DE4219677A1 - Verfahren zum uebertragen digitaler daten - Google Patents
Verfahren zum uebertragen digitaler datenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Übertragen digitaler Da
ten in einem Mobilfunksystem mit mindestens einer Basisstation mit je min
destens zwei Sendeantennen und mindestens einer Mobilstation mit jeweils
einer Empfangsantenne. Die Erfindung bezieht sich im übrigen auch auf eine
Mobilfunkanlage sowie einen Mobilfunkempfänger zur Durchführung eines sol
chen Verfahrens.
Die Übertragung digitaler Daten über Mobilfunkkanäle leidet primär unter
Kurzzeitfluktuationen (Schwund; Fading). Es ist bekannt, daß solche Fluk
tuationen sehr gut durch die Verwendung verschiedener Übertragungspfade
(Diversity Transmission) unterdrückt werden können. So ist z. B. schon vor
geschlagen worden, die mobile Station (das Automobil) mit mehreren
Empfangsantennen zu bestücken (Receiver Antenna Diversity). Wenn der Ab
stand dieser Antennen mehr als eine halbe Wellenlänge beträgt, dann können
die Amplituden und Phasen der Empfangssignale der verschiedenen Antennen
als statistisch unabhängig betrachtet werden, was die Wahrscheinlichkeit
eines Signalschwundes beider Signale wesentlich reduziert. Es ist aber
klar, daß mit dieser Technik vernünftigerweise keine Handgeräte gebaut
werden können.
Eine zweite Variante besteht darin, dieselben digitalen Daten über ver
schiedene Sendeantennen abzustrahlen (Transmitter Antenna Diversity). Ein
solches System geht z. B. aus der Veröffentlichung "Transmitter Diversity
for a Digital FM-Paging System", F. Adachi, IEEE Transactions on Vehicular
Technology, vol. VT-28, No 4, Nov. 1979, S. 333-337, hervor. Dabei werden
dieselben Grunddaten über separate Antennen gesendet. Die über die ver
schiedenen Antennen gesendeten FM-Signale haben alle dieselbe Trägerfre
quenz. Die Unterscheidung wird durch die unterschiedliche Wahl der Modula
tionsindizes ermöglicht. Wenn die Sendeantennen mindestens eine halbe Wel
lenlänge der Trägerschwingung beabstandet sind, dann sind die beiden Si
gnale am Ort des Empfängers unkorreliert. Aufgrund der Antennentheorie
führt die gleichzeitige Übertragung über zwei Sendeantennen beim Empfänger
zu einer Superposition der Einzelfelder. Entsprechend sind auch destruktive
Überlagerungen möglich, was natürlich höchst unerwünscht ist.
Aufgabe der Erfindung ist es nun, ein Verfahren der eingangs genannten Art
zu schaffen, das auch bei schwundbehafteten Kanälen, wie z. B. einem Mobil
funkkanal, eine gute Empfangsqualität bietet.
Gemäß der Erfindung besteht die Lösung darin, daß in der Basisstation aus
den digitalen Daten unter Verwendung eines Korrelationscodierers korre
lierte Symbole erzeugt werden, und daß die Symbole einzeln oder blockweise
in einem vorbestimmten Rhythmus abwechslungsweise über die mindestens zwei
Sendeantennen mittels linearer Modulation einer Trägerschwingung zur Mobil
station übertragen werden.
Der Kern der Erfindung besteht also darin, daß mehrere Antennen abwechs
lungsweise benützt werden, um die Symbole einer Sequenz digitaler Daten zu
übermitteln. Die Wellenfelder, die durch die jeweiligen Sendeantennen er
zeugt werden, werden verschieden sein, und die Symbolenergien der über ver
schiedene Sendeantennen übermittelten Symbole werden unabhängig voneinander
sein (insoweit es um Kurzzeitschwund geht). Damit das erfindungsgemäße Um
schalten benützt werden kann, müssen die Symbole jedoch korreliert sein.
Als Folge davon werden die Symbole verschiedener Sendeantennen unabhängig
voneinander schwinden. Eine Empfängermannigfaltigkeit (Diversity Reception)
der Ordnung L (L = Anzahl verwendete Sendeantennen) kann somit ohne
Zeitspreizen (Interleaving) erreicht werden. Für die meisten Anwendungen
dürfte die Verwendung von zwei Sendeantennen genügend sein.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform werden unmittelbar aufeinanderfol
gende Symbole stets über unterschiedliche Sendeantennen übermittelt. Mit
anderen Worten, das Umschalten in der Basisstation zwischen den beiden
Sendeantennen erfolgt symbolweise.
Es liegt aber ebenso im Sinn der Erfindung, die Symbole blockweise umzu
schalten. Das heißt, die Daten werden zu Blöcken einer bestimmten Länge
zusammengefaßt und dann blockweise über verschiedene Sendeantennen über
mittelt. Wenn aber gemäß dieser Ausführungsform zwei oder mehr aufeinan
derfolgende Symbole über dieselbe Sendeantenne übermittelt werden, dann
müssen sie zuvor zeitgespreizt werden. Die Zeitspreizung (Interleaving)
muß dabei mit einer Interleaving-Tiefe B erfolgen, die größer als die
Blocklänge ist.
Bei der Übertragung über die verschiedenen Sendeantennen werden Träger
schwingungen mit ein und derselben Trägerfrequenz verwendet. Des weiteren
werden zum Modulieren der Trägerschwingungen dieselben Basisbandpulse ver
wendet. Das erfindungsgemäße Verfahren führt somit nicht zu einer Verbrei
terung des Frequenzbandes. Dies ist z. B. dann wichtig, wenn es darum geht,
in einem gegebenen Frequenzband möglichst viele Funkkanäle unterbringen zu
können (zellulares Mobilfunknetz für Telefone - z. B. GSM-Vorschriften).
Im Mobilfunkempfänger werden für die über unterschiedliche Sendeantennen
übermittelten Symbole jeweils separate Kanalschätzungen durchgeführt. Dies
ist wichtig, wenn der Vorteil der Mehrfachübertragung im Empfänger genutzt
werden soll. Grundsätzlich ist es aber auch möglich, die Mehrfachübertra
gung nicht auszunutzen. Dies bedeutet, daß beim Übergang von einer kon
ventionellen Einpfad-Übertragung auf eine erfindungsgemäße Mehrfachüber
tragung das abgestrahlte Signal nicht nur von spezifischen, angepaßten
Empfängern, sondern von auch von "alten" Geräten empfangen werden kann
(Kompatibilität).
In einer erfindungsgemäßen Mobilstation werden die über verschiedene
Sendeantennen übermittelten Trägerschwingungen vorzugsweise mit ein und
demselben RF-Schaltkreis zu einem entsprechenden Basisbandsignal demodu
liert, und erst dann wird aufgrund der unterschiedlichen Kanalschätzungen
die Symboldetektion durchgeführt. Das Egalisieren der Basisbandsignale auf
grund der Kanalschätzungen erfolgt vorzugsweise auf digitaler Ebene. Infol
gedessen lassen sich konventionelle Empfängerschaltungen schnell und ein
fach an das erfindungsgemäße Verfahren anpassen, da es dann in der Regel
genügt, die alten abgespeicherten Programme durch neue zu ersetzen.
Die mindestens zwei Sendeantennen einer Basisstation sollten einen Abstand
haben, der größer als eine halbe Wellenlänge der verwendeten Trägerschwin
gung ist. Mit Vorteil stehen sie so nahe nebeneinander, daß im Versor
gungsbereich der Basisstation ein Laufzeitunterschied zwischen den über
verschiedene Sendeantennen zu der Mobilstation übermittelten Trägerschwin
gungen vernachlässigbar ist gegenüber einer Symboldauer. Ist nämlich die
Symboldauer zu kurz gegenüber dem Abstand, dann kann es im Versorgungsbe
reich Gebiete geben, wo sich benachbarte Symbole (z. B. das letzte des einen
Blocks mit dem ersten des nächsten Blocks) überlagern resp. auslöschen kön
nen.
Eine Mobilfunkanlage zum Durchführen des erfindungsgemäßen Verfahrens umfaßt
somit mindestens eine Basisstation mit mindestens zwei Sendeantennen
zum Übertragen digitaler Daten mittels linearer Modulation einer Träger
schwingung und zeichnet sich aus durch einen Korrelationscodierer zum Er
zeugen korrelierter Symbole aus den digitalen Daten und durch eine Um
schaltvorrichtung zum einzeln oder blockweise abwechselnden Übertragen der
Symbole über die mindestens zwei Sendeantennen der Basisstation. Wenn die
Symbole blockweise übertragen werden sollen, dann umfaßt die Basisstation
vorzugsweise einen Interleaver geeigneter Interleaving-Tiefe.
Ein erfindungsgemäßer Mobilfunkempfänger weist (genau) eine Empfangsan
tenne zum Empfangen von mit digitalen Daten modulierten Trägerschwingungen
auf. Ferner sind mindestens zwei umschaltbare Kanalschätzer installiert,
die synchron zur Umschaltvorrichtung der Basisstation geschaltet sind. Sie
führen aufgrund der über die jeweils entsprechenden Sendeantennen übermit
telten Symbole eine Kanalschätzung zwecks Kompensation der Störungen durch.
Aus dem Verfahren ergeben sich noch weitere schaltungstechnische Merkmale,
die hier nicht explizit aufgeführt werden. Sie ergeben sich im übrigen auch
aus der nachfolgenden Beschreibung und den Zeichnungen.
Nachfolgend soll die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen und im Zu
sammenhang mit den Zeichnungen näher erläutert werden. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung des zeitlichen Ablaufs der Si
gnalverarbeitung;
Fig. 2 ein Blockschaltbild einer erfindungsgemäßen Basisstation; und
Fig. 3 ein Blockschaltbild eines erfindungsgemäßen Mobilfunkempfängers.
In den Zeichnungen sind grundsätzlich gleiche Teile mit gleichen Bezugs
zeichnen versehen.
Fig. 1 veranschaulicht das Prinzip der Erfindung. Eine Sequenz von Symbolen
x1, . . ., x16 soll gemäß der Erfindung blockweise übermittelt werden. Es
wird dabei vorausgesetzt, daß die einzelnen Symbole untereinander korre
liert sind. Um ein blockweises Umschalten zwischen den Sendeantennen ermög
lichen zu können, müssen nun die Symbole zeitgespreizt werden. Die sog.
Interleaving-Tiefe ist dabei vorzugsweise gleichgroß wie die Blocklänge
der übermittelten Symbolblöcke. Das heißt, beim Zeitspreizen
(Interleaving) müssen ursprünglich aufeinanderfolgende Symbole in verschie
denen Blöcken untergebracht sein.
Da im vorliegenden Beispiel mit einer Blocklänge B = 4 operiert wird, be
trägt die Interleaving-Tiefe ebenfalls 4. In Fig. 1a und b ist ein einfa
ches Beispiel für die Zeitspreizung gegeben. Demzufolge ist die Eingangs
sequenz x1, x2, x3, . . ., x16 (Fig. 1a) in die Sequenz x1, x5, x9, x13, x2,
x6, . . . x16 (Fig. 1b) transformiert worden.
Es versteht sich, daß anstelle der beispielhaften Transformation auch
raffiniertere Interleaving-Verfahren treten können. Sie gehören aber als
solche zum Stand der Technik und brauchen deshalb nicht näher erörtert zu
werden.
Diese Sequenz wird nun gemäß der Erfindung in zwei Teilsequenzen (Fig. 1c
und 1d) aufgeteilt. In der ersten Teilsequenz (Fig. 1c) sind die ersten
vier Symbole x1, x5, x9, x13 enthalten. Der zweite Block von vier Symbolen
x2, x6, x10, x14 wird der zweiten Sequenz (Fig. 1d) zugeordnet. Der dritte
Viererblock ist wiederum der ersten Sequenz (Fig. 1c) und der vierte Block
der zweiten Sequenz (Fig. 1d) zugeteilt. Die Symbole werden also blockweise
in einem vorgegebenen Rhythmus aufgeteilt.
Die beiden Teilsignale werden nun über verschiedene Sendeantennen übertra
gen. Und zwar werden sie entsprechend einem linearen Modulationsverfahren
(z. B. dem Quadraturamplituden-Modulationsverfahren, kurz QAM-Verfahren ge
nannt) einer Trägerschwingung mit definierter Trägerfrequenz aufmoduliert.
Wie sich auch aus den Fig. 1c und 1d ergibt, ist immer nur eine Sendean
tenne aktiv. So ist z. B. die zweite Sendeantenne während der Übermittlung
der ersten vier Symbole x1, x5, x9, x13 still, während umgekehrt die erste
Sendeantenne während der Übermittlung des zweiten Blocks ruhig bleibt.
Am Ort des Empfängers überlagern sich natürlich die Felder der beiden Sen
deantennen, wobei der Empfänger a priori nicht unterscheiden kann, welcher
Anteil des überlagerten Feldes von der ersten und welcher von der zweiten
Sendeantenne stammt. Allerdings zeigen die beiden Felder unterschiedliche
Interferenzmuster, da sie unterschiedliche Ausbreitungspfade haben. In der
Regel wird also der Signalpegel beim Umschalten des Senders von einer Sen
deantenne zur anderen sich ändern. Im Prinzip ließe sich also das Umschal
ten an den periodischen Pegelschwankungen "ablesen". In der Praxis emp
fiehlt es sich aber, Basisstation und Mobilfunkempfänger aufeinander zu
synchronisieren.
Für den Mobilfunkempfänger ist es wichtig zu wissen, wann im Sender zwi
schen den beiden Sendeantennen umgeschaltet wird. Um nämlich die Störungen
gemäß der Erfindung unterdrücken zu können, muß für jeden Übermittlungs
pfad eine separate Kanalschätzung durchgeführt werden. Das heißt, die über
die erste Sendeantenne übermittelte Teilsequenz (Fig. 1c) ist als Basis für
eine separate Kanalschätzung zu verwenden. Ebenso muß die zweite Teilse
quenz (Fig. 1d) Grundlage für eine zweite Kanalschätzung sein. Aufgrund der
Kenntnis der beiden Kanäle kann dann eine Störung (Schwund), die sich nur
auf einen Übermittlungspfad auswirkt, überbrückt werden. Dies leuchtet
ein, wenn man Fig. 1c und d betrachtet. Angenommen, der zweite Block mit
den Symbolen x2, x6, x10, x14 ist stark gestört, während die übrigen Blöcke
mehr oder weniger einwandfrei sind, dann ist jedes der gestörten Symbole
umgeben von zwei einwandfrei detektierten. So ist beispielsweise das Symbol
x2 umgeben von den Symbolen x1 und x3. Da die Symbole x1, x2, x3 unterein
ander korreliert sind, kann unter günstigen Umständen (Berücksichtigung der
benachbarten Symbole bei der Auswertung) der Fehler behoben und der
tatsächliche Wert des Symbols detektiert werden.
Aufgrund der obigen Ausführungen leuchtet auch ein, daß bei einem symbol
weisen Umschalten, d. h. wenn die erste Teilsequenz z. B. alle ungeradzahli
gen und die zweite alle geradzahligen Symbole enthält, eine Zeitspreizung
(Interleaving) nicht erforderlich, sondern höchstens vorteilhaft ist. So
lange nämlich eine Teilsequenz mit ausreichender Signalstärke empfangen
wird, kann die andere aufgrund der Korrelationscodierung mit großer Wahr
scheinlichkeit detektiert werden, da wiederum jedes gestörte Symbol stets
von zwei benachbarten, störungsarmen Symbolen umgeben ist. Natürlich führt
es zu Schwierigkeiten, wenn eine Teilsequenz über eine längere Zeit aus
fällt. Primär will die Erfindung aber Abhilfe bei kurzzeitigen Fluktuatio
nen (short term fluctuations) schaffen.
Im folgenden wird die Erfindung in allgemeiner mathematischer Formulierung
dargestellt. Ausgegangen wird von statistisch unabhängigen digitalen Daten
bn. Diese werden in geeigneter Weise untereinander korreliert (z. B. mittels
Trelliscodierung). Als Folge davon entsteht eine Sequenz x (i) von Symbolen:
x (i) = f({bn}) = {x₁(i), x₂(i), . . ., xL (i)} (I)
Die Sequenz x (i) besteht aus einer bestimmten Anzahl L von Symbolen. f(.)
bezeichnet die Korrelationsvorschrift, mit der aus den digitalen Daten die
Sequenz mit der Nummer i erzeugt wird.
Für die erfindungsgemäße blockweise Übertragung von Symbolen werden nun
die Symbole xn (i) zeitgespreizt. Eine mögliche Art, eine geeignete
Zeitspreizung einer Interleaving-Tiefe B herzustellen, besteht darin, daß
die Sequenzen x (i) zeilenweise in einen Speicher eingelesen werden und dann
spaltenweise ausgespeichert werden. Es wird also eine Matrix von der Form
x₁(1), . . ., xL (1)
x₁(2), . . ., xL (2)
.
.
x₁(B), . . ., xL (B) (B)
x₁(2), . . ., xL (2)
.
.
x₁(B), . . ., xL (B) (B)
spaltenweise ausgelesen, was zu folgender Symbolabfolge führt:
x₁(1), x₁(2), . . ., x₁(B), x₂(1), x₂(2), . . ., xL (B) (III)
Im folgenden werden die Mehrfachindizes der übersichtlichen Darstellung we
gen auf einen sequentiellen Index n reduziert. Die zeitgespreizten Symbole
werden also wieder mit xn, n = 1, 2, . . . bezeichnet. Als Sendesignal s(t)
wird also ein Signal von der Form
bezeichnet. s(t) ist also ein linear moduliertes Basisbandsignal, das zusammengesetzt
ist aus Pulsen g(t). T bezeichnet dabei die Symboldauer.
Das Sendesignal s(t) wird nun gemäß der Erfindung in mindestens zwei Teilsignale
s₁(t) + s₂(t)
s(t) = s₁(t) + s₂(t) (V)
aufgeteilt.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von zwei Teilsignalen erläutert.
Diese Vereinfachung wird um Willen einer verständlichen Darstellung ge
wählt. Es ist aber klar, daß sich die Erfindung mit einer beliebigen An
zahl m von Teilsignalen durchführen läßt. In der praktischen Anwendung
dürfte es aber in aller Regel genügen, wenn in vier oder weniger Teilsi
gnale zerlegt wird. Dies ist verständlich angesichts der Tatsache, daß
jedes Teilsignal über eine separate Sendeantenne übermittelt werden muß.
Der hardwaremäßige Aufwand ist nämlich schon bei vier Teilsignalen ziem
lich groß.
Die zwei Teilsignale lassen sich somit wie folgt darstellen:
B bezeichnet die Blocklänge. Da g(.) ein Puls mit einer im wesentlichen der
Symboldauer T entsprechenden Länge ist, sind die Teilsignale s1(t) und
s2(t) in einem gewissen Sinn "gegengleich" getaktet. Das heißt, es ist je
weils nur eines der beiden Teilsignale verschieden von 0.
Die beiden Teilsignale s1(t) und s2(t) werden nun gemäß der Erfindung über
zwei verschiedene Sendeantennen abgestrahlt. Es versteht sich dabei, daß
die mit den Teilsignalen modulierten Trägerschwingungen dieselbe Trägerfre
quenz haben.
Beim Empfänger überlagern sich die von den beiden Sendeantennen abgestrahl
ten Wellenfelder. Zudem sind die Signale mit einem unterschiedlichen
Schwund behaftet. Es handelt sich dabei um eine multiplikative Störung
h1(t) und h2(t). Der Mobilfunkempfänger sieht also ein Empfangssignal y(t)
von der Form
y(t) = s₁(t) · h₁(t) + s₂(t) · h₂(t) + n(t) (VIII)
= y₁(t) + y₂(t) + n(t)
= y₁(t) + y₂(t) + n(t)
Selbstverständlich ist das Empfangssignal auch von einem aditiven weißen
Gauss′schen Rauschen n(t) überlagert. Im Empfänger gilt es nun, die von
verschiedenen Sendeantennen übermittelten Signale voneinander zu trennen.
Zu diesem Zweck muß er auf das blockweise Umschalten der Symbole in der
Basisstation synchronisiert sein. Dies stellt aber kein besonderes techni
sches Problem dar, sondern kann im Rahmen der üblichen Synchronisation ge
löst werden. Der Mobilfunkempfänger erkennt somit die beiden Empfangsteil
sionale y1(t) und y2(t), die von der Form
sind. h1,n und h2,n stellen effektive Schwundkoeffizienten dar, die im
Empfänger geschätzt werden müssen. Verfahren zum Schätzen solcher
Koeffizienten sind als solche bekannt. Gemäß der Erfindung muß nun
einfach darauf geachtet werden, daß jedes Empfangsteilsignal Basis für
eine eigene Kanalschätzung ist. Das heißt also, daß z. B. für die
Kanalschätzung für das erste Empfangssignal y1(t) nur die Abtastwerte
des ersten (n=1 . . . B), des dritten (n=2B+1, . . ., 3B), des fünften usw.
Blocks verwendet werden. Die Abtastwerte yn des zweiten (n=B+1, . . ., 2B),
vierten (n=3B+1, . . ., 4B), sechsten usw. Blocks stellen die Basis für die
zweite Kanalschätzung dar.
Mit Hilfe der beiden Kanalschätzungen können die Abtastwerte yn des
Empfangssignals kompensiert werden:
In Umkehrung der Zeitspreizung werden die so kompensierten Abtastwerte zn
wieder komprimiert. Schließlich können die Symbole n geschätzt werden.
Im folgenden wird nun eine bevorzugte Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens beschrieben. Es handelt sich dabei um eine
Mobilfunkanlage mit mehreren Basisstationen. Jede Basisstation hat zwei
(oder mehr) Sendeantennen. Mit den Basisstationen wird in der Regel eine
große Anzahl von Mobilfunkempfängern (z. B. Funktelefone) versorgt. In der
Regel besteht ein bidirektionaler Datenaustausch zwischen einem bestimmten
Mobilfunkempfänger und einer bestimmten Basisstation. Gemäß der Erfindung
werden nun digitale Daten (z. B. ein digitalisiertes Sprachsignal oder ein
digitales Telefaxsignal) übermittelt. Die Erfindung betrifft dabei nur die
von der Basisstation zum Mobilfunkempfänger übertragenen Signale. Dies ist
nämlich auch die Übertragungsrichtung, die besonders störungsgefährdet
ist.
Fig. 2 zeigt nun ein Blockschaltbild einer erfindungsgemäßen Basisstation.
Eine Datenquelle 1 liefert digitale Daten bn an einen Coder 2. Dieser führt
die Korrelation der digitalen Daten durch. Am Ausgang des Coders 2 steht
eine korrelierte Sequenz von Symbolen xn zur Verfügung. Diese werden mit
einem Interleaver 3 zeitgespreizt. Nach dem Interleaver 3 folgt ein Um
schalter 4, der die Symbole blockweise auf vorzugsweise zwei Pfade auf
teilt. Der erste Pfad umfaßt einen Modulator 5.1 und eine Sendeantenne 6.1
und der zweite ebenfalls einen Modulator 5.2 und eine Sendeantenne 6.2. Die
Modulatoren 5.1 und 5.2 arbeiten gemäß einem linearen Modulationsverfahren
(z. B. QAM-Verfahren). Ihre Trägerfrequenzen sind vorzugsweise frequenz- und
phasensynchronisch.
Erfolgt das Umschalten im Umschalter 4 symbolweise, dann kann der Inter
leaver 3 entfallen.
Fig. 3 zeigt ein Blockschaltbild eines erfindungsgemäßen Mobilfunkempfän
gers. Er weist (genau) eine Empfangsantenne 7 auf, die die beiden überla
gerten modulierten Trägerschwingungen der beiden Sendeantennen 6.1 und 6.2
detektiert. Mit einem Filter 8 (RF-Schaltkreis) wird das Empfangssignal ins
Frequenzbasisband heruntertransformiert. Ein Abtaster 9, der das Empfangs
signal y(t) einmal pro Symbolintervall (d. h. mit der Symbolrate I/T) abta
stet, erzeugt die Abtastwerte yn. Diese werden in einem Multiplizierer 10
vom Schwund befreit (siehe Formel XI). Ein Deinterleaver 11 macht sodann
die Zeitspreizung des Interleavers 3 rückgängig. Ein Decoder 12 (z. B. ba
sierend auf dem bekannten Viterbi-Algorithmus) schätzt die Symbole n.
Es versteht sich, daß der Deinterleaver 11 im Mobilfunkempfänger nur dann
vorhanden sein muß, wenn der Interleaver 3 in der Basisstation benützt
wird.
Zur Kompensation des Schwunds im Multiplizierer 10 wird ein Schwunddetektor
13 benutzt. Dieser verwendet die Abtastwerte yn des Empfangssignals, die
geschätzten Symbole xn sowie vorzugsweise Codierinformationen aus dem De
interleaver 11. Die wesentlichen Komponenten des Schwunddetektors 13 sind
die beiden Kanalschätzer 134 und 135. Mit geeignet getakteten Schaltern
131, . . ., 133 wird ihr Eingang entsprechend den zusammengehörigen Symbol
blöcken mit den geschätzten Symbolen n und den Abtastwerten yn versorgt.
Der Schalter 133 sorgt dafür, daß der Schätzwert des Schwundes aus dem
richtigen Kanalschätzer 134, 135 stammt. Ein Invertierglied 14 erzeugt die
Inverse 1/i,n, mit der der zugehörige Abtastwert yn des digitalisierten
Basisbandsignals multipliziert wird (Multiplizierer 10).
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist natürlich nicht auf die anhand der
Fig. 2 und 3 erläuterte Ausführungsform beschränkt. Eine detaillierte Er
läuterung weiterer resp. alternativer Vorrichtungsmerkmale erübrigt sich,
da die schaltungsmäßige Realisierung der beschriebenen Verfahrensmerkmale
vom Fachmann ohne erfinderisches Zutun durchgeführt werden kann.
Zusammenfassend kann festgestellt werden, daß mit der Erfindung eine
rückwärtskompatible Verbesserung bestehender Mobilfunknetze möglich ist.
Claims (11)
1. Verfahren zum Übertragen digitaler Daten (bn) in einem Mobilfunksy
stem mit mindestens einer Basisstation mit mindestens zwei Sendean
tennen (6.1, 6.2) und mindestens einer Mobilfunkstation mit je einer
Empfangsantenne (7), dadurch gekennzeichnet, daß in der Basisstation
aus den digitalen Daten (bn) unter Verwendung eines Korrelations
codierers (2) korrelierte Symbole (xn) erzeugt werden und die Symbole
(xn) einzeln oder blockweise in einem vorbestimmten Rhythmus abwech
selnd über die mindestens zwei Sendeantennen (6.1, 6.2) mittels
linearer Modulation einer Trägerschwingung zur Mobilfunkstation über
tragen werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß unmittelbar
aufeinanderfolgende Symbole stets über unterschiedliche Sendeantennen
(6.1, 6.2) übermittelt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Symbole
(xn) mit Hilfe eines Interleavers (3) entsprechend einer vorbestimm
ten Interleaving-Tiefe (B) zeitgespreizt werden und daß jeweils eine
bestimmte Anzahl von maximal B aufeinanderfolgenden Symbolen über
dieselbe Sendeantenne (6.1, 6.2) übermittelt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß
für die Übertragung über verschiedene Sendeantennen (6.1, 6.2) Trä
gerschwingungen mit im wesentlichen identischer Trägerfrequenz ver
wendet werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß
die über verschiedene Sendeantennen (6.1, 6.2) übermittelten Träger
schwingungen mit demselben Basisbandpuls (g(t)) linear moduliert wer
den.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet, daß
für die über unterschiedliche Sendeantennen (6.1, 6.2) übermittelten
Symbole (xn) eine separate Kanalschätzung (134, 135) durchgeführt
wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß in der Mobil
funkstation die über verschiedene Sendeantennen (6.1, 6.2) übermit
telten Trägerschwingungen mit einem RF-Schaltkreis demoduliert werden
und daß erst dann aufgrund der unterschiedlichen Kanalschätzungen
die Symboldetektion durchgeführt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-7, dadurch gekennzeichnet, daß
zum Übermitteln mindestens zwei Sendeantennen (6.1, 6.2) einer
Basisstation verwendet werden, die so nahe nebeneinander angeordnet
sind, daß im Versorgungsbereich der Basisstation ein Laufzeitunter
schied zwischen den über verschiedene Sendeantennen (6.1, 6.2) zu der
Mobilfunkstation übermittelten Trägerschwingungen vernachlässigbar
ist gegenüber einer Symboldauer (T).
9. Mobilfunkanlage zum Durchführen des Verfahrens nach einem der Ansprü
che 1-8, umfassend mindestens eine Basisstation mit mindestens zwei
Sendeantennen (6.1, 6.2) zum Übertragen digitaler Daten mittels
linearer Modulation einer Trägerschwingung, gekennzeichnet durch
einen Korrelationscodierer (2) zu Erzeugen korrelierter Symbole (xn)
aus den digitalen Daten (bn) und eine Umschaltvorrichtung (4) zum
einzeln oder blockweise abwechselnden Übertragen der Symbole (xn)
über die mindestens zwei Sendeantennen (6.1, 6.2) der Basisstation.
10. Mobilfunkanlage nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Interleaver (3) zum Zeitspreizen der Symbole (xn) vorgesehen ist und
daß die Umschaltvorrichtung (4) so beschaffen ist, daß ein block
weises Übertragen der Symbole (xn) über die verschiedenen Sendean
tennen (6.1, 6.2) stattfindet.
11. Mobilfunkempfänger mit einer Empfangsantenne (7) zum Empfangen von
mit digitalen Daten modulierten Trägerschwingungen, die von einer
Mobilfunkanlage gemäß Anspruch 9 oder 10 übermittelt worden sind,
gekennzeichnet durch mindestens zwei umschaltbare Kanalschätzer (134,
135), die synchron zur Umschaltvorrichtung (4) der Basisstation
geschaltet sind und aufgrund der über die jeweils entsprechende
Sendeantenne (6.1 resp. 6.2) übermittelten Symbole (xn) je eine
Kanalschätzung (1,n, 2,n) zwecks Kompensation der Störungen
durchführen.
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