DE4220750A1 - Verfahren zur interpolativen, prädiktiven Bild-Datenkompression - Google Patents
Verfahren zur interpolativen, prädiktiven Bild-DatenkompressionInfo
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- H04N19/50—Methods or arrangements for coding, decoding, compressing or decompressing digital video signals using predictive coding
- H04N19/503—Methods or arrangements for coding, decoding, compressing or decompressing digital video signals using predictive coding involving temporal prediction
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur prädiktiven Bild
codierung nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Die Erfindung findet Verwendung in der audiovisuellen
Telekommunikation, z. B. beim Bildtelefon oder bei Telekon
ferenzen.
Heutige Bild-Datenkompressionstechniken, z. B. nach der
CCITT Empfehlung H.261 für Bildtelefon oder Telekonferenz
arbeiten mit einer Prädiktion des aktuellen Bildes aus dem
vorhergehenden Bild mit blockweiser Bewegungskompensation,
um die Datenmenge zur Beschreibung des aktuellen Bildes zu
senken. Die CCITT Empfehlung H.261, entworfen für Bild-
Übertragung bei sehr geringen Datenraten (p*64 kbit/s),
p=1 . . 30), benutzt nur ganzzahlige Verschiebungen von Bild
zu Bild zur Bewegungskompensation in der Prädiktions
schleife. Vorteilhaft ist die einfache Berechnung und
Übertragung der Verschiebungsvektoren und der geringe Auf
wand zur Berechnung des Schätzbildes (bzw. des Schätzbloc
kes), da nur Speicherzugriffe und keine arithmetischen
Operationen benötigt werden, um die Werte des verschobenen
Schätzblockes zu erhalten.
Aber die ganzzahligen Verschiebungen verursachen hochfre
quente Verzerrungen in der Prädiktionsschleife an den
Blockgrenzen, wenn benachbarte Blöcke nicht dieselbe Ver
schiebung aufweisen. Ein weiterer Nachteil ist die mangel
hafte Prädiktion, da normalerweise die abgebildeten Ob
jekte sich nicht mit ganzzahligen Verschiebungen, sondern
gebrochenen, bewegen.
Aufgabe der Erfindung ist deshalb ein interpolatives Prä
diktionsverfahren anzugeben, mit dem eine höhere Bildqua
lität sowie eine flüssigere Bewegungswiedergabe bei gerin
ger Datenrate erzielt wird.
Die Aufgabe wird gelöst durch die kennzeichnenden Merkmale
des Patentanspruch 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen
und/oder Weiterbildungen sind den Unteransprüchen zu ent
nehmen.
Mit dem erfindungsgemäßen interpolativen Prädiktionsver
fahren wird der Prädiktionsgewinn gegenüber einfacher
ganzzahliger Prädiktion aus dem vorrausgehend codierten
Bild erheblich gesteigert.
Beispielsweise werden zwei vorausgehende Bilder benutzt um
einen Block des aktuellen Bildes vorherzusagen. Für jeden
Block (16*16 Bildpunkte groß in H.261) wird eine Entschei
dung getroffen, ob
- a) der verschobene oder nicht verschobene Block des vorausgehenden Bildes
- b) der verschobene oder nicht verschobene Block des vor-vorausgehenden Bildes
- c) keine Prädiktion (intra coding)
- d) eine gewichtete Mittellung aus verschobenen und/oder nicht verschobenen Blöcken aus beiden vorausgehenden Bildern
als Schätzblock verwendet wird.
Die Entscheidung wird normalerweise dadurch getroffen, daß
die Prädiktionsart genommen wird, die den kleinsten qua
dratischen Abstand zum Originalblock hat. Eine detail
lierte Beschreibung zu dieser Entscheidung ist z. B. in
CCITT Study Group XV Reference Model 8 (RM8) "Specialists
Group on Coding for visual Telephony" Doc 525, Stuttgart,
Juni 1989 enthalten.
Die Fälle a) und c) sind in der CCITT Empfehlung H.261
(auch in RM8) enthalten. Der Fall b) ist ebenfalls be
kannt. Neu ist die Prädiktionsweise d), die den Prädikti
onsgewinn am meisten steigert.
Das folgende Bild soll die Art der Prädiktion in H 261
verdeutlichen:
Für jedes Bild wird eine Prädiktion aus dem vorhergehenden
Bild durchgeführt.
In dem erfindungsgemäßen Prädiktionsverfahren werden min
destens zwei vorhergehende Bilder verwendet:
1: Schätzung der beiden Verschiebungsvektoren für den
zu codierenden Block in Bezug auf das vorausge
hende und vor-vorausgehende Bild (Verschiebung O
ist eingeschlossen).
2: Berechnung der Bildpunktwerte für die beiden ver
schobenen und/oder nicht verschobenen Schätz
blöcke.
3: Berechnung des Mittelwertes der Bildpunktwerte aus
beiden Schätzblöcken z. B. für die Gewichtung
0,5 : 0,5.
4: Berechnung des quadratischen oder absoluten mitt
leren Abstands für die 4 Fälle a), b), c), d) zum
zu codierenden Block.
5: Bestimmung des Prädiktionsverfahren, das den ge
ringsten Abstand hat.
1. Die Mittelwertberechnung aus zwei vorhergehenden
Bildern erfolgt über ein Tiefpaßfilter, daß das
hohe Frequenzrauschen in der Prädiktionsschleife
reduziert. Dieses Filter ist besser als das in RM8
der CCITT Empfehlung H.261 verwendete Filter.
2. Für eine lineare Bewegung z. B. mit einer 0,5 Bild
punktverschiebung pro Bild kann in H.261 eine
ganzzahlige Verschiebung von 0 oder 1 gewählt wer
den. Wenn z. B. für das vorausgehende Bild O und
für das vor-vorausgehende Bild 1 gewählt wird,
entspricht die Impulsantwort des Prädiktors im
Fall d) einem Prädiktor, der mit halber Bildpunkt
genauigkeit und bilinearer Interpolation arbeitet.
Die Entscheidungsübermittlung und die Übertragung der Ver
schiebungsvektoren wird analog dem in der CCITT-Empfehlung
H.261 beschriebenen Verfahren durchgeführt. Für jeden
Block muß der gewählte Fall übermittelt werden: in Fall a)
und b) wird ein Verschiebungsvektor übertragen, in Fall c)
wird kein Verschiebungsvektor übertragen, im Fall d) wer
den zwei Verschiebungsvektoren übertragen. Selbst der
Fall, daß zwei Verschiebungsvektoren den Betrag Null be
sitzen, ist im Fall d) berücksichtigt. In diesem Fall ar
beitet die bereits beschriebene Filterung in nicht-be
wegten Bereichen und erhöht den Prädiktionsgewinn vergli
chen mit der lediglich aus einem vorhergehenden Bild nicht
verschobenen Prädiktion.
Anstatt die vier Fälle a) bis d) zu übermitteln, ist es
möglich, die Null-Verschiebungsvektorübertragung als 5.
Fall e) durch Mittelwertbildung zu übertragen.
Die Erfindung ist nicht beschränkt auf das im Ausfüh
rungsbeispiel angegebene Prädiktionsverfahren, sondern es
kann auch mit anderen Prädiktions-Codierverfahren, deren
Codierschema nicht auf der CCITT-Empfehlung H.261 basiert,
gearbeitet werden. Außerdem können andere Blockgrößen als
16·16 Bildpunkte, z. B. 8·8 Bildpunkte oder selbst unregel
mäßige Blockgrößen aus einer Mischung von 16·16 und 8·8
Bildpunkten verwendet werden. Auch die Verwendung von
Blöcken mit mehr als zwei vorhergehenden Bildern ist für
die Prädiktion des aktuellen Blocks denkbar.
Claims (7)
1. Verfahren zur prädiktiven Bildcodierung mit Bewegungs
kompensation, bei dem die Bilder in Blöcke mit n*n Bild
punkten zerlegt werden und für jeden Block ein Bewegungs
kompensierter Schätzblock aus vorausgehenden Bildern be
rechnet wird, dadurch gekennzeichnet, daß eine Ent
scheidung über ein Prädiktionsverfahren getroffen wird,
derart daß entschieden wird ob
- a) der verschobene oder nicht verschobene Block des vorausgehenden Bildes
- b) der verschobene oder nicht verschobene Block des vor-vorausgehenden Bildes
- c) keine Prädiktion
- d) eine gewichtete Mittelung aus verschobenen und/oder unverschobenen Blöcken aus beiden voraus gehenden Bildern
als Schätzblock für den aktuellen Block verwendet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
- - daß mindestens zwei Verschiebungsvektoren für den zu codierenden Block in Bezug auf das vorausge hende und vor-vorausgehende Bild geschätzt werden,
- - daß die Bildwerte für die beiden Schätzblöcke be rechnet werden,
- - daß der Mittelwert der Bildpunktwerte aus beiden Schätzblöcken für z. B. eine Gewichtung von 0,5 : 0,5 berechnet wird,
- - daß der quadratische oder absolute mittlere Ab stand für die Fälle a) bis d) zum codierten Block berechnet wird, und
- - daß das Prädiktionsverfahren mit dem geringsten Abstand bestimmt wird.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche l
oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzliche Verschie
bungsvektoren mit Betrag Null berücksichtigt werden, und
daß die mittleren Bildpunktwerte aus den zwei Blöcken von
zwei vorhergehenden Bildern bestimmt werden.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß Gewichtungsfaktoren ungleich 0,5
für die Berechnung der interpolativen Bildpunktwerte aus
den verschobenen oder nicht verschobenen Blöcken der vor
hergehenden Bilder eingesetzt werden.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß unregelmäßige Blockgrößen ver
wendet werden.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß Blöcke verwendet werden, die aus
mehr als zwei vorhergehenden Bildern für die Prädiktion
des aktuellen Blocks gebildet werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4220750A DE4220750A1 (de) | 1992-06-29 | 1992-06-29 | Verfahren zur interpolativen, prädiktiven Bild-Datenkompression |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4220750A DE4220750A1 (de) | 1992-06-29 | 1992-06-29 | Verfahren zur interpolativen, prädiktiven Bild-Datenkompression |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4220750A1 true DE4220750A1 (de) | 1994-01-05 |
Family
ID=6461748
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4220750A Withdrawn DE4220750A1 (de) | 1992-06-29 | 1992-06-29 | Verfahren zur interpolativen, prädiktiven Bild-Datenkompression |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4220750A1 (de) |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0395440A2 (de) * | 1989-04-27 | 1990-10-31 | Victor Company Of Japan, Limited | Einrichtung zur adaptiven Zwischenbild-Vorhersagekodierung eines Videosignals |
EP0484140A2 (de) * | 1990-10-31 | 1992-05-06 | Victor Company Of Japan, Ltd. | Verfahren zur Kompression von bewegten Bildsignalen nach dem Zeilensprungverfahren |
-
1992
- 1992-06-29 DE DE4220750A patent/DE4220750A1/de not_active Withdrawn
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0395440A2 (de) * | 1989-04-27 | 1990-10-31 | Victor Company Of Japan, Limited | Einrichtung zur adaptiven Zwischenbild-Vorhersagekodierung eines Videosignals |
EP0484140A2 (de) * | 1990-10-31 | 1992-05-06 | Victor Company Of Japan, Ltd. | Verfahren zur Kompression von bewegten Bildsignalen nach dem Zeilensprungverfahren |
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
SANDBANK, C.P.: DIGITAL TELEVISION, John Wiley & Sons, 1990, S.606-610 * |
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Legal Events
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