DE4220790A1 - Schaltzelle mit einer Vorrichtung zur Druckentlastung - Google Patents
Schaltzelle mit einer Vorrichtung zur DruckentlastungInfo
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- H02B13/00—Arrangement of switchgear in which switches are enclosed in, or structurally associated with, a casing, e.g. cubicle
- H02B13/02—Arrangement of switchgear in which switches are enclosed in, or structurally associated with, a casing, e.g. cubicle with metal casing
- H02B13/025—Safety arrangements, e.g. in case of excessive pressure or fire due to electrical defect
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Description
Die Erfindung betrifft eine Schaltzelle zur Aufnahme
von Schaltgeräten und Sammelschienen, mit einer durch
einen rückseitig angeordneten und sich über die Höhe der
Schaltzelle erstreckenden Kanal gebildeten Vorrichtung
zur Druckentlastung, wobei der Kanal eine Filterein
richtung aufweist.
Eine Schaltzelle dieser Art ist durch die DE-A-28 17 418
bekannt geworden. Zwischen der Schaltzelle und dem Kanal
ist vorzugsweise mittig eine Durchtrittsöffnung vorge
sehen. Der Kanal besitzt an seinem oberen und seinem
unteren Ende jeweils eine Austrittsöffnung, in der sich
eine Filtereinrichtung befindet. Diese Filtereinrichtungen
weisen zwei Kammern auf, von denen die eine mit einem
pulverförmigen Filtermaterial und die andere mit einem
temperaturbeständigen sowie wärmeleitfähigen Material
gefüllt ist. Zweck des Kanals und der Filtereinrichtungen
ist es, aus der Schaltzelle ohne Gefährdung des Bedienungs
personals Gase abzuleiten, die durch einen Störlicht
bogen freigesetzt werden.
Bei der bekannten Schaltzelle steht zwar durch die
obere und die untere Ausströmöffnung des Kanals ein
relativ großer Querschnitt für den Austritt von Gasen
zur Verfügung. Jedoch besteht in vielen Fällen die
Forderung, daß Lichtbogengase nicht nach unten abgeführt
werden dürfen, weil sich dort Kabel und andere wärme
empfindliche Einrichtungen befinden. Andererseits kann die
zusätzliche Forderung bestehen, daß bei alleiniger Ab
leitung von Lichtbogengasen nach oben Temperatur und
Strömungsgeschwindigkeit der Gase von solcher Beschaffen
heit sein müssen, daß auch bei einer geringen Raumhöhe von
etwa 2300 bis 2400 mm voller Personenschutz gewährleistet
ist. Dies bedeutet, daß eine vor der Schaltzelle stehende
Person bei dem Auftreten eines Störlichtbogens im Inneren
der Schaltzelle nicht gefährdet sein darf.
Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
eine mit einem Kanal für ausströmende Gase versehene
Schaltzelle der eingangs genannten Art so auszugestalten,
daß die erwähnten hohen Anforderungen, insbesondere hin
sichtlich des Personenschutzes, erfüllt werden.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß
die Schaltzelle allseitig lichtbogenfest verschlossen ist,
eine Durchtrittsöffnung von der Schaltzelle zu dem Kanal
im unteren Bereich der Schaltzelle angeordnet ist und der
Kanal nur am oberen Ende des Schaltfeldes eine Ausström
öffnung besitzt. Dies hat zur Folge, daß im Fehlerfall
entstehende Gase bei Entstehung im oberen Teil der Schalt
zelle zu einer Richtungsänderung veranlaßt werden, da
sie nur im unteren Bereich in den Kanal eintreten können.
Die Gase durchströmen den Kanal entlang dessen gesamter
Länge, so daß stets eine große Oberfläche zur Kühlung,
Kondensation von Metalldampf und Entionisierung zur Ver
fügung steht. Bei den vorgeschriebenen Störlichtbogen
prüfungen haben sich nach der Erfindung gestaltete
Schaltzellen bewährt.
Häufig werden in Schaltanlagen zwei oder mehrere Schalt
zellen nebeneinander aufgestellt. In einem solchen Fall
ist es vorteilhaft, wenn zwischen den Durchtrittsöffnungen
der benachbarten Schaltzellen Schottwände angeordnet sind,
und wenn die Kanäle der benachbarten Schaltzellen ober
halb der Durchtrittsöffnungen in Verbindung miteinander
stehen. Hierdurch wird erreicht, daß bei einem Störlicht
bogen in einer der Schaltzellen eine Ausbreitung der
Gase in die benachbarten Schaltfelder verhindert wird,
andererseits aber oberhalb der Durchtrittsöffnungen für
die aus einer der Schaltzelle austretenden Gase auch die
Kanäle der übrigen Schaltzellen zur Aufnahme der Gase
zur Verfügung stehen. Die zur Kühlung und Kondensation
zur Verfügung stehenden Flächen sind dementsprechend ver
größert.
Bei der eingangs erwähnten Schaltzelle nach der
DE-A-28 17 418 sind jeweils zwei Kammern umfassende
Filtereinrichtungen vorgesehen. Nach einer weiteren Aus
gestaltung der Erfindung sind diese Kammern entbehrlich,
wenn als Filtereinrichtung ein zickzackförmig geformtes
gelochtes Blech verwendet wird. Ein solches Blech weist
einen überraschend niedrigen Strömungswiderstand für die
austretenden Gase auf, kühlt jedoch die Gase aufgrund
seiner großen Oberfläche besonders wirksam.
Prinzipiell ist es möglich, den Kanal nach oben offen
zu lassen. Die Erfahrung zeigt jedoch, daß bei der Er
richtung von Schaltanlagen ungewollt Teile in einen
solchen Kanal hineinfallen oder im späteren Betrieb Klein
tiere eindringen können, was in beiden Fällen Störungen
hervorrufen kann. Daher empfiehlt es sich, die Ausström
öffnung des Kanals mit einem bei Überdruck zu öffnenden
Verschlußorgan zu versehen. Geeignet ist als Verschluß
organ beispielsweise ein dünnes Blech, eine Folie oder
eine durch ausströmendes Gas hochstellbare Klappe.
Die Erfindung wird im folgenden anhand des in den Figuren
dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert.
Die Fig. 1 zeigt eine Schaltzelle in einer Frontansicht.
Die Fig. 2 zeigt die Schaltzelle gemäß der Fig. 1 von
der Seite im Schnitt.
Die Fig. 3 und 4 sind die in der Fig. 2 eingezeichneten
Schnitte A-B bzw. C-D.
Die in den Fig. 1 und 2 gezeigte Schaltzelle 1 ist
zur Verwendung im Bereich der Mittelspannung vorgesehen
und findet daher Anwendung vorzugsweise in der öffent
lichen Energieversorgung oder Industriebetrieben. Front
seitig sind eine größere Tür 2 als Zugang zu dem Raum
für die Mittelspannungsgeräte sowie eine kleinere Tür 3
zum Abschluß eines Niederspannungsraumes vorgesehen, der
zur Unterbringung von Schutz- und Steuergeräten dient.
Die Schaltzelle kann in üblicher Weise aus Stahlblech
teilen bestehen, die durch Schweißen oder Schrauben ver
bunden sind. Wie die Fig. 2 näher zeigt, ist die Schalt
zelle 1 nach unten durch ein Bodenblech 4 verschlossen.
Bei der Aufstellung der Schaltzelle 1 über einem Kabel
kanal erfolgt der Anschluß der Schaltzelle über dichte
Kabeleinführungen, die in das Bodenblech 4 einzusetzen
sind. In den Fig. 1 und 2 sind keinerlei Einbauteile
gezeigt, da es im vorliegenden Zusammenhang auf deren
Gestaltung nicht ankommt.
Nach oben ist die Schaltzelle 1 gleichfalls durch ein
lichtbogenfestes Dachblech 5 verschlossen. Ebenso ver
fügt die Schaltzelle 1 über feste Seitenwände 6 und bei
einzelner Aufstellung strichpunktiert angedeutete Ab
deckungen 7. Die lichtbogenfeste Gestaltung der Schalt
zelle 1 als solcher beruht somit auf geeigneter Bemessung
der zusammenzufügenden Teile und ihrer Verbindungen. Im
allgemeinen wird es als ausreichend betrachtet, wenn die
Schaltzelle 1 sec einem Störlichtbogen standhält. Dies
bedeutet, daß die Wandungen nicht durchbrennen oder
bersten dürfen.
An der Rückseite der Schaltzelle 1 ist ein Kanal zur Druck
entlastung und zur Abführung von Gasen angeordnet, die
beim Auftreten eines Störlichtbogens in der Schaltzelle
1 entstehen. Der Kanal 10 wird durch eine lichtbogenfeste
Rückwand 11 der Schaltzelle 1 sowie eine parallel hierzu
angeordnete Kanalwand 12 begrenzt und ist nach unten durch
ein Bodenstück 13 verschlossen. Der Abstand zwischen der
Rückwand 11 und der Kanalwand 12 beträgt etwa 10% der
Tiefe der Schaltzelle 1. Welches Maß tatsächlich gewählt
wird, hängt davon ab, welche Ergebnisse die vorgeschriebenen
Störlichtbogenprüfungen ergeben. Eine Verbindung zwischen
der Schaltzelle 1 und dem Kanal 10 besteht nur im unteren
Bereich, wo in der Rückwand 11 der Schaltzelle 1 eine
unmittelbar über dem Bodenblech 4 beginnende Durchtritts
öffnung 14 angeordnet ist. In einer gewissen Entfernung
oberhalb der Oberkante der Durchtrittsöffnung 14 beginnt
eine Einlage in Gestalt eines zickzackförmig gebogenen
Bleches 15, das mit Löchern geeigneter Größe versehen
ist. Das gelochte Blech 15 erstreckt sich bis zu einer
Ausströmöffnung 16 am oberen Ende des Kanales 10, der an
dieser Stelle zum Schutz gegen hineinfallende Gegenstände
oder hineingelangende Kleintiere mit einem Verschlußorgan
17 in Gestalt eines dünnen Bleches abgedeckt ist.
Die beschriebene lichtbogenfeste Gestaltung einer Schaltzelle
ist sowohl bei Einzelaufstellung als auch bei
einer Kombination mehrerer Schaltzellen zu einer zu
sammenhängenden Schaltanlage anwendbar. Bei den in der
Fig. 2 eingetragenen und in den Fig. 3 und 4 dar
gestellten Schnitten A-B und C-D wird davon ausgegangen,
daß drei Schaltzellen 1 nebeneinander aufgestellt sind.
Diese sind gegeneinander durch Trennwände 20 in der Weise
geschottet, daß eine Verbindung jeweils nur zwischen jeder
der Schaltzellen 1 und ihrem zugehörigen Kanal 10 besteht
(Fig. 3), da auch die Kanäle 10 durch Zwischenstücke 21
getrennt sind. Die Fig. 4 zeigt demgegenüber, daß ober
halb der Durchtrittsöffnung 14 Verbindungen auch zwischen
den benachbarten Kanälen 10 bestehen. Nimmt man also bei
spielsweise an, daß in der linken der Schaltzellen 1
ein Störlichtbogen aufgetreten ist und Lichtbogengase
in den zugehörigen Kanal 10 übertreten, so steht ihnen für
die weitere Strömung und Expansion auch der Raum der be
nachbarten Kanäle 10 zur Verfügung. Der Fig. 4 ist im
übrigen ein Beispiel für die Anordnung von Löchern 22 in
den Blechen 15 zu entnehmen.
Wie man erkennt, wird das geforderte erhöhte Maß an
Personenschutz ohne eine Änderung in der Gestalt des Nutz
raumes der Schaltzelle durch ein verhältnismäßig geringes
zusätzliches Volumen erreicht, welches der Kanal 10 ein
nimmt. Die Größe der Durchtrittsöffnung 11, die Form und
Abmessungen des gelochten Bleches 15 und der Löcher 22
sowie die Breite des Kanales 10 können nach Versuchen
entsprechend den Anforderungen optimiert werden.
Claims (4)
1. Schaltzelle (1) zur Aufnahme von Schaltgeräten und
Sammelschienen, mit einer durch einen rückseitig ange
ordneten und sich über die Höhe der Schaltzelle erstrecken
den Kanal (10) gebildeten Vorrichtung zur Druckentlastung,
wobei der Kanal eine Filtereinrichtung (15) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - die Schaltzelle (1) allseitig lichtbogenfest verschlos sen ist,
- - eine Durchtrittsöffnung (14) von der Schaltzelle (1) zu dem Kanal (10) im unteren Bereich der Schaltzelle (1) angeordnet ist, und
- - der Kanal (10) nur am oberen Ende des Schaltfeldes (1) eine Ausströmöffnung (16) besitzt.
2. Schaltzelle nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
bei einer benachbarten Aufstellung mehrerer Schaltzellen
(1) zwischen den Durchtrittsöffnungen (14) Zwischenstücke
(21) angeordnet sind und daß die Kanäle (10) der benach
barten Schaltzellen (1) oberhalb der Durchtrittsöffnungen
(14) in Verbindung miteinander stehen.
3. Schaltzelle nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
der oberhalb der Durchtrittsöffnung (14) gelegene Bereich
des Kanals (10) als Filtereinrichtung ein zickzack
förmig geformtes gelochtes Blech (15) enthält.
4. Schaltzelle nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Ausströmöffnung (16) des Kanals (10) durch ein bei Über
druck zu öffnendes Verschlußorgan (17) verschlossen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924220790 DE4220790C2 (de) | 1992-06-24 | 1992-06-24 | Schaltzelle mit einer Vorrichtung zur Druckentlastung |
Applications Claiming Priority (1)
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Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE4220790A1 true DE4220790A1 (de) | 1994-01-05 |
DE4220790C2 DE4220790C2 (de) | 1996-04-25 |
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ID=6461773
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DE19924220790 Expired - Fee Related DE4220790C2 (de) | 1992-06-24 | 1992-06-24 | Schaltzelle mit einer Vorrichtung zur Druckentlastung |
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Country | Link |
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