DE4216970A1 - Einsäulenklapptrennschalter - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Einsäulenklapptrennschalter für Hochspannung gemäß Oberbegriff des Anspruches 1.

Ein solcher Trennschalter geht aus der AT-PS 386 697 als bekannt hervor. Dessen für die Strombahn bestimmter Ge­ genkontakt ist unmittelbar an der Sammelschiene befe­ stigt. Bei offenem Schalter ist eine Lufttrennstrecke ge­ bildet. Obwohl sich ein derartiger Einsäulentrennschalter recht einfach aufbauen läßt, sind doch erhebliche Aufwen­ dungen erforderlich, um den sammelschienenseitigen Gegen­ kontakt zu haltern und exakt zu fixieren. Dazu bedarf es relativ steifer (schwergewichtig) Sammelschienenprofile, die zudem an eigenen Tragisolatoren mit entsprechenden Fundamenten und Gerüsten festzumachen sind.

Die Aufgabe der Erfindung ist es, insbesondere solche zu­ vor geschilderten Traggerüste zu vermeiden und den Auf­ wand für den eingangs genannten Trennschalter insgesamt zu vermindern.

Erfindungsgemäß gelingt dies dadurch, daß zwischen dem Kopf ende des Tragisolators sowie der Sammelschiene ein Trennisolator angeordnet ist, an dessen sammelschienen­ seitigem Ende sowohl die Sammelschiene als auch der Ge­ genkontakt festgemacht ist.

Da der die Trennstrecke ständig überbrückende Trennisola­ tor kraftschlüssig am Kopfende des Tragisolators festge­ macht und andererseits starr mit der Sammelschiene - diese tragend - verbunden ist, sind besondere Traggerüste nebst Fundamente für die Sammelschienenhalterung entbehr­ lich. Der fixe Gegenkontakt für die Strombahn läßt sich schwingungsarm und daher sehr exakt am Trennisolator fi­ xieren. Die Aufwendungen für diese Kontaktstelle können daher gering ausfallen (z. B. sehr kurzer Kontaktdurch­ lauf).

Es bietet sich an (Minimierung der Umbruchkräfte), Trenn- und Tragisolator lotrecht übereinander zu montieren.

Eine vorteilhafte Ausgestaltung des Schalters geht dahin, den Schwenkbereich der Strombahn auf mindestens 180° aus­ zuweiten und am Fuß des Tragisolators einen von der Strombahn auf zusuchenden Erdungskontakt anzuordnen, womit ein integrierter Erdungstrennschalter ermöglicht ist.

Eine weitere sehr zweckmäßige Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, Elemente der Sammelschienenbefestigung an ei­ ner Kopfarmatur des Trennisolators in Form eines Ring­ schalenunterteiles zu integrieren. Um keine Kompromisse bei dieser Verbindung eingehen zu müssen, wird die elek­ trische Verbindung zwischen Sammelschiene und Gegenkon­ takt davon konsequent getrennt und über einen separates kostengünstiges Leiterseil vorgenommen.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung soll im folgenden näher erläutert werden.

Es zeigen:

Fig. 1 einen einpoligen Einsäulenklapptrennschalter für Hochspannung in Seitenansicht mit integriertem Erdungsschalter,

Fig. 2 den Schalter nach Fig. 1 in einer weite­ ren Seitenansicht.

Der Tragisolator 1 ist auf einem aus metallischen Pro­ fileisen gebildeten und geerdeten Ständer 2 fest mon­ tiert. Am Kopfende des Tragisolators ist ein Zwischenge­ häuse 3 befestigt, an dem wiederum formschlüssig der Trennisolator 4 aufgeständert ist.

Mit Hilfe der Fig. 2 erkennt man, daß Trag- und Trenn­ isolator lotrecht übereinander angeordnet sind, wobei ihre Achsen etwa fluchten.

Ein Motorantrieb 5 für ein oder drei Schalterpole ist am Ständer 2 befestigt. Dessen Drehwelle ist mit einem An­ triebsisolator 6 verbunden. Letzterer arbeitet auf ein im Zwischengehäuse 3 untergebrachtes Getriebe, das die An­ triebsenergie von den vertikal angeordneten Antriebsiso­ lator 6 auf einer horizontal verlaufende Drehachse 7 um­ setzt. Mit dieser Drehachse ist die Strombahn 8 kraft­ schlüssig verbunden, dessen freies Ende mit eigengefeder­ ten Fingerkontakten 9 ausgestattet ist.

Das Zwischengehäuse 3 ist der abgangsseitige Stroman­ schluß. Für einen universellen Anschluß können allseitig Flachanschlüsse vorgesehen werden.

Am sammelschienenseitigen Kopfteil des Trennisolators 4 befindet sich ein fixer Gegenkontakt 10 für die Strombahn. Ein weiterer, mit der Strombahn 8 korrespon­ dierender Kontakt - nämlich ein Erdungskontakt 11 - ist am Fußteil des Tragisolators 1 festgemacht.

Die Strombahn 8 befindet sich nach der Darstellung der Fig. 1 in einer neutralen Stellung; Fig. 2 zeigt die Einschaltstellung. Um die Einschalt- sowie die Erderstel­ lung vollziehen zu können, ist die Strombahn mindestens um ca. 180° schwenkbar (siehe strichpunktierte Linie). Die mechanische Verriegelung in den einzelnen Schaltstel­ lungen erfolgt über eine Totpunktverriegelung des Antrie­ bes.

Am sammelschienenseitigen Kopf ende trägt der Trennisola­ tor 4 eine Armatur 12, die den Gegenkontakt 10 sowie ein Ringschalenunterteil 13 umfaßt. Letzteres ist ent­ sprechend dem Durchmesser der Sammelschiene 14 ausgebil­ det. Ein Oberteil 15 wird zur Befestigung über die Sam­ melschiene gelegt und mit dem Ringschalenunterteil 13 verschraubt. Diese Armatur kann als Festpunkt- oder Gleitklemme je nach Anlagendisposition gewählt werden. Gleichzeitig ist für den Gegenkontakt 10 eine vibra­ tionsarme ortsstabile Aufhängung gefunden.

Bei einer Gleitklemme erfolgt der Stromanschluß der Sam­ melschiene mit einem flexiblen Leiterseil wie in Fig. 2 dargestellt, während die Festpunktklemme die stromtra­ gende Verbindung selbst herstellt.

Die Sammelschiene 14 ist hier als Profilrohr ausgeführt; die Erfindung erlaubt es, dieses durch ein preiswertes Leiterseil zu ersetzen.

Insbesondere bei Einsatz in Gebieten mit starker Luftver­ schmutzung ist es zweckmäßig, den Trennisolator als poly­ merischen Isolator auszuführen, der gegenüber Porzellan­ isolatoren gleicher Baulänge eine mehr als zweifache Kriechstromfestigkeit selbst im Verschmutzungsfalle auf­ weist.

Claims (6)

1. Einsäulenklapptrennschalter für Hochspannung mit einem pro Pol auf einem Ständer montierten Tragisolator, an dessem Kopfende ein Ende einer Strombahn kontaktierend gelagert ist, welche gegen eine Sammelschiene schwenkbar und mit einem mit der Sammelschiene in Verbindung stehen­ den Gegenkontakt verbindbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Kopfende des Tragisolators (1) sowie der Sammelschiene (14) ein Trennisolator (4) angeordnet ist, an dessen sammelschienenseitigem Ende sowohl die Sammel­ schiene (14) als auch der Gegenkontakt (10) festgemacht ist.

2. Trennschalter nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß Trag- (1) und Trennisolator (4) annähernd lotrecht übereinander angeordnet sind.

3. Trennschalter nach Anspruch 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß am Fuß des Tragisolators (1) bzw. am be­ nachbarten Kopfende des geerdeten Ständers (2) ein Er­ dungskontakt (11) angeordnet ist, der von der um 180° schwenkbaren Strombahn (8) kontaktierbar ist.

4. Trennschalter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das sammelschienenseitige Ende des Trennisolators (4) mit einer Armatur (12) ausge­ stattet ist, die ein Ringschalenunterteil (13) zur Auf­ nahme der Sammelschiene (14) aufweist.

5. Trennschalter nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Gegenkontakt (10) mit der Sammelschiene (14) mittels eines separaten flexiblen Lei­ terseiles (16) galvanisch verbunden ist.

6. Trennschalter nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Trennisolator (4) als polymerischer Kunststoffisolator ausgeführt ist.