DE4234237C2 - Temperaturkompensierter Mikroaktor - Google Patents
Temperaturkompensierter MikroaktorInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einem Mikroaktor nach der Gattung des
Hauptanspruchs. Aus der US 50 58 856 ist ein Mikroventil mit einem
als Biegeelement ausgestalteten Mikroaktor bekannt, wobei auf dem
Biegeelement ein Kraftelement angeordnet ist, dessen Länge sich
relativ zum Biegeelement aufgrund einer Erwärmung ändert. Aus einem
Artikel von Satchell und Greenwood (Zeitschrift: Sensors & Actuators
17, 1989, Seite 241 bis 245) ist ein frequenzanaloger
Beschleunigungssensor, der aus drei Balken aufgebaut ist, bekannt.
Der mittlere Balken wird thermomechanisch zu Schwingungen angeregt
und stellt so ebenfalls einen Mikroaktor dar. Aus einem Artikel von
Petersen (Proceedings of the IEEE, Vol. 70, No. 5, May 1992, Seite
420 bis 457) ist ein Mikroaktor in Form einer Mikropumpe als Antrieb
für eine Tintenstrahldüse bekannt. Wie die Fig. 21 auf der Seite
433 zeigt, ist dazu ein piezoelektrisches Kristall als Kraftelement
auf einer Membran aufgebracht. Aus der deutschen Patentanmeldung
42 20 226 sind magnetostriktive Kraftelemente auf Biegeelementen
bekannt.
Aus der DE 30 17 859 A1 ist eine Vorrichtung zur Kompensation von
temperaturbedingten Messfehlern bekannt. Dabei wird der
Angriffspunkt einer Kraft mit der Temperatur verschoben.
Der erfindungsgemäße Mikroaktor mit den kennzeichnenden Merkmalen
des Hauptanspruchs hat demgegenüber den Vorteil, daß die durch eine
Änderung der Umgebungstemperatur verursachte Kraftwirkung des Kraft
elements auf das Biegeelement durch das Kompensationselement kompen
siert wird. Durch diese Maßnahme werden Stellbewegungen des Biege
elementes aufgrund einer Änderung der Umgebungstemperatur verhindert
bzw. stark verringert. Diese Mikroaktoren können daher in einem be
sonders weiten Temperaturbereich genutzt werden. Dabei zeigen die
Biegeelemente über den gesamten Temperaturbereich die gleiche Kenn
linie und es müssen keinerlei Maßnahmen getroffen werden, die Tempe
ratur des Biegeelements konstant zu halten.
Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vor
teilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen des im Hauptanspruch
angegebenen Mikroaktors möglich. Besonders einfach wird das Biege
element derart ausgeführt, daß es Randbereiche und Mittelbereiche
aufweist, daß mindestens zwei gegenüberliegende Randbereiche in
einem starren Rahmen eingespannt sind, und daß Kraftelement und
Kompensationselement jeweils nur in einer Art von Bereich, entweder
Mittelbereich oder Randbereich gelegen sind. Durch eine Versteifung
des Mittelbereichs wird in der Mitte des Biegeelements ein Bereich
geschaffen, der sich als ganzes einheitlich bewegt und daher beson
ders geeignet ist, die Stellbewegung des Mikroaktors zu nutzen. Ein
typischer Anwendungsfall für eine solche Versteifung wäre beispiels
weise der Ventilsitz eines Mikroventils. In einer einfachen Aus
führungsform ist das Biegeelement als Biegebalken oder Membran aus
gebildet. Durch mehrfache Biegebalken oder Membranen werden die
Gestaltungsmöglichkeiten von Mikroaktoren vergrößert. Werden dabei
einzelne Biegebalken oder Membranen jeweils nur mit Kraft- oder
Kompensationselementen versehen, so können die jeweiligen Biege
balken oder Membranen für ihren speziellen Anwendungszweck ausgelegt
werden. Besonders einfach lassen sich geeignete Biegeelemente aus
einkristallinem Silizium herstellen. Die Länge des Kraftelementes
läßt sich besonders einfach aufgrund des magnetostriktiven Effekts,
des piezoelektrischen Effekts oder aufgrund einer thermisch verur
sachten Längenänderung ändern. Besonders vorteilhaft lassen sich die
erfindungsgemäßen Mikroaktoren zum Antrieb eines Mikroventils, einer
Mikropumpe oder eines frequenzanalogen Sensors verwenden.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen darge
stellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es
zeigen Fig. 1 einen Querschnitt durch ein Biegeelement, Fig. 2
eine Aufsicht auf einen Biegebalken, Fig. 3 eine Aufsicht auf eine
Membran, Fig. 4 einen Querschnitt durch ein Biegeelement mit einer
Versteifung im Mittelbereich und Fig. 5 einen Querschnitt durch ein
Biegeelement mit mehrfachem Biegebalken oder mehrfacher Membran.
In der Fig. 1 ist ein Querschnitt durch ein Biegeelement 1 mit
einem darauf aufgebrachten, im Mittelbereich 5 gelegenen Kraft
element 2 und im Randbereich 4 gelegenen Kompensationselementen 3
gezeigt. Das Biegeelement 1 ist mit den Randbereichen 4 in einem
Rahmen 6 fest eingespannt. Das Biegeelement 1 und der Rahmen 6 sind
aus einer Siliziumplatte 11 durch eine Ausnehmung 12 heraus
strukturiert.
Das Kraftelement 2 und die Kompensationselemente 3 können ihre
Länge, d. h. ihre Ausdehnung parallel zur Oberfläche des Biege
elements 1, relativ zur Länge des Biegeelements 1 ändern. Mit den
Längenänderungen des Kraftelementes 2 und der Kompensationselemente
3 ist eine Bewegung des Biegeelementes 1 nach oben, wie durch Pfeil
20 angedeutet, bzw. nach unten, wie durch Pfeil 21 angedeutet, ver
bunden. Mit einer Verlängerung des Kraftelements 2 ist eine Bewegung
des Biegeelements 1 nach oben verbunden. Mit einer Verkürzung des
Kraftelementes 2 ist eine Bewegung des Biegeelementes 1 nach unten
verbunden. Mit einer Verlängerung der Kompensationselemente 3 ist
eine Bewegung nach unten verbunden. Mit einer Verkürzung der Kompen
sationselemente 3 ist eine Bewegung des Biegeelements 1 nach oben
verbunden. Bei gleichzeitiger Vergrößerung der Länge des Kraft
elementes 2 und der Kompensationselemente 3 wirken die Kraft
wirkungen auf das Biegeelement 1 gerade entgegengesetzt, so daß bei
entsprechender Auslegung des Kraftelementes 2 und der Kompensations
elemente 3 keine oder nur eine geringe Bewegung des Biegeelements 1
erfolgt. Entsprechendes gilt bei einer gleichzeitigen Verringerung
der Länge des Kraftelementes 2 und der Kompensationselemente 3. Der
artige Längenänderungen von Kraftelement 2 und Kompensations
elementen 3 treten beispielsweise auf, wenn beide aus einem Material
bestehen, das einen höheren thermischen Ausdehnungskoeffizienten als
das Material des Biegeelementes 1 aufweisen und es zu einer gleich
zeitigen Erwärmung oder Abkühlung des Biegeelements 1, des Kraft
elementes 2 und der Kompensationselemente 3 kommt. Dies ist z. B. bei
einem Biegeelement 1 aus Silizium und metallischen Materialien für
das Kraftelement 2 und die Kompensationselemente 3 gegeben. Durch
die hier gezeigte Anordnung des Kraftelementes 2 und der Kompen
sationselemente 3 auf dem Biegeelement 1 wird somit eine Bewegung
des Biegeelementes 1 bei
einer Änderung der Umgebungstemperatur verhindert bzw. verringert.
Die durch eine Änderung der Umgebungstemperatur verursachte Kraft
wirkung von Kraftelement 2 und Kompensationselementen 3 auf das
Biegeelement 1 hängt von der Dicke, der Fläche und dem thermischen
Ausdehnungskoeffizienten von Kraftelement 2 und Kompensations
elementen 3 ab. Dabei können unterschiedliche Materialien für das
Kraftelement 2 und das Kompensationselement 3 verwendet werden. Die
Dicke, die Fläche und der thermische Ausdehnungskoeffizienten von
Kraftelement 2 und Kompensationselementen 3 müssen ggf. empirisch
optimiert werden.
Weiterhin ist es möglich, die Positionen von Kraftelement 2 und
Kompensationselementen 3 zu vertauschen, d. h. Kraftelemente in den
Randbereich 4 und Kompensationselemente in den Mittelbereich 5 zu
legen. In diesem Fall müßten bei der Auslegung des Mikroaktor nur
die nun geänderten Bewegungsrichtungen des Biegeelementes 1 be
rücksichtigt werden.
Die Länge des Kraftelementes 2 ist unabhängig von der Länge der
Kompensationselemente 3 änderbar, d. h. das Biegeelement 1 kann durch
entsprechende Steuerung der Länge des Kraftelementes 2 bewegt
werden. Mögliche Effekte, mit denen die Länge des Kraftelementes 2
geändert werden kann, sind beispielsweise der magnetostriktive
Effekt, der piezoelektrische Effekt und eine thermisch bedingte
Längenänderung.
Aus der deutschen Patentanmeldung 42 20 226 sind bereits dünne
magnetostriktive Schichten bekannt, die auf Biegeelementen aufge
bracht sind. Bei der Verwendung einer solchen Schicht für das Kraft
element 2 besteht das Kraftelement 2 aus einer magnetostriktiven
Terbium-Dysprosium-Eisen-Legierung und ist im Magnetfeld einer Spule
angeordnet. Wenn durch die Spule ein Strom fließt, ändert sich die
Länge des Kraftelementes 2 und es erfolgt eine Bewegung des Biege
elementes 1. In diesem Fall bestehen die
Kompensationselemente 3 aus anderen Metallen, die keinen magneto
striktiven Effekt zeigen und sind in ihrer Fläche, Dicke und dem
thermischen Ausdehnungskoeffizienten so angepaßt, daß sie gerade die
durch eine Änderung der Umgebungstemperatur verursachte Kraftwirkung
des Kraftelementes 2 auf das Biegeelement 1 kompensieren.
Aus dem Artikel von Petersen ist die Verwendung von piezoelektri
schen Materialien auf Biegeelementen bekannt. Für den Fall weist das
Kraftelement 2 auf der Oberseite und auf der Unterseite eine Elek
trode auf, durch die beim Anlegen einer Spannung ein elektrisches
Feld im piezoelektrischen Material des Kraftelements 2 erzeugt
werden kann. Ein typisches Material für ein piezoelektrisches Kraft
element 2 wäre beispielsweise Zinkoxid. Die untere Elektrode kann
auch durch ein entsprechend dotiertes Biegeelement 1 aus Silizium
gebildet werden. Hier bestehen die Kompensationselemente 3 ebenfalls
aus piezoelektrischen Schichten, die derart ausgelegt sind, daß bei
gleichzeitiger Erwärmung des piezoelektrischen Kraftelementes 2 und
der Kompensationselemente 3 keine oder nur eine vernachlässigbare
Auslenkung des Biegeelementes 1 bewirkt wird. Im Falle von frequenz
analogen (d. h. resonanten) Sensoren für Kraft, Druck, Beschleunigung
etc. dient das Kraftelement 2 zur Anregung resonanter Schwingungen
und das Kompensationselement 3 wird zum Abgriff des Sensorsignals
genutzt. Die beschriebene Spannungskompensation führt dazu, daß das
Sensorsignal nur sehr schwach auf Änderungen der Umgebungstemperatur
reagiert.
Aus der US 5 058 856 ist die Verwendung eines Kraftelementes be
kannt, das aufgrund seiner thermischen Ausdehnung arbeitet. Dazu ist
in unmittelbarer Nähe des Kraftelementes ein Heizelement angeordnet,
so daß das Kraftelement beheizt werden kann. Bei der Verwendung
dieses Prinzips für den hier gezeigten Mikroaktor muß sichergestellt
werden, daß durch das Heizelement das Kraftelement 2
stärker erwärmt wird als die Kompensationselemente 3. Dies kann bei
spielsweise durch Anordnung des Heizelements direkt in unmittelbarer
Nähe, d. h. auf bzw. unter dem Kraftelement 2 erfolgen, wobei die in
den Nähe des festen Rahmens 6 gelegenen Kompensationselemente 3 im
wesentlichen die Temperatur des Rahmens 6 beibehalten.
Die hier gezeigten Biegeelemente 1 mit Kraftelement 2 und Kompen
sationselementen 3 lassen sich in Mikroventilen wie in der
US 5 058 856, Mikropumpen wie im Artikel von Petersen oder frequenz
analogen Sensoren wie im Artikel von Satchell verwenden. Die jeweils
in diesen Literaturstellen gezeigten Biegeelemente werden dazu ein
fach durch ein Biegeelement der vorliegenden Art ersetzt. Im Falle
piezoelektrischer Aktoren kann die Stellbewegung des Biegewandlers
aufgrund der Wirkung des Kraftelements 2 dadurch vergrößert werden,
daß an das Kompensationselement 3 eine Betriebsspannung angelegt
wird, deren Polarität derjenigen vom Kraftelement 2 entgegengesetzt
ist. Besonders günstig ist dabei, daß die hier vorgestellte Methode
zur Kompensation der Umgebungstemperatur besonders einfach ist und
sich daher für die Verwendung in Mikroventilen, Mikropumpen und
frequenzanalogen Sensoren eignet, da bei diesen andere Methoden zur
Kompensation der Umgebungstemperatur nur schwer verwendet werden
können. Die Designmöglichkeiten von Mikroaktoren, insbesondere von
Mikroaktoren aus Silizium, sind nämlich aufgrund der außerordent
lichen Kleinheit der Bauteile und der vorwiegenden Verwendung von
Methoden, wie sie aus der Halbleiterherstellung bekannt sind, außer
ordentlich begrenzt. Die hier beschriebenen Methoden zur Kompen
sation des Temperatureinflusses sind jedoch nicht nur auf Mikro
aktoren aus Silizium beschränkt, sondern sind für alle Mikroaktoren
anwendbar.
In der Fig. 2 ist in einer Aufsicht eine Ausgestaltung des Biege
elementes als Biegebalken 8 gezeigt. Ein Längsschnitt durch diese
Figur würde wieder der Fig. 1 entsprechen. Auf dem Biegebalken 8
sind im Mittelbereich das Kraftelement 2 und in den Randbereichen
die Kompensationselemente 3 gelegen. Der Biegebalken 8 ist an beiden
Seiten im Rahmen 6 eingespannt.
In der Fig. 3 ist die Ausgestaltung des Biegeelements als Biege
membran 9 gezeigt. Die Biegemembran 9 ist in ihrem gesamten Umfang
im Rahmen 6 eingespannt. Das Kraftelement 2 ist im Mittelbereich der
Biegemembran 9 und das Kompensationselement 3 im Randbereich der
Biegemembran 9 angeordnet. Auf dieselbe Art können auch andere Mem
branformen, wie beispielsweise runde Membranen ausgeführt werden.
In der Fig. 4 ist ein Biegeelement 1 gezeigt, das in seinem Mittel
bereich 5 eine Versteifung 7 aufweist. An beiden gegenüberliegenden
Rändern der Versteifung 7 sind auf der Oberseite des Biegeelements 1
zwei Kraftelemente 2 angeordnet. Im Randbereich 4 des Biegeelements
1 sind in der Nähe des Rahmens 6 zwei Kompensationselemente 3 ange
ordnet. Das hier gezeigte Biegeelement arbeitet in äquivalenter
Weise wie das Biegeelement aus der Fig. 1. Bei symmetrischer
Arbeitsweise der beiden Kraftelemente 2 erfolgt die Bewegung der
Versteifung 7 derart, daß die Oberfläche der Versteifung 7 immer
parallel zur Oberfläche des Rahmens 6 bleibt. Eine solche Ver
steifung kann daher besonders gut genutzt werden, um die Bewegung
des Mikroaktors beispielsweise in einem Mikroventil zu verwenden.
Eine ähnliche Versteifung wird beispielsweise im Mikroventil nach
US 5 058 856 gezeigt.
In der Fig. 5 ist ein Biegeelement 1 gezeigt, das aus einer Mehr
fachanorndung von Biegebalken 10 aufgebaut ist. Auf die gleiche
Weise ist ein Biegeelement 1 mit einer Mehrfachanordnung von
Membranen vorstellbar. Jeder der Biegebalken 10 weist eine Ver
steifung 7 auf, die miteinander fest verbunden sind, so daß die
Bewegungen der Biegebalken 10 nicht unabhängig voneinander erfolgen
kann. Ebenso sind die Rahmen 6 fest miteinander verbunden. Auf dem
einen Biegeelement 10 sind Kraftelemente 2 im Mittelbereich jeweils
im Randbereich der Versteifung 7 angeordnet. Auf dem anderen Biege
element 10 sind Kompensationselemente 3 im Randbereich des Biege
elementes 10 angeordnet. Durch diese Anordnung wird wieder erreicht,
daß die Kraftwirkung der Kraftelemente 2 und die Kraftwirkung der
Kompensationselemente 3 einander bei einer Änderung der Umgebungs
temperatur aufheben. Ansonsten entspricht die Wirkungsweise dieses
Biegeelementes 1 der des Biegeelementes 1, wie es in der Fig. 1
beschrieben wurde. Der hier gezeigte Aufbau des Biegeelementes 1
durch mehrere Biegebalken 10 erlaubt es, für jeden der Biegebalken
10 einen eigenen Herstellungsprozeß zu verwenden, der daran angepaßt
ist, ob ein Kraftelement 2 oder ein Kompensationselement 3 auf dem
Biegebalken 10 angeordnet ist. Die Herstellung aller in den Fig. 1
bis 5 gezeigten Mikroaktoren erfolgt durch Strukturierung von
Siliziumplatten 11. Dabei werden auf der Oberseite der Silizium
platten 11 Strukturen für die Kraftelemente 2 bzw. die Kompen
sationselemente 3 hergestellt. Dies erfolgt durch übliche Methoden
der Dünnschicht- oder Dickfilmtechnik, wie beispielsweise dem Auf
dampfen oder Aufsputtern von dünnen Schichten oder dem Siebdruck von
Dickschichten. Weiterhin werden in die Unterseite der Siliziumplatte
11 Ausnehmungen 12 angebracht, durch die die Biegeelemente 1
definiert werden. Dies erfolgt in der Regel durch anisotrope Ätz
techniken. Die Tiefe der Ausnehmung 12 kann durch einen zeitlich
gesteuerten Ätzvorgang oder durch Ätzstopschichten erfolgen. Die
Verwendung von Mehrfachbalkenstrukturen, wie es in der Fig. 5 ge
zeigt wird, erlaubt es, die Kraftelemente 2 bzw. den Kompensations
elemente 3 jeweils auf separaten Siliziumplatten 11 zu erzeugen, die
anschließend durch einen sog. Bondprozeß miteinander verbunden
werden. Es können dabei dann jeweils optimierte Prozesse für die
Herstellung der Kraftelemente 2 bzw. der Kompensationselemente 3
verwendet werden.
Weiterhin ist die hier gezeigte Anordnung von Kraftelementen 2 und
Kompensationselementen auf nur einer Seite der Siliziumplatten 11
besonders an die Herstellungsmethoden der Siliziumtechnologie ange
passt. Andere Methoden zur Temperaturkompensation, wie beispiels
weise das Aufbringen von Kraftelementen auf der Oberseite und Kom
pensationselementen auf der Unterseite lassen sich nämlich nur
schwer in Siliziumtechnologie verwirklichen.
Wenn das Kraftelement 2 aufgrund seiner thermischen Ausdehnung
arbeitet, so muß ein Temperaturunterschied zwischen dem Kraftelement
2 und dem Kompensationselement 3 gewährleistet sein. Ein solcher
Temperaturunterschied läßt sich viel einfacher realisieren, wenn das
Kraftelement und das Kompensationselement 3 auf verschiedenen Biege
balken 10 angeordnet sind.
Claims (9)
1. Mikroaktor mit einem Biegelement, wobei auf dem
Biegelement (1) mindestens ein Kraftelement (2), dessen
Länge relativ zum Biegelement (1) änderbar ist, angeordnet
ist, wobei das Kraftelement (2) durch eine Längenänderung
eine Kraft auf das Biegelement (1) ausübt und so eine
Verbiegung des Biegeelements bewirkt, wobei das Biegelement
(1) und das Kraftelement (2) unterschiedliche thermische
Ausdehnungskoeffizienten aufweisen, dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens ein Kompensationselement (3) mit einem vom
Biegelement (1) verschiedenen thermischen
Ausdehnungskoeffizienten auf dem Biegeelement (1) derart
angeordnet ist, daß eine Ausdehnung des
Kompensationselements (3) eine Kraftwirkung auf das
Biegelement bewirkt, und daß die durch eine Änderung der
Umgebungstemperatur verursachte Kraftwirkung von
Kompensationselement (3) und Kraftelement (2) auf das
Biegeelement (1) einander näherungsweise kompensieren.
2. Mikroaktor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Biegeelement (1) Randbereiche (4) und Mittelbereiche (5) aufweist,
daß das Biegeelement (1) an seinen mindestens zwei einander gegen
überliegenden Randbereichen (4) in einem starren Rahmen (6) einge
spannt ist, daß zwischen den Randbereichen (4) ein Mittelbereich (5)
angeordnet ist, und daß das Kraftelement (2) in einem Randbereich
(4) und das Kompensationselement (3) in einem Mittelbereich (5) oder
das Kraftelement (2) in einem Mittelbereich (5) und das Kompen
sationselement (3) in einem Randbereich (4) angeordnet ist.
3. Mikroaktor nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Mittelbereich (5) eine Versteifung (7) aufweist, und daß das Kraft
element (2) oder das Kompensationselement (3) im Mittelbereich (5)
am Rand der Versteifung (7) angeordnet sind.
4. Mikroaktor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Biegeelement (1) als Biegebalken (8) oder
Biegemembran (9) ausgebildet ist.
5. Mikroaktor nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Biegeelement (1) als mehrfacher Biegebalken (10)
oder mehrfache Membran (10) ausgebildet ist, welche miteinanderver
bunden sind.
6. Mikroaktor nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Biegebalken (10) oder Biegemembranen (10) jeweils nur Kraftelemente
(2) oder Kompensationselemente (3) aufweisen.
7. Mikroaktor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Biegeelement (1) aus einer einkristallinen
Siliziumplatte (11) herausstrukturiert ist.
8. Mikroaktor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Länge des Kraftelements (2) aufgrund des
magnetostriktiven Effekts, des piezoelektrischen Effekts oder auf
grund einer thermisch verursachten Längenänderung, änderbar ist.
9. Mikroaktor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Mikroaktor zum Antrieb eines Mikroventils,
einer Mikropumpe oder eines frequenzanalogen Sensors verwendet wird.
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