DE4230157C2 - Verfahren zur Wiederverwertung von Kunststoffabfällen oder Kunststoffaltmaterial zur Herstellung von Kunststoffbauteilen und deren Verwendung - Google Patents
Verfahren zur Wiederverwertung von Kunststoffabfällen oder Kunststoffaltmaterial zur Herstellung von Kunststoffbauteilen und deren VerwendungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Wiederverwendung von Kunststoffabfällen oder Kunststoffaltmate
rialien gemäß dem Oberbegriff des 1. Patentanspruches und die Verwendung der hergestellten Kunststoffbau
teile.
Bei der Massenfertigung von Bauteilen aus Kunststoff, z. B. für die Innenausstattung von Kraftfahrzeugen,
fällt bspw. beim Ausstanzen eine nicht unerhebliche Menge an Kunststoffabfällen an. Diese herstellungsbeding
ten Abfälle wurden bisher als unvermeidbarer Müll angesehen und entweder in Müllablagen deponiert oder
auch verbrannt. Damit ergab sich einmal eine Belastung für die Umwelt und außerdem gingen wertvolle
Rohstoffe verloren. Auch die beim Ausschlachten von Altwagen anfallenden Bauteile aus Kunststoff wurden
bisher in der vorher angegebenen Weise behandelt.
Aus den oberhalb angeführten negativen Gründen wird heute eine Wiederverwertung derartiger Kunststoff
abfälle und Kunststoffbauteile aus Altwagen als dringend geboten angesehen.
Verfahren zur Wiederverwertung von Kunststoffabfällen sind aus dem Stande der Technik bereits bekannt.
So wird in der DE-OS 16 94 756 ein Verfahren angegeben, bei dem eine wäßrige Suspension von Textilfasern mit
einer wäßrigen Suspension von zerkleinerten Schaumstoffabfällen zusammen mit einem Bindemittel und einem
Harz zu einer Formmasse verarbeitet wird. Nach der DE-OS 21 30 562 werden Kunststoffabfälle zerkleinert,
gewaschen und getrocknet und anschließend aufgeschmolzen, gemischt und geformt, wobei zum Formen auch
eine Spritzgußmaschine Verwendung findet. Die DE-AS 24 34 925 beschreibt ein Verfahren zur Wiederholung
von wiederverwendbarem Polyvinylchlorid aus Kunststoffabfällen mittels Lösungsmittel.
Aus der gattungsbildenden DE-OS 41 30 082 ist ein Verfahren zur Wiederverwendung von Abfällen oder
Altartikeln aus Kunststoff, insbesondere vernetztem Kunststoff, insbesondere aus Polyurethan oder Polyharn
stoff, zu entnehmen. Dabei werden die Abfälle bzw. Altartikel zerkleinert, insbesondere zu Granulat, mit einem
Thermoplast-Granulat vermischt und das Rohstoff-Thermoplast-Gemisch im Spritzgußverfahren zu einem
neuen Artikel verarbeitet. Diese bekannten Verfahren beziehen sich praktisch immer nur auf die Wiederverwen
dung von Kunststoff-Abfällen, die aus einem ganz bestimmten Kunststoff bestehen, bzw. es wird keine Aussage
über ein wiederverwendbares Endprodukt gemacht.
An beispielsweise Schutzpolsterteile im Bereich der Kraftfahrzeug-Innenausstattung, z. B. an die Instrumen
tentafeln, werden im Hinblick auf den Schutz der Insassen, hohe Anforderungen gestellt. Diese besitzen in der
Regel jedoch einen mehrschichtigen Aufbau, der aus einer Außenschicht bzw. Dekorschicht besteht, die meist
aus einer tiefziehfähigen, wärme- und alterungsbeständigen Folie auf der Basis von Polyvinylchlorid, Acryl-Buta
dien-Styrol, Pfropfpolymerisation von Styrol und Acrylnitril auf Acrylkautschuk oder thermoplastischem Poly
urethan und zusätzlich weichmachenden Polymeren, Stabilisatoren, Pigmenten und weiteren Additiven. Diese
Folie bedeckt in der Praxis eine Dämmschicht aus einem halbharten Polyurethanschaum, der im Hochdruckver
fahren aus Polyol, bevorzugt Polyether-Polyol und Isocyanat geschäumt wird. Die notwendige Steifigkeit erhält
das Verbundmaterial durch ein Trägerteil aus mit Glasfasern und/oder Mineralfasern verstärkten thermoplasti
schen Kunststoffen, vorzugsweise aus Polypropylen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein technisch einfach durchzuführendes Verfahren zu
schaffen, um aus einem Gemisch von Kunststoffen in einem Recycling-Prozeß ein neues, direkt wieder einsatzfä
higes Endprodukt zu erhalten, welches sehr gute technische Eigenschaften besitzt. Insbesondere soll bei der
Aufarbeitung von Schutzpolsterteilen, mit denen das Innere der Kraftfahrzeuge ausgestattet ist, ein neues
recycliertes Endprodukt entstehen, das direkt wieder als Abdeck- und Verkleidungsbauteil im Kraftfahrzeug
einsetzbar ist und die entsprechenden erforderlichen technischen Eigenschaften besitzt.
Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den kennzeichnenden Merkmalen des 1. Patentanspruches
gelöst.
Die Verfahrensdurchführung erfolgt in der Weise, daß das entsprechende Abfallgemisch aus verschiedenen
Kunststoffen in einer Zerkleinerungsvorrichtung auf eine Teilchengröße von etwa 4 bis 8 mm zerkleinert wird.
Dieses erhaltene Mahlgut wird nach Durchlauf durch einen beheizbaren Schneckenextruder regranuliert.
Zuvor oder während des Regranuliervorganges wird das erhaltene Mahlgut mit Verträglichkeitsverbesserern
und/oder Haftvermittlern versetzt. Diese Komponenten verbessern die Phasenbindung zwischen üblicherweise
inkompatiblen Kunststoffen und verbessern die Bindung von Verstärkungsstoffen und den polymeren recyclier
ten Kunststoffpolymeren.
Als derartige Komponenten haben sich für eine Eigenschaftsverbesserung bei den hergestellten Endproduk
ten als besonders geeignet erwiesen anhydrid-modifizierte Polypropylene, acrylsäure-modifizierte Polypropyle
ne oder säure-modifizierte Ethylen-Vinylazetate. Diese Komponenten werden in einer Gewichts
menge von 5 bis 15% dem Mahlgut zugesetzt.
Dem aus der Zerkleinerungsvorrichtung erhaltenen Mahlgut wird auch noch ein Stabilisator zur Vermeidung
von thermischen und/oder katalytischen Kettenabbau bei den Komponenten und/oder zur Verminderung des
Eigengeruchs der recyclierten Kunststoffmaterialien zugesetzt. Als derartige Stabilisatoren haben sich als
besonders geeignet erwiesen phenolische Antioxidantien oder Phosphit-Gemische. Diese
Komponenten werden in einer Gewichtsmenge von 0,1 bis 1,0% dem Mahlgut zugesetzt.
Zusätzlich werden dem Mahlgut auch noch zur Erhöhung der Schlagzähigkeit bei dem recyclierten Endpro
dukt Schlagzäh-Modifizierungsmittel zugesetzt. Als besonders geeignete Zusätze haben sich dabei erwiesen
Polypropylen-Ethylen-Propylen-Dien-Terpolymere oder Styrol-Butadien-Blockcopolymere. Diese Zusätze
werden in einer Menge von 5 bis 20 Gewichtsprozent dem Mahlgut zugesetzt.
Zur Verbesserung der mechanischen und thermischen Eigenschaften bei den recyclierten Endprodukten kann
das Mahlgut auch noch mit Polypropylen-Granulat (Recycling-Produkt) versetzt werden. Dieser Zusatz wird
ebenfalls in einer Gewichtsmenge von 5 bis 20% dem erhaltenen Mahlgut zugegeben.
Zur Steigerung der Steifigkeit und Wärmeformbeständigkeit können dem Mahlgut auch noch Glasfasern
zugesetzt werden, insbesondere in einer Gewichtsmenge von 10 bis 20%.
Ebenfalls zur Steigerung der Steifigkeit und Wärmeformbeständigkeit sowie zum Binden von migrierenden
Weichmacherbestandteilen aus der Folien-Dekorscicht ist es möglich, dem Mahlgut einen anorganischen Füll
stoff, insbesondere Talkum zuzusetzen. Dieser Zusatz erfolgt ebenfalls in einer Menge von 10 bis 20 Gewichts
prozent zu dem Mahlgut.
Die zeitliche Zugabe der angegebenen Komponenten kann entweder zu dem aus der Zerkleinerungsvorrich
tung erhaltenen Mahlgut erfolgen oder durch Dosiervorrichtungen beim Schneckenextruder wahrend des
Regranulierungsvorganges.
Nach diesem Verfahrensschritt wird das erhaltene Granulat mittels einer Spritzgießmaschine zu entsprechen
den Formkörpern verarbeitet.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Beispielen noch näher erläutert. Als Ausgangsmaterial wurden
Stanzabfälle, die bei der Produktion von Instrumententafeln anfallen und/oder angefallene, nicht einsetzbare
Ausschußteile solcher Instrumententafeln eingesetzt. Selbstverständlich können auch derartige, aus der Fahr
zeug-Innenausstattung von Altwagen herrührende Ausstattungsteile, die bei der Altfahrzeug-Entsorgung anfal
len, als Ausgangsmaterial eingesetzt werden. Derartige Teile weisen folgende Mengenaufteilung auf: 20 bis 40
Gewichtsprozent an Dekorfolie, d. h. an tiefziehfähiger, wärmealterungsbeständiger Folie, 20 bis 40 Gewichts
prozent an Polyurethanschaum und 40 bis 60 Gewichtsprozent an thermoplastischem Kunststoff, vorzugsweise
Polypropylen; wobei die drei Schichten entsprechende Zusätze besitzen, wie sie bei der Beschreibung des
mehrschichtigen Aufbaus einer heute üblichen Instrumententafel angegeben wurden.
Ein entsprechendes Abfallgemisch wurde auf einer Schneidmühle auf Teilchen mit einer Größe (Siebmaschi
nenweite) von etwa 4 bis 8 mm zerkleinert. Anschließend wurde das Mahlgut mittels einer Dosierschnecke in
einen Doppelschneckenextruder mit 34 mm Schneckendurchmesser mit einer Entgasungszone (Hersteller: Fir
ma Leistritz, Typ LSM 30.34) gefördert und bei Zylindertemperaturen zwischen 178°C und 194°C, bei einer
Schneckendrehzahl von 36 Umdrehungen/Minute erschmolzen und anschließend regranuliert. Das erhaltene,
gut rieselfähige Zylindergranulat mit etwa 2,5 mm Durchmesser und einer Länge von etwa 3 mm wurde darauf
auf einer Spritzgießmaschine mit 1750 kN Schließkraft, ausgestattet mit einer Dreizonenschnecke mit 60 mm
Durchmesser (Firma Klöckner-Ferromatik), zu einer Platte mit den Abmessungen 260 mm × 100 mm × 4 mm
verarbeitet, bei einem Spritzdruck von 400 bar und einer Temperatur in der Einzugszone von 200°C, in der
1. Zone von 200°C, und in drei weiteren Zonen 2 bis 4 von 205°C.
Aus den erhaltenen Platten wurden Probestücke ausgesägt und mit einer Prüfstabfräsmaschine (Firma IPT,
Typ 1285) auf entsprechende Prüfkörpermaße 15 mm × 170 mm × 4 mm für die Zugprüfung,
25 mm × 50 mm × 4 mm für die Biegeprüfung und 15 mm × 120 mm × 4 mm für die Schlagbiegeprüfung, ge
bracht. Zur Vermeidung einer Kerbwirkung bei den Prüfkörpern wurden die Kanten mit Schleifpapier entgratet.
Die Messungen mit den Prüfkörpern wurden durchgeführt bei Labortemperaturen und normaler Luftfeuchtig
keit mit einer Universalprüfmaschine (Firma Frank, Typ 81565), bei einer Prüfgeschwindigkeit von 2 mm/Minu
te. Die gemessenen mechanischen Werte für dieses Beispiel und die folgenden Beispiele sind in einer Tabelle
nach dem letzten Beispiel angegeben.
Die Versuchsdurchführung erfolgte wie im Beispiel 1, wobei dem Mahlgut in dem Doppelschneckenextruder
10 Gewichtsprozent (bezogen auf das Mahlgut) an einem anhydrid-modifizierten Polypropylen (Exxelor®
PO 1015 der Firma Exxon Chemical) als Verträglichkeitsverbesserer zugesetzt wurde.
Auch hier erfolgte die Versuchsdurchführung wie in Beispiel 1, wobei dem Mahlgut in dem Doppelschnecken
extruder (jeweils bezogen auf das Mahlgut) noch zusätzlich 10 Gewichtsprozent eines Verträglichkeitsverbesse
rers (Exxelor® 1015 der Firma Exxon Chemical), 0,2 Gewichtsprozent an einem phenolischen Antioxidanten
(Irganox® der Firma Ciba-Geigy) als Polypropylen-Stabilisator, 17,5 Gewichtsprozent an Kurzglasfasern und
17,3 Gewichtsprozent an einem Polypropylen-Homopolymerisat (Abfallmaterial) als Schlagzähigkeits-Modifi
zierungsmittel hinzugefügt werden.
Ebenfalls Versuchsdurchführung wie im Beispiel 1, wobei dem Mahlgut in dem Doppelschneckenextruder
(jeweils bezogen auf das Mahlgut) zusätzlich 10 Gewichtsprozent an einem anhydrid-modifizierten Polypropy
len (Exxelor® PO 1015 der Firma Exxon) als Verträglichkeitsverbesserer, 0,2 Gewichtsprozent an einem phenoli
schen Antioxidanten (Irganox® der Firma Ciba-Geigy) als Polypropylen-Stabilisator, 15 Gewichtsprozent Tal
kum und 35 Gewichtsprozent an Ethylen-Propylen-Dien-Terpolymer-modifiziertem Polypropylen (Abfallmate
rial von Stoßfänger-Verkleidungen) als Schlagzähigkeits-Modifiziierungsmittel zugesetzt wurden.
Wie aus der Tabelle ersichtlich ist, werden bei dem Recycling-Material durch das zusätzliche Hinzufügen von
einem Verträglichkeitsverbesserer, von einem Polypropylen-Stabilisator, von einem Schlagzäh-Modifizierer
und/oder einem Polypropylen-Homopolymerisat, von Kurzglasfasern und/oder von Talkum zu dem Mahlgut die
mechanischen Eigenschaften erheblich verbessert.
Eine Herstellung des Recycling-Materials kann auch mit einem Zweikomponenten-Spritzgießverfahren zu
sammen mit einem anderen thermoplastischen Material durchgeführt werden, wobei das Recycling-Granulat
das Kernmaterial darstellt.
Aus den so hergestellten Teilen aus Recycling-Material können wieder Abdeck-, Ausstattungs- oder Verklei
dungsteile für den Automobilsektor produziert werden, die primär im Nichtsichtbereich anzuordnen sind oder
mit einem entsprechenden Dekormaterial kaschiert werden, um sie als Sichtteil einzusetzen. Hierbei kann dann
in vielen Fällen von den oberhalb angegebenen guten mechanischen Eigenschaften und auch von der dem
Recycling-Material gegebenen akustischen Dämpfungseigenschaften gezielt Gebrauch gemacht werden.
Die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens bestehen insbesondere darin, daß eine fast vollständige
Wiederverwertung von Kunststoff-Verbundmaterialien möglich ist, mittels einer technisch einfachen, kosten
günstigen und universell durchzuführenden Verfahrensweise. Ein sonst notwendiger Trennprozeß für die unter
schiedlichen Kunststoffabfälle fällt weg, womit eine Einsparung von entsprechenden Sortieranlagen und von
Energie erzielt wird. Es entfällt eine Verbrennung derartiger Kunststoffabfälle, was eine Entlastung der Umwelt
bedeutet und auch die Abfall-Deponien werden volumenmäßig entlastet und Deponie-Kosten erspart. Vor allem
werden auch die natürlichen Resourcen der chemischen Ausgangsprodukte für derartige Verbundmaterialien
geschont.
Claims (5)
1. Verfahren zur Wiederverwertung von Kunststoffabfällen
und/oder von Kunststoffaltmaterial von Verbundbauteilen aus dem
Kraftfahrzeugbereich, bestehend aus einer Dekorschicht, einer
Dämmschicht und einem Trägerteil, wobei der Ausgangsstoff zuerst
zu einem Mahlgut zerkleinert wird, der zerkleinerte Ausgangs
stoff bestehend aus einem Thermoplast-Granulat und Additiven zu
einem Mehrstoff-Gemisch in einem beheizbaren Schneckenextruder
mechanisch regranuliert und dieses Material im Spritzgußver
fahren zu Kunststoffteilen verspritzt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß dem nach der Zerkleinerung des Ausgangsstoffes erhaltenen
Mahlgut vor oder während der Extrusion gleichzeitig oder
nacheinander
- 1. als Verträglichkeitsverbesserer und/oder Haftvermittler mindestens ein anhydrid-modifiziertes Polypropylen, ein acrylsäure-modifiziertes Polypropylen oder ein säure modifiziertes Vinylacetat in einer Gewichtsmenge von 5 bis 15% und
- 2. mindestens ein phenolisches Antioxidans oder ein Phosphit-Gemisch als Stabilisator für den thermoplastischen Kunststoff in einer Gewichtsmenge von 0,1 bis 1% und
- 3. mindestens ein Schlagzähigkeits-Modifizierungsmittel auf der Basis von Ethylen-Propylen-Kautschuk, Polypropylen- Ethylen-Propylen-Dien-Terpolymer, Styrol-Butadien- Blockpolymer und/oder Polypropylen-Granulat in einer Gewichtsmenge von 5 bis 20% und
- 4. gegebenenfalls mindestens ein Versteifungsmittel in Form von Glasfasern und/oder einem anorganischen Füllstoff in einer Gewichtsmenge von 10 bis 20% zugesetzt wird und
- 5. das regranulierte Mahlgut in bekannter Weise im Spritzgußverfahren zu einem Kunststoffbauteil verspritzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß dem Mahlgut als anorganischer Füllstoff ein Talkum-Pulver
zugesetzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß als thermoplastischer Kunststoff Polypropylen eingesetzt
wird.
4. Verwendung der unter Durchführung des Verfahrens nach einem
oder mehreren der Ansprüche 1 oder 3 hergestellten
Kunststoffbauteile im Nichtsichtbereich innerhalb des
Kraftfahrzeugbereiches.
5. Verwendung der unter Durchführung des Verfahrens nach einem
oder mehreren der Ansprüche 1 oder 3 hergestellten
Kunststoffbauteile im Sichtbereich im Kraftfahrzeugbereich nach
vorhergehender Beschichtung mit einer Abdeckfolie oder einem
anderen dekorativen Oberflächenmaterial.
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Publications (2)
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Family
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DE19924230157 Expired - Fee Related DE4230157C2 (de) | 1992-09-09 | 1992-09-09 | Verfahren zur Wiederverwertung von Kunststoffabfällen oder Kunststoffaltmaterial zur Herstellung von Kunststoffbauteilen und deren Verwendung |
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Owner name: DAIMLER-BENZ AKTIENGESELLSCHAFT, 70567 STUTTGART, |
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Owner name: DAIMLERCHRYSLER AG, 70567 STUTTGART, DE |
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D3 | Patent maintained restricted (no unexamined application published) | ||
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