DE4229521A1 - Verfahren zum Unwuchtausgleich an Rotoren - Google Patents
Verfahren zum Unwuchtausgleich an RotorenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Unwuchtausgleich an
Rotoren gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Nach der Feststellung der Unwucht eines Rotors ist es meist
notwendig, an den Ausgleichsstellen einen Unwuchtausgleich
vorzunehmen. Bei Rotoren, an denen der Unwuchtausgleich nur an
bestimmten Stellen vorgenommen werden kann, wie dies z. B. bei
den Ankern von Elektromotoren der Fall ist, muß der Ausgleich
in der Regel in Komponenten an zwei dafür geeigneten Aus
gleichsstellen am Umfang des Rotors durchgeführt werden. Da z. B.
bei Motorankern eine genügend große Ausgleichsmasse ledig
lich an den Stellen zur Verfügung steht, bei denen die Segmente
durch Stege mit dem Kern des Motorankers verbunden sind, ist es
erforderlich, daß die Ausgleichswerkzeuge möglichst mittig auf
den Segmenten aufgesetzt werden. Andernfalls würden die Segmen
te in ihrem Randbereich leicht bis auf die darunterliegende
Kupferwicklung durchgefräst. Dies betrifft hauptsächlich Motor
anker kleiner Baugröße, die in der Regel durch Fräs- oder
Schleifwerkzeuge bearbeitet werden.
Ein derartiges Verfahren ist aus der DE-AS 12 36 829 vorbe
kannt, bei der ein Unwuchtausgleich an rotierenden Körpern
durch einen Arbeitsgang mit zwei materialentfernenden Werkzeu
gen vorgenommen wird. Dazu wird ein Verfahren beschrieben, bei
dem auf einem kreisförmig verschwenkbaren Tisch ein Motoranker
als Wuchtkörper so eingespannt wird, daß der Drehpunkt auf
einer Umfangslinie zwischen den auszugleichenden Segmenten des
Motorankers liegt. Danach wird der Tisch um diesen Drehpunkt
soweit verschwenkt, daß die Ausgleichswerkzeuge entsprechend
der Komponenten der Ausgleichsmassen verschieden tief in die
Lamellen eindringen können. Zum Materialabtrag wird dann ein
mit zwei Fräswerkzeugen an einer Maschinenspindel versehenes
Ausgleichswerkzeug in Richtung auf den Rotor geschwenkt. Da die
Schwenkradien der beschriebenen Vorrichtung auf einen bestimm
ten Durchmesser der Wuchtkörper festgelegt sind, treffen die
Ausgleichswerkzeuge immer symmetrisch zum Drehpunkt des Tisches
auf den Segmenten des Wuchtkörpers auf. Bei entsprechendem
Abstand der Fräser voneinander wird deshalb stets auch der
Materialabtrag in der Mitte der Segmente vorgenommen. Das mit
dieser Vorrichtung beschriebene Ausgleichsverfahren hat den
Nachteil, daß die Fräswerkzeuge nur dann mittig auf den Segmen
ten aufsetzen, wenn die Umfangslinie des Wuchtkörpers durch den
Drehpunkt des Schwenktisches verläuft. Andernfalls müßte die
Vorrichtung mit anderen Schwenktischen umgerüstet werden, was
sehr aufwendig wäre.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zum Unwuchtausgleich an Rotoren der eingangs genannten Art so
zu verbessern, daß auf einfache Art und Weise ein genauer Un
wuchtausgleich von Rotoren mit unterschiedlichen Rotordurch
messern vorgenommen werden kann.
Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 angegebene
Erfindung gelöst. Weiterbildungen und vorteilhafte Ausführungs
beispiele der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
Die Erfindung hat den Vorteil, daß der Ausgleich in den zum
Materialabtrag möglichen Stellen immer durch lineare Bewegungen
erfolgt, wobei die Richtung auf die Drehachse des Rotors ge
richtet oder unter einem errechenbaren Winkel α gegen diese
Richtung versetzt ist. Dadurch ist es möglich, bei bekanntem
Rotorumfang und bei bekanntem Querschnitt der Abtragsflächen
der Ausgleichswerkzeuge die abzutragenden Ausgleichsmassen bei
bestimmten Eindringtiefen zu berechnen.
Darüber hinaus bietet das erfindungsgemäße Verfahren noch den
Vorteil, daß der Unwuchtausgleich an Rotoren mit bestimmten
symmetrisch am Umfang verteilten Ausgleichs stellen auch auf
herkömmlichen Auswuchtmaschinen vorgenommen werden kann. Dazu
ist lediglich erforderlich, daß der Rotor um seine Drehachse
kontinuierlich positionierbar ist und daß entsprechend Platz
für die Anbringung einer entsprechenden Ausgleichsvorrichtung
mit mehreren Ausgleichswerkzeugen vorhanden ist, die koordina
tenmäßig mindestens linear in radialer und tangentialer Rich
tung gesteuert werden können. Dabei ist es vorteilhaft, eine
derartige Steuerung in vorhandenen Auswerteeinrichtungen zum
Unwuchtausgleich durch entsprechende elektronische Schaltungen
zu ergänzen oder in vorhandene Rechenprogramme zusätzlich ein
zugeben.
Darüber hinaus bietet das Verfahren noch den Vorteil, daß es
mit geringem apparativen Aufwand realisierbar ist, da in der
Regel bei herkömmlichen Auswuchtmaschinen bereits Ausgleichs
vorrichtungen mit jeweils einem Ausgleichswerkzeug vorhanden
sind, das sich bereits auch koordinatenmäßig linear in radialer
und tangentialer Richtung zum Rotor steuern läßt. Die vorhande
nen Ausgleichsvorrichtungen müssen deshalb lediglich mit weite
ren Werkzeugen versehen und die Auswerteeinrichtung in ihrem
Programm entsprechend ergänzt werden.
Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispiels, das in
der Zeichnung dargestellt ist, näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 schematisch eine Ausgleichsvorrichtung mit einem
Rotor und drei darunter angeordneten Ausgleichs
werkzeugen, bei denen die Resultierende der Unwucht
U in Richtung des nach unten zeigenden Rotorsegmen
tes gerichtet ist und
Fig. 2 eine schematische Ausgleichsvorrichtung mit einem
Rotor und drei darunter angeordneten Ausgleichs
werkzeugen, bei denen die Resultierende der Unwucht
U in eine Richtung zeigt, die sich zwischen zwei
nach unten zeigenden Rotorsegmenten befindet.
Die Fig. 1 der Zeichnung zeigt eine schematische Ausgleichsvor
richtung zum Ausgleich der Unwucht eines Rotors, der als Motor
anker 1 ausgebildet ist, bei dem das Verfahren zum Unwuchtaus
gleich in einem Arbeitsgang mit drei Werkzeugen als Ausgleichs
werkzeuge 8, 10, 11 durchgeführt wird. Das erfindungsgemäße
Verfahren wird auf einer bekannten Auswuchtmaschine durchge
führt, bei der der Rotor in seiner Umfangslage kontinuierlich
positionierbar gelagert ist. Das Ausgleichsverfahren wird durch
entsprechenden Materialabtrag durch eine Fräsvorrichtung in der
oder den Ausgleichsebenen durchgeführt. Dazu ist eine antreib
bare Spindel 7 vorgesehen, auf der die Ausgleichswerkzeuge 8,
10, 11 befestigt sind. Die Antriebsspindel 7 ist unter dem
Rotor 1 angebracht und linear in mindestens zwei Richtungen 14,
15 koordinatenmäßig bewegbar. Die Antriebsspindel 7 kann aber
auch oberhalb oder an anderen beliebigen Stellen am Umfang des
Rotors 1 vorgesehen werden. Die Anordnung der Antriebsspindel 7
am Umfang des Rotors 1 wird zweckmäßigerweise unterhalb zum
Rotor 1 angeordnet, weil dann das abgetragene Material leicht
entfernbar ist und die Unwuchtmeßeinrichtung nicht so leicht
durch das abgetragene Material verschmutzt werden kann.
Die Antriebsspindel 7 ist durch eine Verschiebevorrichtung
koordinatenmäßig linear in horizontaler und vertikaler Richtung
stufenlos verschiebbar. Dazu wird die Antriebsspindel 7 zweck
mäßigerweise durch steuerbare Elektromotoren in seine Verschie
berichtungen 14, 15 bewegt und gleichfalls durch einen Dreh
antrieb zur Betätigung der Ausgleichswerkzeuge 8, 10, 11 ange
trieben. Die verschiedenen Antriebe könnten aber auch durch
andere bekannte pneumatische, hydraulische oder mechanische
Antriebsweisen erfolgen. Dabei ist wesentlich, daß die An
triebsspindel 7 linear in die horizontalen 15 und die vertika
len 14 Bewegungsrichtungen um 90° versetzt bewegbar ist, wobei
jede Bewegungsrichtung 14, 15 in zwei entgegengesetzte Richtun
gen gesteuert werden kann.
Das erfindungsgemäße Ausgleichsverfahren wird mit wenigstens
zwei Ausgleichswerkzeugen durchgeführt. Das beschriebene Aus
führungsbeispiel arbeitet allerdings mit drei Ausgleichswerk
zeugen 8, 10, 11, die als Fräser mit dreieckförmiger Bearbei
tungsquerschnittsfläche ausgebildet sind. Das Ausgleichsver
fahren kann aber auch mit entsprechenden Schleif- oder Bohr
werkzeugen durchgeführt werden.
Die Fräswerkzeuge 8, 10, 11 sind auf der Antriebsspindel 7 par
allel zueinander befestigt und werden zum Materialabtrag in
eine dem Materialabtrag entsprechende Drehbewegung versetzt.
Der Rotor 1 zum Unwuchtausgleich ist ein Elektromotorenanker,
der auf seinem Umfang zwölf symmetrisch angeordnete Segmente
besitzt, von denen in der Zeichnung nur drei 6, 9, 13 näher
dargestellt sind. Die Segmente 6, 9, 13 sind durch dünne Stege
mit dem Kern des Motorankers 1 verbunden, die als Mittenachsen
3, 4, 12 in der Zeichnung dargestellt sind und die Segmente in
zwei gleich große Abschnitte aufteilen. Da zwischen den Segmen
ten des Motorankers 1 im auszuwuchtenden Zustand Kupferwick
lungen vorhanden sind, ist ein Ausgleich nur am Umfang der
Segmente 6, 9, 13 möglich, die die am Rotorumfang symmetrisch
verteilten Stellen darstellen. Die Segmente 6, 9, 13 sind am
Umfang des Rotors 1 erheblich breiter ausgebildet als zu den
Stegen 3, 4, 12 hin, so daß eine Materialentfernung nur mit
entsprechend geformten Werkzeugen möglich ist, deren radiale
Bearbeitungstiefe durch die verjüngende Formgebung begrenzt
ist, da andernfalls die Segmente 6, 9, 13 von den Stegen 3, 4,
12 durchtrennt würden. Deshalb ist es zweckmäßig, den Material
abtrag an mehr als zwei Segmenten vorzunehmen. Dabei ist der
Materialabtrag an mindestens zwei Segmenten vorzunehmen, weil
bei einer Unwuchtresultierenden, die nicht in Richtung der
Mittenachse eines Segmentes verläuft, in mindestens zwei Kom
ponentenrichtungen ausgeglichen werden muß. Da hierzu nur die
Segmente zur Verfügung stehen, müssen die Ausgleichswerkzeuge
so beabstandet sein, daß mindestens der Abstand zweier benach
barter Segmente gleichzeitig bearbeitet wird. Zweckmäßigerweise
wird hierbei so ein Abstand gewählt, daß die Ausgleichwerkzeuge
8, 10, 11 in etwa mittig auf den Segmenten mit ihren spanabneh
menden Werkzeugen eingreifen, wobei sie bei maximal zulässiger
Eindringtiefe die Mittenachsen 3, 4, 12 erreichen.
Die dargestellten Ausgleichswerkzeuge stellen drei Fräswerkzeu
ge 8, 10, 11 dar, dessen mittleres Werkzeug 10 über einen klei
neren Bearbeitungsdurchmesser verfügt als die beiden äußeren 8,
11. Dabei sind die Durchmesser so gewählt, daß eine gedachte
Verbindungslinie der drei Werkzeugspitzen der Krümmung des
Rotorumfangs angepaßt ist, wobei das mittlere Fräswerkzeug 10
in der dargestellten Fig. 1 bei einer radialen Bewegung vor den
anderen beiden Fräswerkzeugen 8, 11 in das mittlere Segment 9
eingreift. Die Durchmesser der drei Fräswerkzeuge 8, 10, 11
müssen deshalb so gewählt werden, weil bei einer Grenzwinkella
ge, bei der die Unwuchtresultierende U genau zwischen zwei
benachbarten Segmenten verläuft, auch nur zwei Fräswerkzeuge in
die beiden benachbarten Segmente eingreifen, während das dritte
Fräswerkzeug keinen Materialabtrag vornehmen darf.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird der
Rotor 1 in die Maschinenlager eingespannt und nach der Unwucht
ermittlung in die entsprechende Ausgleichslage so eingedreht,
daß er mit dem Segment 9, an dem der größte Materialabtrag
vorzunehmen ist, vertikal nach unten zeigt. Nach Fig. 1 der
Zeichnung ist eine Unwuchtresultierende festgestellt worden,
deren Winkellage in Richtung der Mittenachse 3 des senkrecht
ausgerichteten Segments 9 verläuft. Die Unwuchtresultierende
ist durch die Unwuchtrichtung U als deren Winkellage darge
stellt.
Durch eine nicht dargestellte Auswerteeinrichtung wird nach
bekannten Rechenverfahren die zu entfernende Ausgleichsmasse in
der dargestellten Ausgleichsebene errechnet. Aus den jeweiligen
rotorspezifischen Daten werden dann nach bekannten Rechenver
fahren die Komponenten der Ausgleichsmassen in den verschiede
nen Segmenten 6, 9, 13 berechnet. Daraus wird unter Berücksich
tigung der jeweiligen Fräserform die Eindringtiefe z in ver
tikaler Richtung 14 berechnet und ein Signal gebildet, das die
Antriebsspindel 7 um den entsprechenden Weg in Richtung auf die
Mittenachse 3 verschiebt. Da die ermittelte Unwuchtresultie
rende 5 in Richtung der Mittenachse 3 des senkrecht nach unten
zeigenden Segmentes 9 gerichtet ist, wird in den drei in einem
Arbeitsgang zu bearbeitenden Segmenten 6, 9, 13 eine symmetri
sche Ausgleichsmasse zur Mittenachse 3 des mittleren Segments 9
abgetragen. Dazu wird die Antriebsspindel 7 in horizontaler
Richtung 15 so angesteuert, daß das mittlere Ausgleichswerkzeug
10 unter das in Unwuchtrichtung zeigende Segment 9 positioniert
wird. Die symmetrische Fräserspitze des mittleren Fräswerkzeugs
10 zeigt dabei in Richtung auf die Mittenachse 3 des senkrecht
nach unten zeigenden Ankersegmentes 9. Daraufhin wird die An
triebsspindel 7 zum Materialabtrag angetrieben und entsprechend
dem errechneten Vorschubweg unter Berücksichtigung der Ist-
Position soweit in vertikale Richtung 14 bewegt, bis die Werk
zeuge 8, 10, 11 den der Eindringtiefe z entsprechenden Materi
alabtrag vorgenommen haben.
Da die maximale Eindringtiefe durch die Form der Segmente be
grenzt ist, ist die Fräsvorrichtung so ausgebildet, daß auch
ein axialer Vorschub entlang der Rotoroberfläche durchführbar
ist. Dabei wird die axiale Bewegungsstrecke so gesteuert, daß
sie symmetrisch zur Ausgleichsebene erfolgt.
Nach einem erfolgten Ausgleichsvorgang wird die Ausgleichsvor
richtung durch die Auswerteeinrichtung wieder in eine vorgege
bene Ausgangsstellung gesteuert. Das Verfahren kann aber auch
so ausgestaltet werden, daß die Ausgleichsvorrichtung in die
zweite Ausgleichsebene bewegt wird und dort einen gleichartigen
Ausgleichsvorgang ausführt. Allerdings könnte auch eine Aus
gleichsvorrichtung mit zwei Antriebsspindeln vorgesehen werden,
bei der nach dem ersten Ausgleichsvorgang der Rotor in die
zweite Ausgleichslage gesteuert wird, wobei die zweite An
triebsspindel in der Nähe der zweiten Ausgleichsebene ange
bracht wäre und von der Ist-Position in die errechnete Arbeits
stellung gesteuert würde.
In Fig. 2 der Zeichnung ist das erfindungsgemäße Verfahren
anhand einer Unwuchtresultierenden 5 dargestellt, die zur Mit
tenachse 3 des nach unten gerichteten Rotorsegmentes 9 einen
Winkel ϕ bildet. Die dargestellte Winkellage der Unwuchtresul
tierenden 5 zeigt also in eine Richtung, an der kaum Aus
gleichsmaterial zum Unwuchtausgleich entfernt werden kann. Nach
Ermittlung der Unwucht nach Betrag und Winkellage wird der
Rotor 1 zunächst soweit um seine Drehachse 2 gedreht, bis das
der Winkellage am dichtesten benachbarte Segment 9 senkrecht
nach unten gerichtet ist.
Befindet sich die Winkelstellung genau in der Mitte zweier
Segmente - also in einer Grenzwinkelstellung -, so wird ein auf
die Drehrichtung bezogenes Segment als das bevorzugte Segment
festgelegt und senkrecht nach unten gedreht und die Steuerung
der Antriebsspindel 7 darauf abgestimmt.
Danach wird die Antriebsspindel 7 tangential mit der Spitze des
mittleren Fräswerkzeugs 10, wie nach Fig. 1 beschrieben, unter
das nach unten zeigende Segment 9 gesteuert, so daß die Mitten
achse 3 des nach unten ausgerichteten Segments 9 senkrecht nach
unten zeigt und deren vertikal senkrechte Verbindungslinie
durch den Drehpunkt 2 des Rotors 1 verläuft.
Aus der winkelmäßigen Abweichung ϕ der Unwuchtresultierenden U
von der Mittenachse 3 des benachbarten und nach unten zeigenden
Segments 9 errechnet die Auswerteeinrichtung eine tangentiale
Verschiebestrecke x, die die Relation der Abtragsmengen in den
der Unwuchtresultierenden U benachbarten Segmenten 6, 9, 13
festlegt. Dieses entspricht den Komponenten der Unwuchtresul
tierenden U in den benachbarten Segmenten 6, 9, 13. Mit einem
entsprechenden Signal wird nun die Antriebsspindel 7 tangential
bzw. horizontal zum Rotor 1 verschoben. Dabei ergibt sich die
horizontale Verschieberichtung 15 aus der Lage der Unwuchtre
sultierenden U bezüglich des nach unten gerichteten Segments 9.
Befindet sich z. B. die Unwuchtresultierende U bei Draufsicht
auf den Rotorquerschnitt rechts von dem nach unten zeigenden
Rotorsegment 9, so erfolgt eine Verschiebung der Antriebsspin
del 7 nach links, so daß in den beiden rechten Segmenten 9, 13
ein größerer Materialabtrag erfolgt. Befindet sich hingegen die
Unwuchtresultierende U links von der Mittenachse 3 des nach
unten gerichteten Segments 9, so erfolgt eine Verschiebung der
Antriebsspindel 7 in tangentialer Richtung 15 nach rechts.
Die betragsmäßige Verschiebung x wird mit Hilfe eines in die
Auswerteeinrichtung eingegebenen Rechenprogramms, in den die
Form der Ausgleichswerkzeuge 8, 10, 11 , die vorgesehene Ein
dringtiefe z, die Unwuchtresultierende U, die Winkellage und
die rotorspezifischen Daten eingegeben werden, errechnet. Um
bei den Segmenten in der Ausgleichsebene die maximale Aus
gleichsmasse zur Verfügung zu haben, ohne daß die Segmente an
der Verbindung zu den Stegen durchgefräst werden, ist es not
wendig, die Ausgleichsmasse am Umfang des Rotors 1 möglichst
symmetrisch zu den Mittenachsen 3, 4, 12 zu entfernen. Deshalb
wird nach dem tangentialen Verschieben der Antriebsspindel 7 um
die Strecke x der Rotor 1 um seine Drehachse 2 der tangentialen
Verschiebung x um einen errechenbaren Winkel α nachgeführt. Der
Nachführwinkel α wird aus dem errechneten Weg x der Verschiebe
strecke und den rotorspezifischen Daten in der Auswerteeinrich
tung errechnet und in ein entsprechendes Signal umgewandelt,
durch das der Rotor 1 mit der Mittenachse 3 seines nach unten
gerichteten Segments 9 über die Spitze des mittleren Aus
gleichswerkzeuges 10 positioniert wird.
Sobald die Fräswerkzeuge 8, 10, 11 entsprechend der Relation
der Abtragsmenge in den zu fräsenden Segmenten 6, 9, 13 posi
tioniert sind, wird die Antriebsspindel 7 der Ausgleichsvor
richtung vertikal bzw. radial 14 und senkrecht zur horizontalen
Verschieberichtung 15 bewegt, so daß die rotierenden Fräswerk
zeuge 8, 10, 11 in die Segmente 6, 9, 13 des Rotors 1 eingrei
fen und die entsprechenden Ausgleichsmassen abfräsen. Dabei
werden die Ausgleichswerkzeuge 8, 10, 11 so gesteuert, daß sie
mit der errechneten Eindringtiefe z die errechneten Ausgleichs
massen aus den Segmenten 6, 9, 13 der jeweiligen Ausgleichs
ebene entfernen. Dabei erfolgt die Steuerung entsprechend den
zu Fig. 1 beschriebenen Verfahrensschritten.
Für die Durchführung des vorbeschriebenen Ausgleichsverfahrens
ist es unbeachtlich, von welcher horizontalen Seite der Aus
wuchtmaschine aus die Antriebsspindel 7 gesteuert wird. Es ist
lediglich nötig, die Bezugspunkte innerhalb eines Koordinaten
systems festzulegen und danach die Antriebsspindel 7 koordina
tenmäßig zu steuern. Es ist für die Durchführung des Verfahrens
in einer anderen Ausführung auch möglich, statt der Antriebs
spindel 7 der Ausgleichsvorrichtung den Rotor 1 mit seiner
Drehachse 2 koordinatenmäßig gegenüber der Ausgleichsvorrich
tung zu verschieben.
Claims (6)
1. Verfahren zum Unwuchtausgleich an Rotoren, bei denen der
Ausgleich nur an bestimmten, am Körperumfang symmetrisch
verteilten Stellen durchgeführt werden kann, durch einen
materialentfernenden Arbeitsgang mit mindestens zwei
gleichzeitig einsetzbaren Werkzeugen durchgeführt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Festlegung der Relation der
Abtragsmengen in den jeweilig symmetrisch verteilten Stel
len (6, 9, 13) des Rotors (1) die Werkzeuge (8, 10, 11)
tangential und linear zum Umfang des Rotors (1) verschieb
bar sind und zum Materialabtrag die Werkzeuge (8, 10, 11)
mindestens radial (14) und linear verschoben werden, wobei
der Rotor (1) um seine Drehachse (2) den Werkzeugen (8, 10,
11) soweit nachführbar ist, daß diese etwa mittig in die
symmetrisch verteilten Stellen (6, 9, 13) des Rotors (1)
eingreifen.
2. Verfahren zum Unwuchtausgleich an Rotoren nach Patentan
spruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Werkzeuge (8, 10,
11) zur Bestimmung des Abtragsverhältnisses und des Materialabtrages
koordinatenmäßig in Richtungen (14, 15) zuein
ander verschiebbar sind, die einen Winkel von 90° bilden.
3. Verfahren zum Unwuchtausgleich nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der Unwuchtausgleich mittels
einer Fräs- oder Schleifvorrichtung ausgeführt wird, wobei
die materialabnehmenden Werkzeuge parallel nebeneinander
angeordnet werden und deren Mittenabstand so bemessen ist,
daß bei Materialabtrag die Werkzeuge mittig auf dem Umfang
der verteilten Stellen (6, 9, 13) aufsetzen.
4. Verfahren zum Unwuchtausgleich nach einem der vorhergehen
den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zum material
entfernenden Arbeitsgang gleichzeitig drei Werkzeuge (8,
10, 11) verwendet werden, die unterschiedliche Bearbei
tungsdurchmesser aufweisen, deren Durchmesser dabei so
gewählt werden, daß eine Verbindungslinie ihrer Bearbei
tungsspitzen dem Rotorumfang angepaßt ist.
5. Verfahren zum Unwuchtausgleich nach einem der vorhergehen
den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß bei einem Un
wuchtausgleich mit drei Ausgleichswerkzeugen (8, 10, 11),
bei dem der Rotor (1) soweit gedreht wird, daß die Rotor
stelle, bei der die größte Ausgleichsmasse entfernt werden
soll, mit seiner Mittenachse (3) auf das mittlere Aus
gleichswerkzeug (10) gerichtet ist und die Ausgleichswerk
zeuge (8, 10, 11) um einen errechneten Weg x tangential
(14) verschoben werden, der dem Abtragsverhältnis in dem
jeweiligen Rotorteilen (6, 9, 13) entspricht, und daß der
Rotor (1) den Ausgleichswerkzeugen (8, 10, 11) um einen
errechneten Winkel α nachgeführt wird, der dem Verschiebe
weg (x) und der Verschieberichtung (15) des mittleren Aus
gleichswerkzeugs entspricht und daß danach die Ausgleichs
werkzeuge (8, 10, 11) im angetriebenen Zustand um minde
stens der Eindringtiefe z tangential bewegt wird, der sich
aus dem Unwuchtausgleich und der Form der Ausgleichswerk
zeuge (8, 10, 11) unter Berücksichtigung der maximal zuläs
sigen Eindringtiefe ergibt.
6. Verfahren zum Unwuchtausgleich nach einem der vorhergehen
den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgleichs
werkzeuge (8, 10, 11) symmetrisch zur Ausgleichsebene line
ar und axial am Umfang des Rotors (1) bewegt werden, wobei
die Bewegungsstrecke aus der Größe und Winkellage und den
rotorspezifischen Daten errechnet wird.
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