DE4218026A1 - Mobiler, palettierter Modul zur Versorgung palettierter Ladung mit einer kontrollierten Atmosphäre - Google Patents
Mobiler, palettierter Modul zur Versorgung palettierter Ladung mit einer kontrollierten AtmosphäreInfo
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Description
Der Einsatz von kontrollierter Atmosphäre zum Transport von frischen,
lebendigen Lebensmitteln geschieht zum heutigen Stand der Technik
dadurch, daß vorhandene Kühlcontainer, die normalerweise zum
Transport von tiefgefrorenen Lebensmitteln verwendet werden, umgebaut,
auf einem Temperaturniveau oberhalb des Gefrierpunktes von
Obst und Gemüse und mit einer von Luft verschiedenen internen
Atmosphäre, bei stark reduziertem Stoffwechsel betrieben werden.
Im Einzelnen werden in die fertigen, serienmäßig gefertigten Container
Einrichtungen eingebaut,
- 1. um Stickstoff aus der Luft abzutrennen, meistens durch Membranprozesse, und in den Container zu leiten,
- 2. um Kohlendioxid in Flaschen mitzuführen und in den Container zu leiten,
- 3. um die Atmosphäre im Container zu be- oder entfeuchten und
- 4. um mit einem Rechnersystem die Atmosphäre innerhalb des Containers auf vorgegebene Sollwerte zu regeln.
Dieses Verfahren bedingt, daß zu den Kosten eines serienmäßigen Kühlcontainers
weitere Kosten für die zusätzlichen Einrichtungen zur Erzeugung
der kontrollierten Atmosphäre und ihren Einbau hinzukommen.
Des weiteren steigt der Energiebedarf, weil für die Stickstofftrennung
zusätzliche Kompressorleistung benötigt wird. Nachteilig ist weiterhin,
daß die serienmäßig eingebaute Kühlmaschine, deren normaler Arbeitspunkt
um -15°C liegt, für den jetzigen Arbeitspunkt bei etwa +4°C
nicht im optimalen Bereich arbeitet und überdimensioniert erscheint.
Ein weiterer ökonomischer Nachteil ist, daß die verhältnismäßig teuren
Aggregate zur Erzeugung der kontrollierten Atmosphäre meist jeweils
nur auf einer Reise des Containers verwendet werden, weil auf der
Rückreise keine äquivalent zu behandelnde Ladung existiert (was auf
einen Austausch von Lebensmitteln hinauslaufen würde). Da die
Zusammensetzung der kontrollierten Atmosphäre für Menschen tödlich
sein kann, bedeutet das Betreten des Containers steht das Fluten mit
Luft, also Verlust der erzeugten Atmosphäre. Außer den zusätzlichen
Kosten und dem Zeitverlust bedeutet das stets eine tiefgreifende
Störung des Stoffwechsels der Ladung durch Änderung von Kühlung
und kontrollierter Atmosphäre.
Wie sich gezeigt hat, stehen der Verwendung großer Container des
weiteren oft für den CA-Einsatz auch nicht ausreichende Erzeugerkapazitäten
gleichartiger Produkte gegenüber, um eine Auslastung des
Containers zu erreichen.
Die vorliegende Erfindung beruht darauf, den oben genannten insbesondere
wirtschaftlichen Mängeln abzuhelfen, gleichzeitig aber auch ein
Kühlsystem zu verwenden, das mit keinem chemischen Kältemittel
betrieben wird, sondern ausschließlich Luft für diesen Zweck verwendet,
und das insbesondere den Einsatz normaler, z. B. aus Stahl
konventionell gefertigter Container gestattet, wodurch die Wirtschaftlichkeit
nicht nur des Transportes sondern auch der Lagerung von
frischen Lebensmitteln in kontrollierter Atmosphäre entscheidend angehoben wird.
Die vorliegende Erfindung besteht aus zwei Komponenten (Abb. 1). Die
erste Komponente ist ein palettierter CA-Modul (1)) zur Erzeugung und
zur Kontrolle einer natürlichen, in ihrer Zusammensetzung und Temperatur
gegenüber Luft der Umgebung modifizierten Atmosphäre aus
Stickstoff, Sauerstoff, Kohlendioxid und Wasserdampf (Feuchtigkeit)
nebst Spuren anderer Gase (Diese erste Komponente wird als CA-
Versorgersystem bezeichnet). Der palettierte CA-Modul besteht aus
einem fahrbaren und/oder mit Gabelstapler zu bewegenden Einschub
in Form einer beladenen Palette mit den Normalmessungen dieser
Palette zur Einbringung beispielsweise in den Innenraum eines
Containers, wobei es gleichzeitig ist, ob es sich dabei um einen
Container mit oder ohne hoher Wärmeisolation handelt. Der Einschub
kann in gleicher Weise z. B. in ein Lagerhaus, in einen Eisenbahnwagen,
in ein Flugzeug eingebracht werden. Dieser Modul dient zur Versorgung
der zweiten Komponente.
Die zweite Komponente dient zur Aufnahme palettierten CA-Gutes und
besteht aus einer formgepreßten Norm-Palette einem Schnellverschluß,
um eine Hülle mit der Palette luftdicht zu koppeln. Bei der
CA-Hülle handelt es sich um eine spezielle, gasdichte und wärmeisolierende
Haut, nebst Verschluß, die vorteilhaft hinsichtlich der Grundfläche
ebenfalls die Abmessungen einer Norm-Palette hat, und die über
die auf der Palette aufgeschichteten Ladung frischer Lebensmittel
gestülpt und dann mit dem gasdichten Verschluß auf dem Gegenstück
auf der vorbereiteten Palette verschlossen wird. Die Vielzahl der so
eingekapselten Ladungen wird jeweils über Schläuche und Kabel (3) mit
dem palettierten CA-Modul verbunden, um sie entsprechend den
Anforderungen des einzelnen palettierten CA-Gutes individuell sowohl
abzukühlen als auch dann im Gleichgewichtszustand mit der heutigen
spezifischen, modifizierten kontrollierten Atmosphäre zu versorgen.
Dadurch, daß die beiden Komponenten vorteilhafterweise in ihrer Grundfläche
gleiche Abmaße haben, ist die Ausnutzung beispielsweise von Containern
optimal gelöst. Das palettierte CA-Modul kann beispielsweise hinter der
linken Tür des Containers verlascht werden, wobei entsprechende
Ausschnitte für die Wärmeabfuhr durch einen Luftstrom, für die
Frischluftzufuhr und für die Bedienung des Kontrollrechners vorzusehen
sind.
Die vorliegende Erfindung basiert in ihrer internen Struktur auf einem
mikroelektronischen System, das in der Lage ist, jede einzelne palettierte
Ladung unabhängig von den anderen parallel oder seriell zu
kontrollieren und das CA-Versorgersystem entsprechend zu schalten.
Die vorliegende Erfindung geht damit weit über den heutigen Stand
der Technik hinaus, nicht nur was die Kontrolle der separaten
Atmosphären betrifft, sondern auch was die Flexibilität und die Ungefährlichkeit
angeht. Zum einen ist es möglich, einen derart beladenen
Raum ohne Gefahr zu betreten, da die Atmosphäre um die palettierte
und wie oben beschriebene abgekapselte Ladung aus ruhender Luft
besteht und u. U. auch einzelne Paletten zu entfernen oder zuzuladen,
ohne die Atmosphäre der anderen Ladung zu beeinflussen. (Als
zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen dient ein Prüfsystem für die Zusammensetzung
der im Container herrschenden, die Ladung umgebende
Luft, das vor Öffnung des Containers die Ungefährlichkeit überprüft
und ggf. Alarmsignale aussendet.
Zum anderen ist es möglich, Lagerung am Erzeugungsort und Lagerung
am Konsumentenort nebst unterschiedlichen Transporten zwischendurch
mit einem gleichen System durchzuführen, da das palettierte CA-Modul
in gleicher Weise wie jede Ladung bewegt wird. So ist es möglich,
frische Lebensmittel unmittelbar nach der Ernte praktisch bis in den
Verkaufsraum mit nur kurzen Unterbrechungen unter einer derartigen
kontrollierten Atmosphäre zu halten.
Ein weiterer wichtiger Gesichtspunkt ist der Rücktransport der CA-
Module auf der Transportroute, auf der keine frischen Lebensmittel
sondern andere Güter zwecks Ausnutzung der Container zu transportieren
sind. Es reicht, einen Container mit mehreren dieser palettierten
CA-Module zu beladen und zurück zu schicken.
Der Einsatz dieses flexiblen, mobilen CA-Systems mit seinen beiden
Komponenten ist, auch dann möglich, wenn das eigentliche CA-Modul
nicht in dem Container, sondern außerhalb in Form eines Chip-on-
Systems außen am Container angebracht wird.
Claims (4)
1. Mobiler, palettierter Modul zur Versorgung palettierter Ladung mit
einer kontrollierten Atmosphäre (CA=controlled atmosphere) aus z. B.
Stickstoff, Sauerstoff, Kohlendioxid und Wasserdampf nebst anderen
Gasen bei vorgegebener Temperatur,
dadurch gekennzeichnet, daß
Versorger- (CA-) Modul und palettierte Ladung grundsätzlich gleich
oder vergleichbar große Bodenfläche einnehmen, und zwar vorzugsweise
in den Abmessungen von standardisierten Paletten, wie sie für den
Güterverkehr, in Laderäumen von Schiffen, Eisenbahnwagens und LKWs,
insbesondere aber auch in Containern verwendet werden, und beide in
gleicher Weise transportierbar sind, wobei der Versorger-(CA-) Modul
die eine Komponente, die palettierte Ladung die andere Komponente
eines Systems bilden mit der Maßgabe, daß die palettierte Ladung in
mehr als einem Exemplar als Vielfalt vorliegen kann, und diese einfache
palettierte Ladung oder die mehreren palettierten Ladungen über
Schläuche und Kabel mit dem Versorger-(CA-) Modul als der ersten
Komponente separat verbunden sind, wobei das jeweilige Schlauch-
Kabel-Paket einer beliebigen palettierten Ladung jederzeit und
unabhängig von den anderen über Steckverbinder an- oder abgekoppelt
werden kann.
2. Mobiler, palettierter Modul zur Versorgung palettierter Ladung mit
einer kontrollierten Atmosphäre nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Versorger-(CA-) Modul als erste Komponente zusätzlich
zu optimalen Gasvorräten alle Einrichtungen enthält, um aus der
Umgebungsluft die Anteile zu erzielen, die benötigt werden, um eine
kontrollierte Atmosphäre bestimmter Zusammensetzung zu erzeugen und
in den über Schläuche verbundenen palettierten Ladungen als der
zweiten Komponente des Systems durch einen Regler zeitlich konstant
zu halten, und der eine Wärmepumpe enthält, die je nach den
Umgebungstemperaturen des Systems die Atmosphäre in der palettierten
Ladung mit vorgegebener Gaszusammensetzung auf einer vorgegebenen
Temperatur durch Heizen oder Kühlen zeitlich konstant hält.
3. Mobiler, palettierter Modul zur Versorgung palettierter Ladung mit
einer kontrollierten Atmosphäre nach vorherghenden Ansprüchen,
dadurch gekennzeichnet, daß die als palettierte Ladung bezeichnete
zweite Komponente des Systems aus dem eigentlichen Frachtgut besteht,
das sich unter der kontrollierten Atmosphäre befindet, und das auf
einer Palette gestapelt ist, deren Boden aus einem gasdichten Formteil
besteht und das mit einer gasdichten und weitgehend wärmedichten
Hülle überzogen wird, wobei die aus einem Formteil bestehende Palette
und die gasdichte, weitgehend wärmedichte Hülle mit der Palette durch
einen Verschluß weitgehend gas- und wärmedicht verbunden wird.
4. Mobiler, palettierter Modul zur Versorgung palettierter Ladung mit
einer kontrollierten Atmosphäre nach vorhergehenden Ansprüchen,
dadurch gekennzeichnet, daß die Überwachung des Versorger-(CA-)
Moduls zur Erzeugung der kontrollierten Atmosphäre und zu ihrer
Temperaturkonstanthaltung einerseits sowie die durch Schläuche und
Kabel verbundene Gesamtheit der palettierten Ladungen andererseits
über ein Mikroprozessorsystem mit entsprechender Sensorik und
Aktorik sowie einem zugehörigen Bus als Hardware und einer Sensoren
und Aktoren miteinander in Form eines Regelalgotithmus koppelnden
Logik als Software geschieht, wobei die einzelnen Ladungen, deren
Atmosphäre unterschiedliche Zusammensetzungen aufweisen können, und
von denen jede mit einem eigenen Sensorsystem ausgerüstet sein kann,
das über die Kabel angeschlossen ist, in regelmäßigen Abständen vom
Mikroprozessorsystem über den Bus abgefragt und über Aktoren
entsprechend der Regelaufgabe angesprochen werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924218026 DE4218026C2 (de) | 1992-06-01 | 1992-06-01 | Mobiler, palettierter Modul zur Versorgung palettierter Ladung mit einer kontrollierten Atmosphäre |
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Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE4218026A1 true DE4218026A1 (de) | 1993-12-02 |
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DE (1) | DE4218026C2 (de) |
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