DE4233632C2 - Vorrichtung zum Zertrümmern von Körper-Konkrementen - Google Patents
Vorrichtung zum Zertrümmern von Körper-KonkrementenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum
Zertrümmern von Körper-Konkrementen, wie Nieren-, Gal
len-, Harnweg- oder Speichel-Steinen sowie anderen
Konkrementen gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
Eine derartige Vorrichtung ist beispielsweise aus der
EP 0 355 176 A1 bekannt. Diese bekannte Vorrichtung
weist einen Therapieschallsender, der therapeutisch
wirksame akustische Wellen erzeugt, die auf das zu
zerstörende Konkrement fokussierbar sind, sowie eine
Ortungseinrichtung auf. Die Ortungseinrichtung besteht
aus einer Röntgen- und/oder Ultraschalleinrichtung, die
die Lage des zu zerstörenden Konkrements erfasst, und
dient zur Ausrichtung des Fokusbereichs der therapeu
tisch wirksamen akustischen Wellen auf das Konkrement
vor Beginn des Behandlungsvorgangs. Zusätzlich ist eine
Nachführeinrichtung vorgesehen, die bei einer Verlage
rung des Konkrements den Fokusbereich der therapeutisch
wirksamen akustischen Wellen durch eine Relativbewegung
Fokusbereich/Konkrement nachführt.
Bei der bekannten Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1 wird die Nachführung des Fokusbe
reichs im wesentlichen auf der Grundlage des von der
Ortungseinrichtung gelieferten Signals durchgeführt.
Diese Vorgehensweise hat eine Reihe von Nachteilen:
Bei verschiedenen Vorrichtungen zum Zertrümmern von
Konkrementen ist zumindest die Röntgen-Ortungseinrich
tung beabstandet von dem Therapieschallsender angeord
net. Zum "Umschalten zwischen Orten des Konkrements und
Behandeln bzw. Zertrümmern des Konkrements" wird die
Behandlungsliege, auf der der Patient liegt, definiert
bewegt. Bei derartigen Vorrichtungen ist somit während
des eigentlichen Behandlungs- bzw. Zertrümmerungsvor
gangs keine kontinuierliche Überprüfung der Lage des
Konkrements in Bezug auf den Fokusort möglich.
Aber auch dann, wenn die Anordnung der Ortungseinrich
tung eine laufende Überwachung der Konkremente erlaubt,
ist zumindest bei Röntgen-Ortungseinrichtungen die
Strahlenbelastung durch den kontinuierlichen Betrieb
der Ortungseinrichtung problematisch. Andererseits ist
bei Ultraschall-Ortungseinrichtungen die Bildauswertung
mit automatisierten Verfahren problematisch.
Aus der DE 88 00 985 U1 ist ein Mehrzwecklithotripter
mit einem Therapiekopf und einer Ultraschall-Ortungs
vorrichtung bekannt, welche zwei Ultraschallköpfe
aufweist. Einer befindet sich im Therapiekopf und der
andere an einem mehrgliedrigen Ultraschall-Ortungsarm.
Eine zugehörige Patientenliege wird auf Grund von
Raumkoordinaten, die durch die Ultraschallköpfe gewonnen
werden, automatisch so positioniert, daß ein zu zer
störender Stein im therapeutischen Fokus zu liegen
kommt. Aus der DE 34 27 001 C1 ist eine Ortungs- und
Positioniervorrichtung bekannt, die ebenfalls zwei
Ultraschall-Ortungsschwinger aufweist.
Aus der DE 41 20 074 A1 ist eine Vorrichtung zum
Kontrollieren oder Steuern der Position des Körpers
eines Patienten bei einem Lithotripter bekannt, wobei
die Vorrichtung Mittel zum Projizieren eines Lichtbilds
auf eine Zone des Körpers aufweist. Wenn dieses Licht
bild auf dem Körper markiert wird, kann ein be
handelnder Arzt eine durch Bewegungen des Körpers
hervorgerufene Abweichung feststellen und veranlassen,
daß die Übereinstimmung wieder hergestellt wird.
Aus der US-PS 4,896,673 ist eine Vorrichtung zum Orten von Stei
nen mit Hilfe einer Kappe versehen ist, auf der sich
Signalquellen befinden, welche von im Behandlungsraum
angeordneten Kameras geortet werden, so daß die exakte
Position des Ultraschallwandlers im Raum ermittelt
werden kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrich
tung zur Zertrümmerung von Konkrementen gemäß dem Oberbe
griff des Patentanspruchs 1 derart weiterzubilden, daß
eine laufende Überwachung der Konkrement-Lage und damit
eine Nachführung des Fokusbereichs unabhängig von der
Ausbildung und der Anordnung der Ortungseinrichtung
möglich ist.
Eine erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe ist im
Patentanspruch 1 angegeben. Weiterbildungen der Erfin
dung sind Gegenstand der Ansprüche 2 folgende.
Erfindungsgemäß weist die Ortungseinrichtung wenigstens
eine weitere Sensoreinheit auf, die eine extrakorporal
meßbare Größe des Körpers erfasst, und deren Ausgangs
signal zur Nachführung des Fokusbereichs an der Nach
führeinrichtung anliegt. Da die weitere Sensoreinheit
lediglich eine extrakorporale Größe erfasst, ist sie
vergleichsweise wenig aufwendig und damit kostengün
stig. Darüberhinaus kann sie ohne weiteres in einer
festen räumlichen Zuordnung und insbesondere in unmit
telbarer Nähe zu dem Therapieschallsender angeordnet
werden, so daß eine kontinuierliche Messung während des
Behandlungsvorgangs möglich ist. Die extrakorporal meßbare Größe(n) ist
die Disloziierung eines Bereichs der Körper
oberfläche nach Ausrichtung des Fokusbereichs der
therapeutisch wirksamen akustischen Wellen gegenüber
dem Ort vor Beginn des Behandlungsvorgangs.
Die Sensoreinheit weist wenigstens
einen Aufnehmer auf, der auf dem
Körper aufliegt. Der Aufnehmer
kann beispielsweise ein Dehnungsmeßstreifen sein.
Insbesondere kann die Sensoreinheit mehrere Sensoren
aufweisen, von denen jeder eine - andere - extrakor
porale meßbare Größe des Körpers erfasst (Anspruch 2).
In den Ansprüchen 3 folgende sind mögliche Strategien
und Realisierungen der Steuereinheit angegeben.
Die Erfindung wird nachstehend ohne Beschränkung des
allgemeinen Erfindungsgedankens anhand von Ausführungs
beispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnung exempla
risch beschrieben, auf die im übrigen bezüglich der
Offenbarung aller im Text nicht näher erläuterten er
findungsgemäßen Einzelheiten ausdrücklich verwiesen
wird. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines erfindungs
gemäß verwendeten Sensors, und
Fig. 2 ein Blockschaltbild einer erfindungsgemäß ver
wendeten Steuereinheit.
Fig. 1 zeigt schematisch ein Ausführungsbeispiel des
erfindungsgemäß vorgesehenen zusätzlichen Sensors der
Ortungseinrichtung, der eine extrakorporal meßbare
Größe des Körpers erfasst. Hierzu weist der Sensor eine
Auflage-Kugel 10 auf, die an einem Arm 11 um eine Achse
12 schwenkbar gelagert ist. Die Kugel 10 wird auf einen
Bereich 9 des Körpers, in dem ein Konkrement zertrüm
mert werden soll, aufgelegt. Dieser Bereich ist bevor
zugt dem Konkrement benachbart. Die Drehung des Arms 11
um die Achse 12 erfaßt ein nur in Fig. 2 (schematisch)
dargestellter Aufnehmer 5, dessen Ausgangssignal an der
in Fig. 2 dargestellten Schaltung anliegt.
Das Ausgangssignal des Aufnehmers ist ein Maß für die
Disloziierung des Bereichs 9 der Körperoberfläche, auf
dem die Kugel 11 aufliegt. Insbesondere kann aus dem
Ausgangssignal des Aufnehmers die Disloziierung dieses
Bereichs 9 der Körperoberfläche ermittelt werden, die
nach der Ausrichtung des Fokusbereichs der therapeu
tisch wirksamen akustischen Wellen auf das zu zer
trümmernde Konkrement erfolgt.
Erfindungsgemäß ist festgestellt worden, daß zwischen
der Disloziierung des Bereichs 9 der Körperoberfläche
nach der Ausrichtung des Fokusbereichs und der gleich
zeitig erfolgenden Disloziierung dieses Konkrements
eine Korrelation besteht, die zur Ermittlung der Dis
loziierung des Konkrements herangezogen werden kann.
Hierzu ist die in Fig. 2 näher dargestellte Steuerein
heit vorgesehen, die vor Beginn der Behandlung eine
Korrelation zwischen dem Ausgangssignal des Aufnehmers
und der mit einer intrakorporalen Ortungseinrichtung 2,
also beispielsweise einer Röntgen- oder Ultraschall-
Ortungseinrichtung gemessenen Verlagerung des Konkre
ments durchführt.
Das Ausgangssignal des erfindungsgemäß vorgesehenen
extrakorporalen Sensors, also des Aufnehmers 5 liegt an
einem Wegkorrelator 6 an, der eine wenigstens ein
achsige Stellgröße ableitet, und der die Einstellung
des "Offsets" und des "Hubs" der Stellgröße erlaubt.
Weiterhin weist die Steuereinheit einen Overlay-Gene
rator 7 auf, der die Simulation der Fokuslage an einem
Monitor 3 in Abhängigkeit von dem Stellsignal für eine
Nachführeinrichtung 4 für einen Therapie-Schallsender 1
erlaubt.
Auch die (intrakorporale) Ortungseinrichtung 2, also
die Ultraschall- und/oder Röntgenortungseinrichtung
liefert Signale an den Overlay-Generator 7, so daß eine
Korrelation von Fokusverschiebung und beliebigen Or
tungsgeometrien möglich ist. Diese Korrelation kann auf
dem Videomonitor 3 überprüft werden.
Claims (8)
1. Vorrichtung zum Zertrümmern von Körper-Konkremen
ten, wie Steinen etc. mit
- 1. einem Therapieschallsender, der therapeutisch wirk same akustische Wellen erzeugt, die auf das zu zerstö rende Konkrement fokussierbar sind,
- 2. einer Ortungseinrichtung, die eine Röntgen- und/oder Ultraschalleinrichtung aufweist, die die Lage des zu zerstörenden Konkrements erfasst, und die zur Ausrich tung des Fokusbereichs der therapeutisch wirksamen akustischen Wellen auf das Konkrement vor Beginn des Behandlungsvorgangs dient,
- 3. einer Nachführeinrichtung, die bei einer Verlagerung des Konkrements den Fokusbereich der therapeutisch wirksamen akustischen Wellen durch eine Relativbewegung Fokusbereich/Konkrement nachführt,
- 1. daß ein dieser Größe entsprechendes Ausgangssignal zur Nachführung des Fokusbereichs an der Nach führeinrichtung anliegt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Sensoreinheit mehrere
Sensoren aufweist, von denen jeder eine extrakorporale
meßbare Größe des Körpers erfasst.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Steuereinheit vorgese
hen ist, die vor Beginn der Behandlung eine Korrelation
zwischen dem Ausgangssignal der Sensoreinheit und der
mit der Ortungseinrichtung gemessenen Verlagerung des
Konkrements durchführt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß das Korrelationssignal zur
Ableitung einer wenigstens einachsigen Stellgröße für
die Nachführeinrichtung dient.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinheit die Ein
stellung des "Offsets" der Stellgröße erlaubt.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinheit die
Einstellung des "Hubs" der Stellgröße erlaubt.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinheit einen
Overlay-Generator aufweist, der die Darstellung der
Fokuslage an einem Monitor in Abhängigkeit von dem
Stellsignal für die Nachführeinrichtung erlaubt.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Ortungseinrichtung
Signale an den Overlay-Generator liefert, so daß eine
Korrelation von Fokusverschiebung und beliebigen Or
tungsgeometrien möglich ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19924233632 DE4233632C2 (de) | 1992-10-06 | 1992-10-06 | Vorrichtung zum Zertrümmern von Körper-Konkrementen |
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DE19924233632 DE4233632C2 (de) | 1992-10-06 | 1992-10-06 | Vorrichtung zum Zertrümmern von Körper-Konkrementen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE4233632A1 DE4233632A1 (de) | 1994-05-05 |
DE4233632C2 true DE4233632C2 (de) | 1999-07-08 |
Family
ID=6469789
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19924233632 Expired - Fee Related DE4233632C2 (de) | 1992-10-06 | 1992-10-06 | Vorrichtung zum Zertrümmern von Körper-Konkrementen |
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---|---|
DE (1) | DE4233632C2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE10135313A1 (de) * | 2001-07-19 | 2003-02-20 | Gerd Kievernagel | Stoßwellenbehandlung mit Ortungseinrichtung |
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-
1992
- 1992-10-06 DE DE19924233632 patent/DE4233632C2/de not_active Expired - Fee Related
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