DE4230099C2 - Verfahren zum Regenerieren gebrauchter Schwefelsäure - Google Patents

Verfahren zum Regenerieren gebrauchter Schwefelsäure

Info

Publication number
DE4230099C2
DE4230099C2 DE19924230099 DE4230099A DE4230099C2 DE 4230099 C2 DE4230099 C2 DE 4230099C2 DE 19924230099 DE19924230099 DE 19924230099 DE 4230099 A DE4230099 A DE 4230099A DE 4230099 C2 DE4230099 C2 DE 4230099C2
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
sulfuric acid
acid
weight
pauling
evaporator
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired - Fee Related
Application number
DE19924230099
Other languages
English (en)
Other versions
DE4230099A1 (de
Inventor
Klaus Dipl Chem Dr Geisler
Guenter Dipl Chem Dr Lailach
Karl Dipl Chem Dr Braendle
Guenter Dipl Ing Puetz
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Bayer AG
Original Assignee
Bayer AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Bayer AG filed Critical Bayer AG
Priority to DE19924230099 priority Critical patent/DE4230099C2/de
Publication of DE4230099A1 publication Critical patent/DE4230099A1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE4230099C2 publication Critical patent/DE4230099C2/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Fee Related legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B17/00Sulfur; Compounds thereof
    • C01B17/69Sulfur trioxide; Sulfuric acid
    • C01B17/88Concentration of sulfuric acid
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B17/00Sulfur; Compounds thereof
    • C01B17/69Sulfur trioxide; Sulfuric acid
    • C01B17/90Separation; Purification
    • C01B17/905Removal of organic impurities
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B17/00Sulfur; Compounds thereof
    • C01B17/69Sulfur trioxide; Sulfuric acid
    • C01B17/90Separation; Purification
    • C01B17/94Recovery from nitration acids
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C201/00Preparation of esters of nitric or nitrous acid or of compounds containing nitro or nitroso groups bound to a carbon skeleton
    • C07C201/06Preparation of nitro compounds
    • C07C201/08Preparation of nitro compounds by substitution of hydrogen atoms by nitro groups

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
  • Vaporization, Distillation, Condensation, Sublimation, And Cold Traps (AREA)

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Regenerieren gebrauchter Schwefelsäure aus der Produktion von Nitro­ aromaten durch Konzentrieren auf eine Konzentration von 85 bis 90% H2SO4 unter gleichzeitiger Entfernung flüchtiger organischer Verbindungen und anschließendes Konzentrieren auf 94 bis 97% H2SO4 unter Zerstörung der restlichen organischen Verbindungen.
Bei der Nitrierung organischer Verbindungen wird als wasserentziehendes Medium häufig konzentrierte Schwefel­ säure eingesetzt, die durch das gebildete Reaktions­ wasser verdünnt und mit organischen Verbindungen sowie HNO3, HNO2 und Nitrosylschwefelsäure verunreinigt wird. Eine Wiederverwendung der Schwefelsäure beim Nitrie­ rungsprozeß setzt die Entfernung des Reaktionswassers und normalerweise auch der Verunreinigungen voraus.
Die Eindampfung der Schwefelsäure erfolgt häufig durch Rektifikation nach Pauling. Dabei wird die Schwefelsäure in einem durch Rauchgase beheizten Kessel zum Sieden gebracht. Die 65 bis 80%ige Gebrauchtsäure wird konti­ nuierlich am Kopf einer Abtriebskolonne zugeführt. Mit den Brüden können flüchtige organische Verbindungen ab­ destillieren. Die oxidative Zerstörung der schwer- oder nichtflüchtigen organischen Verbindungen erfolgt in der Abtriebskolonne oder im Kessel, wobei Schwefelsäure als Oxidationsmittel wirkt. Zusätzlich kann Salpetersäure oder Nitrosylschwefelsäure als Oxidationsmittel verwen­ det werden (Bodenbrenner, von Plessen, Vollmüller, DECHEMA-Monogr. 86 (1980) 197-218).
Da die spezifischen Anlagekosten des Pauling-Verfahrens sehr hoch sind, die Verdampfungsleistung einer Einheit aber recht gering ist, wurde nach Alternativverfahren gesucht.
So kann gemäß EP 22181 die Gebrauchtsäure in einer ein- oder mehrstufigen Vakuumverdampferanlage auf 60 bis 80% H2SO4 konzentriert und anschließend unter Vakuum bei 160 bis 250°C auf 90 bis 98,3% H2SO4 konzentriert werden. Danach erfolgt gemäß EP 22473 in einer Quarzapparatur bei 140 bis 330°C die Zerstörung der organischen Verunreinigungen mittels HNO3 oder Nitrosylschwefelsäure als Oxidationsmittel. Dieses Verfahren konnte sich allerdings wegen der hohen Empfindlichkeit der Quarz­ apparaturen in der Technik nicht gegen das Pauling-Ver­ fahren durchsetzen.
Beim Regenerieren von Gebrauchtsäuren, die bei der Nitrierung von Alkylaromaten anfallen, treten jedoch bei dem an sich bewährten Pauling-Verfahren erhebliche Probleme dadurch auf, daß sich in der Abtriebskolonne koksartige Ablagerungen bil­ den. Dadurch wird die Betriebsdauer, die üblicherweise ein oder mehrere Jahre be­ trägt, auf wenige Tage verkürzt. Die aufwendigen Reinigungsarbeiten sind zusätzlich mit verstärkter Korrosion während der Außer- und Inbetriebnahme der Anlage ver­ bunden.
Die in DE 30 21 959 vorgeschlagene gleichzeitige Dosierung von Nitrosylschwefel­ säure in die Gebrauchtsäure und von HNO3 in den Kessel bewirkt zwar eine Verrin­ gerung der Ablagerungsgeschwindigkeit, führt aber gleichzeitig zu erhöhtem Druck­ verlust in der Abtriebskolonne.
Trotz der vorgeschlagenen Gegenmaßnahmen ist die Kapazität der Pauling-Anlage beim Regenerieren von Gebrauchtsäuren aus der Alkylaromatennitrierung starkt ein­ geschränkt, und die spezifischen Kosten sind sehr hoch.
Ähnliche Probleme werden in DE 30 15 957 beschrieben. Dort wird vorgeschlagen, die Gebrauchtsäure in einem Umlaufverdampfer unter Vakuum auf eine Konzentration von 60 bis 80% H2SO4 einzudampfen, anschließend zusammen mit HNO3 auf 150 bis 250°C zu erhitzen, um organische Bestandteile abzubauen und danach die Säure in der Pauling-Anlage auf 96% H2SO4 zu konzentrieren. Über die Verweilzeit in der zusätzlich erforderlichen, mit Tantalwärmetauschern versehenen Erhitzungsstufe wer­ den keine Aussagen gemacht.
DE-A 29 09 029 beschreibt ein zweistufiges Verfahren zum Konzentrieren und Reini­ gen von Gebrauchtsäure. Dabei wird bei niedrigem Druck im Bereich 10 bis 20 mbar und Temperaturen im Bereich 120 bis 160°C auf über 90 Gew.-% H2SO4 konzen­ triert und in einer zweiten Stufe, die mit elektrischen Heizelementen beheizt wird, gereinigt und bis max. 98 Gew.-% H2SO4 weiter konzentriert.
Aufgabe war es daher, ein Verfahren zur Verfügung zu stellen, das es gestattet, ge­ brauchte, mit organischen Substanzen verunreinigte Schwefelsäure zu regenerieren, um sie dann wieder einsetzen zu können, ohne daß die vorgenannten Probleme auftre­ ten.
Überraschend wurde nun gefunden, daß die beschriebenen Schwierigkeiten vermieden und auf eine zussätzliche Erhitzungsstufe verzichtet werden kann, wenn die aus der Nitrierung von Alkylaromaten stammende Gebrauchtsäure, die gegebenenfalls mit anderen Gebrauchtsäuren gemischt sein kann, erfindungsgemäß unter Vakuum auf 85 bis 90% H2SO4, konzentriert wird, wobei die beim Konzentrieren erreichte Höchst­ temperatur mindestens 165°C betragen muß uund die so erhaltene, schwarz gefärbte 85 bis 93%ige Schwefelsäure anschließend, gegebenenfalls unter Zusatz von HNO3, bei 305 bis 330°C in einer Pauling-Anlage oder bei 220 bis 300°C in einer Vakuum­ verdampfer-Anlage auf 95 bis 97% H2SO4 konzentriert wird.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Regenerieren von gebrauchter Schwefelsäure aus der Produktion von Nitroaromaten durch Konzentrieren der Schwefelsäure von 65 bis 80 Gew.-% H2SO4 auf 94 bis 97 Gew.-% H2SO4, wobei organische Verbindungen, gegebenenfalls mittels Salpetersäure, oxidierend zerstört werden, indem bei Temperaturen von 220 bis 330°C, gegebenenfalls unter Zugabe von Salpetersäure die Entfärbung der Schwefelsäure erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß die gebrauchte 65 bis 80 Gew.-%ige Schwefelsäure in einem ersten Verfahrens­ schritt unter Vakuum bei Temperaturen von 165 bis 190°C auf 85 bis 90 Gew.-% H2SO4 konzentriert wird und die nichtflüchtigen, organischen Verbindungen zu un­ löslichen, schwarzen Produkten zerstört werden, und anschließend in einem zweiten Verfahrensschritt die Hochkonzentrierung auf 94 bis 97 Gew.-% H2SO4 erfolgt.
Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, die 65 bis 80 Gew.-%ige Gebraucht­ säure unter einem Druck von 1,5 bis 4 bar während maximal 2 min auf 120 bis 200°C aufzuheizen und danach sofort in einer Entspannungsverdampfung die flüchtigen or­ ganischen Verbindungen weitgehend aus der Schwefelsäure zu entfernen. Diese Ent­ spannungsverdampfung kann erfindungsgemäß beim Einspeisen der erhitzten Säure in den bei 50 bis 300 mbar betriebenen Vakuumverdampfer oder in einem vorgeschalte­ ten Flash-Verdampfer erfolgen. Vorteilhaft erfolgt das schnelle Aufheizen der Ge­ brauchtsäure in Tantalplattenwärmetauschern.
Ein hoher wirtschaftlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt in der be­ vorzugten Verwendung der aus der Hochkonzentrierung ausgespeisten 94 bis 97 Gew.-%igen Schwefelsäure als Heizmedium zum Aufheizen der Gebrauchtsäure.
Das erfindungsgemäße Verfahren soll beispielhaft anhand der Fig. 1 für den Fall erläu­ tert werden, daß die Hochkonzentrierung von 85 bis 90 Gew.-% H2SO4 auf 95 bis 97 Gew.-% H2SO4 in einer Pauling-Anlage erfolgt. Als Vakuumverdampfer für die Konzentrierung von 65 bis 80 Gew.-% auf 85 bis 93 Gew.-% H2SO4 wird hier bei­ spielhaft ein Horizontalverdampfer beschrieben, obwohl andere Verdampfersysteme, insbesondere Vakuumzwangsumlaufver­ dampfer, ebenfalls geeignet sind.
Gebrauchtsäure (9) wird im Wärmetauscher (7) auf 150 bis 200°C aufgewärmt. Die erhitzte Säure (10) wird direkt in einen Flash-Verdampfer (1) eingespeist, in dem bei 50 bis 300 mbar flüchtige organische Verbindungen und ein Teil des Wassers verdampfen. Aus dem Flash-Ver­ dampfer (1) fließt die Schwefelsäure (11) in den Horizontalverdampfer (2). In dem mit einem Tantalrohr­ bündelwärmetauscher ausgerüsteten Horizontalverdampfer (2) werden Wasser und organische Verbindungen bei 30 bis 300 mbar verdampft, wodurch die Konzentration der Schwe­ felsäure von 65 bis 80 Gew.-% auf 85 bis 90 Gew.-% und die Temperatur von 100 bis 130°C auf 165 bis 190°C steigt. Der Wärmetauscher des Verdampfers (2) wird mit Dampf (21) von 9 bis 16 bar beheizt; das Dampfkondensat (22) kann vorteilhaft bei der Dampferzeugung wiederver­ wendet werden. Die aus dem Verdampfer (2) ausfließende 85 bis 93 gew.-%ige Schwefelsäure (12) muß durch zer­ störte nichtflüchtige organische Verbindungen schwarz gefärbt sein, wozu eine Erhitzung auf mindestens 165°C erforderlich ist. Bevorzugt wird im Verdampfer (2) auf 175 bis 190°C erhitzt. Durch die besonders starke Turbulenz, die bei der Dampfbildung an den Tantalwärme­ tauscherrohren des Verdampfers (2) herrscht, wird die Ablagerung kohlenstoffhaltiger Produkte auf den Rohren vermieden. Die Brüden (18) aus dem Flash-Verdampfer (1) und die Brüden (19) aus dem Horizontalverdampfer (2) können gemeinsam (20) einer Brüdenkondensation mit nach­ geschalteter Vakuumerzeugung zugeführt werden. Vorteil­ haft erfolgen die Brüdenkondensation und die Trennung des Brüdenkondensats in organische und wäßrige Phase entsprechend dem in EP 155 586 beschriebenen Verfahren.
Die auf 85 bis 90 Gew.-% H2SO4 konzentrierte, 165 bis 190°C heiße Schwefelsäure (12) wird direkt in die Ab­ triebskolonne (3) der Pauling-Anlage eingespeist. Gege­ benenfalls wird in den gußeisernen Kessel (4) so viel Salpetersäure (17) eingeleitet, daß die ausfließende 94 bis 97 gew.-%ige Schwefelsäure (13) farblos ist. Die 305 bis 330°C heiße Säure (13) wird in einem Mischgefäß (5) mit so viel gekühlter, im Kreislauf geförderter 94 bis 97 gew.-%iger Säure (16) gemischt, daß sich eine Misch­ temperatur von 170 bis 190°C einstellt, mit der diese Säure (14) mittels Pumpe (6) durch den Wärmetauscher (7) gefördert wird, in dem die zu regenerierende 65 bis 80 gew.-%ige Gebrauchtsäure als Kühlmedium wirkt. Ent­ sprechend der Produktion wird auf 50 bis 75°C gekühlte regenerierte 96 gew.-%ige Schwefelsäure (15) zur Ni­ trieranlage ausgespeist. Der Wärmetauscher (7) ist vor­ zugsweise ein Tantalplattenwärmetauscher. Die aus der Pauling-Anlage austretenden Brüden (8) werden einer an sich bekannten Brüdenkondensation und Schadgasentsorgung zugeführt.
Die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens sollen beispielhaft durch einen Vergleich mit dem Stand der Technik verdeutlicht werden.
Vergleichsbeispiel
10 t/h 70 gew.-%ige Gebrauchtsäure mit 0,32 Gew.-% organischem Kohlenstoff, die zu 73% aus der Herstellung von Nitrotoluol, zu 18% aus der Herstellung von Dinitrotoluol und zu 9% aus der Herstellung von Nitrodichlorbenzol stammte, wurden in 3 Pauling-Anlagen regeneriert. Die Gebrauchtsäure wurde jeweils in einem Wärmeaustauscher mittels der aus der Abtriebskolonne austretenden Brüden von 21° auf 92°C aufgeheizt und dann kopfseitig in die Abtriebskolonne eingespeist. In den Kesseln wurde die 96 gew.-%ige Schwefelsäure mittels Gasbefeuerung auf 316°C gehalten. Es wurden insgesamt 8 bis 9 l/h 65 gew.-%ige HNO3 in die Kessel dosiert, um farblose 96 gew.-%ige Schwefelsäure zu erhalten. Die Heizleistung für die Produktion von 7,2 t/h regene­ rierter 96 gew.-%iger Schwefelsäure betrug 4100 kW. Der Kühlwasserbedarf für Säurekühlung und Brüdenkondensation bei 16°C Kühlwassereintritts- und 30°C Kühlwasseraus­ trittstemperatur lag bei 150 m3/h.
Der Druckverlust der Abtriebskolonne lag anfangs bei 36,5 mbar. Nach 5 Tagen war der zulässige Höchstwert von 42 mbar erreicht, weshalb die Leistung der Gesamtanlage innerhalb von weiteren 2 Wochen von 10 t/h auf 3,8 t/h 80 gew.-%iger Gebrauchtsäure zurückgenommen werden mußte. Nach 18 Tagen Betriebsdauer mußten die Kessel kalt gefahren und die Abtriebskolonne demontiert und gereinigt werden. Die unteren Böden der Kolonne waren stark mit koksartigem Rückstand belegt.
Beispiel
In einer Anlage gemäß Fig. 1 wurden 10 t/h der gleichen 70 gew.-%igen Gebrauchtsäure (9) wie im Vergleichsbei­ spiel im Tantalplattenwärmetauscher (7) von 20 auf 165°C erhitzt und dann in den Flash-Verdampfer (1) einge­ speist. Bis zur Einspeisung in den Flash-Verdampfer (1) wurde die Säure unter einem Druck von mindestens 2 bar gehalten; die Verweilzeit der heißen Säure im Platten­ wärmetauscher und in der Leitung betrug 15 bis 20 sec. Bei der Einspeisung der Gebrauchtsäure (10) in den Flash-Verdampfer (1), der bei einem Druck von 95 mbar betrieben wurde, verdampften aus der heißen Säure 0,4 t/h Wasser und ca. 6 kg/h organische Verbindungen. Aus dem Flash-Verdampfer (1) floß die jetzt 72,9 gew.- %ige Schwefelsäure (11) mit einer Temperatur von 112°C in den Horizontalverdampfer (2), der mit 14 bar-Dampf (21) beheizt wurde. Am anderen Ende des bei 95 mbar betriebenen Horizontalverdampfers (2) flossen 8,0 t/h 87 gew.-%ige Schwefelsäure (12) mit einer Temperatur von 177°C aus, die in die Abtriebskolonne (3) einer Pauling- Anlage eingespeist wurden. Die 87 gew.-%ige Säure (12) war durch unlösliche Kohlenstoffpartikel tief schwarz gefärbt. In den Kessel (4) der Pauling-Anlage wurden ca. 2 l/h 65 gew.-%ige HNO3 eingespeist. Aus dem Kessel (4) flossen 7,2 t/h farblose 96 %ige Schwefelsäure (13) in das Mischgefäß (5) ab, in dem sie mit 9,1 t/h auf 65°C gekühlter 96 gew.-%iger Schwefelsäure (16) gemischt wurden. Mit der 180°C heißen Mischung (14) wurde im Wärmetauscher (7) die Gebrauchtsäure (9) aufgeheizt, wobei sich die 96 gew.-%ige Säure (15, 16) auf 65°C abkühlte. 7,2 t/h der gekühlten regenerierten Schwefelsäure (15) wurden zum Nitrier­ betrieb zurückgeführt.
Die Brüden (18) aus dem Flash-Verdampfer (1) wurden gemeinsam mit den Brüden (19) aus dem Horizontalver­ dampfer (2) gemäß EP 155 586 kondensiert, wobei durch Einspritzen eines Teils der von der wäßrigen Phase des Brüdenkondensats abgetrennten organischen Phase die Ablagerung fester organischer Verbindungen im Konden­ sator verhindert wurde. Bei der Kondensation der Brüden (8) aus der Pauling-Anlage fielen nur geringe Mengen einer organische Phase an.
Nach 6 Monaten Betriebsdauer waren weder in der Ab­ triebskolonne (3) der Pauling-Anlage noch an den Tantal­ wärmetauscherflächen des Horizontalverdampfers (2) und des Plattenwärmetauschers (7) koksartige Ablagerungen zu beobachten. Die Kapazität der Gesamtanlage war unver­ ändert.
Der Energieverbrauch lag beim erfindungsgemäßen Ver­ fahren deutlich niedriger als in der Pauling-Anlage des Vergleichsbeispiels, wenn bei der Netto-Betrachtung be­ rücksichtigt wird, daß das 198°C heiße Heizdampfkonden­ sat (23) bei der Dampferzeugung wiederverwendet wurde.
Ein wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Ver­ fahrens ist außer der Tatsache, daß es eine störungs­ freie Regenerierung von Gebrauchtsäuren aus der Nitrie­ rung von Alkylaromaten erlaubt, vor allen die Tatsache, daß wie im vorliegenden Beispiel gezeigt nur 1 statt 3 Pauling-Anlagen betrieben werden müssen, wodurch sich eine enorme Verminderung der Instandhaltungskosten er­ gibt. Deshalb ist die Anwendung des Verfahrens auch zum Regenerieren von Gebrauchtsäuren aus anderen Nitrie­ rungsprozessen von großen wirtschaftlichem Vorteil.

Claims (6)

1. Verfahren zum Regenerieren von gebrauchter Schwefelsäure aus der Produk­ tion von Nitroaromaten durch Konzentrieren der Schwefelsäure von 65 bis 80 Gew.-% H2SO4 auf 94 bis 97 Gew.-% H2SO4, wobei organische Ver­ bindungen, gegebenenfalls mittels Salpetersäure, oxidierend zerstört werden indem bei Temperaturen von 220 bis 330°C, gegebenenfalls unter Zugabe von Salpetersäure die Entfärbung der Schwefelsäure erfolgt, dadurch gekennzeich­ net, daß die gebrauchte 65 bis 80 Gew.-%ige Schwefelsäure in einem ersten Verfahrensschritt unter Vakuum bei Temperaturen von 165 bis 190°C auf 85 bis 90 Gew.-% H2SO4 konzentriert wird und die nichtflüchtigen, organischen Verbindungen zu unlöslichen, schwarzen Produkten zerstört werden, und an­ schließend in einem zweiten Verfahrensschritt die Hochkonzentrierung auf 94 bis 97 Gew.-% H2SO4 erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die gebrauchte Schwefelsäure bei der Nitrierung von Alkylaromaten anfällt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß im ersten Verfahrensschritt die Temperatur im Bereich von 175 bis 190°C liegt.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn­ zeichnet, daß eine gebrauchte Schwefelsäure zunächst mittels der regenerier­ ten 94 bis 97 Gew.-%igen Schwefelsäure aus der Hochkonzentrierungsstufe während maximal 2 min auf 120 bis 200°C unter einem Druck von 1,5 bis 4 bar erhitzt wird und an­ schließend sofort einer Entspannungsverdampfung ausgesetzt wird.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der zweite Verfahrensschritt in einer Pauling-Anlage erfolgt, in der die Säure auf 94 bis 97 Gew.-% H2SO4 hochkonzentriert wird.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Hochkonzentrierung auf 94 bis 97 Gew.-% H2SO4 in einer Vakuumverdampferanlage bei 220 bis 330°C erfolgt.
DE19924230099 1992-09-09 1992-09-09 Verfahren zum Regenerieren gebrauchter Schwefelsäure Expired - Fee Related DE4230099C2 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19924230099 DE4230099C2 (de) 1992-09-09 1992-09-09 Verfahren zum Regenerieren gebrauchter Schwefelsäure

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19924230099 DE4230099C2 (de) 1992-09-09 1992-09-09 Verfahren zum Regenerieren gebrauchter Schwefelsäure

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE4230099A1 DE4230099A1 (de) 1994-03-10
DE4230099C2 true DE4230099C2 (de) 1998-09-24

Family

ID=6467568

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE19924230099 Expired - Fee Related DE4230099C2 (de) 1992-09-09 1992-09-09 Verfahren zum Regenerieren gebrauchter Schwefelsäure

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE4230099C2 (de)

Families Citing this family (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO1997019729A1 (en) * 1995-11-28 1997-06-05 Ici Canada Inc. Method and apparatus for cleaning waste acid
US8933262B2 (en) 2011-05-24 2015-01-13 Basf Se Process for preparing polyisocyanates from biomass
JP2014520086A (ja) 2011-05-24 2014-08-21 ビーエーエスエフ ソシエタス・ヨーロピア バイオマスからポリイソシアナートを製造する方法
CN103941764B (zh) * 2014-05-10 2016-01-20 蚌埠玻璃工业设计研究院 一种玻璃窑余热发电锅炉脱硝温度调节装置

Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0022181A2 (de) * 1979-06-13 1981-01-14 Bayer Ag Verfahren und Vorrichtung zum Regenerieren von Schwefelsäure
EP0022473B1 (de) * 1979-06-13 1983-10-19 Bayer Ag Verfahren und Vorrichtung zum Regenerieren von Schwefelsäure
DE2909029C2 (de) * 1979-03-08 1990-05-31 Schott Glaswerke, 6500 Mainz Verfahren zum Konzentrieren und Reinigen von Schwefelsäure

Patent Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2909029C2 (de) * 1979-03-08 1990-05-31 Schott Glaswerke, 6500 Mainz Verfahren zum Konzentrieren und Reinigen von Schwefelsäure
EP0022181A2 (de) * 1979-06-13 1981-01-14 Bayer Ag Verfahren und Vorrichtung zum Regenerieren von Schwefelsäure
EP0022473B1 (de) * 1979-06-13 1983-10-19 Bayer Ag Verfahren und Vorrichtung zum Regenerieren von Schwefelsäure

Also Published As

Publication number Publication date
DE4230099A1 (de) 1994-03-10

Similar Documents

Publication Publication Date Title
EP0156199B2 (de) Verfahren zur Herstellung von Nitrobenzol
EP0155586B1 (de) Verfahren zur Herstellung von Dinitrotoluol
WO2011032659A1 (de) Verfahren und anlage zur aufarbeitung von abfall-schwefelsäuren aus nitrierprozessen
DE2642836C2 (de) Verfahren zum Eindampfen von flussigen Medien
EP0022181B1 (de) Verfahren und Vorrichtung zum Regenerieren von Schwefelsäure
DE3018665A1 (de) Verfahren und vorrichtung zum regenerieren von schwefelsaeure
DD142203A5 (de) Verfahren zur reinigung des prozesskondensates von den wasserstoff-und synthesegas-herstellungsanlagen
DE4324410C1 (de) Verfahren zum Entfernen von Ammonium aus dem Zentratwasser einer biologischen Abwasserreinigungsanlage
DE4230099C2 (de) Verfahren zum Regenerieren gebrauchter Schwefelsäure
DE2242055C3 (de) Verfahren zur Konzentration und Reinigung von durch organische Substanzen verunreinigter Schwefelsäure
EP3423401B1 (de) Verfahren und vorrichtung zur herstellung von schwefelsäure
DE4230266A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Wärmerückgewinnung beim chemischen Abbau von Klärschlamm oder Abwasser
DE69014482T2 (de) Verfahren zur Gewinnung von Salpetersäure.
DE3941431C2 (de) Verfahren und Anlage zur Deponiegas- und Sickerwasserentsorgung
EP3867196B1 (de) Verfahren zur aufarbeitung von mischsäure und abwasser aus der nitrierung von aromaten
EP0124507B1 (de) Verfahren zur Gewinnung von Furfurol aus sauren Abwässern der Zellstoffgewinnung sowie Anlage zur Durchführung des Verfahrens
EP0022473B1 (de) Verfahren und Vorrichtung zum Regenerieren von Schwefelsäure
DE102020002443B4 (de) Verfahren zur Reduzierung des Salpetersäureverbrauchs bei der Reinigung von mit organischen Verbindungen verunreinigter Abfallschwefelsäure durch oxidative Behandlung
DE1297590B (de) Verfahren zur Herstellung von Dekandicarbonsaeure
DE3015957A1 (de) Verfahren und vorrichtung zur konzentrierung und reinigung von abfallschwefelsaeure
DE4135763A1 (de) Verfahren zur gemeinsamen aufarbeitung von nh(pfeil abwaerts)3(pfeil abwaerts)- und/oder h(pfeil abwaerts)2(pfeil abwaerts)s-haltigen prozessabwaessern sowie natriumsulfidhaltiger natronlauge
DE2649906C3 (de)
DE3843092C2 (de) Verfahren und Vorrichtung zum Abbau von Nitroglyzerin in den Restsäuren aus der Nitrierung
DD289891A7 (de) Verfahren zur reinigung von terephthalsaeure
DE1940809A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Caprolactam aus Cyclohexanon

Legal Events

Date Code Title Description
OP8 Request for examination as to paragraph 44 patent law
D2 Grant after examination
8364 No opposition during term of opposition
8339 Ceased/non-payment of the annual fee