DE4215556A1 - Einrichtung zur Durchführung einer Messung an einem Leiter oder Kabel in einer Klimakammer - Google Patents

Description

Optische Kabelmessungen werden bevorzugt an aufgewickelten Kabeln durchgeführt, weil dann zur Messung eine ausreichend große Kabellänge zur Verfügung steht, aber trotzdem beide Kabelenden zugänglich sind.

Bei solchen Messungen, bei denen das Kabel in einer Klimakammer angeordnet ist, hat sich gezeigt, daß sich (beispielsweise bei den Dämpfungswerten von Lichtwellenleiter- Luftkabeln ohne Stützelemente) Meßergebnisse ergeben, die von den Werten abweichen, die sich später im Betrieb, also bei montiertem Kabel in Abhängigkeit von der Außentemperatur ergeben.

Dementsprechend ist es Aufgabe der Erfindung, eine Einrichtung zur Durchführung einer Messung an einem Kabel anzugeben, bei welcher sich in geringerem Maße Meßfehler gegenüber dem realen Betriebsverhalten ergeben.

Diese Aufgabe wird gelöst durch die Einrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruches 1. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen angegeben.

Dabei ist von folgenden Überlegungen ausgegangen worden: Bei Messungen, insbesondere Dämpfungsmessungen, bei Temperatur-Wechselbeanspruchung an Kabeln in einer Klimakammer haben sich unerklärliche Ungenauigkeiten und nicht reproduzierbare Meßergebnisse ergeben, und zwar insbesondere dann, wenn außer der Temperatur auch noch andere Größen verändert wurden, die auf die Kabeldämpfung Einfluß nehmen können. Beispielsweise beeinflußt eine permanent auf ein Lichtwellenleiter-Luftkabel ausgeübte Zugbeanspruchung die gemessenen Dämpfungswerte zusätzlich zum Temperatureinfluß. Mit der Einrichtung nach der Erfindung wird erreicht, daß diejenigen Leiter- bzw. Kabelteile, die aufgrund der Meßanordnung nicht an den zu verändernden Einflußgrößen während der Messung teilnehmen, diejenigen Eigenschaften konstant halten, die Einfluß auf das Meßergebnis nehmen könnten.

Anhand der Zeichnungen wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung näher beschrieben. Fig. 1 zeigt eine Meßanordnung für ein Lichtwellenleiter- Luftkabel, das während einer Dämpfungsmessung einer permanenten Zugkraft ausgesetzt wird.

Fig. 2 zeigt schematisch die Meßanordnung in einer Klimakammer angeordnet und ergänzt durch eine Einrichtung zur Durchführung einer Messung.

Die Seitenansicht im oberen Teil der Fig. 1 läßt einen von zwei Flanschen 1, 2 erkennen, die feststehend auf Fundamenten 3 bzw. 4 stehen. Der Flanschdurchmesser beträgt ca. 2 m. Die Flansche sind über mehrere Achsen miteinander verbunden, auf denen sich Rollen befinden, die jeweils eine dem Kabelquerschnitt angepaßte, umlaufende Nut aufweisen. In dem Schnitt A-A im unteren Teil der Fig. 1 sind die mit Rollen 10 bestückten Achsen 11 bis 19 von insgesamt sechzehn Achsen sichtbar. Auf jeder Achse befinden sich in dem dargestellten Beispiel achtzehn Rollen, die sich unabhängig voneinander drehen lassen. Sie sitzen bevorzugt auf Nadellagern.

Ein wendelförmig über die Rollen geführtes Kabel 20 ist an einem Ende über einen Ziehstrumpf 21 am Fundament 4 verankert. Am anderen Ende greift über einen weiteren Ziehstrumpf 22 eine Spanneinrichtung an, die eine Zugkraft auf das Kabel ausübt. Dazu ist ein Motor 23 mit einer Spindel 24 vorgesehen. Eine Kraftmeßdose 25 liefert Signale an einen Kraftschreiber 26. Zusätzlich ist ein Längenschreiber 27 vorgesehen. Schließlich dient ein Dämpfungsmesser 28 zur Messung der Übertragungsdämpfung eines Lichtwellenleiters in dem Kabel 20.

Durch die reibungsarm gelagerten Rollen ist es möglich, daß sich das Kabel trotz seines aufgewickelten Zustandes auf der ganzen Länge ausdehnen kann, wenn mit dem Motor 23 Zugkräfte eingeleitet werden.

Mit dieser Anordnung werden Dämpfungsmessungen durchgeführt, während das zu messende Kabel 20 unter permanenter Zugbeanspruchung Temperaturwechsel durchläuft. Dabei kann in Abhängigkeit vom Temperaturverlauf die Kraftänderung oder die Längenänderung zusätzlich zum Verlauf der Ubertragungsdämpfung erfaßt werden. Das zu untersuchende Kabel auf der in Fig. 1 gezeigten Spannvorrichtung verhält sich so wie ein Luftkabel im Belastungsfall.

Es hat sich aber gezeigt, daß dann, wenn der Dämpfungsmesser 28 (bestehend aus Sender und Empfänger) sich nicht in unmittelbarer Nähe der Ziehstrümpfe 21 und 22 befinden kann, Meßfehler auftreten. Ursache dafür ist, daß diejenigen Kabelstücke 29 und 30, die der Einflußgröße "Zugkraft" nicht unterworfen sind, so lang sind, daß ihr Temperaturgang das Meßergebnis verfälscht.

Fig. 2 zeigt eine Einrichtung, mit der die Verfälschung des Meßergebnisses weitgehend vermieden werden kann. In einer Klimakammer 31 ist die Kabelspannvorrichtung nach Fig. 1 aufgebaut (es ist nur ein Flansch 1 angedeutet). Die gegenüber Fig. 1 verlängerten Kabelstücke 29a und 30a, die zugspannungsfrei verlegt sind, sind durch einen Schlauch 32 geführt (durch Öffnungen 33 bis 36), der von außen in einer Schlaufe durch die Klimakammer geführt ist. Durch den Schlauch 32 strömt als Medium Luft konstanter Temperatur, geliefert von einem Gebläse 37.

Entscheidend ist, daß die Kabelstücke 29a und 30a weitestgehend durch den Schlauch geführt und damit unerwünschten Temperatureinflüssen entzogen sind, so daß der Dämpfungsmesser 28 (Sender und Empfänger) nur Dämpfungsänderungen registriert, die auf Änderungen der Zugbeanspruchung des Kabels zwischen den Kabelstücken 29a und 30a und/oder auf Temperaturänderungen des Kabels zwischen den beiden Kabelstücken beruhen.

Claims (5)

1. Einrichtung zur Durchführung einer Messung an einem Leiter oder Kabel (20) in einer Klimakammer (31) in Abhängigkeit von wenigsten einer Einflußgröße, wobei wenigstens ein Leiter­ bzw. Kabelstück (29a, 30a) der Einflußgröße nicht unterworfen ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Leiter- bzw. Kabelstück (29a, 30a) durch einen Schlauch (32) geführt ist, durch den ein Medium konstanter Temperatur strömt.

2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Messung an einem unter Zugbeanspruchung stehenden Leiter bzw. Kabel (20), dessen nicht unter Zugbeanspruchung stehende Stücke (29a, 30a) weitestgehend durch den Schlauch (32) geführt sind.

3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlauch (32) von außen in einer Schlaufe durch die Klimakammer (31) führt.

4. Einrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Medium eine andere Temperatur aufweist als in der Klimakammer (31) herrscht.

5. Einrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß für das Medium ein Gebläse (37) außerhalb der Klimakammer (31) vorgesehen ist.