DE4220952A1 - Wirbelschichtreaktor zum Kühlen oder Erhitzen körniger Feststoffe durch indirekten Wärmeaustausch - Google Patents
Wirbelschichtreaktor zum Kühlen oder Erhitzen körniger Feststoffe durch indirekten WärmeaustauschInfo
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- B01—PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
- B01J—CHEMICAL OR PHYSICAL PROCESSES, e.g. CATALYSIS OR COLLOID CHEMISTRY; THEIR RELEVANT APPARATUS
- B01J8/00—Chemical or physical processes in general, conducted in the presence of fluids and solid particles; Apparatus for such processes
- B01J8/18—Chemical or physical processes in general, conducted in the presence of fluids and solid particles; Apparatus for such processes with fluidised particles
- B01J8/1836—Heating and cooling the reactor
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- B01J—CHEMICAL OR PHYSICAL PROCESSES, e.g. CATALYSIS OR COLLOID CHEMISTRY; THEIR RELEVANT APPARATUS
- B01J2208/00—Processes carried out in the presence of solid particles; Reactors therefor
- B01J2208/00008—Controlling the process
- B01J2208/00017—Controlling the temperature
- B01J2208/00106—Controlling the temperature by indirect heat exchange
- B01J2208/00115—Controlling the temperature by indirect heat exchange with heat exchange elements inside the bed of solid particles
- B01J2208/00132—Tubes
Description
Die Erfindung betrifft einen Wirbelschichtreaktor zum
thermischen Behandeln körniger Feststoffe, mit im Reaktor im
Bereich der Wirbelschicht angeordneten Rohrleitungen für ein
Heiz- oder Kühlfluid zum indirekten Wärmeaustausch zwischen
dem Heiz- oder Kühlfluid und den Feststoffen.
Ein solcher Wirbelschichtreaktor ist z. B. aus dem deutschen
Patent 29 01 723 und dem dazu korrespondierenden US-Patent
4 295 281 sowie aus dem deutschen Patent 36 44 806 bekannt.
In den bekannten Wirbelschichtreaktoren werden körnige
Feststoffe, insbesondere Braunkohle, erhitzt und dabei
weitgehend getrocknet. Die Reaktoren weisen fest
installierte Rohrleitungen auf, welche von einem Heizfluid,
z. B. Wasserdampf, durchströmt werden, um dem Wirbelbett die
nötige Energie zuzuführen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den eingangs
genannten Wirbelschichtreaktor so auszugestalten, daß
einzelne Abschnitte der Rohrleitungen ohne großen Aufwand
außer Betrieb geschaltet und auch ausgewechselt werden
können. Erfindungsgemäß geschieht dies dadurch, daß der
Reaktor mindestens zwei im Abstand voneinander angeordnete,
in Öffnungen der Reaktorwand lösbar sitzende Rohrplatten
aufweist, wobei durch jede Rohrplatte das Einlaß- und das
Auslaßende mehrerer fluidführender Rohrleitungen geführt ist
und jede Rohrplatte mit ihren Rohrleitungen eine
Wärmeaustauscheinheit bildet.
Der erfindungsgemäß ausgestaltete Wirbelschichtreaktor kann
einerseits zum Kühlen und andererseits zum Erhitzen der
körnigen Feststoffe des Wirbelbettes dienen. Wenn das
Wirbelbett erhitzt werden soll, leitet man ein Heizfluid,
z. B. heißes Gas, Wasserdampf oder eine heiße Flüssigkeit,
durch die Rohrleitungen. Für den Fall, daß das Wirbelbett zu
kühlen ist, gibt man ein Kühlfluid, z. B. Wasser, in die
Rohrleitungen.
Vorteilhafterweise besitzt mindestens eine der Rohrplatten
im Bereich der Einlaßenden der Rohrleitungen eine
Einströmkammer, auch weist in diesem Fall mindestens eine
der Rohrplatten im Bereich der Auslaßenden der Rohrleitungen
eine Auslaßkammer auf. Es ist zweckmäßig, wenn benachbarte
Rohrleitungen einer Wärmeaustauscheinheit etwa gleiche
Abstände aufweisen. Die Rohrleitungen, die zu verschiedenen
Rohrplatten und damit zu verschiedenen
Wärmeaustauscheinheiten gehören, können nicht nur parallel
verlaufen, sie können auch in einem beliebigen Winkel
zueinander ausgerichtet sein.
Eine Weiterbildung der Erfindung besteht darin, daß
mindestens zwei benachbarte Wärmeaustauscheinheiten
Rohrplatten aufweisen, die in schräg gegenüberliegenden
Öffnungen in der Reaktorwand sitzen. Solche
Wärmeaustauscheinheiten sind, kurz gesagt, ungefähr einander
entgegengerichtet angeordnet. Wenn man möglichst viele
Rohrleitungen pro m3 Wirbelbettvolumen im Reaktor
unterbringen will, ordnet man die Wärmeaustauscheinheiten
auf gleicher Höhe abwechselnd einander entgegengerichtet an.
Dadurch wird es leicht möglich, auf gleicher Höhe z. B. 10
bis 50 Wärmeaustauscheinheiten abwechselnd einander
entgegengerichtet anzuordnen.
Ausgestaltungsmöglichkeiten des Wirbelschichtreaktors werden
mit Hilfe der Zeichnung erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 einen Wirbelschichtreaktor im Längsschnitt in
schematischer Darstellung,
Fig. 2 zwei Wärmeaustauscheinheiten im Längsschnitt,
geschnitten entlang der Linie A-A in Fig. 3,
Fig. 3 einen Querschnitt entlang der Linie B-B in Fig. 2 und
Fig. 4 einen Längsschnitt entlang der Linie C-C in Fig. 3.
Der Wirbelschichtreaktor (1) der Fig. 1 weist senkrechte
Außenwände (1a) und (1b) auf, die ein Wirbelbett (2)
einschließen. Wirbelgas wird durch eine Leitung (3) unter
Druck herangeführt und über einen Düsenrost (4) verteilt in
das Wirbelbett (2) eingeleitet. Die thermisch zu
behandelnden körnigen Feststoffe werden durch die
Leitung (5) dem Wirbelbett aufgegeben, behandelte Feststoffe
werden aus einer Sammelkammer (6) unterhalb des
Düsenrostes (4) abgezogen und in der Leitung (7) aus dem
Reaktor entfernt. Feststoffhaltiges Wirbelgas verläßt den
Reaktor durch den Kanal (8) und gelangt zu einer an sich
bekannten Entstaubungseinrichtung, die nicht dargestellt
ist, z. B. zu einem Zyklon und/oder Elektrofilter. Die vom
Wirbelgas abgeschiedenen Feststoffe können als behandelt aus
dem Verfahren entfernt oder aber ganz oder teilweise zurück
in das Wirbelbett (2) geleitet werden, was ebenfalls in der
Zeichnung nicht dargestellt wurde.
Nachfolgend wird davon ausgegangen, daß dem Wirbelbett (2)
durch ein Heizfluid indirekt Wärme zugeführt wird, wobei
dieses Heizfluid im Wirbelbett durch Rohrleitungen (10) und
(11) strömt. In analoger Weise könnte man aber auch ein
Kühlfluid durch die Rohrleitungen führen. Das Heizfluid wird
von außen durch die Leitungen (10a) und (11a) herangeführt
und gelangt dann zunächst in eine Einströmkammer (10b) und
(11b), bevor es durch die jeweiligen Rohrleitungen strömt.
Am Auslaßende der Rohrleitungen befindet sich jeweils eine
Auslaßkammer (10c) oder (11c), von denen aus das abgekühlte
Heizfluid durch die Leitungen (10d) und (11d) abgeführt
wird. Die Teile mit den Bezugsziffern (10), (10a), (10b),
(10c) und (10d) gehören zur oberen Wärmeaustauscheinheit,
die Teile mit den Bezugsziffern (11), (11a), (11b), (11c)
und (11d) gehören zu einer zweiten, darunter angeordneten
Wärmeaustauscheinheit. Die Rohrleitungen beider Einheiten
haben an allen Stellen Gefälle, damit eine Flüssigkeit in
ihrem Innern stets abfließt.
Die Fig. 2 und 3 veranschaulichen, wie zwei oder mehrere
Wärmeaustauscheinheiten gebaut sein können und wie man sie
beispielsweise im Reaktor anordnen kann. Jede Einheit kann
für sich an- und abgeschaltet werden, auch kann jede Einheit
dann, wenn der Reaktor außer Betrieb ist, aus dem Reaktor
entfernt werden. Hierdurch lassen sich Wartungsarbeiten
beschleunigen und vereinfachen. In Fig. 2 ist die untere
Einheit, zu der die Rohrleitungen (11) gehören, teilweise
aus dem Reaktor entfernt dargestellt.
Jede Einheit weist eine Rohrplatte (9) auf, vgl. Fig. 2 und
3, durch welche das Einlaßende und das Auslaßende der
Rohrleitungen geführt ist, die zu der Einheit gehören. Zur
Vereinfachung wurden die Rohrplatten (9) in Fig. 1
weggelassen. Die Rohrplatte sitzt in einer Öffnung (15) in
der Seitenwand des Reaktors und ist mit dieser Wand lösbar
verbunden, z. B. durch Verschrauben oder Verschweißen. Die
Rohrplatte (9) ist so geformt, daß sie die Öffnung (15) ganz
ausfüllt, so daß die Reaktorwand eine möglichst glatte
Innenseite aufweist. Eine solche glatte Innenseite vermeidet
Anbackungen und verhindert Störungen in der Verteilung des
Wirbelgases. Auf der Außenseite der Rohrplatte (9) sind die
bereits zusammen mit Fig. 1 erläuterten
Einströmkammern (10b) und (11b) sowie die
Auslaßkammern (10c) und (11c) angeordnet.
In den Fig. 1 bis 4 sind die Rohrleitungen stets als
einfache Linien schematisch wiedergegeben. Es ist leicht
verständlich, daß die Anzahl der Rohrleitungen, die zu einer
Wärmeaustauscheinheit gehören, ziemlich beliebig sein kann.
Aus Fig. 2 und 3 geht hervor, daß benachbarte, d. h.
nebeneinander oder übereinander angeordnete
Wärmeaustauscheinheiten Rohrplatten (9) aufweisen, die in
schräg gegenüberliegenden Öffnungen (15) in der
Reaktorwand (1a) oder (1b) sitzen. Hierdurch kann der
Abstand zwischen benachbarten Einheiten klein gehalten
werden.
Fig. 3 zeigt eine wichtige Variante der Erfindung, wobei die
Wärmeaustauscheinheiten auf gleicher Höhe abwechselnd
einander entgegengerichtet angeordnet sind. Man kann hier
auch von alternierender Anordnung auf gleicher Höhe
sprechen. Hierdurch lassen sich die Rohrleitungen (10) der
in Fig. 3 oberen Einheit, die Rohrleitungen (12) der
mittleren Einheit und die Rohrleitungen (13) der in Fig. 3
unteren Einheit sehr dicht gepackt im Wirbelbett auf
gleicher Höhe unterbringen.
In der Praxis kann es ausreichen, nur nebeneinanderliegende
Einheiten (entsprechend den Leitungen (10), (12) und (13)
gemäß Fig. 3) im Wirbelschichtreaktor vorzusehen und auf
weitere, darunterliegende Einheiten (Leitungen (11) gemäß
Fig. 1 und 2) zu verzichten.
Wenn man die Rohrleitungen an allen Stellen mit Gefälle
ausbildet, kommen sich die nächstliegenden
Rohrleitungen (12, 13) benachbarter Einheiten an bestimmten
Stellen sehr nahe, die in Fig. 4 mit einem Kreis (20)
markiert sind. In der Praxis ist darauf zu achten, daß der
Abstand benachbarter Rohrleitungen an diesen Stellen größer
als der größte im Wirbelbett auftretende Korndurchmesser
ist, damit hier nicht Körner zwischen den Rohrleitungen
eingeklemmt festgehalten werden.
Claims (6)
1. Wirbelschichtreaktor zum thermischen Behandeln körniger
Feststoffe, mit im Reaktor im Bereich der Wirbelschicht
angeordneten Rohrleitungen für ein Heiz- oder Kühlfluid
zum indirekten Wärmeaustausch zwischen dem Heiz- oder
Kühlfluid und den Feststoffen, dadurch gekennzeichnet,
daß der Reaktor mindestens zwei im Abstand voneinander
angeordnete, in Öffnungen der Reaktorwand lösbar sitzende
Rohrplatten aufweist, wobei durch jede Rohrplatte das
Einlaß- und das Auslaßende mehrerer fluidführender
Rohrleitungen geführt ist und jede Rohrplatte mit ihren
Rohrleitungen eine Wärmeaustauscheinheit bildet.
2. Wirbelschichtreaktor nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß mindestens eine der Rohrplatten im
Bereich der Einlaßenden der Rohrleitungen eine
Einströmkammer aufweist.
3. Wirbelschichtreaktor nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß mindestens eine der Rohrplatten im
Bereich der Auslaßenden der Rohrleitungen eine
Auslaßkammer aufweist.
4. Wirbelschichtreaktor nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß benachbarte Rohrleitungen
einer Wärmeaustauscheinheit etwa gleiche Abstände
aufweisen.
5. Wirbelschichtreaktor nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens zwei benachbarte
Wärmeaustauscheinheiten Rohrplatten aufweisen, die in
schräg gegenüberliegenden Öffnungen in der Reaktorwand
sitzen.
6. Wirbelschichtreaktor nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die benachbarten, auf gleicher Höhe
im Reaktor angeordneten Wärmeaustauscheinheiten einander
entgegengerichtet angeordnet sind.
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