DE4233399A1 - Kraftmikroskop - Google Patents
KraftmikroskopInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Kraftmikroskop mit einer
an einer federnden Lamelle befindlichen feinen Tastspitze.
Bei Kraftmikroskopen und sogenannten Atomic-Force-
Mikroskopen (AFM) ist zur Antastung zwecks Ermittlung der
Oberflächenstruktur eines Prüflings ein mit einer feinen
Spitze versehener Hebel oder eine Lamelle vorgesehen, wobei
diese Spitze über die Oberfläche des Prüflings geführt und
in einen so nahen Kontakt mit der Oberfläche gebracht wird,
daß durch atomare Kräfte bedingt, der Hebel aus seiner
Ursprungslage ausgelenkt wird. Diese Auslenkungen des
Hebels können dann kapazitiv (EP 02 90 648)
tunnelmikroskopisch (Physical Review Letters, Vol LVI, No.
9, March 1986, Seiten 930-933) oder interferometrisch
(Appl. Phys. Lett. 55 (5) , 1989, 31) bestimmt und daraus
die Oberflächenbeschaffenheit ermittelt werden. Die
fotoelektrische Messung ist auch in der EP 03 94 962 A2 in
der Spalte 1 beschrieben.
Es ist weiterhin bekannt, Kraftmikroskope mit
Lichtmikroskopen zu kombinieren. Dadurch ist eine visuelle
Beobachtung der mit dem Kraftmikroskop quantitativ
vermessenen Oberflächenbereiche möglich. Eine solche
Kombination ist beispielsweise aus der EP 03 94 962 A2
bekannt. Bei diesem vorbekannten Gerät ist die die
Tastspitze tragende Lamelle an einem ringförmigen
Lamellenhalter angeordnet, der selbst in ein objektseitiges
Innengewinde des Mikroskopobjektivs eingeschraubt ist. Für
die optische Messung der Lamellenauslenkung ist innerhalb
des Lichtmikroskops ein Meßsystem angeordnet, dessen
Strahlengänge zwischen dem Objektiv und der Einspiegelung
des konventionellen Auflichtstrahlenganges in den
Mikroskopstrahlengang ein- bzw. ausgespiegelt werden.
Durch die Befestigung des Lamellenhalters am Objektiv wird
erreicht, daß zwischen Objektiv und Lamelle nur ein sehr
geringer Unterschied in der thermischen Längenausdehnung
besteht. Negative Einflüsse einer Temperaturdrift auf die
Meßgenauigkeit sind daher sehr gering.
Für eine möglichst empfindliche photoelektrische Messung
der Lamellenauslenkung ist die Verwendung sehr
kurzbrennweitiger Objektive erforderlich. Bei
kurzbrennweitigen Objektiven ist jedoch der
Arbeitsabstand, d. h. der Abstand zwischen der Frontlinse des
Objektivs und der Lamelle sehr gering und liegt im Bereich
von einem bis wenigen Millimetern. Daher kann in der
Objektivfassung auch nur ein entsprechend kurzes
Innengewinde realisiert sein. Da außerdem der gesamte
Lamellenhalter innerhalb des Arbeitsabstandes angeordnet
ist, ist ein sehr filigraner und damit nur unter großem
Aufwand herstellbarer Lamellenhalter erforderlich. Außerdem
können bei der Verschraubung leicht Beschädigungen dieses
feinen Lamellenhalters auftreten.
Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein
Kraftmikroskop mit photoelektrischer Detektion der
Lamellenauslenkung und auswechselbarem Lamellenhalter zu
schaffen, bei dem Beschädigungen des Lamellenhalters beim
Wechsel weitgehend ausgeschlossen sind. Für eine hohe
Meßgenauigkeit sollen dabei auch kurzbrennweitige Objektive
verwendbar sein.
Diese Aufgabe wird durch ein Kraftmikroskop mit den
Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Das erfindungsgemäße Kraftmikroskop hat ein optisches
Meßsystem zur Detektion der Lamellenauslenkung, wobei das
Meßsystem ein Objektiv mit einer Fassung aufweist. Der die
Lamelle tragende Lamellenhalter ist außen an der
Objektivfassung lösbar angeklemmt.
Durch die Klemmung an der Außenwand der Objektivfassung ist
die Dimensionierung des Lamellenhalters unabhängig vom
Arbeitsabstand des Objektivs. Lediglich die Lamelle mit der
Tastspitze ist zwischen Objektiv und Probe angeordnet. Für
den Lamellenhalter können daher problemlos Materialdicken
von einigen Millimetern und für das Objektiv ein
konventionelles Mikroskopobjektiv mit 40facher oder
höherer Vergrößerung verwendet sein.
Zum Wechseln des Lamellenhalters wird lediglich die
Klemmung gelöst und der Lamellenhalter zum freien Ende des
Objektivs geschoben und dort abgenommen.
Der Lamellenhalter ist vorteilhaft als eine mit einem
breiten Längsschlitz versehene Hülse ausgebildet, deren
Innendurchmesser größer ist als der Außendurchmesser der
Objektivfassung. Der Längsschlitz erstreckt sich in axialer
Richtung von einer Endfläche zur anderen. An den beiden,
den Längsschlitz begrenzenden Enden sind jeweils zwei in
das Innere der Hülse hineinragende Vorsprünge vorgesehen,
die zusammen mit einem, an der Hülse dem Längsschlitz
diametral gegenüberliegenden, gefederten Klemmelement für
eine definierte und sichere Auflage an der Fassung sorgen.
Als Klemmelement ist ein radial zur Hülse bewegbarer Stift
vorgesehen, der durch eine Feder gegen die Fassung gedrückt
wird. Auch eine mit einem unter Federeinwirkung stehenden
Teil versehene Schraube, die in ein entsprechendes
Innengewinde des Lamellenhalters eingeschraubt ist, kann
als Klemmelement eingesetzt werden.
Eine Feineinstellung oder -verschiebung der Lamelle kann
vorgenommen werden, wenn zwischen der Endfläche des
Lamellenhalters und der Lamelle mindestens ein vorzugsweise
piezoelektrisches Stellelement vorgesehen ist. Eine
Feinverstellung oder -verschiebung der Lamelle und damit
der Spitze im Raume läßt sich mit drei piezoelektrischen
Stellelementen realisieren, wobei für jede der drei
karthesischen Koordinatenachsen ein solches Stellelement
vorgesehen ist.
Bei einem Ausführungsbeispiel der Erfindung ist das
optische Meßsystem im Inneren der Objektivfassung
angeordnet. Dieses besitzt einen Antaststrahlengang und
einen Detektorstrahlengang, wobei diese beiden
Strahlengänge polarisationsoptisch voneinander getrennt
sind und damit verhindert wird, daß an der Lamelle
reflektiertes Licht in die als Lichtquelle dienende
Laserdiode gelangt. Die fotoelektrische Anordnung ist als
Astigmatismussensor ausgeführt. Daher ist in ihrem
Detektorstrahlengang zwischen dem
Polarisationsstrahlenteiler und einem
Quadrantenfotodetektor ein Astigmatismus erzeugendes
optisches Element, z. B. in Form einer Zylinderlinse
vorgesehen. Derartige Astigmatismussensoren sind
beispielsweise aus der
DE-PS 25 01 124 bekannt.
Die Objektivfassung weist vorzugsweise ein in den
Objektivrevolver eines Lichtmikroskopes einschraubbares
Gewinde auf. Obwohl der aus Objektiv und optisches
Meßsystem bestehende Sensorkopf etwas größer als übliche
Mikroskopobjektive ist, wird dadurch erreicht, daß der
Sensorkopf z. B. am Objektivrevolver der verschiedensten
Mikroskope angesetzt und in eine gewünschte Position zur
Probe gebracht werden kann. Mit Hilfe der im Gehäuse des
Sensorkopfes vorgesehenen fotoelektrischen Anordnung wird
nach dem Aufstecken des Lamellenhalters auf die
Objektivfassung der Abtaststrahlengang durch Verschieben
des Lamellenhalters in Richtung der optischen Achse des
Mikroskopes auf die der Spitze abgewandten Fläche der
Lamelle fokussiert. Der Fokussiervorgang ist beendet, wenn
die vier Detektorelemente des Quadrantenfotodetektors
jeweils mit gleicher Intensität bestrahlt werden. Werden
die Signale jeweils zweier diagonal gegenüberliegender
Detektorelemente aufaddiert und die beiden Summen
voneinander subtrahiert, so liegt eine Fokussierung dann
vor, wenn die Differenz der Summensignale Null ist. Durch
eine Schaltung des Objektivrevolvers kann dann einfach
zwischen lichtmikroskopischer Beobachtung und
kraftmikroskopischer Messung umgeschaltet werden.
Ein solcher Sensorkopf stellt eine kompakte Einheit dar mit
einem konstruktiv einfach aufgebauten Lamellenhalter. Weil
der Lamellenhalter mit der Lamelle und der Spitze direkt an
der Objektivfassung angebracht ist, tritt eine geringe
thermische Drift des Fokus-Fehler-Signals auf, so daß
Nachjustierungen des Lamellenhalters weitgehend entfallen
können. Da die Meßempfindlichkeit von der Lamellenlänge
unabhängig ist, ist es ein weiterer Vorzug des
Sensorkopfes, daß auch "lange" Lamellen, bei denen die in
der Kraftmikroskopie typischen Kräfte von 10 nN oder
kleiner, nur geringe Winkelauslenkungen verursachen,
verwendbar sind. Es muß nur deren Rückseite gut das
Laserlicht reflektieren. Im Gegensatz dazu hängt die
Meßempfindlichkeit von Winkelsensoren von der Lamellenlänge
ab. Der Sensorkopf zeichnet sich u. a. auch dadurch aus, daß
es ermöglicht wird, unter mirkoskopischer Beobachtung die
gewünschte Probenstelle zu finden.
Wird der Probenhalter entfernt, so kann mit der
fotoelektrischen Anordnung des Sensorkopfes auch die
Probenoberfläche abgerastert werden wie mit einem optischen
Taster. Daher ermöglicht dieses Ausführungsbeispiel einen
schnellen Wechsel zwischen qualitativer
lichtmikroskopischer Beobachtung, quantitativer optischer
und quantitativer kraftmikroskopischer Topographiemessung.
Bei den beiden letztgenannten Untersuchungsverfahren ist
eine Relativverschiebung zwischen der Probe und der
Tastspitze bzw. zwischen der Probe und dem Fokus des
Sensorkopfes erforderlich. Daher ist die Probe auf einem in
drei Raumrichtungen motorisch verschiebbaren Objekttisch
positioniert. Da solche Objekttische kommerziell erhältlich
sind, braucht jedoch auf deren konstruktive Einzelheiten an
dieser Stelle nicht näher eingegangen zu werden.
Bei einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung ist der
Lamellenhalter direkt an der Objektivfassung eines
konfokalen Rastermikroskops angeordnet. Der konfokale
Mikroskopstrahlengang dient dann gleichzeitig zur Messung
der Lamellenauslenkung. Es ist daher kein separates
photoelektrisches Sensorsystem erforderlich. Auch hier
erfolgt der Wechsel zwischen quantitativer
konfokalmikroskopischer und kraftmikroskopischer
Untersuchung einfach durch eine Schaltung des
Objektivrevolvers. Dieses Ausführungsbeispiel hat
darüberhinaus den Vorteil, daß die mechanische Justierung
der Lamelle bzw. der Lamellenspitze senkrecht zur optischen
Achse des Mikroskops relativ unkritisch ist, da die
horizontale Position des Laserstrahls auf der Lamelle durch
einen an die Ablenkelemente des Rastermikroskops angelegten
Offset einstellbar ist.
Die Rückseite der Lamelle sollte dabei leicht oberhalb oder
leicht unterhalb der Fokusebene des Mikroskopobjektivs
angeordnet sein. Dadurch ergibt sich sowohl eine größere
Detektionsempfindlichkeit als auch ein von der Richtung der
Lamellenauslenkung abhängiges Meßsignal.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand der in den
Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele näher
erläutert:
Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel mit einem ein
optisches Meßsystem enthaltenden Sensorkopf;
Fig. 2 eine Ansicht II-II von unten auf den Sensorkopf
nach Fig. 1;
Fig. 3 eine Ansicht III-III nach Fig. 2;
Fig. 4 einen Klemmechanismus mit Schraube im Schnitt;
Fig. 5a ein zweites Ausführungsbeispiel mit einem am
Objektiv eines Rastermikroskops angeordneten
Lamellenhalter im Schnitt und
Fig. 5b ein Diagramm des Meßsignals als Funktion der
Lamellenposition entlang der optischen Achse.
Der in Fig. 1 dargestellte Sensorkopf für Kraftmikroskope
hat eine Objektivfassung (1), welche mit dem
Objektivrevolver (2) eines Mikroskopes (3) verbunden ist
und auf welcher außen ein auswechselbarer Lamellenhalter
(4) aufgesteckt ist. An der der zu untersuchenden Probe (5)
zugewandten Endfläche (6) des Lamellenhalters (4) ist eine
mit einer feinen Spitze (7) versehene, federnde Lamelle (8)
befestigt.
Im Innern der Fassung (1) befindet sich eine
photoelektrische Anordnung, welche einen Antast- und einen
Detektorstrahlengang umfaßt. Im Antaststrahlengang wird das
von einer Laserlichtquelle (9), z. B. einer Laserdiode,
ausgesandte polarisierte Licht über einen
Polarisationsstrahlenteiler (10), durch eine λ/4-Platte
(11) hindurch auf einen Reflektor (12) geleitet. Das vom
Reflektor (12) reflektierte Licht durchläuft erneut die λ
/4-Platte (11), den Polarisationsstrahlenteiler (10) und
eine weitere λ/4-Platte (13) und wird durch in Objektiv
(14) auf die der Spitze (7) abgewandte Fläche (15) der
Lamelle (8) konzentriert. Im Detektorstrahlengang wird das
an der Fläche (15) reflektierte Licht über die
Abbildungsoptik (14), die λ/4-Platte (13) und den
Polarisationsstrahlenteiler (10) auf einen aus vier
Detektorelementen bestehenden Quadrantenfotodetektor (16)
geführt, wobei zwischen dem Polarisationsstrahlenteiler
(10) und dem Quadrantenfotodetektor (16) zur Erzeugung
eines Astigmatismus eine Zylinderlinse (17) oder eine
andere geeignete Zylinderoptik angeordnet ist. Damit wird
erreicht, und das ist auch bereits bei einer
Fokussiereinrichtung gemäß der DE-PS 25 01 124 C3
realisiert, daß bei richtiger Fokussierung des
Detektorstrahlengangs auf die Fläche (15) der Lamelle (8)
auf dem Quadrantenfotodetektor (16) alle vier
Detektorelemente mit jeweils gleicher Intensität bestrahlt
werden, d. h. der auf dem Quadrantenfotodetektor (16)
abgebildete Lichtfleck befindet sich im Mittelpunkt des
Detektors (16). Dieser Lichtfleck ist bei richtiger
Fokussierung kreisförmig und nimmt eine minimale Fläche
ein. Es wird also ein "Kreis kleinster Verwirrung"
detektiert.
Bei dem Quadrantenfotodetektor (16) sind jeweils zwei
zentralsymmetrisch gegenüberliegend angeordnete
Detektorelemente mit je einem Addierglied verbunden, wobei
ein Addierglied mit dem positiven Eingang und das andere
Addierglied mit dem negativen Eingang eines
nachgeschalteten Differenzverstärkers (nicht dargestellt)
verbunden sind. Am Ausgang des Differenzverstärkers steht
dann ein Fokussierungskontrollsignal an, welches bei
richtiger Fokussierung gleich "Null" ist.
Wie aus den Fig. 1, 2 und 3 entnehmbar, ist der
Lamellenhalter (4) als eine mit einem breiten Längsschlitz
versehen Hülse ausgebildet. Die beiden den Längsschlitz
begrenzenden Enden (18) und (19) des Lamellenhalters (4)
besitzen jeweils zwei in das Innere der Hülse hineinragende
Vorsprünge (20, 21) und (22, 23). Dem Längsschlitz
diametral gegenüberliegende befindet sich am Lamellenhalter
(4) ein Klemmechanismus, der aus einer Feder (24) und
einem, als Bolzen ausgebildeten Klemmelement (25) besteht,
wobei das Klemmelement (25) so mit der Feder (24) in
Wirkverbindung steht, daß es durch die Kraft der gespannten
Feder (24) gegen die Objektivfassung (1) gedrückt wird.
Durch das Zusammenwirken der vier Vorsprünge (20, 21, 22,
23) des Lamellenhalters (4) mit dem gefederten Klemmelement
(25) erreicht man eine definierte, sichere und
verkantungsfreie Lage des auf dem Gehäuse (1)
aufgeschobenen Lamellenhalters (4). Als Klemmelement kann
auch wie in Fig. 4 dargestellt eine mit einem unter
Federwirkung stehenden Teil (26) versehene Schraube (27)
Anwendung finden. Durch Drehen der Schraube (27) kann die
Schraube in Achsrichtung verschoben werden, wodurch die
Klemmkraft einstellbar ist.
Die Justierung der Lamelle (8) am Lamellenhalter (4)
erfolgt unter einem Mikroskop. Die Lamelle wird zunächst
radial zur optischen Antastachse, also radial zur
Hülsenachse positioniert und anschließend fixiert.
Wie weiterhin in Fig. 1 dargestellt, ist es vorteilhaft
zwischen der Endfläche (6) des Lamellenhalters (4) und der
die Spitze (7) tragenden Lamelle (8) mindestens ein
vorzugsweise piezoelektrisches Stellelement (28)
vorzusehen. Damit ist eine Feinverstellung der Lamelle (8)
und damit der Spitze (7) in Richtung der optischen
Antastachse möglich. Durch Anordnung von drei derartigen
Stellelementen, die so ausgerichtet sind, daß jeder der
drei karthesischen Koordinatenachsen ein Stellelement (28)
zugeordnet ist, läßt sich eine feinfühlige Feinverstellung
der Lamelle (8) und damit der Spitze (7) im Raum
realisieren.
Zur Einstellung der Lamelle (8) in die Fokusebene des
Objektivs (14) wird der mit der Lamelle (8) bestückte
Lamellenhalter (4) von unten auf das Gehäuse (1)
aufgeschoben, wobei das Klemmelement (25) von der Fassung
(1) zurückgezogen wird. Der Lamellenhalter (4) wird dabei
so lange in Richtung der optischen Achse (29) des Objektivs
(14) verschoben, bis die Fokussierung erfolgt ist. Das
Klemmelement (25) wird anschließend mit der Fassung (1) in
Wirkverbindung gebracht, wodurch der Lamellenhalter (4) auf
dem Gehäuse fixiert ist. Die Achse des Lamellenhalters (4)
(die Hülsenachse) ist dann koaxial zur optischen Achse (29)
des Objektivs (14) ausgerichtet. Durch Bewegung der Probe
(5) in Richtung der Spitze (7) wird diese soweit der Probe
(5) angenähert, daß durch atomare Kräfte bedingt, die
Lamelle (8) aus ihrer Ursprungslage in Richtung der
optischen Achse (29) ausgelenkt wird, wodurch am
Quadrantenfotodetektor (16) ein elektrisches Signal erzeugt
wird, welches ein Maß für diese Auslenkung darstellt und
zur Ermittlung der Topographie der Probe (5) in an sich
bekannter Weise weiter verarbeitet wird. Durch Verschiebung
der Probe (5) in der zur optischen Achse (29) senkrechten
Ebene (x-y-Ebene) oder durch eine analoge Verschiebung des
Sensorkopfes (bei feststehender Probe) kann somit ein
Flächenelement der Probe (5) abgetastet werden. Zur
Reduzierung der Abnutzung der Tastspitze (7) ist es
vorteilhaft jeweils vor der Probenverschiebung senkrecht
zur optischen Achse (29) die Tastspitze (7) von der Probe
zu entfernen und anschließend wieder der Probe anzunähern.
Der gesamte Sensorkopf ist so kompakt aufgebaut, daß sich,
wenn dieser im Objektivrevolver (2) eines normalen
Lichtmikroskopes (3) angeordnet ist, das Ende der Spitze
(7) nahe der Einstellebene des Mikroskopes befindet, so daß
schnell durch Schaltung des Objektivrevolvers (2) vom
Atomic-Force-Mikroskop-Betrieb auf normale mikroskopische
Beobachtung der zu untersuchenden Probenstelle umgeschaltet
werden kann und umgekehrt.
Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 5a ist der Lamellenhalter
(4) am Objektiv (31) eines konfokalen Laserscanmikroskops
angeordnet. Da der Lamellenhalter (4) mit der daran
angeordneten Lamelle und Tastspitze bereits anhand der
Fig. 2 und 3 näher beschrieben wurde, wird auf ihn an
dieser Stelle nicht näher eingegangen.
Das konfokale Rastermikroskop (30) hat einen Laser (32),
dessen hinter einer Strahlaufweitung (33) kollimierter
Laserstrahl über zwei Strahlumlenkelemente (34, 35) zum
Mikroskopobjektiv (31) geführt ist. Eine vor dem ersten
Umlenkelement (34) angeordnete Linse (37) bildet zusammen
mit der Tubuslinse (36) ein Relaislinsensystem, durch das
die Ablenkelemente (34, 35) annähernd in die Hauptebene des
Objektivs (31) abgebildet sind. Das Objektiv (31)
fokussiert den Laserstrahl in Richtung auf die am
Lamellenhalter (4) angeordnete Lamelle (8). Das an der
Objektivseitigen Fläche der Lamelle (8) reflektierte Licht
wird vom Objektiv (31) wieder aufgesammelt und durchläuft
den gesamten Strahlengang über die Ablenkelemente (34, 35)
und die Linse (37) in entgegengesetzter Richtung. Die
Trennung zwischen Beleuchtung- und Detektionstrahlengang
erfolgt durch einen Strahlteiler (38). Ein hinter dem
Strahlteiler (38) angeordnetes Objektiv (39) fokussiert das
an der Lamelle (8) reflektierte Licht auf eine Lochblende
(40), deren Öffnung mit dem Brennpunkt des Objektivs (39)
zusammenfällt. Ein Fotomultiplier (41) detektiert das durch
die Lochblende (40) transmittierte Licht. Das
Ausgangssignal des Fotomultipliers (41) ist einer hier
nicht dargestellten Signalverarbeitung zugeführt.
In der Fig. 5b ist die durch die Lochblende (40)
transmittierte Lichtintensität (I) als Funktion der
objektivseitigen Fläche der Lamelle (8) entlang der
optischen Achse (42) aufgetragen. Diese transmittierte
Lichtintensität hat ein Maximum (I0), wenn die
objektivseitige Fläche der Lamelle (8) in der Brennebene
(z0) des Objektivs (31) angeordnet ist. Bei einer
Verschiebung der Lamelle in Richtung der optischen Achse
(42) fällt die transmittierte Lichtintensität ab. Dadurch
ergibt sich ein glockenkurvenförmiger Intensitätsverlauf,
der an den Stellen (z0 - Δz) und (z0 + Δz) jeweils einen
Wendepunkt aufweist. Die Lamelle (8) ist nun so zwischen
dem Objektiv (31) und dem Objekt (43) angeordnet, daß die
objektivseitige Lamellenfläche sich in der Ruhelage in
einem dieser beiden Wendepunkte befindet. Bei einer
Krafteinwirkung auf die Lamelle (8) und einer daraus
resultierenden Lamellenauslenkung nimmt die durch die
Lochblende (40) transmittierte Lichtintensität je nach
Richtung der Auslenkung zu oder ab. Die Änderung der
transmittierten Lichtintensität ist bei einer Auslenkung
aus der Ruhelage maximal, so daß die Meßempfindlichkeit
hier besonders groß ist.
Die horizontale Position des Laserstrahls auf der Lamelle
(8) ist bei dem Ausführungsbeispiel nach der Fig. 5a mit
Hilfe der Ablenkelemente (34, 35) einstellbar. Das erste
Ablenkelement (34) bewirkt eine Strahlablenkung senkrecht
zur Zeichenebene, während das zweite Ablenkelement (35)
eine Strahlablenkung in der Zeichenebene bewirkt. Während
beim Betrieb als konfokales Rastermikroskop die durch beide
Ablenkelemente (34, 35) bewirkte Ablenkung zur Abrasterung
des Objektes (43) zeitlich variiert, ist beim Betrieb als
Kraftmikroskop deren Ablenkung zeitlich konstant so
eingestellt, daß der Schwerpunkt des in Richtung auf die
Lamelle (8) konvergierenden Laserstrahls mit der
horizontalen Position der Tastspitze zusammenfällt.
Das Objekt (43) ist auf einem in in drei Raumrichtungen
fein positionierbaren Objekttisch (44) angeordnet. Dadurch
kann das Objekt (43) senkrecht zur optischen Achse (42)
abgerastert und anhand des zu jeder x-, y-Koordinate
gemessenen z-Wertes ein dreidimensionales Bild der
Oberfläche des Objektes (43) erstellt werden.
Auf den in drei Raumrichtungen fein positionierbaren
Objekttisch (44) kann prinzipiell verzichtet werden, wenn
zwischen dem Lamellenhalter und der Lamelle (8) drei
lineare und hysteresefreie Stellelemente angeordnet sind,
so daß die Tastspitze selbst senkrecht zur optischen Achse
(42) des Objektivs (31) definiert positionierbar ist. In
diesem Fall wird die Tastspitze über das ruhende Objekt
(43) geführt. Die Umlenkelemente (34, 35) des
Rastermikroskops sind dann synchron zur Bewegung der
Tastspitze so anzusteuern, daß der konvergente Laserstrahl
immer auf dieselbe Stelle der objektivseitigen
Lamellenfläche (8) fällt. Alternativ zur synchronen
Bewegung des Laserstrahls ist es auch möglich, durch eine
Kalibriermessung ohne Objekt die Topographie der
Lamellenrückseite zu vermessen und bei nachfolgenden
Messungen an Objekten rechnerisch zu berücksichtigen.
Claims (12)
1. Kraftmikroskop mit einer an einer federnden Lamelle
(8) angeordneten feinen Spitze (7) zur Antastung einer
Probe (5) und einem optischen Meßsystem (9, 16, 17;
32, 40, 41) zur Detektion einer Auslenkung der Lamelle
(8), wobei das optische Meßsystem ein Objektiv (14;
31) mit einer Fassung (1) aufweist und wobei die
Lamelle (8) an einem außen an die Objektivfassung (1)
lösbar angeklemmten Lamellenhalter (4) angeordnet ist.
2. Kraftmikroskop nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der Lamellenhalter (4) als
zylinderförmige Hülse ausgebildet ist, wobei der
Innendurchmesser der Hülse größer ist als der
Außendurchmesser der Objektivfassung (1).
3. Kraftmikroskop nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Hülse einen breiten
Längsschlitz (45) aufweist und daß an den Enden (18,
19) der Hülse, die den Längsschlitz (45) begrenzen,
jeweils mehrere, insbesondere jeweils zwei, in das
Innere der Hülse hineinragende Vorsprünge (20, 21, 22,
23) angeordnet sind, so daß die Achse der Hülse
koaxial zur optischen Achse (2-9) des Objektivs fixiert
ist.
4. Kraftmikroskop nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Mitte des Längsschlitzes (45)
diametral gegenüberliegend ein Klemmelement (25; 26)
angeordnet ist.
5. Kraftmikroskop nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, daß eine das Klemmelement (25; 26) in
das Innere der Hülse drückende Feder (24, 24a)
vorgesehen ist.
6. Kraftmikroskop nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Lamellenhalter (4) dem
Längsschlitz (45) diametral gegenüberliegend ein
Innengewinde aufweist und daß das Klemmelement (26)
und die Feder (24a) im Inneren einer in das
Innengewinde eingeschraubten Schraube (27) angeordnet
sind.
7. Kraftmikroskop nach einem der Ansprüche 1-6, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen dem Lamellenhalter (4)
und der Lamelle (8) mindestens ein piezoelektrisches
Stellelement (28) vorgesehen ist.
8. Kraftmikroskop nach einem der Ansprüche 1-7, dadurch
gekennzeichnet, daß im Inneren der Objektivfassung (1)
zusätzlich das optische Meßsystem (9, 10, 13, 16, 17)
angeordnet ist.
9. Kraftmikroskop nach Anspruch 8, dadurch
gekennzeichnet, daß das optische Meßsystem eine
Lichtquelle (9), einen von der Lichtquelle (9) zum
Objektiv (14) führenden Abtaststrahlengang und einen
vom Objektiv zu einem Quadrantendetektor (16)
führenden Detektionsstrahlengang umfaßt und daß vor
dem Quadrantendetektor (16) ein Astigmatismus
erzeugendes optisches Element (17) angeordnet ist.
10. Kraftmikroskop nach Anspruch 8 oder 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Objektivfassung (1) ein in den
Objektivrevolver (2) eines Lichtmikroskops (3)
einschraubbares Gewinde aufweist.
11. Kraftmikroskop nach einem der Ansprüche 1-7, dadurch
gekennzeichnet, daß das Objektiv ein an einem
konfokalen Rastermikroskop (30) angeordnetes
Mikroskopobjektiv (31) ist und daß das optische
Meßsystem durch die Strahlengänge und das
photoelektrische Detektionssystem (32, 39, 40, 41) des
konfokalen Rastermikroskops selbst gebildet ist.
12. Kraftmikroskop nach Anspruch 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die reflektierende Rückseite der
Lamelle (8) in der Grundposition, in der die Lamelle
nicht ausgelenkt ist, geringfügig oberhalb oder
unterhalb der Fokusebene (z0) des Mikroskopobjektivs
(31) angeordnet ist.
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