DE4236621A1 - Verfahren zur Abstimmung eines Rundfunkempfängers - Google Patents
Verfahren zur Abstimmung eines RundfunkempfängersInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Abstimmung eines Rundfunkempfängers,
der zwei Superhet-Empfangsteile aufweist, von denen das erste die von dem
eingestellten Sender empfangenen Signale für die Wiedergabe über Schallwandler
aufbereitet und das zweite zumindest bei Bedarf auf verfügbare Alternativ
frequenzen zu dem eingestellten Sender abgestimmt wird und die sich bei den
Alternativfrequenzen ergebende Empfangsqualität bewertet.
Besonders leistungsfähige Rundfunkempfänger für mobilen Betrieb, wie
Autoradios, sind mit Frequenzdiversity ausgestattet und verfügen über zwei
getrennte Empfangsteile, von denen das erste als Hörempfänger und das zweite
als Suchempfänger bezeichnet wird. Der Suchempfänger arbeitet zumeist im
Sendersuchlauf, um den Empfangsbereich nach Alternativfrequenzen zu der
Senderfrequenz, auf die der Hörempfänger gerade eingestellt ist, abzusuchen.
Bei der Durchstimmung des Suchempfängers über den gesamten UKW-Empfangsbereich
von 87,5 bis 108 MHz und bei einer üblichen Zwischenfrequenz von 10,7 MHz
würde der Lokaloszillator des Suchempfängers unvermeidlich in den Bereich der
Frequenz gelangen, auf die der Hörempfänger eingestellt ist. Durch
unvermeidbare Abstrahlung und Verkopplungen innerhalb des Rundfunkempfängers
würde in diesem Fall der Empfang des eingestellten Senders gestört werden. Um
dies zu vermeiden, wird bei herkömmlichen Rundfunkempfängern, die mit zwei
Empfangsteilen in Frequenzdiversity arbeiten, eine Zwischenfrequenz mit einem
Wert von mehr als 20,5 MHz gewählt, so daß die Frequenz des Lokaloszillators
stets außerhalb des Empfangsfrequenzbereichs des Hörempfängers bleibt. Da die
für die Nahselektion benötigten Selektionsmittel aber nur für die genormte
Zwischenfrequenz von 10,7 MHz verfügbar sind, muß mit zusätzlichem
Bauteileaufwand eine weitere Frequenzumsetzung durchgeführt werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ohne Inkaufnahme von Empfangs
störungen die Verwendung von Empfangsteilen in Einfach-Superheterodyntechnik
für in Frequenzdiversity betriebene Rundfunkempfänger zu ermöglichen.
Gemäß der Erfindung wird vor der Abstimmung des zweiten Empfangsteils auf eine
Alternativfrequenz geprüft, ob die für diese Alternativfrequenz erforderliche
Oszillatorfrequenz des zweiten Empfangsteils in ein auf die Frequenz des
eingestellten Senders zentriertes Frequenzband von vorbestimmter Breite fällt,
und jede in dieses Frequenzband fallende Alternativfrequenz wird bei der
Abstimmung des zweiten Empfangsteils übergangen. Durch diese Maßnahme ist
gewährleistet, daß der Lokaloszillator des zweiten Empfangsteils, also des
Suchempfängers, niemals auf Frequenzen eingestellt wird, die im Bereich der
aktuellen Empfangsfrequenz des ersten Empfangsteils, also des Hörempfängers,
liegen. Durch diese einfache Maßnahme ist die Verwendung von einfachen
Empfangsteilen möglich, wie sie auch oder in ahnlicher Form in Rundfunk
empfängern mit nur einem Empfangsteil verwendet werden.
Um keinerlei Einbußen bei der Leistungsfähigkeit der Frequenzdiversity-
Funktion in Kauf nehmen zu müssen, werden zwei Weiterbildungen des Verfahrens
vorgeschlagen.
Gemäß der ersten Weiterbildung wird vor der Abstimmung des zweiten
Empfangsteils auf eine Alternativfrequenz geprüft, ob diese Alternativfrequenz
in ein auf die aktuelle Oszillatorfrequenz des ersten Empfangsteils
zentriertes Frequenzband von vorbestimmter Breite fällt, und jede in dieses
Frequenzband fallende Alternativfrequenz wird bei der Abstimmung des zweiten
Empfangsteils übergangen oder zumindest hinsichtlich der für diese
Alternativfrequenz erhaltenen Qualitätsbewertung nicht berücksichtigt. Wenn
nämlich die Oszillatorfrequenz des ersten Empfangsteils, also des
Hörempfängers, in den Bereich der Frequenz fällt, auf die das zweite
Empfangsteil, also der Suchempfänger, momentan abgestimmt ist, so wird auch
der Empfang dieses zweiten Empfangsteils gestört, so daß eine zuverlässige
Bewertung der Empfangsqualität nicht möglich ist.
Gemäß einer zweiten Weiterbildung des Verfahrens wird vor der Prüfung der
Empfangsqualität einer Alternativfrequenz, die in ein auf die aktuelle
Oszillatorfrequenz des ersten Empfangsteils zentriertes Frequenzband von
vorbestimmter Breite fällt, das erste Empfangsteil zumindest vorübergehend auf
eine der Alternativfrequenzen abgestimmt. Anschließend kann das zweite
Empfangsteil auf die zu überprüfende Alternativfrequenz abgestimmt werden,
ohne daß Empfangsstörungen zu befürchten sind.
Schließlich wird das zweite Empfangsteil, also der Suchempfänger, vorzugsweise
nicht kontinuierlich im Suchlauf durchgestimmt, sondern nur auf bestimmte
Alternativfrequenzen zu dem gerade am ersten Empfangsteil eingestellten
Sender, die aus dem RDS-Datenstrom abgeleitet werden. Dies erlaubt eine
schnelle Überprüfung aller in Frage kommenden Alternativfrequenzen, so daß
prinzipiell nur eine geringe Wahrscheinlichkeit für Störungen des
Hörempfängers durch den Suchempfänger besteht.
Das erfindungsgemäße Verfahren und ein zu seiner Durchführung geeigneter
Rundfunkempfänger werden nun unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher
beschrieben. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 ein Blockschaltbild eines zur Durchführung des Verfahrens geeigneten
Rundfunkempfängers; und
Fig. 2 und 3 Diagramme, die den Abstimmbereich der beiden Empfangsteile
des Rundfunkempfängers für zwei Ausführungsformen des Verfahrens zeigen.
Der in Fig. 1 schematisch dargestellte Rundfunkempfänger ist ein Autoradio mit
zwei Empfangsteilen, die einen Betrieb in Frequenzdiversity erlauben. Die
beiden Empfangsteile 10 und 12 des Rundfunkempfängers sind an eine
Antennenweiche 14 angeschlossen. Das Empfangsteil 10 bildet den Hörempfänger,
dessen Ausgang an eine NF-Stufe 16 angeschlossen ist, die Filter zur
Klangeinstellung, Leistungsverstärker und eine QuaIitätsbewertungsschaltung
beinhaltet. Das Empfangsteil 12 ist ein Suchempfänger, dessen Ausgang an eine
Qualitätsbewertungsstufe 18 angeschlossen ist. Die Funktionen der beiden
Empfangsteile 10, 12 werden durch eine mit einem Mikroprozessor ausgestattete
Steuerschaltung 20 gesteuert. Diese Steuerschaltung 20 steuert insbesondere
die Frequenz der Lokaloszillatoren der Empfangsteile 10, 12. Sie wertet die
aus der NF-Stufe 16 und aus der Qualitätsbewertungsschaltung 18 gewonnenen
Qualitätsbewertungsinformationen aus. Weiterhin empfängt die Steuerschaltung
20 aus einem RDS-Decoder 22 die aus dem RDS-Datenstrom gewonnenen
Informationen über verfügbare Alternativfrequenzen zu dem Sender, auf den das
Empfangsteil 10 eingestellt ist.
Der in den Fig. 2 und 3 gezeigte Empfangsbereich der beiden Empfangsteile
des Rundfunkempfängers erstreckt sich im UKW-Band von 87,5 bis 108,0 MHz.
Gemäß dem erfindungsgemaßen Verfahren wird in einem Abstand unterhalb der
Abstimmfrequenz des Hörempfängers 10, der gleich der Zwischenfrequenz ist, mit
welcher dieser Empfänger arbeitet, also üblicherweise 10,7 MHz, ein verbotener
Bereich von vorbestimmter Breite definiert. Dieser verbotene Bereich ist in
Fig. 2 und in Fig. 3 schraffiert dargestellt und mit A bezeichnet. Der
verbotene Bereich A hat eine Breite von einigen 100 Kilohertz und entspricht
in etwa der Breite des ZF-Durchlaßbandes des Hörempfängers 10. Während der
Hörempfänger 10 auf einen bestimmten Sender eingestellt ist, werden die vom
RDS-Decoder 22 gelieferten Informationen über Alternativfrequenzen zu diesem
Sender durch die Steuerschaltung 20 ausgewertet, die den Suchempfänger 12
durch Steuerung der Frequenz seines Lokaloszillators nacheinander auf diese
Alternativfrequenzen abstimmt, um die sich für die verschiedenen
Alternativfrequenzen ergebende Empfangsqualität zu ermitteln. Vor der
Abstimmung auf jede der Alternativfrequenzen prüft aber die Steuerschaltung
20, ob sie in den verbotenen Bereich A fallen würde. Falls eine
Alternativfrequenz in den verbotenen Bereich A fällt, erfolgt keine Abstimmung
des Suchempfängers auf diese Frequenz. Bei einer Abstimmung des Suchempfängers
auf eine Frequenz innerhalb des verbotenen Bereiches A würden aufgrund von
unvermeidlichen Abstrahlungen und Verkopplungen im Inneren des Rundfunk
empfängers Störungen des Hörempfängers 10 auftreten.
Die Funktion des Suchempfängers 12 kann ihrerseits durch Einstrahlung aus dem
Lokaloszillator des Hörempfängers 10 gestört werden, wenn die Alternativ
frequenz, auf die der Suchempfänger 12 abgestimmt ist, in den Bereich der
aktuellen Oszillatorfrequenz des Hörempfängers 10 gelangt. Daher wird, wie in
Fig. 3 dargestellt, ferner ein zweiter verbotener Bereich definiert, der mit B
bezeichnet und schraffiert dargestellt ist. Er liegt in einem Abstand von der
Abstimmfrequenz des Hörempfängers 10, der gleich der Zwischenfrequenz ist,
also im Normalfall 10,7 MHz beträgt, und hat etwa die gleiche Breite wie der
verbotene Bereich A. Bevor also der Suchempfänger 12 auf eine Alternativ
frequenz abgestimmt wird, wird geprüft, ob diese in den verbotenen Bereich B
fallen würde. Wenn dies zutrifft, erfolgt keine Abstimmung des Suchempfängers
12 auf diese Frequenz. Auf diese Weise wird vermieden, daß Empfangsstörungen
des Suchempfängers zu einer unzutreffenden Qualitätsbewertung bestimmter
Alternativfrequenzen führen.
Um trotz der Definition von verbotenen Bereichen alle dem RDS-Datenstrom
entnommenen Alternativfrequenzen überprüfen zu können, wird der Hörempfänger
10, sobald der Suchempfänger 12 eine Alternativfrequenz prüfen soll, die in
einen verbotenen Bereich fallen würde, zumindest vorübergehend auf eine der
verfügbaren Alternativfrequenzen abgestimmt, vorzugsweise diejenige, welche
die bestmögliche Empfangsqualität bietet.
Beide Empfangsteile 10 und 12 sind in Einfach-Superheterodyntechnik
ausgebildet und arbeiten mit der üblichen Zwischenfrequenz von 10,7 MHz.
Claims (5)
1. Verfahren zur Abstimmung eines Rundfunkempfängers, der zwei Superhet-
Empfangsteile aufweist, von denen das erste die von dem eingestellten Sender
empfangenen Signale für die Wiedergabe über Schallwandler aufbereitet und das
zweite zumindest bei Bedarf auf verfügbare Alternativfrequenzen zu dem
eingestellten Sender abgestimmt wird und die sich bei den Alternativfrequenzen
ergebende Empfangsqualität bewertet, dadurch gekennzeichnet, daß vor der
Abstimmung des zweiten Empfangsteils auf eine Alternativfrequenz geprüft wird,
ob die für diese Alternativfrequenz erforderliche Oszillatorfrequenz des
zweiten Empfangsteils in ein auf die Frequenz des eingestellten Senders
zentriertes Frequenzband von vorbestimmter Breite fallt, und jede in dieses
Frequenzband fallende Alternativfrequenz bei der Abstimmung des zweiten
Empfangsteils übergangen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß vor der Abstimmung
des zweiten Empfangsteils auf eine Alternativfrequenz geprüft wird, ob diese
Alternativfrequenz in ein auf die aktuelle Oszillatorfrequenz des ersten
Empfangsteils zentriertes Frequenzband von vorbestimmter Breite fällt, und
jede in dieses Frequenzband fallende Alternativfrequenz bei der Abstimmung des
zweiten Empfangsteils übergangen oder die für diese Alternativfrequenz
erhaltene Qualitätsbewertung nicht berücksichtigt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß vor der Prüfung der
Empfangsqualität einer Alternativfrequenz, die in ein auf die aktuelle
Oszillatorfrequenz des ersten Empfangsteils zentriertes Frequenzband von
vorbestimmter Breite fällt, das erste Empfangsteil zumindest vorübergehend auf
eine der Alternativfrequenzen abgestimmt wird.
4. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Alternativfrequenzen aus dem RDS-Datenstrom abgeleitet werden und das
zweite Empfangsteil nur auf Frequenzwerte abgestimmt wird, die mit einer der
Alternativfrequenzen übereinstimmen.
5. Rundfunkempfänger zur Durchführung des Verfahrens nach einem der
vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß beide Empfangsteile in
Einfach-Superheterodyntechnik ausgebildet sind und dieselbe Standard-
Zwischenfrequenz aufweisen.
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