DE4216606A1 - Verfahren zur Fertigung und zum Ausbau von Schienenfahrzeugwagenkästen mit hoher Maßgenauigkeit - Google Patents

Verfahren zur Fertigung und zum Ausbau von Schienenfahrzeugwagenkästen mit hoher Maßgenauigkeit

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Waggonbau Ammendorf 06132 Halle De GmbH
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    • B61RAILWAYS
    • B61DBODY DETAILS OR KINDS OF RAILWAY VEHICLES
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Description

Die Erfindung betrifft die Fertigung und den Ausbau von Schienenfahrzeugwagenkä­ sten mit hoher Maßgenauigkeit, wobei die einzelnen Bauteile und -gruppen gefügt und mit- oder untereinander fest oder lösbar arretiert werden.
Dabei soll mittels des Verfahrens einerseits eine einheitliche und eindeutige maßliche Orientierung sowohl für den arbeitsvorbereitenden als auch fertigungs­ technischen Ablauf bei der Fertigung und dem Ausbau von Wagenkästen ermöglicht und andererseits eine sehr hohe Fertigungsgenauigkeit, auch bei unterschiedli­ chen Fahrzeugtypen, sichergestellt werden.
In einer Vielzahl von Lösungen werden Vorschläge zur maßgenauen Fertigung und/ oder dem Ausbau von Schienenfahrzeugwagenkästen beschrieben. So soll in der DD-PS 89 125 mittels parallel zur Längsachse des Wagenkastens verlaufender Pro­ file eine lagegenaue örtliche Arretierung von Teilen, Flächen- und/oder Raumsek­ tionen realisiert werden, wobei die Längs- oder Querprofilverbindungen ohne zu­ sätzliche Festpunkte im Dach-, Fußboden- oder Seitenwandbereich einsetzbar sind. Um insbesondere Großsektionen bei ihrer Montage genau zu fixieren, wird nach der DD-PS 2 67 956 vorgeschlagen, diese an oder in der Nähe ihrer mit anderen Sektio­ nen zu verbindenden Stirnseiten mit ausrichtenden, formschlüssigen Zwangsfixie­ rungen zu versehen, die bei der Montage mit an den Sektionen angeordneten Gegen­ stücken in Wirkverbindung treten. Gemäß der DE-PS 6 40 513 werden die Seiten- und Bodenteile mit Hilfe von Tragecken miteinander verbunden, die L-förmig ausgebil­ det sind und deren kurzer Arm mit einer V-förmigen Rinne versehen ist, während die Dach-Seitenwandverbindung mittels einer V-förmigen Kante in den Seitenwänden und mit Befestigungsbolzen realisiert wird. Bei nach der Modulbauweise herge­ stellten Eisenbahnwagen werden, wie in der DE-PS 29 33 429 beschrieben, dem Wa­ genboden stirnseitig Unterrahmen zugeordnet, mit denen jeweils ein Paar von An­ sätzen verbunden ist, wobei die Stirnseiten und Seitenränder des Wagenbodens Öffnungen aufweisen, die für eine Verschraubung mit den Seitenrahmen vorgesehen sind. Die Seitenrahmen weisen ferner sich in Längsrichtung erstreckende obere Schienen auf, die Öffnungen für die Aufnahme von Bolzen haben, welche durch Öff­ nungen in den oberen Schienen des Daches passen. Von diesen Schienen erstrecken sich Abschnitte für die Anpassung an stirnseitige Türöffnungen.
All diesen Lösungen haftet der entscheidende Nachteil an, daß die vorhandenen Montagehilfen, wie Zwangsfixierungen, Befestigungsbolzen mit zugeordneten Durch­ brüchen, Anschläge oder Ansätze, die Montage der Wagenkästen zwar erleichtern, dabei aber immer, bereits durch die Konzipierung der Zweckgebundenheit auf den speziellen Vorgang, nur partielle Bedeutung aufweisen. Die Ableitung von Ferti­ gungsmaßen oder der Maße beim Ausbau der Wagenkästen orientiert sich demzufolge zumeist an vorangegangenen Fertigungsstufen, woraus fast immer ein Weiterreichen von Maßabweichungen oder Toleranzen resultiert, was den Einsatz von Schablonen oder Lehren zumindest problematisch gestaltet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu konzipieren, wonach in einfacher Weise höhere Fertigungsgenauigkeiten, auch bei der Montage und des Ausbaus von Schienenfahrzeugwagenkästen, selbst bei unterschiedlichen Fahrzeug­ typen, realisierbar sind.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß bereits während der Ferti­ gung der einzelnen Baugruppen, wie Untergestell, Dach, Seiten- und Stirnwände, diese mit hoher Genauigkeit anzuordnenden antastbaren Bezugspunkten versehen werden. Während der Fertigung und/oder dem Ausbau des Wagenkastens werden dann die antastbaren Bezugspunkte zum An- oder Auflegen von Schablonen oder Lehren und/oder als Maßbezugspunkte innerhalb einer Baugruppe, zu anderen Baugruppen oder zu äußeren Vorrichtungen und, unter Berücksichtigung ihrer Anordnung, bei der Montage der Baugruppen zum maßgenauen Fügen und/oder Fixieren genutzt. Ab­ schließend können die Bezugspunkte, mit dem Fortschreiten des Innenausbaus, ver­ kleidet werden.
Damit die antastbaren Bezugspunkte als neutrale Ausgangspositionen genutzt wer­ den können, sollten sie in den Fertigungsvorrichtungen der einzelnen Baugruppen an nicht oder wenig fertigungstechnisch beeinflußten Stellen der Baugruppe, bei­ spielsweise auf den Hauptquerträgern des Untergestells, gesetzt werden. Dadurch wird ein späteres unkorrektes Anordnen der Bezugspunkte, resultierend aus in einzelnen Fertigungsstufen bereits weitergereichten Maßabweichungen oder Tole­ ranzen, ausgeschlossen.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß zwi­ schen der Konstruktion, der Arbeitsvorbereitung, der Fertigung sowie dem Ausbau und, in den einzelnen Fertigungsstufen, der Qualitätskontrolle ein einheitliches maßliches Bezugssystem aufgebaut werden kann, was sich sowohl bei großen Serien­ stückzahlen gleicher Fahrzeugtypen als auch bei unterschiedlichen Fahrzeugtypen außerordentlich positiv auswirkt. Durch das ständige und fast ausschließliche Nützen der neutralen antastbaren Bezugspunkte nach der unmittelbaren Fertigung der einzelnen Baugruppen bis zum Innenausbau des Wagenkastens und dem Aufbau eines auf diese Bezugspunkte bezogenen Maßsystems bietet sich der Einsatz von Schablonen oder Lehren geradezu an, woraus unter allen gegebenen Umständen ins­ besondere sehr hohe Fertigungsgenauigkeiten resultieren.
Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert wer­ den.
Auf den Hauptquerträgern, den seitlichen Längsträgern und gegebenenfalls auf dem Mittellangträger des Untergestells werden bei dessen Fertigung in der entspre­ chenden Vorrichtung mit hoher Genauigkeit antastbare neutrale Bezugspunkte in Form von Bolzen oder anderen geeigneten Aufnahmen gesetzt. In gleicher Weise werden die anderen Baugruppen, wie die Seiten- und Stirnwände sowie das Dach, vorbereitet. Im Montagestand des Wagenkastens werden die Baugruppen in ihren je­ weiligen Montagevorrichtungen nach den vorhandenen antastbaren Bezugspunkten ausgerichtet und die entsprechend angeordneten und dafür vorgesehenen Bezugs­ punkte, beispielsweise die auf den Seitenlangträgern und an den unteren Randpar­ tien der Seitenwände, zum einen genutzt zum maßgenauen Fügen und/oder Fixieren der Baugruppen, indem sie beispielsweise formschlüssig ineinander greifen oder zumindest die Überprüfung der paßgenauen Lage der Baugruppen zueinander gestat­ ten. Andererseits werden diese Bezugspunkte wie die, welche beispielsweise auf den Hauptquerträgern angeordnet wurden, zum Auf- oder Anlegen von Schablonen oder Lehren zum lagegenauen Anbringen von Durchbrüchen, Teilen, Flächen- und/ oder Raumsektionen oder als Maßbezugspunkte, beispielsweise zur lagegenauen An­ ordnung der Abteiltrennwände, der Seitengangwand oder der im Dachraum anzuord­ nenden Aggregate, genutzt. Bei beispielsweise räumlicher Ausbildung der Schablo­ nen oder Lehren läßt sich jedes Teil, jede Flächen- und/oder Raumsektion repro­ duzierbar unter jedem beliebigen Winkel anordnen, durch Verwendung entsprechend vorgegebener Schablonen oder Lehren können problemlos verschiedene Fahrzeugtypen hergestellt oder kann der Innenausbau variiert werden. Da außerdem immer wieder und in jeder Fertigungsstufe von den gleichen antastbaren Bezugspunkten ausge­ gangen wird, ist ein Weiterreichen von Maßabweichungen oder Toleranzen praktisch ausgeschlossen.
Dabei bietet sich an, die antastbaren Bezugspunkte in den Fertigungsvorrichtun­ gen der einzelnen Baugruppen an nicht oder wenig fertigungstechnisch beeinfluß­ ten Stellen der Baugruppe zu setzen, worunter zu verstehen ist, daß hierbei sol­ che Ausgangspositionen der Baugruppen bei deren Herstellung in den entsprechen­ den Vorrichtungen genutzt werden, nach denen die Baugruppen aufzubauen sind oder welche mittels der Vorrichtung lagegenau und zwangsweise vorgegeben werden kön­ nen und die letztlich auch bei der Fertigung des Wagenkastens als repräsentative Ausgangspositionen bestehen bleiben. Bevorzugt sollten hierfür die Hauptquer­ träger des Untergestells oder Randpartien der Baugruppen vorgesehen werden. Letztlich können die antastbaren Bezugspunkte, mit dem Fortschreiten und Beenden des Innenausbaus und/oder nachdem ihre Funktion erfüllt ist, verkleidet werden. Dies sollte dann derart erfolgen, daß sie im Bedarfsfall, beispielsweise bei Reparaturen oder bei Generalüberholungen des Schienenfahrzeugwagenkastens, wiederum zum Anlegen von Schablonen und/oder Lehren oder als Maßbezugspunkte nutzbar sind, wobei es unerheblich ist, ob es sich um einen Reisezug-, Kühl- oder Güterwagen handelt.

Claims (2)

1. Verfahren zur Fertigung und zum Ausbau von Schienenfahrzeugwagenkästen mit hoher Maßgenauigkeit, bei welchem die einzelnen Bauteile und -gruppen gefügt und mit- oder untereinander fest oder lösbar arretiert werden, da­ durch gekennzeichnet, daß bereits während der Ferti­ gung der einzelnen Baugruppen, wie Untergestell, Dach, Seiten- und Stirnwän­ de, diese mit hoher Genauigkeit anzuordnenden antastbaren Bezugspunkten ver­ sehen werden, die dann während der Fertigung und/oder dem Ausbau des Wagenkastens zum An- oder Auflegen von Schablonen oder Lehren und/oder als Maßbezugspunkte innerhalb einer Baugruppe, zu anderen Baugruppen oder zu äußeren Vorrichtungen und, unter Berücksichtigung ihrer Anordnung, bei der Montage der Baugruppen zum maßgenauen Fügen und/oder Fixieren genutzt werden, um die Bezugspunkte gegebenenfalls abschließend, mit dem Fortschreiten und Beenden des Innenausbaus, zu verkleiden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die antastbaren Bezugspunkte in den Fertigungsvorrichtungen der einzelnen Baugruppen an nicht oder wenig fertigungstechnisch beeinflußten Stellen der Baugruppe, beispielsweise auf den Hauptquerträgern des Untergestells, gesetzt werden.
DE4216606A 1992-05-20 1992-05-20 Verfahren zur Fertigung und zum Ausbau von Schienenfahrzeugwagenkästen Expired - Lifetime DE4216606B4 (de)

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