DE4230108A1 - MoirE-Verfahren und Vorrichtung zum Vermessen einer Oberfläche - Google Patents
MoirE-Verfahren und Vorrichtung zum Vermessen einer OberflächeInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Moire-Verfahren zum
Vermessen einer Oberfläche, bei dem ein periodisches
Hellgitter auf die Oberfläche projiziert, das auf die
Oberfläche aufprojizierte Hellgitter auf ein Dunkelgitter
abgebildet wird, das eine gleich große Gitterkonstante wie
das darauf abgebildete Hellgitter aufweist, und bei dem eine
Verteilung von durch das Dunkelgitter hindurchtretenden
Lichtintensitäten des darauf abgebildeten Hellgitters
ausgewertet wird, sowie auf eine Vorrichtung zur Durchführung
des Moire-Verfahrens.
Bei einem klassischen Moire-Verfahren wird ein Strichgitter
von hinten mit einer Lichtquelle beleuchtet, wobei das
Strichgitter das einfallende Licht bis auf ein Hellgitter
ausblendet. Dieses Hellgitter wird mit einem ersten Objektiv
auf die zu vermessende Oberfläche aufprojiziert. Mit einem
zweiten Objektiv wird das auf die Oberfläche aufprojizierte
Hellgitter auf ein Dunkelgitter abgebildet. Das Dunkelgitter
entspricht dabei, wenn auch die beiden Objektive
übereinstimmen, dem optischen Gitter, d. h. es weist dieselbe
oder zumindest fast dieselbe Gitterkonstante wie das darauf
abgebildete Hellgitter auf. Von dem Dunkelgitter nicht
ausgeblendete Lichtintensitäten des darauf abgebildeten
Hellgitters werden von einer Kamera registriert. Hierbei
zeigt sich ein Linienmuster, das im Idealfall identischer
Gitterkonstanten direkt Höhenlinien auf der zu vermessenden
Oberfläche entspricht. Zur quantitativen Auswertung dieser
Höhenlinien müssen die beiden Objektive parallel zueinander
und im wesentlichen senkrecht auf die zu vermessende
Oberfläche ausgerichtet sein. Die Vorteile des Moire-
Verfahrens sind, daß keine besondere Präparation der zu
vermessenden Oberfläche notwendig ist, daß die Vermessung der
Oberfläche kontaktlos erfolgt und auch aus größerer
Entfernung möglich ist, daß ein flächiges Bild der Kontur der
Oberfläche erhalten wird und daß die Genauigkeit der
Vermessung im Vergleich zu der dabei eingehaltenen Entfernung
zu der Oberfläche verhältnismäßig groß ist. Nachteilig ist
jedoch, daß aus den registrierten Lichtintensitäten die
Richtung der Konturen der Oberfläche nicht entnehmbar ist. D.
h., daß beispielsweise eine Wölbung ist nicht von einer
entsprechenden Vertiefung unterschieden werden kann.
Aus dem Artikel "Automatic on-line measurements of 3-D shape
by shadow casting Moire topography" (Reid et al., Wear, 109,
Seiten 297 bis 304 (1986)) ist ein Moire-Verfahren bekannt,
bei dem nach jeweiliger Phasenverschiebung eines der Gitter
mindestens drei Linienmuster zu der zu vermessenden
Oberfläche aufgenommen werden. Aus der Phasenverschiebung der
Gitter und den einzelnen Linienmustern lassen sich dann auch
die Richtungen von Konturen der Oberfläche ermitteln. Dies
ist jedoch vergleichsweise aufwendig.
Aus dem Artikel "Phase shift method based on object
translation for full field automatic 3-D surface
reconstructios from Moire topograms" (Dirckx et al., Applied
Optics, 27, 6, Seiten 1164 bis 1169 (1988)) ist eine Moire-
Verfahren zum Vermessen von Oberflächen bekannt, bei dem die
Oberfläche zwischen der Aufnahme einzelner Linienmuster einer
Translation unterworfen wird. Auch hier sind insgesamt
mindestens drei Linienmuster aufzunehmen, wenn hieraus die
Richtungen von Konturen auf der Oberfläche bestimmt werden
sollen. Die Auswertung der einzelnen Linienmuster gestaltet
sich ebenfalls schwierig. Weiterhin ist grundsätzlich zu
berücksichtigen, daß aperiodische Vorgänge, während derer die
Oberfläche zu vermessen ist, ein mehrfaches Aufnehmen von
Linienmustern bei gleicher Stellung der Oberfläche nicht
ermöglichen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Moire-Verfahren
und eine Vorrichtung zu dessen Durchführung aufzuzeigen, bei
dem zur Bestimmung der Richtung von Konturen auf der
Oberfläche die Auswertung eines einzigen Linienmusters
ausreicht.
Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß das
Hellgitter asymmetrisch ausgebildet ist. Durch die Asymmetrie
des Hellgitters wird erkennbar, in welcher Richtung eine
Kontur der Oberfläche verläuft. D. h. die Asymmetrie des
Hellgitters läßt hervortreten, ob eine Neigung der Oberfläche
von den Gittern weg oder auf diese zu gerichtet ist. Die
Hellgitter zur Durchführung von Moire-Verfahren aus dem Stand
der Technik gehorchen sämtlich der Bedingung
I(n·c - x) = I(n·c + x). Die Lichtintensität I weist also
nicht nur eine periodische Verteilung mit einer
Gitterkonstanten c auf, sondern ist auch innerhalb jeder
Periode symmetrisch zu deren Mittelpunkt n·c angeordnet.
Demgegenüber gilt bei der Erfindung zumindest für eine
endliche Anzahl von Punkten I(n·c - x) ungleich
I(n·c + x). Auf diese Weise wird die Richtung der
Phasenverschiebung des Hellgitters gegenüber dem Dunkelgitter
in dem Linienmuster erkennbar. In der Richtung der
Phasenverschiebung unterscheiden sich aber gerade auch die
Gitter zu und von den Gittern weg gerichteten Neigungen der
zu vermessenden Oberfläche.
Die oben genannte Forderung I(c·n - x) ungleich I(c·n + x)
entspricht in ihrer einfachsten Interpretation der Tatsache,
daß das Hellgitter Streifen mit jeweils zwei
unterschiedlichen Flanken aufweist. Einfacher sind die
Richtungen der Konturen der Oberfläche aber zu unterscheiden,
wenn das Hellgitter Streifen mit jeweils zwei parallelen
Bereichen unterschiedlicher Farbe aufweist. In diesem Fall
gilt I(n·c - x) ungleich I(n·c + x) zumindest für eine der
beiden Farben, wenn der Nullpunkt von x für beide Farben
gleich gewählt wird. Die Richtungen der Konturen der
Oberfläche sind dann dadurch zu unterscheiden, daß einmal
zuerst eine Linie der ersten und erst anschließend eine Linie
der zweiten Farbe beobachtet wird, während beim anderen Mal
die Reihenfolge der Farben der Linien genau umgekehrt ist.
Unterschiedliche Farben der zwei parallelen Streifen
entsprechend Bereichen zwar gleicher Farbe aber
unterschiedlicher Polarisationen. Hier ist allerdings die
Richtung der Konturen ohne technische Hilfsmittel nicht ohne
weiteres ersichtlich und es bedarf zur Auswertung des
Linienmusters einer Vorrichtung, die unterschiedliche
Polarisationen der durch das Dunkelgitter hindurchtretenden
Lichtintensitäten zu erkennen in der Lage ist.
Vorteilhaft weisen die beiden parallelen Bereiche der
Streifen des Hellgitters jeweils gleiche Breite auf. In
diesem Fall ist nur die Abfolge der Farben bzw. der
Polarisationen von der Neigungsrichtung der Oberfläche
abhängig, aber nicht zusätzlich der Abstand der einzelnen
beobachteten Linien.
Das Dunkelgitter kann streifenförmige, darauf abgebildete
Lichtintensitäten des Hellgitters vollständig ausblendende
Schwarzbereiche aufweisen, deren Breite genauso groß ist wie
die Streifen des Hellgitters. Grundsätzlich können sowohl die
Intensitäten des Hellgitters als auch die Durchlässigkeiten
des Dunkelgitters stetige, beispielsweise sinusförmige
Verläufe aufweisen. Quantitativ leichter auszuwerten sind die
Linienmuster aber bei Verwendung von 1-0-Gittern, d. h. von
Gittern, die lokal entweder keine oder maximale Intensität
bzw. keine oder maximale Durchlässigkeit aufweisen. Hierbei
ist es zur vollständigen Ausnutzung der in der
Phasenverschiebung des Dunkelgitters und des darauf
abgebildeten Hellgitters enthaltenen Information sinnvoll,
den Abstand der die darauf abgebildeten Lichtintensitäten des
Hellgitters ausblendenden Schwarzbereiche des Dunkelgitters
genauso groß zu wählen, wie die Breite der Streifen des
Hellgitters.
Eine andere vorteilhafte Ausführungsform wird dadurch
erreicht, daß das Dunkelgitter streifenförmige, darauf
abgebildete Lichtintensitäten des Hellgitters vollständig
ausblendende Schwarzbereiche aufweist, deren Abstand genauso
groß ist wie die Breite jedes parallelen Bereichs der
Streifen des Hellgitters. Hier werden die
Intensitätsverteilungen der einzelnen Farben bzw.
Polarisationen bereits durch das Dunkelgitter stärker
getrennt. Dies erleichtert in Einzelfällen die Auswertung der
Linienmuster.
Eine Vorrichtung zur Durchführung des neuen Moire-Verfahrens,
mit einem einfallendes Licht bis auf ein Hellgitter
ausblendenden, optischen Gitter, einer das optische Gitter
von hinten beleuchtenden Lichtquelle, einem das Hellgitter
auf eine Oberfläche projizierenden ersten Objektiv, einem das
auf die Oberfläche aufprojizierte Hellgitter auf ein
Dunkelgitter abbildenden und parallel zu dem ersten Objektiv
ausgerichteten zweiten Objektiv und mit einer von dem
Dunkelgitter nicht ausgeblendete Lichtintensitäten des darauf
abgebildeten Hellgitters registrierenden Kamera ist
erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß das optische
Gitter in jeweils zwei Bereiche mit unterschiedlichen
optischen Eigenschaften aufgeteilte Durchtritte aufweist und
daß die Kamera die optischen Eigenschaften der beiden
Bereiche unterscheidet. Statt der einen, die optischen
Eigenschaften der beiden Bereiche unterscheidenden Kamera
kann auch im Strahlengang hinter dem Dunkelgitter ein
Strahlteiler angeordnet sein, der die durch das Dunkelgitter
hindurchtretenden Lichtintensitäten in zwei Teilstrahlen
aufspaltet, wobei in den beiden Teilstrahlen jeweils
separate, die Lichtintensitäten mit den optischen
Eigenschaften eines der beiden Bereiche registrierende
Kameras angeordnet sind. Im einfachsten Fall weisen die
Durchtritte des optischen Gitters zwei Bereiche
unterschiedlicher Farbe auf und in die Kamera zur
Registrierung der Lichtintensität ist ein Farbfilm eingelegt.
Bei einer computergestützten Auswertung der Lichtintensitäten
mag es jedoch häufig von Vorteil sein, die Lichtintensitäten
mit den optischen Eigenschaften jeweils eines der beiden
Bereiche von vornherein getrennt aufzuzeichnen. Dies kann mit
zwei verschiedenen Kameras unter Verwendung eines
Strahlteilers erfolgen. Besonders einfach hinsichtlich des,
Justieraufwands dürfte jedoch der Einsatz einer Farbkamera
sein.
Das optische Gitter ist in vorteilhafter Weise durch
Abfotografieren einer farbigen Vorlage herstellbar. Hierdurch
ist es möglich, die Durchtritte des optischen Gitters in zwei
Bereiche unterschiedlicher Farbe aufzuteilen und dennoch
geringe Gitterkonstanten zu erreichen. Die Gitterkonstanten
bestimmen direkt die Auflösung beim Vermessen der Oberfläche.
In diesem Zusammenhang ist es erwähnenswert, daß bei dem
neuen Verfahren und der neuen Vorrichtung durch die
Aufteilung der Streifen des Hellgitters bzw. der Durchtritte
des optischen Gitters in zwei parallel zueinander angeordnete
Bereiche die effektive Gitterkonstante um bis zu einem Faktor
2 verbessert wird. D. h., das farbige Hellgitter entspricht
bei günstiger Gestaltung einem normalen Gitter mit
halb so großem Streifenabstand.
Die Erfindung wird im Folgenden anhand von
Ausführungsbeispielen näher erläutert und beschrieben. Es
zeigt:
Fig. 1 eine Vorrichtung zur Durchführung des Moire-
Verfahrens,
Fig. 2 ein Hell- und ein Dunkelgitter zur Verwendung bei
einer ersten Ausführungsform des Moire-Verfahrens,
Fig. 3 ein Hell- und ein Dunkelgitter zur Durchführung bei
einer zweiten Ausführungsform des Moire-Verfahrens,
Fig. 4 Intensitätsverläufe zu verschiedenen
Ausführungsformen des Moire-Verfahrens und
Fig. 5 ein bei einer Durchführung des Moire-Verfahrens
gewonnenes Linienmuster im zweidimensionalen
Schnitt.
Die in Fig. 1 dargestellte Vorrichtung 1 dient zur
Durchführung eines Moire-Verfahrens zum Vermessen einer
Oberfläche 2. Dabei interessiert die Kontur der Oberfläche 2.
Als Beispiel für eine Neigung der Oberfläche 2 innerhalb
ihrer Kontur dient hier die Verkippung der Oberfläche 2 in
die Stellungen 2′ und 2′′. Die Vorrichtung 1 weist eine
Lichtquelle 3 auf, die unter Zwischenschaltung einer Linse 4
ein optisches Gitter 5 von hinten beleuchtet. Das optische
Gitter 5 blendet das von der Lichtquelle einfallende Licht
bis auf ein Hellgitter aus. Das Hellgitter wird von einem
ersten Objektiv senkrecht auf die Oberfläche 2 projiziert.
Hierbei bedeutet senkrecht, daß die optische Achse 7 des
ersten Objektivs 6 senkrecht auf die Oberfläche 2
ausgerichtet ist. Das auf die Oberfläche 2 aufprojizierte
Hellgitter wird von einem zweiten Objektiv 8 auf ein
Dunkelgitter 9 abgebildet. Hierbei entspricht das zweite
Objektiv 8 dem ersten Objektiv 6 und die optische Achse 10
des zweiten Objektivs 8 ist parallel zu der optischen Achse 7
des ersten Objektivs 6 ausgerichtet. Hinter dem Dunkelgitter
6 ist eine Feldlinse 11 angeordnet, mit deren Hilfe eine
Kamera 12 von dem Dunkelgitter nicht ausgeblendete
Lichtintensitäten des darauf abgebildeten Hellgitters
registriert.
Die Vorrichtung 1 ist in dieser allgemeinen Form sowohl zur
Durchführung bekannter Moire-Verfahren als auch zur
Durchführung des neuen Verfahrens geeignet. Bei Durchführung
des neuen Verfahrens ist das optische Gitter 5 und damit das
hieraus resultierende Hellgitter in besonderer Weise
ausgebildet und die Kamera 12 muß in der Lage sein,
verschiedene optische Eigenschaften zu unterscheiden. In
einer zweiten Ausführungsform der Vorrichtung ist zusätzlich
hinter dem Dunkelgitter 9 ein Strahlteiler 13 vorgesehen, dem
eine zweite Feldlinse 14 und eine zweite Kamera 15 zugeordnet
sind. Diese zusätzlichen Bauteile sind hier gestrichelt
wiedergegeben. Die Kamera 15 unterscheidet sich von der
Kamera 12 in den optischen Eigenschaften der aufgezeichneten
Lichtintensitäten.
Der Meßeffekt bei einem Moire-Verfahren beruht auf der
relativen Phasenverschiebung des auf das Dunkelgitter 9
abgebildeten Hellgitters, wobei das Dunkelgitter 9 und das
Hellgitter etwa gleich große Gitterkonstanten aufweisen. Wird
beispielsweise die Oberfläche 2 in die Stellung 2′ verkippt,
so resultiert hieraus bezüglich des Objektivs 8 eine
vermeintliche Verschiebung des Hellgitters in Richtung der
Pfeile 26 überall dort, wo sich die Oberfläche 2 auf das
Objektiv 8 zu bewegt, und in Richtung der Pfeile 27 überall
dort, wo sich die Oberfläche 2 von dem Objektiv 8 wegbewegt.
Daraus ergeben sich lokale Veränderungen der Gitterkonstanten
des auf das Dunkelgitter abgebildeten Hellgitters, die in
Form eines Linienmusters von der Kamera 12 beobachtet werden.
Dabei ist normalerweise aus einem einzigen Linienmuster nicht
zu unterscheiden, ob sich an einem bestimmten Punkt die
Oberfläche 2 auf das Objektiv 8 zu bewegt oder sich von
diesem entfernt. D. h., die Richtungen der Pfeile 26 und 27
sind bei stationärer Betrachtung der Oberfläche 2 nicht
ermittelbar. Hier setzt die Erfindung an.
In Fig. 2 ist oben eine erste zur Durchführung der Erfindung
geeignete Ausführungsform des optischen Gitters 5 gemäß Fig.
1 dargestellt. Darunter ist die entsprechende Ausführungsform
des Dunkelgitters 9 wiedergegeben. Das optische Gitter 5
weist das einfallende Licht der Lichtquelle 3 vollständig
ausblendende Schwarzbereiche 16 und dazwischen angeordnete
Durchtritte 17 auf. Die Durchtritte sind dabei jeweils in
zwei Bereiche 18, 19 mit unterschiedlichen optischen
Eigenschaften aufgeteilt. Beispielsweise lassen die Bereiche
18 nur grünes und die Bereiche 19 nur rotes Licht
hindurchtreten. Das Dunkelgitter 9 ist in einfallende
Lichtintensitäten vollständig ausblendende Schwarzbereiche 20
und einfallende Lichtintensitäten vollständig hindurchtreten
lassende Durchtritte 21 aufgeteilt. Hierbei entspricht die
Breite 22 der Durchtritte 21 der Breite 23 der
Schwarzbereiche des optischen Gitters 5. Gleichzeitig gilt
hier, daß die Breite 24 der Schwarzbereiche 20 des
Dunkelgitters 9 genauso groß ist wie die Summe der Breiten 25
und 30 der beiden Bereiche 18 und 19 der Durchtritte 17 des
optischen Gitters 5.
Das aus dem optischen Gitter 5 gemäß Fig. 2 resultierende
Hellgitter besteht ausschl. aus untereinander beabstandeten
Streifen mit jeweils zwei parallelen Bereichen
unterschiedlicher optischer Eigenschaften. Hierbei
entsprechend die Streifen den Durchtritten 17 des optischen
Gitters 5, die Abstände der Durchtritte den Schwarzbereichen
16 und die optischen Eigenschaften der beiden parallelen
Bereichen denjenigen der Bereiche 18 und 19. Zur
Veranschaulichung einer Verschiebung des auf das Dunkelgitter
9 abgebildeten Hellgitters können daher Relativverschiebungen
des optischen Gitters 5 zu dem Dunkelgitter 9 betrachtet
werden. Bereits aus Fig. 2 geht hervor, daß hierbei
Relativverschiebungen in den unterschiedlichen Richtungen der
Pfeile 26 und 27 zu unterschiedlichen Ergebnissen führen. So
werden bei einer Verschiebung in Richtung des Pfeils 26
zuerst die Bereiche 19 von den Schwarzbereichen 20 des
Dunkelgitters 9 abgedeckt, während in Richtung des Pfeils 27
zunächst die Bereiche 18 ausgeblendet werden.
Fig. 3 zeigt eine zweite Ausführungsform des optischen
Gitters 5 und des Dunkelgitters 9 gemäß Fig. 1 zur
Durchführung des neuen Moire-Verfahrens. Unterschiede zu der
Ausführungsform gemäß Fig. 2 bestehen dabei hinsichtlich der
Breite 23 der Schwarzbereiche 16 des optischen Gitters 5 und
der Breite 22 der Durchtritte 21 des Dunkelgitters 9. Zwar
stimmen auch hier diese beiden Größen überein, doch gleichen
sie nicht der gesamten Breite der Durchtritte 17 des
optischen Gitters 5 sondern jeweils nur einer der Breiten 25,
30 der einzelnen Bereiche 18, 19 der Durchtritte 17. Auf
diese Weise wird eine stärkere Trennung der den Bereichen 18
und 19 bei dem Hellgitter entsprechenden parallelen Bereiche
beim teilweisen Durchtritt durch das Dunkelgitter 9 bewirkt.
Dies geht im einzelnen aus Fig. 4 hervor. Weiterhin ist die
die Auflösung des Moire-Verfahrens bestimmende
Gitterkonstante (22 + 24 bzw. 23 + 25 + 30) um 25% kleiner
als in Fig. 2, ohne daß eine der Breiten (22, 23, 24, 25, 30)
kleiner wäre als die kleinste Breite (25, 30) gemäß Fig. 2,
die für den Herstellungsaufwand der Gitter entscheidend ist.
Fig. 4 zeigt drei verschiedene Auftragungen von
Lichtintensitäten, die beim Verschieben des Hellgitters
gegenüber dem Dunkelgitter 9 durch einen einzelnen Durchtritt
21 des Dunkelgitters 9 gemäß Fig. 1 hindurchtreten. Hierbei
sind die Lichtintensitäten in einem relativen Naßstab
wiedergegeben, während die Angabe zu den Verschiebungen den
Phasenwinkel in Einheiten von π erfolgt. D. h. eine
Verschiebung von 0 bis 2 entspricht der Relativverschiebung
des Hellgitters gegenüber dem Dunkelgitter 9 um eine Periode,
deren Länge sich aus den Breiten 23, 25 und 30 bzw. 24 und 22
zusammensetzt.
Fig. 4a gibt die Verhältnisse bei Verwendung eines
herkömmlichen optischen Gitters 5 und eines daraus
resultierenden herkömmlichen Hellgitters ohne Unterteilung
der Streifen in parallele Bereiche unterschiedlicher
optischer Eigenschaften wieder. Hierbei ist eine Verschiebung
in positiver Richtung, die dem Pfeil 26 gemäß Fig. 1
entspricht, nicht von einer Verschiebung in der negativen
Richtung des Pfeils 27 zu unterscheiden. Der Verlauf der
dargestellten Lichtintensität 31 weist dieselbe Symmetrie zum
Nullpunkt auf wie das optische Gitter 5 bzw. das daraus
resultierende Hellgitter.
In Fig. 4b, die der Verwendung eines optischen Gitters und
eines Dunkelgitters 9 gemäß Fig. 2 entspricht, ist diese
Symmetrie nicht gegeben. Die gesamte Lichtintensität weist
zwei unterscheidbare Anteile 28 und 29 auf. Der Anteil 28
geht jeweils auf einen Bereich 18 der Durchtritte des
optischen Gitters 5 zurück, während der Anteil 29 auf einem
Bereich 19 beruht. Beide Anteile 28 und 29 sind asymmetrisch
zum Nullpunkt verteilt. D. h. es gilt I28(-x) ungleich I28(x)
und I29(-x) ungleich I29(x). Auch bei beliebiger Wahl des
Nullpunkts ergibt sich höchstens für einen Anteil eine
symmetrische Verteilung. Dies ist Grundlage dafür, daß sich
Verschiebungen des Hellgitters in Richtung des Pfeils 26 von
solchen in Richtung des Pfeils 27 unterscheiden lassen. Bei
Verschiebungen des Hellgitters in Richtung des Pfeils 26
nimmt zunächst die Lichtintensität des Bereichs 19 ab,
während die des Bereichs 18 auf dem Maximalwert bleibt. Bei
Verschiebung in Richtung des Pfeils 27 ist genau das
Umgekehrte der Fall. Darüber hinaus ist aus Fig. 4b
ersichtlich, daß die Flanken der Anteile 28 und 29 doppelt so
steil sind wie diejenigen der in Fig. 4a aufgetragenen
Lichtintensität 31. Hieraus ergibt sich eine verbesserte
Auflösung des Moire-Verfahrens, die einem Gitter mit
halbierter Periodenlänge, was gleichbedeutend ist mit einem
Gitter doppelter Gitterkonstante, entspricht.
Die in Fig. 4c dargestellten Verläufe der Anteile 28 und 29
an den durch einen einzelnen Durchtritt 21 des Dunkelgitters
9 hindurchtretenden Lichtintensitäten geht auf die Verwendung
des optischen Gitters 5 und des Dunkelgitters 9 gemäß Fig. 3
zurück. Hierbei entspricht der Nullpunkt genau der in Fig. 3
wiedergegebenen Relativstellung. Bei der Skalierung des
Phasenwinkels π ist die relativ zu Fig. 2 kleinere
Gitterkonstante (22 + 24 bzw. 23 + 25 + 30) berücksichtigt.
Wie bereits erwähnt führt die Ausführungsform gemäß Fig. 3
zu einer stärkeren Trennung der Lichtintensitäten der beiden
parallelen Bereiche der Streifen des auf das optische Gitter
5 zurückgehenden Hellgitters. Dies ist daran ersichtlich, daß
die Kurvenflächen unter den Anteilen 28 und 29 eine geringere
Überdeckung aufweisen als in Fig. 4b. Allerdings werden bei
beiden Anteilen 28 und 29 so nur in einem geringen
Teilbereich leicht registrierbare große Lichtintensitäten von
dem Dunkelgitter 9 durchgelassen. Die jeweiligen
Flankensteigungen sind wie bei der Ausführungsform gemäß
Fig. 4a gegenüber dem Stand der Technik auf das Doppelte
angestiegen. Dies bedeutet wiederum eine Verbesserung der
Auflösung des Moire-Verfahrens um 100%. Ebenso ist natürlich
auch hier aus dem asymmetrischen Aufbau des optischen Gitters
5 bzw. des daraus resultierenden Hellgitters und der
asymmetrischen Verteilung der Anteile 28 und 29 die jeweilige
Verschiebungsrichtung ermittelbar. So sind wie in Fig. 4b
Verschiebungen in Richtung des Pfeils 26 dadurch
charakterisiert, daß sich an einen dunklen Bereich zunächst
eine Linie des Anteils 29 und dann eine des Anteils 28
anschließt, während Verschiebungen in Richtung des Pfeils 27
durch eine Reihenfolge dunkler Bereiche, Anteil 28 und Anteil
29 erkenntlich sind.
Fig. 5 zeigt die Verteilung der Lichtintensität 32 auf der
Rückseite des Dunkelgitters 9 bei Anordnung der Oberfläche 2
in Stellung 2′ oder 2′′. Die lokalen Maxima und Minima der
Lichtintensität 32 entsprechen dabei jeweils Durchtritten 21
und Schwarzbereichen 20 des Dunkelgitters 9. Die Minima und
Maxima einer geglätteten Intensität 33, die hier die Maxima
der Lichtintensität 32 miteinander verbindet, entsprechen
Höhenlinien auf der Oberfläche 2, die in Fig. 1 senkrecht
zur Zeichenebene verlaufen. Aus Fig. 5 ist nun aber noch
nicht ersichtlich, ob die Höhenlinien einer ansteigenden
Kontur, einer abfallenden Kontur oder einer Wölbung bzw.
einer Vertiefung entsprechen. Dies ergibt sich erst, wenn die
Lichtintensität 32 für beide Bereiche 18 und 19 der
Durchtritte des optischen Gitters 5 bzw. der entsprechenden
Bereiche des Hellgitters separat aufgetragen und die
jeweiligen Abfolgen der Anteile 28 und 29 bei den lokalen
Maxima ermittelt werden. Gleiche Abfolgen bedeuten dann
gleichsinnig ansteigende oder abfallende Höhenlinien, wobei
jedoch in dem Bereich zwischen den optischen Achsen 7 und 10
der Objektive 6 und 8 gemäß Fig. 1 ein Vorzeichenwechsel
auftritt.
Bezugszeichenliste
1 Vorrichtung
2 Oberfläche
3 Lichtquelle
4 Linse
5 optisches Gitter
6 Objektiv
7 optische Achse
8 Objektiv
9 Dunkelgitter
10 Optische Achse
11 Feldlinse
12 Kamera
13 Strahlteiler
14 Feldlinse
15 Kamera
16 Schwarzbereich
17 Durchtritt
18 Bereich
19 Bereich
20 Schwarzbereich
21 Durchtritte
22 Breite
23 Breite
24 Breite
25 Breite
26 Pfeil
27 Pfeil
28 Anteil
29 Anteil
30 Breite
31 Lichtintensität
32 Lichtintensität
33 geglättete Intensität
2 Oberfläche
3 Lichtquelle
4 Linse
5 optisches Gitter
6 Objektiv
7 optische Achse
8 Objektiv
9 Dunkelgitter
10 Optische Achse
11 Feldlinse
12 Kamera
13 Strahlteiler
14 Feldlinse
15 Kamera
16 Schwarzbereich
17 Durchtritt
18 Bereich
19 Bereich
20 Schwarzbereich
21 Durchtritte
22 Breite
23 Breite
24 Breite
25 Breite
26 Pfeil
27 Pfeil
28 Anteil
29 Anteil
30 Breite
31 Lichtintensität
32 Lichtintensität
33 geglättete Intensität
Claims (10)
1. Moire-Verfahren zum Vermessen einer Oberfläche, bei dem
ein periodisches Hellgitter auf die Oberfläche projiziert
wird, das auf die Oberfläche aufprojizierte Hellgitter auf
ein Dunkelgitter abgebildet wird, das eine gleichgroße
Gitterkonstante wie das darauf abgebildete Hellgitter
aufweist, und bei dem eine Verteilung von durch das
Dunkelgitter hindurchtretenden Lichtintensitäten des darauf
abgebildeten Hellgitters ausgewertet wird, dadurch
gekennzeichnet, daß das Hellgitter asymmetrisch ausgebildet
ist.
2. Moire-Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Hellgitter Streifen mit jeweils zwei
unterschiedlichen Flanken aufweist.
3. Moire-Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Hellgitter Streifen mit jeweils zwei parallelen
Bereichen unterschiedlicher Farbe aufweist.
4. Moire-Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Hellgitter Streifen mit jeweils zwei parallelen
Bereichen unterschiedlicher Polarisation aufweist.
5. Moire-Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die beiden parallelen Bereiche gleiche
Breite (25, 30) aufweisen.
6. Moire-Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß das Dunkelgitter (9) streifenförmige,
darauf abgebildete Lichtintensitäten des Hellgitters
vollständig ausblendende Schwarzbereiche (20) aufweist, deren
Breite (24) genauso groß ist wie die Breite (25+30) der
Streifen des Hellgitters.
7. Moire-Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß das Dunkelgitter (9) streifenförmige,
darauf abgebildete Lichtintensitäten des Hellgitters
vollständig ausblendende Schwarzbereiche (20) aufweist, deren
Abstand (22) genauso groß ist wie die Breite (25+30) der
Streifen des Hellgitters.
8. Moire-Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß das Dunkelgitter (9) streifenförmige, darauf abgebildete
Lichtintensitäten des Hellgitters vollständig ausblendende
Schwarzbereiche (20) aufweist, deren Abstand (22) genauso
groß ist wie die Breite (25, 30) jedes parallelen Bereichs
der Streifen des Hellgitters.
9. Vorrichtung zur Durchführung des Moire-Verfahrens nach
einem der voranstehenden Ansprüche 1 bis 8, mit einem
einfallendes Licht bis auf ein Hellgitter ausblendenden,
optischen Gitters, einer das optische Gitter von hinten
beleuchtenden Lichtquelle, einem das Hellgitter auf eine
Oberfläche projizierenden ersten Objektiv, einem das auf die
Oberfläche aufprojizierte Hellgitter auf ein Dunkelgitter
abbildenden und parallel zu dem ersten Objektiv
ausgerichteten zweiten Objektiv und mit einer von dem
Dunkelgitter nicht ausgeblendete Lichtintensitäten des darauf
abgebildeten Hellgitters registrierenden Kamera, dadurch
gekennzeichnet, daß das optische Gitter (5) in jeweils zwei
Bereiche (18, 19) mit unterschiedlichen optischen
Eigenschaften aufgeteilte Durchtritte (17) aufweist und daß
die Kamera (12) die optischen Eigenschaften der beiden
Bereiche (18, 19) unterscheidet oder im Strahlengang hinter
dem Dunkelgitter ein Strahlteiler (13) und eine zweite Kamera
(15) angeordnet sind, wobei die beiden Kameras (12, 15)
jeweils Lichtintensitäten mit den optischen Eigenschaften
eines der beiden Bereiche (18, 19) registrieren.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
das optische Gitter (5) eine fotographische Wiedergabe einer
farbigen Vorlage ist.
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