DE2038771B2 - Druck -MeBwertwandler - Google Patents
Druck -MeBwertwandlerInfo
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Description
Die Erfindung betraft einen Meßwertwandler zur
Druckmessung mit einem Rahmen, welcher zwei freie Arme aufweist, von denen mindestens einer federnd
ausgebildet und mit Dehnungsmeßstreifen versehen ist, wobei die Arme an der Oberfläche eines bei Druckeinwirkung
seine Abmessungen verändernden Körpers anliegen.
Es sind Druck-Meßwertwandler bekanntgeworden (US-PS 25 93 169 und 29 20 487), welche eine durch
Druckbeaufschlagung verformbare Druckdose aufweisen, die in bügeiförmige Rahmen eingespannt ist, welche
der Verformung einen federnden Widerstand entgegensetzen. Die Rahmen sind so ausgebildet, daß ihre
Verformung bei Druckbeaufschlagung der Druckdose im wesentlichen einer Biegung von Rahmenabschnitten
entspricht. In diesen Abschnitten sind Dehnungsmeßstreifen angeordnet, deren Widerstandsänderungen somit
den Druckänderungen in der Druckdose entsprechen. Um bei beschleunigten Druckmessern (z. B. in
Flugzeugen) eine Beeinflussung der Druckmessung durch Beschleunigungskräfte auszuräumen, werden
Dehnungsmeßstreifen symmetrisch auf den biegbaren Abschnitten der bügelförmigen Rahmen angeordnet,
und zwar jeweils paarweise auf der Innen- und Außenseite des Bügels. Die Dehnungsmeßstreifen werden in
eine Wheatstoncsche Brücke geschaltet, deren Verstimmung eine von Beschleunigungen des Druck-Meßwertwandlers
unabhängige Druckanzeige darstellt.
Derartige Druck-Meßwertwandler haben jedoch den Nachteil, daß sie für bestimmte Typen und Abmessungen
von Drückdorn ausgelegt sind, und daß sie mit den Druckdosen zu einer Einheit zusammengebaut
sind.
Insbesondere zur Messung des Druckes in schon installierten
Rohren sind solche Druck-Meßwertwandlcr nicht geeignet.
In der US-PS 18 61 999 ist ein Druckmesser zur Messung
des Druckes in Rohren beschrieben worden, welcher ein dünnwandigere*- Rohrteil aufweist, das durch
eine Feder zusammengedrückt wird und durch den Innendruck aufgeweitet werden kann. Die Bewegung der
Rohrwände wird über ein Gestänge auf einen Zeiger übertragen und liefert so eine Druckanzeige.
Dieser Druckmesser ist jedoch ebenfalls fest einer Druckdose zugeordnet und kann nicht leicht an schon
installierten Rohren angebracht werden. Darüber hinaus wird lokal die Druckfestigkeit des Rohres herabgesetzt.
Demgegenüber ist die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe darin zu sehen, einen Druck-Meßwert-
wandler zu schaffen, der an Druckdosen unterschiedlicher Abmessung leicht angebracht werden kann und
auch leicht wieder entfernt werden kann.
Diese Aufgabe wird, ausgehend von dem in der US-PS 25 93 169 beschriebenen Stand der Technik, er-
»5 findungsgemäß dadurch gelöst, daß die beiden Arme
des Rahmens durch ein Scharnier beweglich verbunden sind, und daß eine die beiden beweglichen Arme durchquerende
Durchgangsschraube und eine Mutter vorgesehen sind, durch welche die Arme an den bei Druck-
«· einwirkung seine Abmessung ändernden Körper federnd
angedrückt werden.
Der erfindungsgemäße Druck-Meßwertwandler kann zur genauen Messung des Druckes in jeder beliebie
geformten Druckdose verwendet werden. Er eignet
*5 sich besonders für die Fehlersuche bei der Prüfung von
hydraulischen oder pneumatischen Drucksystemen, z. B. von Wasser-, Dampf- und Erdgasleitungen, sowie
Leitungen für chemische Stoffe. Die Erfindung läßt sich auch vorteilhaft bei der Prüfung von Bremsleitungen an
Kraftfahrzeugen einsetzen. Druckmeßwerte von Geräten, die sich an für die direkte Beobachtung unzugänglichen
Stellen oder an gefährlichen Orten befinden, z. B. in radioaktiven Gebieten oder an Plätzen mit extremen
Temperaturverhältnissen, können über die erforderliehe Strecke übertragen werden. Weiterhin kann ein erfindungsgemäßer
Druck-Meßwertwandler vorteilhaft zur Messung der Drücke angewendet werden, die bei
ballistischen Versuchen in Geschützläufen auftreten. Außerdem kann er als Druckwächter für die Reifen von
Flugzeugen oder bei einem Zähler für die Zahl von Druckzyklen verwendet werden, denen eine Vorrichtung
ausgesetzt wurde, bei der Material-Ermüdungserscheinungen zu erwarten sind. Schließlich dient die Erfindung
auch zu genauen Druckmessungen in einem beschleunigten Fahrzeug.
Bei einer vorteilhaften Weitergestaltung der Erfindung sind die die Druckdose ergreifenden Enden des
Rahmens so ausgestaltet, daß die Druckdose bezüglich des Rahmens des Druck-Meßwertwandlers zentriert
s° wird. Sie ist im Unteranspruch gekennzeichnet.
Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
unter Bezugnahme auf die Zeichnung erläutert. Es zeigt
F i g. 1 eine seitliche Ansicht eines Druck-Meßwertwandlers,
F i g. 2 eine Aufsicht auf den Druck-Meßwertwandler nach F i g. 1,
F i g. 3 eine elektrische Schaltung zur Verwendung mit dem Druck-Meßwertwandler.
Der in den F i g. 1 und 2 gezeigte Druck-Meßwertwandler
ist an eine als Rohr 32 gezeigte Druckdose angelegt, um den in dieser herrschenden Druck zu messen
und um bestimmte, jedoch nicht alle Beschleunigungen des Druck-Meßwertwandlers und der Druckdose
von dem Druck in der letzteren zu unterscheiden. Der Druck-Meßwertwandler 10 weist einen U-förmigen
Rahmen zum Einspannen der Druckdose mit zwei freitragenden Armen 12 und 14 auf, von denen mindestens
einer elastisch verformbar ist. Der erste Arm 12 hat an
seinem freien Ende 18 einen ersten V-förmigen Teil iti
und an seinem entgegengesetzten Ende ein abgewinkeltes Scharnierteil 20. Der /weite freitragende Arm 14
hat ebenfalls einen V-förmigen leil 22. der an seinem
freien Ende 24 angeordnet ist und dem ersten V-förmigen Teil 16 gegenüberliegt; an seinem cntgeg-ngeseizten
End? ist ein gegabeltes Scharnierteil 26 mit dein
Arm 14 Ober einen Verbindungsabsehniit 27 verbunden.
Die Arme 12 und 14 bilden den Rahmen 28. In den Scharnierteilen 20 und 26 sind Bohrungen 29 vorgesehen,
und ein Stift 31 bildet zusammen mit den letzteren ein Scharnier 30. so daß der Rahmen 28 gegeneinander
drehbare Arme 12 und 14 aufweist. Damit kann der Dehnungsmesser sowohl in Form \on Drahtwiderstanden
als auch von Folien oder Halbleitern arbeiten bei dem beschriebenen Ausführungsbeispiel m.t gutem
Erfolg. Die größte Genauigkeit und Empfindlichkeit
S wird jedoch mit Halbleiterdehnungsmessern erreicht.
Alle Dehnungsmesser zeichnen sich dadurch aus. daß sich ihr elektrischer Widerstand in Abhängigkeit von
der Verformung, d. h. von der mechanischen Spannung ändert. Im gespannten Zustand erhöht sich der Wider-
o stand, und beim Zusammendrücken verringert sich der
Widerstand. Dehnungsmesser aus Draht oder Folie haben größte Widerstandsänderungen von 2 bis 3 Prozent,
während sich der Widerstand von Halbleiter-Dehnungsmeßstreifen bis zu 20 bis 30 Prozent ändern kann.
Rahmen an Druckdosen verschiedenen Durchmessers 15 Zur Erzielung bestmöglicher Ergebnisse müssen die bei
angepaßt werden, z. B an das in der Zeichnung dargestellte Rohr 32. Die Arme 12 und 14 sind mit Bohrungen
34 und 36 versehen. Diese Bohrungen fluchten bei
paralleler Stellung der Arme 12 und 14. und ein mit
Gewinde versehener Spannbolzen 38 ist durch sie hin- 10
durchgeführt. Zur Befestigung des Druck-Meßwertwandlers 10 auf dem Rohr 32 wird eine Flügelmutter 40
auf den Spannbolzen 38 aufgeschraubt. Sollte ein Rohr
32 in dem der Druck gemessen werden soll, für die
paralleler Stellung der Arme 12 und 14. und ein mit
Gewinde versehener Spannbolzen 38 ist durch sie hin- 10
durchgeführt. Zur Befestigung des Druck-Meßwertwandlers 10 auf dem Rohr 32 wird eine Flügelmutter 40
auf den Spannbolzen 38 aufgeschraubt. Sollte ein Rohr
32 in dem der Druck gemessen werden soll, für die
Aufnahme in den dargestellten Rahmen 28 zu groß 25 wobei die Genauigkeit der Messung durch \erwensein,
so wird der Stift 31 aus den Bohrungen 29 heraus- dung solcher Dehnungsmeßstreifen verbessert wird, die
gezogen, und der Arm 14 wird durch einen ähnlichen völlig gleichartig auf eine gegebene \erformung an-Arm
ersetzt, dessen Verbindungsabschnitt 27 jedoch
länger ist als der Verbindungsabschnitt 27 des ge/eig-
länger ist als der Verbindungsabschnitt 27 des ge/eig-
30 jeder Ausführung verwendeten Dehnungsmesser Gruppen einzelner aneinander angepaßter Elemente
aufweisen, die im wesentlichen die gleichen elektrischen Eigenschaften haben. Angepaßte Sätze von Dehnungsmeßstreifen
sind ohne weiteres im Handel erhältlich. Diese Anpassung ist nützlich, weil die \ertormung
des Rahmens des^Druck-Meßwertwandiers be;
einer Messung durch die Änderung der elektrischen Eigenschaften der Dehnungsmesser gemessen wird.
sprechen.
Die an parallelen Montagefiächen 43 und 44 des Armes 12 befestigten Dehnungsmeßstreifen 41 und 42 ermittein
die Verformung des Armes 12 in iecicr Richtung,
infolge ihrer Anordnung bewirken Verformungen des Armes 12 in einer der Richtungen 45. 46 und 47
(vgl. F ; g. 1 bzw. 2) nicht bei iedem Dehnungsmesser
die gleiche Reaktion. Die Dehnungsmeßstreifen 41 und
42 sind — entsprechend ihrer Lage — höchst empfindlich
auf Verformungen des Armes in Richtungen parallel zum Pfeil 45. Bei einer Bewegung des Armes 12 in
der Richtung des Pfeiles 45 wird eine der beiden Deh-
rung des elektrischen Widerstandes der Dehnungsmeß- 40 nungsmeßstreifen 41 oder 42 zusammengepreßt, der
streifen 41 und 42 herbei. Diese Widerstandsänderun- andere dehnt sich aus. Druckänderungen im Rohr 32
gen können dadurch gemessen werden, daß die Deh- oder Beschleunigungen des Druck-Meßwertwandlers
rmnesmeßsireifen 41 und 42 als Widerstände R\ und R: in den Richtungen des Pfeiles 45 können gleichartige
Verformungen der Montageflächen 43 und 44 hervorrufen. Der in den Fig. 1 und 2 gezeigte Druck-Meß
ten Rahmens. Der freitragende Arm 12 ist somit am Rohr 32 durch eine Halterung befestigt, die aus den
V-förmigen Teilen 16 und 22. dem freitragenden Arm 14, dem Verbindungsabschnitt 27. dem Scharnier 30.
den Bohrungen 34 und 36. einem nut Gewinde versehenen
Spannbolzen 38 und der Flügelschraube 40 besteht.
Der Druck wird durch die Verformung des Rahmens
12 ermittelnde Dehnungsmeßstreifen 41, 42 gemessen. Die Verformung des Rahmens ist proportional zu dem
im Rohr 32 herrschenden Druck und führt eine Ande-
riungsmeßsireifen
in einer Wheatstoneschen Brücke liegen, wie in F i g. 3
gezeigt ist. Weiter
gg Brückenwiderstände Ri und /?4
sind so gewählt, daß die Brücke abgeglichen ist. wenn das Rohr 32 mit einem Bezugsdruck, etwa Atmosphärendruck
beaufschlagt wird. Dies kann auf verschiedene bekannte Weise erfolgen. Ein Weg hierzu besteht
wertwandler kann somit eine auf einer Beschleunigung in der Richtung 45 beruhende Verformung nicht von
einer auf einer Druckänderung im Rohr 32 beruhenden
Verformung unterscheiden. Der Druck-Meßwertwand-
darin, Ri und R* gleiche Werte zu geben, wenn R\ und 50 ler kann dagegen eine Beschleunigung in den Richuin-
R: gleich sind. Wenn sich der Widerstand eines Deh- gen des Pfeiles 46 (F i g. 1) oder 47 (F i g. 2) von Drucknungsmeßstreifens
erhöht und der Widerstand des an- änderungen im Rohr 32 unterscheiden. Bei Beschleunideren
Dehnungsmeßstreifens verringert, so wird die gungen in der durch den Pfeil 46 angegebenen Rieh-Brücke
unsymmetrisch, und zwischen den Punkten 97 tung werden die beiden Montageflächen 43 und 44 m
und 98 tritt eine Spannung auf. Diese Spannung ist dem 55 gleicher Weise gedehnt oder zusammengepreßt.
auf das Rohr einwirkenden Druck proportional und
wird durch einen Spannungsmesser % gemessen. Wenn
beide Dehnungsmeßstreifen 41 und 42 gleiche Änderungen des Widerstandes erfahren, gleich ob dieser sich
erhöht oder verringert, so bleibt die Brücke abgegii- 60 Beschleunigung chen. und es tritt keine Spannung am Nullzweig und
kein Ausschlag des .Spannungsmessers auf. Solche
gleichsinnigen Veränderungen treten dann auf. wenn
auf den Druck-Meßwertwandlcr Beschleunigungskräfte einwirken, wie nachstehend näher erläutert wird.
Damit kann der Druck auch dann genau gemessen wer
wird durch einen Spannungsmesser % gemessen. Wenn
beide Dehnungsmeßstreifen 41 und 42 gleiche Änderungen des Widerstandes erfahren, gleich ob dieser sich
erhöht oder verringert, so bleibt die Brücke abgegii- 60 Beschleunigung chen. und es tritt keine Spannung am Nullzweig und
kein Ausschlag des .Spannungsmessers auf. Solche
gleichsinnigen Veränderungen treten dann auf. wenn
auf den Druck-Meßwertwandlcr Beschleunigungskräfte einwirken, wie nachstehend näher erläutert wird.
Damit kann der Druck auch dann genau gemessen wer
durch sich der Widerstand der beiden Dehnungsmeßstreifen
41 und 42 in gleicher Weise ändert. Dadurch wird die Brücke (F '· S- -i) nicht unsvmmcnsch und der
Spannungsmesser 96 zeigt keine N erforrnung an. F.;nc dos Druck-Meßwertuandlers in den
Richtungen 46 (und entsprechend m den Richtungen 47) kann sonnt vor Druckanderungen :m Rohr 32 un-
ind be
flußt
Druckmessuni:
den, wenn der Druck-Meßwertwandler durch Beschleunisuneskräfte
zusätzlich verformi wird.
lersehieden werden
nicht.
nicht.
Die vorstehenden Darlegungen über die Verformung
der Montagefiachen 43 und 44 bei einer vektorieller.
Verformung des Armes 12 gelten sinngemäß auch fur
auf dem Arrc. 14 vorgesehenen Montageflächen 48 und
49, wenn Dehnungsmeßstreifen hierauf zusätzlich zu den auf den Montageflächen 43 und 44 vorgesehenen
oder an Stelle derselben angebracht sind. Es ist klar, daß Bcschlcunigungskräfte in anderen Richtungen als
45, 46 und 47 in zu diesen Richtungen parallele Komponenten
zerlegt werden können. Der Druck-Meßwertwandler spricht auf diese Komponenten in der vorstehend
beschriebenen Weise an. Die Verschaltung der Dehnungsmeßstreifen 41 und 42 ist in den F i g. I und 2
nicht gezeigt; sie erfolgt in bekannter Weise.
F i g. 3 zeigt das Schaltbild einer Wheatstoneschcn Brücke 90 mit Brückenwiderständen Ri, /?2, Rj und Ri.
Sie dient zur Erfassung der Widerstandsänderung der einzelnen Dehnungsmeßstreifen und zum Umsetzen
dieser Widerstandsänderung in dem Druck proportionale,
elektrische Signale. Eine Energiequelle 92 zum Anlegen einer Spannungsdifferenz an Punkte 93 und 94
der Brücke, kann eine Wechselstrom- oder Gleichstromquelle sein.
Um die Wheatstonesche Brücke 90 bei dem in den F i g. 1 und 2 gezeigten Ausführungsbeispiel des Druck-Meßwertwandlers
zu verwenden, wird der Dehnungsmeßstreifen 41 als Widerstand Ri und der Dehnungsmeßstreifen
42 als Widerstand Ri in die Brücke geschaltet. Dann werden die Werte der Widerstände Ri
und Ra so gewählt, daß die Brücke abgeglichen ist. Zum Abgleich können verschiedene bekannte Verfahren angewendet
werden.
Zur Durchführung einer Messung wird der Druck-Meßwertwandler nach den F i g. 1 und 2 zunächst sieher
am Umfang des Rohres 32 angebracht. Die Flügelmutter 40 wird gelöst oder vom Spannbolzen 38 abgeschraubt.
Falls erforderlich, kann der Spannbolzen 38 zur Montage des Druck-Meßwertwandlers am Rohr 32
aus den Armen 12 und 14 herausgezogen werden. Dann -5 können die Arme 12 und 14 frei um den Stift 31 gedreht
werden und auf den Durchmesser des Rohres 32 eingestellt werden. Das Rohr 32 wird zwischen den V-förmigen
Teilen 16 und 22 zentriert, wobei diese in Berührung mit dem Rohr 32 verbleiben. Dann wird die Flügelmutter
40 auf dem Spannbolzen 30 so weit festgezogen, bis das Rohr 32 fest und sicher mit dem Druck-Meßwertwandler
10 verbunden ist. Die Flügelmutter 40 wird am Spannbolzen 38 so weit festgezogen, daß die
Arme 14 in Berührung mit dem Rohr 32 bleiben, wenn dieses sich bei der Messung in radialer Richtung zusammenzieht
oder dehnt.
Wie vorstehend beschrieben, kann die Verformung des Druck-Meßwertwandlers infolge bestimmter Beschleunigungskräfte
von der durch die auf das Rohr 32 einwirkenden Drücke hervorgerufenen Verformung
unterschieden werden, wenn zwei Dehnungsmeßstreifen auf einem einzelnen Arm angebracht sind, wie
F i g. 1 zeigt. Die Arbeitsweise des Geräts wird am besten an Hand eines Beispieles erläutert. Zunächst sei
angenommen, daß keine Beschleunigungskräfte auftreten und nur der Druck im Rohr 32 eine Verformung des
Rahmens bewirkt. Wenn sich das Rohr infolge des Druckes ausdehnt, wird die Montagefläche 43 zusammengedrückt,
und die Montagefläche 44 dehnt sich aus. Daraus ergibt sich eine Herabsetzung des Widerstandes
des Dehnungsmeßstreifens 41 und eine Erhöhung des Widerstandes des Dehnungsmeßstreifens 42. In der
Wheatstoneschen Brücke 90 der Fig.3 ist der Dehnungsmeßstreifen
41 durch den Widerstand Ri und der Dehnungsmeßstreifen 42 durch den Widerstand R2 dargestellt.
Ist der Druck-Meßwertwandler 10 im nicht gedehnten, spannungsfreien Zustand, so ist die Whcatsloneschc
Brücke abgeglichen. Im abgeglichenen Zustand wird zwischen den Punkten 97 und 98 keine Spannung
beobachtet. Erfahre der Widerstand der Dehnungsmeßstreifen 41 und 42 infolge Verformung eine Änderung,
so wird die Wheatstoncschc Brücke 90 unsymmetrisch. Zwischen den Punkten 97 und 98 tritt dann eine dem
Druck im Rohr 32 proportionale Spannung auf. die leicht zur Messung des Druckes verwendet werden
kann.
Beschleunigungen auf den Druck-Meßwertwandler wirken sich wie folgt aus. Bei Beschleunigung in jeder
der durch die Pfeile 45 bis 47 angegebenen Richtungen wird der Arm 12 verformt. Dies bewirkt eine Verformung
der Montageflächen 43 und 44. Die Verformung dieser Flächen erfolgt im wesentlichen in gleicher Weise,
wenn die Bcschlcunigungskräfte parallel zum Pfeil 46 oder 47 gerichtet sind. Diese gleichsinnige Verformung
ergibt eine gleiche Widerslandsänderung der beiden Dehnungsmeßstreifen 41 und 42, und die Wheatstonesche
Brücke 90 bleibt abgeglichen. Somit haben Beschleunigungen in den Richtungen 46 und 47 keine
nachteilige Wirkung auf die genaue Druckmessung.
Um dies zu erreichen, brauchen die Dehnungsmeßstreifen nicht auf parallelen Montageflächen in gleichen
Abständen von den Enden 18 oder 24 der Arme 12 oder 14 oder direkt übereinander auf den Montageflächen
der Arme 12 oder 14 angebracht zu werden. Diese Anordnung ist jedoch zur Druckmessung besonders
vorteilhaft und andererseits auch wirtschaftlich am günstigsten. Bei anderen Anordnungen werden die Einrichtungen
zum Abtasten und Messen der Verformung aufwendiger.
Eine Ausführungsform, bei welcher zwei Dehnungsmesser
auf dem gleichen Arm. jedoch nicht auf der gleichen Fläche angebracht sind, gestattet, wie bereits eriäutert,
auch bei bestimmten Beschleunigungen genaue Druckmessungen, jedoch müssen die Beschleunigungsvektoren parallel zu einer einzigen vorgegebenen Ebene
verlaufen, wie nachstehend näher erläutert wird. 1st ζ B. bekannt, daß alle bei einem Einsatz möglicherweise
vorkommenden Beschleunigungsvektoren parallel zu einer einzigen gegebenen Ebene liegen, die den Pfeil
46 enthält und senkrecht zur Ebene der F i g. 1 steht, so kann der Druck-Meßwertwandler 10 für solche Beschleunigungen
unempfindlich gemacht werden, indem die auf dem Arm 12 vorgesehenen Montageflächen 43
und 44 mit den Dehnungsmeßstreifen 41 und 42 im wesentlichen parallel zu dieser vorgegebenen Ebene angeordnet
werden. Alle parallel zu dieser Ebene verlaufenden Beschleunigungsvektoren beeinflussen dann die
Dehnungsmeßstreifen 41 und 42 in gleicher Weise. Wenn ein Dehnungsmeßstreifen zusammengedrückt
wird, wird auch der andere in gleicher Weise zusammengedrückt. Wird ein Dehnungsmeßstreifen gedehnt,
so wird auch der andere gedehnt. Somit bewirken die Beschleunigungskräfte gleiche Widerstandsänderungen
in jedem Dehnungsmesser. Da jeder Dehnungsmessei als Widerstand in einen Zweig der Wheatstonescher
Brücke geschaltet ist (vgl. F i g. 3), gleichen sich die Widerstandsänderungen in der Brücke aus, und von
Spannungsmesser 96 wird keine Spannung zwischet den Punkten 97 und 98 festgestellt. Somit beeinflusset
die Beschleunigungen in einer einzelnen vorgegebene! Ebene die Genauigkeit der Druckmessung des be
schriebenen Druck-Meßwertwandlers nicht. Die ein fachste Einrichtung zur Beseitigung der Auswirkungei
einer parallel zu einer einzelnen vorgegebenen Eben verlaufenden Beschleunigung ist somit ein Meßweri
wandler, dessen Monte geflachen parallel zu dieser Ebene
ausgerichtet sind.
Es ist jedoch nicht wesentlich, daß die Montageflächen
parallel zur gegebenen Ebene liegen. Wenn sie nicht parallel zu dieser Ebene liegen, so wird die erforderliche
Abtast- und Meßeinrichtung zur Unterscheidung der beschleunigungsbcdingten von der druckbedingten
Verformung ces Rahmens zwar erheblich aufwendiger, bereitet jedoch dem Fachmann im übrigen
keine großen Schwier gkeiten. Beim gezeigten Ausführungsbeispiel der F i g 1 und 2 müssen mindestens zwei
Dehnungsmeßstreifen auf einem Arm angebracht werden und an zwei Moiuageflächen dieses Armes befestigt
werden, um den Druck zu ermitteln und den Einfluß von Beschleunigt ngen in einer einzigen vorgegebenen
Ebene auszuräumen.
Treten keine Beschleunigungskräfte auf, so liefert der Druck-Meßwertwandler nach F i g. 1 und 2 selbst
dann genaue Druckrressungen, wenn die Einrichtung zum Abtasten der Verformung nur aus einem einzigen,
auf dem Arm 12 oder 14 montierten Dehnungsmesser besteht (an Stelle eines Paares). Doch bringt ein einziger
Dehnungsmeßstreifen eine kleinere Empfindlichkeit mit sich. Sind keine Beschleunigungen bei der
Druckmessung zu erwarten, so kann ein einziger Dehnungsmeßstreifen verwendet werden. In einigen Fällen
ist ein einzelner Dehnungsmeßstreifen auf einem einzelnen Arm auch dann zur Druckmessung nützlich,
wenn der Wandler eine Beschleunigung erfährt. Wenn die Beschleunigungskräfte eine viel kleinere Verformung
des Armes 12 oder 14 als die Druckkräfte hervorrufen, so können die durch die Beschleunigung erfolgten
Verformungen so gering sein, daß der im Rohr 32 herrschende Druck noch mit annehmbarer Genauigkeit
gemessen wird. Es ist zu beachten, daß Beschleunigungskräfte in einigen Richtungen eine geringere Verformung
der Montageflächen 43, 44, 48 und 49 bewirken als solche in anderen Richtungen. Eine gegebene
Beschleunigungskraft erzeugt beim gezeigten Beispiel die stärkste Verformung der Montageflächen, wenn sie
parallel zur Richtung des Pfeiles 45 gerichtet ist. Wenn die Beschleunigungskraft parallel zur Richtung des
Pfeiles 47 gerichtet ist, so werden die Montageflächen weniger verformt. EÜne noch geringere Verformung
der Montageflächen tritt auf. wenn die Beschleunigungskraft parallel zjm Pfeil 46 gerichtet ist. Eine Be-,schlcunigung
in einer der beiden letzten Richtungen braucht nicht notwendigerweise eine merkbare Verformung
einer Montagefläche hervorzurufen, die die Genauigkeit der Druckmessung wesentlich becintrachügen
könnte, selbst wenn nur ein einzelner Dehnungsmeßstreifen auf einer einzigen Montagefläche zum Abtasten
der Verformungen vorgesehen ist. Es ist sehr wohl möglich, daß die durch den Druck in der Druckdose
bewirkte Verformung der Montageflächen erheblieh größer ist als die durch die Beschleunigung des
Druck-Meßwertwandlers erzeugte Verformung. In diesem Falle ist ein einzelner Dehnungsmeßstreifen genau
genug für die Messung des auf die Druckdose einwirkenden Druckes, auch solange Rahmen und Druckdose
beschleunigt werden. Natürlich dürfte ein einzelner Dehnungsmeßstreifen in den seltensten Fällen so genau
sein wie zwei richtig angebrachte Dehnungsmeßstreifen.
Wenn nur ein einziger Dehnungsmeßstreifen verwendet wird, so kann er auf jeder der vier gezeigten
Montageflächen 43, 44, 48 und 49 angebracht werden. Dieser Dehnungsmeßstreifen kann dann als jeder der
vier Brückenwiderstände von F i g. 3 erscheinen. Wird er als R\ geschaltet, so werden die übrigen Widerstände
/?2, Ri und Ri der Wheatstoneschen Brücken so gewählt,
daß die Brücke abgeglichen ist, wenn in der Druckdose ein Bezugsdruck (etwa Normaldruck)
herrscht. Wenn die Montagefläche, auf welcher er angebracht ist, in Abhängigkeit von einer durch die Ausdehnung
des Rohres 32 bewirkten Bewegung des Armes 12 verformt wird, so ändert sich der Widerstand
des Dehnungsmeßstreifens R\ und zwischen den Punkten 97 und 98 der Wheatstoneschen Brücke 90 liegt
eine Spannung an. die in bekannter Weise abgegriffen wird.
Der beschriebene Druck-Meßwertwandler kann zur Messung von Druckänderungen oder zur Messung des
absoluten Druckes mit dem üblichen Nullpegel verwendet werden, wobei der Nullpegel entweder der atmosphärische
Druck oder das Vakuum ist. Zur Messung des Absolutdrucks muß natürlich das als Spannungsmesser
% gezeigte Anzeigegerät in den entsprechenden Einheiten geeicht werden, und es muß ein Null·
druck-Bezugspegel hergestellt werden. Dies erfolgi durch bekannte Eicheinrichtungen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Meßweriwandler zur Druckmessung mit einem
Rahmen, welcher zwei freie Arme aufweist, von denen mindestens einer federnd ausgebildet und mit
Dehnungsmeßstreifen versehen ist, wobei die Arme an der Oberfläche eines bei Druckeinwirkung seine
Abmessungen verändernden Körpers anliegen, d a durch gekennzeichnet, daß die beiden
Arme des Rahmens (28) durch ein Scharnier (30) beweglich verbunden sind und daß eine die beiden
beweglichen Arme (12, 14) durchquerende Durchgangsschrauben (36) und eine Mutter (40) vorgesehen
sind, durch welche die Arme (12, 14) an den bei Druckeinwirkung seine Abmessung ändernden Körper
(32) federnd angedrückt werden.
2. Meßwertwandler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß einer oder beide der Arme (12,
14) an ihrem Endabschnitt eine Erhöhung (16, 22) und/oder eine Vertiefung aufweisen, durch die der
bei üruckeinwirkung seine Abmessungen verändernde Körper (32) unverrückbar gehalten wird.
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