DE4228322A1 - Bohrfräser - Google Patents

Bohrfräser

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Description

Die Erfindung betrifft einen Bohrfräser mit einem Schaft und einem am entgegegengesetzten Ende ausgebildeten Bohrer­ bereich, wobei zwischen dem Schaft und dem Bohrerbereich ein erster Senkfräserbereich mit gegenüber dem Bohrerbereich größerem maximalen Durchmesser vorgesehen ist.
Derartige Bohrfräser, auch als Anfaswerkzeuge bezeichnet, sind bekannt und dienen dazu, nach dem Bohren einer Bohrung gleich anschließend mit der gleichen Bewegung die Bohrungs­ kante anfasen oder ansenken zu können. Die gegenüberliegen­ de Bohrungsmündung muß jedoch in einem separaten Arbeits­ gang von der anderen Seite her angefast bzw. angesenkt werden. Soll die Bohrung dann noch in irgendeiner Weise durch einen Fräsvorgang verändert werden, so ist hierzu nochmals ein separater Arbeitsvorgang mit Hilfe eines weite­ ren Fräswerkzeugs oder weiterer Fräswerkzeuge erforderlich.
Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht daher darin, einen Bohrfräser der eingangs genannten Gattung zu schaffen, mit Hilfe dessen Bohrungen hergestellt, diese auf beiden Seiten angefast oder angesenkt und die Bohrung dann noch durch Fräser weiterverarbeitet werden kann.
Diele Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ein zweiter, an den Bohrerbereich angrenzender Senkfräser- Bereich mit entgegengesetzter Senkrichtung dem ersten Senk­ fräser-Bereich gegenübersteht, wobei ein Zwischenbereich zwischen den beiden Senkfräser-Bereichen einen Formfräser- Bereich aufweist.
Mit Hilfe dieses Bohrfräsers kann in vorteilhafter Weise zunächst eine Bohrung hergestellt werden, wobei mit der gleichen Arbeitsbewegung das gebohrte Loch noch angefast oder angesenkt werden kann. Danach kann der Bohrfräser mit einer entgegengesetzten Bewegung wieder so weit aus seiner Endstellung zurückgezogen werden, bis der zweite Senkfräser-Bereich in der Ebene der noch nicht angefasten Kante der Bohrung liegt. Nun kann der Bohrfräser durch exzentrische Rotation (Zirkularfräsen) um die Bohrungsmitte mit Hilfe des zweiten Senkfräser-Bereichs die zweite Kante der Bohrung anfasen oder ansenken. Darüber hinaus ist es noch möglich, durch den Formfräser-Bereich die Bohrung je nach Ausbildung dieses Formfräser-Bereichs zu verändern, wobei die Senk­ fräser-Bereiche hierbei miteinbezogen werden können oder auch nicht. Durch diesen Bohrfräser ist es daher möglich, eine Vielzahl von Arbeitsvorgängen ohne Umspannen eines Werkzeugs durchzuführen, hierbei können die Senkfräser- Bereiche und der Formfräser-Bereich so ausgestaltet sein, daß eine ausschließliche Bearbeitung des Werkstücks mit diesem Bohrfräser ausreicht. Hierdurch können Bearbeitungs­ vorgänge nicht nur verbilligt, sondern auch schneller durch­ geführt werden.
Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen des im Anspruch 1 angegebenen Bohrfräsers möglich.
Wenigstens einer der Senkfräser-Bereiche kann zweckmäßiger­ weise eine schräge, lineare, aktive Schneidkante aufweisen, um in üblicher Weise Anfasungen oder Einsenkungen durchzu­ führen. Es ist jedoch auch möglich, daß wenigstens einer der Senkfräser-Bereiche als Formsenkfräser mit abgestuften Fräsbereichen ausgebildet ist, um spezielle gewünschte Einfräsungen herzustellen, beispielsweise Senklöcher für bestimmte Kopfschrauben, wie Innensechskantschrauben. Die beiden Senkfräser-Bereiche können dabei gleich oder auch verschieden ausgebildet sein.
Im einfachsten Falle ist der Zwischenbereich als kreis­ zylindrischer Fräserbereich ausgebildet, durch den bei­ spielsweise die Bohrung durch exzentrische Rotation des Bohrfräsers erweitert werden kann, wobei dann auch durch exzentrische Bewegungen beider Senkfräser-Bereiche ent­ sprechende Anfasungen oder Einsenkungen vorgenommen werden können. Zusätzlich ist es jedoch auch möglich, die Bohrung nur nach einer Seite hin zu erweitern, so daß Schlitze oder andere beliebige Formfräsungen vorgenommen werden können. Die Anfasungen oder Einsenkungen können dabei im Falle von Schlitzen in einem Arbeitsgang mitdurchgeführt werden, wobei andere Formen gegebenenfalls eine exzentri­ sche Rotation des Bohrfräsers erforderlich machen.
In vorteilhafter Ausgestaltung kann der Zwischenbereich auch wenigstens einen ringnutartig eingeformten Bereich zur Bildung von ringförmigen Vorsprüngen am Werkstück auf­ weisen. Hierzu kann beispielsweise die Bohrung durch ex­ zentrische Rotation des Bohrfräsers erweitert werden, wobei dann an der Stelle des ringnutartig eingeformten Bereichs ein ringförmiger Vorsprung gebildet wird.
Andererseits kann der Zwischenbereich auch wenigstens einen als Vorsprung ausgebildeten Nutfräs-Bereich aufweisen, um Nuten in die Wandung der Bohrung einfräsen zu können. Dabei kann der übrige Zwischenbereich als kreiszylindri­ scher Fräserbereich ausgebildet sein oder für spezielle Anwendungen keine Fräskanten aufweisen.
Für spezielle Anwendungen erweist es sich auch als günstig, wenn sich der als Vorsprung ausgebildete Nutfräs-Bereich nur über einen Teil des Umfangs erstreckt. Durch exzentri­ sche Rotation des Bohrfräsers in der Drehgeschwindigkeit seiner Eigenrotation können dann je nach Wunsch Nuten einge­ fräst werden oder nicht, je nachdem, ob der Nutfräs-Bereich in bezug auf die exzentrische Rotation nach außen weist oder nicht.
In vorteilhafter Weise ist der Bohrfräser einstückig ausge­ bildet, so daß ein robustes Werkzeug vorliegt, das sehr vielseitig einsetzbar ist. Ein modularer Aufbau kann jedoch wegen der damit verbundenen Variationsmöglichkeiten eben­ falls von Vorteil sein.
Dieser Bohrfräser ermöglicht ein vorteilhaftes Arbeitsver­ fahren zum Bohren und Fräsen von Werkstücken, wie es vor­ stehend in Zusammenhang mit den Merkmalen des Bohrfräsers bereits beschrieben worden ist. Durch die jeweilige Wahl einer zentrischen oder exzentrischen Rotation des Bohr­ fräsers können die verschiedensten Bearbeitungsvorgänge an der Bohrung selbst sowie an beiden Endbereichen der Bohrung durchgeführt werden. Auch Anfasungen, Einsenkungen, Nuten oder ringförmige Vorsprünge können in nahezu beliebiger Weise realisiert werden.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Bohrfräser mit einem kombinierten kreis­ zylindrischen Fräserbereich und einem Nutfräs- Bereich im Zwischenbereich als erstes Ausführungs­ beispiel der Erfindung,
Fig. 2 einen Bohrfräser mit abgewandelten Fräsbereichen in einer Teildarstellung als zweites Ausführungs­ beispiel der Erfindung,
Fig. 3 einen Bohrfräser mit nochmals abgewandelten Fräs­ bereichen in einer Teildarstellung als drittes Ausführungsbeispiel der Erfindung,
Fig. 4 einen Bohrfräser mit wiederum abgewandelten Fräs­ bereichen als viertes Ausführungsbeispiel der Erfindung,
Fig. 5 eine mittels des Bohrfräsers gemäß Fig. 4 ausge­ führte Formfräsung im Vertikalschnitt und
Fig. 6 die in Fig. 5 dargestellte Formfräsung in einer Draufsicht.
Bei dem in Fig. 1 dargestellten ersten Ausführungsbeispiel des Bohrfräsers besteht dieser aus einem kreiszylindrischen Schaft 10, an den sich ein erster, in seiner Kontur schräg nach innen verlaufender Senkfräser-Bereich 11, dann ein kreiszylindrischer Formfräser-Bereich 12, dann ein schräg nach außen verlaufender zweiter Senkfräser-Bereich 13 und schließlich ein Bohrer-Bereich 14 anschließt. Der Bohrer- Bereich 14 besteht in üblicher Weise aus einer Bohrspitze 15 und einem sich daran in Richtung des Schaftes 10 an­ schließenden zylindrischen Bereich 16. Die schrägen aktiven Schneidkanten der Senkfräser-Bereiche 11, 13 sind in der Kontur gesehen linear ausgebildet und entgegengesetzt ausge­ richtet, das heißt, der erste Senkfräser-Bereich 11 ver­ jüngt sich zur Spitze hin, und der zweite Senkfräser-Be­ reich verjüngt sich in der entgegengesetzten Richtung. Der Durchmesser des zylindrischen Bereichs 16 des Bohrer- Bereichs 14 gibt gleichzeitig den größten Durchmesser des zweiten Senkfräser-Bereichs 13 vor, der geringer ist als der größte Durchmesser des ersten Senkfräser-Bereichs 11.
Zur Vereinfachung und wegen der größeren Übersichtlichkeit wurde auf die Darstellung von selbstverständlich vorhandenen Schneiden und Nuten in den verschiedenen Schneidbereichen verzichtet. So sind die Senkfräser-Bereiche 11-13, der Formfräser-Bereich 12 und der Bohrer-Bereich 14 in nicht dargestellter Weise mit solchen Schneiden und Nuten versehen. Hierbei können in an sich bekannter Weise ein bis vier Schneiden bzw. Nuten oder eine noch größere Anzahl vorge­ sehen sein, wobei spiralgenutete oder gerade genutete Aus­ führungen möglich sind. Auch die Nutsteigungen sind prinzi­ piell beliebig wählbar. Auch für das Material dieses Bohr­ fräsers sind je nach Anwendungsfall verschiedene Wahlmöglich­ keiten gegeben. So kann er aus HSS-Material, Vollhartmetall, Keramikmaterial, CBN (cubisches Bohrnitrid), PKD (poly­ kristallines Material) u. dgl. bestehen. Auch Beschichtungen eines Grundkörpers mit diesen Materialien sind möglich.
Beispielsweise eignet sich als Material für den Bohrfräser zur Hochgeschwindigkeitsbearbeitung von Kunststoffen und Aluminium ein Hartmetall oder eine Hartmetallbeschichtung, wobei diese noch mit einer TiN-Silberbeschichtung versehen sein kann. Auch zur Bearbeitung von anderen Metallen eignet sich eine derartige Ausführung. Schließlich kann der Bohr­ fräser noch in nicht dargestellter, jedoch ebenfalls an sich bekannter Weise mit Kühlkanälen zur Flüssigkeitsküh­ lung versehen sein. Auch die Dimensionierung ist in weiten Grenzen variierbar, so sind beispielsweise Durchmesser der Bearbeitungsbereiche ab ca. 3 mm aufwärts möglich. Bei größeren Durchmessern der Bearbeitungsbereiche muß der Schaft 10 selbstverständlich gegenüber der Darstellung in Fig. 1 relativ zum Bearbeitungsbereich im Durchmesser verkleinert werden. Auch die Gestalt des Schaftes kann variiert werden. Beispielsweise sind auch konische Schäfte und Spezialschäfte möglich.
Die vorstehenden Ausführungen beziehen sich nicht nur auf das in Fig. 1 dargestellte Ausführungsbeispiel, sondern sind bei den anderen Ausführungsbeispielen entsprechend anwendbar.
Der zylindrische Formfräser-Bereich 12 des in Fig. 1 darge­ stellten Bohrfräsers weist noch einen als Vorsprung ausge­ bildeten Nutfräs-Bereich 17 auf, der sich im Ausführungs­ beispiel rampenartig nur über einen Teil des Umfangs er­ streckt. Prinzipiell kann er sich selbstverständlich auch über den gesamten Umfang erstrecken.
Die Erläuterung der Einsatzmöglichkeiten und eines typischen Bearbeitungsablaufs erfolgt nun anhand des in Fig. 1 darge­ stellten plattenförmigen Werkstück 18. Zunächst erfolgt durch Bewegung des Bohrfräsers in der Richtung Y ein Bohr­ vorgang mittels des Bohrer-Bereichs 14, durch den eine Bohrung 19 im Werkstück 18 erzeugt wird. Durch Weiterbe­ wegung in der Richtung Y wird dann praktisch im gleichen Bearbeitungsschritt noch eine Anfasung bzw. Einsenkung 20 mit­ tels des ersten Senkfräser-Bereichs 11 am oberen Endkanten­ bereich der Bohrung 19 gebildet. Danach wird der Bohrfräser in der Gegenrichtung zurückbewegt, bis er die in Fig. 1 dargestellte Position erreicht hat. Nun erfolgt eine ex­ zentrische Rotation des Bohrfräsers um die Bohrungsmitte M, wobei der Bohrfräser selbstverständlich auch um seine eigene Achse A rotiert. Hierdurch entsteht eine Anfasung bzw. Einsenkung 21 am gegenüberliegenden Endkantenbereich der Bohrung 19. Nun wird der Bohrfräser wieder um einen gewünschten Betrag in die Richtung Y bewegt, und durch eine weitere exzentrische Rotation wird mittels des Nutfräs- Bereichs 17 eine Nut 22 in die Wandung der Bohrung 19 einge­ fräst.
Die Einsatzmöglichkeiten dieses Bohrfräsers gehen jedoch noch weiter. So kann beispielsweise die Nut 22 durch eine Vertikalbewegung des Bohrfräsers während der exzentrischen Rotation erweitert werden, oder in einer anderen axialen Position kann eine weitere Nut eingestochen werden. Es ist auch möglich, durch seitliche Bewegung des Bohrfräsers relativ zum Werkstück einen Schlitz in das Werkstück mit dem Durchmesser des Formfräser-Bereichs 12 einzufräsen oder mit einem größeren Durchmesser, wenn der Bohrfräser durch mehrere Bewegungen oder durch exzentrische Rotation einen größeren Durchmesser erzeugen soll. Hierbei können auch komplizierte Formen in das Werkstück 18 eingefräst werden, wobei Anfasungen in beliebiger Weise durch konzen­ trische oder exzentrische Rotation durch die Senkfräser- Bereiche 11 und 13 angebracht werden können.
Die Ausbildung des Nutfräs-Bereichs 17 gemäß Fig. 1 stellt nur eine von vielen Möglichkeiten dar. So können auch mehre­ re Nutfräsbereiche 17 mit gleichem oder verschiedenem axialen oder radialen Durchmesser vorgesehen sein. Weiterhin kann ein an den ersten Senkfräser-Bereich 11 angrenzendes Teil­ stück des Schafts 10 ebenfalls als Fräserbereich ausgebildet sein.
Eine Erweiterung der Bohrung 19 mittels des Formfräser- Bereichs 12 ist prinzipiell auch ohne Erzeugung einer Nut 22 möglich, indem eine exzentrische Rotation mit der glei­ chen Frequenz wie die Eigenrotation um die eigene Achse A durchgeführt wird, wobei dann jeweils der Nutfräs-Bereich 17 nach innen weist. Gewöhnlich sind jedoch wesentlich höhere Drehzahlen für die Eigenrotation erwünscht, so daß besser ein Bohrfräser gewählt wird, der einen ausreichend langen zylindrischen Formfräser-Bereich 12 aufweist, um bei einer Erweiterung der Bohrung 19 den Nutfräs-Bereich 17 außerhalb des Werkstücks 18 anordnen zu können.
Das in Fig. 2 in einer Teilansicht dargestellte zweite Ausführungsbeispiel stellt eine alternative Ausbildung der verschiedenen Fräserbereiche dar. So weist der zylindri­ sche Formfräser-Bereich 12 anstelle eines Nutfräs-Bereichs 17 eine Nut 23 auf, durch die es möglich ist, bei einer exzentrischen Rotation des Bohrfräsers unter effektivem Einsatz des Formfräser-Bereichs 12 einen ringförmigen Vor­ sprung an der Wandung der Bohrung 19 zu erzeugen. Dabei kann der Boden der Nut 23 als Fräserbereich ausgebildet sein oder nicht.
Weiterhin ist ein erster Senkfräser-Bereich 24 vorgesehen, der keine lineare Kontur mehr aufweist, sondern der einen rechteckförmigen Absatz 25 aufweist. Entsprechend weist ein zweiter Senkfräser-Bereich 26 einen Einschnitt 27 auf. Hierdurch können Einsenkungen mit einer entsprechenden Gestalt ausgeführt werden.
In Fig. 3 ist eine weitere alternative Kontur des Bohr­ fräsers in einer Teildarstellung als drittes Ausführungs­ beispiel dargestellt. Im Unterschied zum ersten Ausführungs­ beispiel entfällt der Nutfräs-Bereich 17, und ein erster Senkfräser-Bereich 28 weist einen relativ großen, stufen­ förmigen Absatz 29 auf, um in einem Arbeitsgang Einsenkungen beispielsweise zur Aufnahme des Kopfes einer Innensechskant­ schraube herzustellen.
Bei dem in Fig. 4 dargestellten vierten Ausführungsbeispiel weist der Formfräser-Bereich 12 einen relativ den übrigen Bereichen und gegenüber den bisherigen Ausführungsbeispielen verkleinerten Durchmesser auf, um schmale Schlitze in ein Werkstück 30 einfräsen zu können, wie dies in den Fig. 5 und 6 dargestellt ist. Ein erster Senkfräser-Bereich 31 entspricht weitgehend dem ersten Senkfräser-Bereich 24 des zweiten Ausführungsbeispiels, jedoch ist zusätzlich noch ein weiterer Ansatz 32 an den Formfräser-Bereich 12 angrenzend mit zu diesem hin weisenden schrägen Schneid­ kanten vorgesehen. Ein zweiter, gegenüberstehender Senk­ fräser-Bereich 33 am gegenüberliegenden Ende des Formfräser- Bereichs 12 weist eine Kontur auf, die im wesentlichen der spiegelbildlichen Kontur des ersten Senkfräser-Bereichs 28 des dritten Ausführungsbeispiels entspricht.
Die in den Fig. 5 und 6 dargestellte Ausfräsung im Werkstück 30 kann mittels des in Fig. 4 dargestellten Bohrfräsers in der folgenden Weise hergestellt werden: Zunächst wird eine Bohrung 34 mittels des Bohrerbereichs 14 erzeugt, wobei der Bohrfräser so weit in das Werkstück 30 hineinge­ führt wird, bis der erste Senkfräser-Bereich 31 fast voll­ ständig eingesenkt ist. Nun wird der Bohrfräser relativ zum Werkstück 30 nach rechts bewegt. Hierbei entsteht durch den Formfräser-Bereich 12 ein Schlitz 35, und die Kontur des ersten Senkfräser-Bereichs 11 findet sich in langge­ streckter Form als flächige Einfräsungen 36, 37 an der Ober­ seite des Werkstücks 30 wieder. Nun kann der Bohrfräser wieder herausgefahren werden, bis nur noch der Formfräser- Bereich mit dem Werkstück 30 in Eingriff steht. Eine weite­ re Bewegung nach rechts führt dann zu einer Verlängerung ausschließlich des Schlitzes 35, wie dies in Fig. 6 ge­ strichelt dargestellt ist. In Fig. 5 ist der verlängerte Schlitz 35 ebenfalls dargestellt. Der Bohrfräser kann nun im Bereich der Bohrung 34 eine vertikale Lage einnehmen, in der der zweite Senkfräser-Bereich 13 den unteren Bereich des Werkstücks 30 überlappt. Durch exzentrische Rotation des Bohrfräsers kann eine der Kontur des zweiten Senkfräser- Bereichs 13 entsprechende Kontur an der unteren Endkante der Bohrung 24 eingefräst werden. Nun wird der Bohrfräser ohne exzentrische Rotation wieder nach rechts geführt, so daß die Kontur des zweiten Senkfräser-Bereichs 13 am unteren Endkantenbereich des Schlitzes 35 eingefräst wird. Dieses Beispiel zeigt, daß mittels eines einzigen Bohr­ fräsers relativ komplizierte Konturen in ein Werkstück eingefräst werden können, wobei jeweils die oberen Kanten und die unteren Kanten der Einfräsung angefast bzw. ange­ senkt werden können.
Anstelle der beschriebenen kreiszylindrischen Gestalt des Formfräserbereichs 12 kann dieser selbstverständlich auch anders geformt sein, wie z. B. konusartig oder mit beliebig gekrümmter Außenkontur. Wesentlich dabei ist, daß ungeachtet der Gestalt der Einfräsung diese an den beiden Endkanten­ bereichen angefast bzw. angesenkt werden kann, wobei dies an der Rückseite des Werkstücks durch exzentrische Rotation (Zirkularfräsen) des Bohrfräsers erfolgt.
Anstelle des einstückigen Aufbaus kann der Bohrfräser auch modular aufgebaut sein, das heißt, er besteht aus mehreren Einzelteilen, die miteinander verschraubt bzw. verspannt werden. Durch Variation der Einzelteile können sich viel­ seitige Anwendungsmöglichkeiten ergeben. So können unter­ schiedliche Fräs- und Bohrdurchmesser durch Austausch der entsprechenden Bereiche realisiert werden, oder die Varia­ tionen gemäß den aufgezeigten Ausführungsbeispielen können durch einen Bohrfräser mit auswechselbaren Moduln erzielt werden.

Claims (14)

1. Bohrfräser mit einem Schaft und einem am entgegegenge­ setzten Ende ausgebildeten Bohrerbereich, wobei zwischen dem Schaft und dem Bohrerbereich ein erster Senkfräser­ bereich mit gegenüber dem Bohrerbereich größerem maximalen Durchmesser vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß ein zweiter, an den Bohrerbereich (15) angrenzender Senk­ fräser-Bereich (13; 26; 33) mit entgegengesetzter Senkrichtung dem ersten Senkfräser-Bereich (11; 24; 28; 31) gegenübersteht, wobei ein Zwischenbereich zwischen den beiden Senkfräser- Bereichen einen Formfräser-Bereich (12) aufweist.
2. Bohrfräser nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens einer der Senkfräser-Bereiche (11, 13) schräge, lineare, aktive Schneidkanten aufweist.
3. Bohrfräser nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich­ net, daß wenigstens einer der Senkfräser-Bereiche (24, 26; 28; 31, 33) als Formsenkfräser mit abgestuftem Fräsbereich ausgebildet ist.
4. Bohrfräser nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Zwischenbereich als kreis­ zylindrischer Formfräser-Bereich (12) ausgebildet ist.
5. Bohrfräser nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Formfräser-Bereich (12) einen Durchmesser aufweist, der im wesentlichen dem minimalen Durchmesser der Senkfräser- Bereiche entspricht.
6. Bohrfräser nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Zwischenbereich wenigstens einen ringnutartig eingeformten Bereich (23) zur Bildung von ringförmigen Vorsprüngen am Werkstück aufweist.
7. Bohrfräser nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Zwischenbereich wenigstens einen als Vorsprung ausgebildeten Nutfräs-Bereich (17) aufweist.
8. Bohrfräser nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß sich der als Vorsprung ausgebildete Nutfräs-Bereich (17) nur über einen Teil des Umfangs des Zwischenbereichs erstreckt.
9. Bohrfräser nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß er einstückig ausgebildet ist.
10. Bohrfräser nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß er modular ausgebildet ist.
11. Arbeitsverfahren unter Verwendung des Bohrfräsers nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in ein plattenartiges Werkstück (18; 30) zunächst durch eine erste Arbeitsbewegung des Bohrfräsers ein Loch (19; 34) gebohrt und dieses mit Hilfe des ersten Senkfräser-Bereichs (11; 24; 28; 31) angefast oder angesenkt wird, und daß an­ schließend in beliebiger Reihenfolge das Loch (19; 34) durch exzentrische Rotation des Bohrfräsers um die Bohrungsmitte mit Hilfe des zweiten Senkfräser-Bereichs (13; 26; 33) auf der anderen Seite angefast oder angesenkt wird und/oder das Loch (19; 34) mit Hilfe des Formfräser-Bereichs (12) verändert wird.
12. Arbeitsverfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeich­ net, daß die Wandung des Lochs (19) mit Hilfe des Form­ fräser-Bereichs (12) durch exzentrische Rotation des Bohr­ fräsers um die Bohrungsmitte mit Ringnuten (22) und/oder ringförmigen Vorsprüngen versehen wird.
13. Arbeitsverfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeich­ net, daß in das plattenförmige Werkstück (30) mit Hilfe des Formfräser-Bereichs (12) durch zentrische und/oder exzentrische Rotation des Bohrfräsers das Loch (34) er­ weiternde Formfräsungen durchgeführt werden.
14. Arbeitsverfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeich­ net, daß die Formfräsungen anschließend an beiden Endkanten­ bereichen durch die beiden Senkfräser-Bereiche nachein­ ander durch zentrische oder exzentrische Rotation des Form­ fräsers mit Anfasungen oder Einsenkungen versehen werden.
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