quasi-Spitzenwertgleichrichter, die jedoch
entfallen kann, wenn es sich beim Prüfling um ein Gerät
handelt, dessen Störemission zeitlich stabil ist und
Schmalbandcharakter besitzt. Eine andere Möglichkeit zum
Messen des Störspektrums mittels der Absorberzange am
prüflingsseitigen Anschluß des Kabels besteht darin, zunächst
die lokalen Maxima der Störung durch Verschieben der Zange
entlang des Kabels zu suchen, in diesem Fall ist eine
Nachmessung mit Quasi-Spitzenwertgleichrichter leichter. Zur
Beschleunigung dieser Messung kann auch auf das Verschieben
der Zange zur Suche der lokalen Maxima verzichtet werden,
wenn ein Sicherheitsfaktor von etwa 6 bis 10 dB für den
Grenzwert LP benutzt wird. Die Bestimmung der kritischen
Frequenzen muß außerdem mit ausreichender Frequenzauflösung
erfolgen, damit bei der anschließenden
Funkstörfeldstärkemessung die kritischen Frequenzen
wiedergefunden werden. Bei modernen Meßempfängern ist dies
jedoch kein Problem.
Nach Auffinden der kritischen Frequenzen wird bei diesem,
gegebenenfalls mit dem gleichen Meßempfänger (die Meßzange
wird durch eine Meßantenne ersetzt) eine
Funkstörfeldstärkemessung mit Variation der erwähnten 3
Parameterantennenpolarisation, Antennenhöhe und
Prüflingsazimuth durchgeführt. Bei der Anordnung mit
maximaler Feldstärke ist die Messung mit quasi-
Spitzenwertgleichrichter durchzuführen, da alle bekannten
Vorschriften zur Funkstörfeldstärkemessung diesen
Gleichrichter vorschreiben.
Um sicherzugehen, daß bei der Funkstörleistungsmessung mit
Sicherheit alle zu berücksichtigenden kritischen Frequenzen
erfaßt werden, wird der Grenzwert LP mit einem
Sicherheitsfaktor Δ LP (dB) berücksichtigt, der je nach
Anwendungsfall frei wählbar und frequenzunabhängig ist. Wenn
der Prüfling eine nennenswerte Störemission aufweist, wird
die Zahl der festgestellten kritischen Frequenzen relativ
groß. Zur Datenreduktion wird deshalb vorzugsweise ein
Verfahren mit Teilbereichsmaximalbildung gemäß Patent DE-
38 17 499 benutzt.
Claims (2)
1. Verfahren zum Messen der Funkstörfeldstärke von
elektrischen Geräten bei vorbestimmten kritischen
Frequenzen eines breiten Gesamtfrequenzbereiches mit
Variation des Azimuths des zu messenden Gerätes sowie der
Polarisation und der Höhe der Meßantenne des
Feldstärkemeßgerätes, dadurch gekenn
zeichnet, daß die kritischen Frequenzen durch
eine vorhergehende Funkstörleistungsmessung innerhalb des
Gesamtfrequenzbereiches bestimmt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß für die Funkstörleistungsmessung
ein Grenzwert
LP = LF - RFbenutzt wird, wobei LF der durch Norm vorgegebene
Grenzwert der anschließenden Funkstörfeldstärkemessung
und RF die gemessene frequenzabhängige Pegeldifferenz
zwischen Funkstörleistungspegel und
Funkstörfeldstärkepegel ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924239741 DE4239741A1 (de) | 1992-11-26 | 1992-11-26 | Verfahren zum Messen der Funkstörfeldstärke von elektrischen Geräten |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924239741 DE4239741A1 (de) | 1992-11-26 | 1992-11-26 | Verfahren zum Messen der Funkstörfeldstärke von elektrischen Geräten |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4239741A1 true DE4239741A1 (de) | 1994-06-01 |
Family
ID=6473697
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19924239741 Withdrawn DE4239741A1 (de) | 1992-11-26 | 1992-11-26 | Verfahren zum Messen der Funkstörfeldstärke von elektrischen Geräten |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4239741A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10350063A1 (de) * | 2003-10-27 | 2005-05-25 | Rohde & Schwarz Gmbh & Co. Kg | Verfahren und Vorrichtung zur Messung von Funkstörpegeln mit Frequenznachführung |
DE102010046903A1 (de) * | 2010-09-29 | 2012-03-29 | Rohde & Schwarz Gmbh & Co. Kg | Messsystem und Messverfahren zur EMV-Messung |
-
1992
- 1992-11-26 DE DE19924239741 patent/DE4239741A1/de not_active Withdrawn
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10350063A1 (de) * | 2003-10-27 | 2005-05-25 | Rohde & Schwarz Gmbh & Co. Kg | Verfahren und Vorrichtung zur Messung von Funkstörpegeln mit Frequenznachführung |
US7801489B2 (en) | 2003-10-27 | 2010-09-21 | Rohde & Schwarz Gmbh & Co. Kg | Method and device for measuring radio interference levels with frequency tracking |
DE102010046903A1 (de) * | 2010-09-29 | 2012-03-29 | Rohde & Schwarz Gmbh & Co. Kg | Messsystem und Messverfahren zur EMV-Messung |
DE102010046903B4 (de) | 2010-09-29 | 2019-04-04 | Rohde & Schwarz Gmbh & Co. Kg | Messsystem und Messverfahren zur EMV-Messung |
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