DE4232298A1 - Vorrichtung zur Flow- und Atemminutenvolumenmessung mit integrierter automatischer Eichvorrichtung - Google Patents
Vorrichtung zur Flow- und Atemminutenvolumenmessung mit integrierter automatischer EichvorrichtungInfo
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Description
Zur Beurteilung der Lungenbelüftung bei künstlicher Beatmung ist in der Erwachsenenmedizin
schon längst die Messung des Atemminutenvolumens (AMV) Routine. Im Gegensatz dazu
konnte erst in den letzten Jahren versucht werden, auch AMV-Messungen bei Beatmung von
Neugeborenen einzusetzen. Hier muß aber im Gegensatz zum Erwachsenen der Flowsensor
direkt dem Tubusadapter nachgeschaltet werden, um nicht bei den sehr kleinen
Atemzugvolumina von 3-30 ml völlig unbrauchbare Meßergebnisse vor allem durch die
Kompressibilität der Beatmungsschlauchvolumina zu erhalten. Darüber hinaus sind sehr
empfindliche Flowsensoren mit kleinem Totraumvolumen und Strömungswiderstand
erforderlich. Von allen bekannten Flowmeßverfahren scheint die Doppel-Hitzdrahtanaemometrie
bei geringstem Aufwand noch die besten Ergebnisse zu liefern. Nach neuesten Ergebnissen ist
aber dieses Verfahren extrem empfindlich vor allem gegen feinste Schleimpartikel aus
Bronchien oder Trachea in der Ausatemluft, die sich auf diesen feinsten Meßdrähten
niederschlagen und Meßfehler über 200% bewirken können, ohne daß der Anwender dieses
sicher zu erkennen vermag. Aus diesen Meßergebnissen abgeleitet resultieren dann für den
Patienten evtl. gefährliche therapeutische Entscheidungen.
Aufgabe der nachfolgend beschriebenen Erfindung ist es, diese genannten Schwierigkeiten zu
eliminieren.
In der Folge wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Darstellung eines dreiteilig ausgeführten Ausführungsbeispiels der
vorliegenden Erfindung,
Fig. 2 Teil A perspektivisch durchsichtig gezeichnet von vorne und oben,
Fig. 3 Teil B mit angefügtem Teil C perspektivisch durchsichtig gezeichnet im Schnitt
(Schnittebene I . . . I) mit den seitlich weggeklappten Hälften (Achse II . . .-II)
Fig. 4 von Teil B schematisiert die zwei mechanisch miteinander verbundenen
Schieberventile (37, 38) in Ruheposition zur Verbindung der verschiedenen Atemluftkanäle sowie
den Sensorkanal,
Fig. 5 von Teil B schematisiert die zwei mechanisch miteinander verbundenen
Schieberventile (37, 38) in Eichposition zur Verbindung der verschiedenen Atemluftkanäle sowie
dem Sensorkanal.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung besteht aus drei Teilen (A, B, C), die überwiegend aus
dampfsterilisierbarem Plastikmaterial bestehen und lösbar und teilweise fest miteinander durch
Schrauben sowie Kleben verbunden sind.
Teil A. Wie Fig. 1 und Fig. 2 zeigen, dient dieser Teil der Atemgas-Zuführung über Schlauch
stutzen (1), dessen Abführung über Schlauchstutzen (2) und dessen Verteilung über den durch
die durchsichtige Kuppel (2) gebildeten Hohlraum und den gestrichelt gezeichneten
ellipsenförmigen Ausschnitt (6) der Verbindungsplatte (7). In diesen Ausschnitt münden die
gestrichelt gezeichneten Öffnungen (4 und 5) des über seine Verbindungsplatte (8) gasdicht
angeflanschten und über die entsprechenden Verbindungslöcher (10, 11, 12, 13 und 14, 15, 16, 17)
verschraubten Teils B.
Teil B. Es ist vor allem in Fig. 3, Fig. 4 und Fig. 5 dargestellt. Es besteht aus einem zylindrischen
Körper (36), mit verschiedenen Bohrungen auf den eine Platte (8) als Verbindungsflansch
aufgesetzt ist. Diese Platte zeigt im linken hinteren Teil die Öffnung (4) des Flowmeßkanals (18) in
den über die Halterung (19) der Flowsensor-Einsatz mit Anschlußkabel (20) exakt justiert
eingesteckt ist. Dieser Kanal (18) teilt sich auf in Kanal (21) und Kanal (22). Der Kanal (21) tritt durch
die Wandung der Schieberventilbüchse (24) in den Schieberventilkanal (23) ein, der wiederum mit
dem Schlauchstutzen (25), Anschluß für die Testlunge, verbunden ist. Der Kanal (22) tritt über die
Öffnung (28) in Verbindung zum Schieberventilkanal (30), der sich nach unten in den Kanal (31)
des Teils C fortsetzt, und nach oben durch eine seitliche Öffnung in Kanal (29), welcher im
rechten hinteren Teil der Flanschplatte (8) in der Öffnung (5) mündet. Wie ersichtlich, sind in Fig. 3
der Übersichtlichkeit wegen die Schieberventile selbst nicht, sondern nur ihre Ventilbüchsen
eingezeichnet. Die Ventile in ihrer Anordnung und Funktion sind schematisch in Fig. 4 und Fig. 5
dargestellt.
Fig. 4 zeigt die unterschiedlich aufgebauten Ventile (37, 38) mechanisch über einen
Verbindungsbügel miteinander beweglich verbunden in Ruheposition (Verbindungsbügel (39)
nach oben gedrückt in Pfeilrichtung). Diese Ruheposition bewirkt die Spiraldruckfeder (40). Sie
drückt das oben gasdicht verschlossene Schieberventilröhrchen mit seiner seitlichen Öffnung
(41) so nach oben, daß der Kanal (21) verschlossen wird. Das Schiebeventilröhrchen von Ventil (38)
ist ebenfalls oben verschlossen und mit dem Bügel (39) verbunden. In dieser Stellung ist die
Ventilöffnung (42) verschlossen und die Öffnung (28) des Kanals (22) geöffnet. Atemgas kann
damit bei künstlicher Beatmung ohne größere Widerstände überwinden zu müssen vom und
zum Patienten über Kanal (22) durch den Flowsensor (20) in Meßkanal (18) in Teil A
strömen. D. h. in Ruheposition kann bei der künstlichen Beatmung des Patienten eine
kontinuierliche Registrierung der in- und exspiratorischen Flowkurven vorgenommen werden.
Fig. 5 zeigt die Stellung der Schiebeventile in Eichposition. Der Bügel (39) ist wie durch Pfeil
angegeben nach unten gedrückt, ebenso wie beide Ventilschieber. Das Schieberventilröhrchen
von Ventil (37) verbindet mit seiner Öffnung (41) den Schlauchstutzen für die Test-Eichlunge (25)
mit dem Kanal (21) und Kanal (18), in dem der Flowsensor (20) positioniert ist, über Öffnung (4)
mit dem Teil A. Das Schieberventilröhrchen von Ventil (38) verbindet die Kanäle (33 und 31) durch
Verschließen der Öffnung (28) nun über seine seitliche Öffnung (42) mit Kanal (29) und über die
Öffnung (5) mit Teil A. Dadurch kann aber beim Patienten die künstliche Beatmung ohne
Unterbrechung weitergeführt werden bei gleichzeitiger Beatmung der Test-Eichlunge mit
Registrierung der in- und exspiratorischen Flowkurve zur Überprüfung des Flowsensors (20).
Teil C. Wie Fig. 2 zeigt, ist das aus Kunststoff gefertigte Teil C fest mit Teil B verbunden. Es
dient mit dem in seinem glockenförmigen Körper (35) eingesteckten und durch einen Konus und
Dichtring klemmend festgehaltenen handelsüblichen Tubusadapter (33) als Anschlußelement für
den über einen Trachealtubus beatmeten Patienten. Das Atemgas gelangt dabei über diesen auf
den Tubusadapterstutzen (34) aufgesteckten Tubus über Kanal (32) und Kanal (31) in den
Schieberventilkanal (30) von Teil B. Die Weiterleitung erfolgt von hier wie schon beschrieben.
Über Schlauchstutzen (1) von Teil A wird das von der Beatmungsmaschine während der
Einatemphase über eine Befeuchtungsvorrichtung und ein Beatmungsschlauchsystem
abgegebene frische Atemgas der durchsichtigen Kunststoffkuppel (2) zugeführt. Diese Kuppel ist
mit der Flanschplatte (7), welche einen ellipsenförmigen Ausschnitt (6) aufweist (gestrichelt
gezeichnet), gasdicht verbunden. Von dort gelangt das Atemfrischgas über die Öffnung (4) des
Teils B, den Flowsensor-Kanal (18) mit eingestecktem Flowsensor (20), Kanal (22) und die
Öffnung (28) in den Ventilkanal (30) und über Kanal (31) in Teil C und weiter über Kanal (32) des
Tubusadapters (33) in den Stutzen (34) durch einen dort aufgesteckten nicht gezeichneten
Trachealtubus in Luftröhre, Bronchialsystem und Lunge des angeschlossenen Patienten.
In der Ausatemphase gelangt die verbrauchte Ausatemluft in umgekehrter Richtung in die
Kanäle (32, 31), in Ventilkanal (30) und wie in Fig. 4 deutlich dargestellt, über Öffnung (28),
Kanal (22) in den Flow-Meßkanal (18) mit eingestecktem Flowsensor (20) und über die Öffnung
(4) in die Kuppel (2) und den damit verbundenen Stutzen (3). Durch einen auf diesen
aufgesteckten, nicht gezeichneten Atemschlauch schließlich zum Ausatemventil der
Beatmungsmaschine. Bei allen weiteren Beatmungsphasen wiederholen sich jeweils diese
beschriebenen Vorgänge. Wie demnach ersichtlich, können also bei der künstlichen Beatmung
des Patienten fortlaufend in- und exspiratorisch die Flowkurven registriert und überwacht
werden. Wird nun aber z. B. wegen einer Veränderung der Flowmeßwerte eine Überprüfung
des Flowsensors erforderlich, so kann dies entweder durch manuelle Betätigung der Schieber-
Ventile (37, 38) über ein Herunterdrücken des Betätigungsbügels (39) geschehen oder indirekt
manuell entweder über die direkte Auslösung einer Steuerpneumatik mit Betätigungszylinder
oder vollautomatisch durch eine vorprogrammierte Steuerelektronik der Beatmungsmaschine.
Durch die damit bewirkte Ventilstellung in Eichposition (siehe Fig. 5) strömt jetzt das
Atemfrischgas inspiratorisch zum Patienten über Stutzen (1), Kuppel (2), Öffnung (5), Kanal (29),
Schieberventil-Röhrchenöffnung (42), Schieberventilkanal (30) in Kanal (31) von Teil C und
dort weiter über den Längskanal (32) des Tubusadapters in den aufgesteckten Trachealtubus und
damit schließlich in die Trachea, Bronchien und die Lunge. In der Ausatemphase strömt die
verbrauchte Atemluft denselben Weg in umgekehrter Richtung bis in die Kuppel (2) und von
dort über den Stutzen (3) in den aufgesteckten nicht gezeichneten Ausatemschlauch mit
nachfolgendem Ausatemventil. Gleichzeitig wird aber bei dieser Ventilstellung in Eichposition
auch inspiratorisch Atemfrischgas von der Kuppel (2) über Öffnung (4) durch den Flow-
Meßkanal (18) mit eingestecktem Flowsensor (20), Kanal (21), Schieberventil-Röhrchenöffnung
(41) in Schieberventilkanal (23) und den damit verbundenen Stutzen (25) in die dort über einen
Schlauch (27) mit Muffe (26) angeschlossene Test-Eichlunge abgegeben. In der Exspirationsphase
strömt das Atemgas aus der sich zusammenziehenden Lunge den vorher beschriebenen Weg in
umgekehrter Richtung wieder unter Durchströmung des Flowsensors. Dadurch können sowohl
in- wie exspiratorisch Überprüfungen und Eichungen des Flowsensors vorgenommen werden.
Claims (8)
1. Vorrichtung zur Flow- und Atemminutenvolumen(AMV)-Messung mit integrierter
automatischer Eichvorrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß sie in einer Einheit patienten-tubusnah
angeordnet ist und wechselweise automatisch einen leicht austauschbaren Flowsensor
über eine spezielle Ventil- und Kanalanordnung für die Atemgase entweder an den beatmeten
Patienten oder zur Überprüfung und Eichung an eine spezielle Test-Eichlunge anschließt, ohne
dabei die Beatmung des Patienten zu unterbrechen.
2. Vorrichtung zur Flow- und AMV-Messung mit integrierter automatischer Eichvorrichtung
nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die spezielle Ventilanordnung aus 2
Schieberventilen besteht, deren Schieber als einseitig geschlossene Röhrchen mit einer
seitlichen Öffnung ausgebildet und an ihrem verschlossenen Ende durch einen Bügel
mechanisch beweglich verbunden sind.
3. Vorrichtung zur Flow- und AMV-Messung mit integrierter automatischer Eichvorrichtung nach
Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die zwei Schieberventile über den beweglichen Bügel
gemeinsam manuell oder automatisch über einen Arbeitszylinder (z. B. pneumatisch) durch
eine bekannte Steuerung geschaltet werden.
4. Vorrichtung zur Flow- und AMV-Messung mit integrierter automatischer Eichvorrichtung nach
Anspruch 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Intervalle zur automatischen Eichung bzw.
Sensorüberprüfung manuell an einer Steuerung vorprogrammierbar sind.
5. Vorrichtung zur Flow- und AMV-Messung mit integrierter automatischer Eichvorrichtung nach
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die spezielle Test-Eichlunge als
dampfsterilisierbarer, weicher einseitig verschlossener Gummibalg mit Anschlußschlauch
ausgebildet ist.
6. Vorrichtung zur Flow- und AMV-Messung mit integrierter automatischer Eichvorrichtung nach
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die spezielle Test-Eichlunge realisiert ist durch einen
über einen Schlauch angeschlossenen starrwandigen Hohlkörper und dessen kompressibles
Gasvolumen.
7. Vorrichtung zur Flow- und AMV-Messung mit integrierter automatischer Eichvorrichtung nach
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die spezielle Test-Eichlunge aus einem hochflexiblen
Gummiballon mit Anschlußschlauch besteht, der in einem starrwandigen, kugeligen Behälter mit
Entlüftungsöffnung angeordnet ist.
8. Vorrichtung zur Flow- und AMV-Messung mit integrierter automatischer Eichvorrichtung nach
den Ansprüchen 1, 5, 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Eichvorrichtung in Verbindung mit
der Test-Eichlunge einen hohen elektronischen Mikroprozessor benutzt, der bei Beatmung der
Testlunge mit denselben wie für den Patienten an der Beatmungsmaschine eingestellten
Drucken und Atemgastemperaturen die vom Flowsensor gelieferten Meßwerte mit
druckadäquaten und temperaturadäquaten gespeicherten Testlungen-Eichwerten vergleicht,
auswertet und bei Überschreitung der zugelassenen Grenzwerte Alarme auslöst.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924232298 DE4232298A1 (de) | 1992-09-26 | 1992-09-26 | Vorrichtung zur Flow- und Atemminutenvolumenmessung mit integrierter automatischer Eichvorrichtung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924232298 DE4232298A1 (de) | 1992-09-26 | 1992-09-26 | Vorrichtung zur Flow- und Atemminutenvolumenmessung mit integrierter automatischer Eichvorrichtung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4232298A1 true DE4232298A1 (de) | 1994-03-31 |
Family
ID=6468907
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19924232298 Withdrawn DE4232298A1 (de) | 1992-09-26 | 1992-09-26 | Vorrichtung zur Flow- und Atemminutenvolumenmessung mit integrierter automatischer Eichvorrichtung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4232298A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19606470A1 (de) * | 1996-02-21 | 1997-11-20 | Mpo Ges Fuer Medizintechnische | Verfahren und Vorrichtung zur Bestimmung der funktionellen Residualkapazität (FRC) |
WO2005002657A1 (de) * | 2003-07-07 | 2005-01-13 | Martin Wald | Beatmungskopf und beatmungsgerät für neugeborene |
US12070554B2 (en) | 2019-11-11 | 2024-08-27 | Hill-Rom Services Pte. Ltd. | Pneumatic connector apparatus and method |
-
1992
- 1992-09-26 DE DE19924232298 patent/DE4232298A1/de not_active Withdrawn
Cited By (5)
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Legal Events
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |