DE4226809C2 - Bleiakkumulatoren-Batterie - Google Patents
Bleiakkumulatoren-BatterieInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Bleiakkumulatoren-Batterie mit einem mehrere Zellen
aufnehmenden Gehäuse und einem das Gehäuse abschließenden Doppeldeckel mit
Gassammelräumen, welcher mit Verschlußstopfen versehene Einfüll- und
Verschlußöffnungen für jede Zelle besitzt.
Das Anwendungsgebiet der Erfindung erstreckt sich insbesondere auf Starterbatterien
mit flüssigem Elektrolyten. Typisch für die heutige Ausführung solcher Batterien, die
über ein zentrales Entgasungssystem verfügen, ist ein auf das Blockkastengehäuse
aufgeschweißter Doppeldeckel, in dessen geschlossenem Innenraum sich die
Zellengase zunächst unter Ausscheidung mitgeführter Säuretröpfchen sammeln, ehe
sie, von Aerosolen befreit, durch einen zentralen und vor Rückzündungen geschützten
Gasauslaß aus der Batterie entweichen.
Die Ausscheidung der Säurenebel wird durch Unterteilung des Doppeldeckels in eine
Mehrzahl von Kammern durch labyrinthbildende Zwischenwände, welche den
Gasstrom häufig umlenken und zugleich Prallflächen für die mitgeführten
Schwebeteilchen bilden, wirksam unterstützt.
Der durch Kondensation oder während einer Kipplage der Batterie in den Deckelraum
gelangte Elektrolyt fließt dabei durch Verbindungslöcher zwischen den
Abgaskammern und den Zellen in letztere wieder zurück. Reste von
Elektrolytfeuchtigkeit werden durch feinporige hydrophobe Kunststoffilter, die an den
Gasauslässen am Deckel von den Gasen zwangsdurchströmt werden,
zurückgehalten.
Eine an diesem Funktionsprinzip orientierte Deckelkonstruktion, welche die an einen
fortschrittlichen Starterbatterie-Deckel gestellten Forderungen, nämlich zentrale
Gasableitung, verminderter Säureaustrag während der Ladephase, Säurerückhalt bei
Kipplage dei Batterie, keine Aufnahme von Flüssigkeit bei Überflutung der Batterie
und Schutz gegen Zündung der Ladegase von außen, im großen und ganzen erfüllt,
läßt sich der DE-OS 29 06 538 entnehmen.
Nach einem anderen Prinzip wird ein Säureaustritt in Kipplage der Batterie dadurch
verhindert, daß, nachdem eine gewisse Säuremenge aus der Zelle in die mit ihr
kommunizierende Labyrinthkammer eingeflossen ist, sich ein statisches
Gleichgewicht einstellt zwischen dem Druck der von dieser Säuremenge über der
Ausflußöffnung gebildeten Flüssigkeitssäule zuzüglich dem atmosphärischen
Luftdruck einerseits und dem Druck der von der Zellensäure über der Ausflußöffnung
gebildeten Flüssigkeitssäule zuzüglich dem Gasdruck im Zellinnern andererseits. Der
dabei im Zellinnern entstehende Unterdruck unterbindet eine weitere Entleerung der
Zelle.
Dieses Prinzip ist bei einer aus der US-PS 4348466 bekannten Batterie verwirklicht.
Von dieser unterscheidet sich die neuere Batterie gemäß DE-OS 40 19 462 im
wesentlichen nur durch die weitergehende Integration ihres Doppeldeckels in den
Batterieumriß und eine andere Anordnung der Gassammelräume.
Beiden Deckelkonstruktionen gemeinsam ist jedoch eine als Düse mit Gasumlenkung
ausgebildete Gasaustrittsöffnung neben einer sehr kleinen, kapillaren
Gasaustrittsöffnung, über der sich ein Elektrolytsammelraum befindet, so daß bei
dessen Füllung mit Säure dieser Belüftungsweg verschlossen ist.
Während insbesondere die zuletzt genannte Deckelkonstruktion zwar eine
zuverlässige Entgasung ohne Elektrolytaustritt auch bei allen in der Praxis
vorkommenden Kipplagen gewährleistet, haftet allen bekannten Konstruktionen der
Mangel an, daß an der fertig verdeckelten Batterie eine Prüfung der Einzelzellen auf
Dichtigkeit nicht möglich ist, weil bei der Ankoppelung eines Druckprüfers an die
Verschlußöffnung die vorhandenen Belüftungsöffnungen der Zelle zum
Gassammelraum Lecks darstellen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, Maßnahmen anzugeben, welche
diesen Nachteil eliminieren .
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einer Bleiakkumulatoren-Batterie gelöst, wie
sie im Patentanspruch 1 definiert ist.
Bei dieser ist ein Doppeldeckel nach bewährtem Muster in Gassammelräume
aufgeteilt und die Einfüll- und Verschlußöffnung jeder Zelle durch einen
hohlzylindrisch ausgebildeten Stopfen, welcher in den Tubus der Einfüllöffnung im
Oberdeckel eingeschraubt ist, dicht verschlossen. Erfindungsgemäß erstreckt sich der
Verschlußstopfen bis zum Unterdeckel hinab, wo ebenfalls eine tubusförmige
Einfüllöffnung, jedoch von verringertem Querschnitt, das untere Ende des Stopfens
aufnimmt.
Zur Belüftung der Zelle in den Gassammelraum ist erfindungsgemäß eine erste
Belüftungsöffnung in Form eines von der Stopfenwand und der Einfüllöffnung des
Unterdeckels gebildeten Ringspaltes vorhanden und eine zweite Belüftungsöffnung in
Form einer durch die Stopfenwand hindurchgeführten Bohrung vorgesehen. Auf diese
Weise ist das System für den Gasaustritt und für den Säurerücklauf weitgehend an den
Verschlußstopfen gebunden bzw. in diesen integriert.
Anhand von Figuren wird die erfindungsgemäße Konstruktion näher erläutert
Fig. 1 zeigt einen Verschlußstopfen gemäß der Erfindung in dem umgebende
Doppeldeckel
Fig. 2 zeigt eine Draufsicht auf den unteren Teil des Verschlußstopfens von Fig. 1 und
seine Umgebung aus der Ebene A-A (Fig. 1)
Fig. 3 zeigt eine Variante des Verschlußstopfens von Fig. 1
Fig. 4 zeigt eine Draufsicht auf die Verschlußstopfen-Variante von Fig. 3 und seine
Umgebung aus der Ebene B-B (Fig. 3)
Nach Fig. 1 ist der hohlzylindrische, mit einem Außengewinde 2 versehene
Verschlußstopfen 1 in die tubusförmige Öffnung 4 des Oberdeckels 3 fest eingeschraubt
und mittels O-Ring 5 gegen den Oberdeckel abgedichtet. Das untere Ende des
Verschlußstopfens erstreckt sich bis in die ebenfalls tubusförmige Öffnung 7 des
Unterdeckels 6 hinein und wird dabei durch senkrecht verlaufende Führungsnasen 8, die
der Stopfenwand angeformt sind, in der Öffnung zentriert.
Die - nicht näher dargestellte - Zelle kann auf zwei Wegen zum Gassammelraum 10 im
Doppeldeckel entgasen. Der eine Weg führt über einen Ringspalt, welcher zwischen der
tubusförmigen Öffnung 7 des Unterdeckels und der Verschlußstopfenwand gebildet ist,
dessen Profil eine kapillare Verengung 11 mit einem nach unten anschließenden, sich
dabei trichterförmig erweiternden Abschnitt 12 aufweist. Gewöhnlich findet auf diesem
Wege der Rückfluß der im Gassammelraum ausgeschiedenen Säure in die Zelle statt.
Diese sammelt sich zunächst am Boden des oberhalb der kapillaren Verengung
angeordneten Raumes 13, der von der Stopfenwand einerseits und den tubusförmigen
Öffnungen von Unterdeckel und Oberdeckel andererseits begrenzt wird. Die
diffusorähnliche Aufweitung des Ringspalts verstärkt die kapillare Anziehungskraft der
Verengung auf die Säuretropfen und zieht so die angesammelte Kondensatflüssigkeit
(Säuresumpf) nach unten und zurück in die Zelle.
Der andere Weg der Entgasung führt erfindungsgemäß über eine Bohrung 14 durch
die Wand des Verschlußstopfens hindurch zum Gassammelraum 10. Dabei ist eine
Führung des Gases durch einen an die Bohrung anschließenden Kanal 15, welcher als
Längsnut in die Tubuswand des Oberdeckels eingebracht ist und welcher von oben in
den Säuresammelraum einmündet, besonders günstig. Vom Säuresammelraum aus
führen beide Gaswege in den Gassammelraum durch eine identische Öffnung 16,
durch welche zugleich der Rückfluß der Säure vom Gassammelraum in den
Säuresammelraum und in die Zelle erfolgt.
Bei der Draufsicht auf den unteren Teil des Verschlußstopfens von der Ebene A-A
(Fig. 1) aus treten die Führungsnasen 8 aus der zylindrischen Stopfenwand deutlich
hervor und lassen ihre Funktion als Abstandshalter und Zentrierhilfen des Stopfens
gegen die tubusförmige Öffnung des Unterdeckels gut erkennen. Dabei sind sie
bestimmend für die Öffnungweite der kapillaren Verengung 11.
Eine andere günstige Ausführungsform des Verschlußstopfens gemäß der Erfindung
nach Fig. 3 berücksichtigt ein Problem, welches dann auftritt, wenn bei der
Herstellung des Doppeldeckels, z. B. durch Vibrationsschweißen, das Ober- und das
Unterteil nicht exakt gefügt sind, sondern eine seitliche Versetzung aufweisen, so
daß die Verschlußöffnungsachsen nicht zusammenfallen. Die damit hervorgerufene
Verspannung des Stopfens bedingt dann Abweichungen von der Ringspaltbreite,
welche die Toleranz im Bereich der kapillaren Verengung über- bzw. unterschreiten.
Als Abhilfe dient erfindungsgemäß ein dem Stopfen angeformter, waagerecht
umlaufender Kragen 17, der an seiner Unterseite mit Füßchen 18 versehen ist,
welche sich auf einen ebenfalls waagerecht ausgebildeten Absatz 19 der
tubusförmigen Öffnung des Unterdeckels aufstützen. Durch eine definierte Höhe der
Füßchen wird ein schlitzförmiger Spalt zwischen dem Kragen und dem Absatz
festgelegt, dessen Öffnungsquerschnitt auch bei seitlichen Versetzungen zwischen
Oberdeckel und Unterdeckel stets konstant bleibt. Die Größenabstimmung des
Öffnungsquerschnitts ist aus der Horizontalen lediglich in die Vertikale verlegt.
Die Stopfen-Variante gemäß Fig. 3 zeigt unterhalb der Verengung eine
trichterförmige Aufweitung des Ringspalts, welche, anders als beim Stopfen der Fig.
1, symmetrisch ist. In allen übrigen Details entspricht die Konstruktion derjenigen des
Stopfens aus Fig. 1.
Fig. 4 gibt den Kragen von einer Ebene B-B (Fig. 3) aus in einer Draufsicht wieder. Die
Füßchen 18 sind dabei von dem Kragenrand verdeckt.
Beim Zusammenfügen der beiden Deckelteile in der Fertigung können sich aber auch
Abweichungen hinsichtlich des Höhenabstandes ergeben. Ist dieser bespielsweise größer
als vorgesehen, setzen die Füßchen des Kragens selbst bei fest eingeschraubter Position
des Stopfens nicht auf dem Absatz der tubusförmigen Öffnung des Unterdeckels auf, so
daß ein zu großer Öffnungsspalt bezüglich des Säurerückflusses resultiert.
Diesem Mißstand begegnet die Konstruktion des Stopfens nach Fig. 1, welcher keinen
Kragen besitzt, durch ein asymmetrisches Diffusorprofil, indem die stopfenseitige
Begrenzung von der glatt und senkrecht nach unten auslaufenden Zylinderwand des
Stopfens gebildet wird. Dadurch bleiben relative Verschiebungen zwischen dem Stopfen
und der tubusförmigen Öffnung des Unterdeckels in vertikaler Richtung ohne Einfluß auf
die Breite der kapillaren Verengung, so daß diese Konstruktion bei allen Fügeverfahren,
bei denen sich allenfalls ein Höhenversatz einstellen kann, das Mittel der Wahl ist.
Beiden Varianten des erfindungsgemäßen Entlüftungssystems mit Säurerücklauf ist
jedoch gemeinsam, daß dessen wesentliche Elemente, nämlich ein Entgasungskanal
durch die Stopfenwand (entsprechend der Gasauslaßdüse mit Gasumlenkung bei
bekannten Systemen), der Säuresammelraum, die kapillare Verengung und der
trichterförmig sich erweiternde Säureablauf (Diffusor) am Verschlußstopfen selbst und in
seinem unmittelbaren Durchtrittsbereich durch die Öffnungen des Doppeldeckels
angeordnet sind.
Ein besonderer Vorzug, der aus dieser Anordnung eines auch bei Akkumulatoren-
Batterien in Schieflage einwandfrei funktionierenden Entgasungssystem resultiert, besteht
darin, daß bei herausgenommenem Verschlußstopfen jede Zelle für sich durch
Druckbeaufschlagung auf Dichtigkeit geprüft werden kann. Der zu diesem Zweck durch
die Öffnung des Oberdeckels eingeführte Prüfkopf findet in dem leicht vorstehenden
Absatz der tubusförmigen Öffnung des Unterdeckels eine dichtende Auflage und sperrt
die Zelle dabei von jeder Kommunikation mit den Gassammelräumen und mit der
Außenatmosphäre ab.
Claims (8)
1. Bleiakkumulatoren-Batterie mit einem mehrere Zellen aufnehmenden Gehäuse
und einem das Gehäuse abschließenden Doppeldeckel mit
Gassammelräumen, welcher mit Verschlußstopfen versehene Einfüll- und
Verschlußöffnungen für jede Zelle besitzt, dadurch gekennzeichnet, daß der
hohlzylindrisch ausgebildete Verschlußstopfen (1) in eine tubusförmige
Öffnung (4) des Oberdeckels (3) fest eingeschraubt ist und sich mit seinem
unteren Ende bis in eine tubusförmige Öffnung (7) des Unterdeckels (6)
erstreckt, und daß jede Zelle Belüftungsöffnungen zu einem der
Gassammelräume aufweist, wobei eine erste Belüftungsöffnung von einem
Ringspalt (11, 12) zwischen der Stopfenwand und der tubusförmigen Öffnung
des Unterdeckels und eine zweite Belüftungöffnung von einer durch die
Stopfenwand hindurchgeführten Bohrung (14) gebildet ist.
2. Bleiakkumulatoren-Batterie nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Profil des Ringspalts eine kapillare Verengung (11) aufweist, an die sich
nach unten ein sich trichterförmig öffnender Abschnitt (12) anschließt.
3. Bleiakkumulatoren-Batterie nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß für die Gaswege über den Ringspalt und über die
Stopfenbohrung eine identische Durchtrittsöffnung (16) zum Gassammelraum
(10) vorhanden ist.
4. Bleiakkumulatoren-Batterie nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
ein Säurerückfluß vom Gassammelraum (10) in die Zelle über die
Durchtrittsöffnung (16) und über den Ringspalt (11, 12) erfolgt.
5. Bleiakkumulatoren-Batterie nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der Ringspalt oberhalb der kapillaren Verengung durch
einen von der Stopfenwand einerseits sowie von den tubusförmigen
Öffnungen des Unterdeckels und des Oberdeckels andererseits begrenzten
Raum (13) zum Auffangen der Säure erweitert ist, wobei der Raum über
einen Gaskanal, der von der Stopfenbohrung (14) und einer rillenförmigen
Ausnehmung (15) in der Tubuswand der Einfüllöffnung (4) im Oberdeckel
(3) gebildet ist, mit dem Gasraum der Zelle kommuniziert.
6. Bleiakkumulatoren-Batterie nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß dem hohlzylindrischen Verschlußstopfen an seinem
unteren Ende zum Zentrieren in der tubusförmigen Öffnung des
Unterdeckels senkrecht verlaufende Führungsnasen (8) angeformt sind.
7. Bleiakkumulatoren-Batterie nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß dem Verschlußstopfen ein an seiner Zylinderwand
waagrecht umlaufender Kragen (17) angeformt ist, der bei eingeschraubter
Position des Stopfens mittels Füßchen (18) auf einem Absatz der
tubusförmigen Einfüllöffnung (7) des Unterdeckels (6) aufsteht, wobei die
Höhe der Füßchen die Öffnungsbreite der kapillaren Verengung (11)
definiert.
8. Bleiakkumulatoren-Batterie nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Zelle (9) mittels eines anstelle des
Verschlußstopfens durch die Einfüllöffnung des Oberdeckels einführbaren
Prüfkopfes auf Dichtigkeit gegen jede Kommunikation mit dem
Gassammelraum in bezug auf die Zellengase und den Elektrolyten abdichtbar
ist.
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