DE4237980A1 - Verfahren zur Erzeugung einer mehrlagigen nitrierten oder Nitrid-Beschichtung durch reaktives Plasmaspritzen - Google Patents
Verfahren zur Erzeugung einer mehrlagigen nitrierten oder Nitrid-Beschichtung durch reaktives PlasmaspritzenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur
Erzeugung einer mehrlagigen nitrierten oder
Nitrid-Beschichtung durch reaktives Plasmaspritzen bei
Zufuhr reaktiver Metallpulver.
Hochreine Beschichtungen aus reaktiven Werkstoffen lassen
sich bekanntlich durch Vakuumplasmaspritzen unter
Inertgasatmosphäre herstellen, wobei insbesondere Argon
oder Helium als Inertgas Verwendung finden. Durch
Austausch der Inertgase gegen Stickstoff,
Kohlenwasserstoffe oder auch sauerstoffhaltige Gase
lassen sich gewollte Reaktionen des Spritzwerkstoffs
kontrolliert herbeiführen. In diesem Zusammenhang sind
bereits Versuche unternommen worden, Ti-Schichten durch
Vakuumplasmaspritzen bei Drücken bis etwa 1000 mbar zu
nitrieren (Asahi/Kojima "A Study of Metallurgical
Characteristics of Low Pressure Plasma Sprayed Titanium
Coatings", Proc. 7th ICVM, 1982, Tokyo, Japan, Seiten 305
bis 312).
Eine Erhöhung des Stickstoffgehaltes in der durch
Plasmaspritzen hergestellten Ti-Schicht bzw. die
TiN-Bildung und damit die Erhöhung der Schichthärte
lassen sich dadurch erreichen, daß der Spritzvorgang bei
Überdruck in Gegenwart von Stickstoff in der Spritzkammer
abläuft.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Erzeugung
einer mehrlagigen Beschichtung mit einer Gesamtstärke bis
in den Millimeterbereich zu ermöglichen, wobei die
Beschichtung bei guter Duktilität und Haftfestigkeit im
Hinblick auf das zu beschichtende Substrat an ihrer vom
Substrat abgewandten Oberfläche eine große Härte
aufweisen soll.
Das Verfahren soll ggf. die Herstellung mehrlagiger
Beschichtungen ermöglichen, deren Härte in dem genannten
Bereich, d. h. der letzten aufgespritzten Einzelschicht,
2000 HV0,1 und mehr erreicht.
Die Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst. Der Grundgedanke der Erfindung
besteht dabei darin, das Vakuumplasmaspritzen in einer
speziellen Weise mit dem Hochdruckplasmaspritzen zu
kombinieren, und zwar bei Einstellung reaktiver
Verfahrensbedingungen (durch Erzeugung einer reaktiven
Atmosphäre und/oder durch Einsatz reaktiver Plasmagase).
Zur Anwendung können alle reaktiven Metalle kommen, wie
insbesondere Ti, Ta, Nb und Cr.
Im einzelnen wird das Verfahren in der Weise ausgeführt,
daß - ggf. nach einer Vakuumsubstratvorbehandlung
insbesondere durch Reinigen mittels übertragenem
Lichtbogen - auf ein vorgeheiztes Substrat unter
Verwendung eines Reaktivgas-freien Plasmagases unter
Inertgasatmosphäre bei einem Druck von mindestens 30 mbar
in der Spritzkammer eine mindestens 30 µm starke
Reaktivmetall-Grundschicht aufgebracht wird. Das zu
beschichtende Substrat sollte auf Temperaturen in der
Größenordnung von einigen hundert °C aufheizbar und
derart beschaffen sein, daß sich eine ausreichende
Haftzugfestigkeit (mindestens 50 MPa, vorzugsweise um
100 MPa) erreichen läßt. Weiterhin sollte das Verfahren
nach Möglichkeit so ausgestaltet sein, daß sich anläßlich
der Erzeugung der Grundschicht eine mindestens 10 µm
starke Diffusionszone bildet. Vorzugsweise ist das
Substrat metallisch.
Ausgehend von der Grundschicht werden anschließend
nacheinander mehrere jeweils mindestens 30 µm starke
Einzelschichten aufgespritzt, wobei der
Stickstoff-Partialdruck innerhalb des Plasmastrahls und
damit in der Umgebung der Spritzpartikel von
Einzelschicht zu Einzelschicht stufenweise erhöht wird.
Ein wesentliches Merkmal des Verfahrens besteht also
darin, nach Erzeugung der Grundschicht während des
weiteren Verfahrensablaufs die Verfahrensbedingungen im
Hinblick auf das Reaktivgas Stickstoff
quasikontinuierlich zu verändern mit der Folge, daß der
Umsetzungsgrad des Titans zu TiN sich entsprechend
schrittweise verändert, und zwar von mit feinsten
TiN-Ausscheidungen dispersionsgehärtetem Ti über
Ti-gebundenes TiN bis hin zu ggf. reinen TiN-Schichten.
Insbesondere im mittleren Konzentrationsbereich bis zu
einem Stickstoff-Gehalt von etwa 9 bis 10 Mass. % können
die gewünschten unterschiedlichen Umsetzungsgrade durch
geeignete Verfahrensführung eingestellt werden, wodurch
sich der gewünschte Konzentrationsverlauf des
Stickstoff-Gehalts bzw. der Verlauf der Härte über der
Dicke der Beschichtung beeinflussen läßt.
Mit größer werdender Anzahl der die Beschichtung
bildenden Einzelschichten kann der gewünschte
quasikontinuierliche Verlauf der zuvor erwähnten
Eigenschaften naturgemäß immer besser verwirklicht
werden, d. h. die insoweit vorhandene Abstufung wird -
ausgehend von der Grundschicht bis zur letzten,
außenliegenden Einzelschicht - immer feiner. Bedingt
durch die stufenweise Veränderung der
Verfahrensbedingungen erreicht die Beschichtung an ihrer
außenliegenden Oberfläche (d. h. an der bereits erwähnten
letzten, außenliegenden Einzelschicht) eine große Härte,
verhält sich dabei aber wegen ihrer beim Spritzvorgang
entstehenden mikrokristallinen Struktur trotzdem duktil.
In Abhängigkeit von den sonstigen Verfahrensparametern
und/oder den Anforderungen an das Verfahrenserzeugnis
kann der zuvor angesprochene Stickstoff-Partialdruck
innerhalb der Plasmaflamme zur Erzeugung der
Einzelschichten von Einzelschicht zu Einzelschicht
stufenweise derart verändert werden, daß die letzte
Einzelschicht sich als reine
Reaktivmetall-Nitrid-Schicht ausbildet (Anspruch 2).
Die zuvor angesprochene stufen- oder schrittweise
Änderung des Stickstoff-Partialdrucks innerhalb der
Plasmaflamme kann in einfacher Weise dadurch
herbeigeführt werden, daß der Totaldruck in der
Spritzkammer durch angepaßte Zufuhr von Stickstoff
stufenweise erhöht wird (Anspruch 3).
Das Verfahren kann jedoch auch in der Weise ausgeführt
werden, daß im Anschluß an die Erzeugung der Grundschicht
dem Plasmagas Stickstoff beigemengt und nach Herstellung
der ersten Einzelschicht bei konstant gehaltenem
Stickstoffvolumenanteil im Plasmagas der Totaldruck in
der Spritzkammer durch Inertgaszufuhr stufenweise erhöht
wird (Anspruch 4). Diese Vorgehensweise setzt also (nach
Herstellung der Grundschicht) den Einsatz eines
Plasmagases voraus, welches das Reaktivgas Stickstoff
enthält.
Abweichend von der zuletzt angesprochenen Vorgehensweise
kann das Verfahren auch derart ausgestaltet sein, daß im
Anschluß an die Erzeugung der Grundschicht der
Stickstoffvolumenanteil im Plasmagas stufenweise erhöht
wird (Anspruch 5).
Erforderlichenfalls läßt sich das Verfahren an
unterschiedliche Anforderungen, insbesondere an das
Verfahrenserzeugnis, dadurch feinfühlig anpassen, daß die
Verfahrensschritte nach den Ansprüchen 3 und 4 bzw. 3 und
5 miteinander kombiniert werden: Dabei wird also neben
der Zufuhr von Stickstoff in die Spritzkammer bei
konstant gehaltenem Stickstoffvolumenanteil im Plasmagas
zusätzlich der Totaldruck in der Spritzkammer bzw.
zusätzlich der Stickstoffvolumenanteil im Plasmagas
stufenweise erhöht.
Im Rahmen der Erfindung ist es nicht erforderlich, daß
die zuvor angesprochenen Verfahrensschritte gemäß
Anspruch 3, 4 bzw. 3, 5 stets gleichzeitig ablaufen.
Vielmehr ist es auch möglich, daß zumindest eine der
beiden Maßnahmen (gemäß Anspruch 3, 4 bzw. 3, 5)
lediglich zeitweilig stufenweise ausgeführt wird
(Anspruch 6 bzw. 7).
Beispielsweise kann dabei derart vorgegangen werden, daß
bei konstant gehaltenem Stickstoffvolumenanteil im
Plasmagas zeitweilig oder auch bis zum Abschluß des
Beschichtungsvorgangs der Totaldruck in der Spritzkammer
stufenweise erhöht wird und erst nach Erzeugung zumindest
einer Einzelschicht zusätzlich Stickstoff stufenweise
angepaßt in die Spritzkammer eingeleitet wird.
Die in Rede stehende kombinierte Vorgehensweise kann auch
dadurch variiert werden, daß die betreffenden Maßnahmen
in zeitlicher Aufeinanderfolge wechselweise zur Anwendung
kommen.
Das Verfahren kann auch in der Weise ausgeführt werden,
daß auf das Substrat eine Grundschicht mit einer Stärke
von mindestens 50 µm aufgespritzt wird (Anspruch 8).
Zweckmäßigerweise wird die Beschichtung (bestehend aus
Grundschicht und zumindest zwei anschließend
aufgespritzten Einzelschichten) in der Weise aufgebaut,
daß ihre Mindeststärke 100 µm beträgt (Anspruch 9).
Der Umsetzungsgrad des Reaktivmetalls zu
Reaktivmetall-Stickstoff läßt sich dadurch vorteilhaft
beeinflussen, daß der Totaldruck in der Spritzkammer
stufenweise auf 2000 mbar erhöht wird (Anspruch 10).
Je nach Einsatzzweck der Beschichtung kann insbesondere
die letzte aufgespritzte Einzelschicht (d. h. die
Deckschicht) dicht oder porös ausgeführt werden.
Im zuletzt angesprochenen Fall wird zur Erzeugung der
letzten Einzelschicht die Zufuhr reaktiver Metallpulver
dahingehend dahingehend geändert, daß während dieses
Aufspritzabschnitts eine vergleichsweise gröbere Körnung
(des eingesetzten reaktiven Metallpulvers) Verwendung
findet (Anspruch 11). Dabei ist allerdings zu
berücksichtigen, daß mit der Verwendung einer gröberen
Körnung der Reaktionsgrad des Metalls abnimmt.
Die Struktur in Richtung auf Dichte bzw. Porosität der
letzten Einzelschicht (Deckschicht) läßt sich zusätzlich
oder statt dessen auch durch die Art und Weise
beeinflussen, in welcher das reaktive Metallpulver -
normalerweise im Bereich der Spritzdüse - in das
Plasmagas eingeleitet wird. Eine gewünschte größere
Dichte der letzten Einzelschicht läßt sich dabei dadurch
verwirklichen, daß die Einleitung in das Plasmagas
strahlaufwärts, also entgegen dessen Strömungsrichtung,
erfolgt (Anspruch 12); dies führt dazu, daß der
Reaktionsgrad des Metalls - und damit der Umsetzungsgrad
des Reaktivmetalls zu Reaktivmetall-Stickstoff - zunimmt.
Im Gegensatz dazu läßt sich mit der Einleitung des
reaktiven Metallpulvers strahlabwärts in das Plasmagas,
d. h. in dessen Strömungsrichtung, wegen der damit
vergleichsweise verminderten Verweilzeit der
Spritzpartikel im Plasmastrahl eine poröse letzte
Einzelschicht (Deckschicht) herstellen.
Die Zusammensetzung des Plasmagases kann unter Umständen
auch dadurch in der gewünschten Weise verändert werden,
daß zumindest zeitweilig stufenweise der Volumenanteil
der Bestandteile verkleinert wird, welche das Plasmagas
neben dem Reaktivgas Stickstoff enthält (Anspruch 13).
Falls also das Plasmagas während eines Spritzabschnitts
neben Stickstoff beispielsweise Argon und/oder
Wasserstoff und/oder Helium enthält, kann das Verfahren
auch in der Weise ausgeführt werden, daß die Zufuhr der
zuletztgenannten Bestandteile herabgesetzt wird.
Die Härte einer erzeugten Einzelschicht, insbesondere der
letzten Einzelschicht, läßt sich durch Verwendung
flüssigen Stickstoffs als Kühlmittel steigern, weil
dadurch zusätzlich eine Anreicherung der betreffenden
Einzelschicht mit Stickstoff bewirkt werden kann
(Anspruch 14).
Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die
Zeichnung im einzelnen erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 in Form eines
Stickstoff-Gehalt/Totaldruck-Diagramms
mehrere Varianten zur Erzeugung einer
Einzelschicht durch Plasmaspritzen mit
einem bestimmten Stickstoff-Gehalt und
Fig. 2 in Form eines Diagramms drei
Ausführungsmöglichkeiten des Verfahrens mit
unterschiedlicher Abstufung der
Zusammensetzung der gespritzten
Einzelschichten und der sich daraus
ergebenden Schichthärte.
Die nachfolgenden Erläuterungen beziehen sich auf den
Aufbau einer Beschichtung - bestehend aus einer
Grundschicht und mehreren auf dieser bzw.
übereinanderliegenden TiN-haltigen Einzelschichten - auf
einem metallischen Substrat durch Plasmaspritzen.
Nach einer Vorbehandlung durch Lichtbogenreinigen und
einer Vorheizung des Substrats auf 400°C wird auf dieses
mittels übertragenem Lichtbogen durch Plasmaspritzen
mittels Argon-Plasma bei einem Totaldruck von 50 mbar
zunächst eine 50 µm starke Ti-Schicht aufgebracht, wobei
sich eine Diffusionszone mit einer Dicke von mehreren
10 µm bildet. Ausgehend von der Grundschicht werden
anschließend auf diese bzw. aufeinanderliegend mehrere
Einzelschichten aufgespritzt, wobei der Totaldruck in der
Spritzkammer durch gesteigerte Zufuhr von Stickstoff in
diese von Einzelschicht zu Einzelschicht stufenweise bis
auf mehr als 1000 mbar gesteigert wird. In entsprechender
Weise wird dem dem Plasmabrenner zugeführten Plasmagas
von Einzelschicht zu Einzelschicht ebenfalls stufenweise
zunehmend Stickstoff als Reaktivgas beigemischt.
Bedingt durch diese der Erzeugung der jeweiligen
Einzelschicht angepaßte Veränderung der
Verfahrensparameter nimmt der Umsetzungsgrad des Titans
zu TiN von Einzelschicht zu Einzelschicht zu mit der
Folge, daß die zuletzt erzeugte, die Deckschicht bildende
Einzelschicht die größte Härte aufweist und ggf. als
reine TiN-Schicht ausgebildet ist.
Durch die Herstellung einer größeren Anzahl
Einzelschichten läßt sich auf diese Weise eine
festhaftende Beschichtung gewinnen, die hinsichtlich des
Verlaufs des N-Gehaltes und der Schichthärte einen
quasikontinuierlichen Aufbau aufweist.
Aus dem in Fig. 1 dargestellten Diagramm (aufgetragen ist
der Stickstoff-Gehalt N in Masse-Prozent über dem
Totaldruck p in der Spritzkammer in mbar) ist
ersichtlich, in welcher Weise eine Einzelschicht zur
Einstellung eines bestimmten Stickstoff-Gehalts (mit der
sich daraus ergebenden Schichthärte) bei
unterschiedlichen Verfahrensbedingungen ausgeführt werden
muß. Eingetragen sind dabei drei Linien 1-3
(durchgezogene bzw. gestrichelte bzw. strichpunktierte
Linie); diese beziehen sich auf einen Herstellvorgang bei
Einsatz eines Plasmagases mit einer bestimmten
Zusammensetzung, und zwar eines Ar/N2-Plasmagases unter
N2-Atmosphäre in der Spritzkammer bzw. eines
Ar/H2-Plasmagases unter N2-Atmosphäre bzw. eines
Ar/N2-Plasmagases unter Ar-Atmosphäre.
Unter den durch die Linien 1 bis 3 angedeuteten
Verfahrensbedingungen muß zur Einstellung eines
Stickstoff-Gehalts x1 von etwa 6,2% der währenddessen
vorhandene Druck in der Spritzkammer p1 über
Stickstoffatmosphäre bei Ar/N2-Plasmagas etwa 900 mbar
bzw. p2 über Stickstoffatmosphäre bei Ar/H2-Plasmagas
etwa 1500 mbar bzw. p3 über Argonatmosphäre bei
Ar/N2-Plasmagas etwa 1800 mbar betragen.
Falls die danach herzustellende Einzelschicht einen
erhöhten Stickstoff-Gehalt x1′ von etwa 7% aufweisen
soll, muß der Druck in der Spritzkammer unter den
Verfahrensbedingungen gemäß Linie 1 und 2 auf p1′ etwa
1000 bzw. p21 knapp 1700 mbar gesteigert werden. Der
Verlauf der Linie 3 läßt erkennen, daß sich unter den
zugehörigen Verfahrensbedingungen eine Einzelschicht mit
dem angesprochenen erhöhten Stickstoff-Gehalt nur dann
erzeugen ließe, falls der Druck in der Spritzkammer
erheblich über 2000 mbar angehoben werden könnte.
In dem Diagramm gemäß Fig. 2 sind im Sinne einer
qualitativ zu verstehenden Angabe der Stickstoff-Gehalt N
in Masse-Prozent (links) und die Schichthärte h = HV0,1
(rechts) über der Schichtdicke d (angegeben in
Prozentanteilen der Stärke dmax der gesamten
Beschichtung) aufgetragen.
Die beiden gewölbten Linien 4 und 6 sowie die gerade
Linie 5 zeigen beispielhaft, daß das Verfahren im
Hinblick auf die Abstufung des Stickstoff-Gehalts in den
Einzelschichten n1 bis n9 unterschiedlich ausgeführt
werden kann, falls die die Deckschicht bildende letzte
Einzelschicht n9 eine bestimmte Schichthärte h, nämlich
2000 HV0,1 aufweisen soll.
Die Beschichtung besteht in dem dargestellten
Ausführungsbeispiel also aus insgesamt 10 Schichten,
nämlich der Grundschicht n0 und den Einzelschichten n1
bis n9 mit von Einzelschicht zu Einzelschicht
ansteigendem Stickstoff-Gehalt und ansteigender
Schichthärte. Die den Linien 5 und 6 zugeordneten
Einzelschichten sind aus Gründen der Übersichtlichkeit
nicht dargestellt.
Selbstverständlich kann zur Erzeugung einer Beschichtung
mit beispielsweise 10 Lagen und einer Deckschicht mit der
angegebenen Schichthärte auch in der Weise vorgegangen
werden, daß - ausgehend von einer Grundschicht n0
beliebiger Stärke - die anschließend hergestellten
Einzelschichten n1 bis n9 (abweichend von der Darstellung
gemäß Fig. 2) zueinander unterschiedliche Schichtdicken d
aufweisen.
Die mittels des Verfahrens hergestellte Beschichtung ist
mit dicht ausgebildeter Deckschicht (= letzte,
außenliegende Einzelschicht) in den Fällen einsetzbar, in
denen eine besonders harte und korrosionsbeständige
Oberfläche gefordert ist.
Die Beschichtung kann mit poröser Oberfläche zur
Herstellung von Implantaten oder Gleitlagern Verwendung
finden. Bei ersteren wird das Verfahren vorzugsweise
derart ausgeführt, daß die der außenliegenden
Einzelschicht benachbarte - oder jedenfalls eine
innenliegende - Einzelschicht dicht und
korrosionsbeständig ausgebildet ist. Im
Gleitlager-Anwendungsfall ermöglicht die reibarme poröse
Deckschicht ggf. die Speicherung zusätzlicher
Schmiermittel.
Abweichend von den beschriebenen Ausführungsbeispielen
kann das Verfahren auch in der Weise ausgeführt werden,
daß zusätzlich oder statt dessen zumindest eine
innenliegende, d. h. nicht die Deckschicht bildende
Einzelschicht, vergleichsweise porös ausgebildet ist.
Claims (14)
1. Verfahren zur Erzeugung einer mehrlagigen nitrierten oder
Nitrid-Beschichtung durch reaktives Plasmaspritzen bei
Zufuhr reaktiver Metallpulver, welches folgende
Verfahrensschritte aufweist:
- - auf ein vorgeheiztes Substrat wird zunächst unter Verwendung eines Reaktivgas-freien Plasmagases unter Inertgasatmosphäre bei einem Druck von mindestens 30 mbar in der Spritzkammer eine mindestens 30 µm starke Reaktiv-Metall-Grundschicht aufgebracht;
- - ausgehend von der Grundschicht werden anschließend nacheinander mehrere jeweils mindestens 30 µm starke Einzelschichten aufgespritzt, wobei der Stickstoff-Partialdruck innerhalb des Plasmastrahls und damit in der Umgebung der Spritzpartikel von Einzelschicht zu Einzelschicht stufenweise erhöht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Stickstoff-Partialdruck innerhalb des Plasmastrahls
in der Umgebung der Spritzpartikel derart stufenweise
erhöht wird, daß die letzte Einzelschicht sich als reine
Reaktivmetall-Nitrid-Schicht ausbildet.
3. Verfahren nach zumindest einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Druck in der
Spritzkammer durch angepaßte Zufuhr von Stickstoff
stufenweise erhöht wird.
4. Verfahren nach zumindest einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß im Anschluß an die
Erzeugung der Grundschicht dem Plasmagas Stickstoff
beigemengt und nach Herstellung der ersten Einzelschicht
bei konstant gehaltenem Stickstoffvolumenanteil im
Plasmagas der Druck in der Spritzkammer stufenweise
erhöht wird.
5. Verfahren nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß im Anschluß an die Erzeugung
der Grundschicht der Stickstoffvolumenanteil im Plasmagas
stufenweise erhöht wird.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 3 und 4, dadurch
gekennzeichnet, daß zumindest eine der beiden Maßnahmen -
Anpassung der Stickstoff-Zufuhr und Druckerhöhung bei
konstant gehaltenem Stickstoffvolumenanteil im Plasmagas
- lediglich zeitweilig stufenweise ausgeführt wird.
7. Verfahren nach den Ansprüchen 3 und 5, dadurch
gekennzeichnet, daß zumindest eine der beiden Maßnahmen -
Anpassung der Stickstoff-Zufuhr und Änderung des
Stickstoffvolumenanteils im Plasmagas - lediglich
zeitweilig stufenweise ausgeführt wird.
8. Verfahren nach zumindest einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß auf das Substrat
eine Grundschicht mit einer Stärke von mindestens 50 µm
aufgespritzt wird.
9. Verfahren nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Beschichtung in der Weise
aufgebaut wird, daß ihre Mindeststärke 100 µm beträgt.
10. Verfahren nach zumindest einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Totaldruck in
der Spritzkammer stufenweise auf bis zu 2000 mbar erhöht
wird.
11. Verfahren nach zumindest einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzeugung der
letzten Einzelschicht die Zufuhr reaktiver Metallpulver
dahingehend geändert wird, daß während dieses
Aufspritzabschnitts eine vergleichsweise gröbere Körnung
Verwendung findet.
12. Verfahren nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die reaktiven Metallpulver
strahlaufwärts in das Plasmagas eingeleitet werden.
13. Verfahren nach zumindest einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Zusammensetzung des Plasmagases auch dadurch verändert
wird, daß zumindest zeitweilig stufenweise der
Volumenanteil der Bestandteile verkleinert wird, welche
das Plasmagas neben dem Reaktivgas Stickstoff enthält.
14. Verfahren nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Beschichtung zumindest
zeitweilig mit flüssigem Stickstoff gekühlt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4237980A DE4237980A1 (de) | 1992-11-11 | 1992-11-11 | Verfahren zur Erzeugung einer mehrlagigen nitrierten oder Nitrid-Beschichtung durch reaktives Plasmaspritzen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4237980A1 true DE4237980A1 (de) | 1994-05-19 |
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ID=6472565
Family Applications (1)
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DE4237980A Withdrawn DE4237980A1 (de) | 1992-11-11 | 1992-11-11 | Verfahren zur Erzeugung einer mehrlagigen nitrierten oder Nitrid-Beschichtung durch reaktives Plasmaspritzen |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE4237980A1 (de) |
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- 1992-11-11 DE DE4237980A patent/DE4237980A1/de not_active Withdrawn
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