DE4230447C2 - Zündkerze - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Zündkerze mit einer in
einem Isolatorfuß angeordneten und davon vorstehenden Mit
telelektrode und wenigstens einer Masseelektrode, die der
Mittelelektrode und dem Isolatorfuß im Abstand gegenüber
liegend derart angeordnet ist, daß eine Luftfunken- und eine
Gleitfunkenstrecke zwischen der Masseelektrode und der Mit
telelektrode gebildet sind.
Bei dieser aus der DE-OS 21 06 893 bekannten Zündkerze
ist eine derartige Ausbildung vorgesehen, daß eine Gleitfun
kenstrecke und eine Luftfunkenstrecke parallel zueinander
ausgebildet werden. Dadurch soll sichergestellt sein, daß
mit einer derartigen Zündkerze ausgerüstete Motoren bei
allen Betriebszuständen sicher zünden, indem je nach Be
triebszustand entweder eine Gleitfunken- oder eine Luftfun
kenzündung auftritt.
Aus der JP 1-225085 A ist es weiterhin bekannt, bei
einer Zündkerze für einen Kriechstrom über eine Kriechentla
destrecke zu sorgen, um dadurch das umgebende Gas zu ioni
sieren, damit die eigentliche Luftfunkenentladung bei einer
niedrigen Spannung stattfinden kann.
Die EP 0 470 688 A1 beschreibt weiterhin eine Zündker
ze, bei der eine Oberflächenkriechstromstrecke vorgesehen
ist, die dazu dienen soll, die Zündung eines armen Kraft
stoffluftgemisches zu verbessern.
Zündkerzen der eingangs genannten Art haben den Nach
teil, daß sie bei Verwendung von serienüblichen Werkstoffen
für die Elektroden wie Silber, Nickel und Platin eine gerin
ge Lebensdauer von beispielsweise nur 30.000 km und eine zu
geringe Abbrandreserve haben. Bei Platinzündkerzen treten
darüberhinaus ungenügende Fertigungssicherheiten bei den
notwendigen Schweißvorgängen auf.
D. h. im einzelnen, daß bei üblichen Zündkerzen mit
Luftfunkenstrecke durch den thermischen, chemischen und
elektrischen Verschleiß an den Mittel- und Masseelektroden
die proportional mit dem Elektrodenabbrand ansteigende elek
trische Ansprechspannung für die Zündanlage, für die die
Zündkerze bestimmt ist, zu groß wird, sodaß keine Zündfun
kenentladungen mehr erzielt werden können.
Eine Verlängerung der Lebensdauer von Zündkerzen auf
bis zu beispielsweise 60.000 km kann bisher nur durch die
Verwendung von Edelmetallen für die Zündkerzenelektroden
erreicht werden, was mit den entsprechenden hohen Kosten
verbunden ist.
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht
daher darin, eine Zündkerze der eingangs genannten Art so
auszubilden, daß sie bei Verwendung üblicher, kostengünsti
ger Werkstoffe für die Mittel- und Masseelektroden eine län
gere Lebensdauer hat.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst,
daß die wenigstens eine Masseelektrode zur Ausnutzung der
die Mittelelektrode umgebenden Ringfläche des Isolatorfußes
als Gleitfunkenstrecke in einem ersten vorbestimmten Abstand
über der Isolatorfußringfläche angeordnet ist und zur Bil
dung einer Luftfunkenstrecke mit der Mittelelektrode zumin
dest seitlich neben der Mittelelektrode angeordnet ist und
zu dieser einen seitlichen Abstand hat, der einem vorbe
stimmten zweiten Abstand entspricht, und daß der erste vor
bestimmte Abstand in einem vorgegebenen Verhältnis zum zwei
ten vorbestimmten Abstand steht, wodurch sich beim Einsatz
der Zündkerze während einer anfänglichen Nutzungszeit eine
Luftfunkenentladung über die Luftfunkenstrecke ausbildet, an
die sich bei Erreichen eines bestimmten Elektrodenabbrandzu
standes und dementsprechend höherer Ansprechspannung eine
Nutzungszeit anschließt, in der eine Gleitfunkenentladung
über die Gleitfunkenstrecke auftritt.
Besonders bevorzugte Ausgestaltungen der erfindungs
gemäßen Zündkerze sind Gegenstand der Ansprüche 2 und 3.
Im folgenden werden anhand der zugehörigen Zeichnung
besonders bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung
näher beschrieben. Er zeigen:
Fig. 1 eine Teilschnittansicht des keramischen Isola
tors mit Mittelelektrode und der Masseelektrode bei einem
ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung,
Fig. 2 eine Teilansicht des in Fig. 1 dargestellten
Ausführungsbeispiels ohne Abbrand,
Fig. 3 eine Teilansicht des in Fig. 1 dargestellten
Ausführungsbeispiels mit Abbrand,
Fig. 4 in einem Diagramm den Verlauf der Ansprechspannung gegenüber dem Elektrodenabbrand bei einem Ausführungs
beispiel der erfindungsgemäßen Zündkerze und bei einer übli
chen Zündkerze mit Luftfunkenstrecke,
Fig. 5a und b in einer Seiten- und einer Draufsicht
Ausbildungen der Masseelektroden bei weiteren Ausführungs
beispielen der Erfindung,
Fig. 6 eine perspektivische Ansicht der Masseelektro
denausbildung bei noch einem Ausführungsbeispiel der Erfin
dung und
Fig. 7 in einer schematischen Darstellung die Luftfun
ken- und Gleitfunkenstrecken auf Isolatorfuß und Mittelelek
trode einer Zündkerze.
Bei der Ausbildung der erfindungsgemäßen Zündkerze mit
langer Lebensdauer wurde von der Rahmenbedingung ausgegan
gen, daß sie mit mengenfertigungsgerechten Verfahren und bei
marktorientierten Kosten herstellbar sein sollte. Um das zu
erreichen, sollte möglichst viel Abbrandfläche an Mittel-
und Masseelektrode zur Verfügung stehen und sollte gleich
falls ein hoher Anteil an Gleitfunkenstrecke am keramischen
Isolator ausgenutzt werden.
Im folgenden wird anhand von Fig. 7 dargestellt, welche
potentiellen Abbrandreserven eine Zündkerze generell hat.
Fig. 7 zeigt einen keramischen Isolator 1 mit einer Mittel
elektrode 2 sowie die potentiellen Abbrandoberflächen, d. h.
die Luftfunkenstrecken und die Gleitfunkenstrecken an der
Mittelelektrode 2 sowie am keramischen Isolator 1. Bei der
erfindungsgemäßen Ausbildung wurde versucht, von der theore
tisch zur Verfügung stehenden Abbrandoberfläche durch die
geometrische Ausbildung des gegenüberliegenden Massepotenti
als möglichst viel an Abbrandreservoir auszunutzen.
Um eine funktionssichere und motortaugliche Zündkerze
herzustellen, müssen bei der Anordnung der Elektroden al
lerdings die folgenden Gesichtspunkte beachtet werden:
- - gute Gemischzugänglichkeit
- - kein Glühzünderreger
- - genügende Schwingungsbruchsicherheit
- - günstiges elektrisches Ansprechverhalten
- - Wärmewert
- - fertigungstechnische Herstellbarkeit (Schweißen, Elektrodenabstand einstellen)
- - Lebensdauer der keramischen Gleitfunkenstrecke
Es wurde weiterhin berücksichtigt, daß bei bekannten
Serienzündkerzen die Lebensdauer im wesentlichen dadurch
bestimmt ist, in welcher Form sich Masseelektrode und Mit
telelektrode gegenüberstehen. Bei serienüblichen Zündkerzen
ist somit die Lebensdauer durch das Abbrandverhalten der
eingesetzten Werkstoffe der Elektroden bestimmt. Bei Zünd
kerzen, die nur mit einer Luftfunkenstrecke arbeiten, ist das
Abbrandpotential an der Mittel- und der Masseelektrode zu
dem auf eine örtlich begrenzte Stelle konzentriert und zwar
dort, wo der eigentliche Funkenüberschlag stattfindet. Bei
Gleitfunkenzündkerzen wird die Lebensdauer auch durch den
Verschleiß der keramischen Gleitfunkenstrecke bestimmt.
Durch die erfindungsgemäße Ausbildung soll demgegenüber
eine Zündkerze geschaffen werden, die möglichst viel von der
zur Verfügung stehenden Abbrandreserve ausnutzt, um an den
dafür geeigneten Stellen Funkenüberschläge zu erzeugen.
Es wurde dabei davon ausgegangen, daß nicht nur Luft
funkenstrecken sondern auch Gleitfunkenstrecken genutzt
werden können, um das Abbrandvolumen zu vergrößern. Bei der
Einbeziehung einer Gleitfunkenausbildung auf dem keramischen
Isolatorfuß muß jedoch beachtet werden, daß nur ein kleiner
Teil der potentiellen Gleitfunkenstrecke am Isolatorfuß
sinnvoll genutzt werden kann. Eine Funkenbildung über weite
Strecken des Isolatorfußes würde zum einen die Ansprechspan
nung wesentlich erhöhen und zum anderen die Gefahr von Kera
mikzerstörungen durch Funkensägen beinhalten. Aus diesem
Grunde kann nur eine kleine Strecke am keramischen Isolator
fuß genützt werden. Es ist weiterhin zu berücksichtigen, daß
bei bekannten Zündkerzen, bei denen die Luftfunkenstrecken
sozusagen in Reihe zur Gleitfunkenstrecke liegen, die Le
bensdauer der Zündkerzen durch die Haltbarkeit der Keramik
vorbestimmt ist.
Grundgedanke der Erfindung ist es daher, eine Zündkerze
so auszubilden, daß die Gleitfunkenstrecke erst dann genützt
wird, wenn an den Luftfunkenstrecken das Abbrandreservoir
aufgebraucht ist. Die Gleitfunkenstrecke liegt somit nicht
in Reihe sondern sozusagen parallel zur Luftfunkenstrecke
und nimmt daher erst nach dem Verschleiß der Luftfunken
strecken zwischen Mittel- und Masseelektroden ihre Funktion
auf.
Besonders bevorzugte Ausführungsbeispiele der erfin
dungsgemäßen Zündkerze, bei denen das erreicht wird, werden
im folgenden beschrieben.
Um eine möglichst große Abbrandoberfläche an der Mit
tel- und der Masseelektrode einzubeziehen, kann die Masse
elektrode im Bereich der Isolatorfußringfläche so angeordnet
werden, daß die überdeckende Fläche oberhalb der Isolator
fußringfläche genutzt wird. Das bedeutet, daß die Isolator
fußringfläche als Gleitfunkenstrecke ausgenutzt wird und die
Masseelektrode als eine Art Dachelektrode über der Isolator
fußringfläche vorgesehen ist. Die Elektrodenanordnung muß
aber gleichzeitig so ausgestaltet sein, daß sich zwischen
der Mittel- und der Masseelektrode eine oder mehrere Luft
funkenstreckenbereiche ergeben.
Fig. 1 zeigt ein Beispiel der Elektrodenausbildung bei
einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung. Die Masse
elektrode 5 ist in Form einer Kappe ausgebildet, die als
einfacher Bügel oder beispielsweise mit drei- oder vierfa
chen Seitenfüßen mit dem Zündkerzenkörper 6 verbunden ist.
Wie es in Fig. 1 dargestellt ist, umfaßt die Masseelektrode
5 den gesamten aus dem Isolator vorstehenden Teil der Mit
telelektrode 2, so daß eine große Abbrandoberfläche gebildet
ist, die als Luftfunkenstrecke 3 ausgebildet ist. Diese
Ausbildung stellt eine Dachelektroden- und eine Seitenelek
trodenausbildung dar. Damit die Gleitfunkenstrecke 4 der
Isolatorfußringfläche mit einbezogen werden kann, ist die
Masseelektrode 5 weiterhin so ausgebildet, daß sich zwischen
dem Isolatorfuß 1 und der Masseelektrode 5 ein genau defi
nierter Abstand ergibt.
Wie es in Fig. 2 dargestellt ist, sind der Spalt A
zwischen der Isolatorfußspitze und der Masseelektrode 5
sowie der seitliche Elektrodenabstand B zwischen der Masse
elektrode 5 und der Mittelelektrode 2 so gewählt, daß die
Beziehung A = 2/3 B erfüllt ist. Fig. 2 zeigt die Elektro
denanordnung im Neuzustand, d. h. ohne Abbrand. In diesem
Zustand bilden die Mittelelektrode 2 und die Masseelektrode
5 eine Luftfunkenstrecke 3, die sich oberhalb der Mittel
elektrode 2 ergibt, da die Masseelektrode 5 in diesem Be
reich als Dachelektrode ausgebildet ist. An den Seiten ist
die Ausbildung zwischen den Polen in Form von Seitenelek
troden.
Wie es in Fig. 3 dargestellt ist, vergrößern sich die
Luftfunkenstrecken 3 mit zunehmender Betriebsdauer aufgrund
eines thermischen, chemischen und elektrischen Verschleißes.
Dadurch steigt aber auch der elektrische Spannungsbedarf bei
der Funkenbildung an. Bei der erfindungsgemäßen Zündkerze
wird nach dem Abbrennen der Werkstoffe an der Mittelelek
trode 2 und an der Masseelektrode 5, d. h. mit zunehmendem
Spannungsbedarf und somit bei Erreichen einer bestimmten
Ansprechspannung die zweite Arbeitsphase der Zündkerze akti
viert, in der der zweite Teil der Abbrandreserve ausgenutzt
wird. Wie es in Fig. 3 dargestellt ist, wird dem Funken nach
starkem Elektrodenverschleiß 10 an der Mittelelektrode 2 und
der Masseelektrode 5 eine weitere Entladungsmöglichkeit
gegeben. Durch ein gezieltes Einstellen des Abstandes A zwi
schen der Isolatorfußspitze und der Masseelektrode 5 wird
sich nach Erreichen einer vorgegebenen Ansprechspannung der
Funken auf der keramischen Ringfläche des Isolatorfußes 1
als Gleitentladung 7 ausbilden und sich dem nächstgelegenen
Massenpotential entgegenstrecken. Die Masseelektrode 5 bil
det bei dieser Gleitfunkenentladung 7 eine Art Dachelektrode
zum Isolator. In dieser Weise ergibt sich nach starkem Ver
schleiß an den Luftfunkenstrecken eine weitere zusätzliche
Laufstrecke für den Funken, die im Ansprechverhalten all
erdings eine andere Qualität hat.
Es hat sich gezeigt, daß die Ansprechspannungen von
Gleitfunkenentladungen über einen großen Betriebszeitraum
von mehr als 30.000 km nur gering ansteigen. Bei der erfin
dungsgemäßen Zündkerze bedeutet das, daß nach Erreichen
einer bestimmten Ansprechspannung an der Luftfunkenstrecke 3
die Funkenausbildung an der Isolatorfußspitze auftritt und
an der Unterseite der Massenelektrode 5 endet, die diesbe
züglich eine Dachelektrode darstellt. Dadurch wird nach Er
reichen der vorbestimmten Ansprechspannung aufgrund der
Gleitfunkenentladung 7 die Ansprechspannung über eine lange
Betriebszeit bei einer relativ geringen Erhöhung konstant
gehalten.
Das Verhalten der elektrischen Ansprechspannung UZ
einer Zündkerze mit Luftfunkenstrecke gegenüber dem Elek
trodenabstand ist in Fig. 4 dargestellt. Mit einer Vergröße
rund der Luftfunkenstrecke 3, ausgelöst durch Verschleiß 10,
erhöht sich bei einer normalen Zündkerze mit Luftfunken
strecke konstant der Spannungsbedarf. Das Verhalten der
erfindungsgemäßen Zündkerze unterscheidet sich davon deut
lich dadurch, daß der Spannungsbedarf und damit die An
sprechspannung über einen weiten Bereich steigender Elek
trodenabstände im wesentlichen konstant bleiben.
Das bedeutet, daß die Zündkerze sich nach Erreichen
einer kritischen Ansprechspannung selbst abregelt und über
eine lange Betriebsdauer auf dem gleichen Ansprechspannungs
niveau bleibt. Die konstante Ansprechspannung, d. h. eine
weniger stark druckabhängige Ansprechspannung wird durch die
Einbeziehung der Gleitfunkenstrecke erreicht. Damit sich
dieser Effekt einstellt, wird der Abstand zwischen der Mas
seelektrode und der keramischen Gleitfunkenstrecke (Isola
torfußspitze) in bestimmter Weise gewählt. Dabei ist die
Anforderung an den Spannungsbedarf der parallelen Gleitfunk
strecke so zu wählen, daß sich nach zulässigem Verschleiß an
der oder den Luftfunkenstrecken der gewünschte Gleitfunken
effekt einstellt. Durch die Vergrößerung des Luftfunken
streckenabstandes wird der Spannungsbedarf zu hoch, sodaß
sich der Funken den leichteren Weg mittels einer Gleitentla
dung über die Isolatorfußspitze sucht. Bevorzugt sind Ab
stände A zwischen der Massenelektrode 5 und der Isolatorfuß
spitze von 0,4 bis 0,8 mm bei einem zugehörigen Elektroden
abstand B von ca. 0,6 bis 1,2 mm im Neuzustand, d. h. ohne
Abbrand und insbesondere
B = 1,2 mm, A = 0,80 mm;
B = 1,1 mm, A = 0,73 mm;
B = 1,0 mm, A = 0,66 mm;
B = 0,9 mm, A = 0,60 mm;
B = 0,8 mm, A = 0,53 mm;
B = 0,7 mm, A = 0,46 mm;
B = 0,6 mm, A = 0,40 mm.
B = 1,1 mm, A = 0,73 mm;
B = 1,0 mm, A = 0,66 mm;
B = 0,9 mm, A = 0,60 mm;
B = 0,8 mm, A = 0,53 mm;
B = 0,7 mm, A = 0,46 mm;
B = 0,6 mm, A = 0,40 mm.
Das elektrische Ansprechverhalten einer Zündkerze wird
im Motorbetrieb nicht nur durch den Elektrodenabstand be
stimmt. Entscheidend sind auch die dynamischen Vorgänge im
Verbrennungsraum, die durch unterschiedliche Druckverhält
nisse zum Ausdruck kommen. Die benötigte Ansprechspannung
ist auch eine Frage des Motordruckes, so daß bei gleichen
Elektrodenabständen die Ansprechspannung bei niedrigeren
Drücken niedriger als bei hohen Drücken ist. Die wechselwei
se Funkenausbildung bei der erfindungsgemäßen Zündkerze
stellt sich dann so dar, daß entsprechend dem Elektroden
abstand und den Druckverhältnissen im Verbrennungsraum der
Funken zwischen der reinen Luftfunkenstrecke und einer
Gleitfunkenausbildung wechselt.
In Fig. 4 ist der Einfluß der parallelen Gleitfunken
strecke bei der erfindungsgemäßen Zündkerze bei gleichem
Motordruck betrachtet dargestellt. Vergleichsmessungen haben
gezeigt, daß Zündkerzen mit Luftfunkenstrecke bei vergrößer
ten Elektrodenabständen einen sich proportional erhöhenden
Ansprechspannungsbedarf haben. Die Begrenzung der Ansprech
spannung wird durch die zusätzlich vorgesehene Gleitfunken
strecke erzielt. Dadurch wird die Lebensdauer der Zündkerze
erheblich verlängert, da ein neuer Funkenlaufweg gegeben
ist. Die Gleitfunkenausbildung bewirkt außerdem, daß der
Spannungsbedarf der Zündkerze entsprechend der Gleitfunken
ansprechspannung über lange Zeit konstant bleibt.
Besonders bevorzugte Ausführungsbeispiele der Elektro
denanordnungen sind in den Fig. 5a, 5b und 6 dargestellt.
Dabei zeigen Fig. 5a und 5b Seitenelektrodenausbildungen in
zweifacher und dreifacher Form und zeigt Fig. 6 eine Aus
bildung mit zwei Seitenelektroden 8 und einer Dachelektrode
9, bei der möglichst viel Abbrandfläche der Mittelelektrode
aktiviert wird.
Durch die erfindungsgemäße Ausbildung ergibt sich somit
eine Zündkerze mit äußerer Funkenlage und einer Elektroden
anordnung, die so ausgebildet ist, daß nach einer bestimmten
Lebensdauer an einer Luftfunkenstrecke eine zweite parallele
Funkenstrecke geschaltet wird, die im wesentlichen Gleitfun
kencharakter hat. Dabei ist die Elektrodenanordnung geome
trisch so ausgebildet, daß eine möglichst große Abbrandflä
che genutzt wird und die Luftfunkenstrecke nach Erreichen
einer kritischen Ansprechspannung durch die andere parallel
angeordnete Gleit- und Luftfunkenstrecke ersetzt wird. Da
durch ergibt sich eine Zündkerze, die vor Erreichen eines
kritischen Spannungsbedarfes den Spannungsbedarf über den
Gleitfunkenanteil stabilisiert.
Die erfindungsgemäße Zündkerze hat eine hohe Standzeit
für Benzin-, Methanol-, Ethanol-Fahrzeugmotore oder Fahr
zeugmotore mit Gasbetrieb und eine lange Lebensdauer von
mehr als 60.000 km bei Einsatz von herkömmlichen Werkstof
fen, die mit geringen Kosten verbunden sind. Die Herstellung
der erfindungsgemäßen Zündkerze ist daher preisgünstig auf
bestehenden Anlagen möglich. Dabei kann die Elektrodenab
standseinstellung vollautomatisch auf genaue Toleranz erfol
gen.
Die erfindungsgemäße Langlebensdauer-Zündkerze ist mit
marktüblichen Werkstoffen wie Nickel ausbildbar, hat gute
Kaltstarteigenschaften und Abgasvorteile mit langen Funken
strecken. Sie kann auch für Stationärmotoren für Langlaufan
wendungen bei Bedarf in Verbindung mit hochwertigen speziel
len Elektrodenmaterialien in Mehrfachanordnung bei der Mas
seelektrode verwandt werden.
Claims (3)
1. Zündkerze mit einer in einem Isolatorfuß angeord
neten und davon vorstehenden Mittelelektrode und wenigstens
einer Masseelektrode, die der Mittelelektrode und dem Isola
torfuß im Abstand gegenüberliegend derart angeordnet ist,
daß eine Luftfunken- und eine Gleitfunkenstrecke zwischen
der Masseelektrode und der Mittelelektrode gebildet sind,
dadurch gekennzeichnet, daß die wenigstens eine Masseelek
trode (5, 8) zur Ausnutzung der die Mittelektrode (2) umge
benden Ringfläche des Isolatorfußes (1) als Gleitfunken
strecke in einem ersten vorbestimmten Abstand (A) über der
Isolatorfußringfläche angeordnet ist und zur Bildung einer
Luftfunkenstrecke mit der Mittelektrode (2) zumindest seit
lich neben der Mittelelektrode (2) angeordnet ist und zu
dieser einen seitlichen Abstand hat, der einem vorbestimmten
zweiten Abstand (B) entspricht, und daß der erste vorbe
stimmte Abstand (A) in einem vorgegebenen Verhältnis zum
zweiten vorbestimmten Abstand (B) steht, wodurch sich beim
Einsatz der Zündkerze während einer anfänglichen Nutzungs
zeit eine Luftfunkenentladung über die Luftfunkenstrecke
ausbildet, an die sich bei Erreichen eines bestimmten Elek
troden-Abbrandzustandes und dementsprechend höherer An
sprechspannung eine Nutzungszeit anschließt, in der eine
Gleitfunkenentladung über die Gleitfunkenstrecke auftritt.
2. Zündkerze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der erste vorbestimmte Abstand (A) und der zweite vor
bestimmte Abstand (B) hinsichtlich des vorgegebenen Verhält
nisses die Beziehung erfüllen, daß der erste Abstand (A)
zwei Drittel des zweiten Abstandes (B) beträgt.
3. Zündkerze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der erste vorbestimmte Abstand (A) zwischen 0,4 mm und
0,8 mm beträgt.
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Families Citing this family (2)
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-
1992
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Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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EP0470688A1 (de) * | 1990-08-08 | 1992-02-12 | Ngk Spark Plug Co., Ltd | Mehrfachspaltzündkerze für Verbrennungsmotor |
Non-Patent Citations (1)
Title |
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JP 1-2 55 085 A in: Patent Abstr. of Japan, Sect. E, Vol. 13 (1989), Nr. 544 (E-855) * |
Also Published As
Publication number | Publication date |
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