DE4230557A1 - Verfahren und vorrichtung zur herstellung von bauteilen aus verbundwerkstofflaminaten mit duromermatrix - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur herstellung von bauteilen aus verbundwerkstofflaminaten mit duromermatrixInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Bauteilen aus
laminierten Faserverbundwerkstoffen mit wärmehärtender Duromermatrix,
bei dem ein mit einem Duromerharz getränktes Fasermaterial auf einen
beheizbaren Kern gewickelt bzw. ein plattenförmiges Laminat gebildet
wird. Ferner betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens, mit einem drehbar gelagerten und antreibbaren, beheiz
baren Wickelkern und Zuführungseinrichtungen für ein Band aus im
prägniertem Fasermaterial bzw. mit einer beheizbaren Form für das zu
laminierende, imprägnierte Fasermaterial.
Die Herstellung von Faserverbundwerkstoffen mit Duromermatrix besteht
aus einem Formgebungsprozeß mit einer anschließenden Härtungsphase,
bei der das Matrixmaterial über einen Viskositätsanstieg schließlich
geliert und dann aushärtet. Bei verschiedenen Matrixsystemen ist eine
Härtung über eine Temperaturerhöhung ohne Zugabe von Initiatoren oder
Beschleunigern möglich. Hierzu zählen z. B. Bismaleinimid-, Epoxid-
und Phenolharze. Vorliegende Erfindung bezieht sich auf solche wärme
härtende Matrixharze.
Aus der europäischen Patentschrift EP 00 87 851 B1 ist ein Verfahren zur
Herstellung von Wickellaminaten bekannt, die wärmehärtbare Harze ent
halten. Dabei soll die Härtung in einem Wärmeofen in solcher Weise
durchgeführt werden, daß das Innere des Wickelkerns durch Strahlungs
heizung auf eine gegenüber der Außenschicht des Wickellaminates höhere
Temperatur angehoben wird.
Auf solche Weise hergestellte Laminate erreichen in ihren mechanischen
Eigenschaften nur begrenzte Qualität.
Dementsprechend liegt vorliegender Erfindung die Aufgabe zugrunde, die
Herstellung von Bauteilen aus laminierten Faserverbundwerkstoffen zu
höherwertigen mechanischen Eigenschaften hin zu verbessern.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird beim Herstellverfahren der eingangs ge
schilderten Art während der Härtungsphase die Temperatur im Wickella
minat auf der gleichen Höhe wie am Kernumfang bzw. bei plattenförmigem
Laminat örtlich gleichmäßig gehalten.
Zur Durchführung des Herstellverfahrens ist eine Vorrichtung der be
reits beschriebenen Art vorgesehen, bei der erfindungsgemäß im Wickel
bereich um den Wickelkern, von der Umfangsfläche des herzustellenden
Laminats beabstandete Wärmestrahlungsquellen angeordnet sind und je
weils eine der Wickelkernoberfläche und der Laminatoberfläche zugeord
nete Temperaturmeßeinrichtung als Sollwertgeber und Istwertgeber
dient, die mit den entsprechenden Eingängen eines Reglers für eine
Stelleinrichtung der Strahlungsleistung der Wärmestrahlungsquellen
verbunden sind.
Für die Herstellung plattenförmiger Laminate sind über den das Laminat
aufnehmenden Flächen der Form in gleichmäßiger Verteilung Wärmestrah
lungsquellen angeordnet.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung sind anhand eines in
der Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbeispiels nachfol
gend beschrieben.
Es zeigt
Fig. 1 den schematischen Aufbau der Vorrichtung mit einer Temperatur
regelung.
Fig. 2 den zeitlichen Verlauf der Temperatur des Wickelkerns.
Fig. 3 den schematischen Aufbau einer Form für plattenförmige Lamina
te.
Zur Herstellung eines rohrförmigen Bauteils aus einem Laminat von Fa
serverbundwerkstoff wird ein Band 1 aus mit einem wärmehärtbaren Duro
merharz getränkten Fasermaterial auf einen Kern 2 gewickelt (Fig. 1).
Der Kern ist hierzu drehbar gelagert und mittels eines Elektromotors 3
über ein Getriebe 4 antreibbar. Übliche Fasermaterialien sind Glas-,
Aramid- oder Kohlenstoffasern oder Gewebe und Matten daraus und
Schnittfasern.
Zur Wärmehärtung des Duromerharzes ist eine Temperiereinrichtung vor
gesehen, die eine gleichmäßige Erwärmung des Laminats 5 über dessen
gesamten Querschnitt ermöglicht. Sie besteht aus einer im Kern 2 an
geordneten Wärmestrahlungsquelle oder aber aus einem den Kern durch
strömenden Wärmeträgeröl oder erwärmtem Wasser oder Heißluft 6 und im
Wickelbereich um den Kern im Abstand von ca. 2-50 cm von der Umfangs
fläche des herzustellenden Laminats 5 verteilten Wärmestrahlungsquel
len 7, beispielsweise Infrarotstrahlern.
Zur gleichmäßigen Erwärmung des gesamten Laminats ist die Strahlungs
leistung der Wärmestrahlungsquellen 7 und/oder die Rotationsgeschwin
digkeit des Kerns derart zu regeln, daß die Energiedichte der vom La
minat empfangenen Wärmemenge eine Außentemperatur des Laminates
erzeugt, die der Kernaußentemperatur entspricht. Anstelle der Strah
lungsleistung der Wärmestrahlungsquellen 7 kann dabei auch der Abstand
der Quellen vom Kern variiert werden.
Hierzu werden mittels einer ersten Temperaturmeßeinrichtung 8 die Tem
peratur am Kernumfang als Sollwert und mittels einer weiteren Tempera
turmeßeinrichtung 9 die Temperatur am Laminatumfang als Istwert gemes
sen. Als Temperaturmeßeinrichtung dient vorzugsweise ein
Strahlungspyrometer. Die den entsprechenden Oberflächen zugeordneten
und als Sollwertgeber und Istwertgeber dienenden Pyrometer 8 und 9
sind an den Sollwerteingang S bzw. den Istwerteingang I eines Reg
lers 10 (Kaskade) angeschlossen. Der Ausgang A des Reglers steuert
eine Stelleinrichtung 11 mit Netzanschluß 12 für die Strahlungslei
stung der Wärmestrahlungsquellen 7.
Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, die Temperatur T (°C) des Kerns 2
nach einem in Fig. 2 dargestellten zeitlichen Verlauf t (h) zu re
geln.
Versuche im technischen Maßstab haben gezeigt, daß die Querzugfestig
keiten von laminierten Bauteilen bei erfindungsgemäßer Härtungstempe
rierung deutlich höhere Werte zeigen, im Mittel 44,8 MPa, als bei der
bisherigen Verfahrensweise, d. h. ohne Erwärmung des Laminats von
außen, im Mittel 27,5 MPa.
Die vorstehend beschriebene Bauteileherstellung kann auch zur Aushär
tung plattenförmiger Laminate 13 eingesetzt werden, indem Wärmestrah
lungsquellen 14 gleichmäßig über den das Laminat 13 aufnehmenden Flä
chen 16 einer Form 15 verteilt angeordnet sind, wobei der Boden 17 und
die Wandungen 18 der Form beheizbar sind, beispielsweise durch inte
grierte, von einem Wärmeträger durchströmbare Heizschlangen 19 oder
durch eine integrierte Widerstandsheizung. Die Temperaturregelung des
Laminats erfolgt wie oben bereits beschrieben, wobei die der Form zu
geordneten Temperaturfühler 20 als Sollwertgeber und die dem Laminat
zugeordneten 21 als Istwertgeber dienen.
Claims (8)
1. Verfahren zur Herstellung von Bauteilen aus laminierten Faserver
bundwerkstoffen mit wärmehärtender Duromermatrix, bei dem ein mit
einem Duromerharz getränktes Fasermaterial auf einen beheizbaren
Kern gewickelt und ausgehärtet wird, dadurch gekennzeichnet, daß
während der Härtungsphase die Temperatur im Laminat auf der glei
chen Höhe gehalten wird wie am Kernumfang.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Tempe
ratur am Kernumfang als Sollwert gemessen oder vorgegeben wird und
am Laminatumfang als Istwert gemessen wird und damit die Laminat
temperatur geregelt und mittels Wärmestrahlungsquellen eingestellt
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß sowohl die
Rotationsgeschwindigkeit des Kerns als auch die Strahlungsleistung
der Wärmestrahlungsquellen geregelt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß zur
Regelung der Laminattemperatur der Abstand der Wärmestrahlungs
quellen vom Kern eingestellt wird.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, mit
einem drehbar gelagerten und antreibbaren beheizbaren Wickel
kern (2) und Zuführungseinrichtungen für ein Band (1) aus im
prägniertem Fasermaterial, gekennzeichnet durch im Wickelbereich
um den Wickelkern (2) angeordnete und von der Umfangsfläche des
herzustellenden Laminats (5) beabstandete Wärmestrahlungsquel
len (7) und durch jeweils eine der Wickelkernoberfläche und der
Laminatoberfläche zugeordnete Temperaturmeßeinrichtung als Soll
wertgeber (8) und Istwertgeber (9), die mit den entsprechenden
Eingängen eines Reglers (10) für eine Stelleinrichtung (11) der
Strahlungsleistung der Wärmestrahlungsquellen (7) verbunden sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß als Tem
peraturmeßeinrichtung Strahlungspyrometer (8, 9) eingesetzt werden.
7. Verfahren zur Herstellung von Bauteilen aus laminierten Faserver
bundwerkstoffen mit wärmehärtender Duromermatrix, bei dem aus mit
einem Duromerharz getränktem Fasermaterial ein plattenförmiges La
minat gebildet und ausgehärtet wird, dadurch gekennzeichnet, daß
während der Härtungsphase die Temperatur im Laminat örtlich
gleichmäßig gehalten wird.
8. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 7, mit
einer beheizbaren Form (15) für das zu laminierende, imprägnierte
Fasermaterial (13), dadurch gekennzeichnet, daß über den das Lami
nat (13) aufnehmenden Flächen (16) der Form (15) in gleichmäßiger
Verteilung Wärmestrahlungsquellen (14) angeordnet sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924230557 DE4230557A1 (de) | 1991-09-20 | 1992-09-12 | Verfahren und vorrichtung zur herstellung von bauteilen aus verbundwerkstofflaminaten mit duromermatrix |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4131339 | 1991-09-20 | ||
DE19924230557 DE4230557A1 (de) | 1991-09-20 | 1992-09-12 | Verfahren und vorrichtung zur herstellung von bauteilen aus verbundwerkstofflaminaten mit duromermatrix |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4230557A1 true DE4230557A1 (de) | 1993-03-25 |
Family
ID=25907531
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19924230557 Withdrawn DE4230557A1 (de) | 1991-09-20 | 1992-09-12 | Verfahren und vorrichtung zur herstellung von bauteilen aus verbundwerkstofflaminaten mit duromermatrix |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4230557A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10058505A1 (de) * | 2000-11-24 | 2002-06-06 | Nothelfer Gmbh | Verfahren zur Anwärmung von Kunststoffrohren und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens |
DE102006057603A1 (de) * | 2006-11-27 | 2008-06-05 | Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von harzbeschichteten und/oder harzgetränkten Fasergebilden, Fasergebilde und Sammlung von Fasergebilden und Verwendung von Fasergebilden |
-
1992
- 1992-09-12 DE DE19924230557 patent/DE4230557A1/de not_active Withdrawn
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10058505A1 (de) * | 2000-11-24 | 2002-06-06 | Nothelfer Gmbh | Verfahren zur Anwärmung von Kunststoffrohren und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens |
DE102006057603A1 (de) * | 2006-11-27 | 2008-06-05 | Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von harzbeschichteten und/oder harzgetränkten Fasergebilden, Fasergebilde und Sammlung von Fasergebilden und Verwendung von Fasergebilden |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: WAHLE, MICHAEL, PROF. DR.-ING., 67157 WACHENHEIM, |
|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |