DE4219177A1 - Gehäuseeinspannung für einen Sensor - Google Patents
Gehäuseeinspannung für einen SensorInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Gehäuseeinspannung für einen Sensor,
insbesondere für einen Drucksensor.
Ein Beispiel für eine Gehäuseeinbindung bzw. -einspannung im
Spezialfall eines Drucksensors ist aus der EP-PS 00 94 429 entnehmbar.
Das Problem bei solchen bekannten Gehäuseeinspannungen ist stets, daß
dieselben starr sind und somit dazu führen, daß bei Temperaturänderungen
oder -schwankungen durch unterschiedliche Ausdehnungen oder
Schrumpfungen des Materials temperaturabhängige Spannungen auf den
Sensor übertragen werden. Handelt es sich bei dem Sensor allgemein um
einen Drucksensor, so kann eine solche thermische Verspannung je nach
Bauart Fehlmessungen bewirken. Bei der Verwendung von kapazitiven
Drucksensoren beispielsweise in Glas-Silizium-Technik führen thermische
Fehlverspannungen letztendlich bei großen Temperaturänderungsamplituden
zur Zerstörung des Sensorelementes selbst. Da bei den meisten
Glas-Silizium-Drucksensoren Druckleitungen von außen angeführt werden,
die dann an der Übergangsstelle entsprechend abgedichtet werden müssen,
entsteht hier die Notwendigkeit einer zumindest hinreichenden
Vorspannung, um die Dichtwirkung in geeigneter Weise zu erzielen, weil
eine starre großflächige Lötverbindung sich aus den genannten Gründen
ausschließt. Bei einer starren Gehäuseeinbindung eines solchen
Sensors, wie sie derzeit dem Stand der Technik entnehmbar sind, gilt
diese Vorspannung nur bei einer entsprechenden Temperatur bzw. in einem
engen Temperaturbereich.
Ausgehend von dieser Problematik liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, konstruktiv eine Gehäuseeinspannung für einen Sensor,
insbesondere für einen Drucksensor zu liefern, bei der die auf das
Sensorelement gebrachte Vorspannung für einen großen
Temperaturvarianzbereich eingefroren, d. h. konstant bleibt.
Die gestellte Aufgabe wird bei einer Gehäuseeinspannung der
gattungsgemäßen Art erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale
des Patentanspruchs 1 gegeben. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der
Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
Die Federelemente, die außen auf die Spannelemente gebracht bzw. an
denselben angebracht werden, zwischen denen das Sensorelement
eingespannt ist, bewerkstelligen eine kraftschlüssige Verbindung beider
Spannelemente. Die konstruktive Dimensionierung, insbesondere die axiale
Erstreckung dieser Federelemente, d. h. die wirksame Länge zwischen dem
Eingreifpunkt an dem einen Spannelement und dem Eingreifpunkt am anderen
Spannelement definiert die aktive axiale Erstreckung, über die
entsprechend dem thermischen Ausdehnungskoeffizient des Federelementes
die lineare Längenänderung bei Temperaturänderung wirksam wird. Das
Wesen der Erfindung liegt also darin begründet, eine solche geeignete
axiale Länge der Federelemente zu definieren, wobei das Produkt aus
aktiver Länge und
Ausdehnungskoeffizient des Federelementes ein Gleichgewicht zwischen der
Summe der Produkte aus axialer Länge und Ausdehnungskoeffizienten der
Spannelemente sowie des Sensorelementes ergibt. Legt man an einem
Beispiel zugrunde, daß die Federelemente und die Anschlußelemente im
Wesentlichen aus Materialien mit positiven Ausdehnungskoeffizienten
bestehen, so ergibt sich der weiter unten dargestellte funktionale
Zusammenhang aus folgender Betrachtungsweise:
Die äußeren Spannelemente, die nun das Sensorelement einspannen, werden
von außen mit den Federelementen verbunden, beispielsweise durch
Laserschweißung. Bei der Verbindung der Federelemente an die
Spannelemente wird nun eine gewisse Spannung eingestellt. In diesem Fall
strebt man an, daß nach der Verschweißung die Federelemente Zugspannung
tragen. An den Punkten, an denen nun die Federelemente mit den
Spannelementen verschweißt sind, bewirkt die Zugspannung der
Federelemente eine Umlenkung in Druckspannung auf die Spannelemente,
so daß die Spannelemente sowie das Sensorelement dann die gewünschte
Druckspannung nach Maßgabe der gewünschten Vorspannung aufweisen. Dabei
sind, wie bereits erwähnt, die axialen Längen von Federelementen sowie
die axialen Erstreckungen der Spannelemente zwischen Angreifpunkt der
Federelemente und Abstützpunkt zum Federelement derart aufeinander
abgestimmt, daß die folgende Bedingung erfüllt ist:
Σi Li × Ci = 0
Dabei sind:
Li = wirksame axiale Erstreckung der einzelnen Elemente,
Ci = thermischer Ausdehnungskoeffizient der einzelnen Elemente.
Li = wirksame axiale Erstreckung der einzelnen Elemente,
Ci = thermischer Ausdehnungskoeffizient der einzelnen Elemente.
Ein Beispiel für den Aufbau einer Gehäuseeinspannung ist in der
Zeichnung dargestellt. Des weiteren ist ein Rechenbeispiel zur
Dimensionierung der einzelnen Elemente bezüglich einer erfindungsgemäßen
Konstruktion reproduzierbar vorgegeben:
Die Zeichnung zeigt im Querschnitt die wichtigsten Elemente für eine
Gehäuseeinspannung eines Sensors. Hierbei handelt es sich im Spezialfall
um einen kapazitiven Drucksensor in Silizium-Glas-Technik. Der
Drucksensor 3 besteht dabei aus einer Schichtfolge von zwei Außenplatten
aus Glas und einer Membranplatte aus Silizium. Das Innenleben des
Drucksensorelementes 3 spielt für die Gehäuseeinspannung zunächst nur
eine untergeordnete Rolle und soll hierbei nicht näher betrachtet
werden. Das Drucksensorelement 3 ist dabei zwischen zwei Spannelementen
1 und 2 im montierten Zustand unter Aufbringung und Konservierung einer
entsprechenden Vorspannung eingespannt. Dabei liegen die Spannelemente
1, 2 über Abstütz- bzw. Dichtringe 4 auf dem Sensorelement 3 auf. Die
Abstütz- und Dichtringe spielen bei der vorliegenden Erfindung ebenfalls
nur eine untergeordnete Rolle; dabei ist lediglich zu beachten, daß die
Dimensionierung sowie die Materialwahl der Abstütz- und Dichtelemente so
gewählt ist, daß unter der Einwirkung der Vorspannung keine abträgliche
Deformation der Abstütz- bzw. Dichtringe erfolgt. Die Spannelemente sind
dabei mit Bohrungen 5 versehen, durch die das zu messende Druckmedium
an die eigentliche Meßzelle, nämlich das Sensorelement herangeführt
wird, wobei innerhalb des Sensorelementes wiederum Druckkanäle
existieren, die den Druck an die Membran heranführen. Somit haben
die Abstützringe ebenfalls auch Dichtfunktion, so daß die gewählte
Vorspannung auch die Dichtwirkung zwischen den Spannelementen und dem
Sensorelement erhalten muß. Die Spannelemente 1, 2 sind dabei in diesem
Beispiel zur leichten Anbringung der Federelemente 6, 7 mit entsprechend
eingebrachten Stufen 8 versehen, in die die Federelemente 6, 7
eingebracht und mit den Spannelementen 1, 2 verschweißt werden. Die
Spannelemente sind in einer ihrer axialen Erstreckungen dann auch so
gewählt, daß nach Verschweißung die gewünschte Vorspannung auftritt.
Ebenso ist es möglich, vorgespannte Federelemente bei weitgehend
erhaltenbleibender Spannung durch z. B. Impulsschweißung mit den
Spannelementen zu verbinden. Dabei steht das Federelement selbst unter
Zugspannung, wobei an den Verbindungspunkten zu den Spannelementen
dieselbe in den Spannelementen in Druckspannung umgelenkt wird, die
ihrerseits dann auch als Druckspannung auf das Sensorelement gegeben
wird. Neben der Möglichkeit der Verschweißung der Federelemente mit den
Spannelementen wäre es natürlich auch möglich, an dieser Stelle
beispielsweise klammernde Verbindungen einzusetzen.
Für dieses konstruktive Beispiel ergibt sich nun die Ermittlung von
Material und axialen Abmessungen aus dem bereits oben beschriebenen
Zusammenhang, nämlich, daß die Summe aus dem Produkt von Länge und
thermischem Ausdehnungskoeffizient in Summe aller mechanische Spannung
tragenden Elemente gleich Null sein soll. Dies bewirkt, daß bei
Temperaturänderung sich die verschiedenen Längenänderungen der
einzelnen, miteinander kraftschlüssig verbundenen Elemente in Summe zu
Null aufheben und so die Vorspannung auch bei Temperaturänderung
konstant, d. h. eingefroren bzw. konserviert bleibt. Hierbei ist der
Abstand zwischen Eingreifpunkt der Federelemente und Abstützpunkt am
Sensorelement jeweils mit a bezeichnet. Die Dicke der Abstütz- bzw.
Dichtringe ist so klein, daß sie vernachlässigt werden kann. Hinzu
kommt die Dicke des eigentlichen Sensorelementes, welche mit b
bezeichnet ist. Es soll nun gelten:
C1 = thermischer Ausdehnungskoeffizient der Federelemente,
C2 = thermischer Ausdehnungskoeffizient der Spannelemente,
Csi = thermischer Ausdehnungskoeffizient von Silizium,
Cp = thermischer Ausdehnungskoeffizient von Glas,
Lp = axiale Gesamterstreckung des Glasmaterials,
Lsi = axiale Gesamterstreckung des Siliziummaterials,
a = wirksame axiale Erstreckung (Kompensationsmaß) der Spannelemente,
b = axiale Gesamterstreckung des Sensorelementes.
C2 = thermischer Ausdehnungskoeffizient der Spannelemente,
Csi = thermischer Ausdehnungskoeffizient von Silizium,
Cp = thermischer Ausdehnungskoeffizient von Glas,
Lp = axiale Gesamterstreckung des Glasmaterials,
Lsi = axiale Gesamterstreckung des Siliziummaterials,
a = wirksame axiale Erstreckung (Kompensationsmaß) der Spannelemente,
b = axiale Gesamterstreckung des Sensorelementes.
Für die axiale Erstreckung des Federelementes ergibt sich
2a + b.
Somit ergibt sich aus der Summe der Produkte aus Länge und
Ausdehnungskoeffizient folgende Beziehung:
Lp × Cp + Lsi × Csi + 2a × C2 - (b + 2a) × C1 = Null.
Da innerhalb des Federelementes Zugspannung und innerhalb der
Spannelemente und des Sensorelementes Druckspannung herrscht, wirkt sich
das auch in der obigen Gleichung im Vorzeichen der einzelnen Produkte
aus. Aus diesem Grund wirkt sich dies im negativen Vorzeichen vor der
Klammer aus. Gibt man nun vor, daß:
Lp = 2 × 2 mm
Lsi = 0,5 mm
b = 4,5 mm
Lsi = 0,5 mm
b = 4,5 mm
und berücksichtigt man typische thermische Ausdehnungskoeffizienten
von:
Cp (20-130°C) = 3,26 × 10-6 K-1
Csi (20-130°C) = 2,95 × 10-6 K-1
C1 (20-200°C) = 5,5 × 10-6 K-1
C2 (20-200°C) = 6,8 × 10-6 K-1.
Csi (20-130°C) = 2,95 × 10-6 K-1
C1 (20-200°C) = 5,5 × 10-6 K-1
C2 (20-200°C) = 6,8 × 10-6 K-1.
(Die Einheiten der thermischen Ausdehnungskoeffizenten sind 1/k.)
Und stellt man die obige Gleichung nach der Größe a um so erhält man:
So erhält man nach Einsetzen der o. g. Größen für das Maß a den Wert:
a = 3,94 mm.
Mit anderen Worten heißt das im Ergebnis: Wenn man die einzelnen
Schichtdicken der Schichten des Sensorelementes kennt und somit die
Gesamtdicke b ermittelt hat, und wenn fernerhin bekannt ist, aus welchem
Material Federelemente und Spannelemente bestehen, sprich, wenn man
deren Ausdehnungskoeffizienten kennt, erhält man im Ergebnis das
konkrete konstruktive Maß a.
Da alle übrigen Größen bekannt sind, ergibt sich somit aus 2a + b dann
einerseits die Gesamtlänge der Federelemente, und allein aus dem Maß a
der Abstand des Abstützpunktes des Spannelementes mitsamt des
Dichtringes auf dem Sensorelement 3 und dem Eingreifpunkt 8 des
Federelementes 6, 7 am Spannelement 1, 2. Der Eingreifpunkt 8 ist
hierbei der Punkt, der die Kraftumlenkung zwischen Zugspannung des
Federelementes und Druckspannung des Spannelementes herstellt.
Hieraus geht nun hervor, daß eine geeignete Gehäuseabstimmung in
konstruktiver Art sowie eine darauf abgestimmte Materialwahl zu einem
Einfrieren der bei Herstellung eingebrachten gewollten Vorspannung
führt, die dann weitgehendst temperaturunabhängig im o. g.
Temperaturbereich von beispielsweise 20 bis 200 Grad bleibt. Das heißt
bei Temperaturerhöhung in diesem genannten Bereich wird jede Art von
thermischer Verspannung verhindert und die Zerstörung des Drucksensors
sowie thermisch beeinflußte Fehlmessungen des Druckes ausgeschlossen.
Die dargestellte Erfindung ist für jedwede Art von Sensoren einsetzbar
und die Verwendung bei einer Anordnung mit Drucksensoren der genannten
Art nur ein Beispiel aus der Vielfalt der Anwendungsmöglichkeiten.
Claims (6)
1. Gehäuseeinspannung für einen Sensor, insbesondere für einen
kapazitiven Drucksensor,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Sensorelement (3) unter Aufbringung einer konstanten und
weitgehend temperaturunabhängigen Vorspannung zwischen zwei
Spannelementen (1, 2) eingespannt ist und die Spannelemente (1, 2)
im montierten Zustand über unter Zugspannung stehende Federelemente
(6, 7) miteinander verbunden sind, derart, daß das Produkt aus
Länge und Ausdehnungskoeffizient des Federelementes sich mit der
Summe der Produkte aus Länge und Ausdehnungskoeffizient von
Spannelementen und Sensorelement zu Null kompensiert.
2. Gehäuseeinspannung für einen Sensor nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die kraftschlüssige Verbindung zwischen Spannelementen (1, 2)
und Federelementen (6, 7) durch Verschweißung erfolgt.
3. Gehäuseeinspannung für einen Sensor nach den Ansprüchen 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Sensorelement (3) ein kapazitiver Drucksensor in
Glas-Silizium-Technik vorgesehen ist.
4. Gehäuseeinspannung für einen Sensor nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Spannelemente (1, 2) Druckzuleitungskanäle (5) enthalten,
die zum Sensorelement (3) geführt sind.
5. Gehäuseeinspannung für einen Sensor nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen Spannelementen (1, 2) und Sensorelement (3) jeweils
ein Abstütz- bzw. Dichtring (4) angeordnet ist, der unter
Einwirkung der vorgesehenen Vorspannung im wesentlichen unverformt
bleibt und in seiner Dicke sehr viel kleiner als die Dicke des
Sensorelementes (3) ausgelegt ist.
6. Gehäuseeinspannung für einen Sensor nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Spannelemente (1, 2) mit Stufen (8) versehen sind, an
denen die Federelemente (6, 7) anbringbar sind und von da aus die
bezüglich der thermischen Ausdehnung zu berücksichtigende Länge
der Spannelemente zu definieren ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924219177 DE4219177C2 (de) | 1992-06-09 | 1992-06-09 | Gehäuseeinspannung für einen Sensor |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19924219177 DE4219177C2 (de) | 1992-06-09 | 1992-06-09 | Gehäuseeinspannung für einen Sensor |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE4219177A1 true DE4219177A1 (de) | 1993-12-16 |
DE4219177C2 DE4219177C2 (de) | 1996-07-18 |
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ID=6460820
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Country | Link |
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DE4219177C2 (de) | 1996-07-18 |
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Legal Events
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
D2 | Grant after examination | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: HARTMANN & BRAUN AG, 60487 FRANKFURT, DE |
|
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8320 | Willingness to grant licenses declared (paragraph 23) | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: ABB PATENT GMBH, 68526 LADENBURG, DE |
|
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |