DE4232116A1 - Anordnung für einen kapazitiven Drehwinkelsensor - Google Patents
Anordnung für einen kapazitiven DrehwinkelsensorInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen kapazitiven Drehwinkelsensor,
der aus einer eine Elektrode tragenden Rotorplatte und
einer Statorplatte besteht, welche mehr als eine Elektrode
besitzt, wobei Rotor- und Statorplatte relativ zueinander
bewegbar und kreisförmig ausgebildet sind und sich gegen
überliegend Kondensatoren bilden.
Einfache Drehkondensatoranordnungen bestehen aus mindestens
einer Rotor- und mindestens einer Statorplatte. Der Rotor
trägt eine halbkreisförmige Elektrode, während der Stator
zwei halbkreisförmige Elektroden besitzt bzw. umgekehrt.
Bildet man zur Bestimmung des Drehwinkels Φ in einer Aus
werteschaltung ein Abbildsignal, das dem Quotienten aus
einer Kapazität zwischen den Elektroden 1 und 2 (C1) bzw. 1
und 3 (C2) und der Summe dieser Kapazitäten entspricht oder
den Quotienten ihrer elektrischen Abbildsignale, so gilt
wobei Y das Ausgangssignal der Auswerteeinrichtung dar
stellt.
Im Idealfall, d. h. unter Vernachlässigung von kapazitiven
Streueffekten, gilt dabei für die winkelabhängige Kapazität
c(Φ)
mit der relativen Dielektrizitätskonstante ε des Mediums
zwischen den Elektroden, der absoluten Dielektrizitätskon
stante ε0, dem Abstand d der ideal planen, parallelen Elek
troden und der winkelabhängigen wirksamen Elektrodenfläche
A(Φ).
Aus diesen o.g. Beziehungen ergibt sich der Zusammenhang
zwischen dem interessierenden Drehwinkel Φ und dem Aus
gangssignal Y.
In der Praxis sind jedoch die beiden Elektrodenträger nicht
ideal plan und können auch nicht ideal parallel angeordnet
werden, was entsprechend der oben aufgezeigten Beziehungen
einen Einfluß auf das winkelabhängige Ausgangssignal Y hat.
Um solche mechanischen Toleranzen auszugleichen, ist ein
absoluter kapazitiver Stellungs- bzw. Winkelgeber
bekannt, bei welchem drei bzw. vier Elektrodenflächen in
einer Ebene eines planaren Stators angeordnet sind, die
mittels einer weiteren Elektrodenfläche auf einem Rotor und
einer Auswerteschaltung ein stellungs- bzw. winkelabhängi
ges Spannungssignal produzieren. Nachteilig an dieser
Anordnung ist, daß der Winkelmeßbereich auf maximal 120
Grad beschränkt bleibt. Die kapazitiv wirksame Fläche ist
über den Geber verteilt. Durch eine Schirmelektrode, die
zusätzlich zur winkelunabhängigen Auskoppelelektrode vorge
sehen ist, entsteht weiterer Flächenbedarf im Randbereich
des Elektrodenträgers.
Die Anzahl der verwendeten unabhängigen Elektrodenflächen
erfordert außerdem eine umfangreiche Auswerteschaltung zur
Verknüpfung der gelieferten Spannungssignale.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Anordnung
für einen kapazitiven Drehwinkelgeber anzugeben, die sowohl
die Schieflage der Elektrodenträger als auch ihre Durchbie
gung bzw. Unebenheiten toleriert und einen einfachen Aufbau
besitzt, sowie durch eine kostengünstige und störsichere
elektronische Schaltung ausgewertet werden kann.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die
Rotor- und die Statorelektroden innerhalb des Meßbereiches
ganzflächig ausgebildet sind, ihr äußerer Rand kreisbogen
förmig und/oder geradlinig gestaltet ist und die von der
Drehachse in Umfangsrichtung gerichtete Begrenzung von Sta
tor- und Rotorelektrode von einer geraden, radial von der
Drehachse ausgehenden Linie abweicht.
Durch dieses spezielle Elektrodenlayout wird erreicht, daß
der mittlere Elektrodenabstand unabhängig vom Drehwinkel
konstant bleibt, da er aus Flächenanteilen gebildet wird,
die in der Summe gleichzeitig alle Gebiete der kapazitiven
Fläche erfassen.
In einer Ausgestaltung der Erfindung sind die Innenränder
der Rotor- und Statorelektroden in gleichen Winkelabständen
radial gestuft.
Vorteilhafterweise bleibt bei dieser Anordnung die Kapazi
tätszunahme/-abnahme über den Drehwinkel konstant, so daß
ein linerarer Zusammenhang zwischen dem Drehwinkel und der
Kapazitätsänderung erzeugt wird und Schieflage der Elektro
denträger bzw. Durchbiegung oder Unebenheiten derselben die
drehwinkelabhängigen Kapazitäten nicht beeinflussen.
Dieser Effekt wird dadurch unterstützt, daß einer aufstei
genden stufigen Begrenzung der einen Statorelektrode eine
entsprechend absteigende stufige Begrenzung der anderen
Statorelektrode gegenüberliegt.
Eine besonders günstige Anordnung erhält man, wenn die
erste Statorelektrode in radialen 45-Grad-Abschnitten in
den Bereichen zwischen 0 bis 135 Grad von außen nach innen
abnehmend und von 180 bis 315 Grad von außen nach innen
zunehmend gestaltet und die zweite Statorelektrode kom
plementär ausgeführt ist.
Dabei wird der/die Flächenzuwachs/-abnahme der Kapazitäten
auf verschiedene radial Bereiche und über den Umfang ver
teilt. Montageungenauigkeiten und damit verbundene Lageab
weichungen von Nennlagen der verwendeten konstruktiven Ele
mente werden optimal ausgeglichen.
Die beiden Statorelektroden sind dabei vorzugsweise durch
einen an allen Stellen den gleichen Abstand aufweisenden
Spalt getrennt, was einen Ausgleich von temperaturabhängi
gen Längenänderungen der verwendeten Konstruktionsteile er
möglicht.
Die Dreielektrodenanordnung erlaubt außerdem die Auswertung
der Sensorsignale über eine einfache, kostengünstige Schal
tungsanordnung. Der Sensor arbeitet dabei als Absolutwert
geber.
Zur Realisierung der kapazitiven Kopplung sind sowohl die
Rotorelektrode als auch die beiden Statorelektroden von je
einer Elektrode der Koppelkapazität umgeben. Dadurch ent
fällt die Notwendigkeit der elektrischen Kontaktierung der
Rotorplatte.
Die Erfindung läßt zahlreiche Ausführungsformen zu. Zu
ihrer weiteren Verdeutlichung ist eine davon in der Zeich
nung dargestellt und wird nachfolgend beschrieben.
Die Zeichnung zeigt in
Fig. 1 ein erfindungsgemäßes Elektrodenlayout,
Fig. 2 Draufsicht auf den kapazitiven Drehwinkelsensor
aus Richtung des Rotors,
Fig. 3 eine Auswerteschaltung für den kapazitiven Dreh
winkelsensor.
In Fig. 1a ist die kreisförmige Statorplatte 5 abgebildet,
welche die beiden Statorelektroden 2 und 3 trägt, die kom
plementär ausgebildet sind. Der äußere Rand 2a, 3a der bei
den Statorelektroden 2 und 3 ist kreisbogenförmig ausgebil
det. Die Innenränder 2b, 3b sind gestuft geformt. Der
Innenrand 2b der ersten Statorelektrode 2 nimmt die Stufung
von 0-135 Grad von außen nach innen ab. Dabei ist die
Statorplatte 5 in 45 Grad-Segmente eingeteilt.
Im Bereich von 180-315 Grad nimmt die Stufung von außen
nach innen zu.
Die Statorelektroden 2, 3 sind von einer Elektrode 6 der
Koppelkapazität vollständig radial umgeben.
In Fig. 1b ist die kreisförmige Rotorplatte 4 dargestellt,
die die Rotorelektrode 1 trägt. Die Rotorelektrode 1 weist
die Form der ersten Statorelektrode 2 auf und ist kreis
ringförmig von der Gegenelektrode 7 der Koppelkapazität um
geben, mit welcher sie auch elektrisch verbunden ist.
Die Rotor- 4 und die Statorplatte 5 sind gleich groß.
Wie in Fig. 2 zu sehen ist, bestehen die Statorelektroden
2, 3 aus Ringsegmenten und einem inneren Kreissegment. Wird
nun die Rotorelektrode 1 über den Statorelektroden 2,3 ver
dreht, wie in Fig. 2 abgebildet, erfolgt der Flächenzu
wachs/-abnahme der Kapazitäten C1 bzw. C2 nicht wie bisher
üblich ausschließlich einer radialen Linie, sondern er wird
auf verschiedene radiale Bereiche und über den Umfang ver
teilt. Der maximale Meßbereich wird dabei von dem Winkel
gebildet, der von einer Elektrodenfläche eingeschlossen
wird.
Die Ankopplung der sensorischen Kapazitäten an die Auswer
teeinrichtung erfolgt einerseits über die Statorelektroden
2 und 3 und andererseits über die drehwinkelunabhängige
Koppelkapazität, die aus denen in Fig. 1 dargestellten
Elektroden 6 und 7 gebildet wird. Der Vorteil dieser Lösung
besteht darin, daß für diesen Geber nur zwei Elektrodenträ
ger benötigt werden und die an Masse anliegende Koppelkapa
zität die innenliegenden sensorischen Kapazitäten elek
trisch abschirmt.
In Fig. 3 wird eine Auswerteschaltung für den Geber G ge
zeigt. Wie bereits erwähnt, werden die Elektroden 1, 7 der
Rotorplatte 4 kapazitiv an die Auswerteschaltung ange
koppelt, wodurch keine mechanische Kontaktierung des Rotors
notwendig wird.
Der kapazitive Geber G bildet mit den Widerständen 11 und
12 Zeitglieder, die mit dem Umschalter 8 alternierend an
einen Schmitt-Trigger 9 angeschlossen werden. Dieser
Relaxationsozillator erzeugt eine Wechselspannung an einem
Ausgang, die einem Frequenzteiler 10 mit dem Teilungsver
hältnis n zugeführt wird.
Nach jeweils n Perioden der Wechselspannung am Eingang des
Teilers 10 schaltet dieser den Umschalter 8 und damit
zugleich die Zeitglieder des Oszillators. Am Ausgang des
Frequenzteilers 10 steht somit eine tastverhältnismodu
lierte Wechselspannung zur Verfügung, die mit einem Tief
paß, bestehend aus Widerstand 13 und Kondensator 14,
geglättet wird und mittels eines Ausgangsverstärkers 15
bezüglich Offset und Verstärkung korrigiert werden kann.
Diese Anordnung gewährleistet eine störsichere Signalverar
beitung.
Claims (7)
1. Anordnung für einen kapazitiven Drehwinkelsensor beste
hend aus einer eine Elektrode tragenden Rotorplatte und
einer Statorplatte, welche mehr als eine Elektrode besitzt,
wobei Rotor- und Statorplatte relativ zueinander bewegbar
und kreisförmig ausgebildet sind und sich gegenüberliegend
Kondensatoren bilden, dadurch gekennzeichnet, daß
- - die Rotor- (1) und die Statorelektroden (2, 3) inner halb des Meßbereiches ganzflächig ausgebildet sind, wobei ihr äußerer Rand (1a, 2a, 3a) kreisbogenförmig und/oder geradlinig gestaltet ist,
- - die von der Drehachse in Umfangsrichtung gerichtete Begrenzung (1b, 2b, 3b) von Stator- (2, 3) und Rotor elektrode (1) von einer geraden, radial von der Drehachse ausgehenden Linie abweicht.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Rotorelektrode (1) die identische Form einer der Sta
torelektroden (2, 3) aufweist.
3. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Innenränder (1b, 2b, 3b) der Rotor- (1) und Statorelek
troden (2, 3) in gleichen Winkelabständen radial gestuft
sind.
4. Anordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
einer aufsteigenden stufigen Begrenzung der einen Stator
elektrode eine entsprechend absteigende stufige Begrenzung
der anderen Statorelektrode gegenüberliegt.
5. Anordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die erste Statorelektrode (2) in radialen 45 Grad-Abständen
in den Bereichen zwischen 0 bis 135 Grad von außen nach
innen abnehmend und von 180 bis 315 Grad von außen nach
innen zunehmend gestaltet ist und die zweite Statorelek
trode (3) komplementär ausgeführt ist.
6. Anordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die beiden Statorelektroden (2, 3) durch einen an allen
Stellen den gleichen Abstand aufweisenden Spalt getrennt
sind.
7. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß sowohl die Rotorelektrode (1) als auch
die beiden Statorelektroden (2, 3) von je einer Elektrode
(6, 7) der Koppelkapazität umgeben sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924232116 DE4232116C2 (de) | 1992-09-25 | 1992-09-25 | Anordnung für einen kapazitiven Drehwinkelsensor |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924232116 DE4232116C2 (de) | 1992-09-25 | 1992-09-25 | Anordnung für einen kapazitiven Drehwinkelsensor |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4232116A1 true DE4232116A1 (de) | 1994-03-31 |
DE4232116C2 DE4232116C2 (de) | 1999-03-18 |
Family
ID=6468803
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19924232116 Expired - Fee Related DE4232116C2 (de) | 1992-09-25 | 1992-09-25 | Anordnung für einen kapazitiven Drehwinkelsensor |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4232116C2 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP2199751A1 (de) * | 2008-12-19 | 2010-06-23 | MENTOR GMBH & CO. | Kapazitiver Drehwinkelsensor |
DE102019106525A1 (de) * | 2019-03-14 | 2020-09-17 | Minebea Mitsumi Inc. | Kapazitiver Drehwinkelsensor |
US11768971B2 (en) | 2019-10-11 | 2023-09-26 | Nxp B.V. | Tamper detection device, system, and method |
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CH636195A5 (de) * | 1976-09-30 | 1983-05-13 | Cain Encoder | Elektroden- bzw. polstueckanordnung fuer ein rotierendes elektrisches oder magnetisches feld zur ermittlung der winkelstellung eines drehbaren plattenfoermigen bauteiles. |
EP0226716A2 (de) * | 1985-09-16 | 1987-07-01 | Hewlett-Packard Company | Kapazitives Weggebersystem |
DE3711062C2 (de) * | 1987-04-02 | 1989-06-22 | Herbert 8751 Kleinwallstadt De Leypold |
-
1992
- 1992-09-25 DE DE19924232116 patent/DE4232116C2/de not_active Expired - Fee Related
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US11768971B2 (en) | 2019-10-11 | 2023-09-26 | Nxp B.V. | Tamper detection device, system, and method |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE4232116C2 (de) | 1999-03-18 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: MANNESMANN VDO AG, 60326 FRANKFURT, DE |
|
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |