DE4230143A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Umformen eines Rohlings aus Flächenmaterial - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zum Umformen eines Rohlings aus Flächenmaterial

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    • B21D22/14Spinning
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    • B21D31/00Other methods for working sheet metal, metal tubes, metal profiles
    • B21D31/06Deforming sheet metal, tubes or profiles by sequential impacts, e.g. hammering, beating, peen forming

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren bzw. eine Vor­ richtung zum Umformen eines Rohlings aus Flächen­ material zu einem dreidimensionalen Formteil gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 bzw. des Patent­ anspruchs 6.
Zum Umformen von Flächenmaterialien, z. B. von Blechen, Folien und dgl., sind Umformverfahren bekannt, wie Pressen, Tiefziehen, Drücken, bei denen ein Werkzeug eine Umformkraft auf das zu verarbeitende Werkstück überträgt und dieses plastisch verformt. Beim Drücken wird ein Rohling aus Flächenmaterial in seiner Mitte im Bereich der Drehachse eines Konturfutters festgehalten und von einem stabförmigen bzw. einem rollen- oder walzenartigen Werkzeug in mehreren Schritten von innen nach außen umgeformt, bis der Rohling gegen die Mantel­ fläche eines als Gegenform ausgebildeten Konturfutters anliegt. Beim Einsatz dieser Werkzeuge sind neben dem am weitesten vorstehenden Scheitelbereich auch die um den Scheitelbereich herum gelegenen Seitenbereiche des Werkzeugs mit dem Werkstück in Eingriff. Dadurch wird die Oberfläche des Werkstücks im Eingriffsbereich un­ terschiedlich stark beansprucht, wodurch Rillenbildung begünstigt wird und gewindeartige Vorschubmarkierungen sichtbar werden. Einbußen in der Oberflächenqualität und schlechtere Rauhigkeitswerte sind die Folge.
Aus EP 0 251 416 A1 ist eine Tiefziehpresse bekannt, die in einem ersten Schritt einen Blechabschnitt mit einem sich ausbauchenden Gummistempel durch eine Preß­ öffnung zwingt, und in einem zweiten Schritt über einen Fluiddruck den im ersten Schritt ausgebauchten Gummi­ stempel aufpumpt und den Blechrohling gegen die exakte Innenkontur der aufnehmenden Hülse drückt. Diese Presse ist aufwendig und für rotierende Werkstücke nicht ge­ eignet. Die Dicke des Gummistempels begrenzt die An­ wendung bei hinterschnittenen Formen.
Aus DE-OS 14 52 717 ist eine Vorrichtung zum Pressen von Blechgegenständen bekannt, bei welcher der von einem Kolben erzeugte Flüssigkeitsdruck auf eine Mem­ bran übertragen wird, die das Werkstück gegen ein Kon­ turteil preßt. Diese Vorrichtung kann jedoch nicht in Ecken und Fugen vordringen, und ist für rotierende Werk­ stücke nicht geeignet, da die Membran abrasivem Ver­ schleiß unterliegen würde.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren bzw. eine Vorrichtung zum Umformen eines Rohlings aus Flächenmaterial zu schaffen, wobei Markierungen an der Oberfläche aufgrund des Werkzeugeinsatzes vermieden werden und eine verbesserte Oberflächenqualität erzielt wird.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 bzw. des Patentanspruchs 6.
Das erfindungsgemäße Verfahren formt den Rohling aus Flächenmaterial durch fortlaufendes Einwirken eines gegen den Rohling gerichteten Fluidstrahls um. Dieser Fluidstrahl ist unmittelbar auf den Rohling gerichtet und er bewirkt, daß plastische Formänderungen oberhalb der Elastizitätsgrenze des Rohlingwerkstoffs.
Neben der Umformung aufgrund der aufgebrachten Drück­ kraft wirkt der Fluidstrahl wärmeabführend, d. h. bei Bearbeitungen temperaturkritischer Werkstoffe braucht die Bearbeitungsgeschwindigkeit nicht herabgesetzt zu werden. Es sind sogar erheblich höhere Arbeitsgeschwin­ digkeiten erzielbar.
Durch Verwendung eines Fluids ist eine Zwangsverformung wie bei einem festen Werkzeug nicht gegeben. Schubspan­ nungen im Material des Rohlings und charakteristische Werkzeugmarkierungen an der Oberfläche des Rohlings werden vermieden und es bilden sich keine Rillen.
Insbesondere bei einem mit dem Konturfutter gemeinsam rotierenden Rohling läßt sich das Umformverfahren vor­ teilhaft anwenden. Analog dem Fertigungsverfahren Drücken greift dabei die Strahlkraft in der Nähe der Drehachse an und wandert kontinuierlich nach außen. Es erfolgt eine definierte Umformung des Rohlings im je­ weiligen Wirkfleck, wobei der Elastizitätsbereich über­ schritten und der Rohling umgeformt wird. Dies kann in mehreren Stufen erfolgen.
Geeigneterweise wird der Rohling während der stufenwei­ sen Umformung an seiner dem Fluidstrahl abgewandten Seite abgestützt. Damit läßt sich eine ungewollte zu weit gehende Verformung auf das Konturfutter hin in zu frühem Zeitpunkt vermeiden.
Außer dem Drückverfahren können nach der Erfindung auch andere Umformverfahren - insbesondere Pressen oder Tief­ ziehen - mit einem örtlich begrenzten Fluidstrahl aus­ geführt werden. Da das Werkstück dabei in der Regel nicht beweglich ist, ist der Fluidstrahl entsprechend an die Eingriffsstelle heranzufahren. Dazu kann die den Fluidstrahl ausstoßende Düse an einer Pinole befestigt sein, oder an einem mehrachsig verfahrbaren Roboterarm. Durch die direkte Einwirkung mindestens eines Fluid­ strahls lassen sich auch Bleche mit kompliziert hinter­ schnittenen oder gekerbten Formen umformen. Für die Herstellung asymmetrischer oder ungleichmäßig geformter Werkstücke ist es möglich, die Dauer und die Höhe der auf das Werkstück übertragenen Druckkraft an die her zu­ stellende Kontur anzupassen. Der Fluidstrahl wird dann je nach Grad der erforderlichen Umformung programmge­ steuert gegen die umzuformenden Bereiche des Werkstücks gerichtet.
Die Vorrichtung weist eine Düse als Drückwerkzeug auf, die einen Fluidstrahl gegen den Rohling richtet. Über eine derartige Düse lassen sich Fluiddurchsatz und Druckparameter regulieren und Lage und Größe des Wirk­ flecks auswählen.
Vorteilhafterweise wird mindestens eine Düse an einem Düsenhalter angebracht, der eine Umlaufbewegung aus­ führt, deren Rotationsachse quer zur Drehachse des Kon­ turfutters verläuft. Dadurch ist es möglich, den von der Düse ausgehenden Fluidstrahl wiederholt über die Oberfläche des sich drehenden Rohlings zu führen. Vor­ teilhaft ist es, am Düsenhalter mehrere Düsen vorzuse­ hen, die umfangsmäßig in gleichen Abständen angeordnet sind und nacheinander auf den Rohling einwirken. Da­ durch ist je nach Anzahl der am Düsenhalter angeordne­ ten Düsen eine intermittierende bzw. eine überlappende Bearbeitung ermöglicht. Vorteilhafterweise ist der Fluidstrahl einer jeden Düse nur dann eingeschaltet, wenn die Düse auf den Rohling gerichtet ist. Dadurch wird ein unnötiger Verbrauch des Fluidmediums verhin­ dert und eine mechanische Beanspruchung der nicht umzu­ formenden Teile der Vorrichtung vermieden.
Andererseits können auch verschiedenartig gestaltete Düsen auf dem Düsenhalter angebracht werden. Jede die­ ser Düsen kann in den Arbeitsbereich geschwenkt werden und in diesem Bereich programmgesteuert durch rechts- und linksdrehende Aktionen gemeinsam mit zwei linearen Achsen dieses Werkzeugs bahngesteuerte Arbeitsschritte durchführen.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausfüh­ rungsbeispiels näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Vorrichtung zum Umformen eines flachen Rohlings gegen ein Außenkonturfutter, und
Fig. 2 eine Vorrichtung gemäß Fig. 1 mit einem Innen­ konturfutter.
Die in Fig. 1 gezeigte Vorrichtung arbeitet in einem (nicht dargestellten) Arbeitsraum nach dem Prinzip des Umformverfahrens Drücken. Ein als Ronde 10 ausgebil­ deter Rohling aus Flächenmaterial in Scheibenform ist in seiner Symmetrieachse zwischen einem Konturfutter 14 und einer Andruckvorrichtung 16 fest eingespannt. Die Ronde 10 kann aus dünnem Blech, z. B. aus Stahl, Kupfer, einem Kunststoff oder anderen umformbaren Materialien bestehen. Eine in den Fig. nicht gezeigte Zentrierein­ richtung richtet die Symmetrieachse der Ronde 10 auf die Drehachse 12 des Konturfutters 14 aus. Die Zentrier­ einrichtung, die die Ronde 10 an ihrem Umfang hält, wird entfernt, sobald die Andruckvorrichtung 16 die Ronde 10 sicher hält.
Das Konturfutter 14 weist eine im wesentlichen rota­ tionssymmetrische äußere Anlagefläche 18 auf. Das Kon­ turfutter 14 wird von einem Antriebsaggregat 20 in Rota­ tion versetzt. Das Konturfutter kann ggf. auch Fugen und Oberflächenstrukturen aufweisen, die auf das herzu­ stellende dreidimensionale Werkstück übertragen werden.
Die Andruckvorrichtung 16 sitzt auf einem Reitstock 22, der für einen Werkzeug- oder Werkstückwechsel zurück­ fahrbar ist. Die Andruckvorrichtung 16 gewährleistet durch ihre Form, daß auch ein nasser Rohling sicher gehalten ist. Der Andruck der Andruckvorrichtung 16 wird ständig über ein Druckkontrollelement 24 regi­ striert und kontrolliert.
Auf der dem Konturfutter 14 abgewandten Seite der Ronde 10 ist ein Fluidstrahl-Bearbeitungswerkzeug 30 angeord­ net. Dieses Fluidstrahl-Bearbeitungswerkzeug 30 kann längs einer Achse X parallel zur Drehachse 12 und längs einer Achse Z senkrecht dazu bewegt werden. Die Z-Achse verläuft im wesentlichen radial zur Drehachse. Darüber hinaus ist das Fluidstrahl-Bearbeitungswerkzeug 30 um eine (rotatorische) Achse Y herum drehbar in beiden Richtungen. Das Zusammenwirken der drei Achsen ergibt eine programmgesteuerte Bahn.
Das Fluidstrahl-Bearbeitungswerkzeug 30 weist einen an­ getriebenen tellerartigen Düsenhalter 36 auf, von dem umfangsmäßig drei Düsen 31, 32, 33 abstehen, die im gleichen Winkel voneinander beabstandet sind. Jede der Düsen kann einen starken Fluidstrahl 38 z. B. aus Öl in eine tangential vom Düsenhalter 36 abgehende Richtung ausstoßen.
Das Fluidstrahl-Bearbeitungswerkzeug 30 ist so ge­ steuert, daß der Fluidstrahl 38 einer jeden Düse 31, 32, 33 auf die Ronde 10 von innen nach außen wandernd auftrifft. Der Bereich, in den der Fluidstrahl 38 auf den Rohling auftrifft, wird als Wirkfleck 34 be­ zeichnet. Der Wirkfleck wandert in der XZ-Ebene entlang der Oberfläche der Ronde 10, also radial auf der Ronde nach außen.
Zu Beginn der Bearbeitung wird das Konturfutter 14 von dem Antriebsaggregat 20 in schnelle Umdrehungen um die Drehachse 12 versetzt, wobei die anliegende Ronde 10 mitgenommen und mit gleicher Drehzahl gedreht wird. Zugleich wird der Düsenhalter 36 entweder in Dauerro­ tation versetzt oder eine in Wirkposition gefahrene Düse 31 bearbeitet in einer resultierenden technolo­ gieabhängigen Bahn das Werkstück. Diese Bahn ergibt sich durch das programmierte Zusammenwirken der zwei linearen Achsen X und Z und der rotatorischen Achse Y. Zum Start der Bearbeitung wird der Düsenhalter 36 in die Nähe desjenigen Bereichs der Ronde 10 gefahren, an den die durch den Fluidstrahl 38 aufgebrachte Drück­ kraft angreifen soll. Von dort aus kann sukzessive jede der in Arbeitsposition befindlichen Düsen 31, 32, 33 mit variierbarem Druck einen Flüssigkeitsstrahl 38 gegen die Ronde 10 richten. Der Flüssigkeitsstrahl, der von der Düse freigegeben wird, beginnt im Bereich der Dreh­ achse 12 auf die Ronde 10 einzuwirken, und er wird je­ weils spätestens dann unterbrochen, wenn er über den Rand der Ronde 10 hinauszuschießen beginnt. Durch ge­ zieltes Ein- und Abschalten des Fluidstrahls 38 können auch lediglich Ringsegmente der Ronde 10 bearbeitet werden. Es ist grundsätzlich möglich, mehrere Fluid­ strahl-Bearbeitungswerkzeuge 30 alternierend für die Umformung einzusetzen.
Die Umformung der Ronde 10 erfolgt in mehreren Schrit­ ten oder Stufen, bei denen jeweils eine kleine plasti­ sche Umformung in Richtung auf das Konturfutter 14 er­ folgt. In einer ersten Stufe wird der Düsenhalter 36 gesteuert in der XZ-Ebene so bewegt, daß das Werkstück, ausgehend von der flachen Ronde 10, die Kontur 10a an­ nimmt. Jede der Düsen 31 bis 33 überstreicht mit ihrem Strahl das rotierende Werkstück in radialer Richtung und der Düsenhalter wird in der XZ-Ebene so bewegt, daß der Abstand der jeweils auf das Werkstück einwirkenden Düse von der bei diesem Schritt zu erzeugenden Kontur 10a im wesentlichen konstant ist. Anschließend werden in weiteren Stufen die sich dem Konturfutter 14 immer mehr annähernden Konturen 10b, 10c usw. in gleicher Weise erzeugt wie die Kontur 10a. Die Umformung der Ronde 10 ist beendet, wenn das Werkstück vollflächig an der äußeren Anlagefläche 18 des Konturfutters 14 an­ liegt.
Als Bearbeitungsparameter lassen sich die Drehzahl der Ronde 10, die Drehgeschwindigkeit des Düsenhalters 36, Form und Druck des aus den Düsen 31, 32, 33 austretenden Fluidstrahls 38 sowie der Auftreffwinkel des Fluid­ strahls 38 und der Abstand der Düsen von der Ronde 10 beeinflussen. Um eine rillenfreie kontinuierliche Werk­ stückform zu erhalten ist es günstig, wenn die Spuren des spiralförmig auf dem Werkstück wandernde Wirkflecks des Fluidstrahls 38 sich partiell überlappen. Die Dreh­ zahl der Ronde 10 ist wesentlich größer als die Radial­ geschwindigkeit des Wirkflecks 34 über der Rondenober­ fläche. Vorzugsweise ändert der Wirkfleck seine rage während einer Umdrehung der Ronde um ca. 10 bis 80% des Wirkfleckdurchmessers. Auf jeden Fall sollte die Zeit einer Umdrehung der Ronde 10 viel kleiner sein als die Zeit, in der der Fluidstrahl 38 einmal von innen nach außen bewegt wird.
Der Druck des aus den Düsen 31, 32, 33 austretenden Fluid­ strahls 38 läßt sich in Abhängigkeit von der Düsenposi­ tion bei der Drehung um die Y-Achse variieren. Ebenso kann die Form des Düsenaustritts geändert werden, wo­ durch der Durchmesser des Wirkflecks 34 geändert wird.
Vorteilhaft ist die selbstregelnde Wirkung des Verfah­ rens bei geringfügigen Abweichungen des Rohlings von der Soll-Form. Ist der Rohling zu stark verformt, dann ist der Abstand der Düse größer und die Verformungs­ kraft des Fluidstrahls verringert sich. Im umgekehrten Falle erhöht sich die um Bereich des Wirkflecks auf­ gebrachte Kraft und der Rohling wird in diesem Bereich etwas stärker deformiert.
Es ist möglich, mit einer einzigen, z. B. der Düse 31, bei festgestelltem Düsenhalter 36 zu arbeiten. Die Fluidzufuhr zu den Düsen 32, 33 ist solange gestoppt. Bei alleinigem Einsatz der Düse 31 wird diese nahe am Werkstück unter Abgabe des Fluidstrahls 38 so durch die dreiachsige Beweglichkeit des Düsenhalters 36 ge­ steuert, daß deren Bahn der projektierten Stufenbearbei­ tung entspricht. Diese Bahn resultiert aus den Bewe­ gungen in zwei linearen und einer rotatorischen Achsen des Düsenhalters 36. Der Fluidstrahl 38 wird von innen nach außen gerichtet und dann - abhängig von den techno­ logischen Erfordernissen - auch von außen nach innen.
Es ist möglich, bei abgeschaltetem Fluidstrahl 38 die Düse 31 zurück in den Bereich der Drehachse 12 der Ronde 10 zu fahren. Die Düsen 31 bis 33 können unter­ schiedliche Fluidstrahlaustrittsdurchmesser aufweisen, und durch Drehen des Düsenhalters 36 kann die jeweils benötigte Düse in Arbeitsposition gebracht werden. Wäh­ rend des Bearbeitungsvorgangs der einen Düse dreht sich der Düsenhalter 36 derart, daß der geplanten Kontur der Ronde 10 unter Beibehaltung des Auftreffwinkels gefolgt wird.
Bei der Umformung in mehreren Stufen ist es zweckmäßig, den Rand der Ronde 10 mit einer bewegbaren Stützvor­ richtung 40 auf der der Fluidstrahlbearbeitungsseite abgewandten Seite der Ronde 10 abzustützen. Diese Stütz­ vorrichtung ist in Richtung der zur X-Achse parallelen Achse U und der zur Z-Achse parallelen Achse W eben­ falls beweglich und sie wird programmgesteuert um die (rotatorische) Achse V in beide Drehrichtungen ver­ schwenkt. Sie weist einen abstehenden Arm 42 auf, an dessen Ende sich ein Stützelement 44, beispielsweise eine Walze oder eine Rolle, befindet. Das Stützelement 42 wird gegen den Rand der Ronde 10 im Bereich des Fluidstrahls 38 gehalten. Der wesentliche Zweck der Abstützung des Randes der Ronde 10 ist es, ein vorzei­ tiges Anlegen der Ronde an das Konturfutter zu vermei­ den. Es ist auch möglich, Werkzeuge für weitere Be­ arbeitungen der Ronde 10 auf dem Support der Stütz­ vorrichtung 40 aufzuspannen.
Der gesamte die Vorrichtung enthaltende Arbeitsraum ist wegen der Bearbeitung mit einem Flüssigkeitsstrahl voll­ ständig abgekapselt. Die abtropfende Flüssigkeit wird am Boden des Arbeitsraums abgeführt und nach Reinigung den Düsen erneut zugeleitet.
Da die Ronde 10 kontinuierlich umgeformt wird, ist es notwendig, die Lage des Düsenhalters 36 kontinuierlich zu verändern und anzupassen. Dies geschieht mit Hilfe einer Prozessorsteuerung, die in den Fig. nicht ge­ zeigt ist, und die die Soll- und Istwertverarbeitung vornimmt. Diese sorgt zugleich für die kontinuierliche Rückstellung und die richtige Anpassung der Orientie­ rung der Stützvorrichtung 40. Die Prozeßführung ge­ schieht durch vielachsige Bahnsteuerung der überlager­ ten Achsen X und Z (linear) + Y (rotatorisch) sowie davon abhängig U + W (linear) + V (rotatorisch).
Anstelle eines Konturfutters 14 mit äußerer Anlage­ fläche 18, wie in Fig. 1 gezeigt, ist es auch möglich, ein Hohlkonturfutter 14′ verwenden (Fig. 2). Das Hohl­ konturfutter 14′ weist eine innere Anlagefläche 18 auf, gegen die die Ronde 10 in mehreren Stufen gedrückt wird. Die Andruckvorrichtung 16 folgt der Kontur der Ronde 10, indem sie entweder vom Reitstock 22 zuge­ stellt wird oder teleskopartig aus gefahren vorgesehen ist. Für das Auswerfen des fertigen Formteils ist ein Werkstückausstoßer 26 vorgesehen.
Eine Bearbeitung mit einem flüssigen Arbeitsmedium, z. B. Öl oder Wasser oder einer Emulsion, ist aufgrund der damit übertragbaren Kräfte für eine Umformung mit Fluidstrahl besonders geeignet. Es ist aber auch mög­ lich, ein gasförmiges Fluid zu verwenden. Dies ist z. B. dann notwendig, wenn chemisch instabile Verbindungen oder in Flüssigkeit lösliche Folien verformt werden. Als Fluid kommen als billigste Lösung die Umgebungs­ luft, aber auch Inert- und Schutzgase in Frage. Auch bestimmte gasförmige Mischungen sind zur Bearbeitung möglich, wenn gleichzeitig an der Oberfläche des ver­ formten Werkstücks chemische Reaktionen, z. B. Oxida­ tionen oder Dotierungen, erfolgen sollen.
Aus Kostengründen ist es vorteilhaft, das als Fluid eingesetzte Medium im Kreislauf zu führen. Um eine Ver­ stopfung der Düsen durch feinste Verunreinigungen des Mediums zu vermeiden, sollte das Fluidmedium über eine Filterstation gefördert werden.

Claims (12)

1. Verfahren zum Umformen eines Rohlings (10) aus Flächenmaterial zu einem dreidimensionalen Form­ teil durch fortlaufendes Einwirken einer Drück­ kraft auf den Rohling (10) in Richtung auf ein Konturfutter (14; 14′), dadurch gekennzeichnet, daß die Drückkraft mit einem gegen den Rohling (10) gerichteten Fluidstrahl (38) aufgebracht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Rohling (10) an das rotierende Kontur­ futter (14; 14′) angelegt wird und mit diesem um eine Drehachse (12) rotiert, und daß der Wirkfleck (34) des Fluidstrahls (38) an dem Rohling (10) von der Nähe der Drehachse (12) nach außen wandert.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Umformung des Rohlings (10) bis zu dessen Anlage an das Konturfutter (14; 14′) in mehreren Stufen erfolgt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da­ durch gekennzeichnet, daß der Rohling (10) an seiner dem Fluidstrahl (38) abgewandten Seite ab­ gestützt wird, wobei die Abstützung (40) ent­ sprechend dem Verformungsgrad zurückgestellt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4, da­ durch gekennzeichnet, daß die Zeit einer Umdrehung des Rohlings (10) viel kleiner ist als die Zeit, in der der Fluidstrahl (38) einmal von innen nach außen bewegt wird.
6. Vorrichtung zum Umformen eines Rohlings (10) aus Flächenmaterial zu einem dreidimensionalen Form­ teil mit
einem Konturfutter (14; 14′)
einer Andruckvorrichtung (16) zum Festhalten des Rohlings (10) gegen das Konturfutter (14; 14) und
einem bewegbaren Support (30) zur Aufnahme eines den Rohling bearbeitenden Drückwerkzeugs,
dadurch gekennzeichnet, daß das Drückwerkzeug eine Düse (31) ist, die einen den Rohling bleibend verformenden Fluid­ strahl (38) gegen den Rohling (10) richtet.
7. Umformvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekenn­ zeichnet, daß das Konturfutter (14; 14′) um eine Drehachse (12) drehbar ist und daß die Andruck­ vorrichtung (16) den Rohling (10) im Bereich der Drehachse (12) gegen das Konturfutter (14; 14′) gedrückt hält.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekenn­ zeichnet, daß mindestens eine Düse (31) an einem Düsenhalter (36) angebracht ist, der um eine Rotationsachse (Y) quer zur Drehachse (12) des Konturfutters (14; 14′) rotiert.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekenn­ zeichnet, daß am Düsenhalter (36) mehrere Düsen (31, 32, 33) umfangsmäßig gleichmäßig angeordnet sind, die nacheinander oder einzeln selektiert auf den Rohling (10) einwirken.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9, da­ durch gekennzeichnet, daß der Fluidstrahl (38) einer jeden Düse (31, 32, 33) periodisch abschaltbar und nur dann eingeschaltet ist, wenn die Düse auf den Rohling (10) gerichtet ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Düse (31) bahnge­ steuert verfahrbar ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß an der dem Fluidstrahl (38) abgewandten Seite des Rohlings eine bewegbare Stützvorrichtung (40) bahngesteuert angreift.
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