DE4220290C2 - Doppelrevolver-Werkzeughalter für eine Drehmaschine - Google Patents
Doppelrevolver-Werkzeughalter für eine DrehmaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Doppelrevolver-Werkzeughalter
für eine Drehmaschine mit zwei koaxial ineinander gelagerten
und drehfest verbundenen, aber axial relativ zueinander stu
fenlos verstellbaren Revolverscheiben mit einer Klemmeinrich
tung zu ihrer Fixierung in bestimmten axialen Relativstellun
gen und mit einer Vielzahl am Umfang angeordneter Spannein
richtungen für paarweise gleichzeitig zum Einsatz kommende
Drehmeißel.
Ein derartiger Werkzeughalter ist z. B. in der DE 35 28 437
C2 beschrieben. Er bietet die Möglichkeit, durch Drehen zu
bearbeitende Werkstücke mit zwei Werkzeugen gleichzeitig auf
gegenüberliegenden Seiten zu bearbeiten. Dabei wird die Bear
beitungszeit verkürzt, wichtiger ist jedoch, daß sich nur auf
diese Weise dünnwandige Werkstücke, wie z. B. Bremsscheiben
für Kraftfahrzeuge, mit der geforderten Genauigkeit herstel
len lassen.
Während es bei einfachen Werkzeugrevolvern bekannt ist (DE 39
30 221 C2), neben undrehbar eingespannten Drehmeißeln auch
rotierend antreibbare Werkzeuge vorzusehen, dienen bei vor
veröffentlichten Maschinen Doppelrevolver bisher nur als
Werkzeughalter für nicht drehangetriebene Werkzeuge, z. B.
Drehmeißel (DE-OS 21 28 642, DE 40 22 572 A1), obgleich es
in vielen Fällen zweckmäßig wäre, in einer einzigen Werk
stückaufspannung außer Dreharbeiten auch Arbeiten mit dreh
angetriebenen Werkzeugen, z. B. Fräs- oder Schleifarbeiten,
durchzuführen. Der Verwirklichung solcher multifunktioneller
Doppelrevolver-Werkzeughalter hat bisher offensichtlich die
Schwierigkeit entgegengestanden, daß aus Platzgründen keine
Möglichkeit gesehen wurde, zusätzlich zu den schon vorhan
denen zahlreichen Lagern, Führungen und Antrieben und insbe
sondere unter Berücksichtigung der relativen Beweglichkeit
der beiden Revolverscheiben an diesen auch noch paarweise
zusammenwirkende rotierende Werkzeuge samt Antrieben zu
lagern. Es ist lediglich vorgeschlagen worden (DE 41 35 735
C1), bei Gegenspindelmaschinen auf gegenüberliegenden Seiten
eines Revolvergehäuses zwei unabhängig voneinander dreh
schaltbare Revolverscheiben vorzusehen, deren Drehachsen
fluchten und an denen rotierend antreibbare Werkzeuge ge
lagert sind, die jeweils vom Zentrum der Revolverscheiben aus
über zentrale Ritzel und große Zahnringe angetrieben werden.
Man braucht dafür neben jeder Revolverscheibe ein etwa ebenso
großes Getriebegehäuse.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, einen Dop
pelrevolver-Werkzeughalter der eingangs genannten Art zu
schaffen, welcher vielseitiger als bisher einsetzbar ist.
Vorstehende Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
an wenigstens einer Stelle des Umfangs der Revolverscheiben
axial fluchtende Werkzeug-Spanneinrichtungen rotierend an
treibbar gelagert sind, die durch eine sich zwischen den
Revolverscheiben erstreckende Antriebswelle kuppelbar sind.
Die Erfindung bietet den Vorteil, daß Werkstücke, wie z. B.
Bremsscheiben, in einer einzigen Aufspannung nicht nur mit
einer sehr kurzen Bearbeitungszeit und ohne Gefahr der Ver
formung durch einseitige Belastung auf beiden Seiten gleich
zeitig drehend bearbeitet, sondern davor oder danach auch
ein- oder beidseitig gebohrt, gefräst oder geschliffen werden
können. Insbesondere letzteres ist zur Verringerung der Ober
flächenrauhigkeit und Beseitigung der beim Drehen entstehen
den spiraligen Rille erwünscht, durch welche im Falle von
Bremsscheiben eine radiale Kraft auf die Bremsbeläge ausgeübt
werden könnte.
Den beengten Platzverhältnissen bei Doppelrevolvern trägt die
Erfindung dadurch Rechnung, daß nur ein einziger Antrieb für
beide paarweise zusammenwirkende, rotierende Werkzeuge vor
handen ist. Es kommt hinzu, daß die Antriebsverbindung zwi
schen den rotierend antreibbaren Werkzeugen nicht koaxial zum
Drehlager der Revolverscheiben angeordnet ist, sondern sich
exzentrisch zwischen diesen erstreckt. Die Erfindung nimmt
dabei bewußt in Kauf, daß wegen der Antriebswelle der Ar
beitsbereich zwischen den beiden gegenüberliegenden rotieren
den Werkzeugen eingeschränkt ist, zumal deren Durchmesser we
gen der übrigen Teile des Doppelrevolvers ohnehin nicht groß
sein kann, aber die vorgeschlagene Konstruktion reicht den
noch aus, um z. B. Bremsscheiben zu überschleifen und ermög
licht überhaupt erst die raumsparende Bauweise eines Doppel
revolver-Werkzeughalters.
Um die Masse des drehschaltbaren Teils des Doppelrevolvers
möglichst klein zu halten, insbesondere dann, wenn dieser
mehrere axial fluchtend gegenüberliegende, rotierend antreib
bare Werkzeug-Spannfutter aufweist, ist in bevorzugter Ausge
staltung der Erfindung vorgesehen, daß die Antriebswelle an
einer Revolverscheibe axial festgelegt ist, und in die Werk
zeug-Spanneinrichtung der anderen Revolverscheibe axial ver
schieblich, aber drehfest eingreift und daß die Antriebswelle
mit einer in der Arbeitsstation angeordneten, vorgelagerten
Antriebswelle kuppelbar ist. Die letztere wird zweckmäßiger
weise durch axiale Verschiebung relativ zu der die Antriebs
welle der Werkzeug-Spanneinrichtungen tragenden Revolver
scheibe ein- und ausgekuppelt.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand
der Zeichnung näher erläutert, welche in vereinfachter Dar
stellung eine Seitenansicht und teilweise Schnittansicht ei
nes Doppelrevolver-Werkzeughalters mit senkrechter Drehachse
zeigt.
Der im Ausführungsbeispiel gezeigte Doppelrevolver-Werkzeug
halter 10 ist Teil einer Vertikal-Drehmaschine, von welcher
der Einfachheit halber im übrigen nur ein Drehfutter 12 ge
zeigt ist, mittels dessen die zu bearbeitenden Werkstücke, im
Beispielsfall Kraftfahrzeug-Bremsscheiben 14, gespannt und
während der Bearbeitung rotierend angetrieben werden.
Der Doppelrevolver-Werkzeughalter 10 hat eine obere Revolver
scheibe 16 und eine untere Revolverscheibe 18, über deren Um
fang verteilt jeweils mindestens zwei Spanneinrichtungen für
jeweils paarweise gleichzeitig zum Einsatz kommende Drehmei
ßel 20, 22 sowie eine Spanneinrichtung 24 bzw. 26 für eine
obere Schleifscheibe 28 bzw. eine untere Schleifscheibe 30
angeordnet sind. Mit den beiden Paaren von Drehmeißeln 20, 22
werden die Bremsscheiben 14 auf ihren Hauptflächen vorbear
beitet und geschlichtet. Anschließend werden diese Flächen
dann mittels den Schleifscheiben 28 und 30 überschliffen.
Statt der gezeigten senkrechten Lage der Drehachsen könnten
diese auch horizontal liegen.
Vorzugsweise hat der Doppelrevolver-Werkzeughalter am Umfang
noch weitere Werkzeug-Spanneinrichtungen für Drehmeißel und
Schleifscheiben, z. B. insgesamt acht Drehschaltstellungen,
um sechs Paare von Drehmeißeln und zwei Paare von Schleif
scheiben zum Einsatz bringen zu können. Dabei können zwei
oder mehr Werkzeug-Spanneinrichtungen identisch mit Dreh-
oder Schleifwerkzeugen bestückt werden, um das zeitliche In
tervall zwischen dem Auswechseln der Werkzeuge zu verlängern.
Bei dem Ausführungsbeispiel hat der Doppelrevolver-Werkzeug
halter 10 ein Gehäuse 32, welches fest auf einem in Richtung
der durch einen Doppelpfeil 34 angezeigten X-Achse und in
Richtung der durch einen Pfeil 36 angedeuteten Z-Achse ver
fahrbaren Kreuzschlitten gelagert ist. Das Gehäuse 32 enthält
im wesentlichen die Lager, Führungen, Antriebsteile und Fest
stelleinrichtungen für die beiden Revolverscheiben 16 und 18,
wobei zu Einzelheiten auf die eingangs genannten älteren Kon
struktionen Bezug genommen wird. Für die Drehschaltbewegungen
entsprechend Pfeil 38 der drehfest miteinander verbundenen
Revolverscheiben 16 und 18 sorgt ein fest am Gehäuse 32 gela
gerter, steuerbarer Motor 40. Die durch einen Pfeil 42 ange
deutete axiale Einstellbarkeit der unteren Revolverscheibe 18
(relativ zu der axial fest im Gehäuse 32 gelagerten hinteren
Revolverscheibe 16) erfolgt mittels eines steuerbaren, eben
falls am Gehäuse 32 (oder dem dieses tragenden Kreuzschlit
ten) gelagerten Motors als Stellantrieb 44. Unter den ge
schilderten Bedingungen werden die Werkzeuge 20, 28 der obe
ren Revolverscheibe 16 durch Verfahrbewegungen des den Dop
pelrevolver tragenden Kreuzschlittens in Richtung der X- und
Z-Achse zum Einsatz am Werkstück 14 gebracht, während die
Werkzeuge 22, 30 der unteren Revolverscheibe 18 bei den Be
wegungen der oberen Revolverscheibe 16 mitgenommen werden,
aber durch den Stellantrieb 44 eine zusätzliche Bewegung und Ein
stellung in Richtung der Pfeile 36 bzw. 42, d. h. längs der
Z-Achse erhalten und auf diese Weise je nach Dicke der Werk
stücke 14 auf einen beliebigen gewünschten axialen Abstand zu
den jeweils paarweise zugeordneten Werkzeugen 20 bzw. 28 der
oberen Revolverscheibe 16 eingestellt werden können.
Es besteht selbstverständlich die weitere Möglichkeit, daß
nicht der Doppelrevolver-Werkzeughalter 10, sondern das Dreh
spannfutter 12 die Bewegungen längs der X-Achse ausführt.
Die Drehmeißel 20, 22 werden in herkömmlicher Weise in den
Revolverscheiben 16 und 18 gespannt und beim Werkzeugwechsel
gelöst. Die in den Revolverscheiben 16 bzw. 18 drehbar gela
gerten Spanneinrichtungen 24 bzw. 26 der Schleifscheiben 28
bzw. 30 fluchten axial und sind drehfest verbunden über eine
zentrale Antriebswelle 46. Diese ist in der oberen Revolver
scheibe 16 drehbar, aber axial fest gelagert und erstreckt
sich durch die Schleifscheiben 28 und 30 hindurch und über
den Zwischenraum zwischen den Revolverscheiben 16 und 18 hin
weg mit einem als Vielnutprofil ausgebildeten unteren Ende in
die mit einem entsprechenden Hohlprofil ausgebildete untere
Werkstück-Spanneinrichtung 26, so daß eine relative Axialver
schiebung zwischen der Antriebswelle 46 und der unteren Werk
stück-Spanneinrichtung 26 unter Aufrechterhaltung der drehfe
sten Verbindung möglich ist.
Die Schleifscheiben 28 und 30 brauchen nur in derjenigen
Drehschaltstellung des Doppelrevolver-Werkzeughalters 10 ro
tierend angetrieben zu werden, in welcher sie sich, wie in
der Zeichnung gezeigt, auf Seiten des Werkstückfutters 12 be
finden. Daher ist das obere Ende der Antriebswelle 46 über
eine lösbare Kupplung 48 mit einer vorgelagerten, durch einen
Kraftzylinder 50 axial in Pfeilrichtung 52 verschieblichen
Antriebswelle 54 kuppelbar. Die letztere ist ihrerseits über
ein Getriebe 56 durch einen am Gehäuse 32 bzw. an dem dieses
tragenden Kreuzschlitten gelagerten Werkzeug- bzw. Schleifan
triebsmotor 58 antreibbar. Auch wenn am Umfang der Revolver
scheiben 16, 18 mehrere Paare von Werkstück-Spanneinrich
tungen 24, 26 für rotierend antreibbare Werkzeuge 28, 30
vorhanden sind, genügt für deren paarweisen Antrieb ein
einziger Motor 58, der über die vorgelagerte Antriebswelle
54 wahlweise mit den Antriebswellen 46 der verschiedenen ro
tierenden Werkzeugpaare kuppelbar ist.
Im übrigen schließt es die beschriebene Konstruktion nicht
aus, im Einzelfall nur in eine von zwei paarweise gegenüber
liegenden, drehbar gelagerten und antreibbaren Werkzeug-
Spanneinrichtungen 24, 26 ein Werkzeug einzuspannen, um nur
auf einer Seite eines Werkstücks eine bestimmte Bearbeitung
auszuführen.
Claims (5)
1. Doppelrevolver-Werkzeughalter für eine Drehmaschine mit
zwei koaxial ineinander gelagerten und drehfest verbun
denen, aber axial relativ zueinander stufenlos verstell
baren Revolverscheiben mit einer Klemmeinrichtung zu ih
rer Fixierung in bestimmten axialen Relativstellungen und
mit einer Vielzahl am Umfang angeordneter Spanneinrich
tungen für paarweise gleichzeitig zum Einsatz kommende
Drehmeißel, dadurch gekennzeichnet, daß an wenigstens ei
ner Stelle des Umfangs der Revolverscheiben (16, 18)
axial fluchtende Werkzeug-Spanneinrichtungen (24, 26)
rotierend antreibbar gelagert sind, die durch eine sich
zwischen den Revolverscheiben erstreckende Antriebswelle
(46) kuppelbar sind.
2. Doppelrevolver-Werkzeughalter nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die rotierend antreibbaren Werkzeug-
Spanneinrichtungen (24, 26) zum Spannen von Schleifschei
ben (28, 30) mit stirnseitig gegenüberliegenden Schleif
flächen ausgelegt sind.
3. Doppelrevolver-Werkzeughalter nach Anspruch 1 oder 2, da
durch gekennzeichnet, daß die Antriebswelle (46) an einer
Revolverscheibe (16) axial festgelegt ist und in die
Werkzeug-Spanneinrichtung (26) der anderen Revolver
scheibe (18) axial verschieblich, aber drehfest ein
greift.
4. Doppelrevolver-Werkzeughalter nach einem der Ansprüche 1
bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebswelle (46)
mit einer in der Arbeitsposition angeordneten, vorgela
gerten Antriebswelle (54) kuppelbar ist.
5. Doppelrevolver-Werkzeughalter nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die vorgelagerte Antriebswelle (54)
durch axiale Verschiebung relativ zu der die Antriebs
welle (46) der Werkzeug-Spanneinrichtungen (24, 26) tra
genden Revolverscheibe (16) kuppelbar ist.
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DE19924220290 DE4220290C2 (de) | 1992-06-20 | 1992-06-20 | Doppelrevolver-Werkzeughalter für eine Drehmaschine |
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D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: PCC PITTLER MASCHINENFABRIK GMBH, 63225 LANGEN, DE |
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