DE4234799A1 - Zur Anordnung an einer Fahrzeuglängsseite zwischen zwei tragenden, vertikalen Säulen ausgebildete Kraftfahrzeugtür - Google Patents
Zur Anordnung an einer Fahrzeuglängsseite zwischen zwei tragenden, vertikalen Säulen ausgebildete KraftfahrzeugtürInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine zur Anordnung an einer Fahr
zeuglängsseite zwischen zwei tragenden, vertikalen Säulen
ausgebildete Kraftfahrzeugtür, welche im Falle eines
Frontal- oder Heckaufpralls des Kraftfahrzeugs als in
Längsrichtung wirkende Verstrebung zwischen den Säulen
dient.
Heutige Kraftfahrzeuge sind aus Sicherheitsgründen meist
so gestaltet, daß ihre Fahrgastzelle möglichst stabil und
die Bereiche vor und hinter der Fahrgastzelle als
Knautschzonen ausgebildet sind. Da die Türöffnungen nur
im unteren Bereich durch die Seitenschweller und im obe
ren Bereich durch den Dachholm in Längsrichtung begrenzt
sind, werden die Kraftfahrzeugtüren aus Sicherheitsgrün
den so ausgebildet, daß sie eine Aussteifung für die
Längssäulen darstellen. Bei einem Frontalaufprall sollen
beispielsweise die A-Säulen über die beiden Vordertüren
an den B-Säulen abgestützt werden, damit die A-Säulen
nicht einknicken und es zu einer den Lebensraum der Fahr
zeuginsassen gefährlich einengenden Verkleinerung der
Fahrgastzelle kommt.
In der Praxis hat sich gezeigt, daß Fahrzeugtüren der
beim Unfallgeschehen auftretenden Belastung bis zu einer
maximalen Spitzenkraft ohne wesentliche Deformation
standhalten. Wird bei Schwerstunfällen diese Spitzenkraft
überschritten, dann knicken die Türen in der Regel an
einer signifikanten Schwachstelle oder im Bereich der
Türmitte aus und können dann keine in Längsrichtung wir
kenden Kräfte mehr übertragen. Dadurch geht die Integri
tät der Fahrgastzelle verloren, weil die Schweller und
Dachholme dann ebenfalls überlastet werden und einknicken
oder sich mehr oder weniger stark verformen. Auch lassen
sich dann die Türen meist nicht mehr öffnen.
Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, eine Fahrzeug
tür derart zu gestalten, daß auch bei Schwerstunfällen
eine möglichst geringe Verformung der Fahrgastzelle ein
tritt.
Dieses Problem wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
die Kraftfahrzeugtür in Fahrzeuglängsrichtung derart zu
sammenstauchbar ausgebildet ist, daß erst bei geringfügig
unterhalb der bei einem Schwerstunfall auftretenden maxi
malen Längskraft diese Längsverformung eintritt und dabei
die axiale Abstützkraft der Kraftfahrzeugtür möglichst
hoch bleibt.
Diese Gestaltung einer Kraftfahrzeugtür läuft dem bishe
rigen Sicherheitsdenken zuwider. Bisher hat man die
Kraftfahrzeugtüren möglichst stabil ausgeführt, um auch
bei hohen, in Längsrichtung wirkenden Kräften noch eine
Abstützung zwischen den vertikalen Säulen der Fahrzeugka
rosserie zu ermöglichen. Man kann dadurch das Ausknicken
der Türen in höhere Kraftbereiche verschieben, es jedoch
nicht generell vermeiden. Die erfindungsgemäß gestalteten
Türen wirken bis unmittelbar vor dem Auftreten einer ma
ximalen Kraft genau wie die bisher bekannten Türen als
Abstützung. Wenn die bekannten Türen jedoch ausknicken
und dadurch als Abstützung wirkungslos werden, dann be
ginnen die erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugtüren sich in
Längsrichtung mit hoher Gegenkraft zu verformen. Die er
findungsgemäßen Kraftfahrzeugtüren können also, genau wie
die bekannten Kraftfahrzeugtüren, bei Überschreiten einer
maximalen Kraft eine Verformung der Fahrgastzelle nicht
verhindern, halten diese im Gegensatz zu bekannten Türen
jedoch in engen Grenzen, so daß das Verletzungsrisiko für
die Fahrzeuginsassen verringert wird.
Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung besteht
darin, daß die Kraftfahrzeugtür ausschließlich in ihrem
vorderen, dem Türschloß abgewandten Bereich in Längsrich
tung verformbar ist. Hierdurch wird erreicht, daß auch
nach einem Schwerstunfall das Türschloß noch betätigbar
und deshalb die Kraftfahrzeugtür zu öffnen ist.
Besonders kostengünstig ist die Längsverformbarkeit zu
erreichen, wenn gemäß einer anderen Weiterbildung der Er
findung die Längsverformbarkeit durch in Vertikalrichtung
verlaufende Sicken erzeugt wird. Es sind jedoch auch an
dere Mittel möglich, wie sie bei der Erzeugung von
Knautschzonen im Front- und Heckbereich von Kraftfahr
zeugen geläufig sind.
Die geometrischen Verhältnisse bei Kraftfahrzeugen führen
dazu, daß bei einem Frontal- oder Heckaufprall die Säu
lenabstützkräfte fast ausschließlich vom Türgerippe im
wesentlichen in Höhe der Gürtellinie des Kraftfahrzeugs
übertragen werden. Hierzu im Gegensatz wirken die bei
einem Seitenaufprall auftretenden Kräfte stets im unteren
Drittel der Kraftfahrzeugtür. Deshalb ist es vorteilhaft,
wenn bei einer Kraftfahrzeugtür, welche eine in etwa in
Höhe der Gürtellinie in Längsrichtung verlaufende Tür
schachtverstärkung aufweist, die Türschachtverstärkung
die Verformbarkeit in Längsrichtung aufweist. Eine solche
Ausgestaltung ermöglicht es, im unteren Drittel der Tür
die üblichen Türaussteifungselemente anzuordnen, um die
Folgen eines Seitenaufpralls zu verringern, ohne daß
durch solche Türaussteifungselemente die angestrebte Ver
formbarkeit in Längsrichtung in dem zur Vermeidung des
Ausknickens entscheidenden Bereich verloren geht.
Statt die angestrebte Verformbarkeit in Längsrichtung
durch Sicken zu erreichen, kann man gemäß einer vorteil
haften Weiterbildung im vorderen Bereich der Türschacht
verstärkung ein Deformationsglied anordnen. Ein solches
Deformationsglied kann sehr unterschiedlich gestaltet
sein. Entscheidend ist, daß es bei Überschreiten einer
bestimmten, hohen Kraft zu einer Deformation mit konstan
ter, zumindest aber hoher Gegenkraft führt. Solche Defor
mationsglieder sind beispielsweise bei Stoßstangen ge
bräuchlich.
Um bei einem Seitenaufprall zu verhindern, daß die Kraft
fahrzeugtür sich unerwünscht weit in die Fahrgastzelle
hinein einbeult, ist es vorteilhaft, wenn die Kraftfahr
zeugtür in Längsrichtung möglichst wenig dehnbar ist.
Die Erfindung läßt zahlreiche Ausführungsformen zu. Eine
davon ist in der Zeichnung dargestellt und wird nachfol
gend beschrieben. In ihr zeigen die
Fig. 1 eine perspektivisch und teilweise ge
schnitten dargestellte Kraftfahrzeugtür
nach der Erfindung,
Fig. 2 die Kraftfahrzeugtür von außen gesehen,
Fig. 3 ein Diagramm der bei einem Crash über die
Zeit auftretenden Kräfte in der Tür.
Die Fig. 1 zeigt eine Kraftfahrzeugtür 1 mit einer übli
chen Türverkleidung 2. Durch die teilweise aufgebrochene
Darstellung der Türverkleidung 2 ist ein Türgerippe 3 zu
erkennen. Zur Erzeugung einer Längsverformbarkeit dieses
Türgerippes 3 sind in ihm mehrere, vertikal ausgerichtete
Sicken 4 nebeneinander vorgesehen. Diese Sicken 4 führen
dazu, daß sich die Kraftfahrzeugtür 1 bei einem Schwerst
unfall in Längsrichtung mit hoher Widerstandskraft zusam
menstaucht, anstatt nach außen wegzuknicken, was bei üb
lichen Türen geschieht.
Die Fig. 2 läßt erkennen, daß die Kraftfahrzeugtür 1 un
terhalb einer Außenhaut 11 außenseitig auf dem Türgerippe
3 in Höhe der Gürtellinie der Kraftfahrzeugtür 1 eine in
Längsrichtung verlaufende Türschachtverstärkung 5 auf
weist. Auch in ihr sind die Sicken 4 vorgesehen. Weiter
hin ist in der Fig. 2 der Griff eines Türschlosses 6 zu
erkennen. Die Sicken 4 befinden sich an der Vorderseite,
also an der dem Türschloß abgewandten Seite der Kraft
fahrzeugtür, damit das Türschloß 6 nicht durch axiale
Verformungen der Kraftfahrzeugtür 1 funktionsuntüchtig
wird.
In dem Diagramm nach Fig. 3 ist eine Kurve 7 eingetra
gen, welche der in einer Kraftfahrzeugtür bei einem Fron
talaufprall mit 50 km/h wirkende Kraft über die Zeit ent
spricht. Bei einer höheren Aufprallgeschwindigkeit über
steigt diese Kraft eine durch die Festigkeit der Kraft
fahrzeugtür sich ergebende Belastungsgrenze 8, was die
für eine Aufprallgeschwindigkeit von 55 km/h geltende
Kurve 9 zeigen soll. Es kommt dann zu der eingangs erläu
terten, unkontrolliert starken Verformung der Fahrgast
zelle, da die Kraftfahrzeugtür ausknickt und danach keine
Längskräfte mehr zu übertragen vermag. Die Kurve 10
zeigt, daß bei der erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugtür
auch bei höherer Aufprallgeschwindigkeit die Belastungs
grenze 8 nicht überschritten wird. Die Kräfte in der
Kraftfahrzeugtür bleiben vielmehr geringfügig unterhalb
dieser Belastungsgrenze 8, wobei sich die Kraftfahrzeug
tür axial verformt und dabei immer noch eine Abstützung
für die durch sie verbundenen Säulen des Kraftfahrzeugs
darstellt.
Claims (6)
1. Zur Anordnung an einer Fahrzeuglängsseite zwischen
zwei tragenden, vertikalen Säulen ausgebildete
Kraftfahrzeugtür, welche im Falle eines Frontal-
oder Heckaufpralls des Kraftfahrzeugs als in Längs
richtung wirkende Verstrebung zwischen den Säulen
dient, dadurch gekennzeichnet, daß die Kraftfahr
zeugtür (1) in Fahrzeuglängsrichtung derart zusam
menstauchbar ausgebildet ist, daß erst bei geringfü
gig unterhalb der bei einem Schwerstunfall auftre
tenden maximalen Längskraft diese Längsverformung
eintritt und dabei die axiale Abstützkraft der
Kraftfahrzeugtür (1) möglichst hoch bleibt.
2. Kraftfahrzeugtür nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Kraftfahrzeugtür (1) ausschließ
lich in ihrem vorderen, dem Türschloß abgewandten
Bereich in Längsrichtung verformbar ist.
3. Kraftfahrzeugtür nach den Ansprüchen 1 oder 2, da
durch gekennzeichnet, daß die Längsverformbarkeit
durch in Vertikalrichtung verlaufende Sicken (4) er
zeugt ist.
4. Kraftfahrzeugtür nach zumindest einem der vorange
henden Ansprüchen, welche eine in etwa in Höhe der
Gürtellinie in Längsrichtung verlaufende Türschacht
verstärkung aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß
die Türschachtverstärkung (5) die Verformbarkeit in
Längsrichtung aufweist.
5. Kraftfahrzeugtür nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß im vorderen Bereich der Türschachtver
stärkung (5) ein Deformationsglied angeordnet ist.
6. Kraftfahrzeugtür nach zumindest einem der
vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
sie in Längsrichtung möglichst wenig dehnbar ist.
Priority Applications (2)
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