DE4225428A1 - Quarzkristall-resonatorbauteil - Google Patents
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- H03H9/19—Constructional features of resonators consisting of piezoelectric or electrostrictive material having a single resonator consisting of quartz
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Quarzkristall-Resonatorbau
teil der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 genannten Art, und
insbesondere auf Resonatoren, die für Anwendungen bei hoher
Frequenz und engen Toleranzen geeignet sind.
Ein niedrige Verluste aufweisender Quarzresonator weist
typischerweise eine Quarzplatte mit einer geeigneten Kristall
orientierung oder einem geeigneten Kristallschnitt auf, wobei
die Platte über auf beiden Seiten der Platte angeordnete
Elektroden angesteuert wird. Es wurde festgestellt, daß es durch
eine Verdickung des mit Elektroden versehenen Teils der Platte,
entweder durch Metallisieren der Elektroden oder durch Versehen
der Platte mit einem konvexen Umriß, möglich ist, die mechani
schen Schwingungen in dem Elektrodenbereich einzufangen oder auf
diesen zu begrenzen, um auf diese Weise ein Bauteil mit geringen
Verlusten zu schaffen. Das Bauteil kann über seine Kanten oder
am Rand ohne wesentliche Störung der Schwingungen in seinem
aktiven Bereich befestigt werden. Typischerweise ist das Bauteil
an diskreten Punkten unter Verwendung von Federklammern und von
einem silbergefüllten Harzmaterial befestigt, über das ein
elektrischer Kontakt zu dem Bauteil hergestellt wird.
Eine derartige Konstruktion ergibt eine Anzahl von Problemen.
Die Frequenz des Bauteils ist umgekehrt proportional zu seiner
Dicke, und sie ist daher gegenüber dem Vorhandensein von
Oberflächenfilmen wie z. B. aus Wasser oder organischen
Materialien empfindlich. Dies ist der Grund dafür, daß enge
Toleranzen aufweisende Bauteile hermetisch abgedichtet entweder
in einem Vakuum oder in einer trockenen Stickstoffatmosphäre
angeordnet werden. Es wurde jedoch festgestellt, daß das
silbergefüllte Harzmaterial, das zur Herstellung eines Kontaktes
an dem Bauteil verwendet wird, eine Quelle von organischen
Spurenmaterialien darstellt, die einer Alterung des Bauteils
hervorrufen.
Typischerweise ist die eingefangene oder begrenzte Schwingungs
mode oder -betriebsart eine Dickenscherschwingerbetriebsart.
Eine derartige Betriebsart ist jedoch unvermeidbar von Biege
schwingungen begleitet, die nicht begrenzt oder eingefangen
sind und damit den Rand des Bauteils erreichen. Bei bekannten an
diskreten Punkten angreifenden Befestigungen werden diese
Schwingungen teilweise in den Resonatorbereich zurückreflek
tiert. Bei bestimmten Frequenzen treten diese konstruktiv in
Interferenz und rufen sich über die gesamte Platte erstreckende
Resonanzen hervor. Diese Resonanzen können in ihrer Frequenz
nahe beieinanderliegen und außerdem schlechte Temperaturkoeffi
zienten aufweisen. Das Ergebnis besteht darin, daß wenn die
Frequenz dieser Schwingungen durch die Frequenz der gewünschten
begrenzten Resonanz hindurchläuft, sie eine Interferenz mit
dieser Resonanz hervorrufen und "Aktivitätseinbrüche" zusammen
mit einer Frequenzabweichung hervorrufen. Weiterhin können
geringe Änderungen der Grenzbedingungen am Rand der Platte große
Änderungen der Frequenz dieser Plattenresonanzen und damit der
Temperaturen hervorrufen, bei denen sie mit der Haupt-Mode in
Interferenz kommen. Dies führt zu einer thermischen Hysterese,
die Probleme bei temperaturkompensierten Quarzoszillatoren
hervorruft.
Ein weiteres Problem bei der üblichen an diskreten Punkten
erfolgenden Befestigung ist die Vibrationsempfindlichkeit des
fertigen Bauteils. In der Theorie verschwindet, wenn die
Befestigung vollständig symmetrisch sein würde und die Vibration
am Symmetriemittelpunkt einwirkt, die Vibrationsempfindlichkeit
in allen drei Achsen. In der Praxis ist dies jedoch sehr
schwierig zu erzielen, weil es schwierig ist, die aus silberge
fülltem Harzmaterial bestehenden oder andere Befestigungsstruk
turen genau an dem erforderlichen Punkt anzubringen.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, diese Nachteile so
gering wie möglich zu halten oder zu überwinden.
Eine Lösung des vorstehenden Problems besteht darin, das
Bauteil in einem Quarzgehäuse zu befestigen. Diese Technik ist in
der GB-A-22 02 989 erläutert, die eine Quarzresonatorbaugruppe
mit einem Quarzresonator und ersten und zweiten Gehäuseteilen
beschreibt, die aneinander angepaßt sind, um einen Hohlraum zu
bilden, in dem der Resonator angeordnet ist. Hierbei sind die
Gehäusebauteile aus dem gleichen Quarzmaterial und damit mit der
gleichen Kristall-Orientierung wie der Resonator hergestellt.
Obwohl diese Struktur im Betrieb befriedigende Eigenschaften
aufweist, ruft die Herstellung der Gehäusebauteile, in denen der
Resonator eingekapselt ist, beträchtliche Bearbeitungskosten
hervor.
Erfindungsgemäß wird ein Quarzkristall-Resonatorbauteil
geschaffen, das ein Resonatorelement und erste und zweite
Gehäusebauteile einschließt, wobei das Resonatorelement eine
Quarzplatte umfaßt, die einen konturierten Mittelteil aufweist,
der von einer ringförmigen Ausnehmung umgeben ist, so daß die
Schwingungsenergie auf den Mittelbereich begrenzt ist, und wobei
die Gehäusebauteile jeweils eine ebene Quarzplatte umfassen, die
an der jeweiligen Oberfläche des Resonatorelementes an dessen
Umfang befestigt ist.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden anhand
der Zeichnung beschrieben, in der eine Querschnittsansicht des
in einem Quarzgehäuse angeordneten Resonatorbauteils gezeigt
ist.
Die in dieser Zeichnung dargestellte Ausführungsform des
Bauteils umfaßt ein Quarz-Resonatorelement 11, das zwischen
zwei ebenen Quarz-Gehäuseplatten 12, 13 befestigt ist. Das
Resonatorelement 11 ist durch eine Quarzplatte gebildet, die in
ihren allgemein in der Mitte liegenden Bereichen derart
konturiert oder geformt ist, daß sie einen konvexen oder
linsenförmigen Bereich 110 bildet, der von einer ringförmigen
Ausnehmung 111 umgeben ist. Die Geometrie, d. h. die Tiefe und
der Krümmungsradius der Ausnehmung ist so festgelegt, daß ein
Einfangen oder Beschränken der bevorzugten Dickenscherschwinger
mode auf den Bereich 110 sichergestellt ist. Vorzugsweise sind
die Ausnehmung und die konturierte Oberfläche symmetrisch zum
Mittelpunkt der Resonatorplatte.
Das Resonatorelement 11 kann mit Hilfe eines Hochfrequenz-
Plasma-Ätzverfahrens auf die gewünschte Form konturiert oder
geformt werden.
Der Rand des Resonatorelementes 11 weist die gleiche Dicke wie
der Mittelbereich 110 auf. Dies ermöglicht die Verwendung von
ebenen Abdicht- oder Gehäuseplatten 12, 13, die an dem Umfang
des Elementes 11 mit Hilfe einer hermetischen Dichtung 14
befestigt sind, die beispielsweise aus einem Glas mit niedrigem
Schmelzpunkt oder einer Metallegierung mit niedrigem Schmelz
punkt gebildet ist. Die Dicke der Dichtung 14 bestimmt den
Abstand zwischen den Platten 12, 14 und dem aktiven Bereich des
Resonatorelementes 11. Weil die Dichtung vollständig anorganisch
ist, wird das Problem der Emission von Verunreinigungen besei
tigt. Bei manchen Anwendungen kann die Dichtung eine elektro
statische Verbindung oder eine Diffusionsverbindung umfassen.
Der Abdichtvorgang wird bei erhöhten Temperaturen,
beispielsweise bei 400° bis 500°C, und bei einem verringerten
Druck oder unter Vakuum ausgeführt.
Die äußere Oberfläche einer oder beider Platten 12 kann ein
Substrat, beispielsweise für eine Dünn- oder Dickfilmschaltung
bilden, so daß sich eine integrierte Oszillatorbaugruppe
ergibt.
Vorzugsweise sind die inneren Oberflächen der Platten 12, 13 und
beide Oberflächen des Resonatorelementes 11 mit Gold
beschichtet, um symmetrische Molekularbiegungen zwischen den
Oberflächen zu erzielen. Die Goldbeschichtung des Elementes 11
ergibt weiterhin die Ansteuerelektroden.
Die Platten 12, 13 sind bezüglich ihrer Kristallorientierung mit
dem Resonatorelement 11 derart ausgerichtet, daß eine thermische
Fehlanpassung im wesentlichen beseitigt wird. Die für das
Resonatorelement verwendeten Kristallschnitte sind typischer
weise AT-Schnitte oder SC-Schnitte, wobei der letztere ein
doppelt gedrehter Schnitt mit einer Anzahl von Vorteilen ist,
wie z. B. Dehnungskompensation. Bauteile mit SC-Schnitt sind
jedoch in der Herstellung aufwendiger. Die Winkeldrehung um die
X-Achsen bestimmt den thermischen Ausdehnungskoeffizienten in
der Ebene der Platte. Weil dieser Winkel bei dem SC-Schnitt und
dem geringere Kosten verursachenden AT-Schnitt gleich ist, ist
es möglich, Gehäuseplatten mit AT-Schnitt zusammen mit einem
Resonatorelement mit SC-Schnitt zu verwenden.
Die fertige eine Packung bildende Struktur weist eine geringe
Vibrationsempfindlichkeit in den beiden seitlichen Richtungen
auf. Eine geringe Empfindlichkeit in der Dickenrichtung wird
dadurch sichergestellt, daß die Kontur und damit die
Schwingungsverteilung symmetrisch um den Mittelpunkt der Kontur
der Resonatorplatte 11 gehalten wird.
Biegungsmoden, die durch die Erregung der eingefangenen
Dickenscherschwingermode erzeugt werden, erreichen unvermeidbar
den Rand der Resonatorplatte. Aufgrund der hermetischen
Abdichtung um den Rand der Resonatorplatte wird diese Energie in
die beiden Dichtungs- oder Gehäuseplatten 12, 13 eingekoppelt.
Durch Aufbringen eines geeigneten (nicht gezeigten) akustischen
Absorbers (beispielsweise eines Kunststoffilmabsorbers) auf die
Außenoberflächen dieser Platten kann verhindert werden, daß
diese Biegungsschwingungen in die Resonatorplatte
zurückreflektiert werden. Auf diese Weise können Probleme
hervorrufende Aktivitätseinbrüche und ihre Auswirkungen auf die
thermische Hysterese im wesentlichen beseitigt werden. Es wurde
weiterhin festgestellt, daß eine Aufrauhung der Außenoberflächen
der Platte 12 eine wirksame akustische Absorption ergibt.
Das auf die Innenoberflächen der Abdichtplatten 12, 13
aufgebrachte Gold kann zum Feinabgleich des Bauteils auf eine
bestimmte Frequenz verwendet werden. Ein gesteuerter
Laserstrahl, der durch eine derartige Platte hindurchgeleitet
wird, verdampft Gold von der Oberfläche, so daß das Gold auf der
Oberfläche der Resonatorplatte abgeschieden wird. Diese
zusätzliche Goldmenge vergrößert die Massenbelastung auf der
Resonatorplatte und verringert damit deren Frequenz.
Die Gesamtstruktur kann in einem Kunststoffgehäuse befestigt
werden, das einen stoßabsorbierenden Schaum enthält.
Es ist verständlich, daß die vorstehend beschriebene Technik bei
der Konstruktion von Filtern verwendet werden kann, die eine
Anzahl von in geeigneter Weise miteinander gekoppelten
Resonatoren umfassen. Es ist möglich, eine Anzahl derartiger
Resonatoren auf einer einzigen monolithischen Resonatorplatte
mit entweder einer elektrischen oder einer akustischen
Kupplung zwischen den einzelnen Resonatoren herzustellen.
Derartige in geeigneter Weise verbundene Mehrfachresonatoren
können dann durch Quarzplatten eingeschlossen werden, wie dies
weiter oben beschrieben wurde, um ein Filter zu bilden.
Alternativ kann eine beliebige Anzahl von einzelnen oder
mehrfachen Resonatoren miteinander ausgerichtet und übereinander
gestapelt werden, wobei der gleiche Abdichtvorgang für das
Gehäuse oder die Packung mit Abschlußplatten verwendet wird, die
die äußeren Schichten der Bauteile bilden. Ein derartiges
Bauteil kann entweder als Filter oder als Anzahl von getrennten
Resonatorenanwendungen angeschaltet werden, die eine Vielzahl
von Frequenzen erfordern.
Claims (11)
1. Quarzkristall-Resonatorbauteil mit einem Resonatorelement,
das zwischen ersten und zweiten Gehäusebauteilen befestigt ist,
dadurch gekennzeichnet, daß das Resonatorelement eine
Quarzplatte (11) mit einem mit einer Kontur versehenen
Mittelteil (110) aufweist, der von einer ringförmigen Vertiefung
(111) umgeben ist, so daß die Schwingungsenergie in dem
Mittelteil (111) eingefangen ist, und daß die Gehäusebauteile
jeweils eine ebene Quarzplatte (12, 13) umfassen, die an der
jeweiligen Oberfläche des Resonatorelementes (11) an dessen
Umfang befestigt ist.
2. Resonatorbauteil nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das Resonatorelement (11) ein
Bauteil mit SC-Schnitt ist.
3. Resonatorbauteil nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Gehäusebauteile (12, 13) aus
Material mit AT-Schnitt bestehen.
4. Resonatorbauteil nach einem der Ansprüche 1-3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Gehäusebauteile (12, 13)
bezüglich ihrer Kristallorientierung mit dem Resonatorelement
(11) ausgerichtet sind, um eine thermische Fehlanpassung
zwischen diesen Bauteilen so gering wie möglich zu machen.
5. Resonatorbauteil nach einem der Ansprüche 1 - 4,
dadurch gekennzeichnet, daß beide Oberflächen des
Resonatorelementes (11) und die nach innen gerichteten
Oberflächen der Gehäusebauteile (12, 13) mit Gold beschichtet
sind.
6. Resonatorbauteil nach einem der Ansprüche 1-5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Gehäusebauteile (12, 13) an dem
Resonatorelement (11) über ein einen niedrigen Schmelzpunkt
aufweisendes Glas oder eine einen niedrigen Schmelzpunkt
aufweisende Metallegierung (14) befestigt sind.
7. Resonatorbauteil nach einem der Ansprüche 1-6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Platten (12, 13) an dem
Resonatorelement (11) jeweils über eine elektrostatische
Verbindung oder eine Diffusionsverbindung befestigt sind.
8. Resonatorbauteil nach einem der Ansprüche 1-7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Außenoberfläche eines oder
beider Gehäusebauteile (12, 13) mit einer akustisch
absorbierenden Schicht versehen ist.
9. Resonatorbauteil nach einem der Ansprüche 1-8,
dadurch gekennzeichnet, daß der das Resonatorelement (11)
umgebende Raum evakuiert ist.
10. Resonatorbauteil nach einem der Ansprüche 1-9,
dadurch gekennzeichnet, daß die Resonatorplatte eine Vielzahl
von einzeln konturierten Resonatoren aufweist.
11. Gestapelte Baugruppe mit einer Vielzahl von
Resonatorbauteilen nach einem der Ansprüche 1-10.
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
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