DE4217842A1 - Calciumantagonisten enthaltende pharmazeutische Zubereitung zur intravenösen und intrakoronaren Applikation sowie Verfahren zu ihrer Herstellung - Google Patents
Calciumantagonisten enthaltende pharmazeutische Zubereitung zur intravenösen und intrakoronaren Applikation sowie Verfahren zu ihrer HerstellungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine neue, Calciumantagonisten enthal
tende pharmazeutische Zubereitung zur intravenösen und intra
koronaren Applikation und ein Herstellungsverfahren für diese
pharmazeutische Zubereitung.
Die Calciumantagonisten, z. B. Nifedipin und/oder Nimodipin sind
chemische Substanzen aus der Gruppe der 1,4-Dihydropyridine.
Sie werden weltweit in großem Umfang zur Behandlung von Herz
erkrankungen, Nimodipin zusätzlich als Zerebraltherapeutikum
eingesetzt.
Diese Wirkstoffe werden sowohl in oraler Form (Tabletten, Kap
seln) wie in intravenöser und intrakoronarer Darreichungsform
eingesetzt. Nifedipin und Nimodipin sind leicht löslich in Ace
ton und Chloroform, schwer löslich in Alkohol und praktisch
unlöslich in Wasser.
Bei intravenöser oder intrakoronarer Applikation muß die Wirk
substanz in gelöster Form gegeben werden. Daher werden die
Wirkstoffe Nifedipin und Nimodipin unter Zuhilfenahme der
Hilfsstoffe Ethanol und Macrogol gelöst. Macrogole sind
chemisch Polyoxyethylenglykole, hergestellt durch Kondensation
von Ethylenoxid und Wasser mit der allgemeinen Formel
H(CH2OCH2)nOH. Die aus dem Stand der Technik bekannten intrave
nösen Darreichungsformen enthalten daher neben dem Wirkstoff
(Konzentrationen meist 0,01%) große Mengen an Alkohol und Ma
crogole sowie Wasser.
Durch den Gehalt an Alkohol besteht ein gesundheitliches Risiko
unter anderem bei Leberkranken, Alkoholkranken, Epileptikern,
Hirngeschädigten und Schwangeren. Macrogole können die Erythro
zyten schädigen, außerdem ist es generell nicht günstig, bei
Herzkranken unphysiologische Polymere zu infundieren.
Daher ist es sehr wünschenswert, Infusionslösungen oder Injek
tionslösungen mit den Calciumantagonisten Nifedipin und/oder
Nimodipin in therapeutisch ausreichender Konzentration zur Ver
fügung zu haben, die weder Alkohol noch Macrogole enthalten und
außerdem gut verträglich sind. Eine therapeutisch ausreichende
Konzentration ist dabei eine Konzentration von ca. 0,01% ent
sprechend 10 mg Wirksubstanz pro 100 ml. Höhere Konzentrationen
sind wünschenswert, da damit die Belastung der herzkranken Pa
tienten mit Wasser geringer wird.
Obwohl der Wirkstoff Nifedipin seit mehr als 20 Jahren bekannt
ist, ist es bisher nicht gelungen, die vorstehend beschriebenen
Probleme zu lösen und eine Injektionslösung und/oder eine Infu
sionslösung mit Nifedipin und/oder Nimodipin zur intravenösen
oder intrakardialen Anwendung ohne die oben beschriebenen un
physiologischen Hilfsstoffe herzustellen und eine hoch konzen
trierte intravenös oder intrakoronar anwendbare Arzneiform be
reitzustellen.
Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine die Calci
umantagonisten vom Typ der 1,4-Dihydropyridine - im folgenden
auch kurz Calciumantagonisten genannt - enthaltende pharmazeu
tische Zubereitung bereitzustellen, welche weder Alkohol noch
Macrogol enthält und in welcher die Calciumantagonisten in ei
ner therapeutisch anwendbaren Konzentration vorliegen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß eine
diese Calciumantagonisten, insbesondere Nifedipin und/oder Ni
modipin enthaltende pharmazeutische Zubereitung bereitgestellt
wird, welche weiterhin ein oder mehrere natürliche Öle, 3-sn-
Phosphatidylcholin und/oder Phosphatidylethanolamin und Wasser
enthält.
Die Aufgabe der Erfindung wurde durch Herstellung einer wäßri
gen, Öl und die Calciumantagonisten enthaltenden Emulsion zur
intravenösen und/oder intrakoronaren Anwendung gelöst. Durch
Lösen einer entsprechenden Menge der Calciumantagonisten in
einem geeigneten Öl, Emulgieren dieser öligen Lösung in Wasser
bei hohen Drücken in einem Hochdruck-Homogenisator unter Ver
wendung von 3-sn-Phosphatidylcholin und gegebenenfalls einem
Alkalisalz einer freien Fettsäure als Emulgator und Sterilisa
tion der erhaltenen Emulsion bei hohen Temperaturen wird die
erfindungsgemäße pharmazeutische Zubereitung hergestellt.
Die erfindungsgemäße pharmazeutische Zubereitung enthält dann
eine therapeutische Menge des Calciumantagonisten, ein pharma
zeutisch verträgliches Öl, 3-sn-Phosphatidylcholin und/oder
Phosphatidylethanolamin und gegebenenfalls ein Alkalisalz einer
freien Fettsäure sowie eine pharmazeutische und klinisch ver
trägliche Substanz zur Isotonierung des Gemisches, z. B. Glyce
rin und/oder Sorbit und/oder Xylit.
Durch die erfindungsgemäße pharmazeutische Zubereitung wird
somit eine intravenös oder intrakoronar anwendbare, insbesonde
re Nifedipin und/oder Nimodipin enthaltende Injektionslösung
und/oder Infusionslösung bereitgestellt, in welcher die Wirk
stoffe wesentlich höher konzentriert werden können und zudem
die unphysiologischen Hilfsstoffe Alkohol und Macrogol nicht
enthalten sind.
Intravenös verabreichbare Fettemulsionen zur parenteralen Er
nährung sowie Verfahren zu ihrer Herstellung sind aus dem Stand
der Technik bekannt (z. B. deutsche Patentschrift 12 49 454, GB-
Patent 948,407, US-Patent 3,169,094, deutsche Offenlegungs
schriften DOS 23 06 621 und DOS 37 21 137, DOS 30 32 300 und europäi
sche Patentschrift 071 995). In diesen Druckschriften wird die
Herstellung von Fettemulsionen unter Verwendung von natürlichen
Ölen und Phosphatidylcholinen als Emulgator beschrieben.
Diese Fettemulsionen sind Öl-in-Wasser-Emulsionen, bei denen
die Tröpfchengröße der einzelnen Fett-Tröpfchen unter 4 Mikron
liegt, damit diese Emulsionen ohne Gefahr einer Embolie infun
diert werden können.
Als natürliche Öle werden vorzugsweise Sojaöl und/oder Distelöl
und/oder MCT-Öle (mittelkettige Triglyceride = Kokosöl) verwen
det, die Phosphatidylcholine in Form von Sojalecithin und be
vorzugt Eilecithin enthalten. Die Öle werden in einer wäßrigen
Lösung emulgiert, wonach man das Gemisch zu einer Emulsion mit
einer Partikelgröße von weniger als 4 Mikron homogenisiert
(deutsche Patentschrift 12 39 454).
Die Calciumantagonisten sind löslich in Aceton und Chloroform,
sehr wenig löslich in Alkohol und unlöslich in Wasser.
Es wurde festgestellt, daß sich die Calciumantagonisten über
raschenderweise in geringen Mengen, nämlich bis zu ca.
0,25-0,4 Gew.-%, vollständig in natürlichen Ölen wie Sojaöl, Diste
löl, Olivenöl, Weizenkeimöl, Maisöl etc. lösen. Trotzdem ge
lingt es nicht, die Calciumantagonisten durch Zugabe in kri
stallisiertem Zustand in handelsüblichen Fettemulsionen (z. B.
Intralipid®, Lipovenös®, Liposyn®; siehe obige Patentschriften)
zu lösen. Selbst nach intensivem Rühren liegen die Calciumanta
gonisten immer noch überwiegend in Form der ungelösten Kristal
le vor. Dies dürfte darauf zurückzuführen sein, daß die Calci
umantagonisten die Lipid-Hülle nicht durchdringen können, d. h.
ein "Beladen" der Fetttröpfchen der Fettemulsion nicht möglich
ist. Daher erhält man sowohl eine völlig ungenügende, therapeu
tisch nicht ausreichende Konzentration der Calciumantagonisten
in der Lösung sowie feste Teilchen in der Lösung, die sich bei
der Infusion unter Umständen für den Patienten lebensbedrohlich
auswirken können.
Gibt man den Calciumantagonisten in Form einer Lösung aus Alko
hol (plus evtl. Macrogol) einer Fettemulsion zu, fällt der Cal
ciumantagonist in fester Form aus; außerdem zerfällt die Fette
mulsion durch Vergrößerung der Tröpfchengröße der Fettpartikel.
Sogar eine Zugabe der Calciumantagonisten, die man vorher in
einem Öl, z. B. Sojaöl, gelöst hat, zu einer Fettemulsion führt
nicht zum Ziel, da man trotz intensiven Rührens nur eine Emul
sion erhält, deren Tröpfchengröße viel zu groß ist, um diese
ohne Gefahr einer lebensbedrohlichen Fettembolie einem Patien
ten infundieren zu können. (Selbstverständlich ist es nicht
möglich, den Calciumantago
nisten in Öl gelöst zu infundieren, da dies zu einer lebensbe
drohenden Fettembolie führt.)
Überraschenderweise läßt sich jedoch eine intravenös anwendbare
Applikationsform der Calciumantagonisten ohne Alkohol und ohne
Macrogole in einer therapeutisch hohen Konzentration dadurch
herstellen, daß man die Calciumantagonisten zunächst vollstän
dig in dem verwendeten Öl löst, anschließend unter Verwendung
von 3-sn-Phosphatidycholin mit Wasser emulgiert und homogeni
siert, bis das Gemisch zu einer Partikelgröße von weniger als 4
Mikron homogenisiert wird.
Nach dem anschließenden Sterilisieren erhält man eine stabile
Injektionslösung bzw. Infusionslösung mit einer therapeutisch
anwendbaren Konzentration der Calciumantagonisten. Es lösen
sich bis zu 0,4 Gew.-% an Calciumantagonisten vollständig in
dem verwendeten natürlichen Öl, z. B. bis zu 40 mg pro 10 ml Öl.
Da die Konzentration des Öls in der fertigen Injektions- bzw.
Infusionslösung bis zu 30-40% betragen kann, lassen sich bis
zu ca. 100 mg bis 200 mg der Calciumantagonisten in 100 ml der
Infusionslösung lösen, während bei der bisher üblichen intra
venösen Anwendungsform nur 10 mg Calciumantagonist pro 100 ml
Infusionslösung appliziert werden konnte.
Bei der erfindungsgemäßen pharmazeutischen Arzneiform läßt sich
daher eine solche hohe Konzentration erreichen, z. B. 10 mg in
10 ml oder 20 ml, daß man ein Infusionskonzentrat besitzt, das
entweder als solches oder verdünnt mit einer handelsüblichen
Fettemulsion, in einer 0,9%igen Kochsalzlösung, einer Glukose
lösung oder einer anderen Infusionslösung, appliziert werden
kann. Konzentrate haben große Vorteile in der Verpackung, im
Versand und auch in der Anwendung.
Üblicherweise und vorzugsweise ist der in der intravenös oder
intrakardial anwendbaren Arzneiform enthaltene Calciumantago
nist in vollständig gelöster Form enthalten. Dabei ist der Cal
ciumantagonist gelöst im Öl im Inneren eines Fettpartikels ent
halten, wobei das Öl mit dem darin enthaltenen Calciumantagoni
sten mit einer Hülle - bestehend im wesentlichen aus dem Pos
pholipid - umgeben ist. Es ist jedoch auch möglich, die Calci
umantagonisten in einer solchen Konzentration anzuwenden, daß
ein Teil des Calciumantagonisten gelöst ist, ein anderer Teil
sich jedoch in fester Form (als Mikrokristall) im Inneren des
Fettpartikels befindet.
Wegen der das Fettpartikel umgebenden Hülle, welche die Mikro
kristalle nicht durchdringen können, können damit die Calcium
antagonisten sogar in noch höherer Konzentration und in fester
Form infundiert werden, ein Vorgehen das sonst nicht möglich
ist.
Die beiliegende Abb. 1 zeigt in schematischer Form den
Aufbau der erfindungsgemäßen, Calciumantagonisten enthaltenden
Fettpartikel.
Die Herstellung solcher Arzneiformen geschieht nach dem erfin
dungsgemäßen Verfahren dergestalt, daß das verwendete Öl auf
ca. 40-80°C erwärmt und dann der Calciumantagonist in einer
Menge zugegeben wird, daß eine fast gesättigte Lösung erhalten
wird. Dann wird entsprechend dem erfindungsgemäßen Verfahren in
der beschriebenen Weise die erfindungsgemäße pharmazeutische
Zubereitung hergestellt.
Bei längerer Lagerung fällt bei Zimmertemperatur oder tieferen
Temperaturen zwar ein Teil des eingesetzten Calciumantagonisten
aus; dieser ausgefallene mikrokristalline Calciumantagonist
bleibt jedoch im Fettpartikel und dringt nicht als fester Kri
stall in die wäßrige Phase ein. Damit lassen sich hochkonzen
trierte Arzneiformen herstellen, die insbesondere als vor der
Anwendung zu verdünnende Konzentrate geeignet sind.
Als Öle können beispielsweise Sojaöl, Distelöl (Saffloröl),
Kokosöl (MCT-Öle), Fischöle, Maiskeimöl, Olivenöl etc. verwen
det werden. Bevorzugt ist Sojaöl. Das verwendete Öl muß mög
licht frei von Peroxiden sein. Als Antioxidationsmittel kann
z. B. Vitamin E dem Öl zugesetzt werden.
Der verwendete Calciumantagonist wird zunächst in dem natürli
chen Öl, z. B. Sojaöl, gelöst, wobei im allgemeinen - abhängig
von der angestrebten Konzentration im Endprodukt - die Konzen
tration des Calciumantagonisten zwischen 0,01 bis 0,25%, be
vorzugt zwischen 0,1-0,25%, liegt. Das Lösen geschieht in
bekannter Weise durch Einbringen des Calciumantagonisten in das
Öl, wobei nicht nur bei Zimmertemperatur, sondern auch bei er
höhten Temperaturen gelöst werden kann. Es sollte darauf geach
tet werden, daß dabei das Vorhandensein von Sauerstoff ausge
schlossen wird, um eine Oxidation des Öls zu vermeiden. Da die
Calciumantagonisten lichtempfindlich sind, sollte bei der ge
samten Herstellung auf ausreichenden Lichtschutz geachtet wer
den, ebenso bei der späteren Lagerung und Anwendung.
Zu dieser öligen, die Calciumantagonisten enthaltenden Lösung
wird nun sauerstofffreies Wasser sowie als Emulgator 3-sn-
Phosphatidylcholin, bevorzugt als Eilecithin und/oder Sojale
cithin, gegeben. Auf 100 Teile Öl werden dabei bevorzugt 4-20
Teile des 3-sn-Phosphatidylcholins gegeben. Das 3-sn-Phosphat
didylcholin kann auch teilweise hydriert sein.
Als Lieferanten des 3-sn-Phosphatidylcholins des teilhydrierten
3-sn-Phosphatidylcholins oder hydrierten 3-sn-Phosphatidylcho
lins werden Eilecithin und/oder Sojalecithin bevorzugt, insbe
sondere Eilecithin. Geeignet sind insbesondere Lecithine mit
einem Gehalt von mehr als 60% 3-sn-Phosphatidylcholin und/oder
teilhydriertem 3-sn-Phosphatidylcholin und/oder hydriertem 3-
sn-Phosphatidylcholin. Das 3-sn-Phosphatidylcholin kann auch
vollständig hydriert sein.
Gegebenenfalls kann außerdem ein Alkalisalz einer freien Fett
säure mit 6-26 Kohlenstoffatomen zugegeben werden, um den pH-
Wert auf 5-9 einzustellen und die Emulgierung und spätere Ho
mogenisierung zu erleichtern. Bevorzugt sind die Natrium- bzw.
Kalisalze der Palmitinsäure, Palmitoleinsäure, Stearinsäure,
Ölsäure, Linolsäure und Linolensäure.
Das Gemisch, welches nun Calciumantagonisten, Öl, 3-sn-
Phosphatidylcholin. Wasser und gegebenenfalls ein Alkalisalz
einer freien Fettsäure enthält, wird nun mit Wasser soweit ver
dünnt, daß das Öl 5-40% des Gesamtgewichts beträgt.
Es wird nun durch starkes Rühren, bevorzugt mit einem Ultra-
Turrax, eine Rohemulsion hergestellt.
Um sicherzustellen, daß die Lösung blutisoton ist, kann gegebe
nenfalls Glycerin und/oder Sorbit und/oder Xylit in entspre
chender Menge zugegeben werden.
Diese Rohemulsion wird nun in einem Hochdruck-Homogenisator bei
Drücken zwischen 100 - 500 bar so lange, unter Umständen mehr
mals, homogenisiert, bis man eine Emulsion erhält, bei der die
Partikelgröße unter 4 Mikron liegt.
Danach wird die Emulsion durch Zugabe von Wasser auf die ge
wünschte Konzentration verdünnt. Anschließend wird die Emulsion
in geeignete Behältnisse, z. B. in Flaschen oder Ampullen, ab
gefüllt und hitzesterilisiert.
Die folgenden Beispiele beschreiben die erfindungsgemäße phar
mazeutische Zubereitung und das Verfahren zu ihrer Herstellung
im einzelnen. Die Erfindung ist jedoch nicht hierauf be
schränkt.
10,0 kg winterisiertes Sojaöl (neutraler pH-Wert, peroxidfrei)
wird mit Stickstoff begast und unter Rühren und weiterem Bega
sen mit Stickstoff auf ca. 50°C erwärmt. Unter winterisiertem
Sojaöl wird Sojaöl verstanden, das vor der Anwendung auf
unter -10°C abgekühlt wird, damit in der Kälte unlösliche An
teile ausfallen, die abfiltriert werden.
Zu diesem Sojaöl werden nun 20 g Nifedipin gegeben und unter
Rühren gelöst.
In ein zweites Gefäß werden 2,5 kg Glycerin gegeben sowie 10 l
Wasser. Es wird mit Stickstoff begast, bis der Sauerstoffgehalt
unter 0,5 mg/l liegt.
Es werden 1,2 kg Eilecithin (Jodzahl 60-70) mit einem Gehalt
von ca. 80% 3-sn-Phosphatidylcholin und ca. 12% Phosphatidyl
ethanolamin (Kephalin) zugegeben sowie 40 g Natriumoleat.
Durch starkes Rühren mit einem Ultra-Turrax wird bei einer Tem
peratur von ca. 50°C eine Rohemulsion hergestellt.
Nun wird das Sojaöl mit dem darin gelösten Nifedipin durch ein
fettresistentes Entkeimungsfilter mit einer Porengröße von ca.
50 Mikron in dieses zweite Gefäß gegeben und weitere 10 Minuten
bei ca. 50°C mit einem Ultra-Turrax stark gerührt. Der pH-Wert
wird überprüft und sollte zwischen 5 und 9 liegen, bevorzugt
zwischen 7,0-8,5. Ist dies nicht der Fall, wird gegebenen
falls noch etwas Natriumoleat zugegeben.
Die erhaltene Rohemulsion wird durch ein Edelstahlfilter (Po
rengröße zwischen 5-50 Mikron) filtriert und anschließend mit
einem 2-Stufen-Hochdruck-Homogenisator mit 3 Kolben homogeni
siert (1. Stufe 100 bar, 2. Stufe 400 bar). Der erforderliche
Homogenisierdruck wird dabei mit Wasser für Injektionszwecke
aufgebaut, nicht mit der Rohemulsion, um Verschmutzung und Ab
scheidung von Öltröpfchen zu vermeiden.
Der Vorgang der Homogenisierung wird so oft wiederholt, bis die
gewünschte Partikelgröße erreicht ist. Kein Partikel darf grö
ßer als 4 Mikron sein. Im Mittel beträgt der Durchmesser der
Partikel 0,1-0,6 Mikron.
Um eine gut anwendbare Partikelgröße zu erreichen, ist es im
allgemeinen nötig, den Vorgang der Homogenisierung viermal zu
wiederholen. Nach jedem Homogenisierungsvorgang sollte die
Emulsion auf 30-50°C abgekühlt werden.
Die Emulsion wird in 57 l sauerstofffreies Wasser ad injekta
bilia gegeben. Es wird nochmals mit Stickstoff begast, bis der
Sauerstoffgehalt unter 0,5 mg/l liegt.
18,5 l Wasser ad injectabilia werden als Nachwasser bei 400 bar
durch den Homogenisator gegeben und dann zu obiger Gesamtmenge
zugefügt. Der gesamte Ansatz wird weiter mit Stickstoff begast,
bis der Sauerstoffgehalt unter 0,5 mg/l liegt. Vor der Abfül
lung in Glasflaschen wird durch ein Edelstahlfilter mit einer
mittleren Porengröße von 5 Mikron filtriert. Dabei sollte der
Filtrationsdruck 0,2 bar nicht übersteigen, damit ein Brechen
der Emulsion verhindert wird.
Die Partikelgröße und die Partikelverteilung werden unter einem
Mikroskop oder einem Coulter Counter bestimmt. Die Partikelver
teilung beträgt:
Partikelgröße | |
Zahl der Teilchen | |
<0,2 Mikron|34% | |
0,2-0,5 Mikron | 43% |
0,5-0,9 Mikron | 14% |
0,9-1,2 Mikron | 6% |
1,2-1,9 Mikron | 2% |
1,9-2,2 Mikron | unter 1% |
2,2-2,5 Mikron | unter 1% |
2,5-3,2 Mikron | unter 1% |
<3,2 Mikron | unter 1% |
Die Emulsion wird in 100-ml-Glasflaschen abgefüllt. Die Fla
schen werden vor der Abfüllung mit Stickstoff begast. Dabei ist
es vorteilhaft, den verwendeten Stickstoff auf minus 20-30°C
abzukühlen, damit der Stickstoff leichter auf den Boden der
Flasche sinkt. Auch während des Abfüllvorganges sollten die
Flaschen weiterhin mit Stickstoff begast werden.
Die erhaltene Emulsion wird hitzesterilisiert bei 121°C für 20
Minuten. Vorteilhaft wird dabei ein sogenannter Rotationsauto
klav verwendet, in dem die Flaschen während der Sterilisation
langsam über Kopf rotieren. Dadurch wird die zum Abfüllen und
Abkühlen notwendige Zeit vermindert und vermieden, daß sich die
Partikelgröße ändert. Man erhält eine sterile, intravenös an
wendbare Emulsion mit einem Gehalt von 20 mg Nifedipin/100 ml.
Die Partikelverteilung nach der Sterilisation ist wie folgt
angegeben:
Partikelgröße | |
Zahl der Teilchen | |
<0,2 Mikron|25% | |
0,2-0,5 Mikron | 46% |
0,5-0,9 Mikron | 19% |
0,9-1,2 Mikron | 6% |
1,2-1,5 Mikron | 2% |
1,5-1,9 Mikron | unter 1% |
1,9-2,2 Mikron | unter 1% |
2,2-3,2 Mikron | unter 1% |
<3,2 Mikron | unter 0% |
Die so erhaltene sterile Emulsion kann langsam über 2-6 Stun
den bei Patienten infundiert werden.
Die Infusionslösung enthält pro 100 ml:
Nifedipin:|20 mg | |
Sojaöl: | 10 g |
Eilecithin: | 1,2 g |
Glycerin: | 2,5 g |
Natriumoleat: | 40 mg |
sowie Wasser ad | 100 ml |
Das Verfahren des Beispiels 1 wird wiederholt, wobei statt des
Sojaöls ein Fischöl-Konzentrat, das 18% Eicosapentaensäure und
12% Docosahexaensäure enthält, verwendet wird. Man erhält eine
pharmazeutische Zubereitung zur intravenösen Applikation mit
der folgenden Zusammensetzung pro 100 ml:
Nifedipin:|20 mg | |
Fischöl-Konzentrat: | 10 g |
Eilecithin: | 1,2 g |
Glycerin: | 2,5 g |
Natriumoleat: | 40 mg |
Wasser ad injectabilia ad | 100 ml |
Partikelgröße | |
Zahl der Teilchen | |
0,2 Mikron|ca. 25% | |
0,2-0,5 Mikron | ca. 46% |
0,5-0,9 Mikron | ca. 19% |
0,9-1,2 Mikron | ca. 6% |
1,2-1,5 Mikron | ca. 2% |
1,5-1,9 Mikron | unter 1% |
1,9-2,2 Mikron | unter 1% |
Das Verfahren des Beispiels 1 wird wiederholt, wobei jedoch pro
10 kg Sojaöl 10 g Nifedipin eingewogen werden.
Man erhält eine pharmazeutische Zubereitung zur intravenösen
Applikation mit der folgenden Zusammensetzung pro 100 ml:
Nifedipin:|10 mg | |
Sojaöl: | 10 g |
Eilecithin: | 1,2 g |
Glycerin: | 2,5 g |
Natriumoleat: | 40 mg |
Wasser ad injectabilia ad | 100 ml |
Partikelgröße | |
Zahl der Teilchen | |
0,2 Mikron|ca. 24% | |
0,2-0,5 Mikron | ca. 58% |
0,5-0,9 Mikron | ca. 16% |
0,9-1,2 Mikron | ca. 2% |
1,2-1,5 Mikron | unter 1% |
1,5-1,9 Mikron | unter 1% |
Das Beispiel 1 wird wiederholt, wobei statt des in Beispiel 1
verwendeten Eilecithins ein Eilecithin mit einem Gehalt an 3-
sn-Phosphatidylcholin von ca. 70% und einem Gehalt an Kephalin
von ca. 20% verwendet wird. Statt 40 mg Natriumoleat werden 50
mg Natriumoleat verwendet. Man erhält eine pharmazeutische Zu
bereitung zur intravenösen Anwendung mit der folgenden Zusam
mensetzung pro 100 ml:
Nifedipin:|20 mg | |
Sojaöl: | 10 g |
Eilecithin: | 1,2 g |
Glycerin: | 2,5 g |
Natriumoleat: | 50 mg |
Wasser ad injectabilia ad | 100 ml |
Partikelgröße | |
Zahl der Teilchen | |
0,2 Mikron|ca. 30% | |
0,2-0,5 Mikron | ca. 49% |
0,5-0,9 Mikron | 17% |
0,9-1,2 Mikron | 3% |
1,2-1,5 Mikron | unter 1% |
1,5-1,9 Mikron | unter 1% |
Das Beispiel 1 wird wiederholt, wobei anstelle des Eilecithins
ein teilhydriertes Eilecithin mit ca. 80% teilhydriertem 3-sn-
Phosphatidylcholin mit einer Jodzahl von 35 (Beispiel 1: Jod
zahl 60-70) eingesetzt wird sowie 50 g Natriumoleat. Man er
hält eine pharmazeutische Zubereitung zur intravenösen Anwendung
mit folgender Zusammensetzung pro 100 ml:
Nifedipin:|20 mg | |
Sojaöl: | 10 g |
Eilecithin (teilhydriert): | 1,2 g |
Glycerin: | 2,5 g |
Natriumoleat: | 50 mg |
Aqua ad injectabilia ad | 100 ml |
Partikelgröße | |
Zahl der Teilchen | |
0,2 Mikron|ca. 10% | |
0,2-0,5 Mikron | ca. 63% |
0,5-0,8 Mikron | ca. 23% |
0,8-1,2 Mikron | ca. 4% |
1,2-1,5 Mikron | unter 1% |
1,5-1,9 Mikron | unter 1% |
1,9-2,2 Mikron | unter 1% |
2,2-3,2 Mikron | unter 1% |
<3,2 Mikron | unter 1% |
Das Beispiel 1 wird wiederholt, wobei statt des Eilecithins
Sojalecithin mit einem Gehalt von ca. 75% 3-sn-Phosphatidyl
cholin eingesetzt wird.
10,0 kg winterisiertes Sojaöl wird mit Stickstoff begast und
unter Rühren auf ca. 50-60°C erwärmt. Eine Bestimmung der
freien Fettsäuren im Sojaöl ergab einen Gehalt an freien Fett
säuren von 2,5 meq/l. Der pH-Wert liegt bei ca. 3,5-4,5.
Es werden 10 g Nimodipin zugegeben und unter Rühren gelöst. Es
werden 10 l Wasser ad injectabilia, 2,5 kg Glycerin und 1,0 kg
Eilecithin mit einem Gehalt an ca. 75% 3-sn-Phosphatidylcholin
bei einer Temperatur von ca. 50°C zugegeben. Es wird durch hef
tiges Rühren, bevorzugt mit einem Ultra-Turrax, eine Rohemul
sion hergestellt. Es wird durch Zugabe einer 10%igen Natrium
hydroxidlösung ein pH-Wert von 7,5-8,5 eingestellt.
Die Rohemulsion wird durch ein Edelstahlfilter mit einer Poren
größe von ca. 30 Mikron filtriert.
Anschließend wird mit einem 2-Stufen-Hochdruck-Homogenisator
mit drei Kolben (1. Stufe 100 bar; 2. Stufe 450 bar) homogeni
siert. Der erforderliche Homogenisierdruck wird mit Wasser ad
injektabilia aufgebaut.
Der Homogenisierungsvorgang wird insgesamt viermal bei einer
Temperatur von 30-60°C durchgeführt.
Zu der Emulsion werden 10 l Wasser ad injektabilia gegeben und
unter Rühren mit Stickstoff so lange begast, bis der Sauer
stoffgehalt kleiner als 0,5 mg/l beträgt. 6,5 l Wasser ad in
jektabilia werden nun als Nachwasser bei 450 bar durch den Ho
mogenisator gegeben und zur Gesamtmenge zugefügt. Es wird wei
ter mit Stickstoff begast, bis der Sauerstoffgehalt unter 0,5
mg/l liegt.
Es wird durch ein Edelstahlfilter mit einer mittleren Porenwei
te von 5 Mikron filtriert, wobei darauf geachtet wird, daß der
Filtrationsdruck nicht über 0,2 bar liegt.
Die Emulsion wird in Ampullen zu 20 ml abgefüllt und bei 120°C
für 20 Minuten sterilisiert.
Eine Untersuchung der Partikelgröße ergab folgende Verteilung:
Partikelgröße | |
Zahl der Teilchen | |
<0,2 Mikron|ca. 24% | |
0,2-0,5 Mikron | ca. 58% |
0,5-0,9 Mikron | ca. 16% |
1,2-1,5 Mikron | unter 1% |
1,5-1,9 Mikron | unter 1% |
<2,0 Mikron | unter 0% |
Die erhaltene pharmazeutische Zubereitung zur intravenösen An
wendung enthält pro Ampulle (20 ml) 5 mg Nimodipin. Vor der
Anwendung wird der Inhalt der Ampulle durch Zugabe zu einer
handelsüblichen 10%igen Fettemulsion im Verhältnis 1 : 5 bis
1 : 10 verdünnt und langsam infundiert.
Das Beispiel 7 wird wiederholt, wobei jedoch statt Nimodipin
Nifedipin eingesetzt wird.
Eine Ampulle zu 20 ml enthält dann 5 mg Nifedipin.
Claims (35)
1. Calciumantagonisten enthaltende pharmazeutische Zuberei
tung,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie 1,4-Dihydropyridine, ein oder mehrere natürliche
Öle, 3-sn-Phosphatidylcholin und/oder Phosphatidylethano
lamin und Wasser enthält.
2. Pharmazeutische Zubereitung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie die folgenden 1,4-Dihydropyridine Nifedipin und/
oder Nimodipin und/oder Nitrendipin und/oder Isradipin
und/oder Nicardipin und/oder Nisoldipin enthält.
3. Pharmazeutische Zubereitung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie besteht aus
0,005-0,2 Gew.-% 1,4-Dihydropyridin,
5-40 Gew.-% ein oder mehrerer natürlicher Öle,
0,5-6,5 Gew.-% 3-sn-Phosphatidylcholin und/oder Phosphatidylethanolamin und
58-94 Gew.-% Wasser.
daß sie besteht aus
0,005-0,2 Gew.-% 1,4-Dihydropyridin,
5-40 Gew.-% ein oder mehrerer natürlicher Öle,
0,5-6,5 Gew.-% 3-sn-Phosphatidylcholin und/oder Phosphatidylethanolamin und
58-94 Gew.-% Wasser.
4. Pharmazeutische Zubereitung nach einem oder mehreren der
vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie die Calciumantagonisten Nifedipin und/oder Nimodi
pin, ein oder mehrere natürliche Öle, 3-sn-Phosphatidyl
cholin und/oder Phosphatidylethanolamin und Wasser ent
hält.
5. Pharmazeutische Zubereitung nach einem oder mehreren der
vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß zusätzlich pharmazeutisch verträgliche freie Fettsäu
ren und/oder Alkalisalze freier Fettsäuren enthalten sind.
6. Pharmazeutische Zubereitung nach einem oder mehreren der
vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das 3-sn-Phosphatidylcholin in Form von 3-sn-Phospha
tidylcholin-enthaltenden Substanzen vorliegt.
7. Pharmazeutische Zubereitung nach einem oder mehreren der
vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die 3-sn-Phosphatidylcholin-enthaltende Substanz Eile
cithin oder Sojalecithin (Sojaphosphatid) ist.
8. Pharmazeutische Zubereitung nach einem oder mehreren der
vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das verwendete 3-sn-Phosphatidylcholin teilweise hy
driert oder vollständig hydriert ist.
9. Pharmazeutische Zubereitung nach einem oder mehreren der
vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das teilweise hydrierte 3-sn-Phosphatidylcholin in der
Form von teilweise hydriertem Sojalecithin oder teilweise
hydriertem Eilecithin verwendet wird.
10. Pharmazeutische Zubereitung nach einem oder mehreren der
vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das vollständig hydrierte 3-sn-Phosphatidylcholin in
der Form von vollständig hydriertem Sojalecithin oder
vollständig hydriertem Eilecithin verwendet wird.
11. Pharmazeutische Zubereitung nach einem oder mehreren der
vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Eilecithin mindestens 60 Gew.-% 3-sn-Phosphatidyl
cholin, bevorzugt zwischen 60-85 Gew.-%, enthält.
12. Pharmazeutische Zubereitung nach einem oder mehreren der
vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Gehalt an 3-sn-Phosphatidylcholinen in der pharma
zeutischen Zubereitung 0,3-5, bevorzugt 0,6-2,4 Gew.-%
beträgt.
13. Pharmazeutische Zubereitung nach einem oder mehreren der
vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Gehalt der die 3-sn-Phosphatidylcholine enthalten
den Substanzen in der pharmazeutischen Zubereitung
0,5-6,5, bevorzugt 1-4 Gew.-%, beträgt.
14. Pharmazeutische Zubereitung nach einem oder mehreren der
vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß als natürliche Öle Sojaöl und/oder Distelöl und/oder
mittelkettige Triglyceride (z. B. Kokosöl) und/oder Mais
keimöl und/oder Weizenkeimöl und/oder Sonnenblumenöl
und/oder Olivenöl und/oder Fischöl verwendet werden.
15. Pharmazeutische Zubereitung nach einem oder mehreren der
vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das natürliche Öl weitgehend frei von Peroxiden ist.
16. Pharmazeutische Zubereitung nach einem oder mehreren der
vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Konzentration der Calciumantagonisten im Öl zwi
schen 0,01-0,4 Gew.-%, bevorzugt zwischen
0,1-0,25 Gew.-%, liegt.
17. Pharmazeutische Zubereitung nach einem oder mehreren der
vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das natürliche Öl in einem Anteil von 5-40 Gew.-%,
bevorzugt in einem Anteil von 10-30 Gew.-%, des Gesamt
gewichts in der pharmazeutischen Zubereitung vorliegt.
18. Pharmazeutische Zubereitung nach einem oder mehreren der
vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß als pharmazeutisch verträgliche freie Fettsäuren ge
sättigte und/oder ungesättigte Fettsäuren und/oder deren
Alkalisalze, bevorzugt mit 6-26 Kohlenstoffatomen, enthal
ten sind.
19. Pharmazeutische Zubereitung nach einem oder mehreren der
vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß als pharmazeutisch verträgliche, freie Fettsäuren Pal
mitinsäure und/oder Palmitoleinsäure und/oder Linolsäure
und/oder Linolensäure und/oder deren Alkalisalze verwendet
werden.
20. Pharmazeutische Zubereitung nach einem oder mehreren der
vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Gehalt an freien Fettsäuren und/oder deren Alkali
salzen 0,01-0,15 Gew.-%, bevorzugt 0,02-0,06 Gew.-%,
beträgt.
21. Pharmazeutische Zubereitung nach einem oder mehreren der
vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Gehalt an Wasser in der pharmazeutischen Zuberei
tung 70-90 Gew.-%, beträgt.
22. Pharmazeutische Zubereitung nach einem oder mehreren der
vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die pharmazeutische Zubereitung zusätzlich Glycerin
und/oder Sorbit und/oder Xylit in einer solchen Menge ent
hält, die geeignet ist, um die pharmazeutische Zubereitung
isoton zu machen.
23. Pharmazeutische Zubereitung nach einem oder mehreren der
vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die in den natürlichen Ölen enthaltenen Calciumantago
nisten im Inneren von aus natürlichen Ölen bestehenden
Fettpartikeln eingeschlossen, von einer Hülle aus 3-sn-
Phosphatidylcholin und/oder Phosphatidylethanolamin umge
ben und in Wasser emulgiert sind.
24. Verfahren zur Herstellung der Calciumantagonisten enthal
tenden pharmazeutischen Zubereitung nach einem oder mehre
ren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Calciumantagonisten in natürlichen Ölen gelöst und
anschließend mit 3-sn-Phosphatidylcholin und/oder Phospha
tidylethanolamin und Wasser in an sich bekannter Weise
emulgiert werden.
25. Verfahren nach Anspruch 24,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Calciumantagonisten vor der Emulgierung in dem
natürlichen Öl, gelöst und anschließend mit Hilfe von 3-
sn-Phosphatidylcholinen und/oder freien Fettsäuren und/
oder deren Alkalisalzen in Wasser zu einer Rohemulsion
emulgiert werden und und das Gemisch anschließend zu einer
Emulsion, bevorzugt mit einer Partikelgröße von weniger
als 4 µm, insbesondere unter 1,5 µm homogenisiert wird.
26. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden An
sprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Gemisch aus Calciumantagonisten, natürlichen Ölen,
3-sn-Phosphatidylcholin und Wasser bereits
0,01-0,15 Gew.-% an freien natürlichen Fettsäuren und/oder deren
Alkalisalzen enthält und dieses Gemisch mittels einer Al
kalilauge vor der Emulgierung auf einen pH-Wert von 5-10,
bevorzugt 7-9, eingestellt wird.
27. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden An
sprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Fettsäuren und/oder deren Alkalisalze verwendet
werden, um die Emulsion auf einen pH-Wert von 5-10, be
vorzugt 7-9, einzustellen.
28. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden An
sprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Herstellung der pharmazeutischen Zubereitung im
wesentlichen sauerstofffreie Lösungen verwendet werden.
29. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden An
sprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß zusätzlich pharmazeutisch verträgliche gesättigte
und/oder ungesättigte Fettsäuren und/oder Alkalisalze sowie
Fettsäuren verwendet werden.
30. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden An
sprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß zusätzlich Glycerin in einer Menge verwendet wird, die
geeignet ist, die pharmazeutische Zubereitung isoton zu
machen.
31. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden An
sprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß durch intensives Rühren zunächst eine Rohemulsion her
gestellt wird und anschließend die endgültige Emulgierung
in einem Hochdruck-Homogenisator bei Drücken zwischen
100-500 bar erfolgt.
32. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden An
sprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Hochdruck-Homogenisator mindestens drei Kolben
besitzt.
33. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden An
sprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Sterilisation der pharmazeutischen Zubereitung
durch Hitzesterilisation in einem Rotationsautoklaven er
folgt.
34. Verwendung der pharmazeutischen Zubereitung nach einem
oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche zur intrave
nösen oder intrakoronaren Applikation.
35. Verwendung der pharmazeutischen Zubereitung nach einem
oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche zur intrave
nösen oder intrakardialen Injektion und/oder Infusion.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924217842 DE4217842A1 (de) | 1992-05-29 | 1992-05-29 | Calciumantagonisten enthaltende pharmazeutische Zubereitung zur intravenösen und intrakoronaren Applikation sowie Verfahren zu ihrer Herstellung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19924217842 DE4217842A1 (de) | 1992-05-29 | 1992-05-29 | Calciumantagonisten enthaltende pharmazeutische Zubereitung zur intravenösen und intrakoronaren Applikation sowie Verfahren zu ihrer Herstellung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4217842A1 true DE4217842A1 (de) | 1993-12-02 |
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ID=6460022
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19924217842 Withdrawn DE4217842A1 (de) | 1992-05-29 | 1992-05-29 | Calciumantagonisten enthaltende pharmazeutische Zubereitung zur intravenösen und intrakoronaren Applikation sowie Verfahren zu ihrer Herstellung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4217842A1 (de) |
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